^ ^ ' Somttag, dt« 1«. IM 187Z. XI. Äah'ga.g. MMp ZcilW. »- .««»«,« «?'''>>-». «iw»^ uxd .»«is-- f°r a-»,jih.i« s »>. h.lblihrlg « si^. 1 fl. so t.! st. a.».a, _____«o«atlich 10 kr. — «,t Postverstndung: ganzjährig 8 fl., halbjsh?,g 4 fl., vierteljährig 2 fl. Znsertionsgedühr 6 kr. pr. Zeil«. Aettungsstempet «ad Anzeigefteuer. Marburg. IS. Juai. II. Wir glauben »icht, daß R,gierung und Reichk-raih Luft hätte«, de» geituugsftemptl und die Auzeigchtufr etuzuführe», weua diese nicht schou beßtüudeu. Vir besorgen auch nicht, daß eine Er-höhnug dieser Gebühren beautragt werde. Vie Regierung hält an den ZeitungSsteueru fest, weil sie dieselben alS Erbt heil übernommen. Äe Negiernng läugnet auch nicht eineü Grund, welcher für die Aushebung spricht; sie entgegnet blas! die Mnanzverwaltung ist nicht in der Lage, die Aufhebung zu emps,HIea, iveil diese Gebühren i« Borauschla^e zur Deckung der Ausgaben be-ftimat worden und weil zudem in neurster Zeit Viele außerordentliche Kosten gedeckt werden sollen. . Wir begehren in erster Linie nicht, daß »ve-Ausheduug der Zeituag»steuirn eine andere Steuer .erhöht oder eingesührt werden soll; wir «eine» »ur, es ließ,» sich gar manche Ausgabeu Wie j. v. jeue für die regier»ugsfre»»d-liche VieN. für die geheime Staatspolizei, für die »belftüffigen Gesandtschaften... Dl, Re-^er»»g und Reichsrath aber solchen Worten kein «ehÜr schenken, so muffen ivir nach einer anderen Fiuai^uelle forschen. Wir sind grundsäßlich Gegner jedes Stempels. — aUiein die Träger des herrschenden Sy-^e«s sind es nicht; soll also nach dem Willen der Regierung und des Retch^ralhes d»r Stempel überhaupt so viel Gewinn bringen, als die gei» tungspeuern betragen, nun wohlan l so belegt die A-ullleto«. Hin Deutscher. Bon O. Nuppins. (Fortsetzuug). „Well, Sir, das ist gut — aber wegen gestern Abend", versetzte John, noch immer das bleiche Gesicht des Deutschen betrachtend, „eS hat «ir etwas Mübe gekostet, die Gesellschaft über Ihr Davooloufeu zu beruhigen ; die Mädchen schienen sich sümmtlich für Sie interefsirt zu haben uud die alte Miß Henderson war ganz unglücklich !" ^ Reichardt sühlle seine Brust enger werden; er glaubte jeden nächsten Augenblick hören zu muffen^ wie sich Margaret geäußert und kaum wußte er» sollte er es lvünschen oder sürchten. — John aber brach mit einem: „Doch die Haupt» sacht, weshalb ich kam!- ab und zog die Stirn in Geschästtfalten. „Mr. Bell ivird für zlvei oder drei Tage abwesend sein-, fuhr er fort, „ob er trank ist, ob er Hochzeit mit seiner Wiuhin machen lvill. oder wat sonst lo» ist, weiß ich nicht. Viter hat seine Zustimmung gegeben und eS sra^jt sich jehl Spielkarten mit einem höhern Stempel, mit eiuem so hohen, daß er den Abganil deckt. Sollte die-ser Stempel die Leidenschaft der Spieler abkühlen. Iva» wir aber nicht hoffen, so laßt troßdem Suren Muth nicht sinken; auch i» diesem unmöglichen, wenigstens sehr unwahrscheinlichen Falle hätten wir einen Anker, der auf Jahre hinaus nicht loS-geri/sen würde von seinem Grunde: wenn Euch die Kartenspieler täuschen und »venu trotzdem noch um jeden Preis gestempelt iverdea muß — dann stempelt die egyptischen Traumbücher!---- Zur Oeschichte des Hages. ^V^/r Finanzausschuß desAbge-o rd n e t e n h a u se s hat den Anirag der Regierung, betreffend die Erhöhunfl des kaiserlichen HosstaateS um eine M lllon. einstimmig angenommen uild ist wohl auch vom Hause selbst, wie nicht minder vom Herrenhaus« ein anderer Beschluß kaum zu erwarten. Für Ungarn tvird dadurch wie man parlamentarisch sagt, eine Zwangslage geschafft«. Die ungarische Regierung hat auch t>ereits erklärt, im Reichstage denselben Antrag eindringen zu wollen. Eine Adletznung wird nicht ersolgen und belt'Ufen sich^danu die jährlichen ltoslen des kaiserlich töniglichen Hofhaltes auf 9.S00 ()00 sl. Die entschiedenen Republik a. ner Frankreichs sind empört über die An. nähme dtS WehrgesetzeS und da zugleich in vier Departements die Wahlen zu Gunsten dieser Partei ausgefallen, so wettert itir kühnster Sprecher. Gambctta. in feinem Blaite: „Die persönliche Militärpflicht ist, wie alleö Uebrige, nur noch eilel Lug und Trug, und eS ist*Zeit, dem Geseßc vom Jahre l872 seine gleißende Ausschrift at»zu- nur. ob Sie glauben, wahrend der Zeit allein fertig werden zu können." Reichardt sah überraschlauf und seine Backen fingen an, sich »vleder leicht zu rölhen. .Ich denke in voller Kentttnlh über das Noth vendige zu slin". erwiderte er, „wenn mir so viel Verlrauen ge» schenkt werden soll —" »Und so Weiler l" unterbrach ihn 3ohn; „um das Vertrauen handelt es sich jetzt nicht, das ha» ben Sie, ohne Umstärlde gesprochen, vom ersten Tage an in noch größerem Maße bes.ffen, als ich selbst vielleicht, wenn ich auch heute noch nicht weiß, wo der Hacken steckt. Die Frage drehte sich die Fähigkeit und die Arbeit. Sie erklären sich der Stellvertretung für gewachsen, also über' gebe ich Ihnen in aller Feierlichkeit die Kcissen-schlüjsrl. Vater empfiehlt Ihnen nur noch an. Bell'S Bücher uubkrührt zu lassen und nichts als ein Memorandum bil? zu deffeir Rückkehr zu führen und so ist mein Geschäst abgethan. Sir Reichardt hatte mit einem Gesülile, daS sein ganzes Innere hob und ollen Schmerz der legten Nacht in den Hintergrund drängte, die beiden Schlüsitl ergriffen und verli'ß sein Pult. „Äch hoffe, daS in mich gesetzte Vettrauen zu rechtserligen. Sir". snt,tc er, „und ich bitte Sie nur um die Freundlichkeit, hier zu bleiben, reißen. Nichts wird an unserer militärische,! Vergangenheit geändert. Mit wahrhaftem Schrecken schreiben wir diese Zeilen nieder. Welches auch die Gesühle seien, die uns hisher daS Verhalte» der Berfailler Mehrheit eingeflößt hat. wir dachten nicht, dtiß sie die Mißachtung des Willens und der Interessen dts Landes, ja vielmehr ihrer eigenen Interessen so weit treiben werde, um die Befriedigung ihrer politischen Berechnungen über das Heil deS Vaterlandes zu setzen. Die Erfahrung ist nun gemacht, und angesichts der Er-gebnisie e.ines und desselben Tages, bei Vergleich der Haltung der Wähler vor der Wahlurne und jener der Bersailler Mehrheit vor ihren Abstim-mungs-Urnen. wiederholen wir eS mit Gewißheit, von dem ganzen Lande gehört und verstanden zu werden: Die Auflösung ist der letzte Reitungs-antcr l" In Spanien soll die Verkündigung der Republik bevorstehen nnd ist eS im Südwesten bereits zu einem ErhtbungKversuche gekommen. Von allen Parteien, welche dleseS Land zählt, verdient es wohl keine mehr, zu siegen, als die republikanische. Nermifckte Ntaehrtchten. (Ländliche Schiedsgerichte) Der landwirthschastliche Berein sür Rheinprevßen hat einen Ausrus zur Bildung ländlicher Schiedsgerichte erlassen. (Gegen die B ä r e n t r e i b e i^.) Durchs Herumziehen erwerbsloser Ausländer mit Bären und anderen wilden Thieren wird die Sicherheit der Ptrson, des Eigenihums und des öffentliche» Verkehrs ernstlich gefährdet und hat darum da» Ministerium des Innern die politischen und poli- bis ich den K^ffenbestand mit dem le^tcn Tages-abschlub verglichen habe." Nach einer Stunde saß Reichardt wieder allein und blickte ivie in tiefen Gedanken über seine Bücher weg. „Ich werde sein Vertr^mcn rechtfertigen, weiß ich auch tlicht, »voller es kommt", sagte er leise vor sich hin, ^ich iverde eS rechtfertigen, selbst da, wo eS am bittersten und schiversten ist. Da» 'st der gute Geist, der die bösen von mir halten soll!- XV. Drei Wochen nach dem soeben Erzählten waren Vergangen. Wochen, von denen Reichardt meinte, daß sie ihn sünf Jahr älter gemacht und doch hatten sie kaum etivas von besonderer Bedeutung gebracht. Bell hatte nach seiner Riickkunst mit deutlich ausgedrücktem Befremden Rcichardts bisherige selbständige Berivaltung jejneS AmleS bemerkt. lZatte eine lange Piüfung deS von diejem geführten MentornndnmS vorgenommen und dem alten Fi^ost, als dieser beim Durchgehen des ZimmerS lächelnd gefragt, ob AUcS in Ordnung sei. köpf- Ztiliche« BehördenZstttnge beavftragt. solche'Leute an der Grenze zurückzuweisen, oder beim Betreten im Lande sogleich über die Grenze zu schaffen. (Die Fliegen al» Verbreiter der Blalterutrantheit.) Prof. Kletzinsky theilt in Wiener Blättern mit, er habe in Folge seiner Betrachtungen über die Blattern und über Personen, welche mit dieser Krankheit b-hastet find, gesunden, daß lehtere ganz besonders stark von Fliegen heimgesucht werden. Durch die Oert-lichkeit b,günstig! (Wiedner Ober«Realschule, gegenüber dem Blattern-Spitalk), beschloß er, seine Beobachtungen weiter zu verfolgen. Er stellte ein GefÜß mit Glyzerin gefüllt an daS osfcne Fevfter, und bald kamen die genäschigen Fliegen, um von der süßen Müfsigteit zu kosten, und blieben biebei au l)er klebrigen Masse hängen. Durch die Anstrengung. sich loszumachen, wurden sie blank gescheuert und von allen fremdartigen Stoffen gereinigt. Als nun KletzinSky daS slüher ganz chemisch reine Glyzerin unter dem BergrößerungS-glase genau betrachtete,, fand er in demselben fremdartige Zellen, wie sie nie bei den Fliegen, wohl aber bei blatternkranken Personen vortom» men. — Eine solche Entdeckung verdient in den weitesten Kreisen bekannt zu werden, da sie sür jede Klaffe der Bevölkerung von hochlvichtigem Interesse ist. Man »veiß nun, daß man sein Angen-merk auch auf jene Stubengenossen zu lenken hat, die nicht bloS lüstig. sondern auch äußerst gefährlich als Verbreiter einer sehr bösen Krankheit werden können. — Sogleich nach der gemachten Entdeckung wurden auf Anregung deS genannten Professors die bekannten Fliegenfänger in den Lehrsalen aufgestellt. (Wiener Hochschule für Bodenkultur.) Das Gefeß über diese Hochschule enthält u. A. folgende Bestimmungen: „Die Hochschule hat die Aufgabe, die höchste wiffenschastliche Ausbildung in der Land- und Forstwirthschast zu ertheilen. Die Hochschule zerfällt in die land-wirthschastliche und die forstwirthschaflliche Sektion. An der Hochschule besteht Lthr« uud Lernsreiheit. Die ordentlichen Hörer können nur auf Grund eines staatSgiltigenMaturitätS ZeugniffeS von einem Ober-Gymnastum oder einer Ober Realschule aufgenommen werden. Jeder ordentliche Hörer kann slch am Ende seines Studiums einer strengen Prüfung unterziehen." (GruudbuchS-Wesen.) In Beant-wortung mehrerer Fragen deS JustizminifterS hat der Juristische Verein in Graz seine Ueberzeuguug dahin ausgesprochen: eS sei ein dringendes Be- schüttelnd erwidert, er sehe biS jetzt noch nichts Unrechtes, indessen lasse sich daS nicht im Augenblicke beurtheilen und er liebe eS nicht. Unverantwortliche mit Geschäften voller Verantwortlichkeit zu betrauen," worauf Jener mit.einem leichten Kopsnicken bemerkte, daß alleS Geschehene unter seiner eigenen Verantwortlichkeit ersolgt sei, waS wohl genügen werde. Dem Kassirer schien eS indiffen nicht zu ge-nügen. wenigstens sah Reichardt sein Memorandum, ohne in die Bücher übertragen zu werden, zur Seite gtlegt, aber bei jedem darauf Bezug habenden Falle wie im regen Mißtrauen von Neuem geprüft, sah Bell'S eigenthümliche Schroffheit und Kälte gegen sich nur im Zunehmen und ein Gesühl von Bitterkeit hatte sich in dem jungen Manne festzusetzen begonnen, doS ihm alle frische Arbeitslust zu nehmen drohte. Selbst die Erinnerung an daS Vertrauen deS alten Frost, wie die rege Freundlichkeit JohnS, der nie ohne irgend ein launiges Wort an ihm vorüber ging, waren nicht im Stande, den Stachel. welcher in dem ganzen Benehmen deS Kassi. rerS lag und fortwährend wirkte, abzustumpfen und oft. wenn dem Deutschen daS Wetter einen abendlichen Spaziergang versagte, suchte er schon bald noch dem Abendessen sein Bett, nur um die unangenehme Stimmung, die wie nie zuvor aus ihm lastete, zu vergessen. dürfniß zur Errichtung »,»er Gsnudbüche» vor- Händen, ^ie Reuanlage müsse vollständig sein und könne nur durch Fachkommisstonen, nicht aber durch die bestehenden Gerichte zweckmäßig ersolgen. Für daS Fortb,stcj,eu der Landtafel gebe eS keinen privatrechtllchen Grund mehr. Marbnrger Berichte (Blitzstrahl.) Dem Grundbesitzer Michael Deutschmann in Schloßberg. OrtSgemeinde Lent-schach, sind am 6. Juni sämmtliche WirthschastS-gebäude abgebrannt und beläuft sich der Schaden auf 1900 fl.; 800 st. beträgt die Versicherungssumme. DaS Feuer war durch einen Blitz ent^ standen. (Zu To d e gestürzt.) Ein Bürger von Wernsee (Anton Perko) fuhr am 8. Juvi mit einem beladene« Wagen nach Haufe. In Grabendorf wurdeu seine Pferde scheu und rasten unauf' haltsam auf der Straße dahin^ Perko, welcher auf dem Wagen saß, »vurde herabgeschleudert uud war augenblicklich tobt. (Hagelschlag) Am 10. d. M. entlud sich über die Gemeinden Godomerzen. WodiSlas-zeu, Wernsee. Warofzen, Gerlava. Kristanzen. Schalladein, Ober-Kratzing, Unter Kratzing. llrschen' dors und Wagendors im Bezirke Luttknberg ein heftiges Gewitter und wurden zwei Drittel der Feldfrüchte vernichtet. ^ (Schadenfeuer.) Beim Grundbesitzer Jakob Trebulitz in Storba, zwischen EbenSfeld und Pettau, entstand am IS. d. M. Feuer und brannten vierzehn Wohnhäuser und acht Wirth, schastSgebäude ab. Die Pettauer Feuerwehr hat den übrigen Theil der Ortschaft, welche sechs und dreißig Nummun zählt, gerettet. Die EmrichtungS-stücke uud Vorräthe sind beinahe ganz vkrnichtet lmd befinden sich die Beschädigten in größter Roth. Der Schaden soll HV0H ff. betragen; sechs Bauern* höse und vier Keuschen waren versichert. Da in Marburg sich daS Gerücht verbreitrt hatte, daß Pettau brenne, so stand die hiesige Feuerivehr bis halb zwölf Uhr RachlS bereit, auf den ersten Ruf nach Pettau zu eilen. (Sicherheit auf dem Lande.) Kürzlith erschienen zwei unbekannte Landstreicher im Berkaufsladen deS Krämers Johann Hartner zu PerberSdorf, GerichtSbezirk RadkerSburg. suchten ohne die geringste Veranlassung Streit, beschädigten die Waaren und zogen endlich ihre Messer, um auf Hartner loszugehen. Auf den Hilferuf deS Reichardt war am Ende der Woche nach langem, unangenehmem Ruthpfleg,n mit sich selbst eben zu dem Entschluße gelangt, sich um keine Miene deS KassirerS mehr zu kümmern und »venu auch ohne Freude, so doch ohne steten Aerger seiner Pflicht nachzuleben, als sich ihm John beim Verlassen der Offiee anschloß. „Meine Schwester möchte Sie sehen, Reichardt", sagte er, „sie hat Sie schon im Verlaus der Woche einmal erwartet, ich habe Sie aber entschuldigt und ihr »ine so herzzerreißende Schil« derung von Jh^em leidenden Aussehen gemacht, daß sie seitdem Ihrer mit keinem Worte m-hr erwähnt hat — kommen Sie aber doch einmal Abends l- Reichardt hatte nur zwei kurze Blicke in daS Gesicht deS Sprechenden geworfen; als er sich aber jttzl von diesem trennte, mußte er sich die eigenthümliche Miene wieder vor daS Auge steUeu, mit welcher Jener zu ihm getreten ivar. Ahnteer etwas von dem, waS in Reichardt'S Innern vorging und ließ im Stillen seinen Humor spielen? ES war ein unangenehmer Abend, welchen der Deutsche verbrachte. Er konnte Margarets Bild, von allem Reize umkleidet, u»ie er! sie sich im Hause waltend dachte, nicht auS der, Seele bringen. Daneben aber stand John, wie der lebendige, Mephisto, ihr Reichardt'S „leidendes Aussehen" vedrohtenZkkam ein Nachbar und die Strolche entflohen. (Männergesang verein.) Der Ertrag des Konzerles, welches der MSunergesang-verein zum Beste» der WasserbeschSdigte« in Böhmen gegeben. belSust sich aiif 73 fl kl kr. und ist beteitS an den Ort seiner Bestimmung abgesandt tvorden. Der Berein hat den Beschluß ge-faßt, wegen dieseS KonzertcS die SommerLieder-tafel zu verschieben. (Versicherung gegen Hagelschlag.) Die »Elemeutar BersicherungSbank in Wien" ver-sichert jetzt u. A. auch gegeu de« Hagelschlag und ist. wie wir bereits mitgetheilt, die Agentur für Marburg und Umgebung dem Inhaber des hie-stgen DienstmanninpitutS, Herr» Anton Hoinig übertragen worden. Alle Gattung^ nutzbarer Bodsnerzeugniffe können zur Berßchemiig gebracht' werden. Die Versicherung bei Wein und Obst erstreckt sich nur auf die Zeit nach der Blüte; auH übernimmt die Gesellschaft beim Wein und bei allen Knollengewächsen nur den Schaden bezüglich der Menge, nicht auch jenen, welchen der Versicherte bettiffS der Güte erleidet. Bei Futterkräutern muß jeder Schnitt (Mahde) besonders verstchert werden. Bei Winter« und Sommerkorn, Gerste und Hafer, Schoten» und Hülsenfrüchten, sowie bei jede« zur Samengewinnung b»fti«mtea Gemenge wird ei» Viertel — bei Weizen. Hirse, Buchweizen uud MaiS ein Fünftel — bei Oelfriichten sowie de« zur Sameugewinnung gebaute« Gräsereieu und Futy terkräutern ein Zwölftel der Versicherungssumme auf das Stroh, beziehuugSweife.die Halme ge-rechnet. Doppelversicherung ist nicht gestattet. Die Versicherung HS« in jedem Jahre auf: beim Weine mit der beginnenden Lese in den be» triftenden Anlagen — bei Flachs und Hanf, bald dieselben nicht mehr im Boden nmrzelu bei ollen übrigen Erzeugnissen, sobald die^lben gebunden, in Schobern (Tristen, Mandeln. . .) ^lammengesetzt sind — bei RapS und andereu Oelfrüchten acht Tage nach dem Schnitte. Wenn ein Hagelschaden vor der Vlüte der versicherten Frucht anscheinend drei Viertel deS Werthes erreicht oder übersteigt und zwar z« einer Zeit, tvo ein zweiter Anbau uoch eiueu Ertrag in Ausficht stellt, so ist die Geselllchaft berechtig nur die Hälfte der Berficherungssu««e zu ver» güteu; ist ein neuer Anbau nicht mehr thunlich, ein Ertrag durch gutteibau aber noch zu hosfeu, so hat die AbschätzungSkomm'ssion diesen Futter-Reinertrag zu bestimmen und die Gesellschaft hat schildernd und sich über den Aerger des Mädchens oder auch wohl ihre wegwerfenden Worte belustigend. Und doch stieg auch dazwischen wieder das große, seltsam forschende Auge, mit welchem sie ihn betrachtet, vor ihm auf, daß er sich hätte hinem versenken und alles Uebrige vergessen mögen. Die zweite Woche hatte ihren Ansang gleich der vergangenen genommen, nur daß Reichardt sich bestrebte, die möglichste Gleichgiltigkeit de« Weseu des Kafsirers entg'g nzusetzen und diesen nur in Fällen, wo eS fich nicht umg hen ließ, alS überhaupt anwesend zu betrachten und er fühlte schon nach den ersten zwei Wochen, daß sein Verfahren nicht ohne Wirkung blieb. Bell schien bei der angenommenen zwang« losen Weise, mit welcher der jnnge Manu fich von seinem Platze erhob und das Zimmer durchschritt, die. Papiere auf deS KassirerS Pult niederlegte odir wortlos beim Schluß der Arbeitszeit die Offize verließ, fich unbehaglich zu fühlen. Er griff oft rasch Reichardt'S volleiidete Ar-beit auf und richtete. alS wolle er nnr ebeiv etwas sagen, verschiedene Frage« darül»er an den Deutschen, die von diesem nur leicht und kurz beantwortet wurden; am Mittwoch aber, als eiue ^von Bell gemachte Bemerkung von dem jungen .Manne kaum gehört worden zn sein schien, richtete fich der Erstere plötzlich langsam ans. „Sie scheinen das>Mecht, den Verths desselben voalfter E»t. ' schädiguvgsziffer zu kürze«. Die «atschmißxg wird spätestens binnen Monatsfrist da« aussgezatzlt. nachdem der gesammte velrast derselben dnrch Anertennnng beider Thtile. durch Vergleich oder schiedsrichterliches Urlheil fest-gestellt worden. Landwirt hschüft.) AlS „Nachhang »NM Programme der Oesterreichischen Handelsgesellschaft für Landbau nnd landwirthschaftliche Gewerb«" werden an Grundbesitzer Bogen Versands mit dem Ersuchen, nachstehe»»de Fragen ge« Mtgst zu erwägin und die für persönliche Jnter-essen, oder für die Verhältnisse der Umgebung wichtigen Geschäftszweige in gorm einer kurzen Veantwörtung ^r Kenntniß der Gchlljchast zu bringen. Dieft Mittheilungen sollen als Grundlage fernerer Gejchäftsbeziehnngen behandelt und bei Organifirnng des Nnternehmens thunlichft berültflchtigt werden. Die betreffenden Kragen find: «t. Welchen Betrag find Sie geneigt in Aktien zu icw p. zu subskribiren 7 2. Können i« Ihrer Umgebung Vorschüsse für Landwirthe Berwendnng finden, oder genügen bestehende. Vorschuß' und Aushilsstassen für den Vednrff 5. Kommen in Ihrer Umgebung Nothver-täufe vor, nnd welche Artikel werden besonders unter de« Gerthe vertäust? 4. Welche Quantitäten an Getreide, Holz. Wei«> Obst. Hopfen, Milch, Käse u. s. w. können in Ihrer Umgebung von den Produzenten erworben werde» und an welchen Gattungen und Mengen ist ein Vedaif? ö. Welche Gämereien, Wertzeuge, Geralhe, Maschinen können in Ihrer Umgebung Absatz finden nnd welche Bereine oder Persönlichkeiten wiren geneigt, l>ie Bertanfsvermittlung an die Produzenten zn übernehmen? 6. Können in Ihrer Umgebung Säe« und vr«sch«aschinen n. s. w. gegen Entlohnung Be-schüftigung finden, wenn gabritanten die Ansftel' lRNgen und den Betrieb an den geeigneten Pnnkten veranlasien nnd welche Personen wären geneigt, solche erprobte Maschinen anzukaufen? 7. Welche vodenprodnkte und Rohmaterialien ßpPMe» in Ihrer Umgebung vor, die bisher noch nicht entsprechende Berwendnng gefunden, und besonders welche Aabritsziveige könnten eine erhöhte Benverthung bieten? ö. Welche Gattungen an Vieh können in Ihrer von meiner Anwesenheit kanm Notiz zu nehmen, Slr-, sagte er. ,So ist es, Mr. Bell", erwiderte Reichardt, rnhig aufschend, „ich bm gewohnt. Jeden so zu behandeln, wie er gegen mich verführt. Ich glaube, Sie in keiner Wiise beleidigt zu haben und doch verfahre» Sie gegen mich, wie gegen ein unangenehmes, kaum geduldetes Geschöpf. Daß ich nicht Kircheu-Mitglied werden mag, Sir. ist eine Sache «einer Uebet^engnng, die ein Mann wie Sie am ersten achten sollte - im Uebrigen aber. Sir, sind wir Beide Gentlemen nnd trotz einigen Unter» schteds Beide nichts als Klerks und so sehr ich auch Ihre Erfahrung und Routine, von denen z» lernen ich immer glücklich sein werde, im vol» le» Maße anerkenne, so kann ich mir doch, der ich «ir weder in Gedanken noch in Thaten etwa» Unrechtes vorzuwerfen habe, das nicht bieten las» sev> tyas Sie mir gegenüber für gut befunden haben — und Sie erlauben mir zugleich zu be» Merten, daß es mir schlecht zu der Lehre Chkifti, die ich gleichfalls in ihren ganzen Haupttheilen kenne, »n passen scheint, einem jungen Menschen, der nach beste» Kräften seine Pflichten zu erfüllen strebt, das Leben möglichst schwer zu machen." Ohne fich um den fteifgehobenen Kopf und die hochgezogenen Angenliraueu des Andern zu kümmern, ^vandte er sich wieder seiner Arbeit zu ilnd erst eine Weile später, nachdem Bell ohne ein likAort der iKntgegnung sich wieder gesetzt hatte, Umgebung als Zuchtmateriale erworben werden und an welchen Gattungen ist ein Bedarf? 9. Bestehen ia Ihrer Umgebung Kellereien. Magazine, oder andere Räumlichkeiten, welche für den Geschästöbetrieb der Tesellschast geeignet wären? 10. Bestehen in Ihrer Umgebung Konsum-vereine oder größere Unternehmungen (Gewerbe. Cisenbahnbauten u. s. w.), »velche einen Bedarf an größerer Menge von Bodenprodukten haben? N. Welche Bemerkungen über den Stand der laudwirthschaftlichkn Berhültniffe im Allgemeinen scheinen Ihnen dem Programme der Gesellschaft gemäß beachtenSwerth?" (Schwurgericht.) Unsere geehrten Leser dürften sich noch der AeitungSsehde erinnern, welche die Herren Dr. Aug und Dechant Tutek in St. Leonhardt vor beinahe einem Iahe mitein-ander geführt. Herr Dr. Zug und seine Wirth-schafttlin Frau Agathe Holz haben wider ihren Gegner beim KreiSgerichte Cilli eine Preßflage, betreffend Ehrenbeleidigung überreicht und soll die schwurgerichtliche Verhandlung am 3. Juli statt-finden. Die Privatkläger werden von Herrn Dr. Kosjek in Graz vertreten; die Vertheidigung soll Herr Dr. Jpavitz in Marburg übernommen haben. Wom Mchertifch. Handbuch der neuesten kaiserlich öster« reichischeil SanitätS-Gesehe llnd Verordnungen von Dr. Mathias Macher. Bie rter Band. Vom Jahre 1867 biS 1869 (1. und S. Heft.) Preis 80 kr. Graz, 1872. Verlag von Leuscher und Lubensky. Der bekannte, unermüdlich thätige Schriftsteller übergibt durch sein Sammelwerk den politischen Aemtern. Justizbehörden und Gemeindevertretungen, besonders ober Sanitätsbeamten. Aerzten. Apothekern und Allen, deren Berussge-fchäfte zur öffentlichen GksundheitSpflege in naher Beziehung stehen, ein unentbehrliches Nachschlage» buch. Die vorliegenden Heste umfassen die Jahrgänge 2867 bis 1869 nnd bringen die SanitätSgesetze und Verordnungen der neuesten konstitutionellen warf er einen halben Blick nach ihm hinüber. Der Kassirer sch starr in die Papiere vor sich blickend, da. um seinen Mund und zivijchen seinen Brauen aber zuckte und arbeitete eS. ,.l1nd Sie sagen also, ich sei. ebenso lv»e Sie. nichts mehr als Klerk l" begann er nach einer Beile, ohne, aufzublicken; sein Ton schien aber kaum eine Anttvort zu verlangen. veU, es ist weuigstens eine klar ausgesprochene Ansicht — hm, vvr/ vvll!^ Vor, diesrm Augenblicke an schien sich Keiner der Beiden mehr um den Andern zu bekümmern. Reichardt.s bereits gesammelte Ersahrung ermög« lichte es ihm, sei«e Arbeit ohne ein Wort der Frage zu verrichten und Bell schien von des Andern Thäligkeit nur Notiz zunehmen, wenn dessen Arbeiten auf feinem Pulte lagen. An demselben Tage aber schien John den Deutschen erwartet zu haben. alS dieser die Osfize verließ. „Well, Sir", sagte er leicht, „Sie sind der Eiuladung meiner Schrvester nicht gefolgt — geht mich auch nichts an und Sie mögen daS mit ihr ubmachen. Bater äußerte aber gestern Abend, daß er Sie gern einmal wieder spielen hörte und ivun-derte sich über Ihr Ausbleiben". ,Ich werde kommen. Sir, «venn es geivünscht ivird". erlviderte Reichardt, „sagen Sie mir nur den Abend". Der junge groft blieb, wie von dem Tone Periode für alle durch den ReichSeath vertretenen östereich.Königreiche und Ländcr. Wir wollen hier nur ansühren» die Auszüge aus den Staatsgrund-gesehen, der Schulordnung, der Gemeinde- und Dienstb ^tenordnungen, den Einrichtungen neuer Behörden, dem HeereSergänzungSgesetze. der Kon-kurSordnung u. s. w. Aerner die nicht nur für du« SanitätSpersonale und die politischen Behörden, sondern vorzüglich auch sür die Gemeindeverlre-lungen wichllgt^n sanitütspolizeilichen Ges'tze und Velordnur»gen über die öffentliche Reinlichkeit, die Wafferversorgnng, den Schutz gegen alle nachthei-iigen Einflüsse, welche der Gesundheit und dem Leben der Bewohner und ihrer Rutzthiere überhaupt seindlich entgegentreten können, wie Gifte und andere gefährliche Gegenstände, ansteckende Krankheitsstoffe, bösartige Thiere u. s. w. Dann ist hervorzuheben die Vorsorge für Kranke durch Anstellung und Dotirung von Aerzten, Einrichtung von Spitälern. Kranken-. Irren-, Gebär- und Findelhäusern, von Bädern und öffentlichen Kuranstalten. Ferner sind die Normen angegeben über die Rechte und Pflichten deS SanitätSpersonaleS, die Gebühren. Taxen und Remunerationen desselben für öffentliche Verrichtungen, über Pflege und Behandlung der Thiere, Bildung und Anstellung von Thierärzten, über Arzneimittel und Apotheken u. s. w. Selbst die Verträge mit auSivärtigen Regierungen über die gegenseitig unentgeltliche BeHand» wng ihrer ertranten oder verstorbenen Angehörigen im fremden Lande, sowie andere, das Vanitäts« Wesen berührende Verträge find in die Sammlung aufgenommen. Letzte Most. Die Burschenschaften in Graz verweigern die Theilnahme am Feuerwehrtage. Die Be-thelltgung beider Hochschulen wird erwartet. Die Kührer der fiedeubiirgische« RvmS-neu sollen dem MinifierprAftdeuten Lonyah die Betheiligung an den Wahlen und den Anschluß an die Deakpartei zugesagt habe«. Die Delegationen werden stch auch mit der SehalterhKhung der Beamte» zu befasse» haben. des Sprechenden betroffen, plötzlich stehen und sah diesem in's Gesicht. »Jetzt, Reichardt", sagte er. deS Andern Arm fassend, „kommen Sie mir einmal nicht weg, bis ich weiß, wt,s mit Ihnen los ist. Hat Sie etwaS in unserm Hause gebissen, daß Sie dort krank tvurden und nicht wieder hin mögen?" .Habe ich Ihnen denn nicht gesagt, daß ich nur die Angabe der Zeit erivaite?" erividerie Reichardt. während das Blut leicht in sein Gesicht stieg. „Zeit! man kommt zu irgend einer Zeit, wo man gern hingeht. Sir l- gab John m>t einem halben «opsschütteln zurück. „Ich will Ihnen nichts entlocken, ivaS Sie sür stch behalten wollen, aber Sie sind mir seit dem DanksagungStage eine ganz fremde Persönlichkeit getvorden." „Lassen Sie nur, Sir und bestimmen Sie mir einen Tag!" „Gut. so kommen Sie heute und Sie treffen uns lämmtlich zu Hause." Reichardt schlug einige Stunden später, fast ohne Erregung, den Weg nach Frost'S Hause ein. Ec tvar sich jetzt seiner Gefühle völlig bewußt und wenn er auch ivußte. daß er einem fortgesetzten leichten Verkehr in Margaret'S Gesellschaft nicht gewachsen ivar. so glaubte er doch für die Dauer eines Abends eine volle Herrschaft über sich bewahren zu können. Fortsetzung solgt. Heute Sonntag den 16. Junj 1372 im .garte« zum Zamkrinus von der SÄdbahn-Werkstätteu-MuDapelle. Anfang 6 Uhr. Entree 15 kr. Ein Krügl Bier 8 kr. ^ur Le<^u6mliolilcoit äeg ?ul)1il!um3 vericokrt vom Ilötel lies Oet'ertiZtsn eiu eis-ßauter () umidus 2u ^eäom liin unä retour. — ^ur AsMIigeu LellütüuvA laäet 1i0t1ieli3t ein ^elituvZsvoll 481 ^«I». HVl»tI»»Ivr. Am 27. Juni 1872 erfolgt unwiderrusiich die Ziehung dtr II. Staats-Lottme für gemeinsame Militär-WoyttyStigketts-Zwelke. In dieser Ziehunj^ gewinnen 1 Haupt-Treffer 100.000 fl. I Silberrente mit dem Zinse»-1 „ „ 40.000 „ j genttsse vom 1. Juli 1872, 1 „ „ ^.000 Stück k. vollwichtige Dnkaten, 2 Treffer von je 500 .. .. 200 100 1.000 500 10^ 80 60 40 Silbergiilden 10 Treffer von je „ „ »» 90 „ „ „ It^^ » » »» 1000 Serien-Gewinnste von je 20 Stück Silbergnlden 2000 „ „ ,, ,, 10 „ „ dann 10 Vor- nnd NachtreIer von je ein FnnftelloS a 100 fl. des StaatSanlehenS vom Jahre 1360, mit welchen noch insbesondere bedeutende Gewinnste erreicht werden können. Lose zu dieser reich ausgestatteten Lotterie, im Preise von 2 fl. 50 Ir. Oesterr. Währ, das Stück, verkaust 482 I^arburx, IIvrrsvK^»8»s 123. Da« HM Nr. 11 in MMg Vanksiilzuv^. kl'iii' äig 2»li1rvilzlis öszIvituvK ^sr ItSioliv UQgsrss Lokiies spreodsn >vir iu unserem unä ini X»mvQ 6or Kan2sn Vvrvanlltsodakt vv^ods ikm äon Ist-teu I^ieiissäisiist orvisssa, desonZsi's aber lZssssn Hsrröll XvIIsASQ uvä isvon Hsrröii kiir äis VortraAnnx äes or^rsikeiiäon Irausrcdorss