Laib acher W o ch e ll b l a t t H u m Nutzen und Vergnügen. Nro. 52. Freitag den 26. December 1817. Was sich vor '00 Jahren in Lai-bach zugetragen. Der Laibacher Annalift Johann Georg Thalmtschsr vcn Thalberg erzählt: ,^0,10^7,7 war ein, Gottlob, ges sundes, on Korv und Früchten mittsl-sruchtbares, an Wein ober sehr fruchtbares Jahr. Den politischen Stand zu be, trachten, so hat We vorkherte Reformation oder ökonomische Reftrictiou manchen bestürzt und hart belranget. Hmg.. aen war doch alles bei dls! ke t betrachtet haben, fiir eine Krone gehalten wird. Es besteht aus zwei paral, lel laufenden Reife» von zusannnengefiochte-N3M starken Golodrat, die durch schnecken« föcmlge Verzierungen in Form eines T ^cgcnemallder gelpunden, m einer Ent« ftrl,!l',g von ungefähr vier Zoll zusammen verkündn sind. D.'r Boden dieser Krone , oder vlslmshr der Hut derscidcn besteht ans einettt Gestechte des nämlichen Golostoffes ; welches in iauter ros sensörmigen Schlingen einen ebenfalls geschlungenen Knopf in der Mitte umschließt. Oas Ganze wlsgt 43 Loth 5 Quillt. Der Durchnlesser gleicht dem Durchmesser eines kleinen Hutes. So wie die Aufmerksamkeit der-Ar-beiter auf das Gefundene rege wurde, entdeckte man sehr bald, daß die ganze Masse von Gold sey. Zufällig war ein gefreyter Korporal hinzugekommen, der sogleich dem Hauptmann die Anzeige davon machte. ^ telch am folgenden Tage wurde du Erde auf dcm Platze fünf bis sechs Klaftern weit aufgegraben und genau ulllersucht, aber nicht das Geling-sie weiter enl^ctt. Seil dem 25» Okt. ist die göfundene Krone nach Wien gekommen , und man zweifelt nicht daran, daß diese Msrwürrigkeic der Schatzkammer übergeben werven wird. G e d a n k e n z u n d e r. Je concentrirter , je pikanter das Gute,.desto angenehmer, aber desto sorgsamer auch muß man es genießen. Nur ^ischweme zecht man aus Pokalen; Tokayer Essenz nippt man aus Spitzg'a-sern. Man hat gewisse Begierden, Empfindungen , Handlungsarten auch mit den Gemeinsten gemein; man darf, man soll sie mtt ihnen, aber nicht wie sie, haben uno treiben. Der .Hund schlurft, der vernünftige Mensch trinkt. — Ein Kärrncr war dreymahl mit seinem Fuhrwerk nach Winvsor bestellt worden, um einen Theil der Garderobe der Königinn Elisabeth abzuführen. Imnnr umsonst, endlich hieß es, die Königinn Habs sich «ndsrs besonnen, und er könne wegfah-fahren. Aergerlich rief der Kärrner: „Nun so Ich' ich heim doch, daß die Königinn ein Weib ?st, wie meines." Die Kö-mgmn stand am Fenster und hörte es. 3"N'g nef.s" aus: „Der Unverschämte !" L^r ,chn?ä besann sie sich, «nd sagte z', einem von chrer Umgebung: „Gebt i em Kerl ein Geldstück, sonst möchte er noch mchr siechen." Die meisten Menschen bilden sich bey wetten, lieber auf das etwas ein, was sie nickt sind und nickt seyn sollen, als auf das, was sie wullich sind und seyn könnten. Die Scheinehre ist ihnen lkber als die wirkliche. Daher glbt es ss viele müßigh Fremdlinge in dem einen, uno so viele unfähige Müßiggänger in dem anderen Fach, und daher so manche Schwierigkeit des' praktijchen Lebens in den Menschenverhältnissen. Ein Virtuose auf 5er Olgel spielte einst vor einer großen Versammlung und entzückte Jedermann derselben durch die Ausführung einer Fugs. Es solgts allgemeiner Beyfall. Da sprang der Blasbalgtreter hervor, rieb sich dle Hände, und rief: „Das haben wir herrlich gemacht l" „Wn ?" antlvor-tete der Virtuose ; ich bin ja allein hier." Er sing nun wieder an zu spielen, aber mitten im Spiel verstummten alle Pfeifen und kein Ton erscholl. Der Orgelspieler staunte, ärgerte 5sich, und zankte gegen den Calcanten. Da trat dieser wieder hervor und sagte: „Sehen Sie nun, mein Herr, daß unserer zwey sind? Wenn ich nicht will, was vermögen Sie mit Ih^er Fingerkunst?" Ohne Gemäthsnnschuld gibt es keine sichere Tugend, und die Sunde ken. mn, ist N'.e,st schon eins mit sündigen-— Der römische Consul Cajus Duilius, e:n bejahrter Mann, geneth in Wortwechsel mit Jemand , der ihm nun vor-»raN, sein Athem rieche üb