^ ISS WittVoch den 19. Hlovemöer 1879. XV»I. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; für Zustellung tnS Hau» monatlich 10 kr. — mit Posiversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 N., vierteljährig 2 fl. InseitionSgebühr 8 kr. per Zeile. Die Struerciligängk iind die Sltlltrplänt. Nach amtlichen Mittheilungen sind in den ersten drei Vierteljahren 1879 an direkten Steuern 67.264.000 st. eingegangen, also um 920,000 fl. mehr als in der gleichen Zeit de« Vorjahres. Uno die indirekten Steuern lieferten vom I. Jänner big Gnde September 1879 123.1S9.000 fl. — ein Ergebnib, welches um 5.316.000 st. günstiger ist, alS jenes der ersten drei Vierteljahre 1878. Auf die einzelnen Vierteljahre vertheilen stch diese Eingänge folgendermaßen: direkte Steuern: 1879 1878 1879 st. fl. fl. I 22.3b5.000 21,508.000 -i- 847.000 II 20 673.000 20,162.000 -s- 4V1.000 III 24.236.000 23.654 000 — 416.000 67,264.000 . 66.344.000 --^ 920.000 indirekte Steuern: 1879 1878 1879 st. fl. fl. I 41.401 000 38 219.000 -^ 3.182 000 II 39,793.000 37.689 000 -j- 2.104.000 III 41.995.000 41,965.000 -j- 30.000 123,189.000 117,873.000 5 3i6.001 Nach dieser Zusammenstellung waren im dritten Quartale des laufenden Jahres die Eingange au« den direkten Steuern so schwach, daß sich bi» denselben ein Minus von 418.000 fl. gegenl^ber der gleichen Zelt des Vorjahres ergibt. Bei den indirekten Steuern zeigt sich zwar kein Aussall, doch ist das Mehr-Ergebniß blS auf die verhältnibmäbig geringe Summe von 30.000 st. zurückgegangen. Den bedeutenden Mehr-Eingängen aus dem ersten Semester ist es zu danken, daß sich sttr die ganze bisher verlaufene Periode von 1879 in beiden Abgaben-Kates^orien ein Plus zeigt, welches bei den indirekten Steuern den Betrag von sltuf Millionen siberschreitet, bei den direkten Steuern die Summe von einer Million nicht erreicht. Was die letzter» betrifft, so ist bei der äußerst summarischen Art der Berichterstattung nicht zu erkennen, welcher Theilbetrag der ge-sammten E.nnahmSsumme aus dem Dienste des lausenden Jahres und welcher aus den von den Vorjahren herilbergenommenen Restan-zen resultlrt. Schon deshalb wäre es gefährlich, aus dem Plus von 920.000 fl. etwa auf eine erhöhte Steuerkroft ver Bevölkerung zu schliehen oder hierin einen Beweis daflir zu selben, dab nunmehr die Mö,;iichkeit der Erhöhung der direkten Steuern gegeben sei. Denn selbst wenn kein bedeutender Theil des Mehr-Eingangs auS den Restanzen der Vorjahre stammen würde, so läge bei dem bekannten Lorgehen der Steuer-Ort^ane eben nur die Thatsache eines größern Steuerdruckes vor. Edenso möchten wir ernstlich davor warnen, den keineswegs uubeträchtlich.n Mchr-Elngang aus den indirekten Abgaben in den ersten drei Quartalen (4'/g Perzent d^r vor-jährigen Einnahme) datti«, auszulegen, als wuroe sich dadurch etlva eine Metirdelastung der Bevölkerung durch Erböhung der bestellen-ven oder Einsllhrung neuer Steuern rechiferti» gen lassen, denn erstens bleibt noch abzuwarten, um wie viel sich durch die Restitution oer Ver-zehrui'gssteuer beim Zucker.Export die Sumtne der Mehr-Einnahmen restringrrrn wird, und der Lnler des Finanzministeriums lzat in seinem Expojs auf eine bedeutende Restriktion in dieser Hinsicht schon vorbereitet; aber auch abgesehen hievon mußten ja im laufenden Jahre die m-dlrekten Abgaben einen nicht unbedeutenden Mehr.Eingang liesern, da die gleichzeitig mit dem ungarischen Ausgleich beschlossenen Er-hötiungen einzelner Abgaben immer mehr ihre Wirkung äubern. Die Zuckersteuer, die Brannl-wetnsteuer, die Petroleumsteuer wurden erhölit, aus der Patentlteuer stießen durch die Verän- derung der diesbezüglichen Bestimmungen ganz bedeutende Mehrbeträge. Auch ist zu erwägen, daß, da im nächsten Jahre der Anspruch einer fltnfuudzwanzigjähri-gen Steuerfreiheit für neu zu errichtende Gebäude zu Ende geht, sich in jüngster Zeit wieder die Bauthätigkeit mehr belebt, umso-mehr, als die Materialpreise und Arbeitslöhne aus eine Tiefe gesunken sind, welche wohl kaum noch unterboten werden dürfte. Die regere Bautl)ätigteit führt in Gestalt von Taxen und Gei)Uhren ganz erkleckliche Summen der Staatskasse zu, welche als lSelegent»eitS Einnahmen gewiß willkommen sein mögen, sich aber keineswegs etwa als Grundlage filr die Anschauung eignen, die allgemeinen Verhältnisse hätten sich bereits so weit gebestert, daß die Bevölkerung zu erhöhten Steuerleistuugen herangezogen werden könne. All' dies verdient umsomehr hervorgehoben zu wei.oen, als man von Serte der Regierungs-Organe gewiß versuchen wird, den oben mit-getherllen Steuer - Ausweis zu Gunsten der Clzertek'schen Sieuer-Erhöhungs-Projekte geltend zu tnachen. Je iänger die Feudalklerikalen ge» wartet, desto reichlicher soll nun der Segen fließen: Franz Giaf Folkenhayn — der Bruoer veS Ackerbau Ministers und Berichterstatter sür dle Minderheit des Herrenhauses ist zum Gehe'mrath ernannt worden. Diese Auszeichnung wurde verliehen nicht nur als Lohn sUr die einzige Tl)at der Berichierstattung, sondern auch behuss Ermunterung zu weiterer Thäligkeit. Das Ministerium soll jetzt durch Mitglieder der Rechten verstärkt werden. Durch eine solche Verstärkung würde jedoch der Theil der Versassuugstreuen scheu gemacht, welchen Taaffe für seine Wehrvorlage zu gewinnen gehofft und wir mußten anliehmen, daß er diese Hoffnung bereits aufgegeben. Zi e u i i l e t o tt. Kit Siirsmllttcr. Eine Erzählung von F. G. V, lKortsej^ung.) Nur zu empfänglich sltr srembe Eindrücke ist des Kindes Herz, und die zu überwachen, daß ste wohlthätig und segensreich einwirken, und nicht bösen Samen in die junge Brust tragen, sollte das Hauptziel und Augenmerk der Eltern sein. Wie häufig aber wird gerade das von ihnen vernachläßigt. und da» ganze Leben des Kindes in die Hanv gleichgültiger Personen gelegt. Nur daß die Kleineu artig sind, verlangen sie von denerr, und wie ost auch noch ihrer selbst, als der Kinder wegen; an das Andere denken sie gar nicht. Heinrich Olbers hatte indessen wirklich um die junge Witwe , geworben und das Jawort erhalten; auch eine glückliche Wahl sür sich und die Seinen getroffen, denn Sabine, wie seine Braut hieb, war eine bra?e, wackere Frau und sich des schwereu Berufes, dem sie sich unterzog, die Mutter fremder Kinder zu werden, vollkommen bewußt. Mit sorgender Liebe hoffte sie sich die Herzen der Kleinen bald zu gewinnen, und wenn sie ihnen auch nicht die verstorbene Mutter fo vollstälidig wieder ersetzen konnte, sollten sie in ihr doch eine treue Freundin, eine zweite Mutler finden. Sabine hatte gewünscht, die Kinder vor ihrer Lerheiralhung einmal zu sehen, und mit ihnen zu sprechen, und Olbers besahl der Wirth-lchaflerm eines Rachnntlags, die Kinder rein anzuziehen. Sie waren ihln noch nie so schmutzig und vernachläfsigt vorgekommen weil er eben gerade heute besonders aus sie achtele. „Und wozu wollen Sie heute, an einein Sonnabend, mit den Kindern Besuche machen?" frug die Wirthschasterin, die sich den Grund recht gut denken konnte, und damit auch ihre letzte Hoffnung von einem möglichen Nichtzu-standekommen der Verbindung schwinden sah. ,Es ist jchon drei Uhr, nun bis morgen früh sind sie wieder schmußig." ^Dann müssei» sie wieder rein gekleidet werden, Louise", sagte Olbers ernst. .Ich wünsche überhaupt nicht, daß ich die Kinoer noch einmal in einem solchen Zustande finde. Uebri-genS", suhr er rasch sort, als er sah, daß die Wirthschasterin etwas darauf erwiedern wollte, „will ich Jhneii hiermit gleich etwas anzeigen, oas von heute an doch kein Geheiinniß mehr bleiben kann. Ich bin mit der verwitweten Frau Sabine Helbig verlolit und werde heute Uder vier Wochen Hochzeit halten." „Heute über vier Wochen schon?" rief Louise erschreckt. „Ja, allerdings", lautete die ernste Antwort. „Es versteht sich von selbst", suhr Olbers dabei sreundlicher sort, „daß die neue Haussrau dann auch das Hauswesen übernehmen wird. Darnit Sie al'er rndeffen nicht außer Brot stnd, und Zeit behalten, sich nach einer andern pas-ienden Stelle umzusehen, werde ich Ihnen indessen bei einer Verwandten einen Platz verschaffen, in dem Sie wenigl^ens so lange bleiben können." „Ich danke Ihnen, Herr Olbers", entgegnete aber etwas schnippisch uns beleidigt Mamsell Louise — „man ist auch nicht blind, man hat seine Augen und kann selber sehen. Der Herr Olbers brauchen nicht etwa zu glauben, daß Sie mir ein Geheimniß entdecken. W»e das kommen würde, habe ich mir aber schon im voraus gevacht, und mit einer Stiefmutter hält' ich mich doch hier nicht vertragen. Ich häti' es der Kinder wegen nicht mit ansehen können, uud habe mich deßhalb schon unter der Hand nach einer neuen Stellung umgethan. Gott sei Dank, Leute, die ihre Sache verstehen, finden überall in der Welt ein Unterkommen, und ich brailche keine Minute außer Platz zu sein. Wenn Deutsche Blätter führen jetzt Rührstücke aus. indem sie behaupten: die Nothwendigkeit, einer aUcn Verbindung entsagen zu müssen, habe dem KaiserWilhelm Thränen erpreht. Wir glauben nicht an diese Thränen. Hohen-zollern steht noch viel zu hoch über dem Volte und so lange Recht und Macht sich nicht decken, wird der Hof nur seine Interessen in die Wag-jchale der Entscheidung legen. Des Volkes zu gedenken, hat der Hohenzoller noch kein Be-dürsniß. Vermischte Mchrichten. (Reformen in d 5 rTürkei. Glaubens-sreilzeit.) Im Gefängnisse zu Konstantinopel btfindet sich Achmed Efenvi, weil er einem britischen Mlfsionar bei der Uebers'tzung der Blbel ins Türkische geHolsen. Die Pjorte sucht diese lArausamteit durch Berufung auf den Artikel XI der türkischen „Verfassung" zu rechtfertigen. Dieser Paragraph lautet: „Der Islam isi die Staatsreligion. Unter voller Berücksichtigung dieses Grundsatzes schützt der Staat die freie Ausübung aller im Reiche anerkannten Religionsgenossenschaften .... mit der Bedingung, daß dadurch die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten nicht gefchädigt werden." Nach Ansicht der Hohen Pforte hätte Achmed Efendi also durch seine einem Ungläubigen geleistete Hilfe bei Uebersetzung eines christlich-religiösen Buches ins Türkische die öffentliche Ordnung so gefährlich gestört, daß seine Verurtheilung zum Tode oder zu lebenslänglicher Einschließung allein als entsprechende Sühne sür dieses schwere Verbrechen dienen kann! Interessant ist es übrigens, jetzt des Falles vom 'Zalzre 1843 zu gedenken, in welchem die Hohe Pforte trotz des lebhaftesten Einspruches des gedämmten diplomatischen Korps in Konsiantinopel einen abtrünnigen Muselmanen enthaupten ließ. Der Sachverhalt ist folgender: Ein armenischer Schuster, Namens Jakup Dukim, 32 Jahre alt, trat im Jahre 18^9 in Konstantinopel zum Islam über. Später bereute er diesen Schritt, reifte im Herbst 184S nach Syra, schwor den Islam ab und trat in die gregorianisch-armenische Kirchengemeinschaft zurück. Im Jahre 1843 erschien er wieder in Konsianlinopel und erregte sofort die Aufmerk-sawteU seiner tilrkischen Bekannten dadurch, daß er einen fränkischen Hut trug, was bekanntlich den Viohammedanern auf's allerstrengste verboten ist. Die geheime Polizei kam bald hinter das Geschehene, Jakup ward verhaftet und durch den geistlichen Gerichtshof zum Tode verur-theilt. Die Ulemas richteten sich hiebei nach einem berühmten Fetwa deS gelehrten Scheikh-ul'Jdlcim Abdullah Efendi, der unter Sultan Achmed III. vom 13. Dschemasi-ül'Achir 1130 ich Ihnen jetzt im Wege bin, kann ich schon morgen der neuen Madame Olbers den Platz räumen, von der ich nur wünschen will, daß Alles mit ihr so einschlagen mag, wie der Herr Olbers jetzt vielleicht glauben." Olbers war eben nicht angenehm überrascht, daß seine Wtrthschasterin die neue, so geheim gehaltene Verbindung als eine alte, stadtbekannte Sache betrachtete, und schon so lange darum wußte. Er überhörte darüber auch den zweiten, bitteren Theil ihrer Rede, und erwiederte nur rasch und etwas verlegen lä» chelnd: «Nein, Mamsel! Louise, so rasch kann ich Ihre Dienste nicht entbehren; Sie sind mir noch sehr nothwendig im Haus, und ich bin luch keineswegs undankbar genug, zu vergessen, wie eifrig Sie sich meiner Wirthschast und Kinder in der ersten schweren Zeit nach dem Tode meiner seligen Frciu, wie auch später angenommen haben. Ich werde Ihnen das nie vergessen." .,O bitte, Herr Olbers — war nicht mehr als meine Schuldigkt.it", versetzte die Haushälterin , keineswegs dadurch zufrieden gestellt. „Wenn nur andere Leute, die nach mir kommen, chre Tchuldigkeit eben so gut erfüllen. Die armen Kinder sind am Meisten zu beklagen." „Ich hoffe nicht, Mamsell Louise", sagte bis 17. Rebbi' ül - ewwel 1143 (4. Mai 1713 bis 30. September 1730) das Musi-Amt verwaltete. Das Fetwa lautet: „Frage: Wenn Seid, ein Nichtmuselmane nach Bekehrung zum Islam wieder m den Unglauben zurückfällt, welche Strafe soll ihn treffen? — Antwort : Unmittelbarer Tod, wenn zwei Zeugen seinen Abfall beweisen. Dies schrieb der arme Abdullah, der Knecht des Propheten. Gott sei ihm gnädig, er allein ist allwisseno!" DasUrtheil ward am 22. August 1843 auf dem Baluk- Bazar in Stambul vollstreckt. Jakup wurde entl^auptet und der Kopf — mit einem fränkifchen Cylinver, als Zeichen der Schmach, bedeckt — der Roh-heit des Pöbels preiSgegelien. Al^e Botschafter, in erster Linie der Engländer Sir Stratford Canning (der spätere Lord Stratford de Red-cliffe), hatten Protest eingelegt; ihnen schloßen sich türklfcherseits aus'S lebhafteste an der Groß-vezier Reuf Pascha, der Minister des Auswärtigen Rifat Pascha und vor Allen der liberale Achmed Fegsi Pascha, des Sultans Schwager. Aber die fanatlfchen Ulemas siegten über den schwachen Sultan und das Urtheil ward vom Letztern bestäiigt und von der Polizei vollstreckt. Diesmal wird man kaum die Frechheit zu einer öffentlichen Hinrichtung haben, aber wenn die europäifchen Gesandten nicht rechtzeitig energisch einschreiten, so wird der unglückliche Achmed Efendi wahrscheinlich im Kerker einen „Selbstmord" begehen. (Die todten Sprachen und die Wi s sens ch ast.) Der Schulrath Dr. Hofmann in Berlin sagt in einem Bericht an die vorgesetzte Behörde über den Werth oer altklassischen Philologie: „Es versteht sich, das eine solche Grundlage erst dann aufgegeben werden darf, welm es völlig außer Zweifel ist, einerseits daß sie dennoch nicht mehr ausreicht, anderer-stits, daß eine andere Grundlage zur Verfügung steht, von welcher aus das, was wir erstreben müssen, schneller und besser erreicht werden kann. Wenn das aber der Fall ist, wenn wir in vielen wichtigen Gebieten der Wissenschaft so weit vorgeschritten sind, daß die Werke der Alten sür nns eine Fundgrube des WiffenS in keiner Weise mehr sind, und wenn auch zugegeben melden muß, daß die Geistesbildung, welche wir durch den Unterricht in den alten Sprachen erzielen, auf andere Weise ebensogut erreicht werden kann — warum sollen wir dann die Zünger der Wissenschaft zwingen, den Umweg über Athen und Rom zu nehmen?" (D a s T e l e p h 0 n im F e st u n g s d i e n st.) Der Kriegsminister hat angeordnet, daß in der Festung Krakau eine Anzahl von Telephons angebracht werden soll. Es wird nämlich be» zweckt, eine einheitlichere und schnellere Befehls, gebung iin Bereiche der Festung bis zu den äußersten Vorwerken zu erzielen, als dies durch OlberS rafch —- „Sabine Helbig liebt die Kinder und ich bin gerade im Begriff, sie zu ihr hinzuführen. Sie wird ihnen eine treue Mutter fein.- „Das gebe Gott", sagte Mamsell Louise, nahm ihre Schlüssel auf und warf die Thür hinter sich in's Schloß, daß die Scheiben klirrten. Eine Stunde später ging Herr Olbers, mit den Kindern an der Hand, der Wohnung seiner Braut entgegen. Die Augen der Kinder saljen aber roth und verweint aus. denn Mamsell Louise hatte ihnen gesagt, daß sie jetzt zum ersten Male der neuen Stiefmutter vorgesührt werden sollten, die dann wahrscheinlich bestimmen werde, was mit ihnen anzufangen wäre. Sie hatten sich im Anfange auch gesträubt, und gar nicht mitgehen wollen, das Herz war ihnen gar so schwer geworden, bis ihnen die Mamsell Louise selber Muth einsprach und sie versicherte, die Stiefmutter werde ihnen nicht gleich etwas zu Leide thun. Sie sollten ihr nur zeigen, daß sie sich nicht vor ihr fürchteten. Sabine hatte die Kinder schon mit Sehnsucht erwartet. Sie ging ihnen bis draußen an die Saalthür entgegeli, und umarmte und küßte sie. „Habt mich lieb, Ihr lieben Kleinen", sagte sie dabei zu ihnen, während ihr die Thränen den elektrischen Telegraphen möglich ist und basirt dies aus der größern und intensioern Wirkung des gesprochenen Wortes gegenüber dem geschriebenen. Für's Erste wird nur ein Theil der Krakauer Festung mit Telephon« versehen, die weitere Anbringung derselben soll dann auf Grund der in der Fes^nng selbst gefammelten Erfahrungen später vor sich gehen. (Gegen die neuen Steuern.) Die Handelskammer in Salzburg hat ge^en die neuen Steuern einhellig folgende Erklärung abgegeben: „Die Salzburger Handels- und Gewerbekammer kann nicht umhin, das von dem Leiter des k. k. Finanzministeriums, SektionS - Ches Herrn Emlt Ehertek, dem hohen Abgeordnetenhause vorgelegte Finanzgesetz als den heutigen trostlosen Geschäfts- und ErwerbSverhältnissen und der so tief gesunkenen Leistungsfähigkeit der Steuerträger widersprechend bezeichnen zu müssen. Das Gesetz, durch welches der Petroleum-Zoll von 3 fl. aus 3 sl. in Gold per 100 Kilos erhöht werden soll, müßte auf die Steuerträger vernichtend wirken, denn derselbe entspräche einer l0vperzentigen Bestenerung gegenüber dem Marktwerthe dieses Artikels an den Hafsn-Jmportplätzen des Kontinents und träfe hauptsächlich nur denjenigen Theil der Konsumenten, die den Abgang ausreichenden Verdienstes für den Lebensunterhalt durch aufreibende Physische Nachtarbeit aufzubringen suchen müssen. Die Ergänzungssteuer zu der bisherigen Einkominensteuer, durch welche alle Einkommen über 1400 fl. im Wege der Einschätzung durch Kommisiionen einer Doppelbesteuerung untcr-worsen werden sollen, trifft den produktiven Mittelstand am härtesten und ist der vorbezeich-nete Weg der Bemessung ein die ernstesten Besorgnisse erregender, weil der Denunziation damit Thür und Thor geöffnet würde. Die Neisesteuer, wonach von der Fahrtaxe der Eisenbahnen, Dampfschiffe zc. zc. ein 10per-zentiger Zuschlag für den Fiskus erhoben werden soll, ist bei dem Umstände der ungleich höhern Fahrgebühren Oesterreich-UngarS gegenüber dem Auslande vollständig ungerechtfertigt und träse wieder am empfindlichsten den Erwerbsmann, der ost durch Domizilwechsel oder Reisen ge-nöthigt ist, neue Erwerbsquellen aufzusuchen. Die Besteuerung der Handels- und Ge-werbe-Korrespondenzen, die nach der Schätzung des Finanzleiters Herrn Emil Chertek die Bagatelle von 300.000 fl. eintragen soll, müßte geradezu vernichtend auf den sreien Velkehr des Handels wirken und ist absolut mit der Wahrung des Brief- und Geschästs-Geheimnisses unvereinbar. Die Erhöhung der Stempelgebühren sür gerichtliche Eingaben würde bei dem hier zu in den großen, klaren und so gutmüthigen Augen standen, „und ich will mit ganzer Seele an Euch hängen und Euch wieder lieben. Die verstorbene Mutter kann ich Euch freilich nicht ersetzen, aber eine treue Mutter will ich Euch dennoch werden nach meinen besten Kräften." „Aber doch nur eins Stiefmutter", sagte Lisbeth, und sah scheu den Bruder an. Der armen Frau gab es bei dem Worte einen jähen Stich durchs Herz. Es lag ein so herber Vorwurf darin, der doppelt schmerzlich von des Kindes Lippen klang und ihr unendlich weh that. „Wohl nur eine Stiefmutter", sagte sie endlich mit leiser, tiefbewegter Stimme, „aber doch eine Mutter, und wenn Ihr selber erst einmal erwachsen seid, Ihr lieben Kleinen, werdet Ihr begreifen lernen, was der Naine bedeutet. Fürchtest Du Dich etwa vor einer Stiefmutter, LiSbeth, und glaubst Du, daß sie böse mit Dir sein würde?" „Ja!" sagte das Kind, halb in Angst, halb in Trotz der freundlich nach ihr ausgestreckten Hand entweichend — „wir wollen keine Stiefmutter haben." „Wer, NM Gotteswillen, hat den Kindern das in den Kops gesetzt?" rief Olbers jetzt erschreckt und lies erschüttert aus — „LiSbeth, Lisbeth! Du bist ein böses, unartiges Kind, Lande Üblichen Unfug des Kreditiren« in offener ivuchschuid die traurigen Verhältnisse de« Kreditwesen« noch mehr verschärfen und den Gläubiger ganz der Willtür seiner Schuldner preisgeben. Fragt man sich doch schon seit Jahren bei länger ausstehenden Forderungen, ob es nicht t>effer sei, dieselbe»» zu storniren, statt Advokaten und Stempel zu zahlen, um aus dubiose For» derungen noch das gute Gelv darauszulegen. Die Besteuerung des Nealiiäten-Verkehrs, rseto die Auslassung deS GebtthreN'Nachlofses von in kurzen Zeiträumen durchgeführten Verkäufen, sowie Elnsührung der Pränolations-gebühr auf den be» den Verkäufe'« resultiren-ven KaufschllllngS-Nest ist eine den ohnehin gesunkenen Werth der Nealiläten höchst schävl-gende Maßregel und geeignet, den National-Wohlstattd gänzlich zu uMergralien." Nenchte. (Heimatkunde.) Saßungen und Rechtsprechung der Berggenossen an der Pößn^tz und Drau — im lö. Jahrhundert.) ÄnknNpsend an das „Pergrecht in Steir" aus dem 15. Jahrhundert bringt der Wiener Kodex die „wanndl vnd vell in pergteting, als dy pergk-genossen selbs gefaczt vnd zw recht gesprochen haben enhalb vnd dibhald der Peßnytz, auch enhalb vnd dchhalb der Trag. Welcher mit vich ain schaden turt in ainem Weingarten oder pergkrecht, der ist den schaden schuldig wider ze keren vnd dem pergkherrn oder pergkmaister von ydem haubt sechtzig phennlg, e« sey in summer oder im »Vinter. Ob sich ainer nicht pfennten wolt lassen vnd im das freflich weret, der ist vellig sünff marckh phennig. Welcher aine»n ain peltzer nymbt, abhagkt oder derrt, der ist vellig funff marckh phennig, vnd den peltzer wider zw erstatten. Welcher aine»n sein haiholtz i»tt pergkrecht abstecht, von ydem stain fünft marckh phennig, vnd so vil im wider zu cheren. Welcher aynen stegkhen stilt, auch sünff marckh phennig, vnd im als vil stekkhen wider zu erstatten. Welcher aus ain inpricht in preß oder in keller vnd mit frefl auf in slecht, der ist vellig den fueß, da er an ersten mit hin in trit, vnd die recht handt damit er en slecht oder zehen Marth phennlg. Slecht oder verlawfft ainer den andern vnd zeucht im schaden zue im pergtrecht, auch bey fünf marckh phennijj. Welcher be»n andern sein rain hinhawt, der ist vellig sechtzig phennig, vnd den andern sein Erdreich wider. Wer aber pymergh aus hawt oder ver»ücht, die pueß fünff marckh phennig. Wer ainem sein weinper oder allerloy obs, wie es genant is, stillt, der ist vellig aw halb phundt phennig, oder ain or zu sneyden. Wann ainer ain weingartei» vörkaust vnd nymbt vmb die schuld pürgen, er halt in die srist nicht vnd get bin vnd vnderwint sich an sein vnd des pergkmaister willen des Weingarten wider frevel, so sol der pergkmaister dein der den Weingarten chauffl hat, wider ainantliurtren. vnd ob er icht darm gearbait hiet, die soll er verloren h^ben vnd dannoch dem pergkmaister vellig fünf markh pfzennig vmb das, das er nch des gerichts vnderwunden hat. Wer mit absang Weingarten, geHöger oder hagholtz, der ist vellig zehen markh phennig vnd den andern sein schaden wider ze keren. Wer mit freuet a»ne»n ain weinstogkh abstecht oder adhagkht, der ist vellig sechtzig phennig, vnd den andern sein weinstogkh wider zu keren. So ainer auf des andern grundt an seine»» willen wildgail slecht, vnd der pergkmaister im das zu recht verpewt ligen zw lassen, vilv hkbt das darulier, ist vellig sünff marckh phennig, vltd dei» andern sein wildgail wider zn keren. Welcher den spot auß solche»» recht besitzen treibt, vnd offenlich das redt vnd mait, er wo! scheißen in solche recht, haben all gemayn gesprochen zw recht, so das wiffeniUlich sey, so sol er gepuest werden drei tag vnd nacht auff dem pauch im stogkh vnd sünsf markh phennig an alle gnad dem pergkhmaister, vmb das er hat gesmecht das lanndsrecht, die Herrschaft, den pergklnaister, auch all frum pergklewt, die an deinfelben rechten geseffet» sein. Auch wo man gemain zewn an sürhawbten machen sol oder vnden bei den Weingarten, vnd welcher das nicht tuet, wenn dann schaden geschikh, derselb, der nicht verzewnt hat, ist den andern iren schaden schuldig abzelege»», vnd als oft dem pergkmaifter schuldig sechtzig phennig und vellig. (Politik. Der Gemeinerath von Pettau an das Herrenhans.) Anläßlich der Haltung des HerrenliauseS in der Adreßverhandlung ist von der Pettaner Stadtvertretung eine Zustimmungsadresse an dasselbe gerichtet worden. (Firma Stark.) Im Handelsgerichte des Cillier Kreisgerichtes ist die Firi»la: „Joses Ltark, Lederfabrik zu Marburg" eingelragei» worden. (Schadenfeuer.) Zu Ponigl an der Südbahn entstand in Folge einer Brandlegung bei dem Grundbesitzer I. Arsenschek Feuer und »vnrde das Wirthschastsgebäude sammt Heu, Stroh und Gerälhen eingeäschert. Der Schaden belauft sich auf 2100 fl. und machst Deiner Mutter Sch»nerz, ehe sie nur unsere Schwelle betreten. Sieh, Franz ist weit artiger." „Franz mag auch keine Stief»nutter haben", sagte der Knabe trotzig, ^daß sie »nir den Kopf »nit dem Kistendeckel abdrückt oder Lisbeth vergiftete Aepfel giebt." „Laß die Kinder, Heinrich", bat die Frau, als sie sah, wie der Vater ärgerlich daraus er-wiedern wollte. „Sie haben den Kopf voll^ von Märchen und Geschichten böser Stiesmütler, mit denen unsere Kindervüch^r leider gefüllt sind, und der Zeit allein muß es überloffen bleiben, das zu verdrängen. Wenn sie mich näher kennen lernen, werden sie finden, daß ich ihnen keine solche Stiefmutter bin, und mich am Ende doch lieb gewinnen »nüssen." Sie küßte dann die Kleinen nochmals, die sich das nur ungern gefallen ließen und frug sie nach ihren Stunden und Spielen; bekam aber doch unvollko»nmene, scheue Airtivorten, und der Vater, der wohl sühlte, ivie wch das unfreundliche Betragen der Kinder dem Herzen der arinen Frau thun mußte, nahln sie bald wieder »nit sich fort. Vier Wochen später war die Hochzeit. Mamsell Louise verließ an deinselben Tag, an dem die junge Frau einzog, das Haus, und liahtn von den Kindern, die festlich gekleidet vor der Thüre spielten, während der Vater noch i»l der Kirche war, Abschied. „Ar»ne Kinder", sagte Madaine Schmidt, die gekommen mar, ihre Frennoin abzubolen, indem sie Lisbeth ausllahin und küßte und Franzens Lockenkopf strelchelte —„arme Kinder, Ihr beko»n»nt nun heute eine Stiesmütler — aber »venu sie Euch knapp hält oder gar schlägt, dann koinmt nnr zu Mtr herüber. Ich bin es Euerer seligen Mutter schuldig, daß ich »nich ihrer Kinder annehme. Ach. was die Männer doch sUr schreckliche Geschöpfe sind und daß sie eine solche Fiau vergeffen können." Die Kinder börteit auf zu spiele»»; es ivar ihnen gar so ängstlich und bekton»»nen zu Mulhe, und all' die alteii Geschichten unv Märchen, vie sie über die böse Sties»nutter gehört, und die nur zu häufi,; und tijörichter Werse den Kinder-iierzen eingeprägt werden, sielen ihi.en wieder ein. Eine StiestNin Montag Abends wurde in der Kärntnervorstadt das WirthschaftSgebäude der Eheleute Ka'l und Maria Dobitschar(Tenne'S Nachsulqer) eingcäjchert — wie man behauptet, »n Folge einer Brandstiftung. Bedeutende Vor-iäthe an Futter und Getreide fielen de»: Flammen zum Opser. Das nahestehende Wohnhaus und die Preffe ivurden durch die Feuerwehr aerettet. Der Schaden beträgt 1000 fl.. die Versicherung 600 fl. (Theater in Cilli.) Ain 24. d. M. wird eil» Tl)eil der hiesigen Theatergesellschast qänzlich nach Cilli übersiedeln, u»n dort wöchentlich inehrere Vorstellungen zu geben. (Handelsschule.) Laut Zuschrift de« Kuratoriurns der hiesigen Privat-Handelsschule hat der leitende Minister für Unterricht und Kultus nach Befürwortung von Seiten des Handelsrninisterinms dem Direklor Herrn Peter Nesch für das laufende Jahr einen Beitrag von 600 st. bewilligt und die Gewährung von je 400 fl. für die nächsten drei Jahre in Aussicht gestellt — letztere unter der Bedingung, daß die verfassungs»näßige Genehinigung erfolgt u»id günstige Ergebnisie des Unterrichtes vorliegen. Der Direktor ist jedoch gehalten, für vieje Subvention und ans die Dauer derselben vier ar»ne und u'ürdige Schüler unentgeltlich i»» die Handelsschiile aufzunehmen. Theater. (—g.) Samstag den Ib. Nov. „Mönch uiid Soldat." Lebensbild »nit Gesang in 3 Akten von Friedrich Kaiser. Bor sast leeren Bänken, die den Darstellern entgegen gähnten, wurde die „Kaiser'jche Mixtur'' präparirt. Es scheint »licht besonders studiert nioroen zu sein, da es bis auf das Spiel des Herrn Nedelko (Hieroninrus). der übrigens mit Dampskraft für die Gallerie arbeitete, ungemein schwerfällig ging und eininal sogar auf offener Szene eine ininutenlange Panse entstand. Es ist wahr, daß ein leeres Hans »iicht errnuthigend u»rd belebend auf den Schauspieler wirken kann, doch »ttuß Letzterer unter allen Ums'täliden bestrebt sein, das Beste zu leisten. Sonntag den 16. Novemb. „Fledermaus." Komische Operette in drei Akten von Johann Strauß. Ats Nosalinde verabschiedete sich die geehrte Gastin Frl. Lori Stubel voin hiesigen Publiku»n und hat darnit eine Prachtleistung geboten. Das Spiel war dement und sehr munter und wirkte ebenso zündend wie ihr Gefaiig, der im Duette »nit Eisensteiii i»n 2. Äkt und bei der Pi^otokollsaufnahine in» 3. Akt einen wahren BeisaUssturm t?ervorries. Als Eisenstein debutirte Herr Wilheliny voin Stavttheater in Frankfurt a. M. und »uan kann sagen »nit Erfolg. Seil» Spiel ist geivandt und lebendig und srei von Manieren, die Sti»nlne ist auS-relchend staik und geschult und kann »nit einer Leichtigkeit gehandhabt »verde!» und hat bis aus die höliere Lage einen sympalhischen Klang, der Einsatz ist sicher unv kor,ekt. '^iicht so zufriedenstellend war das Debilt des Frl. Gilbert (Avel,^) die wohl über ein annehin-bares Spiel, ilicht aber auch über eine ent-sprechenve Stilnrne verfügt, doch wolle«» wir ein endgiltiges Urtheil erst oann abheilen, wenn wir sie noch eher in tiner andern Partie gehört haben werden. Frl. Schill (Prinz Oilofsky) »nöchte gerlie singen, doch kann sie nicht und wir bedauern das Ftäulein, daß sie init der llebernahine dieser !)tvlle einen so schlechten Wurs gethair hat. Herr Clzarles i^Alsred) hat sich mit seiner schwachen, ober iriohlkluigennen Stiinine ganz gut aus der Affaire gezogen. Die Herren Nedelko (Dr. Falke), Fiala (Frank) und Natzler (Dr BUnv) füllten ihre Stellen gelungen aus. Auch Herr Sivoboda (Frosch) halte die Lacher auf seiner Seile, obwohl er wie die »neisten diesbezüglichen „Frösche" übertrieb. Das Orchester hiett sich bei der Ouver-ture recht gut und exekutirte auch die anderen Partien in zufriedener Weife. E»ne beffere und raschere Jnszenirung möge siä» die Regie für die Zukünst angelegen sein lassen. Da» Hau« war in ollen seinen Räumen gefüllt und spendete den Hauptdarstellern wiederholten und verdienten Beifall. Letzte Vost. Toaffe soll den tschechischen Abgeordneten die Annahme der in der Denkschrift aufgestsll-ten Forderungen zugesagt haben — als Preis für die Annahme des Wehrgesetzes. Der Wehrausschub des Abgeordnetenhauses hat der Regierungsvorlage über das Wehrgefttz beigestimmt. Das ungarische Abgeordnetenhaus hat die Vorlage über die Verwaltung in BoSnien-H^r-zegowina mit einer Mehrheit von neunzehn Stimmen angenommen — darunter 5 Minister, 2 Staatssekretäre und 12 Kroaten. Die Pforte gibt England die bestimmteste Versicherung, die Reformen in möglichst kurzer Frist durchführen zu wollen. Heute Mittwoch den 19. November 1879 Kiailli 8oil'vv mzljjtvi'iku'jv des berühmten pi-HLtilligitaivurZ in der Caflno-Reflamation. Aittang 8 Uhr Abends. Entrse frei. Bei zahlreichem Besuche zum Schluß deS reichhaltigen ProqrammeS: Intispiritistische Pro-dllktion, der klopsende, gehende, schwetiende und tilgende Tisch. — Bei dieser Piöce werden die geehrten Damen und Herrn ersucht, gütigst mitzuwirken. Um zahlreichen Besuch bittet ergebenst 1357) Lu8tav Prestldigitateur. Niiizliike k«»««. Lsusitsoliöf Wöinmost 8pAtIo8v 24 kr. lilusvstslloi' 1» seki' 8ll88 4l1 kr. per I^itoi'. (1358 Aviss str DaWM? Die Unterzeichnete z^igt an. daß bei ihr Damen- ii. Kinder-Kleider elegant und sehr billig verfertigt werden. Achtungsvoll üilsfjvta Vsupotiö, 1355) Herrcngajse. Gill Greislergeschäft wird abzulösen gesucht. Tlnskunft im Comptoir d. Vl. (1350 Gin braves, ^eißigeS Mädchen vom Lande wünscht als Küchenmädchen unterzukommen. Gef. Antrage unter „Brav und fleißig" an die Administration diescö BlattkS. (1351 ZM 'V' ZT aus dem bürgerlichen Brauhaus in Pilsen gut abgviogvnsZ Viiintvi'divi' direkt bezogen von ckrau Ztatharilla ZNacher 131S) Magdalnia-Vorftadt. sä 3. L622. (13S3 Edikt zur Einberusung der Berlaffenschasts-Gläubiger. Von Dr. Franz Radey, k. k. Notar als Gerichlskommissär zu Marburg werden zu Folge Bewilligung deS k. k. Bezirksgerichtes Marburg r. D. U. ddo. 10. November 1879 Z. 8622 Diejenigen, welche als Gläubiger an die Verlassenschaft des am 12. August 1879 zu St. Lorenzen an der Kärntnerbahn verstorbenen Holzhändlerö und Realitätenbesitzers Jgnaz Sabathi eine Foiderung zu stellen l^aben, aufgefordert, ihre Ansprüche entweder mündlich am S. Dezember 1879 Vormittags von 8—12 Uhr im Sterbehause zu St. L o-renzen an dcr Kärntnerbahn, oder bis dahin schriftlich beim gefertigten Gerichtskommissär so aewih anzumelden, wiorigens denselben an die Verlassknschaft, wenn sie durch Bezahlung der angemeldelen Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zustünde, als insoferne sie ein Pfandrecht erlvorben hätten. Marburg am 12. November 1879. Dr. Franz Radey. MöblirteS ^abinet wird zu mi^then gesucht. Ak«träge übernimmt die Administration dies S Blattes. (1356 kiirs iüomptoir unä eiri tiii' eiv l^0l0llia1waktrc;n^e8cliü.td >verc1eu Zofort aus-genommen, liei Kolloi', liürnt- vlZl'8U'a8»6 iv NarburA. (1348 Dank und Anempfeykung. Für das bisher gtschenkte Vertrauen spreche ich Meinen innigsten Dank aus, und bitte aleich» ^e ti^,, mich in meinem nvuvn /^ugsekrottungs-lolcalo am vurgplati, ttvi-rn IiLZo'svkvZ ttaus, mit Ihrem werthen Zuspruch zu beehren. Empfehle jederzeit dv8tv8 0ok8vni!vi8ek per Kilo 5k kr.; auch si.ld fortwährend fvinv Lekinlcen unä I(ai8vi'itvj8vk in meinen beiden Gtfchäften zu hallen. (1342 Hochai-Htungsvoll Ei« Bäekerlchrjunge wird gegen «änzliche Verpflegung sogleich aufgenommen. Diejenigen, welche in diesem Fache schon etwas verstehen, haben den Vorzug. Anzufragen bei Herrn Pankartner, Bäcker in ZcUnitz a. d. D._ (1330 IU«LL »vi»« »Itvil» HINÄ Lriist-Iilg.l2öxtrs.kt»Loii1Z0iis. VieIoliann Hossschen Lruk-Maliertraiit-Lonbons sind bei rntkrästendem Hnflrn äußerst wohlthätig, sie lösen den Schlelm und machen eine schwer athmende Srnft frei. Keitung nttd Stärkung. M llnUkiilMk!! NsI^kMl. für cLungenteidende. Aerdauungsmanges, NnterteibsVefchwerden, Kämorryoiden ist da? Malzextrakt GesundheiiSbier, nach die Malz-<5hokolade, daS allgemein verordnete HeUnohriiNt^Smittel z bei Knjlcn, Heiserkeit und L>ats5ekden wirken die Brustmalzbonkons vorzüglich. Bei aktem Arustteidcn dc,S concentrirte WalMtraKt. „Ich habe", schreibt Herr Rechnungsführer H^impfinger in Schönwerder, „seit Gebrauch Ihres Malzextrakts den Magenkrampf nicht wieder gehabt. Ihre MalzbonbonS vertrieben mir den Husteu, der Schleim ist fort und ich athme wieder frei." (1134 All die kaiserliche und königliche Hos'Malzpräparaten Fabrik und Brauerei von Johann Hofs in Berlin, Neue Willzeltnstraße !. Für die kaiserlichen österreichischen T^taaten Haupt-FabrikS'Geschäft, Wien, Graben, Bräunerstraße Nr. 8. _Depot für h/iarbui'g bei Herrn fi'. Mttvi'. I>I»v bist« ckom VlSokv «Uo l Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerueuefte große Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist. (1143 Die vortheilhafte Einrichtung deS neuen Planes lst derart, daß im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verlosungen zur sicheren Entscheidung kommen, darunter tiefinden nch Haupttreffer von eventuell K.-IS. 400,000, speziell aber 1 Gewinn »1250,000, 1 Gewinn ^150,000, 1 Gewinn ^100,000, 1 Gewinn 60,000, 1 Gewinn 50,000, 2 Gewinne N 40,000, 2 Gewinne N 30,000, 5 Gewinn 25,000, 2 Gewinne N Oys) ILGewinne Iii 15^000^ 1 Gewinn ^12,000, 24 Gewinne 1^10,000, 5 Gewinne 8000, 54 Gewinne Äl 5090, 65 Gewinne AI 3000, 213 Gewinne ^ 2000, 631 Gewinne N 1000, 773 Gewinne Iii 500, 950 Gewinne lä 300, 26,450 Gewinne Iii 13^, vto. «to. Die Geniinnziehungen sind planmäßig amtlich festgestellt. Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen vom Staate gorantirten Geldverloosung kostet 1 xkn2ss Original-LooS nur Alarlc 6 oder 3'/, 2.« 1 tiklbes „ „ „ S „ 1-/.„ ? l. visrtsl „ „ „ 1'/, „ 90 Ilr.6S Alle Auftrage werden sofort gegen ?Qsteill2ab1uliA oävr lisaodvatims l1e8 Lstraxvv mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jeder mann von uns die mit dem StantSwappen verselzenen 0riAiuaI-1.vc>ss selbst in Häuden. Den Bestellungen werden die erforderlichen amt ltchen Pläne graiiS bei^efligt und nach jeder Ziehung senden wlr unseren Interessenten nnaufgefordert amt liche Listen. Die AnSzahlung der Gewinne erfolgt stets prompt uQter Ltaats-Uarantiv und kann dnrch direkte Ausendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unjere Berblndungen an allen größeren Plänen Oester reich'S veranlaßt werden. Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe uutsr vielea anäsrsll l)s-üöutsnllsQ vtlmkls ävr erstell Haupt» rretkvr zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten dlrekt ausbezahlt wurden. Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der vo-gegründeten Unternehmen überall aus eine sehr rege BetheUigung mit Bestimmtheit gerechnet lverdi'n, und bitten wir daher, um alle Auftrage aus führen zu könne», uuS die Beslellungeu baldigst und jcdeufallS vor dein «1. .1. zukommen zu lasse«. kilutluanu ^ 8ji»oil, Aallk- vud Wechstlgeschäst in Haln!»urg, Liu- uud Vertcauk »Ilsr Ltaatövblijxatiollvu, l^issul^adn-^IttisQ uad ^Qlvkellsloovs. 1^.8. Wir danken hierdurch für das unS seither ge schenkte Vertrauen uud indem »vir bei Beginn der neuen Verloosnng zur Betheiligung einladen, wer den »vir uns anch fernerhin bestrebe«, durch stets proinpte und reelle Bedicnnng die volle Zufrieden heit nnserer geehrten Interessenten zu erlangen. 8auSrdru!iiiüa8c;Iiell mehrere hnndert Stück verkäuflich: (1347 ^^^urggasse Nr. 22, ebenerdig rechts. Ita« Lokllaiis Uri 20 in der Viktringhofgasse, auf welchem ein Gasthaus betrieben wird, ist aus freier Hand zu verkaufen. (1298 Näheres beiul HauSeigenthümer daselbst. 8oli^e k'irmeli als Vertretei' erviiliselit. iSerautwortliche Redaktion, Druck uud Verlag vo» Eduard Zauschij» tu Vtarburg. Ati verkail^eii: Ei» schöner Schimmel. Wo, soAt die Ejprdltion d. B>. (I2ö0