Erscheint Monnemtnt fill Laibach: Ditnblag und Freitag. «aniiährig halbjährig ReiaNion: »iertcljHyri, Oradischa-Norstadt Nr. 5, l.St. Expedition: Durch Rann Hau«-Nr. !9». ganzjährig ^1 : fi, 4» »f.. InsertionsgebühreN! für die 3spaltigc Zeile oder deren Rnxm für l Mal 5 tr., 2 Mal 7 kr., 3 Mal » tr. Insertion«» stempel jede« Mal 3ll kr. Verlag und Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang, halbjährig 3 „ 2U vierteljährig I „ ?ll sinjelne Lremplare kosten 5 Nkr. Zeitschrift für wtcrliindifche Verantwortlicher Redakteur: (Monuscripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Vtadics. Laibach am 20. Jänner 1865 M ft. Brauchen wir ein Kindechital? 11. Wenn von der Möglichkeit der Errichtung einer solchen Anstalt in unserer Stadt die Rede ist, so mag Mancher die Einwendung gebrauchen, es übersteige bei allem Wohlthätigkeitssinn die finanziellen Kräfte! Wir glauben es hieße die Kräfte Laibachs, den Wohlthätigkeitssinn und die Begeisterung seiner Bewohner für alles Schöne und Gute unterschätzen, wollte man dieß behaupten. Die Kleinkinderbewahranstlllt wurde in einer Zeit, in der die Nothlage in Laibach kaum noch zum dritten Thcile der jetzigen Höhe emporgestiegen war, für nothwendig erkannt und durch die Wohlthätigkeit der Bewohner unserer Stadt und ganz vorzüglich durch die Opferwilligkeit unserer edlen Frauen ins Leben gerufen; diese Anstalt kömmt armen jedoch gesunden Kinder n zu Gute, um wie viel mehr würde die Errichtung eines Kinderspitals dem stets regen Wohlthätigkeitsstrcben unserer Damen­welt Genüge zu leisten nn Stande sein, da sie armen kranken Kindern zu Hilfe käme. Es mag hier Erwähnung finden, daß in Wien in den letzten 10 Jahren zwei Kindcrspitäler durch Privatwohlthätigkeit entstanden sind, deren eines das St. Annakinderspital durch die Bemühung des bereits verstorbenen Dr. Mauthner v. Mauthstein, der durch die edlen Bewohner der Residenz in diesem seinen humanen Streben kräftigst unterstützt ward, ins Leben trat, und jetzt, nachdem das segensreiche Wirken der Anstalt erkannt worden, zum öffentlichen Krankenhause erhoben wurde. I n Wien ergibt sich bei einer Bevölkerungszahl von 500000 jährlich die Zahl von 17000 in den beiden Kinderspitälern und durch die öffent­lichen Ordinationsanstalten unentgeltlich behandelten armen Kinder, was für Laibach bei einer Bevölkerung von 22000 die Zahl von 750 jährlich zu behandelnde arme kranke Kinder annehmen läßt. Diese Zahl wollen wir vorläufig um zwei Drittheile herabgemindert ansehen und für den Rest von in runder Summe 200 jährlich unserer Hilfe bedürftigen Kleinen die Einrichtung einer Zufluchtsstätte möglich machen. Für den Anfang würde die ganz bescheidene Be­schaffung von zehn Betten«— fünf fiir kranke Knaben, fünf für kranke, Mädchen — in einem zweckentsprechenden Lokale ge­nügen. Zur Miethe des Lokales und für die erste Einrichtung, die allmalige Vergrößerung und den Forterhalt würde die Opferwilligkeit aller jener in Anspruch genommen werden, die ein warmes Herz in ihrer Brust fühlen für fremdes Elend und fremden Schmerz, und wir sind davon überzeugt, daß so wie jeder echte Patriot gerne seine Münze hinlegen wird zum Besten dieses neuzugründenden Institutes, auch die Frauen Krams und Laibachs ein Gleiches thun und zudem noch ihren Wetteifer in Darreichung von Kinderwäsche, Bettzeug u. a. nöthigen Utensilien entwickeln werden. Und so würde denn in angedeuteter Weise der Manu, von dem der Ge­danke zur Gründung dieser vorerst im Plane vorhandenen Anstalt ausge­gangen, und der ihre Notwendigkeit und Lebensfähigkeit erkannt, von Allen, die es um unser Volk Wohl meinen, kräftigst unterstützt, und fähe die eigene Pflege, die er der jungen Humanitätspflanze verheißt — die lebenslängliche unentgeltliche ärztliche Hilfe — nicht ver­gebens gespendet! -Dr. Xovaö — dieß ist der Mann — will, wie er uns mitthcilt, demnächst einen den Gegenstand anregenden Aufruf erlassen, und wir glauben, daß es für einen raschen und einheitlichen Fortgang der bezüg­ lichen Vorarbeiten im höchsten Grade ersprießlich wäre, wenn sich — sobald als möglich — ein Comits von Frauen dem Herrn Doctor an die Feuilleton. Poesien von vs. Franz prosm,. Frei übersetzt von Louise Pesjak. 4. Verlorner Glaube. Wie himmlisch ist des Auges Licht, Es strahlte eh'dem Heller nicht. Der Rosenwangen zart' Erglüh'n, Es konnte niemals schöner blüh'n. Es lacht wie sonst der holde Mund, Gibt süßes Schmcichelwort mir kund. Seite stellen würde. Wir zweifeln keineswegs, daß der tüchtige Arzt, der so mancher Mutter ihr liebstes Kind gerettet, nun eintretend in den Kreis, wo das Gesundgewordene zu den Füßen der glücklichen Eltern wieder seine Spiele treibt, und die Bitte aussprechend, den armen Eltern aus dem Volke gleiche Freude ermöglichen zu helfen, gewiß die freundlichste Aufnahme uud die werktätigste Unterstützung finden wird. Gott segne sein Beginnen! —03. Politische Nevue. Napoleon soll — wie man, in Pariserkreisen erzählt — mit der Wendung, welche das Verhältniß zu den Bischöfen seines Reiches nimmt, mehr und mehr unzufrieden werden, da er — wie jetzt gesagt wird — das Rundschreiben des Herrn Baroche wohl gestattet aber nicht veranlaßt habe. Da eine Anzahl Bischöfe die Veröffentlichung der Encyklika aus dem Umstände herleiten will, daß diese bereits durch die Zeitungen bekannt sei, so erklärt nun der „Constitutione!!"/ daß zwischen der Meinungs­äußerung eines Bürgers und der eines Seelsorgers ein Unterschied bestehe. Die Negierung, sagt das Blatt, handle vollkommen folgerichtig, sie habe dem Erscheinen des Renan'schen Buches kein Hinderniß in den Weg ge­legt, als diese Lehren aber vom Katheder herab laut wurden, habe man Renan seiner Stelle entsetzt. Auch der Erzbischof von L68«,ußon der eifrige Cardinal Mathieu hat die päpstliche Bulle von der Kanzel herab verlesen. Ans Paris schreibt man, es werde dem legislativen Körper ein neues Regentschaftsgesetz vorgelegt weiden, dessen Entwurf mit Rücksicht auf die Kränklichkeit der Kaiserin abgefaßt ist. Es verlautet, Prinz Napoleon werde in der Regentschaft einen hervorragenden Platz ein­nehmen. Da sich im Gefolge des Prinzen Friedrich Carl von Preußen der preußische Generalstabschef von Mottle befindet, so hat die Anwesenheit des Prinzen in Wien eine überwiegend militärische Bedeutung! I m preußischen Landtage dürfte es wieder recht lebhaft zugehen. Der zum Präsidenten der zweiten Kammer gewählte v. Grabow hielt be­reits eine Rede, in der er die Verfolgung der liberalen Presse und der Disciplinirung liberaler Beamten erwähnte. Die Art — sagte er — sei an die Verfassung gelegt, um den ruhmreichen Kriegscreignisseu gegenüber die öffentliche Meinung zu unterdrücken, das Abgeordnetenhaus zur Unter­werfung zu zwingen, nnd die Ader des Verfassungslebens zu unterbinden. Das Gewissen des preußischen Volkes und seiner Vertreter werde man nicht beugen! Für deu ungarischen Landtag wird in der Hofkanzlei rüstig vorge­ arbeitet; zunächst sollen die „eingesetzten" Obergespänne — durchwegs den Nc^icrungsmännern tren ergeben — zu den vorzunehmenden Landtags­ wahlen die Geniüther stimmen. Wir wollen sehen, in wie weit es ge­ lingen wird, die Liberale», von dem Landtage fcrnezuhalten. Aus Wien meldet man, daß es in Abgeordnetenkreisen als ganz bestimmt verlaute, daß die Majorität des Ministerrates sich für die Be­rücksichtigung des Antrags des Grafen Vrints ausgesprochen habe. Seine Majestät der Kaiser soll sich über den Antrag wohlgefällig geäußert und das Ministerium mit der thunlichsten Berücksichtigung dieses Antrags be­auftragt haben. Aus Wien berichtet man weiters einen Gnadenakt des Monarchen, demzufolge der Knabe Kober mit Entschließung vom 12. Jänner d. I . zu sechs Monaten „Verschließung an einem abgesonderten Verwahrungs­ orte" mit zweckmäßigem Unterrichte begnadigt worden, wie dieser Straf­ modus im St. G. ß. 270 und 272 bei der Bestrafung für Unmündige vorgesehen ist. Des Busens Farbe, rein wie eh', Erglänzet weiß wie Vlüthenschnee. Der schlanke Wuchs und Fuß und Hand Sind so, wie ich sie einst gekannt. Ja du bist reizend, hold und schön, Wie dich mein Auge je geseh'n. Nur glauben kann ich nicht an dich, Wie ich geglaubt, so inniglich. Denn jener heil'ge Glorienschein Der dich geschmückt, ist nicht mehr dein. Gebannt hat ihn ein einz'ger Blick, Doch niemals kehrt er mehr zurück. Und lebtest du in Ewigkeit, Es ist vorbei für alle Zeit. Die Gotthei t ehrt'ick/ einst» in dir, Als Schönheit stehst du jetzt vor mir. Aus dem Gemeinderathe. (Fortsetzung.) Der Bürgermeister ergreift das Wort und sagt, der Magistrat habe nach wieberholten Verhandlungen Herrn Luöar abweisend beschieden 1) weil er glaubte, daß das Gebäude werde abgetragen werden, 2) weil er anderseits der Meinung war, daß wenn dasselbe auch nicht an die Stadtgemeinde verlauft und von ihr rasirt würde, vielleicht doch ein Ver­kauf desselben an den Nachbar Mayer zu Stande käme. Da nun die Stlldttasse einen Ankauf für die Stadt nicht zulasse, zugleich aber alle Versuche gescheitert sind eine Vereinbarung beziehungsweise käufliche Über­lassung an Mayer herbeizuführen, indem Lrlöar sein eigenes Haus aufzugeben und etwa eiu lebenslänglicher Miethnehmer Mayer's zu werden nicht gewillt ist (ein Zwang, aber in dieser Richtnng nicht zu rechtfertigen wäre), so sei zu hoffen, daß der löbl. Gemeinderath, wie er dieß in ähnlichen öffentlichen Fällen bereits zweimal gethan, auch heute ein liberales Votum aussprechen werde. Es lägen zwei Projekte vor, eines für einen eben­erdigen, das andere für einen einstöckigen Bau (letzteres sei, als über die Dachtraufe hinausreichend bereits aufgegeben); der Bürgermeister glaubt, daß der Gemeinderath in den zweiten Antrag der Bausektion eingehen könne, erklärt aber den Anhang, daß Luuar die Ansprüche und Rechte die grundbüchlich festgestellt sind, aufgeben sollte für nicht zur Sache gehörig. GR. ^,tlaöiö erklärt die eben gethane Auseinandersetzung des Bürgermeisters für eine Präjudizirung des Votums der versammelten Herren. Der Bürgern : ei st er erklärt seinen Vorgang für parlamentarischen Usus und weist zum Vergleiche auf Graz, Wien, Prag; er habe nichts anderes vermeint, als die durch Abwesenheit des eigentlichen Referenten etwas unklare Sachlage aufzuhellen. GR. Dr. Suppan fragt um jene Ansprüche und Rechte, von denen er jetzt wiederholt gehört, die er aber nicht kenne. Dr. ^,1iaöiö verlangt dasselbe, und schließt daran die Frage, welche Versuche bei Mayer gemacht worden; er habe eine Privatmittheilnng, daß Mayer unter Guttman einen Antrag gestellt habe, vielleicht — meint Redner — daß der Gemeinderath einen Vergleich zwischen beiden Par­teien zu Stande bringen könnte; er wiederholt, daß er jene Akten über die Ansprüche und Rechte nicht kenne. Referent Ore l will den ganzen Vortrag von 1840 (intabulirt 1841) vorlesen. Der Bürgermeister ist gegen die Vorlesung in 6xt<2N8o. GR. Dr. Bleiweis halt die,Vorlesung der Artikel 4 uud 5 des Verkaufscontraktes vom I . 1840 zwischen der Stadt und dem Handels­ manne Herrn Ignaz Bernbacher für genügend. GR. Dr. Schöppl will den Vertrag kennen lernen. Referent liest. Aus dem Artikel 4 geht hervor, daß die Stadt­ gemeinde Laibach dem Herrn Ignaz Bernbachcr, der ihr unter einem sein Haus Nr. 1? an der Spitalsbrücke zum Bchufe des Neubaues der Brücke zur Demolirung verkauft, zur, Erweiterung seines an der Spitalbrücke (neben dem heutigen Vals'schen Garten) befindlichen Gewölbes ein im beigelegten Plane rothpunktirtes Terrain von 4s^>" 5< 8" in sein wahres unwiderrufliches Eigenthum abgetreten, und aus Art. 5, daß weder auf dem Terrain diesem Gewölbe gegenüber, noch auf jeneni der Franziskaner-­kirche gegenüber auf der linken Seite der neuen in der Spitalgasse führenden Brücke jemals ein Gebäude aufgeführt oder die Benützung dieser Terraine zur Errichtung von Verkaufsbuden zugestanden werden sollte. Nachdem so dem Wunsche der Herren Gemeinderathe Dr. Snppan, Dr. ^Iillöiö, Dr. Schöppl Genüge geschehen, kommt die Sprache wieder auf den Antrag Mayers, und Dr. H,Ir«,öiö erklärt, daß wenn Mayer's Antrag nicht zum Vortrage käme, man in die Akten nur unvollständige Einsicht hätte. Der Bürgermeister kann nun mit vollem Rechte, da GR. Orel, mit den Akten nicht vertraut, eine längere Pause mit Nachsuchen herbei­führen muß, auf den nun grell hervortretenden Uebelstand hinweisen, daß Da8 HllU5- und gesellige Lied Lei den 6üdssauen. von Siegflid KllMl. (Fortsetzung.) Der Hirt überhaupt ist der Ritter der Mahderinnen und sein Loos, ihnen zu dienen, immer nur zu wünschen, nie aber etwas zu erlangen, wie wir dieß gleich hören werden: Mäht im Feld ein wunderlieblich Mägdlein, Mäht, m goldner Hand die Silbersichel. Da gemäht es bis zur Mittagsschwüle, Hub's miteinmal also an zu singen: „Wer mir hälfe binden meine Garben, Gern dem schenkt' ich meine weißen Wangen; Wer mir schaffte kühler Quelles Labung, Gern in treuer Lieb' dem war' ich eigen!" Also singt es, meint, es hör' es Niemand. Doch, es hört der Schäfer es nicht ferne, Vind't mit Riedgras rasch die Mahd zu Garben, Wölbt die Hasel rasch zu schatt'gem Laubdach, Schafft vom Waldquell eilig kühle Labuug, Spricht darauf zum wunderlieben Mägdlein: „Nun vergilt auch, wie du es verheißen!" Doch das Mädchen, voll der schlimmsten Arglist, Giebt darauf ihm lachend dies zur Antwort: „Junger Schäfer, ei, wie ungenügsam! So du meine Garben mir gebunden, Grast dir nun im Stoppelfeld die Heerde; So du kühles Wasser mir gebracht hast, Hast mit mir du. ftlbst dich nicht erlabt auch? So du kühlet Schatten mir gewölbt hast, Hast du sein nicht selber auch genossen?" 22 Referent Stedr y kein Referat hinterlassen hat, und bemerkt, daß er (Bürgermeister) in ähnlichen Fällen schon oft mit Bitten aufgetreten, diese aber, wie sich zeige, nichts fruchten wollen. GR. Orel verliest nun den Antrag Mayer's und dazu die Schluß­erklärung Luöar'8, aus welch beiden Akten hervorgeht, daß Mayer eine Vereinigung der beiderseitigen Gebäude anstrebte, Luöar jedoch nie in eine solche willigen wolle. Dr. Schöppl beantragt eine Unterbrechung der Sitzung. Der Bürgermeister erklärt die Sitzung auf 5 Minuten unter­brochen. Nach Wiederaufnahme derselben ersucht Dr. ^,Iiaöiö den. Refe­renten zu wiederholen, was man vom Gemeinderathe verlange — es ge­schieht in zusammenfassender, übersichtlicher Weise durch den Bürgermeister. Dr. ^,1iaöiö: wenn das unter der Dachtraufe gelegene Terrain Luöar'g Eigenthum, so gehöre der Gegenstand in den übertragenen Wir­kungskreis des Magistrates; er bezweifelt jedoch die Evidenz dieses Eigen­tumsrechtes. Stellt schließlich den Antrag: Der Gemeinderath möge sich auf den Ausspruch beschränken, daß die Verbau­ung des im Plane rothaugestrich-enen Terrains genehmigt werde, mit dem Nachbar Mayer solle Lnöar auf gesetzlichem Wege eine Vereinbarung sucheu. Dr. Suppnu ist mit dem Antragsteller einverstanden und stellt den Zusatzantrag: liuöar solle auf die in feinem Gesuche an­geführte Entschädiguug wegen Erhöhung des Marien­platz es verzichten. GR. Pllit fragt (sehr leise) ob die neue Dachtraufe auf städtisches oder Lnöar'8 Terrain fallen werde. Dr. Vleiweis unterstützt Dr. ^Iiaöiö und Dr. Suppan, weil er wünsche, daß an Stelle der häßlichen Bude eine den Platz ver­schönernde Front trete, uud die Sache sich schon so lange hinausziehe. Der Bürgermeister hält noch Umfrage, ob Jemand das Wort wünsche; nachdem sich Niemand meldet, erklärt er die Debatte für geschlossen. Der Referent GR. Orel schließt sich Dr. Suppans Antrag an. Dr. ^,Iil>,öiö beginnt wieder zn sprechen, der Bürgermeister fällt ein, daß die Debatte bereits geschlossen, ertheilt aber in Berücktigung dessen, daß Dr. H,Kaöiä der Antragsteller, demselben nochmals das Wort. Dr. ^,Ii3,öiö sagt, daß von einer Entschädigung keine Rede sein könne, denn §. 1305 des bürgert. Gesetzbuches laute: wer von seinem Rechte innerhalb der rechtlichen Schranken Gebrauch macht, hat den für einen Andern daraus entspringenden Nachtheil nicht zu verantworten. Es wird zur Abstimmung über die gestellten Anträge geschritten und der An­trag Dr. ^,ilu,öiö mit allen gegen eiue Stimme, der Antrag Dr. Suppan's mit 9 gegen L Stimmen angenommen. (Schluß folgt.) Au s den Vereinen. 81«V6U8lca NlÄtiea,. (?. Sitzung des Geschäftsausschusscs am 5. Jänner l. I.) Es wird dem Hrn. Vrsölco aus Xoujio in Untcr­steiermark geantwortet, daß ihm die Mrtic«, für die neuerliche Gabe von 10 fl. zu deu früher gespendeten 100 fl. zu Dank verpflichtet sei, und daß dessen Zuschrift für die Hauptversammlung aufbewahrt bleibe. — Es wird beschlossen, daß nur diejenigen Mitglieder den „Koleclar" uud die Karte von I^o^lsr erhalten, welche der Nation bis zum 4. Februar d. I . an welchem das erste Vereinsjahr endet, beitreten. — Es kömmt eine Zuschrift der Marburger Nation, - Mitglieder zur Verlesung, welche mehrere Anträge für die erste Hauptversammlung stellen, welche Versamm­ lung, wenn möglich noch vor dem 4. Februar d. I . einberufen werden sollte, und welche daran erinnern, daß nach Beendigung der Vorarbeiten die Nation, keinen Geschäftsausschuß mehr habe. Die Versammlung be° schließt den Herrn Marburger Mitgliedern zn erwiedern, daß auch ihre Auträge für die Hauptversammlung vorbehalten bleiben, und in der Zuschrift unter einem zu bemerken, daß seit der Versammlung des Gründuugs­ausschusses bis heute der Geschäftsausschuß das gethan hat, was überhaupt in Angelegenheiten der Nation geschehen, und daß sich der Geschäftsausschuß Eine schöne, aus deu Zeiten schlichter Einfachheit der Verhältnisse stammende und anch heute noch von einer regen, stets beistandsbereiten Freuudnachbarlichkeit in frischer Uebung erhaltene Sitte bei dieser Gelegen­heit, die gleichfalls ihren eigenen Hausliederkreis hat, ist die Nod a (d.i. die Bitte, von moliti, bitten, ersuchen) die Einladung nämlich zur Ve° theiligung und Mithilfe bei dem frohen Geschäfte der Eiuheimsung der Feldfrüchte, mit der, selbst wenn sie an eigenen Arbeitskräften eben nicht Noth haben, die Besitzer von Aeckern einander und ihre gegenseitigen An­gehörigen zu beehren pflegen. Sie ergeht in der Regel an alle jungen Leute des Ortes, aber auch Freunde und Verwandte aus Nah und Ferne finden sich gerne zn ihr ein. I n festtäglichen Gewändern und aufs Beste herausgeputzt, versammeln sich nun die so gebetenen Schnitter und Schnit­terinnen in früher Morgenstunde vor dem Hause des Wirthes, und ziehen von da unter Gesang und Freudenschüssen in festlichem Aufzuge zur Arbeit hinaus. Man schneidet Getreide, man macht Heu, man umgräbt den Mais, man hält so die Wein- und Pflaumenlese ab, Alles aber unter fortwährend wechselndem Scherz, unterschiedlichen Schwänken und vor Allem unaufhörlichem Gesang. Die Lieder, die es da giebt, find meist kurz, epigramatisch zugespitzt, schalkhafte Liebesneckereien, humoristische Aus­fälle auf, deu Hauswirth u. f. w. w. z. B. Rührig dran! Zu Rand, zu Rand, Ihr Mähder! Quelle quillet, Mädchen harrt am Feldsaum! Labend schwillt die Quelle, jung das Mädchen, — Labt Euch an der Quelle, küßt das Mädchen! oder, und zwar den: Wirthe als harmlose Anspielung auf die noch erst zu gewärtigende Bcthätigung seiner Gastlichkeit als Znruf an seine Gäste in den Mund gelegt: Auf! Zu Rand! An: Ziel harrt En'r der Brodsack Vollgefüllt mit schimmlig dumpfem Hirsbrei! Daß vor'm Abend Ihr's vollendet, rührt Euch Häudc, Nicht umsonst der räud'ge Bock am Spieß sich wende! (Fortsetzung folgt,) 23 dessen Wohl bewußt gewesen und noch sei, daß ihn diese erste Versammlung kannt wäre oder vorläge, ihr darüber gütigst Mittheilung machen zu eingesetzt habe und zwar für die Besorgung von allen Geschäften bis wollen. — Gedruckt wurde das Stück nie. zur kommenden allgemeinen Versammlung; zur ersten Versammlung seien — Die in Salzbur g wohnenden Slaven veranstalten Heuer eine aber alle Gründungsausschüsse der Natioa eingeladen worden, und die Lssscla zn Ehren Voänil:'»! Nichterschienenen haben sich mit den Beschlüssen einverstanden erklärt. Der Ausschuß beschließt weiters jedes einzelne Gründungsmitglied im schriftlichen Wege um seine Ansicht zu ersuchen, wann er die Einberufung der Hauptversammluug wünsche. Der Ausschuß ist für die ersten Tage des Monats Mai , weil diese Zeit am besten passe sowohl im Hinblicke darauf, als dieser Termin mit den Statute n im Einklänge stehe, als auch daß um diese Jahreszeit die auswärtigen Mitglieder leichter nach Laibach kommen, und schlüßlich als bis dahin der Verein noch mehr Mitglieder und Vermögen haben werde, wodurch es dann möglich wird über wichtigere Gegenstände Beschlüsse zu fassen, als es schon jetzt der Fall wäre. Es wird ein Brief des Herrn Peter Xo 21 er verlesen, in welchem er die Anfrage stellt, wie viel Exemplare feiner Karte er schicken solle und zugleich den Vorschlag macht, die ÄatiL«, wolle seine Beschreibung der slovenischen Lande ver­bessern, dann abdrucken und mit der Karte zusammeu ihren Mitgliedern hinausgeben. Es wurde beschlossen, dem Hrn. ^o^lyr ganz besonders für feine hochherzige Gabe zn danken; was die Broschüre betreffe, so würde sein Wunsch durch das von Prof. Erben in Prag über Kärnten und Kram herausgegebene Buch noch vollständiger erfüllt werden, wenn der Hr. Professor gebeten würde, eine Uebersetzung seiner übrigen, die slovc­vemschen Lande betreffenden Schriften ins Slovenische zu gestatten; dieß gäbe ueben der Xo^lsi-'schen Karte ein herrliches Buch, in welchem ein ge­drängter geographisch-statistischer und geschichtlicher Ueberblick über die slove­nischen Lande geboten wäre. — Vereinskassier vr. ^. 2 rl paus« zeigt an, daß sick, der Vermögensstand feit 1. Dezember 1864 um 718 fl. 50 kr. vermehrt habe. — Man beschließt Hrn. Blasni k zu ersuchen, er wolle die Jahr­gänge 1863 und 1864 der „Novize" der Nation verehren, sowie den heurigen Jahrgang; für den Fall aber, als dieses nicht geschehen könne, wurde beschlossen, daß sich die Urtica, ans die„Novio«" -^ dieses echte Archiv ihrer Geschichte — abonnire. — Es wird beschlossen, mit dein baren Gelde der Urtica ungarische Grundentlastungsobligationen anzukaufen. — Da die Uatioa bisher 40 Bücher zum Geschenke erhielt, so wird aus­gemacht, die Namen der Geschenkgeber und die Titel der Bücher durch die „Novios" zu veröffentlichen. — Mit großer Freude wird der Brief Sr. Excellenz des Bischofs Stroßmaje r aufgenommen, in dem sich dieser Mäcen der Südslaven für die Zusendung des Xolsäar bedankt. Derselbe lautet: „Dem löblichen Ausschusse der Natioa in Laibach! I m Empfange des mir zugesendeten sehr schönen Kalenders für 1865, welchen die ßlovLnsl:», Uatioa, herausgegeben hat, sage ich für diese Gabe meinen wärmsten Dank, und ich wünsche, daß die heimatliche Anstalt der slovenischen Nation in jeder Richtung fruchtbringend sich gestalte, und daß in ihr sich immer das Licht der Bildung und Aufklärung verbreiten möge. Nehmen Sie meine Herren den Ausdruck meiner Hochachtung entgegen, mit der ich bleibe, Ihnen vom Herzen ergeben Stroßmajer in. p., Bischof. Diakovar am 1. Jänner 1865. (Die philharmonische Gesellschaft.) Soeben wurde der Jahres­bericht dieser seit 1702 bestehenden — somit der ältesten österr. — Musik­gesellschaft vertheilt; derselbe ist von dem Verfasser der 1862 erschie­nenen Geschichte der Gesellschaft Hrn. Dr. meä. F. Keesbacher abge­faßt, und ordnet die Ereignisse des Vereinsjahres, wie jene, chronologisch. Die Direktion stellt dem geschichtlichen Theile dieses Berichtes ein Vorwort voran, in dem sie auf die stets wachsende Theilnahme des Publikums an der Gesellschaft hinweist und zum Belege den zahlreichen Besuch der Ge­sellschaftsconcerte anführt, die vor einem Decennimn in einem ungleich kleinem Saale (im D. O. Hause) zur Ausführung kamen gegenwärtig in dem großen Redouteusaale abgehalten werden, dessen Raum jedoch bereits mehrmals dem Andränge der Zuhörer nicht genügte. Die Gesell­schaftsschulen haben — wird weiter angeführt — Dank dem Eifer und Talente der Vereinslehrer eine folche Theilnahme von Seite der Mitglieder gefunden, daß deren Existenz fortan als gesichert betrachtet werden kann. Indem wir zn der „ Geschichte" übergehen, wollen wir nur die Haupt­ momente herausgreifen, und lassen die Aufführung der Versammlungen, der einzelnen Concerte, Liedertafeln, Ausslüge u. s. w. bei Seite. Wir beginnen mit dem 30. Jänner. Die Todtenliste von diesem Tage brachte nebeneinander unter den Verstorbeneu höchst merkwürdiger Weise die Namen der zwei ältesten Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft — dieses Iahrhundertcs — und zwar des Ehrenmitgliedes Josef Elsner , jubil. k. k. Staatsbuchhaltungs-Negistrntors uud Erpeditors, welcher im 84. Lebensjahre starb, und der Frnu Johanna 2a«iu1a die als Institutsarme, 89 Jahre alt, an demselben Tage ver­ schied. Elsner war seiner Zeit ein sehr eifriges Mitglied der Gesellschaft, zu deren Erhaltung er insbesondere in den Kriegsjahreu sehr viel beitrug; die Frau 2u.2i.ila aber war in ihrer Jugend eine gefeierte, und in allen Kreisen gehuldigte Sängerin, deren Ruhm mit den Jahren abnahm, bis sie gänzlich in Vergessenheit kam. 17. Februar. Die Wohlthätigkeltsconcerte aus patriotischen Anlässen seit den ältesten Zeiten prägen das Bild der Geschichte unseres Vaterlandes so zu sagen in Tonfarben aus, denn fo oft die fchwere Noth des Krieges über Oesterreich hereinbrach, finden sich Concerte verzeichnet, um den ar­men verwundeten Kriegern Hilfe zu bringen. So auch diesmal, als un­fere heldenmüthige Armee bedrängt von harter Wintersnoth im hohen Norden, in Schleswig-Holstein, neue Lorbeeren sammelte. Die philhar­monische Gesellschaft veranstaltete im Theater ein Concert für die Ver­wundeten des daselbst operirenden Armeecorps. (Fortsetzung folgt.) Lokales und Provinziales. — Die flovakifche „Natiea, slnven»!:«," hat seinerzeit den Dr. I . Bleiwei s zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt. .Nim erhielt derselbe das Diplom, welches sel>- schön gearbeitet ist nnd unter andern Darstellungen die Bildnisse der Heiligen Cyrill uud Mcthold trägt. — linöek rstslinösk. Lustspiel von VoclniK. Da von diesem in Laibach 1802 aufgeführten Theaterstücke bisher nur das Wenige bekannt ist, was man unter den Handschriften VoäniK'8 fand, so richtet die Redaktion der „Novies" an Alle die Bitte, falls dem Einen oder Andern Näheres oder eine Abschrift oder vielleicht das Original be­ — Der lezte Ausweis über die Beitrage für die Natioa — vom 16. Jänner d. I . — zeigt die Summe von 8475 fl. 94 kr. — Aus Cilli erfahren wir Näheres über die Wahl des Dr. It^laz; von den zwei von dem Wahlacte Weggebliebenen war der eine selbst krank, der andere ein Arzt eben an dem Bette eines Schwererkrankten festgehalten und erster« hatte einem Nachbar die Vollmacht L^l»,» zu wählen über­geben, was jedoch nach dem Wahlgesetz nicht angeht, li^lass's einstim­miges Gewähltwerdcn sucht seines Gleichen in der Geschichte unseres Par­lamentarismus und ist von hoher Bedeutung im Hinblicke darauf, daß sein Gegenkandidat, für den man allorten im Wahlbezirke sehr thatig war, einer der höchsten Würdenträger der Steiermark! ^ — Ans Marburg schreibt man, daß daselbst am 22. d. M. in der t)itavuiot>, eine Lszeäg, stattfindet, in welcher auch „Der häusliche Zwist" (vaniaöi pi-Lpir) zur Aufführung kommt. — Am 17. d. starb hier der emeritirte k. k. Präfckt Herr Elia s Rebitsch, Besitzer der großen goldenen Verdienstmedaille, 81 Jahre alt. — Zum Leiter des Baudepartements der krain. Landesregierung und zum Baurathe wurde der bisherige Oberingenieur der Grazcr Statthalters Herr Carl Schaumburg ernannt. Heute findet die 1. dießjährige wissenschaftliche Versammlung des „Vereins der Aerzte in Krain" zu Laibach statt, das Programm enthält: 1. Innere Vereinsangelegeuheiten. 2. Wissenschaftliche Vorträge: ». k. k. Regimentsarzt v. Vilns geographisch-pathologische Skizze voU Pola. d. 1)r. I^ovaö Mittheiluugen aus der Privatpraxis, e. Primarius Dr. Fux über Steiuschnitt. cl. Prof. Dr. , Valenta über Positionswechsel des Fötus. 6. I)r. (Hi-sAoi-iö über die Behandlung der 5. Geburtsperiode nach Oreäö. — Das Freitag am 13. d. M . von dem tüchtigen und als Lehrer vielgesuchten Pianisten Herrn Zöhre r veranstaltete Concert hatte, wie zu erwarten war, einen recht schönen Erfolg. Herr Zöhre r mit seinem in Auffassung uud Durchführung' der gewählten Toustücke gleich ausgezeichnetem Spiele, und die Mitwirkenden Frau Leopoldine Gregori ö die vier Lieder mit großer Präcision vortrug, unser bekannter vorzüglicher Violinist Herr Zappe und das Mä'nnerqnartett — die Herren Schis ch° kar, Resser, Gollob und Hudabiunigg — die ihr schönes Lied (Seelendrang von Grobe) wiederholen mußten, gestalteten uns den Abend zu einem recht genußreichen. — Der in seinem Fache ganz tüchtige Eskamoteur H. Heubek hat sich außer in allen andern größeren Gasthauslokalitäten auch einmal in der Restauration unserer öitilvirica producirt; er findet überall unge­teilten Beifall. — Zur Erinnerung, daß das Verbot des Verkaufes von Rind, Ziegen und Schafen auf unfern Märkten noch nicht aufgehoben, erklären der Magistrat von Laibach und das Bezirksamt von Stein , daß auf die Markte in Laibach — am 23. d. M. — und in Stein — am 20. d. M. — keine der genannten Thiergattnngen eingeführt werden dürfe. — Aus Anlaß der noch immer in Ziviltroatien und in der Mili­tärgranze in bedeutender Ausbreituug herrschenden Rinderpest und des neuerlichen Ausbruches dieser Seuche iu Weinitz, wohin sie dnrch zwei aus Bonjanze dahin eingeschmuggelte Ochsen verschleppt wurde, fand sich die Laudesbehörde bestimmt, zur Hintanhaltung des gefährlichen Schmug­gels für das Anhalten und Anzeigen eines versuchten Einschmuggeln« von Groß- und Kleinhornvieh und dessen Rohstoffen ans dem nachbarlichen Zivilkroatien nnd der Militärgrenze Prämien einzuführen. Demnach er­hält jeder, der wahrend der Dauer der Grenzsperre aus Anlaß der Rin­derpest ein gegen das bestehende Verbot eingeschmuggeltes Horuvieh oder dessen Rohstoffe, Punkt 5, H. 46 der Thierseuchen-Vorschrift vom Jahre 1859, zu Stande bringt, oder durch Anzeige die Znstandebringung ver­anlaßt, eine Prämie, welche für ein erwachsenes Großhornvieh per Stück mit 5 fl. — für Jungvieh, Kleinhornvieh und für rohe Häute uud dgl. mit 1 fl. — festgesetzt ist. Für diese Prämie aber haftet das zu Stande gebrachte Vieh oder die ergriffenen Gegenstände, Häute u. dgl. und dieselbe ist in jedem Falle, ohne Rücksicht auf die allfälligen gegen die Schuld­tragcndeu einzuleitenden strafgerichtlichen oder politischen Amtshandlungen, zu entrichten. (Bllllchronik.) Bei der Sonntag am 22. .d. M. ans der Schicß­stätte stattfindenden Tanzunterhaltung wird auf die Anregung der Di­rectum auch der Magier Hr. Heubek sich einfinden, um die Gesellschaft vor Beginne des Tanzes mit seinen in der Thal überraschenden Künste» zu unterhalten. ^ — Der Ausschuß unserer öitavinQ«, gibt bekannt, daß am Sonntag 22. d. keine Tanzunterhaltung Statt findet, und motivirt es damit, weil die Mitglieder des ^uLni 80K0I in Krainburg am genannten Tage in der Krainburger öitaviiiea, einen großen Ball geben. — Der Mittwoch am 18. d. im Casino abgehaltene zweite Ball war weitaus stärker besucht als der erste; er war glänzend und das Bild, das er bot, erschien voll Farben in allen Tinten, so daß das Auge mit Mühe nur nach seinen Nuhepunkten, den schwarzen Costümen der Herren, forschen konnte. — Das Comits für den Handlungsball besteht aus den Herren: Direktor A. Trinker, Camillo und Johann Vaumgartner, Vl. Cegnar, K. Karinger, C. Leskovic, E. Mayer, I. C. Stöckl und Fr. Uhl. — Demnach läßt dieser Ball einen recht schönen Erfolg erwarten. Wie wir hören, wirb anf diesem Balle dicßmal das Nationalkostüm nicht verpönt fein! Correspondenzen. — r — Klllftl! den 17. Jänner. Die vom „Triglav" in seiner po­litischen Revue vom 10. Jänner ausgesprochene Ansicht, vermöge welcher das, was der heilige Vater über die Nationalitäten sagte, wohl nur den besonderen Beziehungen zwischen der nationalen Einheitsbestrebung Ita­liens und der weltlichen Macht ües Papstthnms gilt, ist vollkommen wahr und unsere Nationalitätsbestrebungen durchaus nicht beirrend. Um diese unsere, lMr offen ausgesprochene Ueberzeugung zu erhärten, und zugleich 24 zur Begriffsentwirrung in einer so hochwichtigen Angelegenheit nach Mög­lichkeit beizutragen, erinneren wir blos auf den Umstand, daß die Sache der Slovenen nicht nur der Kirche nicht widerstreitet, sondern den Forderun­gen derselben sogar vollkommen entspricht. Sprechen wir aber hier von den Bestrebungen der Slovenen, so meinen wir selbstverständlich nicht jene, wie sie hin und wieder eine leicht erregbare, heißblütige, einseitige und unerfahrene Jugend vertritt, sondern jene, die denkende und den Sach­verhalt allseitig auffassende, wahrhaft nationale, aber auch gläubig und österreichisch gesinnte Patrioten, anstreben uud verfechten, deren Ringen und Streben die beiden Zeitschriften „Oanioa," und „Novioe" schon so oft klar und deutlich bezeichnet und auseinander gesetzt haben. Diese Bestre­bungen nun sind nicht allein in keinem Widerspruche mit der Lehre der Kirche und der menschlichen Vernunft, sondern haben eben die Vernunft und das kirchliche Dogma zur Grundlage. Wer die „Novies", noch mehr aber die „Daniel" , dießbezüglich aufmerksam gelesen, wird uus das Zeugniß geben, daß wir Wahrheit sprechen. Ist aber den Slovenen bei ihren nationalen Bestrebungen als Leiterin nicht allein die beschränkte menschliche Vernunft, sondern die Vernunft, gestützt auf die Kirche, und geleitet von der Kirche, dann bewegen sich die Slovenen im Ringen für ihre gerechte Sache auf der einzig und allein sichern Bahn, auf jener Bahn nämlich, auf der auch Rom in seinem heroischen, heiligen Kampfe muthvoll und unerschrocken vorgeht, auf der Bahn, die die Erleuchtung von Oben, die ewigechristkatholische Wahrheit, der beschränkten und dem Irrthume unterworfenen menschlichen Vernunft vorzeichnet. Würde jede Nation in ihren Bestrebungen nach vorwärts diese Bahn betreten und verfolgen, dann würde man nicht so leichtfertig ein Treiben, wie es das der heutigen Italiener in nationaler Hinsicht ist, mit dem Streben und Ringen der Slaven, und hier speziell der Slovenen, vermengen, und mir nichts dir nichts verdammen. Die Sache der Slovenen ist himmelweit verschieden von den Natio­nalitäts-Vestrebungen Italiens. Was wir Slovenen anstreben, das sind die Bedingungen, unter denen wir allein als Volk, als Nation bestehen können, somit die Bildung des Volkes auf nationaler Grundlage, als der allein richtigen und auch möglichen Basis, und das haben Deutsche und Italiener schon seit jeher; das aber, was gegenwärtig Italien in na­tionaler Beziehung anstrebt, und was Rom mit dem vollsten Rechte ver­dammt, das ist Umsturz und Raub, auf was der Slovene, der inner­halb des Gesetzes auf der obbezeichneten Bahn vorgeht, mit Verachtung und Abfcheu blickt. Von der krllin.-küstcnländischen Grenze. — Eine alte Wahrheit ist es, daß der Slovene ein mildes und opferwilliges Herz besitzt und an Hilfsbedürftige jederzeit gerne Gaben spendet. Namentlich sind die Land­leute den „Abbrändlern" gewogen, deßhalb sich Letztere in jüngster Zeit auch häufiger blicken lassen, als es vor Zeiten der Fall war. Ob sich nicht- zeitweise unter wahre auch unwahre Verunglückte mengen, lassen wir dahin gestellt; wir wollen heute nur der Certificate gedenken, mit denen solche Leute zeitweise ausgestattet erscheinen. Es ist leider nur zu wahr, daß jede Nation ihre Renegaten hat; mithin es auch slovenische Gemeinde­vorsteher gibt, welche ihrer Abstammung vergessend, nur zu gerne sich mit fremden Federn schmücken, und nichts über die Amtirung in der deutschen Sprache aufkommen lassen. — Wir sind gewiß wahre Verehrer der schönen deutschen Sprache und ehren sicherlich ihr Recht, wo sie dasselbe fordern kann; allein wenn slovenische Gemeinderepräsentanten ihren Untergebenen für slovenische Lander amtliche deutsche Schriftstücke in die Hand geben, mit welchen sie von Haus zu Haus wandern, um sich von den Leuten milde Gaben zu erstehen, da kann man wohl sagen: „hier hört Alles auf." — Und wären derartige Dokumente schriftgerecht abgefaßt, — so könnte man es unserer Generation nachsichtig gelten lassen. Allein Schriften aus der Hand zu geben, bei denen man fast vergehen könnte vor Lachen, nennen wir trotz der Komik doch geradezu eine Absurdität. Wir wollen hier ein derartiges Dokument anführen, welches uns im Original vorliegt. Das betreffende Schriftstück lautet in der Original-Orthographie von Wort zu Wort, wie folgt: „Ceteficat Ver meine bitung das ist war das ist der Haus Gebrent, das ist Geschen Grat um 8 ur nach mitag um 18/11 und der Zefikat ist fcr 2 Mann, ver Bartot Truglas. N. Am 10,4 N. N. Wir fragen nun: wären Schreiber solcher „Zefikate" nicht als Mit­arbeiter der Postbüchel an ihrem Platze? Mit kressi-u könnte man der­artigen Leuten zurufen: „nicht in den Kopf, in die Krallen habet ihr sie bekommen, die Sprache!" , Mache demnach Niemand aus sich das, was er nicht ist! — Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. Aus Laibach, schreibt man der Tagespost vom 13. Jänner: I n Ihrem gestrigen Blatte finde ich, daß Forschungen über den in Steier­mark weitverbreiteten mysteriösen „Landschadenbund" angestellt wer­den. Dieser „Landschadenbund" bestand auch in Kram, und ich bin in der Lage, Ihnen Näheres darüber mitzutheilen, was auch für Steiermark von Belang sein dürfte. Der Landschadenbund ist eine uralte Clausel, kraft welchereinVertragstheil den andern für allen amVertrags­gegenstande ihm zugehenden Schaden mit allem seinen Vermögen schadlos zu halten verspricht. Der Wortlaut dieser Clause! findet sich weder in der Landhandveste, noch in der Schrannenord­nung, wohl aber in vielen alten Urkunden. Mein Gewährsmann (der Schrannengerichtsbeifitzer Daniel Baron v. Erberg um den Anfang des 18. Jahrhunderts, laut dessen Manuscript über die Landschranne in Kram) gibt drei Formen dieser Clausel, die älteste aus dem Jahre 1337, die mittlere aus dem Jahre 1477, die neueste aus dem 17. Jahrhunderte. Später wurde von der ausführlichen Aufnahme dieser Formel in die Ur­ kunden abgegangen und man begnügte sich mit dem Ausdrucke: „Bei Ver­bindung des Landschadens." Die rechtliche Wirkung dieser Clausel war eine schnellere Erecution. (In einem in der Dezembersitznng der hiesigen puristischen Gesellschaft gehaltenen, bisher noch nicht, ge­druckten Vortrage über die „Landschranne in Kram" ist dieser Gegenstand über einen großen Theil des mittel-deutschen Gebirgssystems, den Harz, den Thüringerwald, das Riesen- und Fichtelgebirge, den bairischen und Böhmerwald und fast das ganze Gebiet der Alpen — seit alter Zeit im Volksmunde lebenden Sagen, deren Inhalt das räthselhafte mysteriöse Kommen und Verschwinden Metalle suchender Schatzgräber aus Wälschland. Der Verfasser, der in der wissenschaftlichen Welt bereits bekannte kärnt­nische Ethnograph und Culturhistoriker vr.'Val. Pogatschnigg, konnte in dieser seiner sehr fleißigen und gründlichen auf die ihm zur Hand ge­wesenen Vorarbeiten sowie hauptsächlich auf eigene Forschungen in Kärnten gegründeten Arbeit, gestützt auf Valvasor (I. 137) und Prof. Biedermann, auch das Vorkommen dieser Sage in Krain nachweisen. Biedermanns Angabe, die Pogatschnigg (S. 16) wiedergibt, lautet dahin, daß auf dem ^smir, einem Berge nördlich vom Iri^lav , welcher schroff in das VintÄthal abfällt, die Wälschen ans Gold geschürft. *) Wir ersuchen unsere geehrten Abonnenten um gütige Mitteilung etwaiger ihnen bekannter ähnlicher Sagen. D. Red. Erinnerungstafel (aus dem Amtsblatte der Laibacher Zeitung). Vom 15—31. Jänner wird die Hundetare bei der Stadtkasse ein­gehoben (Magistrat). Vis 26. Ilinncr Gesuche um die zwei Studienfondsstipendien von 52 si. 50 kr. fammt Neisevergütung hin und her für Schülerinen des Hebammenkurses im Sommersemester 1865 bei den Bezirksämtern zu über­reichen. (Landesregierung.) Am 30. Jänner erste diesjährige Prüfung aus der Verrechung-Wissenschaft (Prüfungscommission in Graz). Am 31. Jänner lezter Termin für Gesuche um die Steueramts offizialsstelle 472 fl. 50 kr. und eventuell 420 fl. gegen Kaution (Finanzdi­rection für Krain). Vis Ende Jänner Konkurs um zwei Lehrerstellen für klassische Philologie am Gymnasium 3. Klasse in Il,2S82!0^ (Statthalterei-Commission in Krakau). Bis Ende Jänner Gesuche um die Posterpcdieutenstelle in Feistritz in der Wochein Iahresgehalt 100 fl. Kanzleipauschale 24 fl.; Kaution 200 fl. (Postdirection in Trieft) Für den Monat Jänner (sowie Februar und März) haben die durch die Gesetze vom 13. Februar 1862 und 29. Februar 1864 in Be­treff der Stempel und unmittelbaren Gebühren festgesetzten Aenderungen in Geltung zu bleiben (Finanzdirection für Krain.) Veränderungen im Klerus der Laibacher Diöcese. Herr Lukas Ä i ch t er, Administrator der creirte» Pfarre Ledine ist am 16. Jänner d. I . gestorben. Lottoziehungen. K. l. LottozielMg am 18. l>. M. In Graz: 50. 23. 7^52. 39. In Wien: 5. 51. 14. 61. 55. Getraute. Pfarre Maria Verlmioignng. Am 18. Jänner. Gertrud?oL^, ledig, mit Johann UIK«o Finauzwachaufscher. Verstorbene. Den 43. Jänner. Maria Pauschek, gewesene Köchin, alt 79 Jahre, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 23, am Magenkrebs. — Hrn. Mathias Seemann, Haus­besitzer und gewesener Handelsmann im 73. Lebensjahre, in der Stadt Nr. 211, an der Luugenlähmnng. — Franz Salomon, Greißler, alt 53 I. , in der Karl­städler-Vorstadt Nr. 14, an der Lungensucht. Den IL. Jänner. Johann Smretar, Schneider, alt 50 I,, im Cwilsvital an der Lungenlähmung. Den 17. Jänner. Herr Elias Rebitsch, jubilirter t. k. Gymuasiol-Präfect und Besitzer der großen goldenen Verdienst-Medaille, starb im 81. Lebensjahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 19, an der GehirntHhmnng. — Ursula Gnim, gewesene Magd, alt 81 I, , im Vcrsorgungshause Nr. 5, am gehrfieber. — Franz Weneth, Hausknecht, alt 38 I., in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 68, an der Lungenentzündung. Wocheiimarkt in Laibach am 18. Jänner. Erdäpfel Mtz. fi, 180, Linsen Mtz, fl. 4.— , Erbse» Mtz. fl. 4—, Fisolen Mtz. fl. 4,20, Ninvschmalz Pf, fr. 55. Schweineschmalz Pf. fr. 40, Speck frisch Pf. kr. 27, Speck geräuchert Pf, lr. 40', Vutter Pf. kr. 50, Gier Stück 2 kr„ Milch Mß. kr, ,0, Rindfleisch Pf. 19 bis 2! kr., Kalbfleisch Pf. fr.22, Schweinefleisch Pf. kr. 22, Hähndel Stück kr. 35, Tauben Stück kr. 15, Heu Cnt. fl. 1.10, Stroh Cnt. kr. 85, Holz hartes 30zöllig Klaft. fl. 9.50, weiches Kiaft. fl, 7,50, Wein rother Gim, 11 bis 15 fl,, weißer Tim. 12 bis 16 fl, Getreidcpreise in den Magazinen. Weizen Mtz. fl.^3.73^ Korn Mtz. fl. 2.85, Gerste Mtz, fl. 2.82, Hafer Mtz, fl. 1.85, Halbfrucht Mtz. fl. 2.97, Heiden Mtz. fl. 2,»?, Hirse Mtz. fl. 3,2, Kukurutz Mtz. fl. 3,3. 19. Iün. (tel.) 17. Jänner 18. I Ooursvericht lDurchschnitts- Geld Waare Geld Waare cours) In österreich. Währung z>> 5°/, 6?.— 6710 67.15 67.25 rückzahlbar „ '/-V, 97.25 97,50 97.50 97,80 „ „ von 1864 87.50 87.80 87.40 87.50 Silberanlehen von 1864 86.75 87.— 86. -86.50 Nationalanlehen 5 °/„ 80,25 80,35 80.35 80.43 80,40 Metalliques 5 °/„ 72.20 72,30 72.20 72.30 72.45 Verlosung 1839 161,— lsl,50 159.50 160,50 „ 1860 zu 500 fl 95.80 95,70 95.75 95.85 95.80 1864 85.80 85.90 86.20 86.­Como-Rentscheine 42 1^. »ll8ti>. . . 17.50 18 — 17.50 18.— Grundentlastungs-Obligationen von Steiermark, Kärnten, Kram. . . 90.-91.— 90.-91.— Nationalbank 798. 800— 789.-79.0.--78«.— Kreditanstalt >183.-183.20 183.-183.20 183.40 Wechsel auf London 114.75 114.85 114 80 114.90 114.80 Silber 1114.25 114.50^114.2« 114.40 114,33 Gorrespondeyz der Redaktion. Frau Varonin E. in Venebig, Wir danken herzlich. L. v, R. in Wien: Erhalten, sehr erfreut — nächstens mehr; für die Frage R. — St. wiffcn wir keine ausführlicher von Hrn. August Dimitz besprochen worden.) Antwort, — Hrn, —ö— in E. Wir danken; ersuchen wieder. — Hrn. F. i» Ncnstodtl: Daß Sie die »euüche Corresponoenz so schlecht aufgefaßt hat uns stanncn gemacht; Der Jahresbericht der Akademie für Handel und Industrie' in Graz es scheint Ihnen der Sinn für Ironie zu fehlen. — Hrn. -l e in Neustabtl: Ihre vom Schuljahre 1864 enthält einen wissenschaftlichen Beitrag unter dem sehr interessanten Mittheilungen kamen leider zu spät; nächstens. — Hrn. —r— Titel: Die Wälschen in der Sage*) und behandelt demnach die in Kran»: Wir danken recht sehr; bitten uns auch ferner zu erfreuen.