MARBURGER ZHTUNG AMTLICHE S ORGAN DES ® '1 Drau. Badgatse Nr. fl. PtrnniJt N... as^?, IS-BS, 25-W. Ab II Ohl 2. 5n"v Samstag) Ist die Schrlftlelluns bdi auf Fernruf Nr 28-87 «iielrbbar. Unverlangte Zuichrlften werden nicht rtckge«andl Bei igratllchen Anfragen lit dat Rflckporto beizulegen. PoiUcheckkonto Wien Nr. 54 608. Gesrbirtittellen Ir Cil 1 Marktplati Nr. 12. Peraruf Ni 7. und In Pettau Unqnrtorgaiie Nr. 3. Pemruf Nr 89. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Morgenieitung Bezugspreii (Im voraus idhlbar) moodtlicti KM Z.IO einachlieOhcb 18,8 Rpf Poitreltüngsgebühr» bei Lieferung im Streiftaaad lozflglich Porlo» bei Abholen In der Gew-häflMteÜB nonatllcb RM 2.10 (einjchl. lfl.8 Rp. FoffieltungsgebOhr) und W Rpf Zustell-getmnr. Blnzelntimmeni werden nui qegen Voreinsendung des Elnzelpre le* und dei Portoauelagen lugetendet Nr. 157 — 84. Jahrgang Marburg-Dr«u« Montag, 5. Juni 1944 Einzelpreis 10 Rpf Uber jedes Lob erhaben Die Leistungen des in Italien kämpfenden Soldaten — Seit drei Wochen trotzt er allen Durchbruchsversuchen dnb Berlin, 4. Jund An der italienischen Front kam e« nm Samstag tm Küstenabschnitt des Thyr-rhenischen Meeres *u keinen größeren Kampfhandlungen. Unsere Truppen voll-zoqfsn hier dl® vorgeseihen» Absetzbew^ flung auf den Tiber-Untenauf ohne hieran vom Feind'o wirksam beiiind&rt w©t-d«! zu können. Dagegen ging da* erbittert« Ritufen In den Albaner Bergen eelbat, In deren Auslftufern sowie in der Campagna den ganzen Tag über wedter. Besonders schwer waren die Kämpfe bei Rocca dl Papa und um d«n Mante Cavo. Von stärkstem Artillcriefeuer unterstützt, stürmten die feindlichen Trupipen fast ohne Unterbrecliung gegen diesen Bergstock an, der von seiner deutschen Besatzung derart zöh verteidigt wurde, daß ^e anglo-amerikanisohen Angriffswellen immer wieder unter schweren Verlusten zurückfluteten, bis es ihnen schließlich gelang, dde deutsche Besataunq abzuschneiden. Aber selbst noch zu diesem Zeitpunkt dachten die deutschen Verteidiger nicht deran, den Widerstand aufzugeben. Sie hielten ii'JiirMi Astigarraqo« im Mittel-niocr durch U-Boot versenkt. .\m ö. 3. 1fJ41 der spanische Fracht-dnnipfor vRdiloloc ini Golf von Lion durch U-Buo| versenkt. Am 12. n 1^)43 der schwedische Fracht-danipfer »Kcrmod< in der Nordsee torpediert und versenkt. ^m 4. 4 1043 der spanische Fracht-dampfor ,,San Isidoro" bei Kylhuos durch L-Boot versenkt. Am 8. 4 154.3 der spanische Fracht-ddinpler -Cdstillo Montea Lalle((rnc vor der spanischen Kiiste durch U-Boot versenkt, Am 14. 4. 1943 der tchwedieche Frachtdampfer »Tom« in der Nordsee durch Flugzeuge angegriffen und beschädigt. Am 17. 4. 1943 der portugiesische Frachtdampfer »Santa Irena« im Mittelmeer durch U-Boot versenkt. Am 18, 4. 1943 das türkische Frachfmo-turschiff »Duatepe« im Schwarzen Meer ^ torpediert und versenkt. Am 9. 5. 1943 der spanische Fracht-dampfer »San Eduardo« bei der Insel Sc ros durch Flugzeuge versenkt. Am 23. 5. 1943 der schwedische Frarht-dampfer »Hispania« in dc: Nordsee durch Flugzeug schwer beschädigt, Am 29. 5. 1943 der spanische Frarhl-dtinipfer »Riqel« vor der Insel Skopolos durch-U-Boot angegriffen und be^chd-digt. Am 22, 4. 1944 der ichwelzeriRrhe Frachtdampfer »Chasseral« vor der Rho-nemündunq durch Flugzeuge angegriffen und beschädigt. Am 6. 5. 1944 das schweizeiische Rofe-Kreuz-Schiff „Christiana" auf der Reede von Sete durch Flugzeug angegriffen und beschädigt. In allen 34 Fällen erfolgten die völkerrechtswidrigen Angriffe nnglo-amerikanl-scher Flugzeuge bzw. Seestreitkräfte, hauptsächlich durch U-Boole. Hip angegriffenen Schiffe waren ausnahniislos den Vorschriften entsprechend deutlich als Fahrzeuge npiitralpr Staalpn aekenn-zeirhnetj dip Role-Kreuz-Sf bitte trugen weithin sichtbar das Zeiclien der Genfer Konvention. Der i/p!{fsche ff ehrmachthcricht Kämpfe um die Albaner Berge Im Osten Gegenangriffe der Sowjets bei Jassy abgewiesen Fulirer-Hauptqudrticr, 3. Juni Das Oborkünimdiidü der Welirniacht gibt bokanni; Um die .'Mbdner Berge wurde auch gestern eibitteit yekdinpft. IJei und \vt;i»tli(li Ldiiuvio schlugen iiiiüeie fnip-peu III lidJlcn KdinpiiMi allu leiiidlithen Angrille zuiuiU. An den hudostluingen det .Mbdiier Berge uiid brideisoils der \ id Cd.silind grilt der Feind mit iil)erle-gejioii Krdlten wähiond des yun/ien Tages dn Unseren erbittert VViderstdnd leistenden I ruppeii gelang es, die leind-lichen Angrillsspitzen in den Abendstunden üsllich Roccd di Pdpa iinti süd-lifh Pcilesliiiid—Cave zum Stehen zu briP»|oii. K.imp!- iitid Nacbtsflilaclittliigzenge gritleu leitulliclie Kolonnen und Bcreit-stellun()en im Uduin von Vdlmnnlone nül gutem Lrlolg an. Sicherunnsldhr/.t'uge eines deulsdu'u fielci's und l'xiicllldk s'liosson v(»r Kiola hei der .Abwehr eines schweren Luftdii-gritfs sechs feindliche Bomber ab. .An der O'-ifront versuchlon die Sowjets vorgeblif h, das nördlich Jdssy in den letzten Trigen verlorene GeKuide zurückzugewinnen. Bei der Abwehr ihrer Angrilfe wurde eine aus 23 Panzern bestehende feindliche Kampfgruppe restlos vernichtet, Nordwestlich Jdssy brachen deutsche und rumänische Truppen in harten Kämpfen in die stark dusgebdu-teil leiiidlichen Stellungüii ein u:id nahmen ein beherrscIuMides Hohengeldndc. Sldike Kdmpf- und Schldclitfliegervei-bände grillen wiederholt wirksam in die Erdkäniple ein und unterstützten die verbündeten Truppen in Annriff und Abwehr. 22 sowjetische Flugzeuge wurden über diesem Raum abgeschossen Major Rudel, mit dem höchsten deutschen lüpfcrkeitsoiclen ausgezeichnet, flog an der Ostfront zum 2000. Male gegen den Feind. Nordamerikanische Bomberverbände griffen gestern mehrere üite in Uiujtun und lUnuiinien an. Fünf feindliche Flugzeuge wurden dabei veinichtet. Einzelne In i tische Mufizeune warten in der vergangenen Natbt Bomben auf Orte im rlieinisch-wcsttdlisclieu Gebiet. über den besetzten VVestgebi'Men und dem Reichsgebiet wurden bei Taie und in der Naclit 33 feindliche Fliifjzeuge, darunter 20 viermotorige Bomi>t3t, zum Abstur? gebracht. dnb Stockholm, 4 Juai Daß mnn sich in den USA ernite Sorgen lim die sozialen Fragen nach dem Kriege macht, beweist ein Artikel des Sonderberichterstdtters des „Daily Herald", George Thomas, der soeben von der IIIo-Konfcrenz in Philadelphia zurückgekehrt ist. ,,Die USA müssen auf eine soziale Katastrophe nach diesem Kriege gefdßt sein", so neißt es in dem Bericht, ,,falls sie nicht imigehend einen endgültigen Plan iür die übergdugswirtschaft schai-fen" CJeorge Thomas verweist darauf, daß sich bereits in Form planlos gekündigter Kriegsdutträge und wachsender Streik-wollen die ersten Risse im Gebäude der Kriegswirtschaft zeigten. Er erinnert an den Mahnruf, den küi/lich der demokratische Führer im Staate New York, Far-ley, erhob, als er erklärte, man müsse sich bei Kriegsende unweigerlich auf eine ungeheure .Arbeitslosigkeit gefaßt machen und 'Regierung und Wirtschaft müßten daher rechtzeitig Pläne für die Übergangwirtschaft ausarbeiten. Nach Farlcy tun aber Finanz und Wirtschaft nichts dergleichen, und mit ihrem Bemühen, verlorene Positionen gleich nach dem Kriege mit aller Gewalt wiederzu-crohorn, würde der drohenden Gefahr nicht begegnet werden können. Aber offenbar sei die Wirtschaft nur auf ihre eigenen Belange bedacht, selbst wem damit Massenarbeitslosigkeit verbunden sei. Streik in St. Louis tc Lissnbon, 4. Juni Dlfi seft zwei Tagen streikenden Stra-flenbnhnfüliror und Autobusschofföre in St. Louifi in den USA haben trotz Aufforderung der Behörden die Arbei* nicht wieder' aiifgfTimmen. Die Einziehungs-behorde hat d'e Streikenden verwarnt und ihnen erklärt, wilrden Im Beher-rungifall« wegen unerlaubten Streikt tSmtlich und ohne Rücksicht auf Ihr Alter zum Militärdienst herangezogen werden. Auch der Bürgermeister von St. Louis hatte zur Wiederaufnahme der'.Arbeit aufgefordert. Die streikenden Mitglieder der A. F. Of. L, weigerten sich jedoch, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Ein Beamter des Arbeitsamtes wurde von den Streikenden niedergeschossen, Kritik an den Kaiser-Särgen dnb Stockholm, 4. Juni Der Untergang eines soeben erst in Dienst gestellten Liberty- Schiffes, das aul den kalifornischen Werften des jüdischen Schiffsbauer® Kaiser gebaut worden war, hat in der gesamten amerikanischen Öffentlichkeit größtes Aufsehen hervorgerufen, Die bereits früher geübte Kritik an den im Serienbau erzeugten Schiffen Kaisers, die man als »Schwimmende SÄrge« bezeichnete, hat durch die Katastrophe neuen Auftrieb erhalten An Bord des funkelnagelneuen Schiffes, das wenige Seemeilen westlich der Hafeneinfahrt von San Franzisko einfach auseinanderbrach, befanden sich nicht weniger als tausend Angehörige der amerikanischen Kriegsmarine, von denen zunächst nur 200 als gerettet gemeldet wurden. Da täglich amerikanische Truopen-transporte auf Liberty-Schiffen durchgeführt werden — obwohl von Rogienings-seite bereits einmal versprochen wurde, Liberty-Schiffe nicht mehr zu Truppentransporten zu benülzen — horrsrht selbstverständlich größte Unruhe unter den Angehörigen amerikanischer Soldaten. Mit böser Ironie wird im Volke erklärt, Kaiser habe bei seinem Schiffsbau alle Rekorde der Srhnelliqkeit geschlagen, ebenso stelle die Ziffer der Mensrhenverluste aber gleichzeitig auch einen noch nie dagewesenen Rekord dar. Kampfflugzeug wurde Nachtjäger Drei Viermotorige zerplatzen vor der Landung rd Berlin, 4. Juni Die Vielseitigkeit der tchnellcn deutschen Kiunplllugzouge, die gewissermas-sen als Stoßtrupps der Luft immer wie-dor duich Bekärnpfunq von Einzelziekn im Raum von London und Südengland Unruhe hervotrulun, wird durch ein von Kriogsbcriclitcr Helmut Jacobson geschildertes Erlebnis einer deutschen Kampf tlugzüüj-Bciidtzung unterstriclien. I^.e Mdsch.ne hdttu bereitti ihie Angl iffsaulgabe durchgeführt, überra-bchrnd hier und dort ihie Bomben geworfen, beobdchlet, Schwächen des Gegners ciulge-ipiirt und befand sich auf dem Rüc:kflug. Kurz vor dem Erreichen der englischen Küste bemerkt die Be-«dtzunq, daß ihr ein Pulk heimkehrender britischci Teriorboniber eutqegen-konimt, und faßt den Plan, die feintlli-chen Bomlier anqesichtfi ihrer eigenen Flugplätze hcrunler/uholen. Jagdfieber hnl sie erfaßt. Jetzt müßte man sie run-terholrn, )et?t, wo sie nach ihrem un-rüliinlichen Ttigwerk, nach tler Hetze mit deulsihen Jd'iern über dem Festland ihre Unterkunft nuh wissen, wo ein Bett auf sit! wartet. Es entwickeln sich heiße Luftkämpfe. Uuierolfizior B. zwinqt sich mit Gewalt zui Ruhe, hängt sich hinter die größte Fe;iuinKit.chine. wird von starken Pro-pcüuibuen geschüttelt. Jetzt! Der Mitlel-fiiKiei diür-kt den Knopf, mit dem die Bot'lwalfen au-^cjelüsl werden, über den Z.el-^tiichei hinweg sieht ei statt dos RicsensrhrtllPiis plötzlich eire heller-leuchtete Maschine, Rumpf, Trdqfläch<»n, ^I'itnren und die K<)kar(e. D'p zerplat-z'"ide Munilinn frißt sich in Rumpf und linke Traqllächo. »Sie brennt, sie brennt!« kann der errcnte Schütze nur noch in d e EirftMiverst^d'gung schreien, währen.I der Fluqzeuglührer d.^s Flugzeug be-'eits in einer steilen Linkskurve hochreißt, um den brennenden Terror-bomber nicht zu rammen. Im gleichen Augenblick steht dem Funker das grausige Schauspiel vor Augen: Aus 800 Meter Höhe geht die getroffene »Halifax« in einer tödlichen Parabel nach unten, die linke Tragfläche von Flammen eingehüllt. »Aufschlagbrund. Zeit 22 Uhr 18 Minuten« — meldet er sachlich, während die Rechte etwas erregt den ersten Abschuß 'hres Leben« notiert. Noch einmal wiederholt «ich der Kamp). Noch zwei Feindbomber werden abgeschossen. Zwei Vollkreise fliegt die junge Besatzung um die zu Boden taumelnden Fluqzeuqteile. Unmöglich, daß auch nur einer der Besntzunq noch Zeit fand, den rettenden Sprunq in die Nacht zu wagen. In einem Waldstück brennen Motoren und LeichtmetdU zuendc. Der Fun ker hat einen Blirk auf die Uhr geworfen uiu' tiefe CJeiiuglumig schwing! in seinen Worten mit; »Auf«chlagbrand 22 Uhr 2.S Minuten. — Mensrh, in sieben Minuten drei Viermotorige und das über England.!« Deutsche Anj^Hüfe auf Jassy dnb Berlin, 4. Juni An der Ostfront setzten deutsche und rumänische Truppen am Samstag im Raum nordwestlich vtm Jdssy ihre Angriffe fort und stießen nach Überwindung zähen feindlichen Wideistanrles weiter vor, wo'iei einige besonders wichtige HöhenstelUmgen in ihie Hand fie-zen. Die Sowjets unternahmen zwar mit Schlachtf liege runter Stützung mehrere Gegenangriffe, dogh blieben diese ohne Erfolg. Die von c'en deutsch-rumänischen Truppen eroberten Höhenzüge, die für die Abwehrfront zwischen Sereth und Pruth von erheblicher Bedeutung sind blieben in der Hand uiwerer Truppen. Verbände der deutschen und rumänischen Luftwaffe hatten am Ausbau des Angriffserfolqei wesentlichen Anteil. Der Papst ^egen den Luftterror Mailand, 4. Juni Papst Pius XII. hielt an die Mitglte-dei des Kurdinalskollegiums eine Ansprache, in der er der durch den Krieg verursachten schweren Leiden gedachte. Der Papst prangerte unter dnderin die Terrormethoden bei den Luftangriffen dut Rom an. Wer dl>sichtlich die Hand gegen die Ewige Stadt erhebe, so erklärte der Papst sehr nachdrücklich, der werde vor dem Urteil der» Menschheit dls Mörder dastehen. Papst Pius XII. zählte dann die Hilfsmaßnahmen auf, die der Vatikan sowie die kirchlichen Orcianisationen innerhalb Roms für die Bevölkerung bcieils duichgelührt hätten, und erwähnte dabei, daß er auch eine päpstliche Flotte für d.ie Hilfelei^itung an die Nolleidenden habe schaffen und einsetzen wollen Dieser Plan aber sei, so stellte der Papst unter Anspielung auf England fest, dar an gescheitert, daß eine der großen see^ kriegführenden Mächte hierzu ihre Zustimmung verweigerte Pd|)st Pius XII. schloß seine Ansprache mit einer Bemerkung, die sich auf die von englisch-dmcrikanischer Seite verkündeten zahlreichen blutrüntiligen sogenannten »Nachkriegspläne« bezogen. Er erklärte dazu, über die Gestaltung eines kommenden Friedens seien in der letzten Zeit »zum größten Teil nur Worte der Unvernunft« geäußert worden. Kampf serbischer Freiwilliger Interview mil Ministerpräsident Neditscb dnb Belgrad, 4. Jum Ministerpräsident General Neditsch erklärte in einem Interview: Die serbischen Frewilliqen kämpfen heroisch gegen die kommunistische Bandonseuche und erzielen Erfolge, die anerkannt werden müssen. So, wie sie im Leben tapfer an der Seite der unbesiogbdren deutschen Truppen gekämpft haben, «o ruhen auch ihre Toten mit den dcutscfien Helden verpint in derselben Erde, Sie sind die Garanten dafür, daß Deutsche und Serben, die sich infolge eines tragischen Zusdmincnfallens von Umständen zweimal als Gegner gegenüberstanden, in Zukunft für den gemeinsamen Sieg und für ein zukünftiges besseres Europa kämpfen weiden. Neue Ritterkreuzträger dnb Führerhauptquarlier, 4. Juni Der Fühler verlieh das Ritterkreuz des Eisernen K.euzes an: Oberst Allred Philipp, Kommandeur eines sächsischen Grenadier-Regimentes, Hauptmann d. R. Rudolf Altstadt, Bütaillonskommandcur in einem württembergisch-badischen Grenadier-Regiment, Oberieutnant d. R. Günther Bergeihoff, Adjutant in einein ostpreußischen Grenudier-Keguuent, raii-nenjunger Oberfeldwebel Erwin Luedtke, Zugführer in einem norddeutschen Gro-nacliei-Regiment, tJelroiten f'ranz Richter, MG-Schül/.e in einem ihciiiisch-westlulibchen Panzcr-Grenadier-Regi-menl. OT-Einsatzgruppenleiter gefallen dnb Berlin, 4. Juni Im Einsatzgebiet der OT an der Ostfront fiel der Leiter einer OT-Einsatz-gruppe, Prolessor Walter Brugniann, Träger des Ritterkreuzes des Kriegs-verdienslkreuzes mit Schwerlern Mit ihm fielen der Stellveilrelende Einsalz-gruppenleiter. ein (VF-Eiiisatzleiler und der OT-Grup[)enai7.l. Reichsniinister Speer nahm auf einem lleldenfriedhof der Ostfront Ahsclürd von seinem Eiii-satzgruppenleiter und legte an seinem Grabe einen Kranz des Führers nieder. [)rui k II Vifilrtq Mrirhiirciei Vptlsrii u Drin kerrl Go* mbH- VenarjKleiliiuij Cgnn flii hatte es von jeher eigene Traiisporlbevollmäciitigte, Transport-koinmandanturen und auch Verkehrs-spe/ialisteii gegeben Sie hatten früher einmal erlolgrcncli den Eiseiiliahnauf-marsch bearl)eilet und zwai nach Methoden die noch auf den Scharfsinn des dlleii Mollke zurückgingen. Nun wdr es iluo selbstvorständliche Aulgabe, auch unler erschwerten Bedingungen und kriegsbedingten Verlidltnissen den Ei-sonbaluwerkehr in Gdng zu halten. Wenn man bedenkt, wie schnell es gelang, die Bahnen duf allen Kriegsschauplätzen hinler den vorrückenden deutschen Armeen wieder herzustellen, dann wird man vielleicht begreifen, daß es liir die deutsche Führung im Krieg heule keine unlösbaren Transpoi tprobleme mehr gibt, vor allem nicht im Zeitalter der Motorisierung. Durch die Zurücknahme der Ostfront seil dem vergangenem .lahr waren eint; größere Anzalil erlahrener deulsclier Krälte Ireigeworden Es wafen dies nicht nur die blauen Eisenbahner, in kricgs-j gemäßer Betriebsleitung erprobt, son-I (lern auch besonders geschulte Spezial-] tnip|)en, vor allem Eisenbahnpioniere, I Eisenbahiibetriebstruppen, Organisation Todl und Eispnbahnbauzüge. Diese Kräfte sind nun neben solchen der Luftwaffe im Westen zum Einsatz gekommen. Sie hatten auf anderen Kriegsscheuplätzen oft im feindlichen Feuer, auf sich gestellt, ohne Hilfsmittel aus einem gottverlassenen Lande, die Bahnen wieder in CJang gesetzt, nun sind sie die letzten, die nicht imstande wären, mit den Zerstörungen in einem durchindustriali-sierten Lande fertig zu werden. Außerdem werden sie durch französische Genietruppen und zivile einheimische Hilfskräfte tatkräftig unterstützt. So gelingt es, das gesamte Transportwesen im Westen, wenn auch kriegsmäßig, in Gang zu halten. Die Massenangrilfe aus der Luft auf die Bahnanlagen im Westen sind nicht überraschend gekommen. Sie haben damit von vornherein — wie jede Kriegs-handlung, die auf Überraschung verzichten muß — schon einen Teil, ja vielleicht den enlscheideiisteu ihrer Wirkung verloren. Die bisherigen Angriffe sind wolil tollweise sehr schwer gt!we-son und haben belrächtliche Störungen zur Folge gehabt, die allerdings Laien, die nur die Trichter und Verwüstungen sehen, leicht überschätzen, aber sie sind ohne nachhaltige militärische Wirkung geblieben, weil sie ja bisher ohne Zusammenhang mit Kampfhandlungen erfolgten Sie störten weder einen strategischen Aufmarsch noch größere Trup-penverschiebungon oder gar operative Bewegungen, wie unsere eigenen Luftangriffe in jüngster Zeit etwa solche der Sowjets im Osten, wo der neue feindliche Aufmarsch tatsächlich verzögert, ja mancher Angriff daclurch vereitelt wurde. So hat sich auch hier mangels eigentlich militärischer Ziele der feindliche Lufllerror wiederum nicht in erster Linie gegen unsere Wehrmacht, sondern gegen die Zivilbevölkerung in Belgien und Frankreich gerichtet. Sie wurda und wird von ihnen in erster Linie betroffen. Die belgischen und fianzusischen ßtdi ncn dienen heute noch immer in erster Linie der Versorgunci clci ZivÜbevölke-iun(| und der Wirtschail dos Landes — und dann erst dei deutbchcii Wehnnaclil Diese könnle sogar im Nollall eine Zeitlang aul den Eioeubahnnachschub verzichten. Inldlgedesson gi-höipn heule die feindlichen Lultaiuirilfe gegoii die Bahnanlagen im Westen nicht zu den wiik-samen oder gar knegsenlscheidenden Kampfhandlungen,sc>nc'ein nui zu den satanischen Schikanen eines aul dei Stelle tretenden Kriegen. Sie sind nur eine neue Variante dos tJombeiiterrois gegen die europäische Zivilbevölkerung, ihr Leben und ihie Güter. Die leiudlichen Lutlüiigrillc haben aber eine andere Wiikung, die bestimmt vom Feind nichl vorausgexiPhen oder gar in RechnuiKi cjestellt wurde; sie lia-ben eine einlrächtiqe Zusanimenarbeil von Soldaten und Zivilislui», von einheimischer Bevölkerung mil deutschen Dienststelleii hervorqeriilen, die einein vollkommenen Bündnis gleichkommt. In diesem Sinn muß auch das Veidienst der SNCF und der belgischen StaaU bahn und ihrei Beamten und Angestell len, vor dllem der Lok-Führei anerkannt werden. Die abendländische Ein heil im Westen ist dadurch weiter vorangetrieben worden, die Eulscheidung für eine gemeinsdine Leiolung zui Rol-lung Europas unmittelbar gelallcii. Denn die Lufangriffe treffen heule, wie jedermann weiß, nichl mehr Franzosen odei Belgier oder Dnutscfie allein, sondern den Kreislaul des europäischen Lebens In seineu Bahnen. Durch diese vitale Be-rohung wird auch eine gemeinsame elementare Abwehr und ein neues Bewußtsein der Schicksalsciomcinsrhalt hervor-gerulen, demc|ogenüber alle Gegensätze von früher in steigendem Maße verblas- MARBURGER ZEITUNG Hemaliitke Uukdstkau Die grüne Bank Di« Bank im Grünen — sie hat mir'« angetan. Es ist aber nicht eine Bonk, die nach der Vorschrift und Regel im Griinen steht. Sie ist nicht in:» Stadtpark odöf »onstwo lanq.s eine« Weges aufge-•tellt und steht auch nicht an irgendeinem dnderpn Platz mit schöner Aus-•icht in der Umgebung. Die Bank, die ich hier meine, steht in dr« Wortes wahrster Bedoiitung »im Grünen«. Sie steht im Gras, weitab vom Weg, Sie wurde von »Alleinseinwoilenden« aus dem Bürkfeld der unerwünschten Vorbeigehenden geinckt, Drifl daljci die Ras-fiPnflächen zu schniuiun gehen, und Futter für so manche Cieih ocier Kuh vernichtet wird, wurde nicht bedacht. Oder ist e« statthaft, die Rank auf die Wiese zu schleppen und nacli dem Siaiid der Sonne zu richten, das Gras im großen Kreie tu zertreten, um sich bräunen zu lassen? So mancher sonntägliche Spaziergänger wird öfter Gelegenheit gehabt haben, auf den jetzt im saftigsten Grün stehenden Wiesen draußen ähnliches zu beobachten, Mitten im hohen Gras liegen die (ach, so müden!) Spaziergänger und lassen sich dort einen guten Sonntag sein. Denkt denn niemand von ihnen daran, daß heute jede Wiesenfläche wichtig ist zur Futlerbescliaffung und damit für die Milchveisorgung? Wissen sie nicht, daß der Bauer oft mit Sorgen se'ne fluron abgeht? Gihl es denn sonst keine Möglichkeiten sich druuRen tu erfreuen, als Murschaden anzurichten? N. J. Wer kennt die Tote7 Unbekannte aus der Mur geborgen Am 26. Mai wurde, wie die Kriminalpolizeistelle Graz mitteilt, im Gemeinde-gebiet Retznel bei Ehrenhansen, Kreis Leibuitz, im übeiißchwemmungsgebiel des Murtlusses am rechten Uter der Mur die Leiche einer Unbekannten angeschwemmt und geborgen. Die Tote ist 150 cm groß, ungeldhr 30 Jahre alt, untensetzt, hat ovdle breite Kopfform, braune eingedrehte Hnarn, weiße große Zahne und war wie folgt bekleidet: mit rotschwarz groß karierter Schoß, Grund-färbe grau, dunkelblauem, rotgrün geblümtem Unterkleid, vermutlich blauer Kombination mit Seiden-pitzenbesatz und farbigen Blumen unter dem Spitzenbesatz, sowie blauer Schürze, an der unten Rüschen aiuiebracht sind. Die Tote trug zwei gev-öhnliche Melallringe, wovon einer einen wafiserblic sie aus den er-tlcn Berichten der Cauarbcilsärnter sich dartlellan. Es ist natürlich, daß der frtiwiliig« Ehjttndieoat nicht aofort mit großen Anfangserfolgen aufwarten konnte. Da er auf rein freiwilliger Grundlage beruht, waren eine eindringliche Werbung und auch entsprechende Vorbereitung der Betriebe zur Schaffung geeigneter Arbeitsplätze notwendig. Nach dieser Anlaufzeit entwickelt sich der freiwillige Ehrendienst jetzt erfolgreich. Die Meldungen und Einsatzzahlen nehmen ständig zu. Beim Einsatz des freiwilligen Ehrendienstes wird sehr stark auf die häus-lichen unrl sonstigen Belastungen der Frauen Rücksicht genommen. Sie sind deshalb .meist In Htilbtagsavbeit, häufig auch nur stundenweise eingt^etzt worden. In zahlreichen Fällen bietet die Heimarbeit Möglichkeiten! jetzt konnten auch Zuweisungen in Vollarbeit erfolgen. In Zusammenarbeit mit den Ar-bÄiisämlern sinil die Betriebe bemüht, neue Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. So wurden in verschiedenen Gauen Gemeinschaftswerkstätten für die Rüstungsindustrie errichtet, denen die Werke geeignete Fertigungen übertragen und in denen die Frauen meist in dreistündigen Wechselschichten ihre Arbeit loisleii. In Franken wurde dafür die Bezeichnung Ehrendienst-Arbeitssäle gefunden. Auf der anderen Seite haben sich die Betriebe auch bemüht, den Einsatz der Frauen durch Einrichtungen zu ihrer Entlastung von der hAuellchen Arbeit lu erleichtern. So wurden zahlreiche neu« Kindertagesstätten von Betrieben errichtet, Flick- und Nähstubei^ und auch Wäschereien. Für den Erfolg des freiwilligen Ehrendienstes ist die Werbung von ausschlaggebender Bedeutung. Neben der Zeitung und den Plakaten wurden in den Gauen die verschiedensten Werbemittel eingesetzt, der Handzettel, das Kino. Am wirksamsten aber hat sich auch hier die persönliche Werbung erwiesen, die vor allem von der N.S-Frauensrhcilt betrieben wird. Vorzugsweise winden dalür Frauen verwendet, die selbst Kinder haben und in der Berufsarbeit stehen, oder Frauen, die größere Haushalte ohne Hausgehilfinnen leiten, Frauen, die aus eigener Erfahrung die besten Berateiinnen für den Ehrendienst sind. Diese in Hauebesuchen erfolgte Werbunq hat einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Ehrendienstes, Dieser Wer- bimg ist es beispielsweise 2u dcinken, wenn in einer niederschlesischen Gemeinde sich auch ein großer Teil von Bergarbeiterfrauen für den Ehrendienst meldete, wie überhaupt in Nieder Sc hie-sicn besonrlcrs gün^t'ge Ernebnisce erzielt worden sind. Bemerkenswert ist auch das Beispiel einer kleinen Gemf>iii-de im Kreise Lichtenfels, 'vr* es der Ortsfrauenschiiftsleiterin gelring, dem Ehrendienst 140 Frauen zuzufühi en. Au' h umguartierte Frauen befinden sich dar-imter, die eine Nähetuhe errichteten, In der HeeresbekleJdung gearbeitet wird, und die darüber hinaus nach wie vor in Heimarbeit d ie Wasche und Kleidung für ein Kindorlandverschickungslager betreuen. Nach dem Anfangr samt Behälter. Die weiteren Preise lielen zu; der Ortsgruppe III, Amt Frauen, Plater, Marburg, und Christa Ipawitz, Marburg, Dazu wird uns u. a. noch geschrieben: »Immer schon hatten die Menschen das Bedürfnis, die Höhepunkte im Leben besonders feierlich zu gestallen. Dabei nehmen auch die Geschenke eine bedeutungsvolle Stellung ein. Die Geschenke für die Lebeuöfeier sollen nicht alltäglich sein, sondern etwas Besonderes. In ihnen soll sich der tiefe S nn des Feierereignisses ausdrücken. Es soll auch die Freude und Liebe gezeigt werden, aus der heraus das Geschenk gegeben wird. Unsere Vorfahren geben uns auch hierfür ein Beispiel. Wenn wir heule vor Stücken alter Handwerkskunst stehen, erkennen wir meist ohne Erläuterung, zu welchem Zweck das Stück bestimmt war. Meist ist mit Sicherheit festzustellen, ob zum Beispiel eine Truhe, eine Kassette oder ein Teller zum alltäglichen Gebrauch bestimmt waren oder ob es sich um ein Geschenk zu einem bestimmten AnlalJ handelte. Eine Hochzeitstruhe war viel schöner und reichhaltiger, hatte meist eine Reihe sinnvoller Verzierungen. Aut den ersten Blick war zu erkennen, daiJ sie als Geschenk für eine Braut bestimmt war. Dasselbe gilt lür die Paten-gesrhenke zur Geburt. Meist tragen sie einen sinnvollen Spruch und Wunsch. Sie bedeuten dem Kind zeitlebens eine Kostbarkeit. Die künetleriscben Kräfte im Volke sind nicht verloren gegangen, wir müssen sie nur wecken. Dies gilt besonders für das Handwerk. Diesem Zwecke sollte auch das Preisausschreiben des Amtes Kultur der Bundesluhiiitui dienen. Eine Reihe von Arbeiten wurde eingeschickt, die bewiesen haben, daß bei planvoller Lenkung und Einflußnahme auch heute noch künstlerische Leistung erzielt werden kann. Dies gilt für das handwerkliche und auch für das Lalenschaffen. Grundlegend muß das Eine festgehalten werden; unsere Feiern müssen wieder 7.U einem tiefen Erlebnis werden, ans Es wird verdunkelt: von 22 bis 4 Uhr dem heraus auch die Ideen geschöpft werden köniion, Es wird eine Aufgabe für alle in Frage kommenden Stellen sein, sorgfältig an diese Dinge heranzugehen und milzuhelfcn, die gestaltenden Krälte unseres Volkes zu wecken und zum Blühen zu bringen, Durch die Festgeschenke soll die Freude am künstlerischen Schaffen den schönsten Ausdiuck bekommen, sowohl lur den Schaffenden selbst als auch für jenen, der an seinem Festtag beschenkt wird. A. P.« Gefreiter Heinz Vivat aus der Ortsgruppe Martiurfj IV iin'i Gienad'er Oth-mnr Aid au« der Ortsgruppe Lembach, beide Kreis Mtirburg Stadt, wurden mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse au'sye-zeichrtel. Sofort Dcckunj^ nehmen Bei Angrlfien von Tiejiliegern Die Fe'nde ^md vieiernrtr, in ihrer immnnscbiichen Kmiiide^weise dazu ubergMniien. die Zivilhcviiikeiuiiq, Sprt-ziergänaer, ^ineieiide K irler, Budeiido und findr-re durrh 'I ic||iir"|er f.Ffigilliio-(|('r) mit Briidwciltr>n in/.ii'ireMin. Us isl d.ther notwendici. cl H d e Hi'V')lk( riiiig liP'm ErkeniiPn fo tuttif Imt Fliiri/niigr (auch einzelner f-'MegcT| '^nfnrt Dnclfiinn nimmt Suweit errelr bliar, kommen m:'Ii bierfüi in erster L:nie die Luttsrbnl?;-läume, nnl'.iils aber aiu h Hausfluir, Bdhnuiiteiführumen u'^w. in Frage. Wird man hei einem Gant) über Land von einem feindlichen Terrorflieger übeirascht, so wirft man sich augenblicklich unter Ausnutzung der Boden-tleck'tng flach auf die Erde br.w. in den Stiaßengraben r>der sucht untef Bäumen und Slrä'ichern Schutz rregen Flif.ger-sichl. — Hierbei miil^ niirh die kleinste Deckiiiiri ntis(]en"tzf werden. Fahr'/euge aller Alt, iiisliesnndere bpspannte Fahr-zf!U(|e, rnnsteii ebenfalls in Deckung, zumindest gegen Miegeielclit aulqestelU werden. Woher Döni?,er beziehen? und andere Klelngürtnernorg^ In diesem Jahr ist die Zahl der Kleingärtner in Marburg beträchtlich gestiegen. Mancher, der zum eisten Male ein Stück Land bebaut, merkt jetzt erat, daß mehr als»nur guter Wille zum Gärtnern gehört. Da fehlt es «n V/erkzeug, nn Jungbäumen, an Sämereien und Pllon-zen, fehlt es an Dünger, an Spritzmiltchi, Spril7en und nn manchem anderen mehr. Nicht alle« davon, sehr wpnig sogar, ist frei erhältlich. Ppsilzer von Ob«;t- u;id Gemüsegarten, die auf den Bezug solcher Ijewirtschafteler Retrif»bsmitlel arigewiescn sind, müssen MitgUeielen. Die Kinder drängten sich vor der Bude, wo der Held Kasperl ollerlei Witz uml Ulk trieb. Zu schnell flogen die Stunden dahin. Die Spielgruppen dürften den Eindruck mitnehmen, den Grenzbnuern einige frohe und unbeschwerte Stunden bereitet zu haben. S. H, Witschein. Beim Standesamt fand die Trauung des Soldaten .\nlun Gerlh mit Karoiiiie Leechniq statt, — Dtm Soldaten August Skergeth wurde ein Sohn Alois geboren, dem Winzer Anton Schautzer ein Sohn Anton und dem Winzer Andreas Felser ein Sohn Alois. Clin. Die Gefolgschaft der Kreislüh-rung und des Landratamtes fanden sich arn letzten Samstag zu einem Werkhpau-senkonzert im Feetsaale de« Kiei'shaue^cs ein, Opernsiiniier Fritz Schmidt Fr.inken. das Cilller Streichguartett und d.is Strelchorchcfiter des Städtii;rhe!i Sviu-phonieorchesters wiikten mit Den Künstlern, die s.ich uneigennützin zur Verfügung gestellt hatten sagte der Leiter des Arbeitspolltischen Amles der Kreislührung Cilli, Sturmbannführer Lenz, ein besonders herzliche« Willkommen. Opernsänger Schmidt ercdlnele mit drei Liedern von Schiiberl, für d;p er dankbaren Beifall erntete D is Cilller Streichguartett In der Besetziuig Direk- tor Müller, Ing. rngei-Ultmanri, S.niii n urul HartujKj vo-gte m.t dem 11. Sat?; aus dem F-Dur-Quartett .^rbia'o von Dwoiych/ik Proben hTvorracienden Könnens. M't zwei weiteten Srhnbertlicdcrn und in C IM immer wieder viel bejubelten Heimütlied® von Hugo Wolf »V/cr in die Ferne wid war.derTJ ...« hnl sich Fritr ^chm'dt-Franken in die flerzen der dankbaren Zuhörer gesu:iqen. D.ts Slre chorehester unter der einfühlsanien Stabführung von Musikdirektor Müller brach'e zum Abschluß von Edward Grien die Suite »Aus Holbergs Zeit«. Starker Beifall dankte auch dafü,-- den Künstlern. Unter den GefolqqrhaftsmitnMede'-n wurde der Wunsch nach U';etleihohing (j'.dr.her \Verl;sviaU'Si?iiknn7erte laut. D.i«; niviaen die Vcrir.st.d'er ^!s Dank und ois .\nregum für s -h buchen. Oberradkersburg. Golreiler Josef Itgn-litsch =iUR Püppitzbero wurde bei Mnnle Cassino schwer veru-unrlet gelangen ge nomir.en und in ein Feldl K'.arelt n.irh Tunis gebrucht Min wurde er am 17. Mai ausgetauscht Die Kürkre-sp in die Heimat ging über Marseille und Spanien. Irgolitsch war seinerzeit beim Bauun'er-nebmen (ng. Fekonja in Radkersbing bcschäfligt. lei'.iii!/. \ origen Sonntan wurden d e Veranstaltungen des kulturellen Wettbewerbes abgehalten. Sie begannen mit einem besinnlichen Abend im R.ilhans-saal. .Am Sonntag fridi kündete dor Bannnuisikzug durch ein kleines Konzert den Beginn des Wefkampfcs arj. Der .Tung/ug 1 1 '5,5.1 und die Junqmäclel-nruppe 1 .S.V) wurden als [lie besten Fin-heiien bewertet, Bei der M irgenfeier Sm Stadtpark sinach B imtiihrer Schiunei. Märclieiispicle boendetnn den Vormittag. N.Hchrnittag unterhielten vier Blä-spr-gru]>pen, Singscharen, Spielgruppeii, Ein-satzsängerinnen und .lodlerinncn mit luslinen Stücken und Gesängen. Zum .'Mischiuß gab es einen Wettliewerb der vier HJ.-Musikv.üge Arnlels, Hengsberg, Leibnitz und Oberhaag. Der Priifimgs-kommission stand Kieiskulturhauptstel-lenleiter Grünberger vor. Ihr gehöilen auch an nichnnlaubträger Oberst Nobis und der Leiter der Kreismusikschiilo Druscwltfcdi. Verhängnisvolles Klettern Wiener-Neusladt. Der 17 Jahre alte Handelsschüler Erich Cikl aus Wien unternahm in Gesellschaft gleichdltriqer Kameradon einen Ausfluq duf die Hohe Wand. Trotz alltjenieiiion Abrdtens ließ er es sich nicht nehmen, in dt-r Nähe des Pringlsteiges die Wände wild zu durchklettern. Er stürzte vor den Augen iPtner Freunde etwa 35 Meter In die Tiefe, wo er mit einem Schädelbruch und anderen Verletzungen liegen blieb. Eine Stunde nach der Bergung starb er während des Transportes ins Krankenhaus. Unter abijespren^tcm Gestein l.iriii. Der Hauer Jcjhriiin Kolltiu), vii!-^r> Niewitz aus Micholsbercj, Gemeinde Nikolsdorf, kam auf der Suche nach seinem Vieh, das sich von der Weide entfernt hatte, in die Nahe eines Stein-hnirh*, wo gerade eine Sprenqladunq losging. Er geriet unter die ahgcs|)reng-fen Steinmrtsspii, von denen er ndhezu (wnz i'iruiedtwkl wiird«'. liicrbni erlitt er Ml scliworo Vcrlel/iiruion, dcift soino so-forlicjo Einlieforung ins Krdnkenhdus nolwcndig wurde, Schrotladunj^ in den Baucb Licnz. Der Bauernsohn Friedridi Atkcrer aus Thum hei Linn/ hutle ein (jolddenes Schrotgewehr gegen eine verschlossene Türe gelohnt. Als er die Türe später von innen öflnele, liel ihm dds Gewehr eiit(|t'f|en. iJdhei entlud es sich, und die i|dnze Sclirotlculung drdng fiem Jungen in den Bauch. Cr wuide ins Krankenlums grürdclit. Tot im Zemmgrund Mnyilmfcii. .Abseits des Weges zur 1'oniinikushiit!!' im Zemnigiund wurde der 39jdhiigo F^isquelini Angeln tot aufgefunden. Der Tod dürfte durch Erschöpfung und Erfrieren eingetreten sein. Oh >t und ein ^^Ireckcn-wei«ic fdst unheinilii he'S lonipo die 2:1-Führiiiui des Dresdner SC' stürksleiiü bedrohte un{| fast zur {deichen Zeit dor HSV Gioli-Boin die Hamburuer 3:0 FCrh-ruiKi bi« dui 3:2 aufholte und in einer ganz großen Viorfelstunde die so oft ge-liuerte eiserne Abvvchr der FIdk Kanoniere förmlich diircheinündorwirbolle, schien dio Vorfichlufirunde zur fünften Kriegsmeititersch-.ift des deutschen Fuf.^ bdllsports vor zwcii giin?: grollen Öfier-raschuncien zu «lohen, 3.S ODO Zuach iuor, die in Erfurt einen Sieg des deutschen Moiftters wün«chten, und über 25 ()()() Niedersdf hs"n, die dem LSV 11 »mbiirfi viel Vorfichiißiorbeeron gewährt hatten, winden dbei dann doch ni'hl ontlausrlit. Der Dresdner SC iibeigtand aile Gefdlir, die Ihm bis zur 70. Minute d'ohfe, (ichlicßlich doch in k, Witz, Tanz, Musik und grotaik v«f klnidctnr Lebonswcishclt FUr Jugendllc^e nicht zugelassenI Metronol-Lichtspiele Cilli Spielzelt: W 17.30 a. 20 Uhn S 16, 18.30 u. 20.45 Uhi Montag, 5. Juni In flagranti Ein Bdvdrla-Pilm mit FerHinand Marian, Margot HUI* scher, Oskar Slma, Frlti Kampert, Lliil Holzicbttb und Jane Tilden. — üTchbuch; Ernst Marlschka. — Musik: Pete. Kreudet. SpiellcUungi Hans Schweikart. Für Jugendliebe unter 14 Jahren nichl zugelasienl Leonhard i. d. Büheln Mittwoch um 17 und 20 Uhr, Donneritag um 20 Uhr Das Ekel Ein heilerar Film mit Hans Moser, Herua leiln und Priiz Kampers. FUr Jugendliche zugelassen zur letzten Vorstellung jedoch nur In Begleitung der Erziehungsberechtigten. Ton-Lichtspiele Stadttheater P e 11 ■ ti Spielzeit' W 17 l'M5. Uhr. S 14.30, 1?. 19.45 Ubi Montag. 5. Juni Marianne Hopp-^ und Ferdinand Marian In dem Film Romanze in Moll FUr Junciidlichu nichl zugelasienl Lichtspieltheater TrÜail_ Montag S. Juni Liebeskomödie mit Magda Sciincider Llzzl WaldmUilar, Johaonai Riemann, Theo LIngcn und Albert Malterilock. — Pffiie Theu l.inqrn — Murik: W. Bochmann. FUr Jugendliche nichl tugelassenl 15—50 k(| das Slück eind am Dienstag, den 0. Juni, qoqen Bezuqschein zu ha-Vonnerkunqen -Verden auftie- ben. nommenl 4376 rriinz rilllp fsch MARBURG Dr„ Poberscii6istraBe 38. IDcnn ben Cioforwagcn fährt. geht am LUafchtag die nauaatbvi. tufiter. Jn bcr 3^'^ flbiocfcnheil wcicht ftic LDäfchc lange unö grünWtch in nrnhb. Das fchont bie lOäfche unb entfernt dIcI mehr 6dimut) ohne Reib» und Bürflarbeit. Durdi gute» Durdi* (lompfcn nodi öem Einioeidten geht fo oiel (3dimut3 hcraua. ba|1 längeres fiodien nidit mehr notmenöig i(V. Zwei Ackerpferde tausche qe-qen 1 kleinere qutmelkende Kuh Wertausql. F. Kulterer. Go-nobitz 86. _4364-H Guterhaltenei Kinderwaqen oder Herrenan-2ua tausche qe-qen Damenfahrrad Fianz To-minz Cilli — Sanntalerstrdße 3 2656-14 X Gut erhaltenen Ofen tausche qeqen kleinen eisernen Sparherd. Brunndorf - Dürerqassc 49 4356-14 Danksagung Allen lieben Verwandten, Freunden und Bekannten, die unserer lieben Tochter ^ ANGELA SAWERNIG das letzte Geleite qaben, sprechen wir den herzlichsten Dank aus. Besonders danken wir für die Kranz- und Blumcnspent'en. Brunndori, den 2. Juni 1944. 4429 Micliael und Maria Sawerniq, Eltern Amtllcfne Bekanntmachungen D«r Chsf d«r Zlvllvarwaltnttg la der Uateritetermark Dar Beauftragt« ffir Eralhning und Landwlrtichaft (CdZ) Le-U a/1179-1944 ' Graz, 2. Juni 1944 Bekanntmachung Relchikarten für Urlauber Die Gültigkeitsdauer der geqenwärtig in Verwendung stehenden Urlauberkarten wird nochmals bis zum 23. Juli 1944 (Ende der 64. Zuteilungeperiode) verlängert. Nach diesem Tag können die Verbraucher auf diese Karten Waren nicht mehr beziehen. Die Verteiler haben die Einzelabschnitte der gegenwärtigen Urlauberkarten bie zum 5. August 1944 bei dem zuständigen Ernährungsamt, Abteilung B (Umtausch'stelle), zur Ausstellung von Bezugscheinen einzureichen. Nach diesem Zeitpunkt eingereichte Abschnitte werden ausnahmsto« zu-rückqewieeen. Daneben gelangen neue Urlauberkarten (in der bisherigen Art, jedoch in anderer Ausführung) zur Ausgabe. Di,e neuen Urlauberkarten berechtigen ab 26. Juni 1944 (Beginn der 64. Zuteilungaperiode) zum Warenbezug. Die gegenwärtig in Verwendung stehenden Urlauberkarten und die neuen Urlauberkarten gelten sohin nebeneinander bis zum 23. Juli 1944. Die mit Ablauf des 23. Juli 1944 außer Kraft tretenden alten Karten «ind für die Zeit vom 26. Juni 1944 ab nicht mehr auszugeben, , Ein Umtauech bereit# ausgegebener alter Karten gegen neue ist unzulässig. Die bei den Dienststellen der Wehrmacht, der Schutzgliederungen außerhalb der Wehrmacht, der RAD, bei Anstalten. Gemeinschnftslagern usw., noch vorrätiqpn derzeit geltenden Urlauberkarten sind an das zuständige Ernährungsamt, Abteilung B (Kartenstelle) bis 3. Juli 1944 abzuliefern. 2G87 Im Auftrag: gez. Dr. Soukup. Der OberbUgermeister der Stadl Marburg-Drau Stadternährungsamt Abt. B G. Z.; 730/11/1944 Bekanntmachung Betrifft: Einkaufs-Ausweise. Die bisherigen Einkaufs-Ausweise für den Bezug Ton Gemüse, Obst, Fischen und Wild (erste Auflage) werden mit Ablaut der 63. Zuteilungsperiode (25. Juni 1944) als ungültig erklärt und bei der nächsten Kaiienausgabe durch die Blockführer eingezogen. Mit Beginn der 64, Zuteilungsperlode (26. Juni 1944) sind im Bereiche des Stadtkreises Marburg nur folgende Einkaufs-Ausweisf. gültig: 1. der grüne Einkaufs-Ausweis für Kinder bis zu 6 Jahren, 2. der gelbe Einkaufs-Ausweis für Kinder von 6 — 14 Jahren, 3. der rote Einkaufs-Ausweis für Jugendliche von 14 — 18 Jahren und 4. der blaue Einkaufs-Ausweis für Versorgungsberechtigte über 18 Jahren, Die Einkaufs-Ausweise für Marburg sind zum Unterschiede der übrigen Einkaufs-Ausweise in der Unteisteier-mark durch einen Querstrich auf der Vorderseite gekennzeichnet. Die neu ausgegebenen Einkaufs-Ausweise erfordern eine Neuanlegung von Kundenlisten. Die Kundeneintragung wiid folgendermaßen durchgeführt; I. Kundenlisten für Obst und Gemüse: In der Zeit vom 5. bis 10. Juni 1044 worden die Kundenlisten für Obst und Gemüse bei den Kleinverteilern neu an-«gelegt. Zu diesem Zweck melden sich die Verbraucher mit dem neuen Einkaufs-Ausweis bei dem gewählten Obst- und Gemüseverteller. Dieser hat bei der Anmeldung den »Anmeldeschein I« vom Einkaufsausweis abzutrennen und in das obere linke Feld des Einkaufs-Ausweises unter »Bestätigung zum Anmeldeschein I« seinen Firmenstempel und die Nummer der Kundenliste einzutragen. II. Kundenlisten für die Fisch- und Wildverteilung: In der Zeit vom 19. bis 24. Juni 1944 müssen die Kundenlisten für die Fisch- und Wildverteilung neu angelegt werdrn Zu diesem Zwecke melden sich die Verbraucher mit dem neuen Einkaufs-Ausweis beim gewählten Fischverteiler. Dieser hat bei der Anmeldung den »Anmeldeschein II« vom Einkaufs-Ausweis abzutrennen und das obere rechte Feld auf der zweiten Seite des Einkaufsausweises unter »Bestätigung zu Anmeldeschein II« seinen Firmenstempel und die Nummer der Kundenliste einzutragen. Die Verteiler haben die Formblätter für die Kundenlisten beim Ernährungsamt B abzuholen. Bei der Eintragung in die Kundenlisten ist die Unterteilund nach Altersstufen genau einzuhalten. Die neu angelegten Kundenlisten mit den gebündeM^n Anmeldescheinen sind bis spätestens 2. Juli 1944 dem Ernäh-rungsamt B abzugeben, 2667 Im Auftrage: gez. Gotthoid Ilausch. Betrifft: Gemttseversorgung der Stadt Aalrni an die Bcvölkcramt Um die Gemüseversorgung der Bevölkerung unserer Stadt ■oweit als möglich «icherzustellen, ist heuer ein bedeutend vermehrter Anbau veranlaßt worden ,so daß — entsprechende Wetterverhältniase vorausgesetzt — ausreichend Gemüse vorhanden sein wird. So groß aber, daß Gemüse unkontrolliert nach auswärts verbracht, von einzelnen übermäßig zusammengekauft oüei an Tiere verfüttert werden kann, wird und kann die Ernte nicht sein. Deshalb muß dei Verbrauch einigermaßen geregelt werden. Die Bevölkerung von Marburg fordere ich auf, mit Verständnis und Disziplin dabei mitzutun Tut sie das, so wird jeder genügend Gemüse haben. Außerdem bleiben dann empfindlich einschneidende andere Bewirtschaftungsmaßnah men erspart. Auf Grund der Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 14. April 1941 ordne ich daher folgendes an*. 1. Die Letztverbraucher können ihren Gemüsebrdarf auf den Gemüsemärkten oder in den Geschäften der zugelassenen Gemüsekleinverteiler decken. a. Gemüsemärkte wertlen nur mehr abgehalten: a) Schmiederergassei b) Adolf-Hitler-Platzi c) Narvikstraße. Ihre regelmäßige Beschickung wird angestrebt, Der Verkauf von Gemüse an anderen Stellen der Straßen und Platze in der Stadt Ist verboten. 3. Großverbraucher dürfen weder auf den Märkten noch bei den Kleinverteilern Gemüse einkaufen. Ihnen werden Erzeuger namhaft gemacht, bei denen sie direkt einkaufen können. 4. Die Gemüseerzeuger wurden oder werden durch Einzel-bescheide des Ernährungsamtes A verpflichtet, eine bestimmte Menge von Gemüse entweder an Sammelstellen und Großverteiler,oder an Großverbraucher zu liefern oder das Gemüse selbst auf den Markt zu bringen, Nähere Weisungen darübei gibt das Ernährungsamt A. 5. Beim Einkauf von Gemüse auf den Markten und bei den Kleinverteilern sind grundsätzlich die Einkaulsauswnise vorzuzeigen, damit ein Aufkauf durch Auswärtige verhindert werden kann. 6 Gekaufte Gemüsemongen, die mit den mitgeführten Einkaufsausweisen nicht in Einklang stehen und solche, die offenbar nach auswärts verbracht werden sollen, werden an Ort und Stelle durch Polizei oder Marktorgane entschädigungslos beschlagnahmt. Gegen die Aufkäufer bleibt eijie Strafverfolgung vorbehalten. Marburg, am 25. Mai 1944. KNAUS. GERICIil MARBUR G/D R A U Günther-PriensktraBe 14/11 Fernruf 2Ü29 Marburg/Drau, den ,25. Mal 1944 Edikt In alner Strafsaciie wegen Pottpaketdiebstahl»« wurden nachstehende Gegenstände sichergestellt: 1 Koffer, 1 Flanelldecke rot, 1 blaubunte Schürze, 7 Frot-tehandtücher, 1 gelber Sch'il, 1 Stück graues Leinen, 1 grüner Hut, Gr. 53, 6 Stück Klöppelspitzen, 13 Taschentücher, 2 weiße Kinderwollhöschen, 1 Rolle kunstseidene weiße Litze,' 7 Strähne graue Wolle ä 100 Gramm, 2 Strähne Strickgarn ä i 50 gr., 4 m Gummiband grau, 4 Knäuel Häckelgarn, Kunst- , Seide, 7 Knäuel Spagatt, 3 Paar Schuheinlagen, 4 Stück Ther- 1 mosflaschen, 5 Slück Sohlenleder, braun, versch. Größen, 3 j Stück Oberleder in versch. Größen, 2 Strähn Seidenkordel, a 25 und 35 m, 1 Photoapparat, 1 Stativ, 3-teilig, mit Leder- ! lutteral, 10 Schachtel Ulirontabletten ä 12 Stück, 2 Dosen Kon- j denzmilch, 2 Glühbirnen, 1 Raucherkarle für Männer, 2 Pa- 1 kele Tempo-Taschentüchor, 2 Ltuis für Legitimationen, 1 Paket Pfeifentabak, 1 Schachte! Zigaretten, 10 Stück Zigarren, 1 Schachtel gebr. Zigaretten. Reisekorb Nr. 1. Em dunkler Kleppermantel, 1 hellgrüne Regenhaut mit Kaputze, 1 Karton Vanillezucker, 19 Stück Schwimmseile, 5 Paar seidene Damenstiümpfe, 1 Paar Baumwollene, 3 seidene Damenunlerröcke, 4 seideAfc Schlüpfer (rosa), 5 baumwollene Damenschlüpler, 1 baumwollenes Damenhemd, 1 Strumpfhaltergün»^! (rusa), 1 Paar blaue warme Damenhandschuhe, 1 gestrickte blaue Damenjacke, 2 Paai Damenschnüihalbschuhe, 2 kunstscidene Herrenhemden, 1 Tri-kotherrenunterhemd (weiß), 1 dunkelblauer Herrenanzug, komplett. Reisekorb Nr. 2. 4 Paar seidene Damenstrümpfe (neu), 1 Paar baumwollene, 1 Paar Merrensocken, 1 Paar schwarze Damenschnürhülbschuhe, 1 kuiistseidenes Herrenhemd, kurze Ärmel, 1 hellblauer seidener Damonunterrock, I hellbraune Trikotthausanzughose, 3.70 m rosa getilumter Stofl, t Dirndlrock (halbfertig, rot-schwarz-grün-kariert), 1.4? m Stofl (rotschwarz-blau kariert), 2.()0 m schwarzer Kleiderstotl 2 Her-renpulluver (grau), 1 Dainenstrickjacke (dunkelbraun), 1 Da-menstrickjrtcke (hellbraun), 1 Paar Kinderschuhe (br-iun, neu), 1 Paket Obergarn, Zwirn und Nähseide 3 Kinderkleidchen (rosa geblumtj, 2 Kinderstrickjärkchen Woliq (hellblau), 1 Kinderstrukjackchen mit Kapuize, 2 weiße Strampelhöschen 3 kunstseidene Säuglingsjäckchen (weiß), 5 Säuglingshemden 2 kunstseidene Säuglingshemdhöschen (r(x.a), 2 Paar warme Kinderschlüpfer (rosa), 1 hellblauer Kinderunterrock 1 weiße Kinderflanelldecke, 3 Hüfthalter, 2 Strumpfhaltergürtel, 11 Kopftücher, 16 Spitzendecken, versch. Größen, 1 Buch »Die Feuer sind entglommen«, 1 Fotoapparat. Packpapierpaket Nr. 1 (blaues Papier), 3 Paar seidene Damenstrümple, 1 Paar baumwollene, 4 Paar Herrensocken, 1 Paar graue Damenhandschuhe, 1 Paar graue Herrenhandschuhe, 1 Herrenhemd, kurze Ärmel, 2 Paar Damenschlüpfer. 31 Taschentücher, 1 Schachtel Sacharin, 11 Stück Bleistifte 1 Armbinde mit der Autschrift »Reirhspnst«, 1 Paar braune Lederschnürhnihschuhe, 6 Frottehandtiicher, 3 Stück Damen strickwesten, 3 Herrenpullover. 1 dunkelblaues Damenkleld, Packpapier Paket Nr. 2, (braunes Papier). 1 Damenko stüm (dunkolgrau), 5 m Wäscheleinen 1.5,5 breit, Ifi m Wa scheieinen 75 breit, 4 m Herrenstnff (graumeliert), 6 m Her renstotf (Fischgriitenrnuster), 2 75 m llchtgrauer Herrensom merstoff (kl Fisthgretenmuster), 3 m Futterleinen, Futter7Ai hehör für einen Her'enanzug, komplett, 2 Stück Steifleinen 2.10 dunkelgraue Futterselde, Peisonen, die an diesen Gegenständen Eigentumsansprü Sprüche gelteno machen, können jeden Mittwoch von 8 bis 12 Uhr in der Verwahrstelle dps Gerichtes Marburg/Drau. Gün ther-Prienstraßc Nr. 14'1 Zimmer Nr, 57 zur Besichtigung erscheinen, Das Eigentumsrecht muß nächgewiesen werden Wenn sich ab heute binnen Jahresfrist Eigentümer nichl melden, werden die erliegenden Gegenstände zu Gunsten des Deutschen Reiches verkauft werden. 2637 I. A, gez. AGR, Dr Dinacher. Der Beauftragte des Kelchskomniissars für die Festigung deutschen Volkstums Dirnslstelle Marburg — Abteilunci Mubelverwcrl.inq Maqa/in Bubakqosse 20 Bekanntmachung Am Mittwoch, den 7. Juni tfi44, werden aus beschlagnahm ten Beständen in der Zeit von 8 bis 12 TThr Einzelmöbel, Bilder und Bilder rahmen (keine Betten) froihäm'.q abverkautt. Die Kanter haben di»^ Kaufsumme sofort zu erleqrn und die erworbenen Geqonständ« am gleichen Tage abzutdhren 2t:>8f^ .Abteilung Mttbelverwertunq KLEINER ANZEIGER Zu kaufen gesucht Schäferhund, nicht über sechs Monate alt remrassig, zu kauten gesucht, ■ Landdienstlager Feiberndorf, Kreis Cilli. _____^^51-4 Honiqschleuder-Maschlne für Schniderschitsch-Stöcke zu kau-fen gesucht, 26 42 cm. — Geb« auch Bisenniarken und 10 kq Honiq. Antrage unter »Berq-bauej>^ ein die ».VI Z.«^ J337^ Markensammlungen kault Firma Kaibfut^. Marburg Dr., Tel. 2Ü18, Edm.-Sc hinidi-Gasse R. _ 4283-4 Kaufe gut erhaltenes Pianlno, Antrage unter »Qualftat« a. d »M. Z.t 4395*4 Stellengesuche Klavierreparateur und Stimmer emptiehlt sich. Gehe auch auf» Land. Aufträge eibeten an die Verw. des Bl,. unter »Gewesener Klaviei bauer«. 2691-.5 Tüchtiger Ökonomie-Verwalter mit Schulbildung und langjähriger Praxis, wuuschl sich zu verändern. — Bevorzugt wSrd Pottauer Kreis Gell Angebfjte an die »M. Z,«, unter »Verwalter 30« 3372-5 Alteren Fräulein ^ucht Stelle als Wirtsrhcifterin auf dem Lande. Zu«chr «n die »M. Z.'<, unter »Gute Hauslrau«. 4440-5 SchühmflthcrwErlistilitE zu vergeben. Dringerule .Angebote an Paul Szabo. SchuhmHf! Wir geben die traurige Nachricht, daß nieina gute Mutler, Schwester, uaseie liebe Tante, Frau Marie Stark nach längerer Krankheit, Im 56. Lehensjahre, uns für Immer verlassen hat. Das Begräbnis findet Montag, den 5. Juni, um 15.30 Uhr, am Fri'>dh()l in Drauweilet statt. Offene Stellen Die Einstellung von Arbeitskräften ist an die Zustimmung de« zuständigen Arbeitsamtes _f 1 ebund e ri_ Marburg Drau, Ratschach, Wartheland, den 4. Juni 1944. Brackenleld und In tiefer Trauer: Rudolf Stark, Sohn; Johann und Klauda Stark, Bruder Schwägerini Ludwig, Linschi, Fran/.l, Gusli, Anna, Mali und Rosel, Enkel. Oamenirlseurin wird sofort aufgenommen. Friseursalon \Vi-'14L1L ^indischgraz. 2681-6 Lehrmädchen für Damenschtiei-derei wird solort autgenommen. Salon Sidaritsch, Domgasse 3, Vfarburg-Drau 4378-6 Bedienerin für drei Stunden täglich gesucht Anträgen Cu-itüzzagassp 30. 4352-6 Nette Hausgehilfin mit Ken h-'tennlnissen wird für dauernd lufgenommen bei Ernst Gert, Lebzeller und Wachszieher, Vlarbuit)-Drau, Herrengasse 13 ' __ Brave Winzi-rfamilie mit drfi Arbeitskrälten wird gut aufqe-nnmmen bei Robert Kunze — Fniuheim_129. _ 4289-6 Selbständige Frau als Hausge-liltin zu Hebamme gesucht. — Mallenberg 59. 4434-6 Zu mieten gesucht Npttes iniiblici iC's oder leeres /immer wiul von solidem Hei-ITH driiKieiul (lesuchl. Adi. in d('r Z. _ _ 4372-n Junge Frau mit Kind sucht vorübergehend Zimnie' m Kü-Ihenbenützuiiq Zuschr. unter Reint an die >'M Z. 44J4-8 Junge Frau mit Kind surbl vorübergehend Zimmer inli iKü-chenbeiuit7u!ig. Angob. unler 'Nett'i an die »M Z.». 4425-8 Heira l_ Witve aus Ga5t(|e\vcrbel>eliirb mit s(h(inrr Wolimnuj uünstlit ehrbaie Bekannlsi.halt mit einem Cicistwirt im Allei von 50 bis 55 .lahren. Zuschr. unter »Gute Köchin- an die M Z.-. _ -1423.12 Funde und Verluste Die Person, die die dunkel-graue Pelerine im Zagreber Schnellzug Sonntau nachmittag mitgenommen h it nioqe die-s<^ibe gegen Belohnung abgeben bei Frau KeHlpi. Brunn-dorf. Marburg-Dr., Yo.kgasse fi ________4341-13 Schlüsselbund, 3 Srhlüsscl, am Treilag Wirlschatl>aint — Mel-ing — Le.tersberg verloien. -Abzugeben bei Külzi)ck .Anna, Leitersl)eig I. 4433-13 Verschiedenes Tieferschüttert geben wir die trauiige Nachricht, daß unsere liebe, gute Müller, Frau Maria Höller im Alter von 84 Jahren, am Samstag, den 3. Juni, nach kurzem, schwerem Leiden verschieden ist. Die Beerdigung findet am Montag, den 5. Juni, um 17 Uhr, vom Trauerhause, Friedauerstraße 15 aus, nach dem Städtischen Friedhofe slall. P e 11 a u, den 3. Juni 1944. In tiefer Tiauer: Josef liöller, Sohiii Fanny List, Tochloii Rosa liöllor, Schwiegerlochten Rudolf List, Schwiegersohn! Sepp Pirsch, Nelfe. Tausche fast neuen Hand-Plateauwagen, RDO kg trag-ahig, gegen gleichen, leichte-•^cn Wagen von 30(1 bis 400 kg Tragiänigkr'it Antragen in der Gunther-Pnen Gasse 13-1., Tur 18 2bHü-14 Teppich, 3 ni lang. 2 in hie t, wird uegeii riut erhaltenes Da-vientalii 1 ad getaiiscbt. Adiesse in der Gcschältshli-lie der \1 Z.« in Cilli. 21)92-14 Netzempfänger wiid geg Bat-terieemplängei eingetauscht. • Wertausgl. 100 RM Raimund Burg. Petlau, l'ntorrann IliO. 21)89-14 Herrenfahrrad, gut erhallen, tausche gegen D,iineiildlirrad Antr ■ Schillerstiaße 20, Foto-Atelier 443.5-14 Goldene üamen-.\rmbandiihr u verschiedenes andeies iiugtii Bettdecken und zwei Kist.cn zu tauschen gesucht Pukschitz -NagvstiaHe 15 Mailiuig-ni. '1431-14 Uberrotk, latlellos. tausche gp-1 gen Somnic-im.iniel (Balloiisei-j denmantel). Adr. in dei »M. Z.C, 4441-14 Streit um Doktor Faust Wo ist der Schwarzkünsller geboren? Efi qibt nur weniqf Anfi ilUpunkte über die Herkunft und den Cicburtsort df6 »weitbeschrieenen S; h\Vdrj!kuiistletä« Doktor Fdu^st. ZtMlcicno^aen bozeirhnn-ten Südwe'Std"ut-ichidnd als seine Heimat, und Melrinchthon, Luthürsi Haupt-mitarbeiti r, bcrichlct »voa einem ciew:6-sen Fdust aus I^niftlmnen, einer kieineii, meiner He.mal beiuthbürlen Ortsthaft«. Im Vülköbuch vom Doktor Faubt dbur, da8 epstnidlfi l.)8/ in Frcinklurt a. M. cie-druckt wurde, btüßf i-s, Doktor Faust sei »zu Rod bei \Ve:indr bürtiq<. Daii Dunkel aufzuhellen, dae über diesem unbekannten Rod bej Weim-ir )ifqt, hdben sich in der letzten Zeit 1hiirin(ii-6che Heinidtfoischer ernälh.itt bemüht. Ihre Ndchfoierhunq'^n fuhrten zu auf-«chluflrrirhrn Doutunncn. Im heutigen Stadtiodd (zwischen Jen« und Gera (|e-leqenl «ei, so wurde ausqi'lülirt, du« Rod hei Weijiijr zu erkennen. Doch wurde dieser Auifctösunq sofort erilqeqenno-setzl, ridß nur eine der beifl"ii unmittelbar vor den Toren von Weimar, zwi-sch^>n der Stcidt und dem Etlereborq qe-let ddmit nicht erbracht worden. Man darf nicht verqeesen, dnft das Volksbuch er«t ein halbn« Jfihrhundeit narh dem Tode des Schwnrzkünstlers erschienen ist, bald auch mehrfach erqänzt wurde, und daß der unbekannte Verfris«er im wesentlichen dafi riir'der(je«chrie!ien 'mI, was im Volke und in Stiidentenkreisen libr-r das wunderliche, meist prahlericrho Auftreten des unsteten Doktors überliefert worden war. Das Voikflhuch ist wohl .^llsqanqs• punkt der ppateron FausMichtunaen geworden, in der Glaubwürd'ikeit der ^n-nnhen des Verfassers wurde aber sehr b.ild qe/wcifelt. Das Znuqnis Philipp Melnnchthons, der den Doktor FdUSt des öfteren erwcihnt, qeleqcntllcb auch den Großsprecher kräfliq zunirkwei^t, niuf? uns mindestens qleirh hoch stehen. So wird man in qerechter Beurtei'unq von N'am' und Art der seUsünien Schwarz-künstlererscheinunq der Ri^formations-7.eit p« hei der bisheriqpn Annahme heia wm Tnflssen. Ob Faust in StadtToda in Knlttlinqpn oder h»»i Weimar nls Sohn eines Baueni da» Licht der Weit erbück'e. wird sich ■wohl nicht mnhr erqrfind^n 'assen. Als Urqp^talt der Dichtunq, dlf Goethe dem de^ilsrhen Volk und der Welt qosrhenkt hat, ist un* die Snur von sp'n^n Hrdf^n-tnqen stets qeqenwÄrMo, und es bleibt Mr ewiqe 7eitf unsere Jungen und Mädel auf den Besuch der „jugendfreien" Filme, die etwa ein Viertel der Jahresproduktion ausmachen, angewiesen. Das Prädikat „jugendfrei" ist aber nicht gleichzusetzen mit „Jugendgeeignet" oder „jugendwert", und so ließ es sich nicht vermeiden, daß die Jugend im Film häufig das sah, was Ihr als Lektüre von den Eltern verboten wurde. Planmäßig lenkende Arbeit leistet die Jugendfilmstunde dagegen, die bereits 1934-35 eingeführt wurde. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, der deutschen Jugend Kulturwerte zu übermitteln, die sie erheben und begeistern, auf der anderen Seite aber soll die Jugendfilmstunde auch den Geschmack bilden und die Freizeit nutzbringend gestalten helfen. In diesen Filmstunden wächst das Publikum von morgen heran. Monatlich einmal finden diese Veranstaltungen im Reich statt, mehr als 12ma! im Jahr gehen die Jungea oder Mädel ins Kino. Von 300 000 Besuchern 1934-35 ist die Zahl auf 11 215 000 in über 450 000 Veranstaltungen angestiegen. Wichtig ist vor allem, daß auch die kinolosen Orte betreut werdeni bei der letzten Feststellung waren es über 18 000. Besonders gerne gesehen wurden da von der Jugend historische Filme oder solche, die inhaltlich in enger Beziehung zur Gegenwart stehen; „Der große König", „Bismarck", „Die Entlassung", „Diesel" oder „Kampfgeschwader Lützow". In dem eigentlichen Jugendfilm aber sieht die deutsche Jugend „den Film, der aus der Jugend heraus geboren und von der Jugend für die Jugend geschaffen ist". Von diesem Gedanken ausgehend, begann vor zehn Jahren das Filmschaffen der Reichsjugendführung. Geschlossene Gemeinschaftserlebnisse wurden in Kurzfilmen gestaltet, wie z. B. „Der Marsch zum Führer", „Das Fähnlein Florian Geyer", Als Filmreportagen entstanden unter anderen ein Film über das BDM.-Werk „Glaube und Schönheit", „Einsatz der Jugend", ,,Dle Erde ruft", ,,Soldaten von morgen", „Außer Gefahr". Die Filmschau „Junges Europa", die heute In gleicher Auflage wie die Wochenschau durch alle Lichtspieltheater läuft, fesselt den Erwachsenen genau so wie den Jugendlichen. Heimkehrer unserer Sprache Deutsche Wörter in fremdem Gewand Wir haben in unserer Spruche viel« Wörter, die wir für Fremdwörter, zum Teil lür (lanz ontbehiliche Fremdwörter halten, die aber qut deutsch sind und nur vor Jahrhunderten aiif Reitien qin-qen, um ndch lanqer Zeit wieder verwandelt und maskiert zu uns zurückzukehren, sodaß sie beim ersten Blick wie völlige Ausländer anmuten. Wenn wii z. B. in eiiler Droq^rie »t-was besorqen, so wissen viele von un« nicht, daß es sich bei dem Wort Dro-qerie nm kein fremdländisches Wort handelt, sondern daß der Drogist ein Mann ist, der Droqen, qetrocknete Walen, veikdult und daß trocken auf niederdeutsch drooq heißt. Und wenn wii Grippe haben, so leiden wir eben an der Kidnkheit, die schnell und unvermutet den Menschen greift, den qripen heißt qreifen. Viele Wörter solcher Art veränderten «ich nicht sehr; so erkennt man leicht, daß Bresciie auf brechen, blockleren auf Block, Flotte auf das niederdeutsche flott, schwimmend, zurückgeht und Suppe und Souper gleichfalls auf eine niederdeutsche Wurzel, supen. Auch bei Garde ist die deutsche Herkunft nicht schwer zu ennitteln, e« geht auf das germanische warten, achtgeben zurück. Aber selbst die Garderobe, die doch auf den ersten Blick ganz französisch anmutet, ist ein qut deutsches Wort, so sehr wir das auch bei »Robe« bezweifeln möchten. Rabe ist nichts andeires als unser Raubi die« Wort hat sich im Französischen mit veränderter Aussprache zu robe, Kleid, umgewandelt. Denn im Mittelalter hatte nach einem Kampfe der Sieger das Rec'ht, dem Besiegten «ein Gewand zu nehmen, das »ein Eigentum, sein Raub wurde. Auch unserm Fauteuii sieht man «eine deutsche Herkunft nicht mehr an. aber er war einst nichts anderes als ein zusammenlegbarer Stuhl, iler althochdeutsche faldestuol, Faltstuhl, aus dem nach französischem Lautgesetz, dds ein 1 zwischen Vokal und Konso-nanlen zu u umwandelt, der im siebzehnten Jahrhundert zu uns zurückgekehrte Fdutenil wurde. Ein ür7trnif[.iten« glcich auch das vom Ah.'-.tor!): n des Klaus fiusqeplaudei^ h-Ute; in einem Abwaschen wars' fffHianqenl Hennf^mdiirs Sold itenduqon hcdinn erkannt: eine '.anqo M.irschsdule wuditut heran, aber nicht Auistandiucho oder grimmer Halbmond, sondern k.i'serliche Truppen in 'Strenger Orflimn([. Spit/I du dein Ohl, d.nin ^ (hascht «lu vielleicht gar schon dds giiesgrtuuiywuidiye 'Irom- mein und das Quickwiliquick der lustigen Ploifen. Vom Wisten aber trabt ein Reiter-triipp durch die Alibunaier Ortssperre nach der Kirche. C'appaun sandte einen Wachtmeisterl Der stampft den Boden vor flennonicinn; »Herr Komutandant, ich rncldü iiehf)r«.imst. der Halbmond rennt, was er nur kann. Schon tupfen wir an Pantschowa. Der Herr Rittmeister läßt den Herrn Kommandanten grüßen. Ich Süll von ihm melden, daß die von Har-rach endl'ch Soldaten sein durften.« Rumturntumtum, dididididum, rumtum-tum d:didididum! Vor der Kirche marschiert das Fußvolk auf, Grenadiere, Jäger und deutsche Infanterie. General Gral Ifarraili sitzt ab, Henneniann meldet :5ich bei ihm, zwei Hände verschränken sich fest, sehr fest: Werschetz ist Irei! Und der Offizier im weißen Rock und in den roten, goldbortierten engen Hosen bringt dem Führer des festen PIfity.es Werschetz ein kaiserliches .Angebinde; er holtet die Goldene Tap-ferkeitsmed-.iillfi an Mennemanns schlichten grünen Weidmannsjanker. »Der Kaiser qrül