(W llynlch esD lMW ' ' ' '-»>, , r , ,, ,<„ ,, , ..... _____________________________, Samstag den 4. August 1832. Än vie fylp.i Vewo3jnerinnen> an rechter Zeit. Einige Wvrte ncich der Mahnung zn Sieg und Tod, und. Allerssoerz stürmte mit seinem Heldenhaftstem muthig vor>varcs. 423 Nler von den allsgesandten Leuten lagen meuchlings überfallen niedergestreckt. Die Feinde, von dem Erscheinen der Haupttruppe, die sie im Schlafe niederzumetzeln hofften, überrascht, wichen nach dreimaligem Anfall, wo die Feuerrohre und das Schwert viele aus ihnen niedergelegt hauen. aufeine Strecke zurück, und wie fest gebannt, standen sie vom Schrecken, als sie in den Streichen, die gewichtig trafen, die Htldcn-hand des längst gefürchleten Heerführers erkannten. Ihre mehr als zwanzigfache Ueberzahl, die gewisse ^Strafe ihres Friedensbruches, wenn ihr Einfall nicht gelang, machten die Ungläubigen herstülzen über die ersehnte Beute, und mit lautem Allahgcschrei, als sollte es den nie Vvrjagtrn erschüttern, ihre Furcht aber bergend, umringen ^.c die kleine Schaar. Herdart, den Seinen voran, warf sich mitten unter die Feinde, die ibn nun Don vier Seiten umgaben; zwei Hauplleute erlegte sein Geschoß, sein Schwert dezahlte jedcn Streich; Mann und Pferd waren wie in Feindcsblut gebadet. Da sprengte einer der Dclien von hinten herbei,' holte «us und zerhieb dem Sttcitrosse den Nucken. Zm Falle noch nahm Herbart Rache, -er'st'ieß den Thäter vom Pferde, tö'dtete ihn und noch hätte er der Nemesis Mehrere Opfer gebracht, wenn nicht'die Oeffnung seines Helms, wider den Wunsch der Feinde, die ,hn li-bendig zu fangen hofften, die Gelegenheit zu einem gelungenen Hiebe, nnd ih^i den ersehnten Tod gegeben hä'tte. Der größce Theil des Gefolges suchte," und fand sein Ende am Schlachlfeloe i Engclbrecht, der zwei Wunden am 'Kopfe' erhielt, wurde mit den wenigen noch Lebenden gefangen. Die Feinde, ihres theuern erkauften Sieges froh, kehrten, Land und Leuten zur Schonung heim; der Türke, welcher Herbarten getöd, tet hatte, verlor zum Lohne den Kopf. Engelbrecht, dessen Vater selbst die Feinde seiner Tapferkeit und Menschlichkeit willen ehrten, erhielt nachher seine Freiheit,- aber des Helden Haupt,wurde semer Haut beraubt,. Mse ausgestopft, zum augenscheinlichen Beweis, daß der Gefurchtere todt sei, dem Sultan über-schickt, seine Uebcrreste dann den Christen ausgeliefert, und zu Laibach mir sehr großem Prunk und tausendsa-chen Thränen beerdigt. -------—.„««»--------- Nie teutschen Auswanverer. Langsam zieht eine Reihe von Weibern und Kindern aus der schmutzigen Vö'rstadt St, Denis nach dem Boulevard. Einig? folgen,trag j autfchreiend läuft ein fluchender Mann ihnen nach, " eine Hand geradehin ausgestreckt, als wollte er die «"iNamen damit erreichen, die andere Hand beschäf- tigt, mit einem krummen Kamme die glatten Haare herunterzustreichen. Die Andern wandern ruhig fo«t und brummen eine Antwort, ohne sich umzusehen. Die Leute auf dem Boulevard werden aufmerksam und stellen si'ch zur Seite, um den Zug vorbei zu las« sen. Der schreiende Kerl hat sich nun zu den andern gesellt und Hort nicht auf, zu schelten und zu fluchen. Ich sitz da auf einem gemietheten Stuhle und lese den National; plötzlich werde ich aufmerksamer auf die Fremden^ die 'mir schon aus der Ferne als solche erschienen waren. Es sind »die süßen Töne der Sprach« von <,c,« die ich vernehme, mein Gesicht legc sich in die freundlichsten Falten, denn ich hör?) „Hanns und Kätte u. s. »v," oder träume ich etwa?^ Nein, es sind ehrliche Echwarzwälder, die ihr schönes Land verlassen, um über den Pariser Boulevard und den Ocean ein Plätzchen in einem Urwalde zu suchen, das sie ei« nem Panther oder Wilden streitig machen müssen, einen Fleck, worauf sie sich ein Hüttchen bauen können. — Das müssen rühm- odcr gewinnsüchtige Leute seyn, würde man sagen, wenn man es nicht besser wüßte. Die gutin, einfachen Leute, die genügsamen, arbeitsamen Süöteutschen , welchen Gefahren werden si< Trotz bieten müssen, welchem Elende werden sie si'ch preisgegeben sehen! Dir Männer werden zu der schwersten Schisssarbeit angehalten werden, um die Kosten der Ueberfahrt abzuverdienen, und dabei den Thränenblick auf ihre kranken Weiber und Kinder nicht werfen können, weil diese im tiefuntersten Raume schmachten. Die Armen! solchem Elende entgegen zu gehen, und als Vorschule dieser Plagen durch zwei Reihen spottender Badauds durchwandern zu müssen! „ <Ü« «mit.llc: vl?i-it2l>!L5 lllleiülnil^!« hörte ich die Gaffer sagen, als waren ihnen schon sft falsche für ächte ausgegeben worden. Die Männer hatten blaue Hemden an, so gui wie hie Franzosen, nur war ihr Fußwerk ein wenig plumper, etwa wie sich der Huf des Bretagner'P'fer« des zum luftigern des Normawis.verhält; und statt der vielgestaltigen, buntscheckigen französischen.Casquets trugen Jene gestrickte Schlafmützen, oder einen breit-krämpigen, unförmlichen Hut. Die Weiber hatten sehr schwere lange Röcke an und konnten daher nich> vogel.nii«, wie Französinnen, einhertrippeln, sonderr schleppten sich vielmehr, als wären ihre Beine g,fes.-sclt, Feich Vaugefangenen auf dem glatten Troltoi, dahin. Ihre Jacke war sehr kurz,, daher erschien de, obere Theil ihres Körpers ganz ausser Verhältniß klen gegen Sen untern. Auf dem Hincer,kopfe, fast in der Nacken geschoben, trugen sie gepolsterte Mützen, aw l'ch den Fallhüten der Kinder; am Busen einer jeder flimmerte aber ein silbernes Kreuz, das, Erbstück d„ Hauses, das feit vielen Geschlechten amHalse derHock 424 ter 'hangt. Die Kinder, die in Amerika geboren werben, können es unmöglich so in Ehren halten. ' Meine reinlichen Teutschen blieben unfern von mir stehen und kauften einen Kamm. Im Kreise ringsumher stellten sich die Franzosen, die großstädtischen Pariser, und machten ihre Glossen. Sie, welche die toll« sien Fratzen, die barocksten Maskeraden täglich auf ihrem Boulcvacd zu sehen bekommen, konnten sich nicht satt wundern über diese Handvoll Auswanderer. Ein Mensch, der sich von einem großen Bogen rothen Papiers eine abenthcuerliche Mütze zusammengelegt hatte, die er schief auf dem Ohre trug, und deßhalb von Niemanden ausgelacht wurde, hatte so wenig Ha-voir vivl-L, daß er den armen Schwaben wegen der Nachtmütze, deren Zipfel, «hrbar in der Mitte des Rückens hcrunterhmg, laut bespöttelte. Ein Anderer, in plumpen Holzschuhen und ohne Strümpfe, bekrittelte die breiten Messingschnallen und dicken wollenen Strümpfe der Frcmden. Ein altes schmutziges Weib, mit fliegenden Haaren und einer zerdrückten, zerrissenen Dormeuse, sagte in absprechendem Tone, als wäre sie Schiedsrichteren lm Gebiete der Mode: »in dcr That, diese Hauben stehen den Frauen ganz artig; sie sehen darin menschlicher aus, als wenn sie so schwarze Kappen tragen, die ihnen das Ansehen von Fledermäusen geben.« Der Kamm war gekauft und die Teutschen zogen ihres Weges weiter. Der alte Schwarzwälder Bauer, der früher so geschrieen und geflucht hatte, nun aber ganz ruhig geworden war, nahm eines der jungen Weiber bei der Hand, vielleicht war es seine Tochter, und ging mit ihr an der Spitze des Zuges. ,/ll«n5>" rief ein Gassenjung?, »der Teutsche führt seine Dame.« — »Er gibt ihr aber nicht den Arm," rief lächelnd eine niedliche Blumenuerkauferinn, die im Gehen einen Strauß band und den Zwirnfaden vom Munde herabhängen hatte. »Ich war in dem Lande zur Zlit des Kaisers,« brummte ein viüllx t>l-Hve mit ei-nem Stelzfüße mir zu, der mich für einen Franzosen halten mocht-e, -»dort muß man diese Leute sehen. Ein ätzscheuliches Land! Schlechte Wege, daß Die Kanonen sticken bleiben, nichts als iioinine^ clü t^rix', viel Schmutz und laltter Teutsche l« — «Nicht möglich !" rief ich und dog voll Verdruß in eine Seilengasse, ohne Mtch weiter um meine armen Lanosleuce und ihre Spö't-ter zu bekümmern. M i s c e I l e n. Der Chevalier Dillon, der zuerst ausmittelte, wa« aus La Perouse und seiner Erpedition geworden, steht im Begriffe, die Resultate seiner zwanzsgMrlglN Reisen und seines vielfältigen Verkehrs mit den Ein< wohnern der Südseeinseln, unier dem Titel: ^Dillons Forcsetzung von Cook's Reisen" in Druck zu gtb,u. Capitän Dillon betrat schon frühzeitig seine Laufbahn als Seefahrer in den stillen Ocean, und stand läng,« als irgend ein Europäer mit den Eingebornen in genauestem Verkehr; er spricht geläufig f^st alle Spr»« chen der verschiedenen Inseln, und wird auf den M4b< sten derselben als ein angesehener Häuptling betrachtet. Seine Neisebeschreibung wird ungcmcin iNtcressanl« Berichte von mannigfachen Abenteuern des CapitänS und Schilderungen vieler blutigen und gläuelvollea Scenen enthalten, von dcncn er Augenzeuge war. Insbesondere sollen seine Mittheilungen über die Bewohner der Fidschi « Inseln, üder die fast noch gar nichts bekannt ist, von grosiem Interesse seyn, Capi, tan Dillon schilderte sie als die ciuilisirtesten unter d«n Inselstämmen der Südsee; nur sind auch sie dem Kü» nibalismus ergeben. Sie sind die einzige Völkerschaft im stillen Ocean, die Töpferwaaren haben', kochen, und gesottene Lebensmittel genießen. Ihre Wohnuw gen sind die größten und reinlichsten in der Südsee. Die Fidschi-Insulaner sind die besten Schiffleute auf jenen Inseln, und habcn Kanocs von 90 bis l2U Fuß Länge, 6 Fuß Tieft und 22 Fuß Breite, und ,jedH< Fahrzeug kann 250 Krieger fassen. Auch in ihr,« HcirathsgebräuchlN und Leichenbegängnissen herrschen, Eigenthümlichkeiten vor; auf den Fidschi-Inseln werden die Weider, wie in Indien, mit ihren verstorbenen Männern gctödtet. Das weibliche Geschlecht'ist züchtiger, als es irgendwo aus einer der Südseeinsel,« getroffen wird; ihre Väter verloben die Mädchen schon, wenn sie nur wenige Tage alt sind. Ihre Gastfreun.V' schafclichkeit ist eines civilisirten Volkes würdig, und in Betreff ihrer kanibalischcn Feste, ihrer Zerstückelung der gefallenen Feinde, Verfertigung von Kleidern u. s. lv. werden von Capitan Dillon ganz neue, und noch bis' jetzt nirgends von diesen Söhnen der Natur erhörtt Züge mitgetheilt. In der portugiesischen Provinz Entre Minho Y Douro befindet sich ein Berg, Namens «Qtells, der eine Merkwürdigkeit besitzt, die von den Geologen noch zu wenig berücksichtigt worden ist. Das Plateau des' selben bildet nämlich einen sehr großen See, desst" Tiefe noch nicht ergründet worden ist, so, daß matt glaubt, daß der gan,'e Berg davon ausgefüllt ist. Die? schließt man daraus, daß am Fuße des Berges mcY/ rere Quellen mit großer Heftigkeit hervorbrechen. Uedl'' gcns ist dieser See wie alle andern beschaffen, und n^ in gew'.ssen Jahreszeiten wegen der hefcigm StürM^ die auf ihm loben, nicht gut zu, beschissen. Nevatteur: ^r. kav. Meinrich. Verleger: Kgnaz M. EVler v. Aleinmaur-