Laibach er Zettung. M / den 14. Dezember. ^ ^M 'poien den 4. Dezember 3Im 2ten dieß haben die Maylan-dlschen hohen Herrschaften, Se., königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand, und dessin Durchlauchtigste Frau Gemahlin von der hicjl-Len hohen Noblesse die Absclneds-komplimente angenommen, und smd heute mit einer Suite von 3 Äda-sen, jeden zu 6 Pftrdcn, m^d 2. Reitpferden von hier über Bruga nn dcr Muhr nach Klagmfutt ab-Lcreistt, wo Sie Eich bel Ihrer königl. Hoheit der Erzherzogin Maria Ma ein paar Tage aufhalte, und sodann die weitere Reise ubcr Bo-Zen nach Italien fortsetzen werden- Der Monarch solle dem neuen ^isckofe zu Brunn Hrn. Lakenbauer die Taxen nachgesehen/ und thm zu seiner Einrichtung tausend Dukaten angewiesen haben. Einegewiße Fischerin von Weis-senberg hat dem Manarchcn die Anzeige gemacht, daß sie das Arka-num besitze, aus' Lemwand ^uch zu verfertigen. Da sich nun die-scs bei der unternommenen Ultter-suchung bewältiget hat, so ist sie nun auf die erhaltene Erlaubniß Willens eine Fabrik zu errichten. In dem Gasihofe zum goldenen Ochsen bei der Haüptmauth sind lvor einigen Tagen unter einem Mit-!tagmahle 26. silberne Bestecke gc-!stohlen worden. Uiborhaupt geschehen dermalen so viele Diebstähle, 'und gewaltsame Einbrüche, daß die Arreste zu klein werden, dieses Gelsind unterzubringen« -««————----------"——-------------— Nach langer Untersuchung über« den beträchtlichen Diebstahlim Graf! Palslschcn Hause, fällt dcr Ver-k dachtauf ezncn Huboisten eines hie-) j'issm Regiments, der in dem Hau-' se Unternchl in dcr Musik gab,' bis nun hat man ihn nicht entdcken^ können / odschon eiluge von der ge-i Heimen Polizeiwache nach den Ge-' gcnden von Presburg, wohin er sich nach Auskundschaftung solle Ze-^ ftüchtet haben, nachgeschikt wurden.? Nach besondern Anstalten und^ Vorkehrungen will man sicher^ schliessen / daß Se. Majestct einei Reise nach Rußland vorzunehmend Zesinnt sind. l Dem Unglüklichen gewesenen^ Negierungsrath Z ^ '^, welcher wegen Verfertigung eines falschen Depositenscheines auf 6 Jahre zum Gassenkehren vcrurthcilt lst, wurde von dem an ihm anZcschlossenen Arrestanten, welcher ein Houptdicd' war, eine traurige Ermahnung ge-< macht, für die er aber abends io.j tüchtige aä ko^ei'iora bekam. Al^! Z " " das erstemal mit den andern' Arrestanten auf dem Graben Gas-j scn kehrte, verbarg er sich mit 0er an dem Küttcl angcbrau)ten Kapu-tze das Gesicht, weil eine Menge Bolk sich hinorangte um ibn zu sehei^. Der an ihm angeschlossene Arrestant warf ihm die Kaputzc zurük, und sagte mit lauten Nor-ten: Bruder! pfui schäm dich nicht, es haben ja schon Kammerherren, und Grafen Gassen gekehrt, was soll es für einen gewesten Regie-rungsratl) zu vcocuttll yadcn. l Die Untersuchungen mit d.«m Proviantpersollale dauern noch i:n-mcr ununterbrochen fort. Dieser Tagen meldete sich hier bei dem HauptverpfleZsamte der Berpffegs-verwaltcr W -^ ^ , daß er nach erhaltenem Befehl m Begriffne, auf seine neue Stazion nach Ungarn abzugehen, dannoch müße er aber auch andeuten, daß ihm bei .'seiner Uibergab in Böhmen gegen ?35ooss. abgängig gewesen, welche ihm entwendet worden seyen. Das Herpfiegsamt machte hierauf die : Anzeige, und der Verpftegsbcamte zward in Arrest gebracht. I Privatbrieft versichern, daß der ^gewesene Obristlieutenant von der Ungarschen Nobelgard Szekely in Ocdenburg besser als ehemals zu lebcn dabe, indem er durch die Wohlthätigkeit der ungarschc Edel-tcute dergestalt unterstützt wird , daß er -jährlich 2020 si. zu verzehr ^rcn hat. ß Der Monarch hat der hiesigen -Kaufmannschaft den Auftrag »na-Hchen lassen, ihr auf eigene Rechnung aus dem Acrario ein Kapital vorschicsscn zu lassen, von welchen sie nach Befund die Fabrikanten unterstützen können, da sie ohnehin von den: Fabrikwesen die beste Kcnntlnß hatten. Vor einigen Tagen sind auf dcr Hauptmauth Kisten mit Verschiß denen Seltenheiten aus England, für die mayllwdischen Hcrrsti-aftell angelanget / welche für den My- narch^n, meistens aber für die Prin- zeßin Elisabeth von Würtenberg mbcstimt sind. Graz den 5. Dezember Vor wenigen Tagen hat die Eifersucht eines Kutschers einem jungen 19. jährigen Korporalen, ei-! neui Manne von besonderer Schönheit und Wachsthum sein Leben geraubt. Es war in einem Bor-, stadtswirtshause, wo der Mörder' dem unglüklichen Opfer seiner Ei-; fersucht einen Dolch, bis ans Heft ni die Brust stieß. Der Verwund dete riß das Messer selbst aus der Wunde, schrie: mit mir ists gc-^ schchen, und fiel todt zur Erde-' Der Kutscher scheint vor Wuth, ganz ausser Sinnen gewesen zu sein,' weil er nach vollbrachter That! nicht, wie andere zu thun pflegen,^ entfioh, sondern mauerfest an sci-i lttm Platze sitzen blieb, bis ihn^ die Han)e der Gerechtigkeit ergriff ftn/ in denen er sich jetzt befindet. Rußlands Der rußisch, kaiserl. Bothschaf-ter in Wien und die bei den italienischen Höfen befindlichen Gesandten haben bereits den Auftrag erhalten, mit dem Anfange des Dezember Monats die Duplikate ihrer Depeschen nach Cherson zu schiken , woraus die Gewißheit der Aorcise der Kaiserin nach Taurien erhellet. Zur bevorstehenden Reise dcr Kaiserin nach Eherson wen den luVr schon Msss Aubereltzmgett gemacht, und alles scheint mitreisen zu wolle!: , während andere ganz kühn bchmipten, daß die Reise gewiß unterbleiben werde. Rädern. Der aus seinem Vaterland ge-flüchtete Baycrsche Hof-und Ne« gienmgsrath von Zwak ist gegeu-l wartig zu Wetzlar. Er sucht bei ^dem Ncichskammergericht Schutze ^gegen die Churbayers6)e Regierung. lMan hat dessen Güther in Pay-zcrn mit Arrest belegt. Bei der ^vorigen Untersuchung der Freymau-ler ward er schon als ein solchcv i befunden, und war damals aus ?mancherlei Ursache verschont, muß-^te aber dennoch deswegen sehr viel lerdulden. Jetzt aber, da die In-^qmsltion und Verfolgung der II-Numinatcn aufs neue wieder an-^ fangt, ward er als der erste au-^gek/agt, uno da er das Schlimste i befürchtete, hielt er es für rathsam sich zu entfernen. , Die Unsicherheit im kande Vay-ern wird immer größer, und die Rauberbanden Haufen sich so stark, daß es zu keiner Zeit so gewese» ist. Es scheuen sich so heillose Leute nicht vor Strafe, und so wird bei hellem Tage eingebrochen, und auf öffentlichen Strassen gcschehell eine Menge Gewaltthätigkeiten. Verschiedene Nachrichten. 1 Fünf Zimmer in der Hofkriegs-! kanzlei sind mit Betten verstden^ worden/ die für eben fo viele Gc-! fangene bcstimntt siiii)/ welche man auö den Niederlanden erwartet; es heißt, sie seyen mit in das Verbrechen des Legisfeld verwikelt. Es ist wahrstheinlich / daß die auswärtige Angelegcnheil, welche dermalen Se. Maj. den Kaiser vorzüglich beschäftigt/ die Erwahlung eines römischen Königs seye. Da man günstige Gesinnungen des Königs von Preußen wahrzunehmen glaubt / so hofft man , daß die Hauptschwirigkciten gehoben seyn werden / und daß wir bald einen römischen König und einen neunten Churfürsten haben werden. Der Hofrath von Eder befindet sich gegenwärtig zu Trieft, um daselbst einige Handlungsangelegen-hsitcn/besonders in Ansehung des Tabaks, welche Handlung sehr wicktig werden kann, in Ordnung zu bungen. Einige bringen einen alten Plan wieder zum Vorkhein, welcher anräth, denen Tabaksrauchern eine gewiße Kopfsteuer aufzulegen , und dagegen d.n Verkauf des Tabaks frei zu geben und dcn Pacht davon abzuschaffen. l Die Messe in Wicn ist mit aus-e wattige Buchhändlern überschwemt, lals ob wir nicht schon gcnug an ! der'Menge ,dcr uüftigen hatten. Z Wenn die Menge der Wirthshäuser in einer Stadt anzeigt, daß c> da-rm viele Trinker giebt, so muß man aus der Menge der Buchladcn urtheilen/ daß 0er Litterarische Durst der Wiener Einwohner scdr groß seye. Todtelwcrzeichniß. Den 4. Dez. Ioftpba Schwind- lin alt 67.. Jahr auf dem alten Markt Nro. 127. Den 4. Franz Bodqreisck ein Schif- manns Sohn alt 48 Stund m Krakau Nro. 54. Den 4ten Niklas Bodgreisch ein Scdifmanns Svhn alt 52 Stund in Krakau Nro. 54. Den 5. Helena Bohowihin Zim- mermanns Tochter alt 1 ^/z-Iahr aufder Polana Nro. 49. Den 6. dem Franz Sider ein Tag- werkcr s< Weib Gcrtraut alt 30 I. in Diernau Nro. 4s. Den 10. Maria Tawerll.-fchka Wittib alt 65 I. in Diernau N. ?c>. Den iO. Frau Helcna Schemerlin Wittib alt 6s Jahr auf der St. Petervorstadt Nro. Zs. Wird alle Donnerstag auf dem Platz N. 185. im Skrine riscten Hau st im Gewölbe ausgegeben.