P^Lllümeriiiiaiir - vrrilt: Kür Laibach KaujlLdrrg . . . 6 kl. — Halbjährig . . . s „ — Bierieljährig. . . i „ öo Mouarlich . . - — , 5<« Mit der «aazjädrig . . HalbjSbrig . Vierteljährig. Post: . »K. — Ir . 4 , S" , . r . 25 . Mr ZusteLung i^S Haus vierke!--ILHriff 25 sr-> monalliS 9 kr. ü cdaktion BabnbsfIasi'; Nr. r3^ Lkprdüion und Znlerale» Snrean: »ongretzplayNr 81 (BuchbanNu,^ r°n I. r. L leirmavr ^ Y.Bawbu^" '!r Ziiscriioiisprkile: Fiir !-ie einspaltige Petil^ej bei zweimaliger Einslbaltui dreimal ä 7 kr. InsertionSftemvel jede^nia! 8N Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabult Äilouiins Mitteilungen werden nickt berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 231. Dienstag, 11. Oktober. — Morgen: Maximilian. 1870. ^Erweiterung der Autonomie ist ein beliebtes Schlagwort der Föderalisten. Das klingt alles vortrefflich, bemerkt die „N. Fr. Pr." entbindet aber keineswegs von der Frage: Autonomie wessen? Die Autonomie der Kronländer ist kein Heilmittel für dcn Zwiespalt der Nationalitäten und die Autonomie der Nationalitäten würde eine Spaltung der Kronländer von gemischter Bevölkerung sei«. Gewöhnlich beruft man sich auf daö Muster Englands, um die Autonomie zu empfehlen, schiebt aber dem gebrauchten Losungsworte dabei einen ganz abweichenden Begriff unter. Zuvörderst nämlich beschicken Schottland und Irland das gemeinsame Parlament in London, und es gibt weder einen schottischen noch einen irischen Landtag (auch einen englischen nicht) für sich insbesondere. Wohl aber gibt es eine Autonomie örtlicher Bezirke von kleinerem Umfang, und eiu uicht unwesentlicher Bestand-theil der englischen Freiheit beruht auf dieser eigeu-thümlicheu Art von Selbstverwaltung, ans der Abwesenheit einer vormnndschaftlich abgefaßten Viel-regiererei, auf dem schlichten Mangel au einer mit Räderwerk überhäusten RegieruugSmaschine, wie sic zum Beispiel in Frankreich, mag es eine Republik oder eine Monarchie sein, von oben herunter bis iu alle Einzelheiten des Volkslebens einzugreifen pflegt. Was der österreichische Separatismus hingegen als Autonomie zu bezeichnen beliebt, das ist himmelweit verschieden davon: jene englische macht nicht in Agitation, läßt das bestehende Recht in Ruhe, führt keine Kriege gegen das Parlament, droht nicht mit einer Zersplitterung des Staatswesens. „Aber gegen Zentralisirung wird mau doch wohl noch kämpfen dürfen, ohne daß dadurch der Staat bedroht wird?" Je nach Lage der Umstände; cs ist eben gleichfalls ein vieldeutiges Wort, die „Zen-rralifirnng." Da kommt eö denn anf die Begriffe an, die man hineinträgt. Einige geben sich die Miene, Oesterreich übermäßig zentralisirt zn fiudeu, obwohl es nicht weniger als l7 einzelne Landtage aufweist; andere halten einen so geringen Grad von Zentralismus, wie es der österreichische ist, noch zur Noth für entschuldigt. Wirkliche Zentralisten von der strammeu Schule aber würden jene 17 Beson-derheitcu schon für eiu förmliches Anseinanderziehen des Staates anfchen. Wic man sieht, liegt zwischen den beiden Extremen noch ein geräumiges Meinnngsgebiet in der Mitte. Auch bietet Oesterreich in diesem Streite das interessante Schauspiel dar, daß seine Zentralisinuigö - Gegner so eigentlich keine Gegner der Zentralisirung sind. Das anscheinende Rälhsel löst sich einfach. Nur von Wien aus soll um keinen Preis zentralisirt werden; hingegen von Prag aus das Kronland Böhmen oder von Lemberg aus das Kronland Galizien oder von Laibach aus das Zukunftsreich Slo-venien zu zentralisiren, natürlich dort in czechifcher, hier in polnischer und slovenischer Tendenz, dawider haben die Herren Separatisten nichts, sondern arbeiten an dieser Art von Zentralisirung vielmehr auf das eifrigste selber. Also auch hier ein Losungswort ohne Klarheit des Gedankens oder ohne Konsequenz. Denn warum eine Zentralisirung der Kronländer berechtigter sein soll, als irgend eine andere, darüber liegt keinerlei Motivirung vor. Möge das zusammenreimen wer da kann; aber zu konstatiren ist, daß man zweierlei Maß und Gewicht führt. Der Wirrwarr iu Frankreich ist noch größer, die Desorganisation der RegierungS-gewalten noch gründlicher als die bisherigen, nichts weniger als rosig gefärbten Berichte a»S dem Innern des Landes ahnen ließen. Es waltet, äußert sich ein Wiener Blatt, nicht blos zwischen dcn Departements und dem Ministerium, zwischen den Republikanern und Imperialisten, zwischen rothen und blauen Parteigängern der Republik ein tief einschneidender Zwispalt ob, auch zwischen den Mitgliedern der provisorischen Negierung selbst sind ernste Differenzen ausgebrocheu. Die Filiale in Tours geberdete sich deu Gewalthabern in Paris gegenüber zu selbständig und wird von diesen letzteren nnn wic ein Kollegium von Jungen geschul-meistert und desavouirt. Am 29. September schrieb die „Lokalregicrung" in Tours in einer feierlichen Proklamation an das französische Volk die Wahlen für die Konstituante auf den 16. Oktober aus. Am 1. Oktober hatte man in Paris hievon Kenntniß erhalten und kontremandirte sofort die Verfügungen, welche Herr Erömieux und Genossen erlassen; ein am 6. im ganzen Lande publizirtes neues Dekret vertagte die Wahlen neuerdings auf unbestimmte Zeit, „bis die Wahlen in der gesammten Republik vorgenommeu werden können." Herr Gambetta mußte sich in den Korb eines Luftballons fetzen und auf dem nicht mehr ungewöhnlichen aeronautischen Wege das freie Land außerhalb der deutschen Zernirungslinien gewinnen, um von dort nach Tours zu eilen und Herrn Cre-mieux dcn Kopf zurechtzusetzen. Durch die Verschleppung der Wahlen zur Konstituante wird auch die Bildung einer festen, im Lande selbst allgemein Jeuilleton. Übertragungen aus Preäern. An !>ie Saiten (Ltrünam). Tönt, ihr Saiten! sanfte Klagr, Leis erklinge Lu mein Lied! Kunde meiner Qualen trage Zu der Harten, die mich flieht: Wie die Wangen bleich vor Sehneu, Matt der Blicke Glanz und Licht Von der Flut der heißen Thränen, Die mir aus dem Auge bricht; Wie nach ihr mein Herz verlanget, Wünschevoll und sehnsuchtheiß, Was es freudlos fürchtet, banget, Wie es, ach! von Glück nichts weiß; Wie es ihr mich drängt entgegen, Wenn sie hold vorüberschwevt, Wie in tiefster Seele Negen Mir ihr süßes Bildniß lebt; Und wie ihr, die gern ihr Sänger JhreS Ruhms und Lobes seid, Läßt sie schmachten uns noch länger, Schweigen müßt in Ewigkeit! Zieht denn hin, ihr Klanggebornen I Boten meinem Liebesschiiierz; Wenn ihr könnt, rührt der Erkornen Mitleidleeres Felsenherz. >1. 8. Was noch Alles aus Papier gemacht wird. Waschbecken, Spucknäpse, Wafsereimer, Teller, von Papier — das ist das neueste auf dem Gebiete der Papierverwendung. Alles in der Küche und im Speisezimmer gebrauchte Geschirr wird gegenwärtig in Newyork von der „Amerikan Papiermache-Fabrik" hcrgestcllt. Man könnte dieses Erzeugniß der Industrie als ein kleines Wunder betrachten, wenn nicht in England seit ganz kurzer Zeit noch ganz andere Dinge aus Papier angefcrtigt würden! Zunächst — erstaunen Sie nicht allzusehr, schöne Leserin, erblickt man in dem Magazin der betreffenden Firma — Unterröcke für Damen, welche die Aufmerksamkeit des Beschauers auf sich ziehen; der Besatz zeigt auf weißem Grunde geschmackvolle Muster, die entweder in Schwarz aufgedruckt oder mittelst der Stanzen ausgeschlagen sind. Obwohl die Ausführung eines solchen Musters mit Nadel und Scheere in gewebten Stoffen bedeutend theurer zu sichen kommen würde, kostet doch ein Unterrock von Papierstoffen noch nicht so vicl, als man für einen gewöhnlichen zu waschen zu bezahle» pflegt. Dann sind es weiter große Bettvorhänge, die ausgestellt sind, und die auf weißem oder farbigem Grundc ansprechende und geeignete Muster zeigen, die durch ihre Zeichnung an die Möbelkattnne unserer Kattunfabriken erinnern; sie bilde» eine gute Nachahmung der bekannten baumwollenen Möbelstoffe, für die sic bei ihren so billigen Preisen umso willkommeneren Ersatz bieten. Ganz besonders fallen die Polster und Matratzen auf, die ebenso durch ihr geringes Wärmeleitungsvermö.ien, wie durch ihre äußere, sehr geschmackvolle Ausstattung sich empfehlen. Als ebenfalls empfehlenSwcrthe Artikel sind noch anzusühren; die TageSbettdecken mit ihren durchstauztcn, vielfach abwechselnden Mustern auf den Kanten, dann die weißen, mit sehr geschmackvollen Mustern ausgestatteten Taschentücher, von denen Stücke vielleicht schon dcn darauf folgenden Tag nach dem Fest dazu dienen müssen, Holz und Kohlen im Ofen anzuzünden, wenn es nicht der Besitzer vorzieht, sie wieder zurück in die Fabrik zu verkaufen. Schließlich zeigt das Magazin auch noch aus solcher Papiermasse dargestellte Schuhe, für welchen Zweck die Masse nur insofern eine Veränderung erleidet, als ihr, um sic wasserdicht und fester zu machen. Kautschuk und Firniß zugesetzt werden; man erhält hiedurch eine Lederimitation, die, wo ein öfterer Wechsel größere Dauerhaftigkeit und höheren Kaufpreis nicht wiinschenSwerth und angemessen erscheinen lassen, ihren Platz ausfüllt. refpektirten und von den Mächten anerkannten republikanischen Regierung verzögert, wo nicht ganz unmöglich gemachr. Nach dem Falle von Paris und Metz, der „nur mehr eine Frage der Zeit und der Jngcnieurrechnung ist," und nach der Uebersicdlung in das fernabliegende Toulouse hat die provisorische Regierung ohne ein Parlament an ihrer Seite noch weniger Autorität als heute. Mit solchen Manövern arbeitet sie nur den Imperialisten in die Hände Vom Kriege. Die Operationen der gegen Lyon vorrückenden deutschen Armee haben begonnen. Anö allen Thei-len des Elsaß brechen die Deutschen in die südlichen Departements herein- Die Hauptmacht unter Generallieutenant Werder hat die südlichste Richtung eingeschlagen und marschirt von Mühlhausen gegen Besanxon vor. Ihr gegenüber befindet sich General Cambriel mit einer Division der „Lyoner Armee," er hält ^>ber selbstverständlich nicht Stand, sondern zieht sich ohne Gefecht zurück. Der rechte Flügel der deutschen Reservearmee muß einen weiten Umweg von Straßburg über die Vogesen gegen Luue-ville und Epinal machen, um den linken Flügel der Lyoner Armee auszuheben. Die Brigade Degenseld der Badenser Division, ungefähr 6000 Man», stieß am 6. d. zwischen Raon l'Etape und St. Die auf die 14000 Mann starke Division des Generals Dupre und schlug dieselbe in einem sechsstündigen Gefecht vollständig. Der Kampf war sehr heiß. Die badischen Truppen haben einige von den Franzosen hartnäckig vcrlheidigte Dörfer mit dem Bajounete genommen und schließlich den Feind über Bruyeres nordöstlich von Epinal zurückgeworfen. Die Lerluste der Franzosen betragen ungefähr 2500 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangene», während die Badenser kaum 450 Mann verloren. General Dupre ist verwundet worden. Warum der linke Flügel der Lyoner Armee so weit vorgeschoben wurde, kann sich die „Pr," der wir diese Darstellung entlehnen, nicht erklären. Der Gedanke, mit 14.000 Mann Metz zu entsetzen, ist zu lächerlich, als daß er erwogen werden müßte; eine ernste Beunruhigung der OpeiationSlinie zwischen Deutschland und Metz hätte »ur dann mit Erfolg ins Werk gesetzt werden können, wenn Straßburg die deutsche Zer-nirungsarmee noch immer sesthalten würde. Seitdem Straßburg gefallen, war es Ausgabe der Lyoner Armee — wenn sic überhaupt halbwegs operations-tüchtig ist — sich zu konzentriren, den Vormarsch der Deutsche» zu erschweren und sich, ohne ein Gefecht geliefert zu haben, auf Lyon zurückzuziehen. Die Zersplitterung der Divisionen der Lyoner Armee kann nur die eine Folge haben, daß die Korps ein-zelnweise vernichtet werden. Es wird sich also dasselbe Schauspiel wiederholen, wie zu Beginn des Krieges mit der großen französischen Operationsarmee. Weitgedehnte Aufstellung, sicherer Tod. Nach Berichten aus dem preußische» Hauptquartier ist gegenüber dem Unwesen bewaffneter Bande» angeordnet, daß jedem Departement, in welchem derartiges ferner verkommt, die Kontribution von einer Million Franke» auferlegt werde. Gleichzeitig werde» die Gemeindeämter nachdrücklichst an ihre Pflichten erinnert. Garibaldi ist in Tours angekommen und natürlich aufs freudigste begrüßt worden. Die Mitglieder der provisorischen Regierung statteten ihm Besuche ab. Man will aus einzelnen Briefen Ga-ribaldi's dessen Absicht folgern, für den Frieden zu wirken. Vor Metz kam es am 7. wieder zum Schlagen. Marschall Bazaiue gönnt weder seinen Feinden noch seinen Truppen lange Ruhe. Am 7. Nach, mittags griff er am linken Moselufer mit der Garde die preußische Division Kummer an; gleichzeitig warf er am rechten Ufer mehrere Divisionen gegen das I. und 10. preußische Ko-ps. Der Angriff auf alle verschanzte» Stellungen der deutschen Truppen wurde abgewiesen und kehrten die Franzosen mit einem Verluste von 2500 Mann in die Festung zurück. Die deutschen Verluste werden auf 600 Mann veranschlagt. Ein Blick auf die Festungen Ostfrankreichs zeigt als jetzt genommen: Stiaßburg, Toul, Marfal, Vitry, Sedan, Laon, Lützelstein, Lichtenberg und das von Alters her noch halb befestigte Weißenburg; als belagert: Pfalzburg, Bilfch, Soiffons; als beobachtet oder zernirt: Paris, Metz, Thionville, Meziöres, Montmcdy, Verdun, Longwy, Schlettstadt, Neu-Breisach. Es sind demnach neun feste Plätze bereits in deutschen Besitz übergegangen, während deren zwölf noch zur Zeit von deutschen Truppen umstellt sind. Berichten anö Basel zufolge wäre Mühl-Haufe» am 3. d. M. wiederholt dnrch 6000 M. deutscher Truppen besetzt worden. Vor der Besez-zung durch dieselben fanden noch arge Arbeiter-Exzesse statt, und zwar am 2. d. Abends; man plünderte Wagen uud verwüstete die Mairie. Das Aufgebot der deutschen Armee an Kavallerie in dem gegenwärtigen Kriege dürfte selbst von Rußland noch nie erreicht worden sein. Es umfaßt mit Inbegriff der 20 süddeutschen Ka-vallerie-Regimenter zwischen 130 und 150 Regimenter mit mindestens 70.000 bis 80.000 Mann und Pferde». Die vor dem Kriege preußischerseits vielfach vertretene Erwartung, auch ferner die Kavallerie in der Weife der drei schlesischen Kriege verwenden zu können, hat durch die Kriegsereignisse und namentlich durch die Schlacht von Mars'La-tour doch nur eine sehr bedingte Bestätigung erfahren ; desto günstiger und unerwarteter hat sich hingegen die Benützung der Reiterei zur Deckung und Verhüllung der Operationen der eigenen Armee, zu weiten Streifzügen, zur Umfassung und Beunruhigung des Gegners und zum Eklaireurdienst ausge-wiesen, und muß unbedingt ein großer Theil der errungenen Erfolge der rastlosen Thätigkeit derselben zugeschrieben werden. Das sicherste Zeugniß von den Verlusten der Straßburger Bürgerschaft und Garnison legen die langen Gräberreihen im botanischen Garten ab. Jedes Grab enthält mindestens drei Leichen. Soldaten, alte Leute, die den Leiden und Entbehrungen des Belagerungszustandes erlagen, sowie Kinder im zartesten Alter liegen beisammen. Auch der beim Einznge der deutschen Truppe» meuchlings getödtete badische Grenadier Klein ist auf diesem improvisirten Begräbnißplatze mit seinem Mörder zusammen begraben worden. — Sehr wichtig ist es, das Urtheil der gebildeten Straßburger über die Ereignisse und deren Folgen zu erfahren. Denn es ist leider wahr, daß die Gemüther im Allgemeinen sehr verbittert und mit dem tiefsten Mißtrauen gegen Deutschland erfüllt sind. Man ist nämlich in der unglücklichen Täuschung befangen, das deutsche Volk hege einen unerklärlichen Haß gegen die Elsässer uud habe die entsetzlichen Szenen des Bombardements mit Genugthuung vernommen, Es ist daher sehr hoch anzuschlagen, daß der Führer der Schweizer Hilfskommission, Oberst v. Büren, in Basel eine Broschüre herausgegeben hat, welche den Nachweis sührt, daß die Beschießung der Stadt dem Kommandanten zweimal angezeigt wurde, während derselbe die Bürgerschaft darüber völlig im Unklaren ließ und nur immer von einem „feierlichen Augenblick" sprach, der „nahe sei." Erst die grausamen Verwüstungen der ersten Granaten gaben den entsetzten Bürgern die Erklärung der Phrase, so daß also dieselben an einen Uebersall der Deutschen glauben mußten. Sogar der bisherige Präfekt, Baron Prion, ist verdächtig, den Straßburgern eine unerwartete Beschießung gewünscht zu haben, um sie zum höchsten Haß gegen die Deutschen anfzu-stacheln. — Erst eine lange Sorgfalt wird die geschlagenen Wunden heilen können. Aus StraPurg schreibt der mecklenburger Hofbaurath Demmler: Nach einem mit Maßstab versehenen Straßburger Stadtplan habe ich den Stadttheil gemessen, der total in Trümmern liegt; feine Länge betrügt 7000 Fuß und feine Breite lAD Fuß. Auch in der übrigen Stadt sind kanm hundert Häuser zu zahlen, welche von dem Bombardement unbeschädigt geblieben. Viele Prival- und fast alle öffentlichen Gebäude sind total zusammengeschossen und ausgcbrannt, so z. B. am Paradcplatz mit dem bronzenen Standbild des Generals Kleber das Musenms-Gebäude für Malerei u»d Skulptur; dasselbe Schickial lraf das Theater mit einem Söulenportal uud dir Präfektur. Die sogenannte neue Kirche aus dem I3ten Jahrhundert war nach der Aushebung des Klosters 1681 den Protestanten übergeben; in einem östlichen Anbau bewahrte man die an alten Urkunden, Werken, Altcrlhümeru reiche Stadtbiblioihek: auch dieses ganze Gebäude ist völlig zerstört; man findet »och viele, wenngleich verkohlte, doch lesbare Pergament- und andere Blätter. Im Ganzen ist gerade dieser ehemalige golhische Bau in seiner gegenwärtigen Ruine mit zersprengten, durch Feuer abgeblätterleu Sandsteinsäulen und Bögen das Ergreifendste, aber auch .zugleich Pittoreskeste, was man nur sehen kann. Viele andere große Gebäude, wie Arsenal, Fabriksanlageu, sind gleichfalls Ruinen, daneben vier Stock hohe Faßaden, welche von zahlreichen Kartätschen- und Wallbüch-senkugeln so zerschossen wurden, daß sie sich mit einem menschlichen Antlitz vergleichen lassen, welches mit Pocken übersäet ist. Vom herrlichen gothischen Münster des Meisters Erwin v. Steinbach <1277 begonnen, nach seinen, Tode 1318 von seinem Sohne Johann fortgeführt) ist das ganze Dach abgebrannt, die Gewölbe haben aber dadurch uicht gelitten. Die Nordseite des Thurmes und der Kirche ist indessen a» vielen Stellen doch arg beschädigt, namentlich sind mehrere Galerien der zahlreichen Umgänge, viele Säulchen der Baldachine zerschossen, Gesimse durch Granaten beschädigt, auch der ältere by;a»' tinische Theil, der Giebel, ist durch eine Granate so durchschossen, daß die Decksteine dachartig von derselben in die Höhe geschoben wurden rc. Im Innern sind mehrere Kugelspuren a» de» Glasmalerei-Fenstern bemerkbar. Man hat jedoch später die Vorsicht gehabt, aus acht Fenstern, von denen jedes vier Glasgemälde in lebensgroßen Figuren hat, dieselben herauSzunehmen. Endlich ist auch der obere Theil der Orgel durch eine Granate zerstört, die berühmte astronomische Uhr ist jedoch unversehrt. Es ist in der That ein glückliches, wundeiähnlicheS Ereigniß, daß dieses herrliche deulsche Bauwerk erhalten blieb; in einer Straßenbreite gegenüber sind mehrere Häuser total zerschossen und auSgebrannt. Politische Rundschau. Laibach, 11. Oktober. Ueber den Ort, wo die Delegationen Heuer ihre Sitzungen halten werden, schreibt „P. N.," gehen einander widersprechende Gerüchte um. Wiener Blätter haben vor einigen Tagen behauptet, daß die Delegationen in Wien tagen werden ; Pester Blätter nannten Pest. Man erfährt jetzt, daß die letztere Nachricht wahr sei, und daß auch der Kaiser im November und Dezember längere Zeit in Ofen verweilen wird. Auch in Angelegenheit der Sitzungslokalitäten beider Delegationen ist bereits eine Entscheidung getroffen. Die ungarische wird im Museum, die österreichische im großen Saal der Akademie ihre Sitzungen halten und die Regierung hat das Präsidium der Akademie bereits um die Ueberlassung des Saales angegangen. Thier«, von Petersburg zurückgekehrt, hat in Wien beim Kaiser in Gegenwart des Reichskanzlers eine längere Andienz gehabt. Der letztere gab ihm zu Ehren eine Festtafel; er wird überhaupt mit großer Aufmerksamkeit behandelt. Von Wien wird sich der franz. Staatsmann nach Florenz begeben. Eine Versammlung von Katholiken in Fulda hak eine Adresse an den König von Pren-ße» beschlossen, worin sie diesen bitten, dem Papste in seiner gegenwärtige» Bedrängniß zn helfen. ' Es wird in Abrede gestellt, daß König Wilhelm zum Gebrauche des Bades nach Homburg gehen werde. Preußen hatte in Turin Vorstellungen erhoben gegenüber der Thalsache, daß sich italienische Freiwillige nach Frankreich begaben. Jetzt wird die Grenze gegen Frankreich stärker besetzt und kein Freiwilliger mehr hinübergelassen, sondern ar-retirt. Frankreich, so meldet die „Pr." aus Turin, hob die in Organisation begriffene italienische Legion von Marseille auf und nimmt keine italienischen Freiwilligen mehr an. Kardinal Antonelli trachtet, das gute Einver-neh men Italiens mit Preußen zu stören ; er soll angeblich dem preußischen Gesanvien in Rom viele, Italien kümpiomillirciide Details mitgclhcill haben, die sich auf Verhandlungen mit dem französischen Gesandten Aiala^et und dem Prinzen Napoleon beziehen. Die Verhandlungen betreffs Herstellung eines Noäus vivsiiäi zwischen Italien und dem Papste sind vollständig gescheiten. Nach der Besitznahme des Qairinals seitens der Italiener ließ der Papst dem Könige direkt sagen, es sei absurd, ihn weiter mit Bergleichsversuchen zu belästigen. Die Borschlage, welche Italien dem Papst-t h u m machte, sind nach einer Korrespondenz der „Pr." aus Rom, 5. Oklober, folgende: Der Papst bleibt sonveräner Fürst; die Kardinale haben Für-stenrang; die OitiL bleibt unter der vollen Gerichtsbarkeit und souveiuneii Herrschaft des heil. Stuhles; die Freiheit des Verkehrs zwischen dem Papst und fremden Souveränen und deren KleiuS ist zugesichert; die diplomatische Immunität der päpstlichen Nuntien und Legalen ist aufrecht erhalten, alle religiösen Aemter, Einrichtungen und Körperschaften werden beibehalten; das Eigmlhum der geistlichen Körperschaften und die Klrchengüter in Rom und der OUM bleiben unangetastet; die italienische Regierung stellt dem heiligen Stuhle und der Kurie eine unveräußerliche jährliche Rente zur Verfügung, deren Ziffer nicht geringer sein darf als jene, welche diefelben thatsächtlich aus dem Budget des Kirchenstaates beziehen; alle Zivil' und Militärbeamteu italienischer Nationalität sind beinhalten. Dieser Vertrag wird im Einverständnisse mit allen Mächten abgeschlossen, welche katholische Unterthanen haben. Der Papst hal ein Zirkular an sämmt. liche Mächte gerichtet. Die letzteren werden zn äußerster Resistenz aufgefordert. Die Nuntiaturen wurde» ferner in einer neuen Note oufgesorderl, alles anf^ubiclen, um die Mächte zur Restauration des Papstthumö zu bestimmen. Beide Dokumente solle» vorläufig nicht publizirl werden. Der Appellhof von Lucca hat die Versetzung Mazzini's mit 114 Genossen wegen Konspiration zum Umstürze der Regierung in Anklagezustand beschlossen. Was von Straßburg herüber über die S tim-m u n g d er Be v ö l k er u n g verlautet, ist nicht günstig. So wird der „Karlsruher Zeitung ge> schrieben: Man gebe sich nicht der Täuschung hin, als ob die Stimmung der Wiedervereinigung mit Deutschland günstig wäre oder sie auch nur leicht ertrüge. Es gibt viele Leute, welche Deutschland kennen, hochachten und lieben; es gibt auch nicht wenige, welche unter den obwaltenden Umständen, wiewohl mit schwerem Herzen, für den Anschluß stimmen würden. Aber es gibt sozusagen Keinen, der einer Veränderung Apolitischen Lage entgegenjauchzie; die Bande, welche diese Stadt an Frankreich knüpfen, sind zu eng, die Wirkung der letzten Ereignisse ist zunächst eine zu herbe. Trotzdem wird cs, wie ich nicht zweifle, gelingen, die herrliche Stadt in nicht gar ferner Zeit wieder in ein Glied vom Körper Deutschlands zu verwandeln. _________________ Zur Tagesgeschichte. — Es wird nunmehr offiziell gemeldet, daß die Kaiserin Mitte dieses MonatS die Billa Trautt-»lannsdorfs bei Meran beziehen werde. Die kleine Prinzessin Marie Valerie wohnt bei ihr, während Prinzessin Gisela eine benachbarte Billa beziehen wird. — Dr. Schlesinger, der vom österr. patriotischen Hilfsvereine nach Deutschland geschickt worden war, um über die Thäligt'eü der dortigen Hilfsvereine zu berichten, macht darauf auflnerksam, daß, wie er sich überzeugte, iu allen Lazaretheu, Spitälern, und Ambulanzen Verbandzeug, namentlich Charpie in Uebersluß vorhanden ist, daß vor allem anderen Unterstützungen an Geld willkommen, diesem zunächst aber „Ungarweine," Branntwein, Flaiielljacken, Decken und Beinkleider höchst erwünscht sind. Selbstverständlich, so berichtet Dr. Schl, weiter, ist die Versorgung der Verwundete», die ärztliche Uebermachung in der Residenz, wo alle Hilfsmittel leicht und schnell zur Hand sind, eiue tadellose. Aber zwischen der Berwnndelen-nnd Krankenpflege in den Slädie» und der auf dem Kriegsschauplätze walte ein himmelweiter Unterschied ob. Da fehle es vor allem an schneller und zureichender ärztlicher Assistenz, an HilfS- und Labemitteln, und Klagen über das hofsärtige, willkürliche uud kavaliermäßige Gebahren der Johanniter kamen ihm selbst von solche» Telegirten zu Ohren, die sonst sehr milde in ihrem Urtheile sind. Schließlich behauptet Schl., daß im großen und ganzen unser österreichischer patriotischer Hilfsverein, der erste Hilssverein, der überhaupt existirie, bezüglich der Viel-seiiigkeit seiner Wirksamkeit, namenilich was die Unterstützung der Witwen und Waisen der gesallenen Krieger belrissl, alle ihm bekannten deutschen Hilfsvereine kühn in die Schranken fordern darf. — Am 22. v. M. ist auf der Festung König-grätz ein Infanterie - Lieutenani »ach Unterschlagung von 1129 fl. flüchtig geworden. Vor einigen Tagen wurde derselbe in Leipzig verhaftet und vorgestern dem k. k. Grenzpolizei-Kommissariate in Bodenbach ausgeliefert. Der junge Mann dinirte unter strenger Aufsicht in der dortigen Bahnhof-Restauration und ging dann auf den Abort, vor dessen Thüre sich der Wachmann postirte. Es verging eine geraume Zeit, der Gefangene ließ sich nicht sehen. Dem Wachmanne wurde endlich bange, er riß die Thür auf und fand — den Abort leer. Der Gefangene war spurlos verschwunden. Es wurden sofort die umfassendsten Maßregeln zu dessen Wiederhabhastwerduug eingeleitet. — Ein trauriger Unfall ereignete sich am 5. d. M. in Nnczic (Bezirk Smichow). In den dortigen Eisenwerken wurden in einer Grube süns Häuer durch einen Einsturz verschüttet. Als man sie herausgrub, waren sie sämmtlich bereits todt. — Ter republikanische Präfekt von Straßburg, Valentin, der am 19. September schließlich in die Stadt hineingelangt war, ist am 29. nebst seinem Privatsekretär unter der Eskorte zweier Gendarmen nach Hagenau gebracht und sofort vom Regiments-Auditor verhört worden. Wie man hört, haben sich bei den Gefangenen, der den Eindruck eines sehr energischen und entschlossenen Charakters macht, Papiere vorgesunden, die sür ihn sehr komprimittirend, für die deutschen Behörden aber desto interessanter sind. In diesem Augenblick ist Valentin bereits nach Koblenz abgesührt. — Ein Silberbarren im Werthe von 3123 Dollars wurde, wie die „B. B. Z." meldet, vom Staate Nevada als patriotische Gabe an das Zentral-Hrlsskomitee in Berlin abgesandt. Der Barren trägt folgende Inschrift in deutscher Sprache: „Für die Verwundeten, Witwen und Waisen der Gefallenen im deutsch-französischen Kriege 1870: vom Staate Nevada." — Von der „Satansraket e," die ein Pariser Chemiker und Ingenieur erfunden hat, um damit die Deutschen zu vernichten, gibt die „France" die folgende Beschreibung: Au der Spitze einer gewöhnlichen Rakete ist eine Kugel von dünnem Blech befestigt; in derselben befindet sich eine kleinere Kngel, die mit Schwefelkohlenstoff gefüllt ist und durch einen Zunder mit der Rakete in Verbindung steht. Die äußere Blechkugel ist mit Petroleum augefllllt. Wird die Rakete abgeschossen, so platzt im gegebenen Momente die Kugel und das Petroleum fällt brennend herab. Nach Verhältniß der-Größe soll dieses brennende Petroleum eine Fläche von 16 bis 24 Quadratmeter bedecken. Die Raketen sind von drei verschiedenen Größen, zu einem, zwei und drei Liier Petroleum. Sie werden auf eine Entfernung von 6 Kilometer geworfen. Die „France" fügt hinzu, die Regieruugs-Kommissiou habe gezweiselt, ob eiue zivilifirte Natio.i sich solcher Raketen anders als im Falle von Repressalien bedienen dürfe, wenn aber die Preußen mit Petroleumbomben schössen, wie sie vor Straßburg ge-than, dann könne man sie anwenden. Die Regierung habe auch bereits die Anfertigung der „Satansraketen" in großer Menge befohlen und dazu ein Lokal in uen Batignolles angewiesen, wo schon zweihundert Arbeiter damit beschäftigt sind, und dieses Personal werde bald noch bedeutend vermehrt werden. Lokal- uud Proviuzial-Angelegenheiten. Lokal - Chronik. — (Zur Beethovenseier.) Die Aussichten für das Gelingen der Beethovenseier in Laibach gestal-len sich günstig. Die Subskription nimmt, wie wir hören, den besten Verlauf. Ebenso erscheint die Teilnahme von Cilli, soeben angelangten Nachrichten zufolge, als gesichert, der Gesangsverein von Gottschee wird durch eine Deputation vertreten fein; aus Triest, Görz und Neumarktl fehlen noch nähere Nachrichten. — (E l e me n t a r sch ä d en.) Der vorgestrige starke Niederschlag erstreckte sich über ganz Krain und war in einigen Landestheilen von großen Verheerungen begleitet. So berichtet man uns aus Jdria: In Folge der wolkenbruchartigen Regengüsse am letzten Sonntag, welche bei starken Gewittern und herrschendem Scirocco niedergingen, schwollen die Jbriza und die in dieselbe mündenden Gebirgsbäche in kurzer Frist zu solch' ungewöhnlicher Höhe an, daß die reißenden Fluten sich über die Ufer ergossen, in die Häuser drangen und eine Menge Holz davontrugen. Die Jdriza durchbrach den zum Auffangen des TrifiholzeS bestimmten Rechen in einer Länge von 15 Klaftern und entführte eine Menge von Stämmen von der SägemUhle des Kogonfchek. Noch wilder tobte die durch die Bergstadt fließende Nikova, sonst ein unbe« deutendes Bächlein. Von Minute zu Minute schwoll der Wildbach an, mit Schlamm und Gesteinen die an seinen Ufern gelegenen Gärten überschwemmend. Großen Schaden verursachte er an dem isnideröic'fchen Wirthshanse, welches von Fremden häufig besucht wird. Der Wafferandrang an dem am Ufer der Nikova angebauten Stalle war so bedeutend, daß die Mauer daselbst einstürzte uud die schlammige Wassermaffe in die Hausflur, in Küche, Keller und die ebenerdigen Zimmer sich ergoß. In den überschwemmten Lokalitäten wurden die Fußböden und Trammbäume ausgerissen, alle Thüren »nd Fenster eingebrochen, die zertrümmerten Einrichtungsstücke und Geschirre bilden ein Chaos von Trümmern in einem wässrigen Schlamme. Der Schaden des Wirthes belauft sich über 1000 fl. In Todesangst brachten die Hausbewohner die Schreckensnacht zu. Ein paar Mnthige stiegen aus Leitern den Bedräng-ten zu Hilse, doch wagte sich später niemand in die Nähe des arg bedrohten Hauses. Erst am folgenden Tage sanken die Fluten und die von der Wasserno,h Heimgesuchten waren froh, daß nicht das ganze Gebäude von dem wilden Gebirgsbache fortgefchwemmt wurde. — („Neuer Kalender für österreichische Landwirthe.") Unter diesem Titel hat der auch in Laibach noch als tüchtiger und erfahrener Land-wirih iu gutem Andenken stehende steiermärkische Wanderlehrer Peter N. Feuser die Kaleuderliteratur mit einer sehr fchätzenswerthen Broschüre bereichert, worin er sich vor allem die Aufgabe gestellt hat, den österreichischen Landwirthen in populär geschriebenen Artikeln die fortschrittliche Entwicklung ihrer hauptsächlichste» Betriebszweige vorznsühren und ihnen damit zugleich ein bequemes Hilfsbuch sür Feld und Hof zu bieten. Vor allem wird dieser Kalender dem kleinen Landwirthe als treulicher Wegweiser aus dem mühevollen Wege seines Wirkens nnd Schaffens, als belehrender und. unterhaltender Nathgeber dienen, und wir sind überzeugt, daß überhaupt kein Leser denselben unbefriedigt aus den Händen legen wird. Außer den gewöhnlichen, auch hier reichhaltig vertretenen Kaleu-dernolizen für den Geschäftsmann, außer vielen nützlichen und unterhaltenden „Allerlei Winken für Hof und Feld," enthält dieser Kalender mehrere gediegene Anffätze sowohl anS der Feder des Herausgebers als in der Literatur der Laudwirthfchaft und des Gartenbaues hervorragender Fachmänner. So z. B. von Gvlhe in Kannstadt über „Neueste Spa-lier-Obstznchtenvon Dr. Zuchristan über „Weinbau;" von Dr. Wilhelm über „Milchwirthfchaf! von Freiherrn ».Washington über „Geflügelzucht;" von Fense über „Schweinzucht," „Samenwechsel" und „Futterbau;" von Schmidt Uber „Wiesenbau und Drainage" rc. rc. Wir können daher die Anschaffung dieses 11 Bogen starken, aus allen Buchhaudluugeu um den billigen Preis von 40 kr. zn beziehenden Kalenders jedermann aufs wärmste anempfehlen. — (Von industriellen Gegenständen) werden in einem fachmännischen Berichte über die Grazer Ausstellung die Hand- und Maschinenkratze» (Krempeln, Kardenbeschlag) von Josef AmbroHic zu Laufen in Oberkrain lobend hervorgehoben. — In der Abtheiluug: „Berg- uud Hüttenwesen" 10. und 11. Klasse: „Produkte des Bergbaues und Hüttenwesens, Materiale uud Versahrungsweife für Bergbau nnd Metallurgie" erhielten silberne Medaillen: Die Gewerkschaft Skofje bei Bischoflack und die k. k Bergdirektion in Jdria ; B ro nzem edaille: die k. k. privilegirte Roheisen- und Stahlfabrik Sava in Sava und C. Pollays Thonfabrik in Stein; die ehrenvolle Anerkennung: Karl Scaria, k. k. Postmeister in Krainburg; in der 4. Abtheiluug: Knust, Kunstindustrie rc. 26 Klasse: „Gold-, Silber-, Bronzearbeiten nnd kunstgewerbliche Gegenstände überhaupt" eine Bronzemedaille: Albert Samassa, Glocken-und Metallgießer in Laibach; endlich in der 27. Klasse F. „Statistik" die goldene Medaille: Wilhelm Ritter v. Fritsch k. k. Bergkommissär in Leoben, dessen statistisches, in Tafeln die Fortschritte des österreichischen Bergbaues darstellendes Werk während seiner mehrjährigen Anwesenheit in Krain entstand und vollendet wurde. — (Selbstmord.) Die Handelsmanuswitwe Antonie Händler in Gnadendorf im Bezirk Gottfchce, früher in guten Berhältniffen lebend, war letzter Zeit in eine immer mißlichere Lage gerathen. Eine feit ein paar Monaten betriebene Gastwirthfchaft brachte auch keine Rettung und fa wuchs die Noch immer mehr und mit ihr das Ungestüm der drängenden Gläubiger. Die Arme besaß mit ihren drei Kindern im Aller von 9, 13 und 14 Jahren zuletzt nicht mehr den uothwendigen Lebensunterhalt und beschloß in ihrer Verzweiflung, ihrem elenden Leben ein Ende zu machen. Sie küßte am 7. d. Abends ihre Kinder und schickte sie in die Schlafkammer mit dem Bescheide, daß auch sie selbst bald kommen werde, dann sperrte sie sich im Zimmer ein. Spät um 9 Uhr hörten die in der Bodenkammer schlafenden Kinder unten im Zimmer heftiges Stöhnen nnd Röcheln und singen aus Furcht an zu schreien. Ein Nachbar, der hierauf aufmerksam wurde, holte die Kinder mittelst einer Leiter auö dem Dachkämmerchen herab, doch siel cs niemandem ein, der Ursache des Röchelns oder Uber den Verbleib der Mutter nachzuforschen. Am ändern Morgen fand man die Frau im dunsterfUllten Zimmer bereits starr am Boden liegen, zn ihren Füßen eine gefüllte Kohlenpfanne und im Ofen noch Ueberreste von Kohlen. ___________________________________________ Eingesendet. Die delikate Heilnahrung RsviUssLiM clu heilt alle Krankheiten, die der Medizin widerstehen, nämlich Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Diarrhöen, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unvcrdanlichkeit, Verstopfung, Fieber, Schwindel, Blut-aufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit nnd Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin getrotzt, worunter ein Zeug-niß Sr. Heiligkeit des PapsteS, deö Hofmarschalls Gra- fen PluSkow, der Marquise de Brvhan a. A. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die LövalöSLisrö bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis im Medizinireu. Castle Nous. Alexandria Egipteu, 10. März 1869 Die delikate Ilvvalesei«rs Du Barry's bat mich von einer chronischen Leibc-versiopsnng der hartnäckigsten Art, worunter ich nenn Jahre lang aufs schrecklichste gelitten und die aller ärztlichen Behandlung widerstanden, völlig geheilt, uud ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe d.-r Natur. Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen : was alle Medizin nickt vermag, leistet Dn Barry's Rsvaleseiers, deren Gewicht, wenn in Gvld bezahlt, nickt zn theuer sein würde. Mit aller Hochachtung C. Spadaro. In Blechbüchsen von '/^ Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — liöVLltzselsrs 6IioooIu.t66 in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, iu Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldfchmiedzafse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfnmeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Klagenfurt P. Birnbach er; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; iu Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Wittcruu^. Laibach, 11. Oktober. Gestern Abends schwarzcs Gewvlke aus SW. Gewitter in Süd, später in Ost, starke Regengüsse. Hcnte srllh blitzte es in Ost uud West. Kalter Ostwiud. Nachm. gelockerte Wolkendecke. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 8.3", Nachmittags 2 Ui,r -s- 7.3", (1869 ^ 10 0", l«68 -s- 12.9°). Barometer seit gestern Abends im raschen Steigen 324.10"'. Das gestrige TagcSmiltel der Wärme -j- 1Ü.7" um 0.9" über dem Normale. Der gestrige Niederschlag 7,08'". Allisekourulene Fremde. Am 10. Oktober. Ü Riuald, Skarda. — Sribil, Ingenieur, Skarda Jeukuer, Rudolfswerth. — Koschier, k. k. Bezirksrichter, Gottsckee. — Gvrjup, Görz. — Vogel, Hof-Gärtner, Miramar. — Merlin, Klagensnrt. — Pegau, Zara. Ogriuz, k. k. Kreisger-Rath, Rudolfswerth. — Ogrinz, Gym. Abiturient, Rudolfswerth. — Br. Roschütz, lluter-kraiu. — Hinze, Stallmeister, Haasberg. — Posnig, Besitzer, Kropp. HI »» Sckmied, Wien. — Pallang, Agent, Graz. — Munda, Graz. — Pitrach, Maurermeister, Graz. — Covacig, Grundbesitzer, Görz — Scherau-, Präsident, Klagenfurt. — Langer, Gutsbesitzer, Poganitz. U»I» ^ »«,«. Oraschem, k. k. Hauptm., Pola. — Stalawski, Private, Gottschee. Verstorbene. Den 10. Oktober. Herr Stefan Tauzher, Handelsmann, alt 68 Jahre, in der Äapuzinervorstadt Nr. 3 au der Entartung der Uitterleibsorgane. Verlosung. (T ü r k e n Los e.) Bei der am 1. d. M. stattgehabten Ziehung gewannen : Nr. 243.734 300.000 Franken, Nr. »34.81Ü 25.000 Franken, Nr. 89.308 und 323.864 je 10.000 Kranken, Nr 136.561 353.121 768.823 943.682 1,134.992 nnd 1,472.251 je 2000 Franken; ferner gewannen je 1250 Franken Nr. 1997 121.637 243.73l 328.768 600.676 600.680 901.925 9.->1.l41 1,139.765 1,461.262 1,804.687 nnd 1,804.690, je 1000 Franken Nr. 16.650 80.494 121.636 121.638 136.563136.564 275.948 275.949 323.862 475.747 600.678 642.635 768.822 768.825 901.922 901.923 910.158 943.684 951.142 1,008.527 1,041.228 1,0l!4.»52 1,085.491 1,151.480 1,280.186 1,648.637 1,660.788 und 1,971.178. ________ Theater. Hente: Judas vo» Anno Neune. 4 Akten von Langer. Charakterbild in Telegramme. Wien, 1l. Oktober. Die „Wiener Zeitung" bringt die Ernennung dcS Grafen Sigmund Thun zum Statthalter Mährens. FML. Möring wurde aus Gesundheitsrücksichten des Statthalterpostens in Triest enthoben. Czernovitz, 9. Oktober. (N. Fr. Pr.) Tie Versammlung des politischen ForlschrillvcreineS beschloß eine Petition an das Abgeordnetenhaus um Einführung direkter ReichöralhSwahlen. In der Mo-livirung werden die Machinationen des Ministers Petrino im Bukooinaer Landtage gegeißelt. Ferner wnrde ein energisches Mißtrauensvotum für den Abgeordneten Schulz beschlossen nnd die Solidarität mit den Bukowianer Reichsrathen abgclehnt. Berlin, 10. Oktober. (Offiziell.) Ablis wurde wegen verrätherischen Ueberfall einer Hußareneskadrou niedergebrannt, größere Frauzosenkorps südlich von Etanipes gesprengt. LildwiflShnfcn, 9. Oktober. (N. Fr. Pr.) Gestern sind Truppen nach Verdun abmarschirt; anch ist Belagerungsgeschütz dahin abgegangen. Starke Zuzüge denlscher Ersatzinannschaflen nnd ungeheuere GefchütztrauSportc nach Paris dauern fort. TvurS, 10. Oktober. (Offiziell.) Der Bericht des Kriegsministers konstatirt, daß in Paris 280.000 Nationalgarden, 80.000 Mobilgarden, 20.000 Franktireurs, 150.000 Truppen, alle bewaffnet, sich befinden. Die Regierungsproklamation theilt mit, zwei Armeen zu je 80.000 seien in den Departements bereits gebildet, die Bildung einer dritten Armee ist im Zuge, Kanonen, zahlreiches Kriegsmaterial steht zur Verfügung. Zahnarzt Med. «L Chir. Dr. Tänzer NII8 (423—2) logirt im „Hotel Elefant" Nr. 20 und 21; ordmirt von 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 5 Uhr. Frische Sendung MiiMeiv Wasser (408—5) 84 kr. Pr. Flakon 1o86f Kai-ingen. Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-153) heilt brieflich der Lpezialarzt siir Epilepsie Doktor tt. i» Berlin, jetzt: Louisenstraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 10. Oktober. Bild Ware iperc. österr. WLbr. . . dto. Rente, öst. Pap. 56.65 56.70 dto. dto. öst.m Silb. 66.20 66.3' öose von 1854 . . . 83.75 84.— vole von lsso, ganze öose von 1860, Fünst. 91.90 92.— 102.— 102.5c Prämiensch. v. 18S4 . 112.75 113.— arollckootl.-0dl. Steiermark zuSpLt. «ärnten, «rain — u. Küstenland 5 , llngarn. . zuS . Ikroat. u. Slav. 5 , Siebenbürg. » 5 » Lottsn. -liationalbant . . . Kreditanstalt . . Si. ö. EScompte-Ges. Anglo-öfterr. Banl . Oeft. Bodencred.-A. > Oest Hvpoth.-Lank. Lteier. EScoinpt.-Vk. »ais. Ferd.-N-rdb. . Südbahn-S-I-llsq. . kkais. Elisabetb-Bahn. Larl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Lais. Franz-IosefSb.. Fünft.-Barcser E.-B. «lföld-Fium. Bahn . Kation. ö.W. verloSb. klug. Bod.-Creditanst. Allg.öst.Bod.-Lredit. dto. »n irs^.ruckz. . ?«.— 79.— 75.- 710.— 254.50 875. LS6.L5 248.— 80.— 225.— 2095 173.— 207.50 233.50 163 — 166 50 162. »66.50 93.15 90.— 106.50 88.22 78.25 79.50 75.25 711.— »54.60 280.— 226.75 252.— 81.- 21(0 178.50 ro8.— L34.— »64- 18?.- 163.— 167.- 93. i. 90.ö0 107.— 89.— Geld Ware Oest. Hypoth.-Bank. — L»rtvr1tLts-0dHN. Südb.-Ges. zu 500 Fr. m.— 111.50 dto. Bons 6 pCt. 236.— ! — Nordb. (100 fl. EM.) 92.75 93.25 Sieb.-B.(200fl.ö.W.) 90.—! 90.50 Rudolföb.(300fl.ö.W.) 91.—! 91.50 Franz-Jos. (200 st. S.) i 94.— ! 94.25 I.0L0. Credit 100 fl. 0. W. . Don.-Dampfsch.-Gef. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 st. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Palfty . ^ 40 ^ Csarv . „ 40 „ St. GenoiS„ 40 ^ Vindischgrätz „ Waldstein . 20 „ keglevich . 10 „ Rudolssftift. 10 ö.W. ^voK«s1s3Mon.) AugSb. 100 fl. südd.W. Franks. 100 fl. „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . LlÜULvn. Kais. Müm-Ducaten. LO-jZrancsflüü. . . BereinStbalcr . . . Silber . . >155.75 156 25 i ! 94.— ! 9g _-115.— 125.— 54.— ! Z8.-27.— 30.— 38.— 40.-27. 31.— L7.— 19. 18.— 14.— 14.— 10S. 75 103.90 124.40 48.75 5.96 9.93 1.83» 122.25 31.— 33.- 31.— 20.— :6 iS.- 104.— 104.— 125.50 49.— 5.97 9.94 1.84 122-56 Telegrafischer Wechselkurs vom 8. Oktober. Sperz. Rente Ssterr. Papier 56.55. — Sperz. Rente Ssterr. Silber 66.25. — 1860er Staatsanlehen 91 80-vankaktien 710. - Kreditaktien 254.70. - London >24--"' - Silber I2S 25. — K. k. Miinz-Dukaten 5.S6. — ^^a-poleousd'or ö.fi3. ________ Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach.