(V3 llvrilch e?V lattKft KamNag Ven l2> Juli - 1834. Arain's Neonivas. flüchtig herrscht auf Stambuls Throne Sultan Selim weltbekannt. Der den Krieg an seine Krone, An die blutbefleckte, bannt. Trunken blickt sein Aug' auf Wüsten, Die im Sieg' erschuf daS Schwert, Droht Vernichtungskampf den Christe», Stürzt die Neiche schwachbewehrt. Seine DaniHscener Flammen Hausten in Croaticn tief, Als der KriegZrath erst zusamme« Hier nach Vruck die Deutschen rief. Finstre Blicke, ernste Mienen. Bange Zweifel wechseln da; Denn vier Vege sind erschienen Karnioliens Gränze nah. Furchtbar wüthen die Varbarcn, Jedes Herz wird bang bewegt; Wie wenn nun des Halbmonds Schaaren Kecke Nachlust weiter trägt. Da erhebt sich rasch im Kreise Aueröberg, der kiihue Graf Herbard, der nach Adler Weise Blitzschnell ftine Feinde traf. Mir vertraut ihr edlen Brüder! . ^ Dein Landshauptmanne von Krai„, Eh' drei Nächte sinken nieder. Kann ich vor dem Feinde seyn. Er erkennt gewiß die Flammen, Die von diesem Stahle sprüh'n, Kennt des Auersbergcrs Namen, Seine Reiter löwenkülin! Jubel gab dem braven Ritter, Der Veklommnen Beifall kund. Und voll Gluth in's Schlachtgewitter Eilt der Graf zur selben Stund. Eh' vier Tage noch vorüber. Hält er euch schon hoch zn Roß, Dort, wo Bach und Quelle trüber Unterm Schuert des Halbmonds ftoß. Um Wudatschky, dort im Thale, Sammelt er den Heldenzug, Den im muntern Hörncrschalle Bald die Kampflust vorwärts trug. Abend wird's und Todtenstille Lagert sich auf Flur und Hain, Und des Schlummers Nebelhülle Schließt die müden Krieger ein. Nings die Feuer all' verglommen,,. Nur aus einem einz'gen Zelt Werden Stimmen noch vernommen, Wo der Feldherr Wache hält. Segnend steht der wackre Krieger ^ Vvr dem jüngsten liebsten Sohn, — tio — D suche zu machen, um auf dem Gebirge der Insel eine gesündere und trockucre Station zu finden, welche erlauben könnte ,in Depot für Invaliden und die Woh-nungen der Administration, so w'? des Prisengericht? zu errichten, und die sonst so vortheilhüfte Lage mnch^ ') Eittlchltt aui S«llin«n'i Reise >nn die W«lt> Ill - es überaus wünschenswerth, daß dieser Zweck erreicht werde. Aber bei dem dringenden Bedürfnisse des Augenblicks hat die Marine in der Zwischenzeit auf der früher wüsten Insel Ascension Etablissements gegründet, welch? schnell gediehen sind, und schon jetzt große Dienste leisten. Holman besuchte die Insel, und beschreibt den Kontrast ihrer frühern und jetzigen Lage ans folgende Art. Im Jahre H804, als ich cmf dem Linienschiffe Cambrian von Helena zurückkehrte, fuhren wir so nahe an Asccnsion vorbei, daß wir einen 2^ Pfünder auf die Hügel hin abschössen, wo wir die Kugel die Erde zerstäuben sahen. Wir schickten kein Boot an das Land, da wir wußten, daß die Insel wüste war, und feuerten das Signal nur ab, um Matrosen, die zu-fällig auf der Insel gelassen worden seyn konnten, ein Zeichen zu geben. Ich hätte nie gedacht, daß diese Lo-calität, die .nir nur das Bild einer gänzlichen Wüste gelassen hatte, mir bei meinem zweiten Besuche so interessant werden könnte, denn die Aenderungen, die auf ihr vorgegangen sind, sind erstaunensivürdig, und ich höre mit Vergnügen, daß sie seit meinem letzten Besuche mit noch größerer Energie und verhältnißmäs-figem Erfolge vorgeschritten sind. Wir fanden bei unserer Landung eine große Niederlassung, genannt Regents Square, die theils aus Kasernen für die Ma-rme, theils aus Wohnungen der befreiten Neger bestand. In der Nahe standen drei größere Gebäude, eines für die Offiziere der Garnison, das zweite ein Magazin für die afrikanische Schiffestation, und das drille die Wohnung, die für den Gouverneur bestimmt war. Sie sind alle aus Stein gebaut, und die Korallen, die man auf dem Ufcr findet, geben einen vortrefflichen Kalk^ was ein großes Glück für die Insel ist, da sie weder Holz noch Zicgclerde enthalt. In der Nähe wurde ein bedeutendes Reservoir für süßes Wasser gebaut; und am Ufer war eines für Salzwasser, um Schildkröten darin aufzubewahren, die für die anlandenden Schisse bestimmt waren; es enthielt damals etwa 80 derselben. Die Insel hat einen Durchmesser vcn et!va 40 englischen Meilen, und die große Trockenheit der Luft, die auf ihr herrscht, macht, daß ^ Felsen am Ufer nur äußerst wenig zersetzt sind, so b"ß hier fast keine Vegetation möglich ist, aber die obere Hälfte des Bergeszist beständig in Nebel gehüllt, "nd zersetzt sich daher schneller, wodurch ein reicher schwarzer Voden entstanden ist, der blühende Pflanzungen enthält. Die Insel enthält wilde Ziegen und Guyan "Hühner, denen aber die wilden Katzen sehr gefährlich sind ; die Schiffe, welche landeten, halten eine solche Meng? von Rallen ans Land gebracht, daß s'e bald Alles verwüsteten; man führle daher Katzen e>u, welche zwar dieNsclen vertilgten, jedoch bald wild wurden, und das Geflügel so verminderten, daß man genöthigt war Hunde einzuführen, und die KaZenjagd ist jetzt ein Zeitvertreib für die Garnison geworden. Die Garnison bestand damals aus 150 Mann ssi'e ist seitdem auf 500 vermehrt worden) und 50 befreiten, Negern, welche zum Wcgbau, Häuscrbl^.l, Gartenarbeiten u. s. w. verwendet wurden: sie hatten drei Tage in der Woche für sich, und an zwei derselben werden ihnen die Fischerkähne der Kolonie mit den nöthigen Werkzeugen zum Fischen geliehen, während der andern vier Tage arbeiten sie für die Negierung, Morgens und Abends, während der Hitze des Tages ruhen sie. Die Regierung schickt jährlich ein Transportschiff mit Materialien für die Magazine, und erlaubt Londoner Kaufleuten Lebensbedürfnisse aller Art unent» geltlich darauf einzuschiffen, unlcr der Bedingung, daß sie auf der Insel mit nicht mehr als 4 2 Procent Gewinn verkauft werden, wovon 2 Procent dem Korporal gehören; der den Verkauf besorgt; der Verkauf von geistigen Getränken ist gänzlich verboten, aber jeder Mann kann täglich eine Pinte Vier kaufen. Wir besuchten zu Pferde die Wohnung des Gouverneurs, Obrist Ni-chols, die etwa 6 Meilen vom Ufcr liegt; die Wege sind mit großer Mühe angelegt worden, und machten der Administration Ehre. Nach vier Meilen kamen wir zu Dampiers Quelle, einem kleinen Brunnen, dessen Wasser in einer Tonne aufgefaßt wird, und damals den ganzen Wasservorrath der Insel bildete. Das Wasser wird von hier auf Maulthieren hinabgeschickt und jedem Bewohner ausgemessen. (Seit diesem hat man einen tiefen Schacht gegraben, der 2 bis 5 Tonnen täglich liefert, und durch Röhren das Wasser bis an den Landungsplatz geleitet.) Hier wohnten etw« 50 Personen, in Wohnungen, die in den Felsen gchau--en sind. Nachdem wir von da nach 2 Meilen die Wohnung des Obristen erreicht hatten, fanden wir den ganzen Zwischenraum bis zum Gipfel des Berges, mit der reichsten Vegetation bedeckt, und die Pflanzungen, welche hier angelegt sind, reichen nicht nur für die Garnison aus, sondern erlauben auch die Sch!ffe mit Gemüse zu versehen; alle europäischen Gewächse und manche heißer Länder gedeihen ausnehmend, und besonders die süßen Kartoffeln, die man aus Afrika eingeführt hat, sind vortrefflich, und erreichen oft ein Gewicht von 5 bis 6 Pfund. Der Besitz dieser Insel ist fur England von bedeutender Wichtigkeit, sie ist ein fast unentbehrliches Glicd in dcr Kette von Stationen, die es um oie Welt gezogen hat. Vei den Veränderungen in den Verhältnissen des indischen Handels wird ein Theil der Etablissements, welche die ostindische Compagnie in Helena unterhielt, aufhören, und dann wird Asccnsion zum Theil werden, was jenes biählr allein war, und im ' 1l2 — Fall elncs Krieges mit Frankreich oder Amerika wurde es für die indischen Flotten von unberechenbarer Wichtigkeit seyn, auf ihrem directen Wege einen Schutzort und einen Sammelplatz mehr zu finden. Die wahre Größe von England liegt in seiner Kolonialoolitik, und «s ist unmöglich zu verkennen,daß es auch darin in der letzten Zeit Riesenschritte gethan hat. Das Mcucste unv Interessanteste im Gebiete ver Aunst unV Anvustrie, ver Nänver-unv VölkerkunVe. Der Werth der edlen Metalle, welche Amerika seit seiner Entdeckung nach Europa lieferte, betrug im Mittelanschlag jährlich von 1^32 bis 1500 250,U0U Piaster, 1500 bis 1595 5 Mill., 15^5 bis 1600 11 Millionen, 1600 bis 1700 22,5U0,0U0, 1700 bis 1750 22,500,000, von 1750 bis 1805 38 Millionen Piaster (zu 1 Thaler 10 Gr. C. M.) Die außerordentliche Vermehrung des Betrags in den Jahren 1750 bis 1802 lührl vorzüglich von Mexiko her. M i s c e I l e. Bei Lyormiton, im, Departement der untern Pyrenäen, wurde kürzlich ein junges Mädchen in die Niederungen geschickt, um einiges Vieh nach Hause zu treiben. Ihr Begleiter, eine große Dogge, stieß in der Gemeindewaldung, die sie passiren mußten, auf eine Wölfinn, und sogleich begann zwischen beiden der Kamvf. Das beherzte Mädchen drang untcrdeß in das Dickicht, fand die Höhle der Wölfinn und brachte die darin befindlichen Jungen wohlbehalten nach Hause. Wald darauf kam auch die Dogge, die keine bedeutenden Verletzungen erhalten hatte. Auf die Wölfinn wurde^ am andern Tage vergeblich Jagd gemacht. A n r c 3 o t e. Im Kriege mit dcn Eolonien suchten die Franzosen verschiedene Besitzungen der Holländer durch List an sich zu reißen. Der Marquis von G . . . wurde in einer Gesellschaft befragt: Was er von den Absichten des französischen Hofes in Ansehung des Vorgebirges der guten Hoffnung hielte, das damals von den Franzosen besetzt war. »Ich denke," antwortete er, »wir werden das Vorgebirge für uns behalten, nnd den ^Holländern die gute Hoffnung lassen." l12 — ! Aphorismen. Vc», Ieail Liurent. Zweite D e c i ,„ e. ' Nur der Gesellschaft verdankt das Leben seine Farbe», »^ wie dcr batavische Plato Hemsierhuis sagt: sie ist das Licht f"l das innere Auge des Geistes. — Ohne ihr wäre diese Er05 "" Friechof mit lebend»,« Leichen. Es ist wahrlich ci» wehmüthiger Anblick, die Thräne dcr >!<' kränkten Liebe, wenn die Thauperle an der weißen Rose, d>« >^ Innen gekehrten Dornen ahnen laßt. Was man anch über Leben und dessen Verhältnisse schreib und lesen mal, — so bleibt doch dic Erfahrung das »ntriigliM Vuch des Lebens, und zwar im Original. Die »leisten Menschen haben, wie die Ürde/ zwei Seite»' ^ ne des Lichtes und eine der Finsterniß; Manche drehen balü ^ eine, bald die andere vor, nach Umständen; Ander« wieder'^^ schinden beide in eine Dämmerung; — eine gewisse Classe jc^" zeigt wie der Mond nur die eine Seite, hinter welcher sich ^ nie gesehene Hälfte der Mondscheibe ihres Scyns verbirgt. 5 In der Natur, wo alles auf das Innigste verfettet ist, ^ Man auch die geringste Thalsache nicht verschmähen; wer h"^ wohl geglaubt, daß zwei Gläser, dic Galiläi eines vor d«5 a>'^ stellte, den Weg zeigen würden, einen neuen Himmel z>l ^ decken? — Konnte sich wohl dcr Erste, dcr da sah, daß A>»^! das Stroh an sich zog, schmeicheln, daß diese Thatsache einst ^ die Theorie des Donners führen würde? — In dcr That! die^' tur ist Paokals Kreis ohne Ende — dessen Mittelpunct übel«", ist, und dessen Umfang sich in's Unendliche dehnt. So Manche hört man über die ungünstigen Ieitverhält'N» klagen, und es zeigt sich sehr oft, wenn man tiefer in sie dri^' daß sie selbst nicht wissen, waß sie wollen; es scheint mir e'" eingewurzelte Redensart von Schwächlingen zu seyn, deü» ^ Jenen, der nicht weiß, wohin er segeln will, gibt cö keinen s"' stigen Wind. Vortrefflich sagt Pope, daß sich kein Mensch schämen d«" zu gestehen, daß, er unrecht habe; denn indem er dieß Oest"" «iß thut, zeigt er an, daß cr heute klüger ist als gestern. <> Die Frauen werden biise, wenn man sie nicht bort, e>" tcrt, wenn man sie »icht sieht, aber unversöhnlich, wenn M"" übersieht. 5 Paskal, H»!)g"s, Halley, Vcrnoulli und Euler habe»« ^, das Glück im Kartenspiele zu berechnen gesucht; wenn in" ^, das Lcbcnsglück des Menschen eine allgemeine Formel si" .s teln wäre, wo man sich nur an die Stelle der unbekannte» ^ ,, zu sehen brauchte, 'und das Resultat dcr Combination schk" dem der Wegweiser wäre. Die sogenannten Modeschriftsteller sind in der Th>^ " ^ ernswürdig, sie leben nur durch die Mode, gehen mit ihr "^^ und spielen im Verlaufe einiger Iahrzchende die Nolle, dermalen die Haarzüpfe und Allonge »Perüquen spiele». Vevaneur: F-r. 5av. Ueinrich. ^erllger: Igim; Al. Evler v. Rleinmstv '