Tatbacher Zeitung. Freitag den 2. März 1821. '/? HlMH Inland. L a i b a ch. ^m 25. v. M. hatten die Bürger dieser Hauptstadt im Redouten-.Saale einen festlichen Ball veranstaltet, wozu sämmtliche hier befindliche hohe und angesehene Fremde eingeladen waren. Die allerhöchsten Souverains hatten die ehrfurchtsvolle Einladung abgelehnt. Das Fest erhielt jedoch durch die Gegenwart der Herren Kongreß-Minister, der vor» nchmsten Geschäftsmänner und einer großen Anzahl di^-plomatischer und ausgezeichneter Personen einen nicht ge-ringen Glanz, und gereichte denen, welche die Direktion desselben übernommen hatten, zur besondern Ehre. Dic zahlreich versammelte Gesellschaft hiesiger Stan-dcspcrsonen und der angesehensten Familien der Stadt wird sich dieses Tages lange mit Vergnügen erinnern, Dinstag den 27. v. M. ist 5ie Herzogin von Floridia, Gemahlin Sr. Majestät des Königs beider Sizilien, von hier nach Florenz abgereiset; dic Abreise Sr. Maj. des Königs ist nuf Morgen den 5. d. festgesetzt. Den i.März. als am Sterbetage des höchstseligen Kaders Leopold 2., wurde das übliche Iahrgcdächtniß in der hiesigen Domkirche von dem hochwürdigsten Ortä-bischof abgehalten, welche Andacht der allerhöchste Hof, dic Civil-, und Militär - Authoritäten und die kraineri: schen Herrn Stände beiwohnten. Folgende Beschreibung der, zur Verherrlichung des Geb^rtöfcstcb Allerhöchst Sr. Majestät des Kaisers, in der Krc>5stadt Neustadtl Statt gehabten Feyerlichkeitcn wuroe uns zum Einrücken in diese Blätter übersendet. Schon am Vorabende deö festlichen Tages liesien sich in den Gassen der Kreisstadt Musikchörc, begleitet vom jubelnden Volkszuiufe, vernehmen. Am Tage der Fey-erlichkeit selbst verkündeten früh um 5 Uhr 52 Pöllcr-schüsse, von den nächsten die Stadt, dominircnden An« höhen, den Anfang. Vald darauf wurde es laut und lebhaft in den Gassen, die Musik-Bande des uniformir-ten Vürgercorps zog durch die Stqdt, und die braven Bürger, welche späterhin zurParadirung und Salven» gcbung bestimmt waren, versammelten sich, um früher bei einem stillen Meßopfer den Allmächtigen für die Or-Haltung des allgclicbtcn Landesvatcrs anzuflehen. Nach Beendiguug dieses Gottesdienstes erschienen dic sämmtli« chen Offiziere des Vürgercorps bei dem KrciSvorstehcr, um ihre herzlichen Glückwünsche für das Wohl ides gnädigsten Monarchen und der ganzen durchlauchten Herr» fcher-.Familie auszusprechen. — Vald darauf hatten sich zu dem nämlichcn Endzwecke alle in der Kreisstadt befindlichen Civil' und Militär ^Authoritaten, die in aktiven Diensten befindlichen, so wie die pcnsionirten k. k. Herrn Militär-Offiziere, alle öffentlichen Beamten, der Stadtrichter mit den Ausschußmänncrn der Stadtgemeinde , dann mehrere adclichc und unadelichc Gutsbesitzer nebst verschiedenen Honoratioren aus der Stadt und den nächsten Umgegenden, im k. l. KreisamtSgebäu» de cingefunden. — Um io Uhr Vormittags, nachdem inzwischen ein Detachement des k. k. Kreutzer-Gra'nz-Negimentes, dann daö uniformirte Vürgcrcorps auf die bestimmten Plätze vor derKollegiatstiftö - und Stadt» Pfarrkirche anfmarschirt war, begaben sich alle vorgcdacht Vcrsan>mclten im fcyerlichen Zuge in die obgenannte Stifts,^ und Pfarrkirche, wo unter wohlbcsctzter Chor, musik ein solennes Hochamt abgehalten, und am Schlüsse desselben das: »Herr Gott wir loben dich" abge-sunzen wurde. Bei den geeigneten Abtheilungen dieser kirchlichen Feierlichkeit sind zuerst von dem k. k. Militär , und dann von dem Bürgcrcorps Salven gegeben worden, worauf jederzeit Pöllerschüsse folgten. Mittags wurden auf Veranstaltung der Bez. Obrigkeit, und der Stadtvorstchung 12 Arme gespeiset. Der durch patriotische Denk- uud Handel-weise sich immer auszeichnende Besitzer des benachbarten Guts Stauden, Herr Karl Smola, ließ der hier garmsomrcndcn k. k. Militär-.Mannschaft zu einer kleinenErg/tzlichkeit, und zwar jedem Manne 1^2 Pfund Fleisch, ^2 M«ß Wein und i Laib Brot aoreichen, zu welcher Gabe ein unge-nannter Patriot noch 1^4 Pfund Reis für jeden Mann und doppelte Tageslöhnung hinzu fügte. 70 ' 45m i tlhr Mittags versammelt? der Krcishaupt,' M^ann die höhern,Beamten < die Geistlichkeit, die Hrn. k. kl.Milttär - Offiziere und jene des uniformirten Vür-gcrcorps', die vorgesetzten Individuen des Klosters und Lehrpcrsonals, die Vorsteher der Stadtgemeinde, dann mehrere Güter^BcsHcr und Honoratioren aus der Stadt und den nächsten Umgebungen zu einem freundschaftlichen Mahle, wo in einem angemessenen geräumigen gut dekorirten Lokal, bei einer Tafel von 4o Gedecken, ge-speiset, und auf langes Lebe« und Wohlseyn Allerhöchst Sr. Maj. des Kaisers und innigstverehrten Landesvatcrs, Ihrer Majestät der allergnädigsten Kaiserin und Lan-des-Mutter, dann der ganzen Familie des durchlauchtigen ErzHauses, endlich auf das glückliche Gelingen der edlen zum Wohl der ganzen Menschheit abzielenden Vemü-hungen der erhabenen vereinigten Souverains, von Zeit zu Zeit der angemessene Toast herausgebracht und vsn der ganzen Gesellschaft mit einigem lauten Freuden« und Vivatrufe wiedcrhohlt wurde, m welchen Ruf jederzeit eine wohlbesetzte Harmonie-Musil im Vor-Saale einfiel, und worauf abermals Pöllcrschüsse folgten. Mit dem Untergänge der Sonne ertönten neuerlich 52 Pöllerschüsse und gaben das Signal zu den Festlichkeiten, die für den Abend vorbereitet waren. Mit dem ersten Schusse wurden aus eigenem freien Antriebe der Hausbesitzer und Wohnpartheieu die Häuser der Kreis-stadt niedlich erleuchtet. In einem geschmackvoll dekorirten hell erleuchteten Saale wurde ein sehr gut gearbeitetes, sprechend ähnliches Bildniß Allerhöchst Sr. Majestät aufgestellt, mit.Lorberkränzen geschmückt und mit »vohlgelungenen, passend angebrachten Inschriften, dis sich im Vrillantfeuer zeigten, umgeben. Schon gegen 9 Uhr war der Saal mit festlich gekleideten Menschen vollgefüllt. Als hierauf bald nach 9 Uhr derKreisvorste» her, von den Authoritäten begleitet, erschien, trat ein Jüngling aus der höchsten HumanitätS-Klasse vpr das Vildniß Sr. Majestät, und deklamirte mit gutem An-stände jenen Prolog, welcher schon unserm letzten illyrischen Blatte vom 22. v. M. bcigerückt war. Mit inniger Rührung, aber mit fcyerlicher Stille, «nd stehend hörte die ganze anwesende zahlreiche Gesellschaft diesem Vortrage zu, nur nach dessen Vollendung stimmte die ganzeMenge mit herzlichcmIubel in die vom Deklamator gesprochenen Endworte ein, worauf das beliebte Volkslied: »Gott erhalte Franz den Kaiser", unter Mustk-Vegleitung abgesungen, und diese wirklich herzliche Feycr guter Unterthanen für ihren guten Landes-Vater mit wiederholten lautem Vivacrusen, in welches Musikgctön u,w Pöllerschüsse sich mengten, beendet wurde. Den gänzlichen Beschluß machte ein Ball, wsvsn ,der .ganze für die Orts-Verhällnisse sehr bedeutende Er« lös von »61 fl. 12 kr. M.M. zu wohlthätigen Anstalten, vorzugsweise zur Bctheilung der Haus-Armen in der Kreisstadt, gewidmet wurde, zu welch' gleichem Behufe auch noch cin patriotisches Geschenk, 6 fl., im Betrage von einer in einem andern Orte sich erlustigcnden Bür-ger-.Gcsellschaft dargebracht worden ist. So wurde der festliche Tag, welchen die ihrem geliebten Herrscher treu ergebene Bewohner der Kreisstadt Neustadtl stcts als den frohesten im Jahre bezeichnen, und auf eine Weise gefeyert, welche dem erhabenen Gegenstände des Festes eben so angemessen, als der patriotischen Denkart und dem Wohlthatigkcits-Sinne des Publikums, welches die Festlichkeiten begicng, entsprechend war. Im österreichischen Beobachter lesen wir Folgendes: Die Aa raue r Z e itung vom 7. d. M. liefert ein angebliches Verzeichniß der dem hiesigen Kongresse beiwohnenden Minister, und zwar, wie sie bemerkt, „aus mchrern Privat-Vriefen und Partikular-Notize n." Wenn man dieß von Unrichtigkeiten aller Art strotzende Vcrzeichniß betrachtet, und dabei erwägt, wie leicht es im Grunde war, über einen seiner Natur nach so offenkundigen Gegenstand wenigstens zu leidlich, korrekten Angaben zu gelangen, so läßt sich daraus ungefähr der Schluß ziehen, wie viel Glauben die Korrespondenten dieses und so vieler ähnlicher Blätter in Sa, chstt, deren Erforschung mit ganz andern Schwierigkeiten verknüpft ist, verdienen. Zur Unterhaltung der Leser folgt hier zuerst eine kleine Übersicht der auffallendsten Lrr»ta in dem Artikel der Aarauer Zeitung: Österreich.— Graf Spiegel war nie in Laibach. — GrafBombelles hielt sich bei seiner Durch-reise aus seinen neuen Gesandtschaftsposten zuFl 0 ren 5 — nicht Neapel — einige Wochen hier aus, ohne mit dem Kongreß in Verbindung zu stehen. Rußland. — Graf Pozzo diBorgo, dritter Bevollmächtige, ist nicht genannt. — «Dagegen war Oraf G 0 l 0 wki n nie in Laibach , so wenig als Hr. v. Oudril. Graf Moce nigo war von Turn: Hieher bb« rufen, ohne an den Kongreß-Geschäften irgend einen Theil zu nehmen, und ist längst auf seinen Posten zu« rückgekchrt. — FürstWolchonsky und die kaiserlichen General - Adjutanten Graf Czerniczeff, Graf O s-zarowsk'i, Fürst Menczikoff, gehören weder zum Kongreß noch zu den diplomatischen Personen. England. — Lord Stewart war bis zum 3i. ?l' Iäuner bei den hiesigen Konferenzen gegenwärtig, und übergab dann, da er auf einige Wochen nach Wien reiste, für die Zeit seiner Abwesenheit, die Geschäfte dem Hrn. Gordon. — Graf CIanwilliam war nie in Lai-dach, auch nie bevollmächtigter Minister. —Da übrigens die Geschäfte beim Kongreß weder durch Stimmenmehrheit, noch pur app«1 uoiuina! verhandelt werden, so ist die angebliche Starke oder Schwäche der einzelnen Gesandtschaften, wor«uf die Aarauer Zeitung einen besonderen Werth zu legen scheint, ein durchaus unerheblicher Umstand. Neapel. — Der Marquis Ruffo, Kabinets-Se-kretär des Königs, ist den Kongreß'Geschäften vollkommen fremd. — Der Duca di Oallo kam am 2o. Jänner nach Laibach, wohnte Abends einer allgemeinen Konferenz bei und trat. am folgenden Tage seine Reise nach . Neapel an. Von Lucca und Parma sind nie Gesandte er wartet worden- Wir liefern hier ein genaues Verz^ichniß des wirklichen Kongreß-Personals, wobei, wie sich von selbst versteht, weder von denjenigen diplomatischen Geschäftsmännern, die in Lcndach «chne nähere Verbindung mit dem Kongreß, die kurrcnten Staats- undKabinctS-Ge-fchafte ihrer Höfe bearbeiten, noch von Personen, welche Geschäfte von ganz verschiedener Alt, oder beso ndcre Aufträge an diesen Ort riefen, die Rede seyn kann-, Österreich. Der Fürst v. Mctternich. Mit'be« vollmächtige! (für die Dauer seines hiesigen Aufenthalts) ist: der General der Kavallarie Baron Vincent', Minister am französischen Hofe. «.Nußland. Der Staatssekretär Graf v. Nesselrode; der Staatssekretär Graf v. Capodlstrias; der Gencrallicutenant PozzodiB o r g o, russischer Minister am französischen Hofe. Z. Preußen. Der Staatskanzler Fürst v. Hard ende rg; GrafBernstorff, Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Mi t - b evollmächtiget: Generallieutenant v. Krufe mark, Minister am kaiserlich »österreichischen Hose. ^Frankreich. Grafv. Vlacas, königl. französischer Botschafter boi Sr. Heiligkeit dem Papste und Sr. Majestät dem Könige beider Sizilien; Marquis v. Caraman, Botschafter am kaiserlich-österreichischen Hofe; Graf La Feronays, Minister am kaiserlich-russischen Hofe. Z. Großbritannien. Lord Stewart,, königlicher Botschafter am kaiserlich.österxcichischen Hofe; Hon. H. Gordon (Bruder des Grafcn v. Aberdeen), be- vollmächtigter Minister am kaiserlich -österreichische« Hofe. 6. Rom. Der Kardinal Spina, papstlicher Legat zu Bologna. 7. Sardinien. Marquis von Sai nt-Marsan, Minister dcr auswärtigen Angelegenheiten; Graf d'Aglie. 6. Florenz. Fürst Neri-Eorfi ni. 9. M 0 dena. Marquis k/ M 0 lza. Hr. v. Genh ist mit der Redaktion der Protokolle und anderer Aktenstücke des Kongresses beauftragt. Schifffahrt in Trieft. Angekommene Schiffe zu Trieft vom ^5. bis 23. Februar. Der österr. Pielege, von Parenza, mit Öhl und Branntwein. Der päpstliche Pielego, von Cesenatico, mit Flachs und Schwefel- Der ncapolit. Pielego, von Moll» dl Vari, mit Öhl, Mandeln und Feigen, aufRechn. des Vassan Cussin undComp. Der österr. Piclego, von Na« gusa, mit Öhl. Dcr päpstliche Pielego, der h. Elpidius, mit türk. Weihen. Der österr. Pielego, von Bra^a, mit Wein und Häringen. Der österr. Pielego, von Goro, mit Reis, aufNcchnung des A. I. Parente. Der östcrr. Pielego, von Corzula, mit Ohl und andern Haaren, auf Rechnung des Dabinovich und Francovich. Die ottom. Brazzcra, GorgoipicooS, Kap. Demet. di'tGiovanni, von Patrasso, mit Rosinen, auf Nechn. de»G. M. An--tinopolo. Die russische Brigantine, die Glückseligkeit, Kap. Peter Mittro^f, von Odessa, mit Getreid, auf N. de3 A. M. Paximandi. Die österr. Brigantine, der Vorrei-tcr, Kap. Thomas Zupar, von Neapel und Messina, mit Kaffeh, Lnuonen, Häringcn und andern Waaren, aufNechn. mehrerer Handelsleute. Die russ. Brigantine, der Sieg, Kap. Christ. Dennotovich, von Scalanuova, mit Getreid und Wachs, aufNechn. des Sevastopols und Galatti. Der neap. Pielego, von Molfetta, mit Mandeln, Leinsaamen und Ohl, aufNechn. des Vasso» Cussini. Die österr. Brazzera, von Nagusa, mit Öhl. Der österr. Pielcgo, von Venedig mit türk. Weihen. Die österr. Braz^era, von Spalato, mit Öhl. Der englische Schoner, Hope, Kap. Edmund Warmann, von Havan-nah und Livorno, mit Zucker, auf Rechn. des Fom".ner Dassalles. Die österr. Brigantine, der Fürst Mettcrnich, Kap. Urban Bozzini, von Smirne, mit, Baumwolle, Kamchlhaar und andern Waaren, aufRcckn. mehrerer Handelsleute. Der neap. Piclego, von Nodi, mit Limo» ncn und Pomeranzen. Die österr. Vrazzera, von Caps d'Istria, mit Alaun und Vitriol, aufRechn. des Ma^er 72 4wd Michaelis. Der österr. Pielcgo, von Levante, mit Gctreid. Der österr. Pielcgo. von Fermo, mit türk. Weihen, auf Rechn, des G. D. Millerbi. Die österr. Brigantine, die Aufrichtige, Kap. Georg Arnorich , von Odessa und Konstantinopel, mit Korn, auf Rechn, des Michael Badelli. Mehrere B«rken. Ausland. P ä p st l i ch e S t a a t c n. Se. Eminenz der Cardinal« Staatssekretär Con: salvi hat im Namen Sr. Heiligkeit zu Rom nächste» hendcs Pr oclam am 8. ,v,^ M. erlassen. „Ercole Consal.vi, der, heil. römischen Kirche Cardinal, Diaeon von 8. ^I^riZl »cl ^.laitvre», Sr. Heil. P ap st Pi u s VII., Staatssteretär. ^Nachdem Se. Heiligkeit in Kenntniß gesetzt worden, daß die österreichischen Truvpcn, welche an den Grenzen des lombardisch-venetianischen Königreichs versammelt waren, aufAnoxdnung der erlauchten Verbündeten über den Po gegangen sind, und als Freundes-Truppen nach dem Königreiche Neapel vorrücken, um daselbst die Vollziehung jener Beschlusse zu beschützen, die, wie Se- sicilianische Majestät Ihren Völkern an: gckündiget haben, von den obenerwähnten Monarchen für den Frieden und die Ruhe von Italien und Selbst von Europa gefaßt wor,den sind, so wollen Sc. Heiligkeit, daß Ihre vielgeliebten Unterthanen über den Zweck dieser militärischen Maaßregeln beruhigt seyn, und zugleich erfahren mögen, was Sie, unter den gegen' Wältigen Umständen, von ihrer unerschütterlichen Treue «nd kindlichen Anhänglichkeit an Ihre geheiligte Person erwarten." »Der heilige Vater hegt die süße Hoffnung, daß die neapolitanische Nation, in Vereinigung mit ihrem Konige, sich beeifcrn wird, sich selbst und Europa die unschätzbare Wohlthat des vor wenigen Jahren mit so vielen Anstrengungen und so vielem Blute erkauften Friedens zu erhalten. Sc. Heiligkeit schicken die heißesten Wünsche zu Gott, doß er in seiner Barmherzigkeit die Geißel des Krieges für immer entfernt halten möge-Aber, wenn tes, die Völker Italiens von einem so schweren Übel heimgesucht werden müßten, so wird der heilige Vat^r in seiner Eigenschaft, als sichtbares Oberhaupt der Kirche und als wahrer Fürst des Friedens;immer, wie biö---her, eine vollkommene Neutralität gegen alle Nationen behaupten. Se. Heiligkeit fühlen jedoch zu gleicher Zeit zu sehr den Drang Ihrer väterlichen Sorgfalt für das Wohl der Volker, welche die göttliche Vorsehung Ihrer weltlichen Regierung anvertraut hat, als daß Sie ihre Interessen, unter solchen Umständen, nicht auf das angelegentlichste schützen und wahren sollten." (Der B eschluß folgt). Fremden-Anzeige. A n g cko m m e >l den 26. Februar: Se. Exzcll. Herr Freiherr von Lebzcltern, k. k. ge» heimer Rath und außerordentlicher Gesandter am kais, russischen Hofe, von Rom. Den 27. Herr Johann Edler von Rath, k.k. wirklicher Appcllationsrcith, von Fiume. — Herr Anton Rit^ ter von Födrausperg, k. k. Beamter, von Klngenfurt. Den 28. Herr Ritter von Langsdorf, kais. russischer G?neral:Konsul in Brasilien, von München. — Herr Markus Weikersheim', k. k. privilegirtcr Großhändler, und Herr Johann Fachini, Fabrikskomwissionaire, von Wi.-.i nach Tricst. — Herr Karl Thalmüller, Privater, von Wien. Abgereiset den 26. Februar: Ihre Exzellenz Frau Gräfin von Gyulay, Gemah« lin dcs Vanuö von Kroatien. — Herr Marquis von Mol-za, Qberstkämmcrer und Minister Sr. königl. Hoheit des Herzogs von Modcna, nach Modena. — Herr von Church, königl. sizilianischcr Generallieutenant, nach Florcnz. — Herr Michael Graf von Strassoldo, Güter« dcsihcr nach Görz. — Hcrr Friedrich Noomann, Groß» Händler, nach Trieft. Den 2/. Herr Karl von Pellegrini, kais. russ.Kon« sul zu Trieft, nach Trieft. —Herr Eduard Sokoll, Herr, schaftSinhader, nach Cilli. — Herr Franz Hahn, Salz-amtökontrolor, nach Trieft. Den 28. Seine Durchlaucht Herr Fürst von Neri-Corsini, groUerzogl. toskanischcr Staatoralh und Minister des Innern, nach Florenz. — Herr Karl Leiden, Privater, nach Men. —Frau Mathilde Angeline, Be« zirkükommissarö.Gattin, nach Venedig. Wechselkurs. Am 24.Februar war zu Wien der Mittelpreis der Staatülchuldvcrschrcibungcn zu 5pEt. in CM- 7"/?; Darleh. mit Verlos, v. 1.1N20, für 100 fl. in CM. '«7 5/8; octto detto dctto i«2l, detto detto 95^/10; Certific.^f.d. Darl. v.J. 1821, für iao ft. in CM. 98; Wiener ^t.Panl'o-Oblig. zu 2 i, 2 pCt. in CM. .'21/4 ; Kurs auf Augsburg, für 10a Guld. Curr. Gulden aq i/H ^^> — Conventionsmünze pCt. 25o. Bank - Acticn pr. Stück 5^9 2/2 in C. M. Ignaz Aloys Edl. v. Kleinmayr, Verleger und Redakteur.