Poitnio« pW»«» > ^otnTioi} Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Schriftleitung und Verwaltung: PreZernova ulica S. Telephon Rr. 2l «interurban» t Bezugspreise für da* Inland: Vierteljährig »0Di«, halbjährig M Tin. ga^-A«tü«digungen «erden in der Verwaltung zu billigsten «öebiihren entgegengenommen f jährig 160 Din. Fiir da» Ausland entsprechende Trhohung. Einzelnummer Tin M Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag I Celje, Donnerstag, den 19. Jänner I93ii 58. Jahrgang Nummer K Das Kärntner Beispiel Der slowenische Sangerchor, der aus 75 Mitgliedern mehrerer slowenischer Männergesangvereine in Körnten besieht, wurde dieser Tage in Slowenien mit begeistertem Jubel, mit geradezu triumphalen Ehren empfangen unb gefeiert. Auf allen Eisenbahn-stationen standen begrüßende Mengen, in Maribor, in Celje und im größten Ausmatz in Ljubljana flatterten die nationalen Fahnen, wurde der Schlvsz-berg illuminiert, wurden vor taujendtöpfigen Volks-mengen freudige Begrüßungs- und Ermutigung«» ren Zusammenarbeiten der Völker und Staaten beitrogen. Lied und Musik verbinden die Völker. Auch ich bin Ihrer Meinung, Herr Psarrer Pvlja-nec, daß die Minderheiten, die sich vom aufrichtigen und richtigen Staatsgefühl leiten lassen, im moder-nen Europa gerade in dieser Beziehung eine wichtige Funktion erfüllen können. Au6) die Vertreter der deutschen Minderheiten aus dem Königreich Jugoslawien werden bei uns in Oesterreich immer herzlich will» kommen sein/ wennsieeineSängerreise nach Oe st erreich machen werden und wvrte ausgetauscht, kurzum: der Sängerbesuch der dort ihr Lied erschallen wird." Kärntner Slowenen gab den Anlas; zu einem na- 1 3n diesen beiden ErNäiungen scheint uns die tionalen Feiertag echtester und begeisterndster Prägung. Wichtigkeit des slowenischen Sängerbesuches. die über Aus diesem feurigen Woge» national«r Ge- j den Rahmen der vier Konzerte weil hinau-geht, sühlsstlöme schlvsz sich niemand au-. 3n bejtifl auf am treffendste ausgedrückt zu sein. Wir haben an- die Kärntner slowenischen Landsleute gab rs wirk- läßlich des Besuches der Kärntner Sänger das Uch keine Partei : die sogenannten Klerikalen be- schöne und wertvolle Gefühl bekommen, daß ge- trachteten und betrieben das Fest des Kärnlner wissermaßcn nun das Eis gesprengt ist. Sänger-Liedes und die überströmend geäußerte Bruder liebe als ihre ureigene Angelegenheit, ebenso jchien die gleiche Sache aber ihren Gegnern, den sogc> besuche zum Muttervolk werden hinfort nicht mehr vom engherzigen polizeipolitischen oder nationalistisch-chauvinistischen Standpunkt aus behandelt werden nannten Demokraten, ans Herz gewachsen. Man könne», sondern als das. was sie sind: ein na- kann ruhig sagen, das; sich das ganze slowenische türliches kulturelles Bedürfnis. Damit Voll einmütig in einer großartigen nationalen haben sich die slowenischen Sänger in Kärnten ein Manifestation für die slowenische Minderheit in Verdienst um die Minderheitensache erworben, die Kärnten fand. Wir Deutsche in Slowenien freuen uns auf-richtig über den glänzenden Verlauf der Kärntner Sängerfahrt in unserer Heimat. Die freimütigen Manifestationen, an denen auch die höchsten Be-Horden des Staates und der Gemeinden teilnahmen, zeigen zum erstenmal in betonter Praxis so recht deutlich den wichtigen Fortschritt des Minderheiten» Problems, der darin besteh», daß jede Minderheit das Recht beanspruchen kann, unbeschadet der i Staatsgrenzen und der anderen Staate-bürgerfchaft sich mit dem Muttervolk als kulturelle Einheit zu fühlen. Am Grabe des großen slowenischen Volksbischofs Anton Martin Slomöek in Maribor wurde ein Kraoz aus Kärntner Blumen niedergelegt, mit dem Ge-löbnis, daß Slowenisch-Kärnten treu seinem Volke bleiben werde. Inmitten zwischen den mit Begei-sterungsstürmen aufgenommenen Liedern im aus-verkauften Union-Saal in Maribor erklärte der Führer der slowenischen Sängerfahrt Pfarrer Polja-nec von der offenen Bühne herab folgendes: „Unser Austreten in Slowenien ist unser Bekenntnis, daß wir ein Teil des slowenischen Volkes sind. Eure Freude über unsere Ankunft ist der Beweis, daß ihr in uns eure Volksbrüder sehet. Es trennen uns politische Grenzen, wir sind Oesterreich» und wollen dies nicht verstecken. Wir bemühen uns ernst, dem Staate zu geben, was des Staates ist, aber dies hindert uns nicht, hier in Maribor öffent-lich zu erklären, daß wir ein Teil des slowenischen Volkes sind, daß wir kulturelle Stütze bei euch, unserem Muttervolk, suchen." Der österreichische Generalkonsul in Ljubljana Herr Orsini-Rosenberg, dem Herr Pfarrer Poljanec einen Befuch abstattete, erklärte u. a. folgendes: „Solche Sängerbesuche und Gegenbesuche können sehr viel zu dem immer enge« ihnen und uns gemeinsam ist. Dafür wissen wir ihnen gerne Dank. Wenn w i r einmal unser Mutter-volk mit unserem deutschen Lied werden besuchen wollen, wird uns das Kärntner Beispiel gewiß von großem Nutzen sein. Vier Schicksalsfragen Kriegsschulden — Währungen — Kapital — Zölle Der Vorkonferenzen zu internationalen Konfe-renzen ist die Weit eigentlich allmählich müde ge-worden. Das Beispiel der „Vorbereilenden Abrüstungskonferenzen", deren man reichlich ein halbes Dutzend brauchte, um solch einen Haufen Unglück wie die „Große" Abrüitungskonferenz zusammen-zubringen, hat abschreckend gewirkt. Aber es hilft nichts: man kann sich den Notwendigkeilen internst-tionaler Zusammenarbeit nicht entziehen, am aller-wenigsten auf dem Gebiete der Weltwirtschaft, wo die Verknüpfung und Schicksalsverbundenheit der Erdteile, Staaten und Völker beinahe mit jeder Maßnahme deutlicher wird, die die Absonderung, .mit der man bisher die Wirkungen der Krise abwehren zu können glaubte, verstärken soll. So wird man den beiden technischen Vorkon-ferenzen, die jetzt in Genf eröffnet find, nämlich den Beratungen des großen Ausschusses zur Vor« bereitung der Weltwirtschaft«konferenz und der Vor-konferenz für die Schaffung eines internationalen Abkommens über die 40-Stunden-Woche bei aller berechtigten Skepsis doch äußerste Aufmerksamkeit schenken müssen, denn insbesondere die Vorkonferenz zur Weltwirtschastskonferenz tritt, wie sich schon au» dem Beginn der Aussprache ergeben hat, mit dem Anspruch auf die Schaffung einer totalen Lösung hervor. Zu der erstrebten totalen Lösung der Probleme der internationalen wirtschaftlichen Situation ist nach Meinung des englischen Delegierten Sir Frederic Leith Roß, der m seinem groß angelegten Ein-gangsvvrtrag die Basis für die Beratungen der Vorkonferenz schaffen wollte, die Bewältigung von vier großen, schicksalhaften Problemen erforderlich. Es muß als Vorbedingung für die Wiederherstellung der Weltwirtschaft 1. die Frage der Kriegsschulden endgültig geregelt werden; 2. die internationalen Währungen müssen wieder stabilisiert werden, wo-bei man wahrscheinlich nicht an der Frage einer Neuverteilung der Goldvorräte vorbeikommt! 3. der Kapitals verkehr muß wieder von den unnatürlichen Hemmungen der Devisenfperren und Kreditjwangs-regelungen befreit werden: 4. endlich muß der internationale Handel durch eine Reorganisation des Zollwefens wieder zu freiem, gesetzmäßigem Ablauf zuiückgeführt werden. Die Tatsache, daß diese v'er Grundforderungen, mit denen übrigens der cmerikanische Delegierte, der französische Sachverständige Professor Rist u»d auch der deutsche Vertreter Ministeii ildirek or Posse grundsätzlich übereinstimmen, Selbstverständlichkeiten, ja Binjenwahrheiten sind, darf nicht zu der An-nähme verleiten, daß ihre Erfüllung ohne weitrres erreichbar fei. Die ewige Divergenz ^wi chen der eben auf die in diesen Forderungen sich ausdrückende Tendenz gestützte Erkenntnis und der tatsächlichen weltwirtschaftlichen Entwicklung umschließt ja den ganzen Kompler der Weltwirtschaftskrise einschließ-lich all der zahllosen einzelstaatlichen und internatio-nalen Bemühungen, den Fortgang der Krise zum Stillstand zu bringen. Es wird sich also erst her-ausstellen müssen, ob die bevorstehende große ge-meinsame Anstrengung aller an der Weltwirtichast interessierten Staaten jetzt, am Tiefstpunlt der Krise, | imstande ist, jene Diskrepanz zwischen Erkenntnis und Praxis zu bezwingen. Daß die Aussichten darauf nicht sonderlich günstig sind, ergibt sich schon aus der Vorgeschickte der Weltwirtschaftskonferenz, die, wie man weiß, schon vor mehr als einem Jahre ursprünglich für den Herbst vorigen Jahres in Aussicht genommen w.rr, die man dann auf den Januar verschob, die — wie die Dinge nun liegen — keinesfalls vor Mai, vielleicht aber auch erst im Spätsommer oder Herbst 19311 Zustandekommen wird. Vom Ergebnis der Vorkonferenz, die ja nur Arbeitsplan und Ar-bcitsgebiete für die eigentliche Konferenz festlegen soll, hängt die Entscheidung nicht allein ab. Zwar denkt man daran» auf der Ratstagung am 23. Ja-nuar nach Möglichkeit schon zur offiziellen Einoe-rufung und damit auch zur zeitlichen Festlegung der Weltwirtschastskonferenz zu schreiten, doch ist ebenso gut denkbar, daß man unter diesem oder jenem Vorwand das Datum doch noch offenläßt. In dieser Hinsicht kann die technische Vvrkon-ferenz für das internationale Abkommen über die 40-Stunden-Woche, die mit der vorbereitenden Weltwirlschaftskonferenz parallel läuft, einen ge-wissen Einfluß auf die Entschließungen der an der Weltwirtschafiskonferenj in erster Linie beteiligten Mächte ausüben. Es kann ja kein Zweifel darüber bestehen, daß eine Aufhebung des größeren Teils der bestehenden wirtfiyaftspolitischen Zwangsrege-hingen die Herstellung gleichartiger arbeitstechnifcher Voraussetzungen bedingt, daß das eine nicht ohne das andere erwartet werden kann. Politische Rundschau Ausland Verlängerung jugoslawischer Kredite Die Verwaltungsausschuß der BIZ (Bank fiir internationale Zahlungen) in Bafel hat für die Zeit von drei Monaten Kredite verlängert: Jugo- Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 6 slawien 1 Million Dollar, die am 28. Jänner hätten gezahlt werden sollen. Oesterreich IS Mil> Honen Schilling und Ungarn 20 Millionen PengS. Die Hitlerbewegung wieder im Steigen Bei den Landtagswahlen in Livpe-Detmold am vergangenen Sonntag haben die National-soüalisten ihre Stimmenzahl gegenüber den letzten Wahlen wieder beträchtlich gehoben. Die Zahl der Mandate stieg von 1 (bei den letzten Landtags-wählen im Jahre 1929) auf 9. Aus Stadt und Land Die italienische Königin in Beograd. Am vergangenen Sonntag um 7 Uhr 5V früh passierte auf dem Weg nach Sofia die italienische Königin unsere Hauptstadt Beograd. S. M. König Alexander, 3. M. Königin Maria sowie 3hre Hoheiten Fürst Paul und Fürstin Olga erwarteten ihre hohe Verwandte am Bahnhof, wo sie im Hofwartesalon bis zum Abgang des Zuges nach Sofia mit ihr im Gespräch verblieben. Eine stattliche Zahl von Regierungen hat Jugoslawien seit seiner Gründung gehabt, und zwar: Stojan Protic ab 20. Dezember 1918; nach ihm Ljuba Davidvvit, wieder Stojan Prvtii ab 17. Februar 1920; Milenko Vesnic ad 30. Mai 1920; Nikola P a s i c ab 1. Februar 1921; Ljuba Davidovic ab 6.September 1924; Pasic-Pribicevicab 30. April 192ü;Pasik-Rabii ab 17. Juli 1925; Nikola Uzunooic-Stephan Nadir ab 8. April 1926; zum zwei-tenmal ab 30. April 1926; zum dritten-mal ab 24. Dezember 1926; zum viertenmal ob 1. Februar 1927; Velja Vukicevic ab 17. April 1927; zum zweitenmal ab 10. Septem-der 1927; zum drittenmal ab 27. Juli 1928; Dr. Anton Korosec ab 27. Juli 1928; Peter Hivkvvit ab 6. Jänner 1929; zum zweiten-mal ab 6. Oktober 1931; Dr. Voja Marinko-vic ab 4. April 1932; Dr. Milan Srökic ab 2. Juli 1982: zum zweitenmal ab 4. Novem-der 1932. „Laht uns fingen..!" Allbekannt ist das Liederbüchlein „Laßt uns singen..das in seiner ersten Auslage von unseren sangesfreudigen Volksgenossen so rasch vergriffen wurde, daß man zu einer zweiten Auflage schreiten muhte, die nun dieser Tage auf den Büchermarkt gelangte. Stark erweitert liegt das beliebte Liederbüchlein wieder vor und wird sicherlich bei allen Liederfreunden freudige Aufnahme finden. Während die erste Auflage 138 Liederseiten aufwies, umfaßt die 2. Auflage 174 Seiten, hinzukommen 10 leere Seiten, mit deren Hilfe jeder, der sich das Buch-lein «wirbt, weitere Lieder sammeln kann. Dank der tatkräftigen Mitarbeit weiter Kreise ist es diesmal gelungen, Volkslieder aus unseren deutschen Siedlungen dem Liederbüchlein einzuverleiben. Diese Tatsache verleiht der Sammlung- ganz besonderen Wert. Herausgegeben wurde das Büchlein vom Landesverband der deutschen Akademiker Jugosla-wiens im Schwäbisch - Deutschen Kulturbund. Ver-leger ist der Deutsche Sängerbund Jugoslawiens. Das Liederbüchlein ist zu dem unveränderten Preise von 10 Din zu beziehen. Bestellungen sind an den Schwäbisch-Deutschen Kulturbund, Novisad, Cara Lazara 7, oder an die Buchhandlung der Druckerei' und Verlags-A. G., Novisad, Kralja Aleksandra ul. 1«, zu richten. Die slowenischen Sänger au» Körnten befanden sich von Freitag, dem 13., bis Mittwoch, dem 18. Jänner, auf ihrer Konzentournee in Slowenien, wo sie in Slovenjgradec, Maribor, Celje. Trbovlje, Ljubljana und Jejenke mit großem Erfolg Liedertafeln gaben. Nach dem letzten Konzert in Jesenice kehrten sie am Mittwoch wieder in ihre Heimat zurück. Wir haben im nachfolgenden unsere Berichterstattungsorte in der Reihenfolge der beschriebenen Konzerte eingeschaltet. uciiöne weiße Zähne *+»jssrj* atohttflncrloiRiiR'u*) ••OH« 3utrkb«nl)«it vi>«r t>i« ftü>U>tDöoni'3atjiipaH«* »u BNimlUnu Zch gcbrauitx „ffblorobont" |Qon T«U Iotr«n unö werd? ob »»n Wiim ;Wbnt oft txntlbM. bi» Mi l»W« End«» nur durch txn lichtn 6fbrau» hab« " (5.9?«ich«U, SA... — Man «erianl« mit bU et i Cblorofimt>.SobireaH«. Tut» Ttn unb Dill. 11—, unb w«N« j«ben Crs«g ba|üi jjiiixl Slovenjgradec Die slowenischen Körntner Sönger in Slovenjgradec. Der Ljubljanaer. „Jutro" be-richtet über ben Empfang ber slowenischen Sänger aus Kärnten in ber Hugo Wolf-Stabt Slvvenj-grabec u. a. folgendes: Schon in ben frühen Morgenstunden (am Freitag) hatte sich unsere Grenzstadt in Feierlagsgewand gehüllt; stolz flatterten von allen Häusern die jugoslawischen Trikoloren. Die Ankunft der Sänger war auf 11 Uhr 30 angesetzt. An ber Haltestelle versam-melten sich bie Vertreter der Behörden, aller Kultur« und Bildungsvereine, die Feuerwehr mit Fahne, die gesamte Schuljugend und zahlreiche» Publikum. Bei der Ankunft des Zuges wollte die Begeisterung gar nicht aufhören. Unter dem be-ständigen Zurufen und stürmischen Begrüßen der Schuljugend unb bes Volkes begaben sich bie Kärntner Sänger vor ba» Sokolheim, wo der offizielle Empfang stattfand. Die teuren Gäste aus Kärnten begrüßte im Namen der Stadtgemeinde Pnmarius Dr. Heleznikar, der in lieberfüllter Neb« den Brüdern für den Besuch dankte mit dem herzlichen Wünsche, sie mögen aus unserer freien Heimat die schönsten Eindrücke und Grüße in ihre Heimat mitnehmen. Nach dem offiziellen Empfang begaben sich die Gäste ins Hotel Goll zum ge-memfamen Mittagessen. Das Konzert war für 16 Uhr angesagt. Nach der Ankunft des Zuges, der 370 Gäste aus dem Drautal und dem Mietztal brachte, war der große Saal bis zum letzten Plätzchen besetzt; noch bei keiner Unterhaltung war das Sokolheim so gestopft voll. Als sich der Vor-hang hob und die Kärntner Sänger auf der Bühne erschienen, wurden sie vom Publikum stür-misch akklamiert. Die Begeisterung steigerte sich von Lied zu Lied. Nach dem zweiten Lied trat Pfarrer Poljanec aus die Bühne, der in herrlichen Worten für den herzlichen, warmen Empfang dankte. Er klagte über das Leib des stowenischen Volkes in Kärnten und manches Auge feuchtete sich im Mit-gesühl mit den Brüdern jenseits der Karawanken. — Dann folgten die anderen Punkte des Programms. Die Begeisterung des Publikums war unbeschreiblich und die Sänger mußten fast alle Punkte wiederholen. Sie sangen wie die Lerchen. Manbor Die slowenischen Körntner Sönger in Maribor. Ueber den Aufenthalt der Kärntner slowenischen Sänger in Ataribor, wohin sie am vergangenen Samstag von Slovenjgradec um 12 Uhr 40 gekommen waren, berichtet der Ljub-ljanaer „Slooenec" an leitender Stelle in großer Aufmachung u. a. folgendes: Eine unübersehbare Volksmenge erwartete die Gäste. Anwesend waren die Vertreter aller Aemter, der Stadtpolizei, der Organisationen unb Vereine, der 3pavceva zupa, ber Gesangsvereine etc, vertreten waren alle Schichten, besonders zahlreich war die Jugend, die vor Begeisterung überkochte. Als der Zug in die Station einfuhr, widerhallte sie von begeistertem Rufen, da» sich beim Aussteigen der Kärntner Sänger, die ihr unerschrockener Äolkssührer Herr Pfarrer Poljanec führte, noch steigerte. Zuerst sprach den Gästen den Willkommgruß im Namen der Stadt Maribor der Bürgermeister Dr. L'pold aus, der der Freude Ausdruck verlieh, die ganz Maribor bei der Begrüßung der Brüder aus Kärnten er fülle. 3m Namen der Gesangvereine der 3pavceoa zupa sprach dann der Kärntner Patriot und uner schrockene Kämpfer aus den Plediszittagen Herr Jankv Arnus, im Namen des Klubs der Kärntner in Maribor richtete herzliche und ins Herz greifende Worte Gerichtsrat Dr. Ccmer an sie. Nach dem begeisterten Empfang am Bahnhof entwickele sich durch die Straßen der Stadt ein wahrer Triumph zug. Die Spitze bildete die Kapelle der katholischen Jugend, dann schritten die Kärntner mit ihrem Führer Poljanec in der Mitte, denn folgte der Zug einer tausendköpfi^en Menge, aus welcher beständig Hochrufe ertönten. Andere Tausende bildeten Spalier. Die Stadt war in Fahnen gehüllt, die stolz von den Türmen, den öffentlichen und zahlreichen privaten Gebäuden wehten. Der Zug ging durch die Alekiandrvva, Slovenska und Go-sposka ulica auf den Glavni trg vor ben Stabt Magistrat unb von hier weiter burch die Stolna ulica zum Slomsek-Platz vor den bischöflichen Oft last, durch bie Glebaliöka unb Gregorciceva ulica aus ben alten Stadtsriebhof zum Grab des größten Slowenen, des Bischofs A. M. Slomiek. 3n ber Kapelle am Grabe Slomöeks erwartete bie Kommenben ber Hilfsbischof von Lavant Dr.3va« Tomazic, welcher an bie Kärntner Drüber eine Ansprache hielt. Darauf erwiderte Pfarrer Polja-nec, welcher am Grabe bes großen Toten einen herrlichen Kranz au« Kärntner Blumen niederlegt» und im Namen aller Kärntner an diesem heiligen Orte das Gelöbnis ablegte, daß Slowenisch - Kärnten treu seinem Glauben und seinem Volke bleibe» werde. Abends fand im vollkommen ausverkauften Union-Saal das Konzert statt. Zwischen den Liedern trat die markante Persönlichkeit des Pfarrers Poljanec auf die Bühne, welcher in seiner Rede erklärte, daß das Auftreten der Kärntner Sänger in Sloivenien ein Bekenntnis zum slowenischen Volke sei. Ferner daß gerade die Minderheiten eine Brücke der Verständigung zwischen den Völkern und damit eine Quelle des Friedens bilden könnten. Die Rede des Führer» der Kärntner Slowenen machte wegen ihrer Gedanken-tiefe und eminenten Bedeutung für die europäische Minderheitenfrage einen unauslöschlichen Eindruck. Celje Die Kärntner Sänger in Celje. Ueber den Empfang der Kärntner slowenischen Sänger in i5elje unb ihr Auftreten im früheren „Deutschen iwus", dem jetzigen „Eeljski bom", berichtet bie >iesige „Nova Doba" u. a. folgendes: Am Sonn-lag, dem 15. l. M., morgens schmückten sich viele Gebäude in Celje mit Staatsfahnen zum Gruß für die vereinigten slowenischen Kärntner Gesangschöre. !)ie nach den Triumphen in Slovenjgradec und Maribor um 11 Uhr vormittags mit dem Mari->orer Zug nach Celje kamen. Zum Empfang »er-ammelte sich eine ungeheure Volksmenge aus Celje und Umgebung, so daß der Perron zu klein wurde und eine sehr große Menge vor dem Bahnhof», gebäude warten mußte. Am Perron befanden sich auch die Vertreter der Zivil- und Militärbehörden und Aemter, der Stabt« unb der Umgedungsge-meinde, ber Schulen, Korporationen und Verein«, darunter die Mitglieder des Svkolvereincs. der ..Oljka" und der „Soca". Als sich der Zug geigte, spielte die Eisenbahnerkapelle einen Marsch. Sobald das Publikum die Kärntner Brüder sah, erzitterte die Luft von den stürmischen Rufen. Die Kärntner Brüder begrüßten herzlich der Bürgermeister Dr. Goricay im Namen der Stadtgemeinde Celje, Herr Prof. Cucek im Namen des Klubs der Kärntner Slowenen und Herr Luznik im Namen bes Vereines „Soca". Für den großartigen Empfang dankte mü herzlichen Worten der (frühere) Kärntner Landtagsabgeordnete Herr Pfarrer Poljanec. Vom Bahnhof begaben sich die Gäste in geradezu triumphalem Zug unter den Rufen des Publikum» mit der Eijenbahnerkapelle an der Spitze in» „ >jbravstveni dom", wo ihnen ein gemeinsames Mahl gerichtet worden war. Um 16 Uhr füllte den großen Saal des „Celjski bom" eine ungeheure Pudlikumsmenge aus Celje unb Umgebuna unb aus anderen Orten, um das ewig schöne slowe-nische Kärntner Lied zu hören. Der Andrang war so groß, daß der Raum zu klein wurde und viele Zuhörer auf den Gängen sieben muhten. Nach dem zweiten Programmpunkt trat Abg. Pfarrer Poljanec. ehemaliger Cillier Student, auf, der in schöner Rede die tiefe Liebe der Kärntner Slowenen zum slowenischen Lande und ihren schweren Kamps um den naiionalen Bestand schilderte. Er betonte, baß bie Kärntner Slowenen gute österreichische Staats-bürger seien, baß sie aber in Verbindung mit ihren Brüdern in Jugoslawien bleiben wollen, «eil auch die Kärntner Slowenen ein Zweig be» mächtigen slawischen Baumes sind. Seine Rebe wurde mit begeistertem Applaus aufgenommen. Dir Sänger-chöre sangen 15 Kärntner Lieder. Die Begeisterung bes Publikums steigerte sich von Lied zu Lied unb frenetische Beifallsstürme ließen ben geräumigen Saal erzittern. Am Abenb fanb im kleinen Saat be» „Celjski bom" ein vorzüglich besuchter Gesell-schaftsabenb statt. Am Montag um 9 Uhr früh wohnten bie Gäste der Messe in ber Marienkirche bei, um 11 Uhr reiften sie nach Ljubljana ab, um ihre triumphale Tournee durch bas brüderliche Slowenien zu beschließen. — Ein Teil bet Kärntner Sänger trat am gleichen Tage in Trboolje aus. wo sie ebenfall» großen Erfolg hatten. Hilde Holovsky ist schon seit einiger Zeit ein Name, ber am Sporthimmel ber Welt immer heller glänzt. Die junge Eislaufmeffterin, bie heute schon an zweiter Stelle in ber Welt steht, ist auf dem Wege, der «rfte Stern in ihrem wunderschönen Sportzweig zu werden. Am vorigen Sonntag ge-wann sie in Graz spielend leicht mft einem Vor»- Nummer 6 Deutsche Zeitung Seite 3 Sprung von 22 Punkten wiederum die österreich-itoc Staatsmeisterschaft im Dameneislaufen. In den nächsten Tagen wird sie in Paris, dann in London (Europameisterschaft), dann in Stock-Holm ihre Kunst vorführen, nachdem sie Heuer b«. reit» Schaulaufen in Berlin und Budapest mit blendendem Erfolg absolviert Hit. Es ist wohl ganz selbstverständlich, daß eine Meisterin von diesem Range nicht gerade unsere würdige, aber immer-hm kleine Stad! zu einem Schaulausen aussuchen könnte. Sondern das Glück und die Freude, !ws Wiener Eislaufwunder bei uns erlebt zu haben, verdanken wir lediglich ihren in sieben Sommer-frischejahren an der silbernen Sann geknüpften Freundschaften mit der Jugend unseres Skiklubs. Ein im heurigen Sommer ihren Freunden gege° den es Versprechen löste sie jetzt ein und so trat sie am Montag abends und am Dienstag zu mittag aus dem Eislaufplatz des SK Celje, dem für sein Entgegenkommen bester Dank gebührt, im Stadtpark als prioater Gast des Skiklubs Celje auf. Es fehlen uns die Worte, um den wahrhaft bezaubernden Eindruck auch nur von feine zu bezeichnen, den die herrliche Kunst diese» begnadeten Mädchens auf die zahlreichen Zuschauer hervorgebracht hat. Man sah am Abend im (leider etwas mangelhaften) Licht der Bogenlampen auf der spiegelnden Fläche eine Elfengestalt dahinschweben wie ein rotes Flämnichen, zu Mittag wie eine weihe Frühling^blüte, mit vollendeter Kraft und Leichtigkeit und Anmut wundervolle Sprünge und Pirouetten zeigend. Mit staunendem Entzücken sahen wir den „Mond nach innen und nach außen", blitzende Bögen, die der Erdenschwere spotten, denn das graziöse, elegante Gestaltchen der Meisterin zieht >>e, wie ein seitlicher Sonnenstrahl in tiefem Winkel zum Eise geneigt. Die sitzend« Pirouette, die im schwindelnden Drehen emporgeht zum «leganten stählernen Rundwirbel auf der Spitze eines Fußes! Schon das bloße Stehen der Meisterin auf dem Eis strahlt« eine Wirkung aus, der man sich — man kann nicht anders fagei' — süß gefangen gab. Man hätte mit unvermindertem Genuß stundenlang jufefyen mögen. Die Vollendung menschlichen Könnens war es, die die Zuschauer atemlos den schönsten ästhetischen Genuß haben ließ, der nur denkbar ist. Hier war Schönheit in letzter Form. So überwältigend wirkte Hilde Holoviky, das 16-jährige Wiener Mädel, auf die Zuschauer, daß sich der Beifall des Klatschens sozusagen als unnotwen-dig ergab. In Wirklichkeit die höchste Stufe des Beifalls. Hier hört jede Spvrt„kritik" auf! Man ist nur begeistert. Wir behalten uns vor, unserer berühmten jungen Fieundin in unserer nächsten Folge eine längere Besprechung zu widmen. Heule sei nur noch gesagt, daß wir für unsere Stadt stolz sind, daß ihre Sommerfreuden stark genug waren, uns die zweit« Weltmeisterin des Damen-«islaufes Hilde Holovsky für zwei Freund-lchaftsvorführungen ihrer zauberhaften Kunst zu gewinnen. Hilde Holovsky Stitlub Celje. Wir werden um die Aufnahme nachfolgender Zeilen er-sucht: Man muß es den Leuten vom Skiklub lassen: sie arbeiten, geben den Cilliern Gesprächsstoff und sorgen dafür, daß in unsrem verschlafenen Stadt überhaupt etwas los ist. Daß uns dieses Wunder-mädchen am Eise, welches in der ganzen Welt bejubelt und gefeiert wird, hier ihre große Kunst vorführen konnte, hoben wir auch nur dem Skiklub zu verdanken. Warum er nun so schamhast tut und dieses große Verdienst verschweigt, ist uns ein Rätsel. Wenn wir die kurze Lebensdauer dieses Vereines überblicken, so müssen wir neidlos zuge-stehen : dieser Verein verdient olle Förderung. Die unvergeßlichen Vortragsabende des Alpenpoeten Dr. Julius Kugy, die Rikoloabende und Skigymnastik-kurse für Kinder, der Bau der Sprungschanze, das Projekt des Hüttenbaues am Bachern, das Eislauf-wunder Halooski, die Skiweltbewerbe am 2. und 6. Feder (vorn 1. bi» 6. Feder halbe Fahrt nach Eelje!) — wer weiß, welche Ueberraschungen uns noch erwarten — vor diesen Leistungen mühten aller Neid und alle Mißgunst schweigen. Wir find dem Ski-klub herzlichst dankbar und wollen nur hoffen, noch recht oft seine Veranstaltungen besuchen zu können. Einer für viele. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 22. Januar, findet der Gememdegottesdienst abends um 6 Uhr in der Christuskirche statt. Die Anmeldungen für die Herab» letzung der Ergänzungsfteuer zur Grund-steuer (zemkjarina) für das Steuerjahr 1933 find der Steuerverwaltung in Celje bi» 31. Jänner bzw. bei entsprechender Rechtfertigung der Verspätung mst gewichtigen Gründen in weiteren 15 Tagen vorzu-legen. Anmeldungen fiir die Rentensteuer. Die Steuerverwaltung in Celje macht die Steuer» Pflichtigen darauf aufmerksam, daß sie bis 15. Februar die Anmeldungen über die Einkünfte, die der Renten st euer für das Jahr 1933 unterworfen sind, vorzulegen haben. Die erste Stadtgemeinderatsitzung des heurigen Jahres wird am Freitag, dem 2!.. Jänner, mit dem Beginn um 6 Uhr abenes stattfinden. Die Hauptversammlung der Anti» tuberkuloseliga in Celje findet am Donnerstag, dem 26. Jänner 1933, um 8 Uhr abends im Sitzungssaal des Stadtmagistrats statt. Tagesord-nung. 1. Verlesung des Protokolls der letzten Hauptversammlung; 2. Bericht der Funktionäre; 3. Bericht der Prüfer; 4. Wahl des Obmanns, des Verwaltungsausschusse» und der Rechnung»-prüfer; 5. Wahl der Delegaten für die Hauptversammlung der Zentralliga; 6. Bericht über die Aktion für den Bau eines Asyls für Lungenkranke in Celje: 7. Allfälliges. Die Vollversammlung des Skiklubs findet am Samstag, dem 21. Jänner, im Klublokal „Grüne Wiese" statt, zu der sämtliche Mitglieder zu erscheinen ersucht werden. Es sind verschiedene wichtige Angelegenheiten hinsichtlich der bevorstehen-den Skilage zu besprechen und Einteilungen der Rennen zu treffen, sodaß um vollzähliges und pünkt-liches Erscheinen (V»9 Uhr abends) gebeten wird. Die Frw. Feuerwehr und Rettungs- abteilung in Celje wird ihre Jahreshauptver-sammlung am Samstag, dem 28. d. M. um 26 Uhr im Feuerwehrdepot abhalten. H^usik, Schuhe und Kleider IVI sind zwar verschiedene I Sachen, *ber jedenfalls Suchnn, die Sie unbedingt brauchen. Musik für gute Laune, Schuhe und Klrider, woil 8i# riebt barfüßig und (Terzeiben Bie!) nackt herumlaufen können. Nicht o n" Schuhe und .Rekord* Kleider und Stoff-, wenn gefillig. auch auf Teilzahlung — Damit iat die KrUe sich'-r nicht abgeschafft. Doch werden Sie gut gelaunt, keachuhi und bekleidet und (das iat die Hauptsache) alles auf Raten« Deckov trg 4 Der Fleischverbrauch im Jahre IS32. In der städtischen Schlachlhalle wurden im ver gangenen Jahr 62 Pferde, 55 Stiere, 946 Ochsen, 817 Kühe. 152 Kalbinnen. 2050 Kölbe. 1659 schwere und 1257 leichte Schweine, 35 Stück Klein-vieh und 22 Schafe geschlachtet. Ins Ausland aus-geführt wurden 1570 Kälber. Selbstmord. Am 14. Jänner fand man bei der Brücke in der Nähe der Kurve der Deckova cesta in Lava den 32 jährigen arbeitslosen Arbeiter Anton Hcrjav aus Cret erhängt vor. Am Abend voiher war der Unglückliche noch in guter Laune bei seinen Eltein in Lava gewesen und niemand ahnte seine verzweifelte Absicht. Er hinterließ zwei zwei Kinder. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus starben am 11. Jänner die 47 jährige Schuhmachersgattin Emma Lipnik aus Ponikoa, am 12. Jänner die 56-jährige arbeitslose Dienstmagd Amalia Oderzan aus Mal? Grahovse bei Lasso. — Im Allg. Krankenhaus starben am 14. Jänner die 44 jährige Besitzersgaitin Reza Ravodnik aus Skorn bei öostanj und das 2 jährige Besitzerssöhnchen Martin Bele aus Plat bei Rogaska Sl.'tina. — In Ga-berje starb das zwei Monate alte Friseurmeister»-söhnchen Ivan Vozlic. Grammophone. Radio-Apparate und Reparaturen Anton Lecnik, Celje, Glavni trg 4 Stadtkino. Ab Donnerstag, dem 19., bis Sonntag, dem 22. Jänner, die anerkannt best« deutscheTonfilmoperette „vieHusaren tanze n". In den Haupttollen: Grell Theimer, Oskar Karlweiß, Ernst Verebes, Albert Paulig. Das lustige Leben der Husaren — herrliche Landschaftsbilder au» Ungarn — ungarische Sitten und Volksgebräuche — entzückende Musik — herrlicher Gesang! Niemand soll diesen Film versäumen' Vorstellungen wachen-tags um 7j9 Uhr, Sonntag um 7,5, '/,7 und '/|9 Uhr abend». Schwarzkopf »Eitra-Biond« — das Produkt 30-!ähri«er Erfahrung. hellt nachgedunkeltes Blondhaar bU zur gewünschten Nuance wieder ant. 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Ebenso wie den Ljubljanaern klopfte auch ihnen das Herz, als sie sich inmitten der brüderlichen Be» geisterung fanden, als sie wiederum die Bestätigung der alten slowenischen Wahrheit erlebten, daß Blut nicht Wasser sei. Nur die Grenzte zwischen zwei Staaten und die Bergkämme scheiden uns, ab« weder kann die Grenze unseren Volkskörper entzwei schneiden noch können die Kämme der Berge die große, tiefe Liebe zerreißen, die in ollen Herzen diesseits und jenseits der Karawanken lebt. Ljubljana hatte sich für den Empfang der Kärntner Sänger wie eine Braut für die Hochzeit vorbereitet. Die Trikoloren flatterten von den Dächern und wer nur konnte, eilt« vor den Bahnhof, wo der Empfang stattfand. Als um '/.2 Uhr der Zug einfuhr, wink-ten Tausende von Hüten zum Gruß, die Kapelle „Sloga" spielte Märsche,.der ganze Bahnhof wider-hallte von den Rufen „Ziveli! jioeli!" Ebenso begeistert erwiderten die Kärntner slowenischen Sänger. Die Fenster waren voll mit freudestrahlenden Ge-sichtern, die Sänger trugen stowenische Nelken und nationale Bänder. Vor dem Bahnhof erwartete sie eine tausendköpfige Menge, die von den Wachleuten kaum zurückgehalten werden konnte, daß sie nicht in ihrem Begeisterungssturm die Sängergruppe erdrückte. Der Präsident der Glasbena Malica Senator Dr. Vladimir Rovnihar sagte in seiner Be-grüßungsrede u. a. folgendes: „Gin anderer Grund außer der Sehnsucht nach dem schönen Kärntner Volkslied, die Kärntner Sänger einzuladen, war der, daß wir gegenseitige kulturelle Verbindungenpflegenwollen. Es tren-nen uns zwar Staatsgrenzen, die wir loyal respektieren, aber eine» gibt e», was niemand verwehren kann, weder euch noch uns, nämlich da» nationale Bewußtsein zu pflegen, daß wir Brüder und Schwestern sind, daß wir Mitglie-der einer Familie, einer slowenischen nationalen Gemeinsamkeitsind, diefür uns heilig, unvergänglich und untrenn-b a r i st. Es redeten noch im Namen der Stadt Vizebürgermeister Prof. Jarc, im Namen der aka-demischen Jugend Herr Josef Zemljak, im Namen des Klubs der Kärntner Slowenen Rechtsanwalt Dr. Anton Urbanc. Der Weg der Kärntner Sänger bis zum Hotel „Union", wo sie logierten, war ein einziger großer Triumphzug. Vor ihnen marschierte die Kapelle „Sloga", nach ihnen die Menge, unter welcher besonders stark die Hoch- und Mittelschul-fugend vertreten war. welche patriotische Lieder, be-sonders die Hymne „H»j Slovenci". sang. Vor dem Hotel kochte die Menge über vor Begeisterung und brachte ständige Ovationen dar, bi» Herr Pfarrer Poljanec auf den Balkon ttat und warm für die begeisterten Ovationen dankte. Die Manifestation vor dem Hotel dauerte aber noch weiter. Die Jugend veranstaltete den ganzen Nachmittag durch die Stadt pattiotische Aiamfeltatwnen. Selbstverständlich brach-ten die Kärntner Sänger auch ihrem großen Land»-mann, dem Fürstbischof Dr. Gregor Rozman, ihre Huldigung dar. Sein« Eminenz sagte in seiner An-spräche u. a. folgende»: „Es freut mich, daß ihr so den Gesang pflegt. Diese» Singen wird euch retten. Solange ihr singen werdet, werdet ihr Slowenen sein. Vknn ihr aufhören würdet zu fingen, würdet ihr bald aufhören, Slowenen zu sein. Klein sind wir, e» gibt nicht viele Kärntner Slowenen, aber unser Lied ist unser Stolz und nur wenige Völker oder keine» auf Erden hat solche Lieder. Immer erinnere ich mich an Körnten. Keine Messe, keine Sdte 4 Deutsche Zeitung Nummer K meiner geistlichen Verrichtungen vergeht, ohne daß ich mich Kärntens erinnern würde. Ich lebe in Ljubljana, aber mein Herz ist in Kärnten, dort wo meine Wiege stand. Gott beschütze euch, liebe Kärntner Slowenen!" Von l/»5 bis 7,6 Uhr stattete Herr Pfarrer Vinlo Poljanec dem österreichischen Generalkonsul in Ljubljana Herrn Grafen Orsini-Rosenberg einen Besuch ab. Als sich die Nacht aus Ljubljana herabsenkte und der Schloß' berg und der Wolkenkratzer im bunten Licht der Reflektoren erstrahlten, eilten die Ljubljanaer in Prozessionen ins Hotel Union zum Konzert, das schon vorher vollkommen ausverkauft war. so daß Hunderte in den Nebenräumen und vor dem Hause bleiben mußten. Im gestopft vollen Saal saßen auf den ersten Plätzen Bonus Dr. Maruöic, Vize-danus Dr. Pirkmajer, der österreichische General-konsul Graf Orsini-Rosenberg, Bischof Dr. Rozman, Bürgermeister Dr. P uc, Dekan Dr. Kral, der Obmann des Klubs der Kärntner Slowenen Staatsanwalt Dr. Fellach er, Ober-landesgerichtspräsident V r a n c i i, Polizeidirektor Kersevan, der Präsident der Glasbena Matica Senator Dr. R a v n i h a r und alle anderen hervor-ragenden Vertreter der Hauptstadt. Das Konzert wurde auch von der Radiojtation Ljubljana Über-tragen, so daß es im ganzen Staat zu hören war. Nach dem Absingen der ersten zwei Lieder begrüßten und beglückwünschten Deputationen der musikalisch-kulturellen Institutionen die Sänger. Sie kamen mit Blumen, «beschenken und Andenken an den Aufenthalt der teuren Brüder in unserer Heimat. Hierauf redete der geistige Vater des gesamten na-twnalkulturellen slowenisch-kärntnerischen Aufstieges Pfarrer Poljanec, dessen herzliche, heiße Worte un-beschreibliche Begeisterung des ganzen Saales aus-lösten. Das Konzert klang in eine begeisterte natio-nale Manifestation aus, die die Slowenen nicht vergessen werden und nicht vergessen dürfen. Ptui Herr Prlmarius Dr. Alexander Kühar d<5> hiesigen Spitales ist in die V. Rangklajse be-fördert worden. Maskenball des Sportklubs Ptuj. Wie alljährlich, veranstaltet am Faschingmontag, dem 27. Feber, die Leitung des ö. K. Ptuj in allen Räumen des Vereinshauses eine Ma^kenredcute. Alles Nähere wird noch bekannt gegeben. Beruhigung in der Marktplagfrage. In einer der letzten Sektion! sitzungen wurde bezüglich des Mmktplahes eine Einigung dahin er-ziel», daß der bisherige Marktplatz am Sloveiiski trg wie bisher bleibt. Diese Verfügung gitt natür-lich bis auf Widerruf. Am Tyrsov trg, das ist auf dem neuen Platz, bleiben nur die Specharenstände. Die Herrichlungsarbeiten am neuen Platz werden nichtsdestoweniger fortgesetzt. Feuerwehrfestmit Tombola und Tanz. Am st. Jänner d. I. veranstaltete die Frw. F>uer-wehr in Ptuj wie alljährlich einen Feuerwehrubend mit Tombola und Tanz in allen Räumen des Vereinshauses. Das Fest, an dem außer den Spitzen der Behörden, dem Ofizierskorps auch zahlreiche Gäste von auswärts, u.«. eine starke Abteilung der Frw. Feuerwehr Maribor teilnahmen, kann als außerordentlich gelungen bezeichnet werden. Ruch der mit sehr vielen schönen Besten ausgestatteten Tombola hatten die Wehrmänner Gelegenheit, bei den Klängen der schneidigen städtischen Jazzkapelle zu zeigen, daß sie auch den Anforderungen des modernen Tanzes gewachsen sind. Die Festteilnehmer blieben bis in den dämmernden Morgen froh vereint und sei ihnen und den Spendern der vielen Beste und Geldspenden herzlichst gedankt. Salmiak getrunken. In der Nacht vom 13. auf den 14. Jänner hat der Fabriksarbeiter Stefan Koro^ec aus Budina, als er in der Nacht Durst verspürte, statt des Branntweins aus der daneben stehenden Flasche, Salmiaksäure getrunken. Er erlitt innere Verbrennungen und mußte sich noch in der Nacht in das hiesige Spital begeben. Verletzt. Der 21-jährige Arbeiter Martin Hunkovic aus Ptujska gora war mit Aufteilung einer zu Hause geschlachteten Kuh beschäftigt. Während der Arbeit entglitt dem Genannten das Messer, wobei er sich an der linken Hand eine schwere Schnttwerletzung zuzog. Er mußte in» Spital überführt werden. Aus dem Bezirksstrahenausfchuh. Aus dem für das Jahr 1933 ausgearbeiteten Jahres-kostenvoranschlag des Bezirksstraßenausschusses, der bis 21. d. M. in den Kanzleiräumen zur Einsicht aufliegt. ist zu entnehmen: Das Straßennetz, das dem Bezirksausschuß untersteht, umfaßt insgesamt 772 Kilometer an Banalstraßen, sowie 50 Kilometer von der Banalverwaltung subventionierte und 22 Kilometer vom Bezirke suboenttonime Straßen. Die Erhaltung des ganzen Apparates erfordert laut Aufstellung 3,064.911 Din, die teilweise durch Ba-nalunterftützung sowie durch Unterstützung der Stadtgemeinde und durch die Be^irksstraßenumlagen eingebracht werden sollen. Vorgesehen ist die gründ-liche Herstellung verschiedener Straßen, darunter die Pflasterung der Ljutomerska cesta sowie der Zu-fahrtstraße zum Frachtenmagazin. Beide Straßen sollen mit Granitwürfeln gepflastert werden, um dadurch die sonst stet» erforderlichen Reparaturs-kosten ein für allemal zu vermeiden- eine solche Pflasterung wird auch deshalb vorgewogen, weil eine andere gewöhnliche Pflasterung infolge des großen Verkehres an den beiden Sttaßen nur kurze Zeit halten würde. Vorgesehen ist auch die Pflatte-rung der Straße Jurooec-Majsperk. Aus den Be-zirksstraßenumlagen ist die Erhaltung der noch nicht übernommenen Bezirksstraßen vorgesehen. Für die Umgebungsgemeinden wird man die diversen Unter-stützungen flüssig machen, damit die Gemeindestraßen, darunter Moskajnci-Tibolci. PragerskaEirkovceSv. Lovrenc n. D. p., Donaoa Moskajnci, Jvanjkooci> Lakonci, Savci Rucmanci erhalten werden können. Auch die äußerst notwendige gründliche Renovierung der hölzernen Borl Brücke, die schon öfters In den Blättern beschrieben wurde und deren Kosten zirka 150.000 Din betragen sollen, ist vorgesehen. Außer dem sind Erweiterungen der bestehenden Brücken über die Pesnica. und zwar in der Fahrrichtung Ptuj-So. Lov.enc und Sv. Bolfenk-Sv. AndraH in den W. B. einbezogen. Das Defizit von 373.176 Din erfordert eine l0°/»ige Straßenstruer. Urberfallcn. Dcr 20-jähr'ge Arbeiter Lovro Serdinirf aus Site! war bei seinem Nachbarn ; Jakob Rabenlk In S'tek auf einer Begräbnisseier-lichkeit. Wach der Feier schlug ihm ein gewisser Georg Hera! aus bisher unbekannten Gründen mit einer H^iue auf den Kopf, so daß Serdinsck eine schwere Kopfverletzung erlitt. Den Verletzten über-führte man ins hiesige Spital. Gegen den Täter wurde die Anzeige erstattet. kleberfall. Auf offener Straße wurde der 35>jährige Keuschler Philipp Zavec aus Sla.ina, Bezirk Ptuj, von, Besitzerssohn Martin Mloöic, gleichfalls aus Slatina, überfallen; Zavec erlitt hiebci mit einem Taschenmesser eine Stichnerletzung in der rechnn Schläfe. Er mußte im Spital Hilfe suchen. Milos c wird sich vor dem Gerichte zu ver-antworten haben. Aufruf an die Hausbesitzer! Da in unserer Stadt trotz Mahnungen eine mangelhafte Bestreitung der Gehsteige durchgeführt wird, werden hiemit alle Hausbesitzer aufmerksam gemacht, daß Zuwiderhandelnde ohne weittres der Behörde ange-zeigt werden Für diese Nachlässigkeit sind Strafen von 30 bi? 300 Din vorgesehen. Die Polizei hat den Austtag, jeden solchen Fall anzuzeigen. Tondertiarer Aberglaube. Dieser Tage erschien im hiesigen Sp!tal eine Frau aus der Um-gebung von Ptuj, welche eine Krankenschwester bat, man möge ihr eine Kerze, die ein Verstorbener in der Hand hielt, ausfolgen; außerdem möge man ihr die aus den, Munde eines Toten ausscheidenden Schaumbildungen in eine Flasche sammeln, da sie diesen Inhalt ihrem Manne, der ein Trunken-bold ist, als Gegenmittel zur Bekämpfung gegen das Trinken eingeben möchte. Die Kerze brauche sie aber dazu, um sie zu Zaubereipcrimenten zu verwenden, die dann den Mann auf bessere Wege führen sollen. Die sonderbare Bäuerin mußte aber wieder unoerrichteter Dinge heimkehren. Auf offener Strahe angeschossen. Als am lt. Jänner abends der Winzer Alois Arnus aus Bisecki vrh in den W. B. auf denen Heimwege be-griffen war, begegnete er plötzlich einem Unbekannten, der ihn anhielt' und ihn fragte, wo die Straße noch dem Dorfe Cerna vas führte. Als ihm Arnus den Weg zeigen wollte, zog der Unbekannte plötzlich eine Waffe und feuerte gegen Arnus einen Schuß. Das Projektil traf den Arnus am rechten Fuß. Der Täter verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Der Verletzte wurde noch im Laufe der Nacht dem Spital übergeben. Nach dem Täter forscht die Gendarmerie. Zum Dank bestohlen. Dieser Tage kam die kaum 14-jährige A. 3., wohnhaft in Ptuj, Or-mozka cesta. gegen 10 Uhr abends zu einer Villa an der Ljutomerska cesta, wo sie um Einlaß bat i sie habe Angst, da sie von Sv. Urbani zu Hause sei, allein heim zu gehen. Aus Mitleid ließ man das Mädchen übernachten, worauf es am frühen Morgen verschwand. Bald nachher wurde der Abgang einer Goldkette wahrgenommen. Der Fall wurde der Polizei angezeigt, jedoch ist da» Mädchen spurlos verschwunden. 2n das Elternhaus wieder rückge. kehrt. Das sett einigen Tagen als abgängig verzeichnete 14 jährige Mädchen Anna