m öeHcbe lsatholischeMionsAitschO herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Sühne des heiligsten Renen» /Jesu. preis ganzjährig: Österreich 250 S, Deutschland 2 Mark. Italien S Lire, Ungarn 2 SO pengü, Tschechosiowakei 12 ČK, Jugosiawien u Dinar, Schweiz 2*50 Franken, übriges Ausland 2 Soldmark. Unser heiliger Vater Pius XI. hat wie schon früher pavst Pius X. der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Lrixen, Grünn, (5raz, Leitmerik, Kinz, Olmütz, Marburg, Trient, Trieft und Wien und Druckerlaubnis des Seneralobern. Lest 4. April 1932. XXXV. Jahrgang. Ein Palmzweig auf das Grab des Bruders Heinrich Sendker, F. 8. C. Von P. Josef Weiller. Nunmehr hat der Tod unter unseren in Transvaal stationierten Missionären das erste Opfer gefordert; es ist der Laienbruder Heinrich Sendker, der wohlvorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente am 2. Dezember letzten Jahres auf der Farm Maria-Trost bei Lydeuburg im Herrn entschlafen ist. Erbaulich itoie fein Tod war auch sein Leben, von dem er über dreißig Jahre teils in unserer ehemaligen Sudanmission, teils in der Präfektur Lydeuburg zugebracht hat. Reich an Wechselfällen aller Art, ist fein Leben mit der Geschichte unserer Kongregation und Mission eng verknüpft, weshalb es interessieren dürfte, dasselbe etwas näher kennenzulernen. Heinrich Sendker wurde im Jahre 1867 zu Freckenhorst bei Münster in Westfalen 'tion katholischen Eltern geboren. Dort besuchte er auch die Volks- und Fortbildungsschule und ging daraus bei einem Schreinermeister in die Lehre. Als er nach dreieinhalb Lehrjahren die Gesellenprüfung bestanden hatte, hielt es ihn nicht länger mehr in seiner Heimat. Um sich zum Meister ans-bstbilden, ging er deutscher Sitte gemäß in ine Fremde; dies tat er um so lieber, weil das Wandern seine Lust, und er von einem lebhaften Drang beseelt war, fremde Länder und Völker durch eigene Anschauung kennenzulernen. Sicherlich sah er das Ende feiner Wanderjahre nicht voraus, ja er ahnte nicht einmal, daß er bald darauf die Welt verlassen und ins Kloster gehen werde. Und doch war dies der Fall. Seine Reisen ins Ausland waren für ihn der Weg in den Ordensstand und in die Negermission. Als wandernder Geselle hatte er schon an manchen Orten in Süddeutsch land und in den deutschsprechenden Ländern Österreichs und der Schweiz gearbeitet; da führte ihn sein Wandertrieb über Ungarn und den Balkan weiter nach Palästina, wo er mit noch zwei anderen deutschen Gesellen, zweifellos Wandervögel wie er, die aus der Bibel bekannten heiligen Stätten nacheinander besuchte. Wie er später selbst eingestand, machten besonders die Leidensstätten des Herrn in Jerusalem unib die dort von den Franziskanern jeden Freitag abgehaltene Krenzwegandacht, der er regelmäßig beiwohnte, auf ihn einen tiefen Eindruck und weckten in ihm ernste Erwägungen über das Erlösnngswerk und die Nachfolge Christi wie über die Bortrefflichkeit und Erhabenheit des Ordensstandes. Doch kam er damals noch nicht zu einem be- stimmten Entschluß und einer endgültigen Lösung der für ihn so wichtigen Berufsfrage. Dazu gelangte er auf der nun folgenden und letzten Wanderungsetappe. Vom Heiligen Land aus reiste er nämlich, teils per 'Schiff, teils auf Schusters Rappen, nach Ägypten, um auch dieses Wunderland und den geheimnisvollen Nilstrom, ferner die uralten Pyramiden, die weltberühmte Sphinx und die vielen anderen Kunstdenkmäler und Sehenswürdigkeiten aus alter und neuer Zeit mit eigenen Augen anzuschauen. In Kairo, der Hauptstadt des Pharaonenlandes, angekommen, erhielt er durch Vermittlung eines österreichischen Arztes in unserer ehemaligen Negerkolonie Gesiräh gastliche Aufnahme und Unterkunft, was er damit vergalt, daß er nur gegen eine ganz mäßige Entlohnung in der dortigen Schreinerwerkstätte bei iber Arbeit mithelfen wollte. Eine freudige Überraschung war es für ihn, daß er dort mit zwei deutschen Laienbrüdern zusammentraf, die er früher im Gesellenvereinshaus in München kennengelernt hatte und die mm als Missionäre für das Wohl der Neger tätig waren. Im täglichen Verkehr mit ihnen erlangte er einen immer besseren Einblick in die Mission des Sudan und in die dazugehörige, wenngleich weit entfernte Negerkolonie. Die letztere war im Jahre 1885, als infolge der Eroberung des Sudan durch die mahdistischen Horden dieses Land der englischen Herrschaft entrissen wurde und die Missionäre mit dem gesamten Missionspersonal nach Ägypten flüchten mußten, gegründet worden und befaßte sich seitdem, unter ausdrücklicher Genehmigung des Heiligen Stuhles, mit der Christlichmachung der besonders damals zahlreich in Ägypten lebenden Neger. Was Sendker vor allem gefiel, waren die christlichen Neger, die in den Werkstätten der Kolonie arbeiteten unter der Aufsicht und Leitung fachmännisch gebildeter Laienbrüder, deren Aufgabe darin bestand, den schwarzen Krausköpfen ihre Kenntnisse und Fertigkeiten lim Handwerk beizubringen und sie so instandzusetzen, später auf ehrbare Weise, d. h. durch ihrer Hände Arbeit, sich den täglichen Lebensunterhalt zu erwerben. Die Erfolge dieser Schulung im Handwerk blieben nicht aus. Manche Neger hatten, sei es im Schreiner-, Schneider-, Schuster-, Schmiede- ©ber Buchbinderhandwerk, eine solche Fertigkeit erlangt, daß ein europäischer Handwerker sich ihrer Arbeiten nicht zu schämen brauchte. Nicht weniger befriedigte ihn der sonntägliche Gottesdienst der Kolonie, wobei die Neger und Negerinnen arabische Lieder sangen, und dies mit solcher Genauigkeit und Andacht, daß jedermann sich daran erbauen konnte. Was ihn auch sehr anheimelte, waren manche Kirchenlieder, die ein Missionär mit unveränderter Melodie aus beim Deutschen ins Arabische übertragen hatte. Alle diese Umstände brachten es mit sich, daß Heinrich Sendker bezüglich seines Berufes endlich mit sich ins reine kam. Es reifte in ihm der Entschluß, in die Kongregation der Söhne des heiligsten Herzens Jesu einzutreten und sein Leben der Bekehrung der Neger des Sudans zu weihen. Er teilte zunächst bem Oberen der Kolonie sein Vorhaben mit, der nach Erwägung der näheren Umstände ihn nur darin bestärken konnte. Auf dessen Anraten richtete er an den in Verona residierenden Generaloberen der Kongregation ein Ausnahmegesuch, das auch alsbald erwidert itonrbe und die Erlaubnis zuni Eintritt in das kurz vorher für die deutschen Missionskandidaten in Milland bei Brixen eröffnete Noviziat enthielt. Ohne Verzug reiste Heinrich Sendker nach Deutschland, um zunächst seine beiden noch lebenden Eltern zu begrüßen und ihnen feinen Entschluß und Lebensplan mitzuteilen. Diese * erkannten darin den Ruf Gottes zu einem vollkommenen Leben und erklärten sich, wenngleich schweren Herzens, damit einverstanden. Wenige Tage darauf nahm er von ihnen Abschied und reifte nach Milland, um dort die zweijährige, nach den Regeln der Kongregation vorgeschriebene Probezeit zu beginnen. Sie war für ihn eine Zeit der Einsamkeit und der geistigen 'Sammlung, während welcher er in das Ordensleben eingeführt wurde und die geistlichen Übungen seine Hauptbeschäftigung ausmachten. Wer erwägt, daß ein von der Welt zurückgezogenes, in stetem Gehorsam gegen die Ordensregel und die Verordnungen des Novizenmeifters dahinfließendes Leben, wie es das Noviziat ist oder wenigstens sein soll, den natürlichen Neigungen des Menschen widerstreitet, der wird nicht zweifeln kön- Heft 4 Stern der Neger 51 Pius XI. bei der Feier der heiligen Geheinmisse am Papstaltar der Peterstirche. neu, daß ein vielgereister Mann, der vorher die goldene Freiheit in vollen Zügen genossen hatte, gar manche Unstimmigkeiten und innere Kämpfe überwinden mußte. Doch vermochten diese Prüfungen nicht, ihn von seinem erhabenen Berufe abwendig oder ihn auch nur darin wankend zu machen; sie dienten vielmehr dazu, ihn darin zu bestärken, und freudigen Herzens legte er am 18. November 1897 die religiösen Gelübde ab. Die nächstfolgenden Jahre verblieb er in Milland, wo er bei der Aufführung eines Neubaues zugleich als Zimmermann und Schreiner eingestellt wurde uttib daher eine Fülle von Arbeit zu bewältigen hatte. Doch da traf ihn ein arges Mißgeschick. Während er einen Diphtheritiskranken pflegte, wurde er selbst von dieser ansteckenden Krankheit befallen. Das Schlimme war, daß das Halsleiden auch seine Sehnerven angriff, und zwar derart, daß sein Augenlicht rasch abnahm und seine ungelsäumte Überführung in die Klinik zu Innsbruck geboten erschien. Als er nach einer für ihn nicht unbeschwerlichen Fahrt dort eingetroffen war, stellte der ihn untersuchende Arzt fest, daß Br. Heinrich Sendker, gestorben am 2. Dezember 1931 in Maria-Trost bei Lydenburg. bas kranke Auge herausgenommen und durch ein gläsernes ersetzt werden müsse, andernfalls fei zu befürchten, daß die Ansteckung sich auch auf das andere Auge fortpflanze und seine völlige Erblindung eintrete. Diese Eröffnung, so schmerzlich sie auch war, brachte unseren Kranken keineswegs außer Fasstlng. Mit männlichem Mut unterzog er sich der schwierigen Operation und ertrug die darauf sich einstellenden Schmerzen mit christlicher Geduld. So kam es, daß er nach einer zweimonatigen ärztlichen Behandlung die Klinik verlassen und ins Missionshaus zurückkehren konnte, um seine gewohnten Arbeiten wieder aufzunehmen. Ein halbes Jahr später ries ihn der Generalobere der Kongregation ins Mutterhaus nach Verona, wo er nicht bloß schreinerte, sondern auch die italienische Sprache so weit erlernte, daß er sich darin verständigen und sich ihrer sowohl in der Unterhaltung als auch in ge-schäftlickien Angelegenheiten glimpflich bedienen konnte. /cy , , , , . (Fortsetzung folgt.) Drei reumütige Schächer erobern sich den Himmel. Von P. Bernhard Zorn. (Schluß.) Der Dritte, von dem ich erzählen will, hieß Steven Abel. Er war gewiß kein Heiliger; sonst wäre er nicht in das Gefängnis nach Barberton gekommen. Mer er besaß viele natürlich-gute Eigenschaften. Er zeigte eine friedfertige Gesinnung, eine ziemliche Bescheidenheit und eine gewisse Kraft gegenüber sittlichen Gefahren. Dennoch geriet er, wie so viele seiner Lands-leute, aus die schiefe Ebene, sobald er, kaum dem Knabenalter entwachsen, in einer Kohlengrube Arbeit suchte und fand. Wer kennt nicht die Verlockungen zur Sünde, die einem unerfahrenen neuen Ankömmling in den Bergwerken drohen? Trotzdem hielt sich Steven Abel, dank seinen guten Charakteranlagen, lange Zeit von strafbaren Handlungen frei. Stets gelang es ihm, unter irgendeinem Vorwand rechtzeitig zu verschwinden, und doch wurde er schließlich ein Taugenichts. Wie kam das? Hier in Südafrika gibt es außer Kohlenbergwerken auch Goldminen und Diamanten- felder. Diese Edelmetalle erzeugen aber oft sehr gefährliche Leidenschaften, denen sowohl Weiße wie Schwarze, das heißt Europäer und Afrikaner, zum Opfer fallen. Erstere ziehen sich meist wieder aus der Klemme und bleiben unbestraft, letztere dagegen bleiben hangen und werden schwer bestraft. Abel hatte einige Freunde und Bekannte, die er fast jeden Sonntag besuchte. Er wunderte sich, daß jene bessere Kleider trugen als er; daß sie immer Geld hatten, wenn auch. der Lohntag längst vorüber war. Dann und wann zahlten sie ihm das Bier, das die Eingeborenen selbst herstellen. Wie der Bayer sein Bier, der Italiener den Wein und der Engländer den Whisky liebt, so auch der Neger sein einheimisches Getränk. Steven Abel legte immer mehr eine gefährliche Neigung zum Trinken an den Tag, und dies wurde ihm zum Verhängnis. Wie mußte er es nur anstellen, um wenigstens jeden Sonntag seinen Durst gründlich stillen zu können? Auf diese Frage gab er sich fol- Heft 4 Stern der Neger 53 s'\l I IS 3 WöH -3 e Missionshaus Josefstal bei Ellwangen (Gesamtansicht). gende Antwort: Vor allem regelmäßig die Freunde besuchen. Mit ihnen zusammen war es ein billiges Vergnügen. Jeder weiß, wenn der Alkohol ins Ge-hinr steigt, rinnt die Vernunft in den Bauch hinab. Daß auch die Zunge sich- löst und manches ausplaudert, was sie ebenfalls besser hinunterschlucken sollte, ist ebenso bekannt. Steven Abel erfuhr auf diese Weise von seinen Freunden, daß sie viel Geld mit Goldschmuggel verdienten; ja mehr damit als mit ihren gewöhnlichen täglichen Arbeitsschichten. Wie stellten sie das an? Das war doch ein gar zu gefährliches Unternehmen für einen gewöhnlichen schwarzen Grilbenarbeiter! Früher ging das noch leichter. Man suchte sich schwarze Freunde, frug sie, ob sie nicht dann und wann so gelbe Klumpen im Sande fänden, und sagte ihnen: diese schweren Steine hätten ja keinen Wert für Eingeborene; sie könnten dieselben doch nicht überall mitschleppen; für jeden etwas größeren Stein wolle man ihnen 2.50 Mark bezahlen; das sei mehr als hinreichend, sich jeden Sonntag seinen Bierdurst stillen zu können! — Und die armen Leute gingen gern auf diesen guten Handel, auf diesen Schwindel ein. Steven Abel erlernte bald das neue Handwerk. Nicht, als ob er selbst Goldklumpen entwendet.und veruntreut hätte — in den Kohlengruben gab es solche ja nicht —; aber er spielte den Überbringer. Für die eigentlichen Diebe war es zu gefährlich, mit der Beute einige Meilen herumzureisen; sie hätten leicht entdeckt werden können. Steven Abel dagegen -konnte keinem verdächtig erscheinen. Und so -kam er jeden Sonntag von dem Orte, -wo die Hehler wohnten, und er ging auch jeden Sonntag abend wieder dorthin zurück. Er konnte so am besten das unsaubere Geschäft ohne Risiko betreiben und das entwendete Gold jeden Sonntag mitnehmen und abliefern. Und er konnte an jedem Sonntage so viele 2.50 Matk für Bier erhalten, -als er -Goldklumpen abgeliefert hatte. Mitunter gab -es auch kleine Diamanten. Dafür erhielt -er den doppelten Preis. So lebten die Helden jahrelang wohlgemut und wohlgenährt. Aber „der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht!". Eines Sonntags, als Abel in der Nacht heimstolperte, hatte er weit über seinen gewöhnlichen Durst getrunken und fiel in einen Graben. Ein weißer Polizist kam gerade des Weges und bemerkte ihn. Er ging auf ihn zu unb wollte ihn verhaften. Es war eine helle Mondnacht. Doch was fand er noch außer bort Betrunkenen? Gelbliche Steinbrocken, die während des Herumstol-perns dem Reger aus feinem Bündel gefallen waren. Dies ereignete sich in der Nähe von Johannesburg. Der Polizeimann sammelte alles, band es, so gut es eben ging, wieder in den alten Fetzen Tuch, aus dem es wahrscheinlich herausgefallen, und sagte dem Gefangenen, er solle mit ihm nach Hause gehen. Allein toitrbe er doch kaum mehr den Weg finden. Steven ging, so gut oder schlecht er es vermochte, mit. Unterwegs wurde er, da die Nacht kühl war, wieder ganz nüchtern und erkannte bald, daß er in eine Falle geraten war. Auch erinnerte er sich wieder an die Post, die er noch, in dieser Nacht hätte abliefern sollen und die er leider verloren hatte. Nicht ahnend, daß alles gut in den Händen seines neuen Schutzengels aufbewahrt war, ging er bald vor, bald neben demselben, bis zur nächsten Polizei-station. Dort erhielt er für den Rest der Nacht ein bescheidenes Quartier. Tags darauf wurde er zu mehreren Herren geführt, die ihm unbekannt vorkamen. Diese fragten ihn kreuz unb quer über alles Mögliche und Unmögliche aus. Er antwortete ziemlich getreu und genau auf alle Fragen. Noch war er nicht so tief heruntergekommen, aber das Ende war, daß er für einige Jahre eingesperrt wurde. Auch mehrere feiner Mitschuldigen wurden später verhaftet und eingesperrt; doch nicht zusammen mit ihm. Der weiße Hauptschuldige log sich natürlich tapfer durch. Er habe ja selbst Schwemmgold an mehreren Stellen seiner Besitzungen und wisse nichts von dem Treiben dieser verhafteten Neger; alles sei Lug und Trug. Er hatte recht — mußte ja recht haben als Europäer, wie immer in solchen Fällen! Steven Abel verbüßte seine Strafzeit in Middelburg. Als er wieder atif freien Fuß gesetzt wurde, kehrte er zu seiner Grube zurück, stellte sich unter einem andern Namen vor un!d wurde wieder aufgenommen. Aber von nun an bezog er feine Groschen für den Sonntagsdurst anderswoher. Er hatte aus eigener Erfahrung gelernt, daß mit den Weißen nicht gut Kirschenessen sei. Aber er dachte noch etwas weiter. Ist es den Weihen erlaubt, für Tausende von Pfund Gold zu Hamstern, warum soll es dann einem Bürger des Landes nicht erlaubt sein, hie und da aus einem vollen Laden einige notwendige Kleid,er, Eßwaren und sonstige brauchbare Gegenstände zu nehmen? An Abenden, wo so viele Kunden herumstanden und scherzten, war bag leicht. Was er nicht für sich selbst brauchte, konnte er ja billig an feine Kameraden verkaufen und mit dem Erlös seinen Durst stillen. Es gelang ihm einigemale gut. Dann wurde er auf frischer Tat ertappt, angeklagt, verurteilt und wieder eingesperrt. Diesmal nur für einige Monate. Er kam wieder heraus. Nach einem halben Jahr jedoch aus demselben Grunde wieder hinein. Und so ging es weiter, bis man herausbrachte, daß er fch,on zehnmal bestraft worden war. Und deshalb wurde er zuletzt auf unbestimmte Zeit eingesperrt — als unverbesserlich. Er kam nach Barberton, wo er mit etwa 240 Mitgefangenen Zwangsarbeit verrichten mußte. Ich traf ihn hier im Gefängnis zum ersten Male im Jahre 1929. Er kam jeden Sonntag mit den anderen zum Katechismusunterricht und war sehr aufmerksam. Der Gefängniswärter und auch andere Angestellte bemerkten bald, daß Abel nicht einer von den Schlimmsten war, daß er mehr von andern verführt, als von sich aus zum Verbrecher geworden. Wegen seines schwachen Körperbaues und seiner schwachen Gesundheit schonten sie ihn, wo sie nur konnten. „Es wäre wahrscheinlich ein gutmütiger und nützlicher Mensch aus ihm geworden, wenn er in feiner Jugend eine gute Erziehung gehabt hätte und später nicht unter böse Kameraden gekommen wäre", sagte der Oberkerkermeister eines Tages zu mir, als wir über ihn sprachen. Etwa drei Meilen von der Stadt entfernt hat die Regierung eine ziemlich große Fruchtfarm. Dorthin sendet man diejenigen Gefangenen, denen man mehr vertraut und Heft 4 Stern der Neger 55 Ein gewaltiges Kirchen-Mosaikwerk „Christus König" schuf Professor Eberz für St. Gabriel in München. Die Flachennusdehnung des Werkes beträgt 186 Quadratineter. Die Figur des thronenden Christus ist 6 Meter hoch. Die sechs schwebenden Engel sind je 4 Meter lang. Das prachtvolle Werk besteht aus über zwei Millionen Mosaikstcinchen. (Atlantic.) Von denen inan nicht 'fürchtet, daß sie Lust zum Entfliehen bekommen könnten. Auch Alte und Schwächliche lind besonders jene, die Hoffnung auf Besserung geben. Steven Abel kam ebenfalls dahin. Nicht um dort zu arbeiten, sondern um jeden Morgen mit dem Milchwagen zur Stadt, zum Gefängnis zu fahren. Bier kräftige Maulesel zogen den Wagen. Bis Anfang Februar versah Abel seinen Dienst zu voller Zufriedenheit aller. Eine besondere Regierungskouimission, welche jedes Jahr einmal von Pretoria nach Barberton kommt und diejenigen begnadigt, die sich am besten aufgeführt haben und von dem Gefangenenwärter besonders empfohlen wurden, begnadigte auch ihn. Er hätte im September entlassen werden und seine Freiheit wieder erlangen sollen. Doch Gott, dessen Güte und Barmherzig-heit weit größer ist als die der besten Menschen und Freunde auf dieser Welt, hatte es anders bestimmt. Am 7. Februar kam Abel wie gewöhnlich mit seinem Milchwagen von der Farm nach Barberton. Da, auf einmal wurden die Maulesel scheu und rannten mit dem Wagen quer über die Felder. Abel suchte sie zu beruhigen und den Wagen mit der Milch zu retten. Umsonst; es ging rasend weiter über Stock und Stein. Er sprang ab, um die scheuen Tiere aufzuhalten. Dabei geriet er zwischen die Räder. Der Wagen ging über ihn hinweg und brach ihm ein Bein. Aus der Ferne hatte man diese wilde Jagd nüt-angesehen. Auch ihren unglücklichen Verlauf. Man benachrichtigte die Behörden des Gefängnisses. Diese sandten sofort Mannschaften aus, um die Tiere einzufangen, den Verwundeten nach Hause zu bringen und ihn zu verpflegen. Der Direktor kam wieder selbst per Auto zur Mission und bat mich, den Verunglückten zu besuchen; denn er habe sehnlichst nach mir verlangt und wünsche getauft zu werden, bevor er sterbe. Ich möchte hier nochmals bemerken, daß dieser edle Herr selbst nicht römisch-katholisch ist, sondern der anglikanischen Kirche angehört; er hat sich jedoch schon verschiedene Male so edel und .großmütig gezeigt, daß ich ihn sehr schätze und liebe und hoffe, daß ihm der liebe Gott alles einst reichlich lohnen wird. Der Verunglückte wurde auf Geheiß seines Vorgesetzten nicht zum Gefängnis, sondern zum städtischen Hospital gebracht, wo eine katholische Krankenschwester ihn verpflegen sollte. An diesem Tage tröstete und unterrichtete ich ihn iirub versprach, ihn am nächsten Morgen wieder zu besuchen. Ich würde ihn auch taufen und ihm die heilige Kommunion geben. Da jedoch eine unmittelbare Lebensgefahr nicht bestand, wartete ich noch einige Tage. Am 11. Februar, am Feste der Erscheinung der Unbefleckten in Lourdes, spendete ich ihm dann im Hospital die heilige Taufe. Von da an hieß er „Franz Josef". Auch die erste heilige Kommunion konnte er empfangen, da er bei voller Besinnung und gut darauf vorbereitet war. Ich erteilte ihm noch den Sterbeablaß. Gerne wäre ich bei ihm geblieben, bis er seine reine Seele ausgehaucht hätte; doch ein anderer dringender Krankenbesuche rief mich anderswohin. Es war kurz vor Mittag. Beim Verlassen des Hospitales hörte ich, wie die Behövden bereits seine Beerdigung festsetzten, und zwar schon auf 4 Uhr nachmittags. Da protestierte die sonst etwas schüchterne, noch junge Krankenschwester: „Aber ich denke, das ist unmöglich; er lebt ja noch!" Wirklich lebte er noch bis 11 Uhr abends. Er wird im Himmel auch beten für mich, für das Gedeihen unserer Mission hier in Transvaal und für alle edlen Wohltäter derselben. Das hat er mir feierlich versprochen! Der Diener Gottes Daniel Comboni. (Fortsetzung.) 10. Der Gründer. Combonis Werbereisen hatten trotz der vielen Enttäuschungen sehr beachtenswerte Ergebnisse gezeitigt. Vor allem war es ibm gelungen, die Missionsvereine in Köln und Wien dauernd mit der zentralafrikanischen Mission zu verknüpfen. Der Wiener Marienvcrein gab die bindende Zusicherung, künftighin den Combonischen Instituten alle seine Einnahmen zuzuwenden, und der Kölner Verein schenkte die stattliche Summe von 20.000 Franken mit dem Versprechen, sechs Jahre hindurch seine Einkünfte zur Verfügung zu stellen. Um jene Zeit dachte der unermüdliche Bettler für Christus auch allen Ernstes daran, eine Sammelreise nach Amerika zu unternehmen, von der er sich innerhalb zweier Jahre eine halbe Million Franken erhoffte. Doch Canossa, sein Bischof, widersetzte sich diesem Vorhaben, und Comboni gehorchte wie immer. Statt nach Westen hatte er sich nach Osten gewandt und Ungarn, Polen, Rußland bereist, wobei er bis Petersburg und Moskau gelangt war. Nach fast einjähriger Abwesenheit sah er im November 1871 sein geliebtes Verona wieder. Der geldliche Ertrag seiner Werbetätigkeit belief sich auf 80.000 Lire. Mit diesen Unterstützungen konnten nicht nur die Institute in Ägypten lebensfähig erhalten, sondern auch die unmittelbare Zukunft seines Missionsseminars, das inzwischen ein eigenes Heim erhalten hatte, sichergestellt werden. Schon im August des Jahres 1870 hatte Comboni den Ankauf des Hauses Caobelli ins Auge gefaßt, das neben der bischöflichen Studienanstalt lag und somit den angehenden Missionären größte Leichtigkeit zum Besuche der Schule bot. Den Kaufpreis — 16.600 Lire — wollte der Diener Gottes durch seine Vorträge aufbringen. Allein kurze Zeit nach seiner Abreise von Verona kam ihm die Vorsehung in außergewöhnlicher Weise zu Hilfe. Durch Vermittlung Heft 4 Stern der Neger 57 Der Reliquicnschrcin des hl. Alöert des Großen in der Andreaskirche zu Köln. Unser Bild zeigt die Übertragung des Schreines in den Dom bei Gelegenheit eines dort abgehaltenen Triduums zn Ehren des neuen Heiligen. (Atlantic.) und Empfehlung geistlicher Freunde erhielt er von dem wohltätigen Kaiser Ferdinand I., der nach seiner im Revolutionsjahr 1848 erfolgten Abdankung in Prag lebte, und dessen Gemahlin Maria Anna, einer Tochter Viktor Emanuels I. von Sardinien, die wahrhaft fürstliche Gabe von 20.000 Lire. Mit jubelerfüllter Seele bat nun Com'boni in einem vom 2. Jänner 1871 datierten Briefe seinen Oberhirten, die Kaufverhandlungen, die von dem Seminar-direktor Dorigotti geführt wurden, alsbald genehmigen zu wollen. In der Tat konnte bereits am 31. Jänner 1871 der Kaufvertrag abgeschlossen werden. Die Ämter eines Direktors, Verwalters und Spirituals in dem wiedererstandenen Missionsseminar sollten die drei Professoren der Diözesan-Lehranstalt Bacilicri, Casella und Fioren-tini übernehmen. Wie trefflich Comboni gewählt hatte, bewies die Folgezeit. Ba-cilieri wurde Bischof von Verona und Kardinal und Fiorentini war durch fast 25 Jahre Direktor des Priesterseminars. Doch auch dieser Plan des Unsern fand nicht die Zustimmung Canossas, der vielmehr zum Direktor des Missionsseminars den Kuraten der Stadtpfarrei St. Paul namens Anton Squaranti emanate. Dieser fromme, demütige und kluge Priester besaß das volle Vertrauen seines Bischofs. Die von den Alumnen zu befolgenden Regeln und Vorschriften hatte Comboni entworfen. Sie waren die Frucht seines Gebetes, seiner Studien und seiner reichen Erfahrung. Vor allem verlangte er von jeden: Eintretenden den festen Willen, sich mit allen Kräften der Rettung und Bekehrung der Negervölker zu weihen. Die Zöglinge sollten ernstlich trachten, sich jenen Geist anzueignen, den ein wahrer Missionär braucht: „den Geist des Opfers bis zum Heldentum, den Geist der Abhängigkeit bis zum Verzicht auf das eigene Urteil, den Geist der Demut bis zur Liebe des Undankes und Vergessenwerdens, den Geist der Reinheit bis zur vollkommenen Selbstbeherrschung, den Geist des Gebetes zu jenem, der allein das Gedeihen gibt." Es ist klar, daß Comboni den Seinen vor allem das Ideal eines heiligen Apostels zeichnen wollte. Er wußte aber wohl, daß die Verwirklichung des Ideals eine beisondere göttliche Auserwählung und ein außerordentliches Maß wirk- samer Gnaden voraussetzt, die nur sehr wenigen zuteil werden. Daneben flößte er den Kandidaten praktische Grundsätze ein, besonders solche, die geeignet waren, in Schwierigkeiten den Mut aufrechtzuerhalten und das Gottvertrauen zu bewahren. „Verzagen wir niemals", sagte er ihnen; „je weniger wir von Seite der Menschen Dank und Anerkennung finden, desto größer wird Gottes Lohn sein, der von uns nicht den Erfolg, sondern nur die Arbeit verlangt. Wir kleiden uns einfach, wir müssen zuweilen auf einer Matte am Boden schlafen, die Nahrung ist manchmal schlecht, und doch sollen wir uns freuen; denn nur so können wir die Seelen retten. Die Rettung einer einzigen Seele aber wiegt alle Opfer auf." Er selber ging allen mit bestem Beispiele woran und entzog sich sogar den notwendigen Schlaf, unt mit Gott im Gebete zu verkehren. Sein Herzenswunsch war es, die geistliche Leitung der Missionskandidaten Mitgliedern der Gesellschaft Jesu anzuvertrauen. Infolge der Besetzung Roms durch die pie-montesischen Truppen am 20. September 1870 mußte das römische Noviziathaus der Jesuiten aufgelöst werden. Die Vertriebenen befanden sich zum Teil in Brixen und Tramin. Aus Ansuchen Combonis bestimmte der Jesuitengeneral den ehemaligen Novizeu-meister der römischen Provinz, den Pater Mearini, zum Spiritual des Veroneser Missionsseminars. Ehe dieser das neue Amt antrat, besuchte er seine Mitbrüder in Südtirol. Als er Ende 1872 nach Tramin kam, fand er den dortigen Novizemneister Pater Cossali schwer krank, weshalb er dessen Stellvertretung übernehmen mußte. Nach Cossalis baldigem Tode wurde P. Mearini sein Nachfolger. Wenn auch damals dem Wunsche des Unsern keine Erfüllung be-schieden war, so hat sein Gedanke doch später — vier Jahre nach seinem Tode — eine um so fruchtbarere Verwirklichung gefunden; denn im Jähre 1885 übernahmen Väter der Gesellschaft Jesu nicht nur die geistliche, sondern die gesamte Leitung des Missionsseminars und schufen es im Aufträge des Heiligen Stuhles in eine lebenskräftige religiöse Genossenschaft um. Nachdem es nun dem Diener Gottes gelungen war, das vom Kardinalpräfekten Barnabo als Voraussetzung für die Übertragung eines eigenen 'Missionsgebietes immer wieder geforderte Missionsseminar dauernd zu begründen, durfte man mit Recht erwarten, daß der Heilige Stuhl der Veroneser Neuschöpfung restloses Vertrauen schenke, zumal bereits am 8. Dezember 1871 Bischof Canossa dem Missionsseminar die oberhirtliche Gutheißung erteilt hatte. Deshalb lenkte Comboni im Jänner 1872 abermals seine Schritte nach der Ewigen Stadt. Er trug bei sich das bischöfliche Gutheißungsdekret samt den Regeln und das Bittaesuch Canossas um die Zuweisung eines Missionssprengels an das neue Seminar. Barnabo empfing den unverdrossenen Anwalt der schwarzen Rasse mit sichtlichem Wohlwollen; denn er selbst war es ja gewesen, der ihm den Rat gegeben hatte, das Mazzasche Institut zu verlassen, sich einen Protektor zu suchen, ein Missionsseminar ins Leben zu rufen und die zentralafrikanische Mission Widder in Gang zu bringen. Am 27. Februar 1872 wurde mit der Drucklegung der Dokumente für die über die Angelegenheit beschließende Kavdinalssitzung begonnen. Außer den erwähnten Akten enthielt die Vorlage noch die Berichte Canossas über das Missionsseminar, des Apostolischen Delegaten von Ägypten über die Anstalten in Kairo, der Missionsvereine in Köln und Wien über die mit Comboni getroffenen Vereinbarungen, des Franziskanergenerals über die Verzichtleistung auf die zentralafrikanische Mission seitens des seraphischen Ordens und einen geschichtlichen Überblick über das Missionswerk im Sudan aus der Feder Combonis nebst einem Berichte des P. Carcereri aus El Qbetd, der Hauptstadt Kordofans im westlichen Sudan, worin diese Stadt als günstiger Missionsmittelpunkt bezeichnet wurde. Am 21. Mai tagte die Vollversammlung der Propagandakardinäle. Sie beschloß, das Vikariat von Zentralafrika dem Missionsseminar in Verona zu übertragen und dessen Gründer zum Apostolischen Provikar zu ernennen. Zugleich wurden ihm 45.000 Lire zugewiesen und weitere Unterstützungen in Aussicht gestellt. Obschon sich der Diener Gottes nach den fast endlosen Mühen, Opfern, Entbehrun-gen und Enttäuschungen über die Entscheidung des Heiligen Stuhles von Herzen freute, so ließ er sich doch keineswegs von Kraft" schrieb er gerade damals, „die Afrika eitler Ehre einnehmen. Wie sooft schon, in ein Land des Segens und des Heiles flehte er auch jetzt, Gott möge ihm ein umwandelt." großes Kreuz schicken. „Das Kreuz ist jene (Fortsetzung folgt.) Die wirtschaftliche Hebung der schwarzen Bevölkerung Südafrikas. Von P. Adolf Stadtmüller. Wollen die Glaubensboten das katholische Christentum unter den Eingeborenen bodenständig machen, so daß es wie ein Sauerteig die ganze Tiefe der Volksseele der Schwarzen durchdringt und erfaßt, so obliegt ihnen nicht bloß die hohe Aufgabe, das Wort Gottes den Heiden zu verkünden und den Bekehrten eine feste kirchliche Organisation zu geben, sondern auch auf eine gründliche Besserung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse unter ihren Schutzbefohlenen hinzuarbeiten. Das katholische Christentum ist freilich an keine bestimmte Kulturform oder Kulturstufe gebunden und paßt sich seiner Umwelt und Umgebung, soweit diese nicht mit -dem göttlichen Gesetz in Widerspruch steht, infolge seines universellen Charakters erfolgreich an; aber die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Hebung aus niedriger Kultur stehender Heidenvölker ist doch eine unzertrennliche Begleiterscheinung der Einführung, Verbreitung und Vertiefung des katho- lischen Glaubens. Unsere germanischen Vorfahren standen, soweit sie nicht in enge Berührung mit der hohen römischen Kultur gekommen waren, beim Erscheinen der ersten christlichen Elaubensboten in ihren Hainen und Urwäldern im großen und ganzen auf einer ähnlichen Kulturstufe wie heutzutage die große Masse der schwarzen Rasse Südafrikas. Wie diese im allgemeinen von Viehzucht, etwas Ackerbau und Jagd leben, so auch die alten Germanen, die von einer Überproduktion nicht viel wußten, sondern, wenn das Hungergefühl gestillt war, dem Biertopf alle Ehre antaten. Der Durchschnittsschwarze folgt in dieser Hinsicht dem Vorbild der alten Germanen. Auch er sieht nicht ein, warum er mehr produzieren soll, als er für seinen Bedarf unbedingt nötig hat; und ist die Maisernte gut ausgefallen, so wandert der überflüssige Mais (leider öfters auch der zum Leben nötige) in die Biertöpfe, die eine der größten Seligkeiten des Schwarzen auf dieser Welt sind. Thcatergruppc der Studeuten des Missionsseminars Ellwangen, bei Gelegenheit der Aufführung des geschichtlichen Dramas „Garcia Morenos Tod". Nuba-Neger. Auch in der Baukunst dürsten die Eingeborenen noch nicht viel weiter vorangeschruren jein als die in den Urwäldern hausenden Germanen, die sicher auch in primitiven Hütten wohnten. Sobald jedoch das Christentum unter den heidnischen Germanen festen Fuß zu fassen begann, trat, wenn auch langsam, ein Umschwung in ihren wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen ein. Die christlich-römische Kultur erfaßte und durchdrang die germanische Volksseele immer tiefer und machte dieses urwüchsige Volk im Mittelalter zur ersten Nation der Welt. Können wir mit der Einführung und Fußfassung des katholischen Christentums in Südafrika dieselbe Umwandlung in den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen feststellen? Die über 120.000 zählenden schwarzen Christen bilden zweifellos einen schönen erfreulichen Grundstock und sie sind im steten, raschen Wachsen begriffen. Haben nun die Missionäre auch in bezug auf die wirtschaftliche und soziale Hebung der schwarzen Rasse ermutigende Erfolge erzielt? Fassen wir die Schwierigkeiten vor allem der wirtschaftlichen Hebung der Eingeborenen ein wenig ins Auge, prüfen und untersuchen wir sie in ihrer Größe und Allgemeinheit, so werden wohl alle erfahrenen Missionäre Slloafrikas darin übereinstimmen, Latz eine durchgreifende und allgemeine wirtschaftliche Hebung der Eingeborenen mit viel größeren Hindernissen und Schwierigkeiten verbunden ist als etwa die bloße Ver-Wndigung des Wortes Gottes und die Gewinnung der Heiden für den Empfang der heiligen Taufe. Die großen Hindernisse und Schwierigkeiten, ote der Hebung der Wirtschaft im Wege stehen, sind etwa nicht nur in den Eingeborenen selbst zu suchen, in ihren geistigen und körperlichen Anlagen, in ihren religiösen Anschauungen und sozialen Einrichtungen, sondern auch in der Verfassung des Landes, die den gerechten Ansprüchen der Eingeborenen keineswegs Rechnung trägt, sondern sie vielfach der Willkür der weißen Farmer, vor allem der unterdrückungssüchtigen Buren, ohne genügenden Rechtsschutz ausliefert. Fleiß und Arbeit sind bekanntlich ein saurer Apfel, in den selbst viele Weiße nicht hineinbeißen mögen; bei den Schwarzen gilt das so ziemlich allgemein. Trägheit, Bequemlichkeit sind Nationaleigenschaften der Eingeborenen. Ohne einen gewissen Zwang, der über die Trägheit hinweghelfen muß, arbeitet der Schwarze nur selten. Er pflanzt und bebaut, erntet und drischt und sieht nach seinem Vieh, weil er eben von der Not dazu gezwungen ist und wohl weiß, daß er von der Luft allein nicht leben kann. Nach einer Überproduktion, die ihm Geld einbringt, sein Besitztum vergrößert und ihm die Möglichkeit verschafft, seine Lebensweise auf eine höhere Stufe emporzubringen, trachtet er in der Regel nicht. Warum soll er auch mehr anpflanzen und bebauen, als er unbedingt für seinen Lebensunterhalt benötigt? An die Zukunft, an die Folgen einer etwaigen Mißernte denkt er nicht. Noch viel weniger an seine Kinder. Warum soll er sich auch wegen ihrer Zu-kun-ft absorgen und abhärmen? Sie haben ja auch Hände und Füße und werden schon finden, was sie zum Leben brauchen. Auch diejenigen, die in der Stadt Arbeit suchen, gehen in der Regel nicht in den Dienst, um sich größere Ersparnisse für eine spätere, magere Zeit zurückzulegen, sondern weil sie entweder Geld brauchen. um Ochsen zu kaufen, ohne die sie keine Frau bekommen, oder weil sie von der Not dazu getrieben sind. (Fortsetzung folgt.) Der Sohn des Freimaurers. Von Anna Kays er.* (Fortsetzung.) K u r z e J n h a l t s a n g a b e. In den folgenden Abschnitten des spannenden Romans wird zunächst Dr. Hans Reinerts Werbung um Ruth Heltorf erzählt. Da je- doch diese, in Erinnerung an Herbert, der den Priester- und Ordensstand erwählte und als Missionär nach Brasilien ging, standhaft ablehnte, um ihr ganzes Leben den Druck und Verlag der Bonifatius-Druckerei in Paderborn. Heft 4 Stern der Neger 61 Der erste Motorpflug in der Mission. Werken der christlichen Karitas zu widmen, ehelicht der ernste, lebensreise Arzt Melitta Morlano, die ihm mit ganzer Seele zugetan ist. Die ersten der Verbindung entsprossenen Kinder, ein Knabe und ein Mädchen, erhalten die Namen Ruth und Herbert. Der Justizrat Dr. Werner hat sich von der Krankheit, die ihn bei Herberts Abreise in die Mission befallen hatte, allmählich wieder erholt. Das schwere Leiden hat seinen Haß gegen den priesterlichen Sohn ausgelöscht. In einem Briefe bittet er diesen um Verzeihung. Bei Campallas Tode bricht seine freimaurerische Weltanschauung vollends in sich zusammen. Er entsagt dem verbotenen Bunde und findet im Glauben seiner Jugend Widder den langentbehrten inneren Frieden und ein stilles Glück. Zwischen seiner Familie und der wachsenden Familie Dr. Reinerts besteht die innigste Freundschaft. Nach vier Jahren kommt Pater Herbert besuchsweise aus Brasilien in die Heimat. Die Freude des Wiedersehens läßt alle trüben Ereignisse der Vergangenheit vergessen ... Vier Jahre sind über Land und See und Menschen dahingegangen. Es ist ein wonniger Maitag. Die Natur ist wie eine Braut in der Fülle ihres Hochzeitsglückes. Werner hat die Juristerei längst aufgegeben. Die Wölbhändel sind ihm verleidet. Sein Herzleiden zwingt ihm äußerste Ruhe auf. Am Morgen hat er einen schlimmen Anfall überstanden. Nun ruht er, noch sehr matt, auf der Veranda. Frau Werner strickt Strümpschen fürs Kinderheim und Ruth erzählt einem Keinen braunen Lockenköpf-chen leise von „Schneewittchen" und „Rotkäppchen". „Nun noch von den kleinen Heidenmäd-ch,en, die Onkel Herbert so liebhat! Bitte, Tante Ruth!" bettelt Klein-Ruth. Da kommt Besuch übern Gartenweg. Jubelnd stürmt die Kleine fort. „Papa, Mama, wenn Onkel Herbert kommt, gehe ich mit zu den kleinen Heidenkindern!" ruft sie atemlos. Dr. Reinert hebt sein Töchterchen aus den Arm und küßt das kleine Plappermäulchen. Rach herzlicher Begrüßung saßen die beiden Familien gemütlich beim Kaffee. Fink und Amsel lieferten das Freikonzert. Ruth hatte es gleich bemerkt, daß die Augen der Freunde ein Geheimnis hielten. Als Melitta sich heimlich zu ihr neigte und ihr ein Paar Worte zuflüsterte, wurde sie blaß, und ihre Hand zitterte, als sie den Kaffee kredenzte. „Heimlichkeiten?" lächelte Frau Werner. „Hoffentlich kein Komplott gegen uns alte Leute!" „Ach ja, daß wir's nur nicht vergessen", bemerkte Dr. Reinert, „wir trafen vorhin einen alten Freund. Er läßt Gruß und Empfehlung ausrichten. Er möchte Ihnen, da er Sie von früher her kennt und Grüße abzugeben hätte, gegen sechs Uhr seine Aufwartung machen." „Jst's ein Prinz oder ein Pascha, daß er so umständlich tut?" „Nichs dergleichen. Aber selber hat nun mal seine Besonderheiten." „Jst's Pater Helmuth?" „Sie haben eine feine Nase. Pater Helmuth weilt allerdings seit gestern drunten bei feinen Brüdern." „Da ist er selbstverständlich herzlich willkommen. — Vielleicht hat er Nachrichten aus Brasilien", setzte Werner leise hinzu. Reinert zuckte die Achseln. „Möglich!" Und sah den Justizrat merkwürdig an. Dann gingen Reinerts heim. Ruth begleitete sie bis zum Gartentor. Die Fragen, die ihr auf den Lippen brannten, drängten nach Antwort. Eine tiefe Freude glühte in ihren Augen, als sie zurückkam. Sie eilte durch die Nebentür und gab in der Küche hastig Anweisungen. Dann lief sie in den Garten und riß Flieder und Jasmin in Büscheln von den Sträuchern, so daß die Drosseln und Amseln erschreckt dav-onstoben. Diele und Salon schmückte sie mit der duftenden Pracht. Den trauten Raum, von dem einst des Hauses Sohn — auch an einem blütenschweren Tage — Abschied nahm, wandelte sie in einen Blumenhain. Damals hatten ihm keine Blumen geblüht, nur Dornen waren sein Teil am Vätererbe. Die Dornen aber hatten Blüten getrieben. Als Ruth, wieder zu den Eltern ging, lag ein verhaltenes Glück in ihrem Auge, daß Frau Mathilde sie überrascht ansah. „Du strahlst ja, als wäre das Christkind bei dir gewesen." „Ist es auch. Wartet nur, was es e u ch bringt." Sie saßen eine Weile schwelgend. Da knirschte der Gartenkies. Werner blickte erwartungsvoll auf den Laubengang, aus dem eine hohe Gestalt im schwarzen Priesterkleide hervortrat und mit großem Blick die drei Menschen auf der Altane umfaßte. Werner sah ihm entgegen, — legte die Hand über die Augen — richtete sich halb auf — urtib konnte es nicht fassen, was er sah. „Aber . . . das ist doch nicht Pater Helmuth!" murmelte er schwindelnd. Ein leiser Schrei. Das Mutterauge hatte schärfer gesehen. > Da erkannte auch Werner — sein Mund aber brachte keinen Laut heraus. Er versuchte aufzuspringen, sank aber hilflos wleider zurück. Da war der Ankommende mit ein paar Schritten die Treppe hinauf und hielt den halb Ohnmächtigen in den Armen. „Vater!" „Her—Bert!" Wie einer, der am Verdursten ist, so trank Werner den Anblick des Sohnes in sich. Bis Schleier sich ihm vor die Augen legten. Minuten vergingen in atemloser, unaussprechlicher Seligkeit. Da drängte er Herbert sacht ein wenig von sich, ihn zu sehen und sich zu vergewissern, daß er es wirklich und wahrhaftig sei, sein Sohn. 'Sie sahen sich an und wußten bed): kein Wort zu sagen. Nun wandte sich Herbert der Mutter zu. In überwallendem Mutterglück schloß sie ihn in die Arme. „Mutter, liebe Mutter!" „Herbert! Endlich!" Frau Werner war zumute, als wäre die Seligkeit der Ewigkeit in ihr Leben gekommen, erblüht nnb geboren aus dem Opfer und dem Leid der Zeit. Die Überlast des Glückes machte sie stumm. Sie weinte nur still. Auch Herbert sprach, kein Wort, sah die Mutter nur lange glücklich' und lächelnd an. Ruth war, als sie Herberts Schritt vernommen, unbemerkt ins Haus gegangen. Das erste Wiedersehen mußten die Eltern für sich haben. — Herbert setzte sich ans Ruhebett des Vaters und behielt der Mutter Hand in der seinen. „Noch alles ganz wie einst." Er hatte Mühe, seiner Ergriffenheit Herr zu werden. Die Erinnerungen stürmten übermächtig aus ihn 'em. Er sah, wie es in des Vaters Gesicht zuckte. Krampfhaft drückte Werner des Heimgekehrten Hand. „Herbert . . . hast du vergessen, — was war?" „Vater, ich beschwöre dich, sprich nicht mehr davon. Das ist ja alles längst vorüber und vergessen. Jetzt wollen wir uns freuen, daß wir wieder beisammen sind." „Wenn wir nur beisammen blieben!" seufzte die Mutter, die schon an den Abschied dachte. „Laßt uns einmal dem glücklichen ,Heute' leben. Im übrigen, Mutter, neue Opfer, neue Kraft! Wo ist Ruth?" Die kam gerade aus dem Hause zurück. Herbert ging ihr entgegen und drückte ihr die Hände. „Ruth, Schwesterchen!" „Willkommen daheim, Herbert! Welch unverhofftes Glück!" Tief schauten sie sich in die Seelen in dieser weihevollen Stünde. Sie fühlten, diese klangen zusammen in wundervoller Harmonie, weil sie beide ;bem erkannten Ideale treu geblieben waren und nun ein herrliches Erbteil in Händen hielten — den Frieden. Nicht zwar, wie er auf Tabor verklärend geschenkt, sondern wie er auf Olbergs Höhen errungen wird. Sie waren schweigsam, die vier Menschen, in der ersten Viertelstunde des Wiedervereintseins. Wie der tiefste Schmerz, so hat auch die höchste Freude der Worte wenige. Bald aber löste sich der Bann, und es gab ein Fragen und Erzählen über beiderseitiges Erlehen und Erleiden. Nach kurzem ging Frau Mathilde mit Ruth ins Haus, um, wie Ruth lächelnd sagte, das „Mastkalb" herzurichten. Da griff Werner, der aufgerichtet aus dem Ruhelager saß, wieder nach des Sohnes Hand. „Herbert!" „Vater! Hast du Schmerzen?" „Ja, Schmerzen, aber andere, als du meinst. Wie habe ich dich gequält, dich und mich! Ich begreife es kaum noch . . ." „Noch einmal, Vater, denk docb nicht mehr an das Vergangene. Ich habe dich von deinem Standpunkte aus immer verstehen können. Mein Beruf wurde dadurch erprobt und fest. Auch ich mußte dir ja wehtun. Der liebe Gott hat nun alles so gut gelenkt." Gnu im Sprung. Das Gnu, eine südafrikanische Antilope, erreicht eine Länge von 2'20 und eine Höhe von 1’60 m. Es zeichnet sich aus durch eine außerordentliche Schnelligkeit und Behendigkeit. Sein Fleisch und Fell sind sehr geschätzt. „Ich wollte dich ihm nicht lassen, weil ich ihn leugnete . . . und doch fühlte, daß er lebte und stärker war als ich imb unser fluchwürdiger Bund. Da begann ich gegen ihn zu kämpfen. Er aber nahm mir das Liebste auf der Welt. Da wurde ich hart und verschloß ihm mib dir Herz und Haus. Nachgeben aber wollte ich nicht, lieber an meinem Stolz zugrunde gehen. Dazu band die Loge mir mit eisernen Fesseln die Hände, zwang mich, mein eigenes Kind zu verleugnen. Aber, was ich heimlich' gelitten, Herbert, wie ich mich 'krankgesehnt habe nach dir, kein Mensch hat es geahnt. Wie ein wundes Tier trug ich meinen ungeheuren Schmerz — der um so größer war, weil kein Gott ihn tröstete — in die wilde Einsamkeit der Berge. Von den Felsenklüften hörte ich mein eigenes Stöhnen widerhallen . . . und konnte doch nicht nachgeben. — Bis die Sehnsucht mich zwang und ich- mich, meines Tuns 'kaum bewußt, am Hafen wiederfand. Einmal nur, -ein einziges Mal wollte ich dich sehen. Ich -sah dich erbleichen und wanken — ich wollte hinstürmen und dich zurückhalt-en, war aber wie gebannt und gelähmt. Und dann warft du fort." Er schwieg und r-ang nach -Atem. Herbert war erschüttert von des Vaters ergreifen» dem Selbstbekenntnis. Er mußte immer dieses verfallene Antlitz betrachten, darin der Schmerz vor -der Zeit seine Runen gegraben. Was war an diesem halbgebrochenen Manne noch von der früheren trotzigen Kraft? „Herbert, weiß du es noch-, als ich meine Arm-e -umsonst nach dir ausstreckte? — Der Herrgott ist Sieger geblieben, und das ist gut." „Armer Vater! Daß du so littest, ahnte ich nicht. Aber nun laß uns alles begraben und uns der glückseligen Gegenwart freuen." Gegen -Abend kam auch Pater Helmuth, der mit Pater Werner auf Verabredung im Kloster zusammengetroffen war. Auch Doktor Reinert und Melitta kam-en wieder herüber. Der Justizrat war wie verjüngt. Alle Spuren des letzten Herzanfalls waren wie weggewischt. Scherzend drohte er Reinert mit dem Finger. „Schwindler Sie! Zum zweiten Male wird Ihnen das nicht geraten. Man merkt, daß man alt wird." „Und gemütlich", gab Reinert gut gelaunt zurück. „Wissen Sie, auch die köstliche Medizin, die Freude heißt, soll man nur vorsichtig -verabreichen, es könnte sonst sein, daß die Wirkung in ein schlimmes Gegenteil umschlüge." Glückliche, weihevolle Stunden, wie sie die Erde nur wenige hat, erlebten die Wiedervereinten zusammen. Der Mittelpunkt des Interesses war natürlich Pater Werner. Er mußte immer wieder von seinen Erlebnissen .in der Mission erzählen. Pater Helmuth, der nach seinem Rom-aufenthalt als Volksmissionär überaus segensreich wirkte, -gab aus dem bunten Schatz seiner Erfahrungen die Würze dazu. Am andern Tage zelebrierte Pater Werner unter Assistenz von P-ater Helmuth und Pater Gerhard sein -erstes Meßopfer in der Heimat. Ein „Laudamus te" ging durch seine Seele, als er zum ersten Male seinem Vater das Brot des Lebens -brach. Herbert kannte Melitta noch nicht näher. Als sie zu ihrem Onkel gekommen war, war er bereits in München. Und in den Ferien hatte er -die blaue Villa möglichst gemieden, weil er wußte, wo er des Vaters bösen Genius zu suchen hatte. Darum hatte auch die junge Melitta stets eine heimliche Scheu vor dem ernsten Studenten gehabt und war während der Ferien selten zu Werners gekommen. Herbert stellte nun bald fest, daß Melitta mit dem finsteren Onkel nichts ge-m-ein habe und daß in dieser schönen Hülle eine schöne Seele wohne. — „Bist du glücklich?" forschte Herbert in einer vertrauten Stunde in Reinerts Gesicht. „Ja!" gab er fest zurück. „Es ist wohl nicht das große, stürmende Glück, das ich einst erhoffte. Du weißt . . .! Aber man lebt nicht lange -unbewegt unter einem Sonnenstrahl. Man wird warm und segnet dankbar den guten Engel, der ihn spendet. Und — uns leuchtet ja immerfort ein stiller Stern zur Seite, den wir beide lieben, Melitta und ich." Herbert wußte, wen er meinte, insonderheit der „Stern" eben mit seinem freund-lich-en Leuch-ten hereinschaute: „Wenn's euch recht ist, fahren wir jetzt zur blauen Villa. Melitta erwartet uns. Herbert muß doch seinen kleinen Paten-j-ungen einmal in Augenschein nehmen." Es war ihnen recht. Eine Viertelstunde später fuhren sie am See entlang dem Rei-nertschen Idyll zu. Auch der Justizrat, der sich ganz -erholt hatte, fuhr mit. Die Freude hatte Wunder bei ihm -gewirkt. Er war der Muntersten einer. (Fortsetzung folgt.) Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kongregation der Missionäre Söhne des heiligsten Herzens. Jesu. Verwaltung: Missionshaus „Maria Fatima", Post Unterpremstätten b. Graz, —sterr. Verantwortlicher Redakteur für Österreich : P. Alois Wilf-ling, F. S. C., Generalassistent. Missionshaus „Maria Fatima , Post Unterpremstätten bei Graz; für Deutschland: P. Heinrich Wohnhaas F. 8. C. Missionsseminar St. Josef, Ellwangen-Jagst, Württemberg. — Universitäts-Buckdruckerei „Styria , Graz.