Nr. «4< Montag, 21. März 1887. 106. Jahrgang. Zeitung. Priinumeratlonöprels: Mit Postverseilbung: ganzjährig fl. 1L, halbjährig fl. 7,60. Im Comptoir: «anzjähri,, sl, n, halbjährig fl, o,«o, ssllr die Zustellung in« Hau« ganzjährig fl, i. — Insertionsaebür: Für lleine Inseiale bis zu < Zeilen 25 lr., größere per Zeile U lr,; bei öfteren Wiederholungen pr, Zeile « li. Die „l!«ibacher Zeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feierlage, Die Udmiuiftratlon befindet sich Aahnhosgassc 15, die Nedactlun Wienerstraße I5>, — Unsranliertt Briefe werben nicht angenommen und Manuscript«: nicht zurückgestellt. Nichtamtlicher Weil. Der Epilog zur Banldebatte. Das Abgeordnetenhaus hat in seiner vorletzten Sitzung die auf die Erneuernng des Vankprivilegiums bezüglichen Regierungsvorlagen in zweiter Lesung erledigt. Wenn man den Epilog znr Bankdebatte in wenige Worte zusammenfassen will, so wird man mit der Anerkennung der Thatsache nicht zurückhalten können, dass das Abgeordnetenhaus, indem es sich die Rücksicht auf die vorgeschrittene Session und die noch zu erledigenden wichtigen Aufgaben vor Angen hielt, die Bankuorlagen, namentlich aber das Bankstatut, einer ebenso gründlichen als — von der Discussion über den Banknotentext abgesehen — streng sachlichen Berathung unterzogen hat. Man hätte es vielleicht von mancher Seite gerne gesehen, wenn das Abgeordnetenhans die Verhandlungen über die Vantfrage zu eiuer im großen Stile angelegten Debatte über Bank- und Währungspolitik, über die Valutafrage und die Idee einer Verstaatlichung des Notenwesens benutzt hätte. Wir vermögen darin, dass unsere Volksvertretung sich auf eine Prüfling und Erörteruug der materiellen Aenderungen, welche an dem Bankstatute vorgenommen werden sollen, beschränkt hat, eine Beeinträchtigung der Bedeutung dieser Verhandlungen nicht zu erblicken. Der Wert theoretischer, noch so glänzender Discussiouen wird heute mit einem anderen Maßstabe gemessen, als dies noch vor einem Deceimium der Fall war, denn die herben Erfahrungen des praktischen Lebens haben nachgerade in sehr eindringlicher Weise die Erkenntnis zum Durchbruche gebracht, dass der Schwerpunkt der den Parlamenten zngewiesenen Aufgaben in der Wahrnehmung der materiellen Interessen des Volkes zu suchen und zn finden ist. Und in dieser Beziehung hat die Bevölkerung ans den Verhandlungen über die Bankfrage die beruhigende Ueberzeugung gewonnen, dass in Bezug auf dle volkswirtschaftlichen Vortheile, welche aus dem neuen Amilprivilcgium für nahezu sämmtliche Kreise des wirtschaftlichen Lebens sich ergeben, eine Meinnngs« Verschiedenheit im Schoße des Parlaments nicht zutage ^treten ist. Diese Thatsache konnte selbst von den -Paladinen einer «Staatsbank> oder «Reichsbank' Mcht bestritten werden, einer Idee, die unter den heutigen Verhältnissen einer reiflichen Prüfling wohl '"cht standzuhalten vermag, weil sie vor Aufnahme ^er Barzahlungen nicht einmal ernstlich discutiert werden kann und weil ihre Verwirklichung wahrschein-^ch die Zerreißung eines der Bande, welche die beiden ReichLhälften der Monarchie miteinander verknüpft, die Einheit der Währung und der Note, znr unvermeidlichen Consequenz hätte. Leider hat sich die Erwartung, dass das von der Regierung vorgelegte Baukstatut aus den Berathungen des Abgeordnetenhauses unverändert hervorgehen werde, nicht erfüllt. Es ist dies umsomehr zu bedauern, als gerade die principiell und materiell wichtigsten Aenderungen — wir erinnern nur an den neuen Aedeckungs-modus, die Velchnbarkcit sechsmonatlicher Wechsel, die Anfhebung des Firmellzwanges — theils gar keine Anfechtung erfahren haben, theils mit großer Majorität zum Beschlusse erhoben worden sind. Erst der Bestimmung über dieParticipation der Staatsverwaltungen an dem Neingewinne der Bank war es vorbehalten, eine Bresche in die zwischen den beiderseitigen Regierungen und der Oesterreichisch-ungarischen Bank ge» troffenen Vereinbarnngen zn legen. Es scheint nns verfrüht, heute schon die Con-sequenzen des vom Abgeordnetenhause gefassten Ve> schlusses zu ziehen. Noch hat ein gleichberechtigter Factor der Gesetzgebung sein Votum abzugcbeu, und es kommt sonach darauf an, ob die Regierung die Erledigung der Aankvmlage im Herrenhanse abwarten wird, bevor sie zu der durch das Abgeordnetenhaus geschaffenen Situation Stellung nimmt. In der Debatte hat sie das nicht gethan, und der Vertreter der Regierung, Gcctionschef Ritter von Niebauer, erklärte ausdrücklich, dass dies aus Achtung vor der Freiheit der Entschließuna/n der Abgeordneten geschehen sei. Jedenfalls hat die Abstimmung, in welcher der im parlamentarischen Leben nicht selten entscheidende Zufall eine Rolle spielte und dem Abandernngsantrage zu einer Majorität von — vier Stimmen verhalf. die Möglichkeit einer Verzögerung des Ansgleichswerkes geschaffen, uud mit Recht muss man sich daher fragen, ob die in der Regierungsvorlage enthaltene Bestimmung, wonach die Gewinnbetheiligung des Staates bei einem sieben Procent übersteigenden Erträgnisse zu beginnen hat, in der That eine solche sei, welche den Actionären der Bank einen unberechtigten und zu weit gehenden Vortheil znwendet. Hätte es sich nm eine an dem gegenwärtigen Statute zugunsten der Bank vorgenommene Neuerung gehandelt, dann würden wir vielleicht die ablehnende Haltung der Zufalls - Majorität begreifen. Dies ist aber nicht der Fall, und wenn jene Partei, welche zur Zeit, als das gegenwärtige Privilegium ertheilt wurde, in der Majorität war, nun gegen jene Bestimmung votierte, welche sie vor zehn Jahren bewilligt hatte, dann müssen wir uns wohl mit Recht die Frage vorlegen, wie sich diese Haltung mit der so emphatisch abgegebenen Erklärung zusammenreime, nach welcher die Ziele der Opposition nur auf das Staats^Interesse gerichtet sind; das Staats-Interessc, welches doch gewiss die baldige Perfectioniernng des Ausgleichs dringend erheischt. Wir können nicht annehmen, dass die Mitglieder der Linken mit einer so hochgradigen Gedächtnisschwäche behaftet sind, um die tagsvorher 6x c»«Ii6äi"l abgegebene Erklärnng schon vergessen zu haben; wir können nicht glauben, dass der Abgeordnete der Stadt Wien sich Mittwoch nicht mehr erinnert haben sollte, dass er in seiner am Dienstag gehaltenen Rede ausdrücklich darauf verzichtet hatte, gerade in Bezug anf die Gewinnbetheilignng einen Abänderungsantrag zn stellen, um das Zustandekommen der Vorlage nicht zu verzögern. Man wird diesen neuesten, in der Haltung der Linken nicht gerade zu den Selten-heiten gehörenden Widerspruch zwischen dem Gestern und dem Heute nicht bloß als eine einfache Inconse-quenz, sondern vielmehr als einen Act der Unanfrich-tigkeit bezeichnen müssen. Es war ein taktischer Coup, der die Linke veranlasste, Dienstag mit ihrer Erklärung zu demonstrieren; es war ein taktischer Coup, welcher die Linke Mittwoch bestimmte, sich mit den Iuugczechen zu verbünden und, begünstigt durch die Abwesenheit einer größeren Anzahl von Abgeordneten der Rechten, der Vankvorlage ein Bein zn stellen. Die Moral aus diesem Vorgehen der sich gestern staatsmännisch gebenden und heute factiös vorgehenden Opposition ergibt sich von selbst. Die Vertreter des Antrages, dass die Participa-tion des Staates an dem Reingewinn der Baut schon bei einem sechs Procent übersteigenden Erträgnisse zu beginnen habe, wnssten fiir denfelben nur geltend zu machen, die Bank ziehe aus dem nenen Privilegium so bedeutende Vortheile, dass eine ausgiebigere Participation des Staates gerechtfertigt wäre. Die Herren haben aber übersehen, dass die Bank ein Actiencapital von 90 Millionen zu verzinsen hat, von dem sie 80 Millionen dem Staate unverzinslich znr Verfügung stellte, dass sie in der unbeschränkten Ausnützung des Noten» Monopols durch die sehr bedeutende Concurrenz der Staatsnoten behindert ist. und dass die Dividende der Ballt auch aus dem Erträgnisse des den Artionären eigenthümlich gehörigen Reservefonds von 18 Millionen alimentiert wird. somit nicht allein nnd ausschließlich aus den Ergebnissen der von der Bank betriebenen Geschäftszweige herrührt. Rechnet man dazu die Steuerleistung der Bank sowie die wesentlichen Begünstigungen, welche das nene Bankstatut der Volkswirtschaft zuwendet, dann wird man die Fortdauer des bisherigen Verhältnisses der Gewinstparticipation nicht unbillig zu finden vermögen. Jeuilleton. Leere Versprechungen. f. Eine große Anzahl von Menschen ist mit Ver-lprechungen sehr freigebig, mit welchen sie die Gläu-2" ""!° ^ s'ch selbst bethörcn. Solche Leute er- >M nicht genau, wie herzlos, wie unschön ein der« n'ges Gebaren ist. Man verspricht oft leichtfertig, sich cleb^?? Angelegenheit, die dem Nebenmenschen nahe sichV s '" 5""k Zukunft eingreift, zu befassen, rühmt Und v! Connexionen, welche man gar nicht besitzt, ander ' "'^ ^ln Einfluss, den man nicht hat. Der yerii^ ^^ ""t fortgerissen, er erwartet, durch trü-ein ?/ ?dm geblendet, alles nnd lernt allmählich '"len. dass sich eigentlich nichts erfüllt, verantw . ^ Versprechungen ist zumeist die Eitelkeit die Mackt ^- "^en; manchesmal aber besitzt man Körwr? ^"^ächlich, den Zusagen, die man gemacht, bolent ^i ^leihen, und ist nur zu bequem, zu in> Man, von ; ^ "öligen Schritte zu thun. Da hat anderen da ""^ Situation ergriffen, vielleicht von "ne Sack? ' "muntert, versprochen, sich für irgend Menten lu>^ ""Zusetzen. In den erstell feurigen Mo-^"" komm '"? möglicherweise anch die beste Absicht, ^"ng unk m Duellen Schrittes Egoismus, Ueberuno Aergesslichleit heranqeeilt. und man lässt alles sein. Man bedenkt nicht, dass man mit dem Versprechen eigentlich auch eine Verpflichtung übernommen. Noch eine Art der gangbarsten Versprechungen sind jene, die in momentaner Eingebung das gute Herz dictiert, ohne zu bedenken, dass ihm für seine Absicht auch der praktische Beistand mangelt. Von einem wirklich theilnahmswürdigen Falle ergriffen, legt man den Balsam der Versprechungen auf solche Wunden und sucht damit momentane Linderung zu bieten. Man sagt dem leise mahnenden Gewissen, dass im Hoffen der süßeste Theil des Erdenwallens bestehe, und bieten den Armen, denen man reale Güter nicht zu geben vermag, wenigstens dieses ideale Vesitzthum. Diese Gattnng der Versprechen kann vielleicht noch am ehesten Entschul« dignng finden. Was hier flüchtig gelobt wird, mag am Ende einen Vertheidiger finden, aber auch da muss man erwägen, dass die Qualen getäuschter Erwartung jenen der völligen Hoffnungslosigkeit nahezu gleichkommen, ja dass es sündiges Beginnen ist, ein vertrauendes, vom Schicksal verwnndetes Gemüth mit leeren Reden hinzuhalten. Der andere klammert sich an die zuversicht. lichen Worte, er wartet, wartet nnd verabsäumt es vielleicht indessen. Schritte auf dem Wege. die zum wirklichen Erfolge führen könnten, zu machen. Allerdings gibt es oft Fälle, wo wir wider Willen in die Rolle des Verfprechenden hineingedrängt werden. Da senden uns geschäftige Freunde irgend einen Pc- tenten an den Hals. der Besuch ist standhaft und weicht erst vor dem bewährten Geschütze der Versprechuugen. Man verheißt in vagen Alisdrücken, sein Möglichstes zu thun, der andere entfernt sich, und man beruhigt fein erregtes Gewissen mit der Versicherung, dafs es ein Act der Nothwehr war. Ja. es gibt eine eigene Art von Leuten, die ein förmliches Talent besitzen, Versprechungen zu erpressen, die eigeue Combinationen ersinnen, unsere Verbindungen studieren, nns die Wege zur Erfüllung des Verlangten bereits bahnen. Solche Situationen sind oft peinlichster Art, und das Ver« sprechen kehrt seiue spitzen Pfeile gegen denjenigen, defsen Mund es entflohen. Mag man mit angesehenen Persönlichkeiten noch so lange befreundet fein, man würde doch in eigener Sache niemals Wünsche an dieselben richten. Aber man hat uns ein Versprechen herausgelockt, und dies zwingt uns hiezu. Recht oft ohne Erfolg, denn die Leute, sie vergcffen zumeist den üblichen Gang der Dinge, sie bedenken nicht, dass für gewöhn-lich wichtige Aemter, hohe Posten und dergleichen nicht im Conversationszimmer vergeben werden. Die Frauen fühlen sich allerdings geschmeichelt, wenn man in solchen Fällen ihren Eiuflusö erbittet, die Eitelkeit ringt ihnen ein Ja ab, das sie dann. ;e nach der Art ihres Charakters, entweder leichtfertig vergessen oder — mit mancher UnannehmlMett bezahlen. Man kann auch hier seine Beobachtungen machen. Die Frau. die durch die ernste Schule des Laibacher Zeitung Nr. 64 534 2t. März 16«?. Wenn wir ein vollständiges Bild der Bankuer-handlungen geben wollen, müssen wir, so ungern wir dies auch thun, noch des Abg. Turk erwähnen, der wieder einmal die Berathung über das Hypothekar-Statut als Gelegenheit benutzte, um seine abgeschmackten Phrasen von Stapel zn lassen und die Forderung nach El mäßignng des Hypothekar-Zinsfußes zum Vor-waudc einer anti-semitischen Rede-Uebung zu nehmen. Im übrigen hat das Abgeordnetenhaus auf Antrag des Ausgleichsausschusses eine Resolution im Sinne der Herabsetzung des Hypothekar-Zinsfußes beschlossen. Herr Türk hat aber auch diesmal das Ziel seines Ehrgeizes erreicht und die Zahl der ihm ertheilten Ordnungsrufe glücklich um einen vermehrt. Politische Uebersicht. (Parlamentarisches.) Der Vudgetausschuss erledigte Donnerstag den Etat des Ackerbaumiuisteriums. Sodann gelangten die ersten fünf Capitel des Voranschlages znr Verhandlung. Der «Dispositiousfond» wurde ohne Debatte genehmigt. Der Sitzung wohnten Ministerpräsident Graf Taaffe und Hofrath Ritter von Freiberg bei. — Der Ausschuss fill die Seemanns-Ordnung hielt Freitag eine Sitzung ab. Abg. Dr. Zucker und Baron Kübeck beantragten die Einsetzung eines Subcomitis. Nachdem Abg. Baron Schwegel die Schaffuug eines Privat-Seerechtcs uuo uou Seemauns-cassen als nothwendig erklärt hatte, wnrde ein Sub-comite" eingesetzt und dieses aus den Abgeordneten Baron Schwegel, Baron Kübeck, Dr. Zucker, Baron Nadherny und Stalitz zusammengesetzt. (Kroatien.) Ein officiöses Communique' der «Agramer Zeituug» erklärt, der Banus habe der Regni-colar - Deputation die Erklärung abgegeben, sich mit den Beschlüssen derselben nicht zu identificieren. Die Erklärung wnrde in das Schlussprotokoll der Deputation aufgenommen. (Zur Lage in Russland.) Berichte, die der «Pol. Corr.» aus Petersburg vom 13. d. M. über den an diesem Tage verhinderten Attentatsversnch auf den Kaiser Alexander III. zugehen, bezeichnen denselben mit großer Bestimmtheit als eine neuerliche, wie es scheint, völlig vereinzelte und auf keiner breiteren Organisation beruhende Reguug des terroristischen Nihilismus, die den anderen in Russland gegenwärtig sich bemerkbar machenden Strömnngen, insbesondere der constitutioncllen und pauslavistischcn vollkommen fernsteht. Es wird gleichzeitig abermals versichert, dass die beiden letztgenannten Strömungen die Aufmerksamkeit der leiten-den Kreise ebenfalls in lebhaftester Weise erregen, da insbesondere die erstere die in Russland traditionellen Formen der Geheimbündelet in einem bedenklicheren Umfange angenommen zu haben scheint. (Serbien.) Aus Belgrad schreibt man, dass auch dort schon seit mehr als zwei Monaten russische Emissäre Serbien, ganz besonders die Bezirke zunächst der bulgarischen Grenze, mit ihrer Gegenwart beehren. Sie reisen verkleidet als Wein- und Bilderhäudler, und zwar nicht nnr mit russischen, sondern auch mit gefälschten bulgarischen und französischen Pässen und interessieren sich nicht nur für die allgemeine Stimmung, für den neuesten freundschaftlichen Verkehr zwischen Serbien nnd Bulgarien, sondern auch für die Gedanken, welche sich die Bevölkerung über einen eventuell russisch österreichischen Krieg macht. In Belgrad circulieren allerlei Anekdoten über Vorfälle, welche diesen Emissären passiert sind. Lebens gegangen, die selbst den trügerischen Schimmer so mancher Versprechuug zerriuneu gesehen, sie öffnet den Mnnd viel eher zu eiuem bedauernden: «Ich taun nicht», als zu einer grundlosen Verheißung. Sie weiß es, wie hart, wie schwer man den Glauben, die Zuversicht an ein winziges Sternchen, das uns geblendet, aufgeben lernt, wie bange man es verlöschen sieht, wie sich das Anqe dann schmerzhaft noch lange bemüht, einen letzten Schein zu erhascheu, wie es dann nimmermehr an die glanzlose, starre Finsternis glanben will. Versprechen, auch ohne Aussicht auf Erfolg, das darf der Arzt dem Schwerkranken, der sanft entschlummert, ehe er dcu Tag der Euttäuschuug erlebt, doch jedes andere unerfüllte Versprechen, es ist ein kleiner Betrug, ohne Absicht der Schädigung vielleicht, aber dennoch ein Betrug. Ein Versprechen unterscheidet sich nur wenig von einem gegebenen Wort; Nichtachtung oder Bruch des letzteren aber werden von der Gesellschaft nach allen Gesehen der Ehre geahndet. Ein gegebenes Wort, das bindet gleich eiuem Schuldschein. So sollten wir denn nach dieser Art von Auffassung auch das Versprechen nicht so leichthin handhaben, uneingelöst gleicht es einem fälligen Wechsel, den man uns präsentiert. Und ebenso, wie wir zögern, unser finanzielles Budget zu belasten, der Welt gegenüber gerne lcdig aller Geldverpflichtungen sind, so sollten wir auch möglichst wenig Schulden in unser suciales Soll und Haben eintragen. Jenny Nenmann (Die Italiener in Afrika.) Die Italiener haben in Massauah keine glückliche Hand; die Negierung sah sich genöthigt, den dort commandiereudeu General Gen6 sofort abzuberufen, weil er eiueu schr — sonderbaren Vertrag mit den Abessynieru geschlossen. Bekanntlich hatte Ras Alula die italienische Expedition Salimbeni gefangengenommen, um sich der Mitglieder derselben als Geiseln zu bedienen. General Geue" löste nun seine Landslente aus der Gefangenschaft, indem er eine große Partie Gewehre, welche die Abessyuier gekauft hatteu, die aber in Massauah mit Beschlag belegt worden waren, für die Gefangenen austauschte. Tagesneuigleiteu. Se. Majestät der Kaiser habeu, wie die «Arünner Zeitung» meldet, znm Schulbane in Aiezina 200 fl. uud der Gemeinde Hostie zum Schulerweiterungsbaue 100 fl. zu spenden geruht. — (Wehr taxp flicht.) Bezüglich des Termines der Militärtaxe für die in der drittcu Altersclasse Zurückgestellten ergaben sich mehrfache Zweifel, Eine Ministerial-Entscheidung seht mm die Behörden in Kenntnis, dass die Wchrtaxpflicht mit demjenigen Kalenderjahre beginnt, in welchem der Betreffende iu der Stelluugsliste gelöscht, beziehungsweise in dcr letzten stellungspflichtigcn Altersclasse zurückgestellt wurde. — (Bergbau im Schallthale.) Vor einigen Tagen begann, wie uns aus Cilli berichtet wird, Dr. von Lapp die Arbeiten am Bergbaue im Schallthale; der Hauptförderungsschacht wird in der Gemeinde Skale angeschlagen nud in einer Tiefe von 150 Meter das an dieser Stelle etwa 77 Meter mächtige Lignit-Flötz angefahren ; diese Schachtanlage dürste auf 400 000 fl. zu steheu kommen. Die im Vorjahre und heuer bewerkstelligten vierzehn Tiefbohrungen und zwei Versuchsschächte haben ergeben, dass die Qualität des Liguits, entnommen aus verschiedenen Orten der Schürfung, einen Wärme-Effect von circa 4100 Calorien constatiereu lieh, und dass dermalen auf Grund des Flötzverhaltens mindestens 0600 Millionen Meter-Centner Lignit tief unter der Erde des Schallthales lagern. Bemerkt sei, dass kann, die Hälfte des großen Schurfcomplcx.es des Herrn Dr. von Lapp beschürft wird. Zur Mächtigkeit des Flötzes schreibt die Cillicr «Deutsche Wacht» : «Um sich einen Begriff über die kolossale Lignitablagcrung zu verschaffen, diene folgendes Beispiel: Wenn die Iahrcsfürderung zchu Millionen Mcter-Centner Lignit ausmachen würde, was circa der Jahres Production des Köflacher und Trifailer Revieres zusammen gleichkäme, würden wenigstens sechs Jahrhunderte vergehen, um diesen Bergbau der Erschöpfung nahe zu bringen.» — (Eine Streitfrage.) Die Pariser Advo-caten-Conferenz discutierte jüngst die Frage, ob der Ehemann das Recht habe, Vriefc, die an seine Frau gerichtet sind, ohne Erlaubnis zu öffnen, und entschied sie mit: Ja, Die Pariser Blätter haben sich nun der Frage bemächtigt, und der «Temps» hat sogar eine Enquete veranstaltet. Alexander Dumas spricht sich rückhaltlos für das Vorrecht des Ehemannes aus. Sonst sind alle Stimmen gegen die Advocate« ausgefallen. Ganz aufgebracht ist natürlich Frau Adam, während die Romanschriftstellerin Georges Peyrebrune anerkennt, dass die Tradition für das eheherrliche Vorrecht spreche, es aber mit der modernen Cultur für unvereinbar hält. Vacqueric steht im «Rappel» für die Gleichberechtigung der Ehegatten ein, und Ernst Lefövre will sogar in der Kammer einen Antrag für Ausdehnung der Fraucnrechte einbringen. — (Ein Heirats-Cand idat.) In Wien wurde am vergangenen Donnerstag der Civil-Ingenieur Johann Alexander Gamillschegg aus Cilli wegen dringenden Verdachtes des Betruges verhaftet. Gamill-schegg hatte in der Wollzeile ein Bureau für Planzeichnungen, lockte unter dieser Firma Stellensuchenden aller Art Cautionen heraus und snchte jüngst durch Heirats -Schwindeleien ein Capital für die drängenden Gläubiger zn finden. Die Zahl der Opfer ist enorm, während die Schadensumme viele tausend Gulden beträgt. — (Explosion.) Am vergangenen Donnerstag ist im ärarischen Steinbruche bei Lobositz eine Dyna-mithütte mit dem gesammten großen Vorrath in die Luft geflogen; der Partiefühler Hcyni und sämmtliche Arbeiter wurden in Stücke gerissen. Die furchtbare Luftcrschüt-terung rief in der Umgebung erdbebenähnliche Erscheinungen hervor; insbesondere sind Beschädigungen zahlreicher Häuser der umliegenden Dörfer zu constatieren. Die Ursache der Explosion war die Adjustierung von Dynamitvatronen bei geheizten Oefen. — (Neues Pnmpverfahre n.)«Lieber Freund, Sie können sich gar nicht vorstellen, was für einen zer» streuten Diener ich habe. Heute morgens trage ich dem Burschen auf, nur auf den Toilcttelisch llnu (lo Ooloxno zu stellen und in meine Bricftafche 50 fl. zu stecken. Denken Sie sich, der Kerl vollzieht nur den ersten Theil meines Befehles. , . Könnten Sie mir vielleicht 5 fl. borgen?» — (Das Herz am «rechten» Fleck.) Zu Aussig an der Elbe erkrankte diesertage ein älterer Mann, ehemaliger Bediensteter bei der Staatsbahn. Die ärztliche Untersuchung ergab u. a., dass der Erkrankte das Herz auf der rechten Seite der Brusthöhle hatte. Erst vor kur^in wurde ein ähnlicher Fall aus Berlin mitgetheilt. (Missverstanden.) Mann: Du, Frau, jetzt werde ich Cigarrenspitzen für Waisenkinder sammeln. — Frau: Was brauchen denn die Knirpse schon zn rauchen? Local- und Provinzial-Nachrichten. Kvainische Spcrrcaffe. Am 17. d. M, hielt der Verein der krainischen Spar-casse seine ordentliche Generalversammlllng ab. In derselben gab der Vorsitzende, Herr Vereinspräsident Aleran-der Dreo, das Resultat der Gebarung dieses Vereines im abgelaufenen Jahre 1866 bekannt, demzufolge sich das Verwaltungsvermögen im genannten Jahre um 1175 580 fl. 17 kr. vermehrte, demnach dasselbe 28 365 283 fl. 90 kr. beträgt. Das Gesammtver-mögen besteht: 1.) In den auf Neal-Hypothetcn statutenmäßig versicherten Schuldscheinen 9 130 403 st. 22kr.; 2.) in den hicvon fälligen Zinsen 100 100 fl. 28 kr.; 3.) in Darlehen ans Gold- und Silbermünzcn 63 056 fl.; 4.) in hievon fälligen Zinsen 466 fl.; 5.) in Darlehen an das mit der Sparcasse vereinte Pfandamt 81 830 fl. 53 kr,; 6.) in escomptierten Wechseln 486 990 fl.; 7.) in Staatspapieren, verschiedenen Grundentlastnngs-Obliga-tioncn, sichergestellten Pfandbriefen, Actien der österrei« chisch^ungarischen Bank nebst dem Pensionssond, nach dem Course vom 31, Dezember 1886 8 421739 fl. 21 kr.; 8.) in den hievon bis 31. Dezember 1886 fälligen un-behobenen Zinsen 52 837 fl. 39 kr.; 9.) in dem Guthaben bei Geldinstituten 3 880 670 fl. 34 kr.; 10.) in Darlehen an den Creditverein der Sparcasse 283 101 fl. 3 kr.; II.) in Dienst-Cantionen, Stiftungsfonden und verschiedenen Depositen 44 686 fl. 61 kr.; 12.) in Realitäten 668 345 fl. 33 kr.; 13.) in Vorschnss-Guthaben, Inventarsgegenständcn und Kanzleigeräthschaften 8381 fl. 76 kr.; 14.) in Barschaft am 31. Dezember 1866 160 674 st. 20 kr. — zusammen 23 385 283 fl. 90 kr. Im Jahre 1886 wurden auf Real-Hypotheken dargeliehen 202 690 fl. und zurückgezahlt 640 858 fl. 69 kr. ImPfandamte wurden 1866 eingelegt: 22 518 Pfänder im Betrage von 96 301 fl. und 23 598 Pfänder ausgefolgt im Betrage von 99 256 fl. Der Rechnungsabschluss pro 1686 ergibt den Verlust von 5159 fl. 8 kr,, welcher aus dem Reservefonde gedeckt wurde. Der Credit-Verein zählte mit Schluss des Jahres 1886 174 Theilnehmer mit dem bewilligten Credit von 453100 fl.; der Sicherstellnngsfond beträgt 45 310 st.; der Neservefond beträgt, zuzüglich des laut Beschluss der Generalversammlung des krainischen Svar-casfevercins vom 10, Juni 1886 mit demselben vereinigten bisherigen Specialreservefondes per 15 575 fl., 25 352 fl. 50lr.; escomptiert wurden 914 Wechsel im Betrage von 1149 059 und rückgezahlt 910 Wechsel im Betrage von 1134949 st. Der Gewinn beträgt 2698 st, 35 kr., wovon 40 pCt. mit 1079 fl. 34 kr, für die Sparcasse entfallen. Im Jahre 1886 wurden für wohlthätige und gemeinnützige Zwecke bewilligt 26 640 fl., Abschreibungen an den eigenthümlichen Gebäuden 30 092 fl. 10 kr., Beitrag für die Baukosten des Rudolfinums 16138 fl. 69 kr. — zusammen 72 870 fl. 79 kr. Der Reingewinn pro 1886 beträgt 130 701 fl. 24 kr., hiezn der pro 1885 ausgewiesene Rcservefond nach Abzug der zur Errichtung von Arbeiterwohnungen gewidmeten 50 000 fl,, 1679 385 fl. 96 kr.; demnach beträgt der Refervefund pro 1886 1810 087 fl. 20 kr.; der Specialreservefond pro 1885 betrug 637 611 fl. 84 kr., hiezu der Coursgewinn pro 1886 41963 fl. 92 lr., der Specialreservefond pro 1886 beträgt 679 775 fl. 76 kr., der Gesammt-reservesond pro 1886 somit 2489862 fl. 96 kr. Infolge der bedeutenden Einlagen war die Direction im Jahre 1886 veranlasst, namhafte Beträge solide" Bankinstituten gegen mäßige Zinsen und kurze Kündigung anzuvertrauen, um bei allfalligen, bedeutenden Rückzah' lungen sogleich darüber verfügen zu können. In der Generalversammlung vom 15. November 1886 wnrde die Ermäßigung der Zinsen ans Hypotheken mit 4'/, Procent pro Jahr von, 1. Jänner d. I. beschlossen. Obgleich durch diese Ermäßigung der Reingewinn bedeutend vermindert wird, ist dieselbe für den Sparcasseverein ersprießlich, da nun Hypotheken nicht gekündigt werden und bereits bedeutende Summen ans gute Hypotheken dargeliehen wurden. — Der Geschäftsverkehr war im Jahre 1866 lev' haft: In der Sparcasse 52 662 Parteien mit 15 784 412 ^ 32 kr,, in dem Pfandamte 46 116 Parteien "" 238 562 fl, 28 kr., in dem Creditvereme 1824 Partett" mit 2 475 470 fl. 66 kr. — zusammen 100 602 H"^ tcien mit 18 498 445 fl. 26 kr. Correfpondettzstiicke N" eingelaufen 11401, welche sämmtlich erledigt wurden. Nach dem Vortrage dieses Gcschäftsergebmsses »m, mete der Herr Vorsitzende dem verstorbenen Ehrenmugn^ und vieljährigen um die Sftarcasse hochverdienten "^.^ Präsidenten Herrn Vincenz Seunig sowie den M' gliedern Herrn Josef Suppan und Dr. Karl Freu) von Wurzbach den Nachruf, nnd die VersaM""""2 u Laibllcher Zeitung Nr. 64 535 21. März 1887. ihrem Bedauern über den Verlust durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Endlich gedachte derselbe des im Vor-iahre in den bleibenden Ruhestand getretenen Amtsdirec-tors, Herrn kais. Rathes Richard Ianeschitz, indem er dessen verdienstvolle Thätigkeit während der vieljährigen Amtsleitung hervorhob. Hierauf wurden für gemeinnützige und wohlthätige Zwecke folgende Beiträge votiert: Für das hiesige Armen-Institut 2500 fl,; für Uuterstützuug bedürftiger Schüler des Gymnasiums in Laibach 200 fl.; für Unterstützung bedürftiger Schüler des Gymnasiums in Krainburg 50 st.; für Unterstützung bedürftiger Schüler des Gymnasiums in Gottschee 100 fl.; für Unterstützung bedürftiger Schüler des Gymnasiums in Rudolfswert 100 st.; für Unterstützung bedürftiger Schüler der k. k. Realschule in Laibach 200 fl.; für Unterstützung bedürftiger Schüler der t. k. Lehrer - Bilduugsschule in Laibach 100 fl.; für U»ter-stühung bedürftiger Schüler der ersten städtischen Voltsschule in Laibach 150 fl.; für Unterstützung bedürftiger Schüler der zweiten städtischen Volksschule iu Laibach 250 fl.; für Anfchaffuug der Lehrmittel an den Voltsschulen Krains: H) dem Schulpfeunig 200 fl., b) der «Narodna Sola» 200 st.; für Betheilung der Schnlrequi-siten an arme Mädchen der hiesigen Ursulinnenschule 200 st.; für Betheilung der Schulrequisiten an arme Mädchen der Ursulinnenschule in Bischoflack 100 st.; für die evangelifche Schule in Laibach .850 fl,; für Unterstützung armer Schuljugend an der Knaben-Volksschule in Rudolfswert 100 fl.; für Unterstützung armer Schuljugend an der Mädchenschule in Nudolfswert 50 st.; für Unterstützung dürftiger Schüler der hiesigen Hufbeschlags-Anstalt 50 fl.; für Unterstützuug armer Schülerinnen an der hiesigen städtischen Mädchenschule 100 fl.; für Unterstützung dürftiger Candidatinnen und Schülerinnen an der Lehrcrinnen-Bildungsanstalt 100 st.; für Uuterstützuug der Schülerinnen an der Mädchenschule in Gottschee 50 fl.; für Unterstützung der die oberen Classen der Bürgerschule iu Gurkfeld besuchenden krainischen Schüler 50 fl.; für Unterstützung der die Schule auf dem Moorgrunde besuchenden Schüler 50 st.; für Unterstützung armer Schüler an der deutschen Knaben-Volksschule des deutschen Schul-uercins 100 fl.; für Unterstützung armer Schüler an der städtischen deutschen Knabenschule 50 st.; für Unterstützung armer Schülerinnen an der städtischen deutschen Mädchen-Volksschule 50 fl.; der Ortsgruppe Laibach des deutscheu Schulvereines als Unterstützung für den deutfchen Kindergarten 150 st.; für Unterstützuug der die gewerbliche Vorbereitungsschule an der ersten und zweiten städtischen Knaben-Volksschule besuchenden Lehrjungen zur Anschaffung der Schreib- und Zeichenrequisiten (für jede Schule 50 fl.) — zusammen 100 st.; für Unterstützuug der Musikschule der philharmonischen Gesellschaft 600 fl.; für Unterstützung des Vereines «Glasbena Matica» 200 fl.; für die Erhaltung der hiesigen Kleintinder-Bewahranstalt 200 fl.; dem hiesigen Kranken-Unterstützungs- und Versorgungs-Vereme 200 sl.; der hiesigen freiwilligen Feuerwehr als Beitrag zum Vereinsfonde 500 fl.; für die Erhaltung des hiesigen Elifabeth.Kinderspitales 200 fl.; für die Unterstützung bedürftiger aus dem Civilspitale entlassener Reconvalescenten 200 st.; der Armenhaus - Inspection Laibach als Beitrag zur Anschaffung von Leibes- und Bettwäsche 100 fl.; für den Grazer Freitisch mit Hinweis auf ärmere Universitäts - Studierende aus Krain 160 st.; für die Arbeiter-Kranken- und Invalidencasse 100 st.; dem Unterstützungsvereine der Buchdrucker, Steindrucker und Lithographen in Krain 50 fl,; dem katholischen Gefellcnvcreine: n) als gewöhnliche Unterstützung 2W fl., ti) als Beitrag zum Baue des Vereinshauses 600 fl.; der Vorstehung des St. Josef-Spitales für Unterstützung des Siechcnhauses 200 fl.; dem Vincenz-Verein mr Unterstützung des Knabenasyls 200 fl.; dem Vincenz-Verein für Unterstützung des Knaben-Waisenhauses 500 fl.; sur die Unterstützung des Mädchen-Waisenhauses 200fl,; für die Untcrstütznug der Viucenz-Conferenz zum hl. Jakob ^ ^ st.; für die Unterstützung der Vincenz-Conferenz zum yl. Nikolaus 100 st.; dem Vereine der Aerzte in Krain "s Beitrag zur Löschner'fchen Stiftnng für Witwen nnd Ralfen von Aerzten 300 fl.; dem lrainischen Landes-Auskllm zur Fortsetzung der prähistorischen Nachgrabungen "0 fl.; dem patriotischen Franen-Hilfsvercine für Kram w .^""slützung der Invaliden, Militär-Witwen und '«Ualsen, eventuell für die zu treffenden Vorbereitungen ti^ Vnkchrungen im Kriegsfalle 300 fl.; dem patrio-'Wen Landes-Hilfsvereine für Kram zur Uuterstützuug für ^"^^", Militär-Witwen und -Waisen, eventuell im ^ ä" treffenden Vorbereitungen und Vorkehruugen Ges.nM^ 300 fl.; dem Zweigvereine Laibach der h«^. 'Mt des österreichischen Weißen Kreuzes als Sub-Edar ^^'' Beitrag zum Rcservefonde des hiesigen lnit bp^"" Vorschussvereines (registrierte Genossenschaft schuld f,^" Haftung) 100 fl.; als Subvention derFach-stükuli« !> Holzindustrie in Gottschee 500 st.; für Uuter-derDam ^""' 55'scherei-Vereines 50fl.; dem Vereine 2) als N < chnstlichen Liebe wm hl. Vincenz von Paula: d) zur a^? ä" Unterstützung armer Familien 200 fl., beitsschnlp ?- 6 ^ Mädchenasyls 200 fl., o) der Ar« 200 fl .,^ !," arme, der Schnle entwachsene Mädchen Kaminen 65s> ^ ^Haltung des Dieustbotenasyls 50 si„ ">'.; dem Laibacher Handels-Krankcn- und Pensionsvereine 300 st.; dem k. k. Landesschulrathe als Beitrag zuVolksschulbaute» unter der Bedingung einer gleichen Beitragsleistung aus demLandesfonde pro 1687 0000 fl.; dem Fräulein Föderl zur Unterstützung der Industrieschule 100 fl.; dem Volksküchenvereine als Beitrag zur Studenten« Verpflegung 100 fl.; der Section Krain des Deutsche» und österr. Alpenvereincs für locale Zwecke 300 fl,; dem krain. Landeslehrer-Vereine in Laibach als Unterstützung 100 fl.; dem Herrn Franz Schnmi als Unterstützuug behufs Heraus« gäbe der Geschichtsquellen Krains 100 fl.; an das Comite des Seehospizes in Grado, respective dem Elisabeth-Kiuder-spitale für die eventuelle Unterbringung eines oder zweier scrophulöser Kinder aus Krain in diesem Seehospize 100 fl.; dem Pfarramte St. Jakob in Laibach als Beitrag zn den Kosten der Renovierung der St. Iakobskirche 500 fi.; dem hiesigen Arbeiter-Nildungsvereine 50 st.; dem Schulausschusse der gewerblichen Fortbildungsschule in Gottschce als Beitrag zur Beschaffung der Lehr- und Lernmittel 50 fl.; dem Schulausfchusse der gewerbliche« Fortbildungsschule in Krainburg als Beitrag zur Beschaffung der Lehr- und Lernmittel 50 fl.; dem Schulausschusse der gewerblichen Fortbildungsschule in Stein als Beitrag zur Beschaffung der Lehr- und Lerumittel 50 fl.; der Frau Helene Scaria in Krainburg als Subvention für den von ihr errichteten deutsche» Kindergarten in Krainburg 50 fl.; dem Asylvereine der Wiener Universität als Beitrag zur Ausführung des Baues des Asylhauses 50 fl.; dem katholischen Ge-sellcnvereiue in Rudolfswcrt für Vercinszwecke 50 fl.; dem katholischen Gesellenvereine in St. Veit ob Laibach Beitrag zum Baufonde des Vereiushaufes 400 fl.; dem krainifchen Landes - Comite für den VI. internationalen Congress für Hygiene und Demographic 100 fl.; dem krainifch-tüstenländischen Forstvereine 50 fl.; dein deutschen Schulvereine als Subvention für die Erhaltuug der deutschen Knabenvolksschule in Laibach der Höchstbetrag per 4300 fl. und zur Anschaffung der Einrichtungsstücke und Lehrmittel für die eventuell zu eröffnende IV. Classe 500 st., Snmme 20 050 st. — Die nachträgliche Geneh-miguug ist einzuholen bezüglich nachstehender im Jahre 1886 von der Direction bewilligten Unterstützungsbeträge: ll) für den der Klcinkmder-Bewahranstait in Laibach für die abgehaltene Weihnachtsfeier bewilligten Unterstützungs-belrag per 200 fl.; d) für den an das Damen-Comite zur Bekleidung armer Schulkinder in Laibach bewilligten Betrag per 250 fl,; e) für den zur Abhaltung der Weihnachtsfeier im deutschcu Kmdergarten bewilligten Betrag per 250 st.; ü) für die den nachstehenden Feuerwehren zum Behufe der Anfchaffung von Feuerlöschgeräthen bewilligten Unterstützungsbeträge: 1.) der Feuerwehr in Verd bei Oberlaibach 50 fl., 2.) der Feuerwehr in St. Veit bei Sittich 50 fl., 3.) der Feuerwehr iu Krain-burg 100 fl., 4.) der Feuerwehr iu Bizovil 50 fl.; u) für den mit Aefchlufs vom 20. Juli 1886 für das Nadetzky-Denkmal votierten Beitrag per 500 fl.; t) für den an die Gemeindevorstehung in Planina zum Allsbaue des Cholerasftitals in Rakek verabfolgten Unterstühungsbetrag per 100 fl.; g) für deu an die Ortsgruppe Neumarktl des deutschen Schnlvereins zur Beschaffung der Einrichtungsstücke des dentschen Kindergartens in Neumarktl bewilligten Untcrstützungsbetrag per 100 fl.; d) für den dein Verbände der Hilfsbeamten der österr. Eisenbahnen verabfolgten Unterstützungsbetrag per 50 st.; i) für den an den k. k. Gymnafialprofcssor Ioh. Vrhovec zum Behufe der Herausgabe des Werkes «Die Topographie Alt-Üaibachs» ausbezahlten Unterstützungsbetrag per 100 st.; Z für die außergewöhnliche Subveutiou des Theaters per 500 st.; k) für den dem Theaterperfonale gewidmeten Unterstützungsbetrag per 200 fl. — Totalsumme 28 550 st. — (Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Großpölland zur Herstellung einer Wasserleitung eine Spende von 100 st. aus der Allerhöchsten Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Concert der philharmonischen Gesellschaft.) Das dritte Concert der philharmonischen Gesellschaft fftielte sich gestern abermals vor überfülltcm Saale ab. Wir lernten an diesem Abende in Fräulein Bogumila Sum an eine tüchtige und correcte Piauistin kennen, welche die Polonaise in ^i8-mo11 von Chopin, eine Etude vou Hiller und Rob. Schumanns Novellette (l'-(kil-) niit musikalischem Verständnisse, schönem Anschlage und großer Sicherheit zur Geltung brachte. Die auch über eine gewinnende äußere Erscheinung gebietende junge Dame errang einen förmlichen Beifallssturm und mufste mehrfachen Hervorrnfen Folge leisten. Fräulein Iosefinc Valentin, eine in unserem Concertsaale bereits accre-diticrte junge Sängerin, sang Riedels der merklich abfiel. Die Musik erzählte uns nicht, dass die Liebenden sich trennten, nur das Programm versichert uns dessen, auch blieb die Musik die Aufklärung schuldig, warum sie sich trennten. Ein tragisch-dramatisches, bewegtes Hindernis der Verbindung war es nicht, dazu ist die Musik zu wenig stürmisch erregt, es dürfte wohl ein recht prosaisches Hindernis gewesen sein. Die Aufführung entsprach allen, selbst den gespanntesten Erwartuugcu, überhaupt ist es ein Lob, welches unser Orchester sich nnn schon in den letzten zwei Concerten ehrlich verdiente, wenn wir die Discretion seines Verhal« tens rühmend hervorheben. Bachs Concert in tt-äur schloss das interessante Programm des Abends ab: Der erste Satz, das siegesgewaltige Fortschreiten eines tiefern.-steu Themas, das sich im zweiten Satz mit seiner schwingenden Bewegung fast zum Tanzrhythmus aufheitert; die Bearbeitung beider Themen zwar unserm modernen Geschmacke etwas fremd, aber durchwegs den formen-gewandten und ernsten Meister einer großen musikalischen Vergangenheit verkündend. Das stark besetzte Streichorchester (30 Streicher, darunter 5 Cello's) spielte Bach sichtlich mit Lust, Liebe und Feuer und mit einem zwar nicht hörbaren oder sichtbar änßeren Erfolg, dafür aber zum großen Behagen jenes Theils des Publicums, welches solcher Musik die nöthige Andacht uud Stimmung und das nöthige Verständnis entgegenbringt. — (Evangelische Gemeindeversammlung.) Die diesjährige Gemeindeversammlung der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde findet heute abends nm halb 8 Uhr im evangelischen Schulhause statt. Diese Versammlung ist insofern von größerer Bedeutung, als heuer Ergänzuugswahlen für diejenigen ansscheidenden Presbyter stattzufinden haben, deren Amtsdauer abgelaufen ist. — (Familienabend des Turnvereins.) Der Familienabend des Laibacher deutschen Turnvereins, welcher Samstag im Casino-Glassalon stattfand, war sehr gnt besucht. Seitdem dieser Verein über eine Sängerrunde verfügt, welche sich die Pflege des volksthümlichen deutschen Männergesanges zur Aufgabe gemacht hat, haben dessen Unterhaltungen uustreitig um eiu Bedeutendes an Interesse gewonnen. Das zeigte sich ganz besonders am letzten Abend. Es gelangten da sechs neue, mit Geschick ausgewählte Chöre zur Aufführung, welche unter der Leitung des Herrn Ranth sehr effectvoll vorgetragen wurden und allgemeinen Beifall erzielten. Mit den» Chore «O wunderselige Frühlingszeit» von Abt, welcher zur Begrüßung des Frühlings an die Spitze des Programmes gestellt wurde, geriethen die Sänger wohl in argen Widerspruch mit der Wirklichkeit; nichtsdestoweniger zog mit diesem Liede ein warmer Frühlingshauch durch den Saal und erweckte jene heitere Stimmung, wie sie nur der Frühling schafft, wenn er wirklich bei uns Einkehr hält. Ein prächtiges Stimmungsbild bot dann Schmöl-zcrs «Waldabendschein», welches Lied, an und für sich schon ansprechend, sehr rein und mit zarter Empfindung wiedergegeben wnrde. Von den übrigen Vollgesängen hat Weinzierls neuer Chor «Heute ist heut'Z besonders gefallen. Frifch und launig gesungen, gelangte die in diesem Liede ausgedrückte Lebcnsfreudigkeit trefflich zur Geltung. Das Näubertcrzett aus der Supfti'scheu Operette «Die Jungfrau von Dragant» hat viel Heiterkeit erweckt und musste wiederholt werden; ebenso wurdeu die humoristischen Vorträge der Herren Laiblin uud Mahr mit vielem Beifall aufgenommen. Wenn wir noch hinzufügen, dass die Clavierbegleitung in den sicheren Händen des Herrn Th, Lnta gelegen war, und dass Herr Kapellmeister Nemrava für diesen Abend ein gewähltes Programm zusammenstellte und in ausgezeichneter Weise M- Durchführung brachte, fo nmfs die Unterhaltung m allen ihren Theilen als gelungen bezeichnet werden — bls auf die Bedienung der Gäste, die manches zu wünschen übrig ließ, — (Frühli „ gsbotschaft.) Die vorgestern aus-gegebeue Wetterprognose der meteorologischen Centralanstalt Laibacher Zeitung Nr. 64 536 21. März 18«?. lautet: Obwohl noch im Süden der Luftdruck niedriger bleibt, ist doch in den letzten 24 Stunden ein bedeutender Ausgleich in den Druckdifferenzen eingetreten, wodurch für unsere Gegenden in den nächsten Tagen eine entschiedene Besserung im Wetter und der Eintritt einer der Jahreszeit entsprechenden Frühlingswitterung zu erwarten ist. — (Personalnachrichten,) Oberst Josef Ritter von Esche ubacher, Commandant des 13. Corps-artillerie-Regiments in Laibach, wurde zum Commandanten der 4. Artillerie-Brigade bei gleichzeitiger Uebersehung in den Artilleriestab ernannt, Zn seinem Nachfolger im Commando des 13, Corpsartillerie - Regiments wurde Oberstlieutenant Adolf Beer, bisher Commandant der schweren Batterie-Division Nr. 11, unter vorläufiger Gelassung in seiner gegenwärtigen Charge ernannt. — Der nunmehrige Commandant der 56. Infanterie-Brigade in Laibach, Oberst Josef Ritter von Schilhaw sky von Bahnbrück, wurde in Anerkennung seiner vorzüglichen Leistungen als Regimcntscommandant durch Verleihung des Ritterkreuzes des Leopold-Ordens ausgezeichnet. — Der provisorische Bezirkscommissär Rudolf Or schul et in Tschernembl wurde zum definitiven, der Con-ceptspraktikant Dr. Andreas Graf Schaffgotfch zum provisorischen Bezirkscommissär ernannt. — (Das Abschiedsconcert des Herrn Onbiicek) versammelte Freitag trotz des ungünstigen Wetters ein sehr zahlreiches, den intelligenten Kreisen angehöriges Publicum,* welches den Vorträgen des Künstlers unter begeistertem Neifalle und stets steigender Theilnahme folgte. Als erste Nummer spielte Herr Ondricek das von Schwierigkeiten strotzende 1^8-inoil-Concert seines Landsmannes Ernst. Obwohl anfangs die Violine in den oberen Saiten etwas indisponiert klang, so brachte der Künstler doch die Octavengänge des Andante mit tadelloser Consonanz. Wie immer, zeigte er sich wieder als Meister im pathetischen Vortrage anf der tt-Saite und war bis zum Allegro und der Coda des verschnupften Instrumentes so weit Herr geworden, dass es ihm bei allen rapiden Läufen willig gehorchte und die Zuhörerschaft zu einem wahren Beifallssturme hinrifs. In Vieux-temps' «Voii än eoour, glänzte Herr Ondricek durch die innige Empfindung seiner Cantilene, obwohl auch hier wieder das Instrument eine fast unmerkliche Ten' denz nach der Tiefe zeigte. Ueber alle Schwierigkeiten aber schwang sich der Künstler siegreich hinweg in seiner ureigentlichen Domäne, den Tänzen Dvoraks, Wie das erstemal, wurden dieselben auch Freitag, von der dreistimmigen Einleitung des ersten an bis zum letzten verklingenden Flageoletton des zweiten, mit unvergleichlicher Reinheit und unerreichbarem Schwung und Ausdruck gespielt. Der Künstler fängt felbst Feuer an dem Kunstwerk, das er vorträgt; fein Auge leuchtet, und unwillkürlich beginnt — wie bei einem Lodämion Zudiimo — auch feiu Körper die originellen Rhythmen leise mitzuschwingen. Herr Ondricek spielt alles vortrefflich, aber Dvorak spielt er gewiss mit der größten Liebe. Wir sind — ganz unmaßgeblich — überzeugt, dass ihm sogar Sächelchen wie das Aotw porpowo nur dienen sollen, um zu zeigen, dass er auch leisten kann, was irgend ein Virtuose; aber er ist vor allem wirklicher reproducierender Künstler und verzichtet als solcher nicht allein auf alle billigen Effectmittel, als eingelegte Cadenzen :c., sondern hat sich auch mit seinem ganzen Wesen und seiner ganzen vollendeten Technik in den Dienst einer künstlerischen Idee gestellt, die sich beiläufig iu den Worten ausdrücken läfst: Dvorak eine Gasse! Auf die «Slavifchen Tänze» gab Herr Ondricek noch eine Mazurka von Wieniawsti, in der wir befonders feine Cantilene im Flageolet, die Staccato- und Pizzicato-Läufe und die Doppelgriffe im Flageolet bewunderten. Die gleichen Vorzüge bekundete er auch in dem meisterhaften Vortrage des «Hexentanzes» von Paganini, den er hier schon einmal gespielt. Zum Abschiede improvisierte dann Herr Ondiicck eine fchlichte Transscription des «I'o ^626ru», für welche das Publicum selbstverständlich jubelnd dankte, und spielte zum Schluss noch, da der Beifall kein Ende nehmen wollte, eine «M^lancolie«, bei der er sich in Arpeggieu und stclleuweifc dreistimmig felbst begleitete. Es waren Abende des höchsten Genusses, die uns Herr Ondiicet bereitet, und wir hegen nur den Wunsch, dass der Küustler seine Schritte bald wieder nach unserer Stadt lenke. — Herr Förster Mn. holte sich für die Begleitung, die er über Hals und Kopf hatte überilchmcn müssen, scinc Revanche in dein gediegenen, vielleicht ein wenig zu kraftvollen Vortrage eincr Aallade von Chopin, die ihm reichlichen uud wohlverdienten Beifall eintrug. Das nicht mehr ganz neue Quartett «Alimak mc>.i» bot Herrn Nazinger, obwohl auch er cm wenig indisponiert war — Gelegen heit, in einem Solo seinen unverwüstlichen Tenor hören zu lassen. Das Publicum anerkaunte auch die correcte Leistung nach Gebür, indem es unter Beifallsfalven — leider vergeblich — nach der Wiederholung des «di^ga ni!» verlangte. * Um uns nicht zu wiederhole,,, vermeiden wir drn Aus» druck 'distinguiert», gestalten uns jedoch die Bemerkung, dass dieses Wurl wohl «vornehm, gewählt» bedeutet, nicht aber «sich hochmütig abschließend., — (Behebung der Verkehrsstörung.) Das Wetter hat fich erfreulicherweife derart gebessert, dass die energische» Bemühungen des Bahnftersonales, vorläufig wenigstens ein Geleise über den Karst von den Schneehindernissen zn befreien, von Erfolg gekrönt waren. Es konnte fomit vorgestern von Trieft der Frühftostzug abgelassen werden, welcher anstandslos, wenn auch um anderthalb Stunden verfpätet, in Laibach eintraf. Gestern wurden alle fahrplanmäßigen Züge in beiden Richtungen in Verkehr gesetzt. Der Lastenzugsverkehr wird hingegen noch sistiert bleiben. Ebenso ist die Linie St. Peter-Fiume derzeit noch uufahrbar, wird jedoch hcute ebenfalls eröffnet werden können. Auch die directe Telegraphen-Verbindung Laibach-Triest wurde wieder hergestellt. — (Wählerversammluuge n.) In den gestern und vorgestern stattgehabten Wählerversammlungen wurden für die im Laufe der nächsten Woche stattzufindenden Gemcinderaths-Ergänznnqswahlen nachstehende Candidaten aufgestellt, und zwar für den dritten Wahltörfter die Herren: Spenglermeister Nolli, Hausbesitzer Oroslav Dolenec, Uebungsschullchrer Ivan Tom sic, Redacteur Heleznitar und Assecurauzvertreter Ignaz Vale n t i n c i c; für den zweiten Wal Körper die Herren: Handelsmann Benedikt, Landcsiugenieur Hrasky und Hauptmann i. R. Ritter von Zitterer. — Heute abends findet die Wählerverfammlung des ersten Wahlkörpers statt. — (Todesfälle.) Der ehemalige Fabriksbesitzer in Zeyer, Werner Gruuduer, ist am 16. d. M. im Alter von 67 Jahren gestorben. — In Abbazia starb am vergangenen Freitag der hiesige Postofficial Herr Otto Celesnig im kräftigen Mannesaltcr von 3b Jahren. — (Abraham Diamant,) welcher bekanntlich wegen des Verbrechens des Diebstahls zu ueunjähriger schwerer Kerkerstrafe verurtheilt wurde, hat gegen das Urtheil die Nichtigkeitsbeschwerde und gegeu das Strafausmaß die Verufuug eingebracht. In der Nichtigkeitsbeschwerde wird unter andern geltend gemacht, dass Frau von Gariboldi zur Verhandlung nicht erschien und infolge dessen nicht den Eid leistete, ob auch der bei Diamant nicht gefundene fehlende Betrag gestohlen wurde oder nicht — (Zum Theaterbrande in Laibach.) Die österreichisch - uugarische Versicheruugs - Gesellschaft «Azienda» in Wien hat für jene Personen uud Cor-porationcn, welche sich an den Löscharbeiten bei dem Brande des landschaftlichen Theaters verdienstvoll betheiligt haben, den Betrag von 150 st. gefpenoet, und zwar 100 fl. für die freiwillige Feuerwehr uud 50 fl. für die andern bei dem Nettungs« und Löschwerle betheiligten Personen. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. ,Zeitung. Wien, 20. Mälz. Die «Politische Correspondent dementiert die Meldung von einer beabsichtigten Zusammenkunft des Erzherzogs Nainer mit dem König voll Italien. Fiumc, 19. März. Aulässlich dcs Iosefstages brachte die ganze Bevölkerung dem Hcrrn Erzherzog Josef die herzlichsten Glückwünsche durch cine Monstre-Ovatiou dar. Agram, 1i). März. Im Landtage unterbreitete heute der Banus einen Gesetzentwurf über die serbische Kirchen- und Schulauwuomie. Dio Debatte über die Verlängerung der Legislaturperiode auf fünf Jahre gestaltete sich schr lebhaft. Die Redner der Majorität warfen der Opposition unter großem Lärme der letzteren ihren Terrorismus bei den Wahlen vor. Die Opposition verlangte eine Revision der gesammten bisherigen Wahlordnung. Agrmu, 19. März. Der Abgeordnete David Starcevic wurde hellte vor den Untersuchungsrichter des Landcsgerichtes geladen »md nach einem kurzen Verhöre in Untersuchungshaft genommen. Berlin, 20. März. Kronprinz Rudolf und Prinz Wilhelm wohnten gestern durch mehrere Stunden den Artlllerie«Schicßübungen in Kummcrsdorf bei. Nachmittags ertheilte Kronprinz Rudolf Audienzen. Paris, 20. März. Ein Telegramm aus Genf meldet, dass daselbst der polnische Schriftsteller I. I. Kraszewski «Mürben fei. Petersburg, 20. März. Gestern fand iu der Aula nach der Rcde des Rectors, worin derselbe dm Abscheu über das geplante Attentat ausdrückte und zur Abfassung eines Protestes und einer Ergebeuheits-ndrcsse an den Kaiser aufforderte, eine begeisterte Ovation seitens der Studenten für das Kaiserhaus statt. Sofia, 20. März. Dic Verhandlung wegen Ermordung der Deputierten in Dubnica findet in Rado-nlir statt und dauert bereits sechs Tage; da nahezu 200 Zcugcil zu vernehmen sind, dürfte das Urtheil crst Mittwoch oder Donnerstag geschöpft werden. Correspoudeuz der Redaction. Löbliche Direction der lrainischen Vpareasse in Laibach: Wir bringen heute an anderer Stelle drn uns zu-gekommenen Bericht über die jüngste Generalversammlung des Sparcasse-Bereines, lönnen jedoch nicht umhin, hier unserer Ner-wuuderung darüber Ausdruck zu verleihen, dass die löbliche Direction es sich auch bei dieser Gelegenheit nicht versagen tonnte, ihre speciellen Sympathien für das «Laibacher Wochenblatt" an den Tag zn legen. Zur Liebe kann bekanntlich niemand gezwun« gen werden, allein dass derartige Verichte drn Blättern gleich' zeitig zugestellt werden, das zn verlangen sind w>r wohl be-rcchtigt. Uebrigens werden wir, falls diese Praxis auch in Hin» lunft angewendet weiden sollte, wissen, wie wir solchen Rück' sichtslosigfeiten zu begegnen haben. Gol'kswirtschastliches. ^ailmch, 18. März. Die Dnrchschnitts-Preise stellten sich anf dem heutigen Markte wie folgt: N, >lr, N.s lr. fl. ü'il il.i'lr, Weizen pr. Heltolit. 7 15 "TM Butter pr. Kilo . . — 90 — — Korn » 4,99 5 90 Eier pr. Stuck . . — 2------- Gerste » 4^55 5 10 Milch pr. Liter. . — « - — Hafer . 8 2b 3 20 Rindfleisch pr. Kilo — 64------- Halbfrucht .-------6 90 Kalbfleisch » —!54------- Heiden » 4 22 5 5 Schweinefleisch » —!66------- Hirse . 4 71 5 20 Schöpsenfleisch . — 36------- Kukuruz » 5 4 5 6 Händel pr. Stück . — 75------- Erdäpsrl 100 Kilo 3 3-------Tauben » —25------- Linsen pr. Heltolit. 12-----------Heu pr. M.'Ctr. . 3 3------- Erbsen » 10-----------Stroh . ..33------- Fisolen » 12-----------Holz, hartes, pr. Rindsschmalz Kilo 15------- Klafter 6>50------- Schweineschmalz» —64-------— weiches, > 4lI5------- Speck, frisch, » —60-------Wein,roth..100Lit. —>—24 — — geräuchert » —66-------— weißer, > —>—20j— Verstorbene. Den 14. März. Alois Sustersic, Amtsdicners-Sohn, 3 I., Chröngassc 5, Nephritis (Scarlatina). In, Spitale: Den 14. Mär z. Johann Klcmeucic, Kaischler, 53 I., Erysipelas. Im Garnisonsspitale: Den 16. März. Marcus Stefancic, Infanterist, 24 I., Blattern. Meteorologische Vcobachtunssen^ll ^aibach. 18,2. N. 733.40 2,8 NO. schwach ! Schnee H""„ 9 . Ab. 734.28 0.0 NO. schwach > bewölkt ^"" 7 U, Mg. j 738.03 —1,2 O. schwach bewölkt .,^, 19. 2 » N. 739,31 3.6 O. schwach theilw. heiler.H"" 9 » Ab. 741.12 ^H6 ^schwach heiter^ j^"" ?U.Mg. 743,82 -8,8 wwdstill"Nebel 20.2 . N. 743.30 1.2 O. schwach heiter 0.00 9 » A. ! 743.70 —3.0 O. ichwach heiter Den 18. tagsüber öfters ausgiebiger Schneefall. Den 19. morgens geringer Schneefall, nachmittags Aufheiterung, sternenhelle Nacht. Den 20. morgens sehr kalt, Nebel bis gegen Mittag anhaltend, nachmittags sonnig, abends zunehmende Be« wölkung, nachts heiter. Das Tagesmittel der Wärme 0,1«, —0,4" und —3,5°, beziehungsweise uni 3,4", 4,0" und 7,4° unter den, Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglii. (Glngefendet.) Freunde eines gnten Bieres werden auf das lvlrllich vorzügliche Iapel-Bier im Gast-Hause , Iudengasse, aufmerksam gemacht (1229) 3 von mehreren Gästen. Iosefine öeleilnig geb Glaunach Edle von ! Katzenstein gibt, vom tiefsten Schmerze gebeugt, im eigenen und der unmündigen Tochter Iosefiue Namen allen Verwandten und Freunden die höchst betrübende Nachricht von dein Hinscheiden ihres innigstgeliebtcn Gatten, respective Vaters, des Herrn Otto Celešnig l. l, Postofficials in Laibach welcher am 18. d. M. früh 3 Uhr zu Abbazia nach längere»,, schmerzlichem Leiden im 35. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet am 19. März um 4 Uhr nachmittags in Abbazia statt. Abbazia am 18. März 1887. Danksagung. Allen jenen, die sich am Leichenbegängnisse nnseres innigstgelirblen Vaters. Hcrrn Franz Jeršan Obcrconductenrs betheiligt haben, insbesondere aber den, Bahnpersonale, den Spendern der schönen Kränze und dem Gesangs-vereine «Slavec» sprechen den innigsten Dank ans die ttaumideu Hinterbliebenen. 537 Course an der Wiener Börse vom 19. März 1887. Na« dem oMenm Eursbat- Gell" Walej Staats«Nnlehen. Notenrcnte ....... »i< eo! 80 80 Eilderrente....... »1 55 81-70 l«54er 4°/» Ctaatslose »50 fi, 12«! 0012? — 1860er L°/o ganz« 500 , 133 20 138 80 18«,'« 5°/« Fünftel 100 „ 13!l'?5,I34-25> 1864,,, ElaatSlose . . l«0 « iß5 75!i«L 25 1804er „ . . b« „ 1S4d01S5'50 Eom0lNentl!nscheint , . per St. —'— — — 4°/« Oeft, Goldrente, steuerfrei . ,1295 ii8ic> 0«ft«ll. «otenrente, steuerfrei . 97 70 97,9» »na, Volbrente 4°/» . . . . ioi-i>« 10145 « Paplerrente 5°/o .... 83 30 «945 « Vilenb..«nl. i««fl. ö.W. S. l5o « >K1-„ Ostbahn.Prioritäten . . 9»'- »8 40 « Gtaats.Obl.(Una.Ofibahn) '«4------------ „ « » vom 1.187« . N5 25H« 70 ,. Prämlcn.HnI. k ioo fl. ö. w. i«0-?n 121 2» Theiß.Nca.^'ose 4»/« 100 fl. . . 123 35123 75 Grundentl.«Obligationen (für 100 fi, E.M,) L «/, böhmische....... 10S------------ b°/<> galizische....... 104 — 10475 »°/o mährische....... 107 L5-------- b°/<> niederöfierreichifche . . . 109 —l10 — 5°/, oberösterreichischc .... iuL — —>— 5°/, Neirische....... l«5 K0 — — 5 °/° lrolltlfct>e und slavonische . i«4 50 10s 50 5°/, siebenburgisch«..... 104 30105 — Veld Ware 5»/<> Temes« »anat . . . ,10425104,75 b<"<> ungarische......104.2b 10b — Nnbere öffentl. slnlrhen. Donau-»leg.»i!ofe 5°/, 100 fl. . 115-—Nb'60 dto. «„leihe 1878, Neucrsrei . W5 2b 105 75, «»leben d. Stadtgemeindc Wien 104 75105 »b Nnlcben b. Stadtgemeinde Wien (Silber unb Gold) .... iLü — 133 — Pränneü-NnI, d. Swdtgem. Wien 125 701»«'20 Pfandbriefe (für 100 fi.) Boden«, allg, oflerr. 4'/i°/<> Gold. 12U — 1L0'50 dt°. in 50 « „ 4'/, °/o ">l — !01 75 dto, in 50 „ „ 4°/» . 9«'bl» 97— dto. Ptan!ie»'Echuldverschr,3°/n 100'—icO'50 ^csl.Hypothcttnban! loj. 5>/,"/« 101 ^0 —— Oeft.-nng, Baul verl, 5°/^ . . 101-^5101-76 bto, « 4>/,°/° . IOL'10102.60 dt«, « 4°/<> . . W'20 »8'7li ling, alln, Bodenciebit-Aciicngcf. i» Pcsl in I. 1839 ViU. 5V,°/<> ^'--------'^ Prioritäts'Obligationen (für 100 fi.) Llllllbeth»Nefibahn I, «mission —---------— ffelblnanbS°No»dl>ahli in Silber iov b0i<)0 80 hianz'IrIcs»ilz>,hn.....—>— »»-— Oalizifchc ^ta,l° Ludwig < Vahn Cm. 1881 30U fl, S. 4l/,^ . il,o?01<>1— Oefierr, Norbwestbahn . , .10s 50106 60 Oiebenblilger.......! —>— — — Gelb Ware Staatsbahn l. Lmlsfion . . 198 80 — — Sübbahn ^8«/».....,57---------'- „ k 5«/u.....129 80!29'80 Nnn..gallz. Nahn.....^ »5 88 70 Diverse i!«fe (per Stüs). Lredillose 100 si...... i?b'75 »76-25 Llary-Lose 40 fi...... 4875 44 25 4°/o 2)onau«Dampfsch. iou fl. . 113?e>14 25 Lairacher Prämien»AnIeh.Lo fi. 19-eo L0 bv Ofencr ^,'ofe 4U fl..... 47^5 47 75 Palfsy-Lose 4U fl..... 42-b0 43 5N Mothen Kreuz, bft, Ges. v, lO ft. 14 40 14?« «udois-Lose 10 ft..... 19 - 19 7b CalM'Lose 40 fl...... hß-^. 55,50 Sl,»Ge>!ois.i,'ofc 4« fl. . , . 5t 50 55-50 Waldstein-Losc 20 fl. ... 84 25 «5 20 Windlschgrätz-Lose »0 fl. , . 4z — 42 — Vanl.Actien (per Stüs). Unglo-Oeftell,. Vanl »00 fl. . ia?—10750 Naxlverein, Wiener, 100 fl. . 98-75 97 25 Bdncr.'Nnst,,Oeft.800fl.S.4a«/l, ^j5?»z4<'. 2?> Lrdt.»Anst. f, Hand. u. G. li>o fl. 286-40 83«-uo «ircditbanl, Nllg, Ung, 2U0sl. . !>j>,5-?5 29« 25 Depositenbank, Alla, 200 fl, . !^7g —174 ^. <2«l!0!!ivte«Oef,^Nlel>ciöft,5U0ll. 5«<,-— 58b — Hypolhee»!Nb., oft.20u-—!io0'7ü Velb War,: Altteu von Transport« Nnt?rnehmnngen. (per Vtü«l), Mbrecht«Nahn 200 fl. Silber , —'— — — «lfölv-Yiu»!,»Bahn «na sl. Gilb. l»2—I8LL0 Uussig'Tepl, «Lisclib, 200fl. CVt.---------------- Nöhm, storbbayi! I5» fl, . , 178—180 — ,. Wcftbah,, ü00 fl, . . . 2it.»D!i.°^,)2aufl.S. l?5'—17? — Dur Vodenbacher E.«Ä.i!UU fl,S. —'—------- Llisabeth-Bahu 200 fl, <2W. . —---------— „ ViNl'VudweiS i!«o fl. . —---------— ,, SIjb,'Tir,ÜI.!t. 1873 200 fl.S. —----------— Yerbinanbs'Norbb. 1000 fl, lj>V.»00fl. ,l.Köfl.,lb«E.'>«,»oaft,ö,W,------------'— Ka^leubera.Eiseiibahn 100 fl. .-------— — Kaschau°Ö5elb,E>senl>. 200 fl. S. —'— —' — Vemberg^L»crnowitz«Iassu Eise»« bahü'Gesellschasl 20U fl. ö. W. «22-—2,3-00 Lloyb,ösl.-ung,, Trieft 500 fl.ÄM. boo-—»ui -Oesterr. Norbwcstd. 200 fl. Silb. i82-7- Siedendiirncr itlsenb. »00 fl. . —----------— Staalseilcnb^y» ^uo fl, ö. W. . 24Z 85243-20 Gübbahn »00 fl. Silber . . . «1'50 »L'— Si!d'Nordb-Vn-b.«Ä,2u0fl. CM. 15c 50 1L.(M»ab>Vra,)L00fl,S, iys »z >S«-?5 Induftrle.Actien (per Stück). <ö„ydi unb Kindberg, Eisen« unb Vwhl-Iub. in Wen 100 sl. , —-— —-— Hijcnbahinv'Leihg, I. 80 fl,4U'/l, —— 8«-— „Elbcmilhl", Papiers, u. V.'G. «5-— «5'öo !Ulontan«Ocscllsch., öftc«.«alpine 28 — «»üb ^ragci Gisei^Ind.Gcs, 200 fl. .183.—185'— «c>aIgo^Talj, Hisenrass. 100 sl. , 152 — —'— Trisallcr »ohlcnw,.G>,s. 70 fl. , —>---------— Wassenf.'V-, Qcs», in W. 10U fl, «»a»—2,3.— Peviseu, Veutfche Plätze......«2 «5 «»'»o London.........l«7-75i28i<) Pari« .........5a 3.' LU-4U Petersburg .......-._—- — Valuten. Ducaten........ 5— g ^ 20»fflancs°StÜ!l^..... 101, loi^, Silber......... —— _.»!. Deutsche M«ich<;5 ß,7y