.M »». ^839 Donnerstag den R4. März Die Schlangenkönissinn. (Krainische Sa g c.) <^Di, der Grotte weitem Vogen. In dem Hause von Rubin — Das mit Blumen rings umzogen, Weilt der Schlangen Königinn. Und wenn sie leuchten die Strahlen der Sonne, Eilet die Herrinn voll seliger Wonne Hinaus in die duftende Flur. Doch die Königinn der Spinnen, Fühlt des Neides wüsten Drang, Und sie strebt mit bösem Sinnen, Nach der Feindinn Untergang. Listig durchbricht sie die Wälder und Auen, Vis sie die liebliche Gioite kann schauen, Die friedlich die Herrinn umschließt. Und ob dem krystallenen Hause, Ist umsponnen — jede Kluft, Und sie wacht in enger Klause, Vis zur That — das Schick'al ruft. Brauet das Gift im geschwollenen Lcibe, Daß e6 dle Blüthen der Finsterniß treibe, Der Feint inn bereite den Tod. Ahnungslos und unbefangen, Folgend milder Sonnenspur, Eilt die Königinn der Schlangen. In die blüthcinc che Flur. Doch kaum enteilt sie dcm friedlichen Hause — Folgt ihr die Spinne aus düsterer Klause, Iu üben die feindliche That. Schon hat sie ihr Gift entsendet, Das der Schlange Haupt durchglüht, Wenn sich das Geschick nicht wendet, — Ist die Herrinn bald verblüht. Seht ihr die Schlange sich schmerzlich verschlingen, Tiefer und tiefer die Gifte nur dringen, Vald faßt sie der gräßliche Tod. - Doch das Schicksal hat Erbarmen, Läßt ein Wunderkraut erblüh'n, Das sich dehnt zu Vlüthenarmen,^ Und vertilgt der Gifte Glühn! Aengstlich benervt sie die Kräfte des Strcbens, Langt nach dem Kraute, der Quelle des Lebens, Die Herrinn der Schlangen, sie lebl! Doch ein wilder Hirtenknabe, Der den Todeskampf geschaut. Trennt, begierig nach der Habe, Von dem Stamm das Wundcrklaut. Knabe.' was lhat dir die Herrinn der Schlangen? Soll sie je wieder die Gifte empfangen, So ist sie dem Tode geweiht. Und schon naht die böle Spinne, Die vom Brei des Tod,« trieft. — Und mit unheilsvollem Sinne. Nctzt der Schlange Haupt - das Gift. Liebliche Herrinn! nun w nkt kein Erbarmen, Fort ist das Krautlein mit duftenden A----- - ^ Vaterländisches. Gesammelt und mitgetheilt von L. VI. .Johann Ludwig Schönleben. Dieser ausgezeichnete und berühmte Gelehrte wurde im Jahre <6l8 zu Laibach geboren, und war ein Sohn des Ludwig Schö'nleben, der in dem Zeiträume von 16^8 bis 165^ die Stelle eines Bürgermeisters, und spater die einesStadlhauplmarmes von Laibach bekleidete, und der weder Mühe noch Kcstcn scheute, um diesem seinem Sohne jenen G.r»d der Bildung zu geben, zu dem er sich schon in seiner frühesten Jugend geeignet zeigte, und den cr in der 42 Folge auch wirklich, zum Ruhme und zur Ehre seines Vaterlandes, erreichte. Glückliche Aujfassungskraft, Gründlichkeit und ausharrender Fleiß bezeichneten seine Studien, in welchen er Theologie, Geschichte, und die damit verwandten Wissenschaften betrieb. Nach vollendeten Studien trat er in den Orden der Societät Jesu, verließ ihn aber noch vor Ablegung des Ordensgelüddes, da er es vorzog, dem Weltpriestersrande anzugehören. Von dieser Zeit an verbreitete sich sein Name und der Nuf seiner Gelehrsamkeit stets mehr und mehr; er wurde ein vorzüglicher Kanzelredner, und predigte gleich ausgezeichnet in krainischer und deutscher Sprache. Solche Vorzüge blieben auch nicht unbelohnt; er wurde Domdechant in Laibach, erhielt die Würde eines Doclors der Theologie, und die eines apostolischen Protonotars. — Allein von den Berufspflichten seines geistlichen Amtes so sehr in Anspruch genommen, daß ihm wenig oder gar keine Zeit zum Betriebe seines Lieblingsstudiums, nämlich dcm der Geschichte, und der mit ihr verwandle« Wissenschaften erübrigte, resignirte er freiwillig auf die Stelle eines Domdechantes zu Laibach, und vertauschte sie mit der Würde eines Erz-Priesters zu Rlifnitz, in der Hoffnung, dort in ländlicher Stille die Stunden seiner Muße ganz den Wissenschaften zu widmen. In dieser Zeitperiode reiften die Pläne zu seinen grö'ßern Gtschichtswerken, und zur Ueberzeugung gelangend, daß die Ausführung derselben die ausschließliche Verwendung seiner fernern Lebensdauer erfordern würde, verzichtete ,r, seinem wissenschaftlichen Berufe folgend, auch auf seine geistliche Würde in Reifnitz, und zog sich nach Laibach zurück, wo er seitdem als Privater in fortwährender Zurückgezogenheit einzig seinen Studien, und derVerfassung seiner vielen Werke lebte. Im Jahre 1678 vermochte er die Landschaft in Krain dahin, daß ein gewisser Johann Vaplisia Meyer aus Salzburg berufen wurde, um einc Buchdruck^rei in Laibach zu errichten. End-lich nach einem thätigen und ruhmvollen Leben wurde er in seinem drei und sechzigsten Lebensjahre von ei--ner Krankheit überfallen, und verschied nach dreiwöchentlichen Leiden am 45. October 1681. Er wurde in der Kirche der Jesuiten zu Laibach beigesetzt, und seine Gradstätte mit nachstehender Inschrift bezeichnet- <)^OD KIONI^I^ 1^11" ^O^NI5 I.III)0VI6I 3. 3. i'llkOI^Oc;!^ O0C1'. PNO ^ONOI'äkII ^O3'l0I.ici 6^11151)K.VI.I3 L5CI.L3I^ cäI53.4NI5I kl^LKI KLI5NI. ci5N3I3 ä33LNLNI)^ kl' kNOP^. 50Nci5I"I'l(MI3 VIVONl^HIIL (^Ol^ll'UAl ^U(;U31'I831IVI^^ V05IU5 äU< 8'lkI^(^L 110N0NI VUC^I^ (^KNIOI.Iäk, r^- 1^IL()KI5 AOIVlINI M3, I^c^LI^lioNIIil^ 11^1^3 V1KI V1^5 XV. 0(^^01)^15 ÜX ^lino MN^I.XXXI. Unter seinen zahlreichen Werken sind nachstehende historischen und genealogischen Inhaltes: 1) HIarz nu5lr!2cu5, O. I^eopolllug, ^ugli-iae ^l2rcliic», et Illtelaris, I'Hne^rico l2uclatuä. Vicil-nae 1649. 2) (^enealnziÄ illu5t^'55im2a lamiliae V. I). 2) Nemans vintiieÄta, «ive I^al)»cn m«tros)o!i tüarninIiaL velus ^cinunae nvmen ^ui-ü «zzertliln. 32l!5l)ui-gi 167^ in Htn. ^) Di5zl)rt2tin kolomica sl« zii-Ima Or!^,,!^ 2ugli5ti»6 c!um>25 Il2l)5^)urßn I"c,I. 5) (^arnililia gnti^ua et nova six« ^nnall.>5 in-cliti ciucallls (^lli-nililiae, 2 conllito nlun^o, U5l^>iu 2c! ännum Mll!e5imum<ünri5ti. I^abaci 1681 in I^o!. 6) t^t.'ne2lc)g!2illu5trl55!M2l: sllmiliac: 82^.^07«. Imp. (^amilum etvoininlirunillc^gllenkci-g. I^a-daci i6äc» in I<'ol. 7) 1^.052 UrzinH in ?5c»vincii5 ^ugtriacis llo-I-CN5, 5ive illu5tl-l55iml»e el antiyui85imÄN lamilige I^omanaLlIrslNÄL l^eneal. I^gbaci 16L0 in l''ul. und 8) (^enssalciZii, illli8tt-!85ilnl,e samiliele ?l inci-^um, lÜumiluin, et L^ronum au ^lirspei-Z. I^»I^. ci 168l in !''«!. Nebst diesem hinterließ er noch 18 theologische und 15 Werke verschiedenen Inhaltes. 43 Ferdinand Fitzroy, oder: Ueberall zu schön. «Meine liebe Freundinn," sagte ich neulich zu einer Mutter, welche ihre Vesorgniß aussprach, ob auch ihr Sohn so hübsch werden würde, wie sie — „glauben sie mir, wenn Schönheit eine gefährliche Ausstattung für Frauen ist, so ist sie eine durchaus schädliche für Männer. — Ein schönes Gesicht ist ein großes Hinderniß für einen jungen Mann, der sich einer Facullät widmen will. Ein Advocat hat einen instinclarligen Widerwillen gegen einen Adonis von Anwald. Welcher gescheidte Mann wird gern einen An-linous zu seinem Hausarzte nehmen? Der Neid unseres Geschlechtes, das bei Weitem eifersüchtiger ist, als das Ihrige, läßt keine Weisheit ohne eine Stlilpnase zu. AIS Apollo auf die Erde herabstieg, konnte er keine bessere Anstellung, als die eines Schäfers si-.dcn." „Pah!" erwiederte meine schöne Freundinn, „gibt cS nicht ein treffliches Sprichwort, daß ein hübsches Gesicht der beste Empfehlungsbrief ist?« »Es ist ein Vellerophonsbrief, Madame, und die Empfehlung ist ein Verrath. Erlauben Sie, daß ich Ihnen die Geschichte von Herrn Ferdinand Fitzrop erzähle?" — Herr Ferdinand Fitzroy war^ eines jener Muster von Vollkommenheit, von denen menschliche Acllern nur Eines hervorbringen können. Herr Ferdinand Fitzroy also war ein einziger Sohn, Vater und Multer liebten ihn l g.) Nr. 56. Von einem Ungenannten, ein Band in 8 : Notariat - Handdüchlein le. Frankfurt 1657, — und 5 Urkunden auf Papier, Kauf., Tauschund Verzichtbrieft :c., die an der Albm (Planina) be: sindliche, der Herrschaft Haasberg unterthä'nige Mühle des »Iuuan Mullavez" (Johann Millautz), und eine halbe Hübe zu Kaltenfelo betreffend, von den Jahren !599, 1601, 1626. 1620 und l62^. Nr, 57. Vom Hrn. Joseph Marquart, Gcrichcsactuar zu Seisenberg, l) ein Heft des 1^1. ^liaüliiz (^«>5t,liilN(jxv5!<)l, königl poln. ^Vl^tlieiNclllci, Krakauer Schreibkalendcr für 1721, Wien bei dem Uniuersitäte-Vuchdrucker Ioh. Dom. Voigt; — 2) ein Manuskript, X,<.'l3il!<<' l;oi-l I-. ^eonhard Mercheriisch, genannt Fadianiti'ch. das Hofrecht in einigen Nechls-angelegenheiten anmeldet, die Handlung im Hoffthaiding aber vom Hrn. Landesuerweser Georg Sigmund Graf und Hrn. von Gallenderq anf Montag und Erch« tag nach St. Lcopoldi ausgesetzt wurde, vom Jahre 1682, auf Realpapier: — h) eine röm, Silber-Münze ^lt,'Xc»licl(?r 5>.>vol-ll5 "'"/zy,,; — eine Kupfer dto vom Feuer verwüstet, — und aus neuerer Zeit 2 Silber» und II Kupfermünzen. Nr. 58. Von Fräulein Caroline Graf, ein Majolika-Sckälchen mit eingemabltem Lorelto-Häus-chen und der Schrift <^«n. l'c»! I)>. 5. ^!>8a. Nr. 59. Vom Hrn. I o f. M a r t i n t sch i t sch, Hausbesitzer in Laibach und Gcwerk in Eisnern, eine elegante Musterkarte im schwarzen Nahmen, mit 29 Sorten auf seinem Ge werke erzeugter Nägel, sammt einer individuellen Beschreibung derselben. — (Sehr interessant und willkommen.) Nr. 60. Vom Hrn, Joseph Nepeschitsch, dem Gründer der Sammlung antiker Münzen des Museums, 10 römische, demselben neue Silber» münden, als: V«5p25,!,l,l,5 ^"Z.^, ;—^lüoliinug pi"5 2«?/,4.,: 208/^; und 2'2/^, ; __ I''«.,5tM2 3ol». 2"/^; - M. äur.lm5 225/^. 227/^. 227/^. ^h ^25''l "" endlich I^nstina junior 23?/^ Nr. 6l. Von der Frau v. Arbefeuille. das Kupfer-Medaillon : AapnleoHI. ^. l!tk. ^lix.^ll'iH ^Inuzill ^ <,>t «, ^,iz. (1^. Mglil'l^cüni 5'.) im ^>. 3li0vum pl-ucul Ml,rl,«ln I'cüx p«c!^ U< I«33l ,5,9. Vom (Kurator, des krain. stand. Museums. Haibach den 12. Jänner 1859. (Fortft!)u»g folgc.) 3l ä t h s e l. ^D reis»! big.) M>t Erster steift die So>,>,' empor, I„ zaudc>ische>, ^cilcrgluthci, z Mit ihr erscheint das Stemenchor, T^>lick)t j^'ne in des Meeres Flutheil. D>>: Letzter», rebelt nichl der Tlwr U»d Nicht sich >ell)st der Ncue Nlithei». Doch kummei, sie zu dällfiq vor, M»ß s^'ldst der sparsamste vcrbllitel,. Als Oe„klN,hl wird das Va»ze oem geweiht, Der sich erschrieden die Uiifterblichreic. Verleger: Zjgnaz Äl- Vvler n Al riumarr.