Nro. XI.III. A^ « 8 a 5. ^^^W Laibacher Zum Nutzen und Vergnügen. ___________ Als Zugabe zu, «dtl von Klelnmaye'schen Lalbacher Zettun«. Topographischer Beytrag zur Länderkunde von Kraln. Möttling. Möttling, nach der Landessprache MetlikaP l^^M'^^limm^ ^Ne"r Kr'eise am Fuße dcs wannten Mkokenberges nahe an der KH ^ovpH M ö,d,«,,^ ist im HZ «.»d« ,2':Z°"un° °,° S.ad. w d« "wdischn. V«k, Von >h' nag D5TWMM »nt nah«'., dir Huldigung »«" d""«" '" dcr späterhin Landeshauptmann m Dam gc. worden. Johann, von Hohenwart war 14245 und Andreas von Hochenwarl 1462 Hauptmanit in der Möttling; dieser stiftete in der Stadt, nachdem er i.n der Folge die Hauptmannschaft zu Cilli angetreten hatte, das Bürgerspital im Jahre 1492. S. Stisioricf bey Valuasor y Buch S. Z8F w Ehre d. H. Kram. Dann versahen nach ihm, Wilhelm von Aucrsperg, Siegmund Picrsck, Simon von Eck Freyherr zum Hungers« dacl», Llikas Zackel Freyherr zu Fricdau, und im Jahre ^4Z Anton FrcyHerr von Thurn zuns Kreuy die Hauptmannschast von Wöttling, welche »väter m der Kunde der Zeiten verschwindet. Nan lvmde irre gehen, wenn man wähnte, die windlsche Mark wäre bloß iu der Herrschaft MöttUng bestanden. Diese Mark war vor Alters, wie mun eS deutlicher aus handschriftlichen Chro-mken z. B. jener der Grafen von Cilli und der von Aquüea; oder auch aus Stift« Kauf. und Lchen-Bliefen entnimmt, als aus Gcschichtbü-ckcrn, viel, weilcr ausgebreitet; sie verfiel seit ihrer Entstehung (S., Annal. Franc, auf das Iadr 827) >n verschiedenen Zeiträumen nach und n^ch m eigene Dynastien: so gebothen die Her« zogen in Karnthcn, die Patriarchen zu Aquilea, die Herren von Pctow (Petlau) die Grafen zu Ottenblirg, Cilli, und Görz in der windischen Mark; sic machte nicht nur einen großen Theil dcr hrutizi, Nnter-Steycrmark, don größten Theil vo:.' N^le^Krain, sondern a„ch einen beträchtlichen Thril dcs dermalige^ KroatrcnS auS> dcr nach der langen Strecke bis Szvonigvad m , Zeromagnien Hinreichte; und daher halten luin langer Zeit her die Staude Krams, mit Beyhülfe Vcrer des Hcrzogchums Kar>uhe.n dicVer-pstcguilg dcrWachtplätzein der willdischcn Mark an dcn Glänzen Kroatiens dis in das Jahr ^746 zu besorgen. Dir Herren der windischen Markgcnofsen lan-desfürstliche Hohheits-Rcchte; sie nahmen Huldigungen ein, und verliehen adclichen Familien Erbiknter. Das Haus Dsterreich hat beynahe von Anbeginn seiner Macht und Größe, und ununterbrochen, auch in seinen glänzendsten Epochen, den Titel der Herren der windischen Mark gebraucht, und in sein Sigill das Wappen davon angenommen. Dieses führt aber nicht, wie es Franz I^h. Ios. von Rcilly in ftliicr 8ten Wappentasel l^schil^ett bat, einen mit zwey her-abftießenvcn Bändern, die mit einer modernen Masche zugeknöpft sind, ausgeschmückten Hut; weder, wie andere vorgaben^, einen Kessel im Schilde; sondern eineGlocke. Zum Beweise dessen wird es Liebhabern der Heraldik vielleicht nicht unwillkommen seyn, hier zu erwähnendes achte Wappens mit der Glocke, das aus einem anhangenden Sigillc eines Diploms von -Kaiser Friedrich den Vierten vom Jahre 144Z entnommen ist, und welches auch schon seiner Sonderbarkeit wegen auffallt, und vom Schönlebcn in dem Werke äe orizine ciomuZ lialiZpm'L. S. i2i aufgezeichnet wird : Man erblickt darinn über einem ungckrön« len zweykopfigcn Reichsadler, der die sonst gebräuchlichen Reichskleinodien in seinen Klauen nicht trägt, die Buchstaben A c i 0 u (sie sind Kaisers Friedrichs gewöhnliche Ziffer) mit der Legende: ^ymla, Lxeclneliz 8pon5N, mi55a ezt lie ceÜ3; Volat ipüa sine meta, t)uo nec V3te8 nec xroxneta ^Vvolavic glaiuä. Das heißt: der Adler, der Getraute Cze- chiels, ist von Himmel gesandt; er fleugt selbst ohne End hin, wo nieder ein Seher noch ein Prophet höher aufflog. Von innen stehen um 5en Adler die Wappen, vom Lande ob der Ens, Pfürt, Burgau. Kü-burg, Portenau,, Elsaß; und obenhcr über den zwFy AdlerSköpftn schwebt das gestürzte Wav- "pen der windschenMark, ebenso als esValoa^ sor im dritte Äuche der Ehre d. H. Krain ilt der Kupsertü^l 00« Kulpstrome zur Seite; und P. '^oh. von Ludewig in seiner Germania, entworfen ha^ti, worinnen sich im Schilde die Glocke mit dem Schwengel unverkennbar auszeichnet. , Hier hat der deutsche Orden der Valley Öster-?eich eine Komme/lthur, welche mit der von T'chernemdl verciat ist;, der ordentliche Sitz des Herrn Kommentators aber ist zu Möttling. Iu dieser Konuncnthur legte Berthold der Patriar-chc zu Aquilea dcu Grund, das Diplom hierüber ist vom Jahre 1228; und Kaiser FriedriH der Zweyte -räumte dem deutsche Ritterorden in der wiiidischenMark, die er marcam cgrnioliam nennet, im Diplome von 12^6 gewisse Freyheiten ein, die hernach im Jahre 1271 Pad,t Olcgi^r der zehnte bestätigte. Man liest diese Diplo.ucn in der Ni5toli2 orä. T^em. des Raimund Ducllius, und bey Erasm Fröhlich in Diplom« 33c. äuc.2tu3 Ztiriae« ?. II. Die Kommendaloren dieser Kommenthur na* ren im Jahre i^Zy Heinrich von Tschcrncmbl; und seine Nachfolger Johann Willdlfchgratzer, Hans von Pommeroheiln, Wolfgang von Neuhaus; Gottfried von Scefcld; Erasm Grafo, Thurn, der zugleich Hauplmann zu Wihatsch ulld Komlnandirender Obrist zu Kapstadt gewesen; zu seiner Zeit im Jahre i^u haben sich Z000 türkische Unterthanen, griechischer Religion, aus Bosnien und Servien in das hier nahe anliegende Gebir'g Gorianzc gestüchtct, die sich nachher bey Möttliiig Tscherlienib!, Sichelburg und Kostcl ansiedelten, man nennet sie Uskoken, das ist Üdcrläufcr, und von lhnen heißt zeilhcr die Gebirgskette der Uskokcnbcrg. Im Jahre 15Z8 war Thomas von Siegerstorf zum Großwinklem der Kommendator zu Möttiing u^d Tscherncmbl; dann Joseph Freyherr von Naunach, Marquard von Eck Freyherr zum Hungerspach, der die lutherischen Lehrer aus Möttling und der ganzen Kommenthur verjagte. Ihm folgte Georg Schro-wenstciner; Johann Freyherr vou Prankh, Johann Jakob Haller Freyherr von Hallerstein, Guido von Stahrcnbcrg, Christian Herr von Scubcnberg und Kapfeuberg, Maximilian Graf von Saurau, Kajetan Augustin Graf von Wil-dcnstcm, RelchardBarboGrasvonWachsenstew, Maf. Graf von Rindsmaul, Herr Graf Stra-ßoico, Ignaz Graf von Attams, IohannHranz Giaf v. Sinzcudorf, AdalN Franz AntoiiGraf von B.andis; seit 1304 Alois Graf Harrach zu Rohvau k. k. wirkl. Kämmcrcrund Odrlst bey 'kobkoivih Chcv. Leg. Die Kommenthur hat das Patronatsrecht sowohl über die Stadtpfarr zu Mottling, als in den benachbarten Pfarren Scmitsch, Tschcr. nembl, Podsembl und Weinitz. Der Stadtpfar. 5er wird Probst litulirt, und ist zugleich Dechant 'erstbenannler Pfarren: er ist gemeiniglich ein Ordensbruder dicfes deutschen Ritterordens. Einstens hatten hier nackst der Stadt undKulp die Templer ihren Sih, der noch bey den dreyen Kirchen, die man'lriturL nennet, in den Ruinen ansgcwicstn niird. Es ist bekannt, daß ihr Orden sckon >Z0Z eingegangen. Die Herrschaft S.öuling ist ein von der Korn« wenthur und der Stadt getrenntes, für sich dc« stehendes Gut. Sie war landesfürstlich, und ist "daher einPfandschilling. Im Iadre !^6Z gehörte sie den Grafen von Khrnp, und 1578 den Grasen Alappi: dann kam sie an dcu Grafen Frangepan zum Tersatz, undModrnsch; von die, scm an das Domkapitel Agram; nach H>erHand an die Grafen vo::Watzenbcrg, dann wieder an bemeldtesDolnkapitcl, welches dieseHc'rrschaft im Jahre l/92 dem Herrn Joseph Savinschcg in Laibach verkaufet hat, der durch seine ökonomi« sche Einsichten sich ulioerkennbarr Verdienste erwarb, und nach erlittener Fcuersbrnnst das Herrsckastsgebäude in der Stadt in einem verschönerten Stand auf der vorigen Statte wieder neu herstellte» Die Fruchtbarkeit des Möttlingcr Bodens zeichnet si.b nicht anss vortrefflichste aus; denn Weißen und Korn gedeihen selten sowohl, als die S mmelfruchte, der Hirse, der Kukuruz (Korusa), der Sorgo (Sirk), der Haber; der Buchwcitzcn (Aida), den man größtcnthcils nur auf Brachfeldern baut, und auch da gemeinig, lich nicht wohl gerälh. In dem liegt die Ursache, daß man hier das Ackerland um destomchr zu Weingarten venven^et, je weniger es für die Getrridearten tauget. Man nennt diese Weme den Markwcin, mit welchem Namen alle Weine in Unterkrain bezeichnet werden, ^ls den sie von der wmdischcn Mark entlehnen. So vortrefflich dirsc Weine sind, so schmackhaft ist auch das Obst, womit Kiese Gegend reichlich gesegnet ist, vn« züglich an Pftanmen (Slivc) :»nd Zweien, aus denen der BrcmdwMl dercltet wird., der untef dem Namen Sliveuiza wcit und breit b^n.'N ist, und ein angonshmcö Gclrank helgicltt. An Wieswachs ist hior kein geringer Abgang, deßwegen sieht es mit der Viehzucht mißlich aus. Die neun Jahrmärkte, die allemal fleißig be,-fachet werden, zeugen von dem uorthcilhaflen Verkehr, der me'.stcns in rohen Häuten und Lc« der, in Nind und Hornvieh, Ziegen und Schweinen besteht. In dcr Stadt ist eine deutsche Schu» 'le. Das Halsgcricht stcht iil einem kleinen Bezirke dem Stadt-Magistrate, in d?m weiter aus« gebreiteten Gebiethe der Herrschaft MöttUnF. zu. Das Wappen der Stadt ist eine gethlmutc Bastcy mit cil'.cm Thore. F, A.o. B, 'Blicke auf Ober-Italien. Fortsetzung. Traurig und öde sind Paduas lange Straße alt die Häuser, und leer die Artad'.'i,, dic den Zlnblick d^'s Ganzcn eben nicht verschönern; ru« hig wandelt man untrr ihnen fort, und bey eintretender Dämmerung stört bas laute Chi va li den Wandrer nicht mehr. In langen Reihen sind >in dem Korridor des Universitatsgcbäudcs die Wappen der Fremden von verschieoncn Nationen aufgehängt, die in verfioßenrn Iahchunoertcn hier die-Doctorwürde erhielten, und mit dcr Kenntniß fremder Rechte zugleich die Wcrkc der Römer AndGriechen schätzen lernten. Nun sind die hohen Schulen Italiens in ruhmloses Dunkel gehüllt, doch weiht jeder gebildete Mann ihnen billig dankende Erinnerung für so manche Kenntnisse, die durch sie unserm, einst an Bildung und Geschmack armen Vaterlande, mitgetheilt wurden. Der große Saal des Rathhauses —eine Halle zu den Versammlungen eincr zahlreichen Vürgcr-mcngc — schallt nun von dcn Tritten einiger Advokaten wieder, die ihre rechtlichen Geschäfte hier besorgen. Dagegen hat dcr Thurm >dcS Schlosses, das der grausame E z^ e l in o zum Schrecken Paduas bcwoMe, sich in cinc Sternwarte verwandelt. — Unweit von dem großen Platz Prato della Vulle — der einst zu Pferde. ^«rnnen und Festen benutzt ward — wohnt Graf ^Oellegarde, der commandirende General der Wösterreichischen Truppen in den neuerworhenen «Oenezianischeil Staaten. Wenige Menschen sah je, die an Urbanität der Sitten und feinem ^Ausgebildeten Verstand ihrem Anführer gleich zu Wjehen waren. In seiner Nähe flössen einige Stun» Wden uns lmgenehm hin. Ohne sich, wie so viele »«ndre, m seiner Würde Glanz zu hüllen, beleb« te Bettegarde durch geistreiche Unterhaltung den Zirkel, der ihn. umgab. Herr seiner Rede, und mit Offenheit verschlossen, bey so mancher Erfah« ,ung, M'nschenkennlniß, Gewandtheit und gefälligem Äußern, wünschte ich ihn in einer Epo« «he, wo Geist und Scharfblick, großer Staaten Schicksal, selbst im Laufe des Friedens entschei. , det, einem Talleyrand entgegen ssefttzt zu. sehen.,— Schön ist der Weg von Padua nach Vicenza in einer fruchtbaren Ebene, überall suhlen wir, daß Italiens milder Himmel uns deckt; zwar find d-ie Bäume nun meistens entlaubt, doch noch prangen die Wiesen mit dem lebhaftesten Grün, das sie hier nie verlieren, und so oft die Strahln» der Sonnc den herbstlichen! Nebel durchd-ringen, sind uns die Mantel beschwerlich. — Viccnza wurde, wie manche andere Stadt gleicher Größe, den Fremden schnell vorüber eilen sehen, wenn ihr günstiges Geschick lhr nicht unter der Zahl ihrer Vilrger emcn Pallli.di.o zegrben hätte. Seine Vaterstadt ward das Äciik-mahl seiner Größe.— In einer reiH.'nden Gegend liegt die Rotonda dcs Marchcfe di Capro, pon Palladio erbaut. Welches der vielen Gc. baude des Lu^us, die sich i„ der Nahe großer und reicher Städte Deutschlands täglich vermehren, wird nach zwey Jahrhunderten, noch ,vie dieses, dem Kenner gefallen, uud warum ließ mancher reiche Privatmann, statt selbst erfundener seltsamer architektonischen Spielereyen., nicht seinen Landsitz nach dem Muster dieser Villa erbauen? — Weilumfassend ist die Aussicht von dem Scr. vitenkloster Madonna del Monte auf die unten liegende Stadt, den Camvo marzo, den Spa-zierplah der Vicentiner, dessen Eingang ein Triumphbogen von Palladis ziert — Über Fcl, der und Auen hin bis auf die schneebedeckten Tnroler Alpen, die den fernen Horizont begrän-«n, __ Reincr ist hier schon 'die Luft, milder das Klima in der Nähe des Gcbirgs, blühender die Gesichtsfarbe der Bewohner und gescl- ' l'ser der Ton des Umgangs— wle inP^u». Deutsche lieben den Ort, und von allen Städten, der Terra, fenna wünschen dic in Italien liegenden österreichschcn Truppen sich diese oor^ zugsweise zum Aufenthalt. M a rfch fü r d'«e B ü rg ercorps in G r a h^ Aufs sammelt euch in Waffenre'chen> Ihr Bürger'. auf zu Fuß und Roß! Laßt uns den schönen Bund erneuen, Denn nur durch Eintracht sind wir groß!' — Auf! auf! schon glüht die Purvu>rröthe Des Morgens still, im grauen Thal! Schon schmettert weit hin die Trompete?, Und Feldmusik tönt überall. Des Friedens Aussaat zu beschuhest,, Verband uns Liebe, Muth und Pflichtl Und,, wenn auck ferne Wetter blihcn : Wir zittern nrcht — wir zagen nicht! — Wir standen, trotzend in Gefahren; Den Bürger ehrte selbst der Feind, Denn unsre kleinen Kriegerschaarc,, Hat gleiches Schicksal eng vereint. Heran, Ihr Männer! — Väter! — Söhne! Wcm deutsches Blut in Pulsen wühlt! Horcht nicht auf spottendes Gcnöhne, Mit dem der ftile Witzling spielt! Wir bleiben unserm Vingercide, Und unserm guten Herrscher treu; Und fühlen uns im Fricoenskleide^ So wie i,m Panzer stolz und ftcp. Wenn einst des Krieges Fackel lodert, So stehn wir muthig Mann fur Mann 5 Wir heben, wenn der Ruf uns fordert,, Die Schwerter jauchzend himmelan;, Wir wachen ja. für unsere Saaten, Für Weib und Kind und Eigenthum l Der Menschheit anspruchslose Thaten Sind unser Glück und unser Ruhm. Heran l Heran! zu euern Fahnen! Hier sey des Büraers stolzer Stand! Hin schwört als biedre Unterthanen Ergebenheit dem Vaterland! Schließt euch in tlinstgrübte Glieder Gewohnt zmu rauhen Wassmspicl! Und unsre lauten Iudellirder Trtöncn hoch im Frohgcsühl. Ioh. Fcllitt