Nr. 262. Dienstag, 16. November 1909. 128. Jahrgang. Mbacher Zeitmg Pränn»tr»ttonsprel«: MÜ Pustverlrndun«: „anzjuhrin »0 «, halbjährig 1K X, Im »ontor- stanzjilhrlg ^ L^Ii. halbMr!« II ll, ssill die Zustellun« ln« Hau« »anzjäbri,, 2«, - Insertl°n«gtbühr: ssür Ncinr Inserats ' ^h<« zu < Zcil,n 5« l,, gröhrre prr Zs!I» l2 d; br! öftcre» Mebrrholunsssn per Zrüe 8 l,. 1 Dir »l.'aibackrr Zrituna» »r,<» lv Ubl Vormittage, Unfranliertr Priese werden nicht angenommen. Manuskripte nich! ^urückneltelll. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. Seine k. und t. Apostolisch»,' Majestät haben mit Allerhöchster Eiltschließilllg voni 12. November d. I. den Hofrat des Oberlandesgerichtes in Wien Dr. Josef Fricdländer, den Oberlandes gerichtsrat des Kreisgerichtes in Teschen Wenzel Hruby, den Vizepräsidenten des Landesgerichles in Krakau Dr. Leo Äi endelsbu r g , den Vizepräsidenten des Preisgerichtes in Rzcszow Kasiniir Kropaczck, den )1tat des Oberlandesgerichtes ill Graz Dr. Ignaz P c vetz, den Rat des Ober-landesgerichtcs in Prag Leopold V e s c l y, den Vizepräsideillen des Kreisgerichtes in Przeinysl Hugo voll K roliko lu ski, den Rat des Oberlandesgerichtes in Lemberg Joses Z eidler, den Obcrlandesgcrichtsral des Landesgerichtes in Trieft Dr. Emst C ri sto f o l ctt i, den Vizepräsidenten des Preisgerichtes in ^ceutitschein Friedrich H r u z a und den Vizepräsidenten des Preisgerichtes in Sta-nislau Joachim L y s i a k zu Hofräten des Obersten (Berichts- und Kasfationshofes allergnädigft zu ernennen geruht. Hochcnburgcr '". p. Kundmachung. Es wird hieinit belanntgeniacht, das; im Jahre UM) die regelmäßigen Verhandlungsperiodcn am 17. Jänner,'2l. März, l:l. Juni und 2l. Oktober beginnen werden. Von» t. l. Patcntgcrichtshofc. Der Präsident: P rand a u i>».,». Den 13. November IWU wurde in der t. l. Hof. und Staats» drucke«, das I,XXVI1. Stnct des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. De» 14. November 190!) wurde in der f, l Hof» uud Staats» druckerei das I.XVIl, Stücl der rumänischell uud das I^XXII. Ztück der kroatischen Ausgabe des Ncichsgesetzblattes des Jahrganges I9lN1 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom IA. und 14, November lU<»U ^Nr. 2l>1 und ^2) wurde die Weiterver» breitung folgender Preß^rzeugnissc verboten: Nr. 45i »UI»8 mllln« pnllH» vom 5i. ^lovcmbrr NO9, Nr. I!>5 «1/1^il>ui>cipu,xi0l!C» vom ii. November 1W9. Flugblatt: »Tie lcimpsen für das arbeitende Voll!» Nr. 4tt «I^olHvuk^ ^evei--. vom ö. November I!1V9, ^lir. 45> «KlllNllni 51<>vi»)'. voui li November 19l)l>. Nr. !)l) «Kiterili!» vom l l. November l!)0l) Nr. 50 «8niiwl»tÄti>6 ^miü-)!. voni tt, Novcmber ll>W. Nr. 129 «Freiheit» vom 6. November 1W9. Nr. 14 «Ii>,so>v!8tn)'ll» vom Jänner l!>09, Nr, 1 «^inNut' vom I. Dezember 1!»I.X." Der letzte Druck enthält eine Ehrenrettung des unglücklichen Generals Wilhelm Freiherrn von Rogendors, unter dessen Fahne vor Ofen zwei Herbersteiner den Tod fanden. Diesen zweiten Druck versaßte Herberstein trotz des letzteil Umstandes und obgleich er dein ungerecht Beschuldigten weder in Verwandtschaft noch Freundschaft verbunden war. bloß zur Steuer der Wahrheit, wie er es in Ungarn selbst erfahren hatte. Der erste Druck, der sich außer auf der Grazer Universitätsbibliothek in der Bibliothek des ungarischen Nalionalmuseums befindet, beginnt mit einer Erklärung zu Gunsten des verleumdeten Ro-genoorfers und nimmt Anlaß, die Beschuldigungen zu widerlegen, welche in einem Gelegenheitsschrifl-chen: „Wunderwerk oder Wunderzaichcn Buech" gegen jenen Feldherrn und den verräterischen Katzianer ausgesprochen wurden. Der Schreiber dieses letzten Büchleins tut so, als wäre er selbst dabei gewesen, und man möge doch lieber des Spruches gedenken, der Schuster soll nicht über sein Handwerk hinaus urteilen oder „verladeln". Herberstein dagegen hat viele ehrliche, treue und ritterliche Personen gekannt, die nicht jederzeit gegen die Türken gesiegt und so ihrein Lande großen'Schaden zugefügt hatten, doch dürfe man diese noch nicht als Verräter beschimpfen. Als Beispiel führt Herberstcin Freiherrn Niklas Thurn, dem bei Klisa die Türken eine große Niederlage zufügten, an: trotzdem verblieb er bis zu seinem Tode im kaiserlichen Dienste. Dasselbe sei auch mit Hans Katzianer der Fall, der viele redliche Taten wie wenig andere ausgeführt habe,- er sei trotz des unglücklichen Ab-zilges noch kein Verräter, der viele Ehristen absichtlich in die Gewalt der Tüllen ausgeliefert hätte Man findet überdies diese Katziancrischc Ehrew rettuna, ganz kurz erwähnt in der vom Hofrate Luschin im Herbersteinschen Familienarchivc ver wahrten Selbstbiographie Herberstcins, die sich von Laibacher Zeitung Nr. 262 2368 16. November 1909. schcn Kammer nut dem Hinweise auf diplomatische Schritte der Türkei begegnen zu tonnen. Die Schutzmächte stehen zwischen gebotenen Rücksichten auf die Empfindlichkeit der Türkei und ebenso gebotenen auf die Stimmung in Griechenland; aber niemand könne leugnen, daß sie bei der Wahl des Zeitpunktes dicsesmal ein weitaus größeres Bedürfnis nach Schonung jenseits als diesseits des Olympos wahrzunehmen haben, da von jener Bewegung, welche sich in der Türkei äußerte, als die Schutzmächte ihre Garnisonen zurückzogen, gegenwärtig nichts zu bemerken ist, während die Lage in Griechenland zweifellos eine behutsame Fernhaltung erregender Momente heischt. Die türkische Politik habe durch eine Vertagung der gewünschten Lösung nichts zu verlieren und hätte durch eine Foreicrung der Lösung nichts zu gewinnen. Das Interesse, Erschütterungen in Griechenland zu vermeiden, sei ebenso ein türkisches, wie gesamteuropäisches, da die Rückwirkung jeder Störung ün Organismus der Valkanhalbinsel sich zuerst und am empfindlichsten am Bosporus selbst fühlbar macht. Tie türtischen Staatsmänner jeien dem Gewichte dieser Gründe keineswegs unzugänglich. Eine Beruhigung darüber, daß aus einem 'Aufschübe der Regelung der kretischen Frage keine Verschlechterung des Status quo für die Türlei hervorgehen darf, wird der Pforte seitens der Schutzmächte wohl zuteil werden. Die Schutzmächte waren schon einmal, bei der Niederholung der ottomanischcn Flagge durch die Kreter, in der Lage, den praktischen Beweis für die Unerschütter-lich'keit ihres Beschlusses zu erbringen. Ihre Kon-jularvertretungen auf Kreta sind angewiesen, leinen Zweifel daran zuzulassen, das; analoge Versuche eine Wiederholung der energischen Abwehr durch die! Schutzmächte zur unmittelbaren Folge haben würden. Politische Uebersicht. Laibach, 15 November. Wann das Abgeordnetenhaus zu seiner nächsten Sitzung zusammentritt, ist noch nicht bestimmt. Tie Einberufung erscheint so bald als möglich wünschenswert, selbstverständlich unter der Voraussetzung, das; der geordnete Fortgang der Verhandlungen für die Dauer oder doch wenigstens für die nächste Zeit gesichert werde. Dies kann am besten durch Vereinbarung eines Arbeitsprogrammes erzielt werden. An das Präsidium ist bisher offiziell noch niemand wegen Einberufung der nächsten Sitzung des Abgeordnetenhauses herangetreten. Doch wird jedenfalls in der nächsten Woche eine Entscheidung getroffen werden. — Czechische Blätter verbreiten die Nachricht, als wäre für die nächste Zeit eine Rekonstruktion des Kabinettes zu erwarten. Sowohl die Ezechen als auch die Polen seien, wie die Präger Blätter melden, einer solchen Rekonstruktion geneigt, damit der H 14 oder der Er ler-Zustand vermieden werde: blos; die Deutschen seien für die Rekonstruktion noch nicht gewonnen. Volt unterrichteter Seite wird hingegen versichert, das; die Präger Meldungen zumindest verfrüht sind. In einem Situationsbericht der „Polnischen Korr." heis;t es u. a.: Der Polentlub hält in seiner überwiegenden Majorität daran fest, die Vermittlung im strengsten Sinne des Wortes auszuüben. Sein Ziel ist eine Verständigung, bei der es parteipolitisch weder Sieger noch Besiegte gibt; nur einen Sieger: das Volkswohl, nur einen Besiegten: die Gefahr für den Parlamentarismus in Österreich. Der Ehcfsclretär für Irland Birrell hielt in Llandovery eine Rede, in welcher er ausführte, man könne unmöglich glauben, das; das Oberhaus das von einer ungeheuren, noch nie dagewesenen Mehrheit des Unterhauses angenommene Budget ablehnen werde. Wenn die Lords das Schwert ziehen, werden die Liberalen die Scheiden ihrer Schwerter wegwerfen, bis sie den Sieg errungen und die Lords in die ihnen verfassungsmäßig gebührende Stellung zurückverwiesen haben. Im weiteren Verlaufe der Rede wies Ehefsekretär Virrell auf den Artikel der Finanzwochcnschrift „The Economist" hin, worin der Verlust, der dcni Schatzamtc durch die Ablehnung des Budgets erwachsen würde, auf 'i?'/^ bis .')4 Millionen Pfund Sterling geschätzt wird, ein Verlust, dein durch Schatzscheine oder Vorschüsse der Bank von England begegnet werden müs;tc, falls das Parlament keine Anleihe bewilligen sollte. Aus London wird berichtet: Das wichtigste Ereignis für die innere Parteigestaltung ist der Rücktritt des Baronets Sir Robert Perts, des Führers der nonkonformistischcn Abgeordneten im Hause. Er hat in einem Brief an seine Wähler erklärt, das; er sich eine Pause in seiner parlamentarischen Tätigkeit gönnen müsse. Des weiteren erklärt er, „selbst wenn die liberale Partei wieder zur Regierung gelangen sollte, werden die Nonkonformisten im nächsten Parlament so wenig Berücksichtigung finden als im vorigen. Wenn die liberale Regierung nicht zu ihren nonkonformistischen Unterstützern stehen will, so könne sie nichl erwarten, das; die Nonlonformisten zu ihr stehen". Er billige die Finanzvorschläge der Regierung nicht und noch weniger die vom Schatztanzler und vom Präsidenten des Handclsamtcs angedeutete Politik. Der Abfall Sir Robert Perts bedeutet unzweifelhaft für die Regierung den Verlust der Unterstützung der überwiegenden Mehrheit der Nonkonformisten, was einen schweren Schlag für sie bildet. Aus Christian!« wird gemeldet: Bei den Wahlen in den Etorthing, die von Anfang Oktober bis jetzt dauerten, wurden gewählt: si-i Kandidaten der Rechten und der liberalen Partei, die bei den Wahlen zusammengingen, 47 Kandidaten der Linken, die bisher die Regierungspartei bildete, 11 Sozialdemokraten und 2 Wilde. Ministerpräsident Gunnar Knudsen hat erklärt, das; das Kabinett nach dein Zusammentritte des Storthing zurücktreten werde. Tagesnemglciten. — Mcr den Krankhciloverlauf bei Mann und Frauj sprach Professur Hirschseld in der Deutsche» Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege in Vcrli». Es besteht — wie der Vortragende ausführte — eine verschiedene Widerstandsfähigkeit der beiden Geschlechter gegenüber einzelnen Krankheiten. Im allgemeinen haben Hranen eine um zwei Jahre günstigere Lebensdauer: damit steht die Tatsache im Einklang daß viele Kraul-heiteu beim weiblichen Geschlecht milder verlaufen als beim männlichen. So tritt die Zuckerlraulheit bei Fraue», allerdings nnr bei älteren, erheblich milder anf als bei Männern; anch bei der jetzt so viel genann» ten Blinddarmentzündung sind die grauen günstiger gestellt. Vei der ^uckertransheit ist der mildere Ver-lanf darauf zurückzuführen, daß die ^rau bei ihrem geringeren Stufsbedarf sich sehr viel leichler einer strengen Kostordnung anpaßt, während der Mann viel» leicht infolge seiner größeren Neigung für den Alkohol mehr zn Komplikationen, besonders Zucterbrand neig!. Vielleicht werden beim weiblichen Geschlecht mit Eintritt der Neife günstigere Bedingungen für die Bildung von Anliflössen gegenüber den Krantheitsgislen geschaffen. Professor George Meyer wies in der Diskussion auf die statistisch festgestellte Tatsache hin, das; die Krebs, trcmlheit mehr Öpser unter den Granen fordere als bei den Männern. Von anderer Seite wurde der wich» tige Einfluß der Lebensweise und der etwaigen bernf» liehen Tätigfeil aus den Verlauf von Kraulheits» Prozessen betont. — sNichtiqcs Atmen.j Tiefatmnng ist ein wesenl» liches Mittel gegen Nleichsuchl, Nlularmiil, Schlaflosig-leit, Kopfschmerzen und Verdannngsbeschwerden. Die Übnngen des Ätemznrückhallens find, da hiebei eine Menge Sauerstoff in den Lungen festgehalten nnd die in den Lungen verharrende Lustmasse hiedurch geschüt-lell nnd gereinigt wird, von der allergrößten hygie-nischen Bedeutung. Ja, geradezu als ein Lnugenabsüh-rungsmitlel für schlechte' Stoffe bezeichnet Dr. Sühne-land diese einfache Übung, ^ür gesundheitliche Erziehung lommen bloß Brnstalmnng, Zw'erchfellalmnng und Voll« atiuung iu Betracht. Daß jedes Atmen durch die Nase zu geschehen hat, ist eine alte, immerhin noch uichl genü» geud beachtete Negel. Atemübungen als Ergänzung zur Sporttäligteit, als wichtiger Heilsaktor im Kampf gegen Lungenleiden nnd Tuberkulose, als Krönung jeder be» wußten Erziehung znr Schönheit und Gesundheil heiß! die nene Losung. — lPiciorätscl in der Tlicatcrpcnisc.j (Hiu sinn-reiches Mittel, seinem Pnblilum die Laugeweile und die Ungeduld zu vertreibe», die bisweilen bei allzu lang ausgedehulen Thealerpausen sich einstellen, hat ein er-finderischer Pariser Theaterdirellor aus der Rue de la Gai<5 ^ersonnen, der gewiß bald Nachahmung finden wird. In den Pausen wird der Vorhang zur l'inemalu. graphischen Projettionsfläche, aber nicht' lebende Nilder erscheinen nnd anch nicht mißfarbene schreiende Reklame» Plakate; auf der Fläche tauchen allerlei bunte sinnvolle Bilderrätsel anf. Das Publikum wird eiugeladeu, die Rätsel ,;u löseu, und die Scharfsinnige», die darin am erfolgreichsten, erhalten Prämien, hübsch geschliffene Flaschen mit seinem Parfüm, Zigarettenetuis, graziöse Fächer oder auf Wunsch anch ^reibillelts .;» andere» Vorstellungen des Theaters. Die Vesucher sind von der Neuerung entzückt; man findet jetzt beinahe, daß die Pansen eigentlich doch sehr knrz bemessen sind . . . Zirkuslcutc. Roman von Karl Muusmann. Einzige autonsierte Übersetzung. (51. Fortsetzung.) lNachdrucl verholen.» Da warf die heilige .^unigundc ihren Trauring in einen tiefen Brunnen und bat inbrünstig, das; der Himmel als Ersatz für dieses Opfer ihrem Lande den Segen des Salzes schenken möchte. Eines Tages erschien nun ein Fischer auf dem Schlosse. Iu einem Bache hatte er einen prächtigen Kristall gefunden, in dessen Innern >s von Gold uud Edelstem blitzte. Dieses schöne Stück wollte er der Königin als Geschenk darbieten. Als sie näher hinsah, zeigte es sich, daft es ihr von einer dicken Ealzschicht umgebener Trauring war. Es wurde an Ort und Stelle nachgesucht und man fand das große Salzwerk Wieliczka Sol, wonach Wieliczka seinen Namen hat." „Das ist kein schlechtes Motiv." „Das ist es auch nicht. Denke dir, wir nehmen einen Teil der Handlung aus der Gegenwart. Eine Gesellschaft lustiger Touristen besucht das Bergwerk und ihnen zu Ehren veranstalten die Bergleute eine sogenannte Höllenfahrt, in der sie als rote Teufel mit Lichtern in der Hand durch den Raum fahren. Die in Kutten gekleideten Touristen werden mittelst Elevatoren in die tiefste Tiefe gebracht, die festlich erleuchtet ist und wo das ganze Ballettkorps in ^"tMcit tritt. Run, das ist im Grunde genommen m^erH'^cn^ '"^ ^ "^ ausgearbeitet Ehrend deiner An-U^nlM h,er den Text zu cmer solchen Pantomime „Das würde ich schon machen." „Gut, nur stelle ich die Bedinguug, daß die strengste Verschwiegenheit beobachtet wird. Tollte man mir, nachdem ich mich erst in Unkosten gestürzt habe, die Idee raubeu, so kann es für mich ein teures Vergnügen werden." 3. Kapitel. Der Geschäftsführer Schwarz war nut seiner Herrschaft durchaus nicht zufrieden. Es fchicn, als habe die Fürstin Ratcfsli in letzter Zeit ganz ihr Interesse für den „Fliegenden Zirkus" verloren, der sie früher so vollständig beschäftigt hatte. Jedesmal wenn die Rede auf neue Dispositionen für die nächste Saison kam, zog sie die Sache in die Länge. Obgleich Schwarz den einen vortrefflichen Vorschlag nach dem anderen gemacht und er die besten Engagements an der Hand hatte, war die Fürstin zu keinem Entschluß zu bewegen. Das war ein großer Verlust für Herrn Schwarz, der von dem Abschluß der Engagements selbst Prozente nahm. Jetzt galt es, neues Leben in die Fürstin zu bringen. Wie follte man die Sache aber nur an^ greifen? Da fiel Herrn Schwarz der „Zirkus Mundus' ein. Vielleicht war der Zeitpunkt jetzt günstig, um seine Bewegungen etwas näher zu verfolgen. Hatte er sich soweit emporgearbeitet, daß er einer Konkurrenz wert war, fo würde die Fürstin schon munter werden. Denn für dieses Unternehmen interessierte sie sich sicher mehr als Weib als in ihrer Eigenschaft als Direktorin. Herr Schwarz hatte schon längst gewittert, das; hinter dem Haß der Fürstin gegen ihren früheren Jockei Hugo Werner menschliche Motive von der Art lagen, die immer den Sinn einer temperamentvollen Frau in Bewegung setzen. Nachdem Herr Schwarz seine Betrachtungen angestellt hatte, rief er seilten Spion. Der Name seines Spions war Wulfs. Er war nebenbei Artistenagcnl. Als solcher verkehrte er in den verschiedensten Lokalen und kannte alle Artisten. Was ihm besonders zugute kam, war der Umstand, daß er einen Kopf besaß, der im Innern ebenso verschlagen war, als er nach außen dumm wirkte. „Nulff," sagte der Geschäftsführer Schwarz, als der Spion sein dümmstes Gesicht in der Tür zeigte, „habe ein wachsames Auge auf den,Zirtns Mundus', der zurzeit in Warschau Vorstellungen gibt." Schon nach wenigen Tagen brachte der Spion derart wichtige Nachrichten, daß Herr Schwarz so fort mit ihnen zur Fürstin eilte und folgenden Bericht abstattete: „Frau Fürstin! Der ,Zirkus Mundus' hat sich jetzt soweit emporgearbeitet, daß der Zeitpunkt gekommen ist, um ihm die Flügel zu beschneiden, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, in ihm einen ernsten Konkurrenten emporwachsen zu sehen. Im Laufe der letzten Saison hat er so viel verdient, daß er einen größeren Schlag wagen darf." „Wo?" „In Krakau. Der Direktor Werner steht in Unterhandlung wegen des einzigen guten, dem Zeughausc gegenüber liegenden Platzes.' Er bereitet eine neue sensationelle Anziehungsnummer vor, und er lst gegenwärtig in Warschau mit der Ein. studierung einer in Krakau spielenden Pantomime beschäftigt." sFortsehlmq folgt.) üaibacher Zeitung Nr. 262 2369 _______________________________16. November 1V09. - bis 50!» besitzt einen mit >einer Nummer versehenen Schlüssel, der ihm den Ein-tritt in das kilubhaus gestattet, das Ansang des nach. sten Jahres eröffnet wird. Diesen numerierten Schlüssel trägt er während seiner Anwesenheil oauernd im Knopfloch. Hat er das Klubhaus betreten, so geht er an ein Schaltbrett, drückt aus die Nummer, die der seinigen entspricht, und sofort flammt in allen Ränmen des 'Klubhauses seine Zahl auf, die den Anwesenden ^eigt, ob die Nummer 256 oder 277 die Räume be-tritt. Jedes Mitglied des neuen Klubs muß eine Rede, eine Recitation oder ein Lied von dem Klnb.Phono-graphen aufnehmen lassen. Redet einer aus Versehen ein Mitglied nicht als Nummer 123, sondern als Herr Smith an, su »ills; er 5l> Heller Slrase zahlen. Die Gründer des Klubs hoffen anf eine rege Beteiligung. Schon sind, wie die „Daily Mail" erzählt, fünf Mnb. üeder gedichtet wurden und eine Anzahl Londoner, be-sonders Angehörige der Künstlerschaft, haben ihren Nei> tritt zugesagt. — Wn Hypnotiseur als Mörder.j In Newyorl steht gegenwärtig der „Professor der Hypnose" Artur Everstun unter der Anklage des Mordes, (tin von dem „Professur", der ein reisender Hypnotiseur ist und seine Kunst im Vari<"'<^ und auf Jahrmärkten zeigt, Hyvnoti. sierter tunnle nicht mehr aus dem hypnotischen Schlaf erweckt werden, und die ärztliche Untersuchung der deiche stellte fest, das; er an den folgen der Einschläft rung gestorben war. Der Hypnotiseur halte sich in Tommerville nahe von Newyorl produziert. Auf seine Auffurderung, jemand ans dem Pnblitnm möge sich ihm znr Verfügung stellen, lam ein schwächlicher, anämischer Mann von 35 Jahren aus das Podium. Er wurde mit überschlagenen Beinen ans einen Stuhl gefetzt und der Professur tanzte ihm vor dem Gesicht hernm, strich ihm über Angen nud Stirn, bis er wirklich einschlief. Als ihm dann Everston zurief: „Erwache!" öffnete der Hypnotisierte anf einen Moment die Augen, nm dann gleich zum großen Gandium des Publikums zu Boden zn fallen. Ein zufällig anwesender Arzt nahm aber die Sache ernster, eilte auf das Podium und konstatierte, daß der Mann tatsächlich gestorben sei. Vier Stunden lang bemühle er sich vergebens, ihn zum Leben znlücl. zurufen, dann wurde Everston verhaftet. Der Angeklagte verteidigte sich in sehr origineller Weise. Er behauptet, das; die Ärzte und nicht er schuld an dem 3ude des Hypnotisierten sind. Hätte man den Mann ihm über-lassen, so wäre es ihm gelungen, ihn aus seinem lato-leptischen 'jnsland zu erwecken. Die Verhandlung wnrde zur Einvernahme von Sachverständigen vertagt. — lNach fünfundzwanziss fahren.j Er- „Alte, ,ch denke, heute zn unserer silbernen Hochzeit tonnten wir nun endlich mal frieden schließen." jÄindlicher Nnvcrstand.j Kranker. „Sage deinen Eltern, ich ließe für die gütige Nachfrage herzlich danken; es ginge mir aber leider sehr, sehr schlecht." — Junge: „Ja, das haben wir uns schon gedacht' Papa hat nur deshalb gleich den Zylinder zum Aufbügeln uülgegeben." Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Dic Hyssicne der Städte. (Fortsetzung.) Stra ß e n r e i n i g u n g. Der hygienische Wert der verschiedenen Elraßenbefestignngsarlen hängt we» senllich von ihrer Reinigung ab. Diese ist in den verkehrsreichen städtischen Straßen mit großen Schwie-rigkeilen, in allen fällen aber mit einer Neläsliguug des Verkehres verknüpft. Deshalb soll, wenigstens ,n den Hauptstraßen größerer Städte, die Hauplreinignng möglichst während der verkehrsarmsten ^eil, d. i. nachts erfolgen, was nm so leichler dnrchznsühren ist, als diese Arbeiten mit erheblichem Geräusch nicht verbnnden sind. Sie haben sich auf Beseitigung von Staub und Schlamm, der Verkehrsabsälle, wie Schntl, Mist usw., serner ans die Besprengung nnd Schneeränmung zu er. strecken. Die hauptsächlich bei Maladam und Stein. Pflaster erforderliche Reinigung geschieht entweder mit Besen nnd Schlammlrücken oder besser dnrch Maschinen, welche die Reinigung dadurch bewirken, daß ein mit den Wagenrädern gekuppelter, schief zur fahrlrichlnng aus der Reinigungsfläche liegender Walzenbesen durch die Fortbewegung in Rotation versetzt wird nnd Kehricht znr Seite schiebt, wo er dann zn Hansen zusammen-.'»'»lehren nnd fortznführen ist. Bei Truckenheil hat dem Kehren stets eine leichte Besprengnng voranszngehen, weshalb die Kehrmaschinen zweckmäßig stets mit Wasser, behälter» und Cprengvorrichtunge» versehen sein sull» Uu. für die Sanimlung nnd Abfuhr des Kehrichles <>ud Kehrichlabfuhr. und Cchlammwagen sehr zloeck-'»aßig, luelche ans hygienischen »nd ästhetischen Griinden lmsbesondere zur Vermeidung von Staub- und Geruch. Verbreitung» gnl nnd praktisch verschließbar sein sollen, ^ur g'-undlichen Reinignng der Straßen ist ferner deren Waschnng dnrch direkte Besprengnng mit einein 'lästigen Hydranlenstrahl nolwendig, >oäs indessen jedoch bei Maladam unmöglich ist. Durch diese nächtlichen Arbeiten wird natürlich die^ Tagesarbeil nnr eingeschränkt, nicht überflüssig. Ins» besondere hat am Tage zur Unterdrücknng des Staubes ein öfteres, gründliches Besprengen mit reinem Wasser statlznsinden, was im Sommer gleichseitig eine an-genehme Abkühlung zur folge hat. Mit Rücksicht am den Verkehr werden hiezu eigene Wagen verWendel für kleinere flächen Handspritzwagen, sür größere Be» pannnngs. oder Motorwagen mit regulierbarer Breite und Stärke der Newrengung. Die bespritzten flächen sind bei frost zur Sicherheit des Verkehres mit seinem Sand zn bestreuen. Der unter Tags anfallende Mist und Unrat ist möglichst schnell dadurch zu beseitigen, daß die Straßen ständig von Streckenwärtern zn begehen sind, welche den Kehricht in kleine geschlossene Karren sammeln und besonderen Anfbewahrnngsorten zuzuführen haben, wo» von dann der Abtranspurt gemeinsam mit dem Kehricht der nächtlichen Hanptreinignng erfolgt. Einen bedell-lenden fortschritt bildet in dieser Beziehung der Patent-karren Lntolar. Der Kehricht wird sofort >n tiefe, anf einen« Fahrgestell auswechselbare Tonnen gesammelt, in diesen Verschlüssen, nach Eintansch leerer Tonnen ent-sprechend hinterstelll nnd anf eigenen Wagen ohne wei-teres Umladen außer Stadt geschafft. Auch der Schnee ist baldmöglichst ans den Verkehrs» slraßen zu räumen lind zn entfernen, wobei gleichfalls an Stelle des langsameren und oberflächlichen Hano-betriebes die rationellere Maschinenarbeit, und zwar durch den Schneepflug, tritt. Ablagerung des Schnees auf Wiesen zur Schmelze ist, abgesehen von den huhen Transporlskosten, deshalb zu vermeideil, weil der Wind die nach der Schmelze verbleibenden Rückstände leicht in bewohnte Gebiete übertragen kann. Es soll daher die Beseitigung dnrch vorhandene flüsse und Bäche oder die Ctraßenkanäle erfolgen, wenn an den Einwurf-stellen die entsprechende Kanalwassermenge l4l» bis 9s» Seknndenliter) zur Verfügung steht und das Kanal» prosil nicht zn klein ist. Eine weitere Voraussetzung ist, daß der Schnee im frifchgesalleneu ^nstande beseitigt wird- dazu können die direkt über den Kanälen liegenden Einsteigfchächle verwendet werden. Der Schnee wird nn-mittelbar mit Krücken hineingeschoben, eventuell mit darren zugeführt. Die Cchachtentsernlingen dürfen dann nur 50 bis 6l» Meter betragen. Die Kosten für die Slraßenreinignng hängen von den llimaliscyen Verhält, nissen ab. Im Durchschnitt kann man bei Tagesreini-gung für Maladam» und Steinpflaster pro Quadrat-meter jährlich 60 bis 7l) l> rechnen. Selbstverständlich stellt sich die Nachtreinigung bedenlend höher, läßt sich jedoch hygienisch rechtfertigen und wird von der Bevöl. ternng gewiß bereitwillig getragen, sfurtsctzung folgt.) " Philharmonische Gesellschaft. Erster .ftnmliicrmusilalielld mn 14. Novcmbrr 1lX)l1. Der erste Kammermusitabend der Philharmonischen Gesellschaft versammelte eine ansehnliche ^ahl von freunden jener intimen Kunstgattung, die durch ihve unbestechliche Dnrchsichtigkeit eine Klippe sür Kompo-nisten, ein Prüfstein für die Ansführenden und anch für das Publikum ift, auf das es durch die reine Be-dculung eines Inhaltes wirkt. Die erfreuliche ?eil-nähme wird hoffentlich auch bei den kommenden 5,!am» mermnsikabende» »ichl erlahmen nnd den Beweis liesern, daß ein Bedürfnis für die Pflege gediegener Mnfik vorhanden ist. Der Abend wnrde mit dem Slreichquarlett <»i'. 76 in <>- st o p h hatte die Gastin einen sein-fühlige» Begleiter, der ehrliche» Anteil an dem Erfolge beanspruche» lan». fränlein Ranscher erfreute sich »ach jedem Liede lebhafte», herzlichen Beifalles und sang als Zugabe Löwes „Asra", eine schwächere Kumpusitio», die vo» R»binstei»s Vertonung oes Gedichtes weit »bei-troffen wird. l " lStaatosubvcntion für das städtische Mädchen» Ili,',eum.j Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat der Stadtgemeiude Laibach zur Er-haltnng des städtische» Mädcheulyzeums sür das Jahr !9i»9 eine Subvention im Betrage von 3W0 l< bewi!» ligt lind den k. l. Landesschulrat für Kram ermächtigt, diesen Betrag zu Handen der obgenannten Stadt-gemeinde flüssig zu machen. —,-. " lStaatssnbvention sür die Wasserleitung Igy» bors, Kleindorf, Tiajc und Koi.» Das k. k, Ackerbau-Ministerium hat das Projekt sür die Wasserversorgnug der Qrtschaslen Iggdurf, Kleindurs, Ttaje und >lot im politischen Bezirke Laibach Umgebimg genehmigt und zur leilweisen Deckung des mit den, Betrage oon 133.6l«> K veranschlagten Erfordernisses eine» Staats» beitrag in der Höhe von 4« ^ des Erfordernisses bis znm Höchstbetrage vo» 53.440 X bewilligt. Es ist zu hoffen, daß dieses höchst driiigliche N»lernehmen «he-stens zur Ausführung gelangt. --^, " !l .1.. I.nüi^kl, <^!»nl!k! i-uxi-l'd die Vorapprobatio» erteilt. -','. lVoltstiimliche ^ortbilbunqcturse.» An der f. f. Staatsoberrealichllie i» Laibach »oerde» im Laufe die-ses WiniersemesterS, sobald sich die genügende Anzahl von Kllisteiliiehmer» cmgemeldet habe», »achsolgeode Fortbilduülplurse abgehalten werden. 1. Ehemische Vor-lräge nnd Übuuge» für Ansänger lkeine Vorlenntnisse vuransgesetztj, abgehalle» vo» Dr. Er»st G ei » sper . g e r. Einführung der Teilnehmer in die Elemente der chemischen Wissenschaft, Vorführung einiger anschau-licher Experimente, Erklärung des Nefens eines chemi-fchen Vorganges, Erläuterung der begleitenden Um. stände, Alieigliulig der »vichtigften (besetze uiid Tut-fachen, die znm Arbeiten im chemische» Laboratorium »ölig find. Geräle nnd deren Gebranch bei den Üb»»-ge», Arbeite» der Teilnehmer, um schließlich chemische Präparate oder Miuernlie» feststelle» zn können. Der 24sll!»dige KnrS beginnt nach Übereinkunft. Die Re> agentien. und Laboraturinmstai/' belrägt 3<» !<. ^l. Eleklrulechnil deS täglichen Lebeiis vom Professor Karl Sch rauher in 8 bis ll) Vorträgen. Hl. I.ttil^u«' c< list6i-ntul<' t'i«i! leuchlnng", drei Vortragsabende; 3.) „Kulturbedeulung der ,<,treuzzüge", drei Vortragsabende vom Professor Dr. Qttu ^ aul e r. für die Neteiliguug an den letzte» drei fortbildlmgsllilse» ist der Betrag vo» je ll) k z» entrichte». Der Rei»ertrag »vird del» Unterstützung^, vereine sür dürftige Realschüler zugewendet werden. ^ A»meldu»gen »i»nl»< a»S Gefälligkeit die Bnchha»d-ln»g Jg. v. Kleiüinayr H fed. Bamberg e»tgege», jVerbot eines Geheimmitiels.j DaS k. l. Mini-flerium des Innern hat den Lcmdesstelle» eröffnet, daß die firina Bruno Deichmann in Köln am Rhein an Apotheker Res!li>»eschriften versendet, in de»en ein l^al-lensteinmiXel, „Vede-Eur" genanill, zum Apulhekei,. vertriebe »»geboten wird. Da diefes ausländische Mittel ei» Geheimmillel ist, dessen Vertrieb nach de» bestehen, de» Vorschriste» iiberhanpt, sonach auch in Apotheken verboten ist, erscheint der Vertrieb dieses Mittels i»>I Iulcmde »»zulässig. ' ^ ' - islns der Diözcie.j Kanonisch i.lstalliert ,mnde» gester» d,e Herren Valentin Vernil m,s die P arr ,.om»,enda nnd Antun Mertun ans die Pa Laibacher Zeitung Nr. 262. 2370 16. November 1909. — sPersonalnachricht.j Herr finanzkommissär Dr. Rudolf Sajovie in Laibach wurde zur Dieust» leistung ini fi»allzministeriil»i einberufen. — iNcfordcruna.cn im Tchuldienstc.j Seine Exzel» lcuz der Minister für Cultus und Unterricht hat die Staatsvollsschlillehrer Theodor Oampa und Josef H a n r e i ch » T h od e in Trieft und den Lehrer und Leiter der Vorbereitungstlasfe für Lehrerbildungs» anftalteii in Sesana Alois Vajce in die 9. Raiigs-klaffe befördert. — e» genheiten des Abonnierenden oder diejenigen seines Unternehmens betreffen. 2.) Die Abonnementdauer be» trägt einen vollen unteilbaren Monat. Das Abonne» meüt verlängert sich von Monat zu Monat, wenn nicht der eine oder der andere Teil acht Tage vor Schluß 5er laufeuden Abonnefnentperiode zurücktritt. 3.) Die Minimaldauer eines Abunnementgespräches 'beträgt zwei, die Marimaldauer vier Gesprächseinheiten. Über die abonnierte Dauer hinaus kann das Gespräch nur gcgen Entrichtung der vollen Sprechgebühr für die wei> teren Gesprächseinheiten und nnr dann ausgedehnt werden, wenn zur Zeit kein anderes Gespräch angemeldet ist. 4.) Das Abonnement kann von einein beliebigen Tage an eingegangen werden' doch läuft der Abonne» menlmonat nnr vom ersten oder sechzehnten eines jeden Monates. Der Abonnemenlbetrag für die erste Monats. Periode ist gegebenenfalls um jenen Abonnementteil zu erhöhen, welcher anf den Zeitraum zwischen dem Tage des Inkrafttretens des Abonnements und dem Tage des Anfanges der Monatsperiode entfällt. 5.) Der Abonne. mentbctrag wird für eine Durchschnittsdauer von dreißig Tagen berechnet und ist im voraus zu entrichten. 6.) Die abonnierte Verbindung wird von Amts wegen zur bestimmten Zeit hergestellt, sofern nicht ein Gespräch zwischen zwei anderen Personen im Gange ist oder die Anmeldung eines Staats» oder dringenden Dienst-gespräches vorliegt. 7.) Der im Verlause eines Ge» spräches nicht ausgenützte Zeitteil kann nicht auf ein späteres Gespräch übertragen werden. Wenn aber die Nichtausnützung durch eine Unterbrechung des Vetric» bes oder durch die Führung von Staats» oder drin» genden Dienstgesprächen verursacht wurde, ist den Gesprächsabonnenten wenn möglich, noch im Laufe der» gelben Nacht, ein Ersatzgespräch in gleicher Dauer zn» zugestehen. Wenn nach Ablauf dieses Zeitraumes das Erjatzgespräch nicht angeboten worden ist, wird dem Abonnenten über Verlangen der dreißigste Teil des Monalsabunnemeutsbetrages nach Maßgabe einer jeden verlorenen Einheit zurückvergütct. 8.) über das Ge» sprächsabonnement wird zwischen der Verwaltung und dem Abonnierenden ein schriftliches Übereinkommen geschlossen. 9.) Abonnentenstationcn mit GesellschaftZ. anschluß können zu Gesprächsabonnements nicht zu. gelassen werden. 10.) Die Gebühr für ein Abonnement» gespräch während der Nachtstunden beträgt die Hälsle der Gebühr für ein während der Tagesstundell geführ» tcs Gcfpräch der gleichen Dauer. — lVon der „Tlovcnska Matica".j In der am 30. v. M. abgehaltenen Ansschußsitzung gedachte der V,>"!!i!>" von Adle^-, eingelaufen. — Im Jahre 1910 wird die Übertraguug des böhmischen Romanes „.Inn .Vlüi'i,,!, I'lo.jkin-" von Zeyer erscheinen; für später kommen der politische Roman „I^n-inin" von Prus und die buh» mischen Ruinane „^nMci" -und „Klil,l>uv /.1(,<>i,>" von Kais in Vetrachl, doch dürfte es sich empfehlen, die Übersetznngen mit gesammelten Schriften slovenischer Schriftsteller, vor allen« von Dr. I. Meneinger, ab» wechseln zn lassen. — Erwogen wird die Anregung, Tetelas „l'>^!>>>> i>> I.umi«'!-^«'!-" als Verlagslverk er--scheinen zu lassen, desgleichen eine Studie über die soziologische Theorie des verstorbenen Gnmplowiez. — Der geographische Teil des Werkes „^>l>,ic>,^l<:l" wird im Jahre l9I2, der historische Teil im Jahre 1914 oder 1915 erscheinen. — Die Landkarte gelangt im November zur Dructleguug. — Mn Servicrkurs in Laibach.j Der von der Laibacher GasOvirlegenossenschast im hiesige» Hotel „Tivoli" uiiter Leitung des Wiene»' fachlehrers Jose^ veranstaltete Servierlurs lvurde verflossenen Sonnabend mit einer öffentlichen Prüfling der Schüler und Schü» lerinnen geschlossen. Unterrichtet war auf Grund des bekannten fachbuches des Direktors H e ß lvorden, und »vie die Prüfung bewies, ist der Erfolg des Kurses ein ansgezeichneler. Am Kurse nahmen 28 frequeiltanten und freque»verbe'i»struttur Dr. Bloudek, Lan» desansschllßliiitglied Professor Iare, Bürgermeister H r i b a r, der Vertreter des Landesverbandes für Fremdenverkehr Dr. Krisper nnd der Schlllaus^ schuß der Gastwirtegeuossenschaft. Nach Schluß der Prüfling sprach der Leiter des Knrses Keuda nameils der fregnentailteil allen Unterstützenden den Tank aus, so dem k. l. Arbeilsminislerium und Settiunsches Hof» rat Pliwa , dem f. k. Inspektor H e ß , deiu Landes» ausschnsse, der Landeshauptstadt, der Handels» und stle-»verbetammer und schließlich den, Fachlehrer Josel, Dr. Krisper sprach der Gastwirtegenossenschast seiiie Anerkeniinng aus, da sie selbständig den Kurs veran-stallet halte. Landesansschußmitglied Professor ^»arc sicherte den» Gaslivirlegelverbe das Wohlwollen des Landesausschusses zu. Der Vorstand der Gastwirte-genossenschaft T o sl i schloß die interessante Prüfung mit der Aufforderung, die Absolventen mögen sür ihre fachliche Ausbildung noch fernerhin Sorge tragen nnd bei ihren Standesgeuossen den fortschritt des Gasl-wirtewesens propagieren, damit doch einmal die Haupt-idee der Genossenschaft, die Gründung einer Gastwirle-schule in Laibach, zur Wirklichkeit werde. — Ml kochkurö in Laibach.j Am 15. d. M. wurde iill hiesigen Parlholel „Tivoli" ein KochknrS eröffnet, an dem 20 Fregueiuantinnen teilnehmen. Der 5lurs dauert bis 18. Dezember. Da ob der zahlreichen An» Meldungen nicht alle Wißbegierigen aufgenommen wer» den konnten, ftehl zu erwarten, daß im Frühjahre diesem Knrse ein neuer folgen wird. — Nähere Berichte be» halten wir uns vor. — lDcr Volköbildunqsvercin „Atabem^a"j hielt gestern abends seine diesjährige Generalver>a!nmlung ab. In den Ausschuß wurden ,>< >' -x^I-unutioixüll sol' gende Herren gewählt: Dr. Eert, Dr. Dem^ar, Dr. Gro ^ e I j, La j ovi c, Pustu sl cm ^ et, Pio» fessor Reisner, Dr. Stoje, Dr. G a b r,^i e t nild Dr. Raunihar. Als Mitglieder-Stellvertreter »vllr-den gewählt die Herren Pestotnik, Mohär nnd Tr. Lon^-ar lind als Rechnnngsprüfer die Herren Dr. <5 vigelj, Dr. K revelj iiiid Dr. T i 5 a r. — Ein lläherer Bericht folgt. — lUnterrichtsbeiträge des Neamtenvereines.j Alls Grund der im Inli l. I. seitens des Ersten allgemeinen Veamlenvereines der österreichisch-ungarischen Mon» archie in der „Neamten»Zeilung" erfolgten Ausschrei-bung von Unterrichtsbeiträgen für das Schnljahr l9l»9/19ll» waren ans allen Teilen der Monarchie 787 Gesuche eingelangt. Bei der soeben erfolgten Ver» leihung konnten nach Maßgabe der znr Verfügung ge» standenen Mittel 47? Bewerber berücksichtigt werden, wozu ein Gesamtbetrag von 42.A6O l< verwendet wurde. Außerdem wurden zehn Unterstützungen von zusamlm'n 59l» lv bewilligt. Da die Mittel zur Veteilnng aller Gesuchsteller nicht ausreichten, wnrde nach dem Grade der Bedürftigkeit in erster Linie anf Witwen und Waise» nach Mitgliedern des Beamten»Vereines, dann auf solche mittellose Vereinsmitglieder Rücksicht genommen, die infolge geringer Bezüge, zahlreicher Familie usw. einer Beihilfe am dringendsten zn bedürfen schienen. — Mn Tilberschah auf dem Deutschen Grunde.j Gelegentlich des ttanalbaues in der Verlängerung der Gorupgasse wurden am Rande der zur Grada^-iea ab» fallenden Terrasse in der Tiefe von 45 Zentimetern über 350 Silbermünzen gesimde», die dem Eigen» tümer des Grundes, dem Deutschen Ritterorden, über» geben wurdeu. Es sind meist ssünfzehner l^V Kreuzer) und Slebzehner 657 bis 1705) an; be» sonders stark ist dic Münzstätte Kremnitz lK. V.) mit 97 Eremplare» vertreten, die verschiedene Gepräge cms dcn Jahren !66> bis !^9(i anslveist. Die anderen Prä« gnngen sind für Schlesien, Nnrgnnd, Osterreich, Vöh» men, Kärnten svon den Jahren 1673 lind 1694), Sleier» mark lvon den Jahren 1661, l663, 1695, 1696) und bieten ein inannigfaltiges Nild der Münzung dieses Monarchen. Von Kaiser Karl VI. 695) von den Jahren 1690 und 1694 repräsentiert, das Bis» t»m Breslan mil drei fünfzehnern des Bischofs fran,', Lndwig Pfalzgrafen bei Rhein <1683 bis 1732) von den Jahren 1693 nnd 1694. Schließlich sind ill ein-zelne» Münzstücken vertreten- Herzog Sylvius friedrlch von Württemberg mit fünfzehnern von den Jahren 1674 nnd 1675 lind die Schlesischen Herzoge Ehristian Ludwig, Georg uud Georg Wilhelm mit fünfzehuern von deu Jahren 1664, 1665, 1675 und 1691. — Der Schatz dürfte in den Zeiten der Kriegsnot nach dein Tode Maria Therefiens dem Schutze der Erde anvev-tränt worden fein. Er wurde wahrscheinlich in einem Tnche oder dem traditionellen Strumpfe eingewickelt in der Erde vergraben, da mail keine Überreste eines Behälters gesunden Hal, I),-. >V. ft. iDie Wahlen in das Geluerl»ea.ericht.> Sonn» lag vormittags fanden bei ziemlich reger Betei» ligung statt. Iu der ersten und in der dritten Grnppe ist eine Stichwahl zwischen den Kandidaten der Slolx-uischen Volkspartei und der sozialdemokralischen Partei erforderlich; in der zweiten Grnppe wurde» die Kandi-dalen der sozialdemolratischen Partei gewählt. — sIn einen Nranntweiutcsscl gcstiirzt.j Die in der Samslagsnummer unter dieser Spitzmarle gebrachte Notiz ist dahin-richtigzustellen, daß der in der Brannte Weinbrennerei I. Rosner K Komp. in Unter.ki^ta be» schästigte vernllglückte Arbeiter nicht in einen Brannt->vci»le>sel voll siedenden BranlllN'eines, suildern in eine Maischgrnbe fiel, wobei er sich an den Beinen Brand» wunden leichten Grades znzog. Er dürfte in spätestens 14 Tagen wieder hergestellt sein. Wie mall nns aus Wippach meldet, kam im Anwesen des Besitzers Pipan in Uslija bei Heidenschasl in der vergangenen Woche drei° mal, jedesmal an verschiedenen Stellen, ein fener zum Ansbrnche. Es verbrannte der Stall mit zwei Rindern nnd ein Teil des Hanses. Der Schaden beträgt 2800 l<, die Versicherungssumme 1300 l<. Dem Wippacher Gcndarmerieposle» gelang es, den Vrandleger in der Person oes 65jährigen Äliszüglers franz Hipan auo» findig zu machen, der am 13. d. M. dem Bezirksgerichte Wippach eiligeliefert lvnrde. Das Motiv der Brand-llgnng hatten hänsliche Zwistigkeiten abgegeben. - ^,. — iIan.duns»ille.j Aus der am 14. d. M. in der Gemeinde Podraga bei Wippach abgehaltenen Jagd wnrde der Treiber I. ferja»<^i^ von einem Jagdgnsle aus Trieft mit Hasenschrot angeschossen. Die Ver» lctzung zeigt derzeit keinen schweren Eharaller. — Ein Jagduufall ereignete sich auch auf der St. Veiter Jagd an der Lehne des Nanosberges. '^)er Besitzer franz Kopatin alls St. Veit hatte sich mit einer Jagdgesell, schasl als Treiber unter der ausdrückliche» Bedingung ans die Jagd begeben, daß man ihm anch ein Jagd» gewehr mitgebe. Er stolperte inil dem geladeneil Gewehr i>>. der Hand über einen Stein; das Gewehr ging los »ild der Schuß riß ihn, zwei finger der linken Hand weg. ' __;.. — lSanitnts»Wochenl>ericht.> In der Zeit von» 3l. Oktober bis 6. November lauien i» Laibach 13 Kinder zur Well s!6,9 pro Mille), dagege» starben 23 Personen <29,9 pro Mille), nnd zwar'an Schar» lach l, an Tuberkulose 5 l3 Ortsfremde), infolge Schlag» flusses 2, an sonstigeil Krankheiten 15 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 11 Ortsfremde (47,8 ^) und 13 Personell ans Allstalten l56,5^,). Infekliuns» ertraulnngen wurden gemeldet: Scharlach' 2 ldavon 1 überführt aus der Umgebung Laibach ins Landes» spital), ägl)plische Augeulrankheit 1. " Mn roher Vater.j Veranlaßt dnrch eiil Gerücht, daß ein in der Krenzgasse wohnhafter Taglöhner seine Kinder roh mißhandle, begab sich ei» Sicherheitswach» mann in dessen Wohnung und stellle fest, daß dessen 20 Monale altes Töchlerche» alil Rücke» zahlreiche blnt» »nlerlansene Slriemeil hatte. A»ch an einem zehn Wochen alten Töchterchen fanden sich Spureu von Miß» Handlung durch ihren Vater. Gegen den rohen Mann wurde die Anzeige erstattet. " Mnc lusti.qc Gesellschaft.) Hellte nach Milt.'r» nacht fnhr eiil fialer über die Poljanastraße und neben ihm auf dem Bocke faß ein Taglöhner, der anf einer Ziehharmonika lnstige Weisen aufspielte. Ein Sicher» heilswachman» stlllle die sellsame Unterhaltung sofort ein und notierte sich die beiden lustigen Brüder. " lNaufcrcicn.) Am Samstag entstand beim Nen» bau iu der Hilschergasse zwiscben eiuer Mörlellrägeri» nnd einem Maurer ein Streit und endlich eine Ran» ferei, wobei die Arbeiterin einen solchen fauslsch>>1 aus dcn Mund erhielt, daß ihr ein Schneidezahn aus-geschlagen wurde. — Eiu Taglöhner wurde in der Vrhoveegasse von einem Knecht überfallen und erlitt mehrere Verletzungen am Kopfe nnd im Gesichte, Iaibacher Zeitung Nr. 262. 2371 16. November 1909. - lWochenvichmarlt in ^aibach.l Auf de>, Wucheu» vichmartt i„ Laibach nin N». d. M. u.nirdeu 6l Ochfe», 31 Kühc uud 5 Kälber mM'lru'ln'n. Die Prcisc notier» tcu bei dci, Maslochsl'» 72 bis 8<» K, bei deii Halbselle» Ochsen 64 bis 7<» I< und bei den nia^cren Ochsen 58 bis 62 K für den Meterzeulucr ^ebeudqeloicht. - l^m städtischen Schlachthausej »wurden iu d.r Zeil ooui 31. o. M. bis 7. d. M. 99 Ochse», 6 Kühe, ü Sliere uud > Pferd, Weilers 226 Schweine, 139 Kälber, 86 Hammel und Böcke sowie 12 Me qeschlach. tcl. Überdies winden in qeschlachlelem Zustande 2 Schweine und 28 Kälber nebst 625 Kilu^ramm fleisch einqeführl. " r>ei loiederholl Nieroen mnßlen. Tie Ansfüliruuq N'ar qnl vorbereilet und bot den Operetten» lräsien Geleqenheil, ihre heilere Künsl — soweit es die Atollen .zulassen — im bestell Lichte leuchten zu lassen. Als fideler Bauer fand Herr O lbal echte Töne frend» vollen uud leidoollen Palerher,',eus. Herr Völtcr er» hcilerle als räsonierender Baner durch derbe >iomil die Zuschauer^ Herr Pesel san« die hiibschen Liedev des Tuflor.Sohnes »lil Geschmack und sand sich anch nii! der Darstellunq entsprechend ab. ^räulei», i)t u . s ch i l'. k a qab eine ländliche Einsall mit ualürlicher ^lieschheil uud Auiuul und ersauq sich mit Herril Spiestl ill einer Tnelleinlaqe »oarmen Beifall. Die idealisierte Nnhdirn mit ihren Söhnchen, Fräulein Mizzi s, o p p e und lleine Luise Stößer, fanden für ihr anheimeln» des Tan/idnelt warme Anersennunq uud mußten ihre Numiner wiederholen. Znm Erfolqe des Abends lrnqen die grauen Pill o nnd l5 onradi foloie die Herren Felda nnd ;)» o l l e r bei. Die Vorstellnnq, »veilhe Herr >1apelllneister 0. Albrich lemperamenlooll lei-tete, »var ansfiezeichnet besnchl und es herrschte beifalls» lustige Ttimlnunq. >>. — jslus der slovenischen Thentertauzlei.j Heule «lelanqt Strindber^s Drama „<>>'<'" lDer Vater) zur Anffilhrnnq. Dem überaus interessanten, fein psycho. loliischeu Werte verleiht das Gastspiel nnseres Lands» mannes des Herru B o r ^ l u i f aus Agram in der außerordentlich umsanqreichen Nulle des Rittmeisters erhöhtes Interesse, ^rau B o r ,^ l n i t o o a spielt dessen Gattin, Fräulein W inle r o v a dessen Tochter, Herr Danilo den Pastor. — ,e des Neichsralsabgeordneleil^ Naechle '»uer zahlreicher Beteiligung in Anwesenheil des Präsi-deuten des Abgeordnetenhauses Dr. Pallai usw. eine ,MwcrsammIilng des lalholischen Schulvereines stall, ^'n mchrerei, Erzherzogen nnd Ministern waren Enl-Ichuldlgungsschreiben eingelaufen, ebenso vom Bürger-Meister Dr. Lueger. Es gelaugte eiu Äegrüßungstele» 9l"",m des Papstes zur Verlesuug, »voraus »uehrere Neduer über die freie Schule sprachen. Präsident Dr. Pattai gedachte des 15^, Geburtstages Friedrich Schillers. Ehrunss eines Vczilkshnnptmaunes. »ladkeroburss, l5. November. Sämtliche 4(» Land» gemeinden des Gerichtsbezirkes Nadlersburg haben den Äezirsshanpluianii Grafen S t ü r g l h zn ihren, Ehren» bürger, bezw, zum Ehrenmilglied ernannl. Ziehung. Wien, l5. ^lovember. Nei der henligen Ziehnng der vicrprozenligen ungarifchen Hlipolhelenlofe vo>n Jahre 1848 gewann den .^anpllresfer per 4l>.<»<)«) I< Serie 326!j Nr. 1. Der kirchcnpulitischc Kampf in Frankreich. Paris, 15. November. Der Erzbifchos von Toulouse Monsignore Germaill richlele ail die Priester seiner Diözese neuerlich einen Hirtenbrief, in dem zunächst die gegen den Epissopal erhobenen Angrisse mit der groß-len Schärfe zurückgewiesen werden. Man Hal, heißt es in dem Schriftstücks die Bischöfe nnd Priester ans ihren Behausnngen verjagt, man Hal ihnen das lelM Stück Brol weggenommen. Man stiehlt uns unsere Eiulünfle und Stellungen und hat gegeil die katholische Kirche eiu Werk des Hasses unternommen, der einer zivilisierten Nation ganz »„würdig isl nnd nm dem Werle den Erfolg zu sichern, ist die Schnle die Slälle der Unter-drückung und» Tyrannei geworden. Erfüllen wir unsere Pflicht ohne Hestigleil, ohne Groll, dräugen wir uie» mand nnsere Lehre aus, aber verleidigen wir und ver-lnndigen wir sie laut mil ilnermüdlicher Tatlrasl. Brand in Messina. Messina, 15. November. Heule nachts brach in dcn Nuinen der Garibaldistraße ein großer Brand aus, der zurzeit noch sorldanerl, jedoch infolge der Veschrän-snug anf den Eulslehnngsorl seine Gefahr sür die wei-lere Niugebnilg bedeute». Attentate anf den indischen Pizckönig Minto. Ahmadabad, 14. November. Als der Vizelöuig ttar! voil Minto gestern nachmittags mit feiner Ge» mahliu durch die Sladl fuhr, erplodierle iu eiller Slraße kurz nach der Vorbeifahrl des Wagens eine Bombe. Man fand eiueu Menschen mit abgerissenen Händel, am Boden liegen nnd neben ihm eine noch nicht explodierte, mit Melinit gefüllte Bombe. Bein, Her» ansommen des Wagens hatte man gesehen, wie ein Hindu etwas wegwarf. Ähmadaliad, 15. November. Vei der Weiterfahlt des Vizelönigs dnrch die Stadt, lurz »ach der Bomben, explosion, lvnrden auö der dichtgedrängten Volls-»ielige z»vei Wurfspeere nach dem Wagen geschleudert. Einen Speer wehrte ein neben den, Wagen reitender Dragonerunterossizier mit dem Säbel ab, der andere Speer slreisle einen eingeborenen Offizier, der einen Schirm über die Lady Minlo hiell nnd fiel zur Erde. Der infolge der Explosion uerletzle Mann war ei:, Passanl, der die Bombe aufgelesen halte. Ein anarchistisches Attentat iu Bucnos-Aircs. B'.,eiiv5 ?!i?e5, !5. November. AIs gestern mittags der Wagen des Polizeipräsetten falcon die Ealoaslraße passierte, warf ein Individuum nnler die Räder des Wagens eine Bombe, wodnrch der Wagen zertrümmert wurde. Der Polizeipräsell uud ein 'ihn begleitender Polizeiselretär erlitten schwere Verlehnngen, denen sie bald daraus uulerlageu. Der Atlenläler, ein juuger Mallil, jagle sich nach Verübung oes Allenlatcs a»? eineui ^tevolver eine 5iugel in den ,^ops. Trutz seiner schweren Verlegung hoffl inan, ihn am Lebeil zn er» halten. Man glaubl, daß er ei» Nüsse isl. Buenos Aires, 15. November. Das auarchislische Atleiilat gegen den Polizeipräfelten hat überall liefen Eindruck hervorgerufen. Der Ministerral, der abendo zusammenlral, hat die Verhängung des Belagerungs-znslandes über die Sladt beschlossen. lluwcttcr in Kleinasien. Uonstanlinopel, l5. ?l'ovember. Seit einigen Tagen andauernde slarle Negengüsse vernrsachen dnrch de>, Alislritt des Flusses Seihuu eine große Übersch»vem. lunng, die in der Sladl Adana eine .^ialaslrophe hervo:. r>es.' Nach den Ichten Depeschen des Vnli blieb ein großer Teil der Sladt während 24 Stuudeu zwei Melei hoch iiiiler Wasser. Auch die Umgebung der Sladt ist in einen« Umkreise von acht Stunden überschwemmt. Gestern durchbrach das Wasser nnweil der Eisenbahn» slalion einen Damm und überslutele drei Quarliere, dereu Wohnungen bereits geränmt waren. Zahlreiche Gebände stlirzten ein. Der Schaden isl sehr groß. Im ?slachlande sind die Saateu vernichlel. Die Zahl der Menschenopfer ist noch nnbelannl. Anch i» Trapeznnl herrscht eine Überschivenimung. Mehrere Gebäude sind eingeslürzl. Bisher »vnrdeil 16 Ertrnnlene geborgen. Erdbeben. Madrid. 15. November. In I., Wien, Nm 14. November. Roznil, Pfarrer. Velzthal. Pfeifer, Pfarrer. Diazje. — Herrenschmidt. Priv., Abbazia, Unssar. Kfm ; Äallis. Mr.. Trieft. - Widmar. Pfarrer. St. Marein ^ Strc, ilfm.. Nafsenfutz. — Vrivio. Direktor. Spalato. — Kunstl, Nfm,, Oderlawach, — Dr. Hoceoar. Nd volllt, Gurkfeld. — Majdic. Benefiziant. Vate bei Littai. Schlumbergrr, jifm., München. - Iatil, Fabrilant. Görz. Loorentic, Domherr. St«in — Suela. Priv,, Senojetsch, Piber, Landtagsabsseordneter. Woh.»sseiftritz. — Ali»c, Kühlrr, Fromener, Nassl, Haag, Nodaii. Löwy. Theimrr, Nsde,. Wien. — Kempe, Nsbr.. Weipcrt. - Novack, Rsdr, A^rain. — Hirsch Vollmar, ^isde,. Graz. Verstorbene. Am 1 8. N ovem ber. Josef Kos. Poftosfizial d. >«,. n2 I., Verhovec^asse l>. — Eduard Gratzer. pens. Grundbuchs-führcr, «5 I., Franzeslai 7. Am 13. November. Stanislaus Serse, Metall dreherssohn, 8 Mon,. Petersstraße bl. — Marian Aerovöel. Mllgistratsbramtcussohn, 3 Mon,, Ienlossasse 4. Am I 4, Novembcr. Maria Speljal, Inwohnerin. 8U I., Nabchlystraße 11. — Max Zalar, Kondulteurssohn. 1 Mon., Sallocherstraße 13. Am 15. November. Anna Ostarl, Arbeitcrstochter. b Mon,. Nömcrstraße 6. Im Iivilspitale: ' Am II. November. Maria Gorsic, Köchin. 41 I. Am 1 ^, November. Wolsnana, Boncelj. Arbeiter, 37 I. — Joses ssvocjcz. Pfründner, f>3 I. Am 13. November. Franzisla Suhovercnil, Vesihers» stattin. 3« I. Deželno gledališèe v Ljubljani. Št. 33. Par. V torek, dne 16. novembra 1909. Prviè: Gostuje gosp. Jgnacij Borštuik iz Zagreba. Oèe. Zuloigra y treh dejanjih. Spisal Avgust Strindber^. Ziaèetek ob pol 8. Konec po 10. Mrtcorolossischs Plobachtunqen in laibach. Seehvhe 30« !i m. Mittl. Luflbrncl 736 0 mm. ^ ^ kZ« l3 " ^Himmel. Zkß .. 2 UN. 729 tt! IU 1i NO. schwach ! Regm ! "' 9 U. Ab. 7ie z» < Willi!,!,'!«', .«,'hr !chwnch>. «u„ < bi« ü Millimr!''!' >jch!l>lich-, „!)!! ^ his 4 MMiMslC!-!! 'Ilüis,'!, sl., »l»! 4 l'i» 7 M,»!!!,s!>'s!, '»»ll., »>l>» 7 die IU Millimrlrr,, .ledr «arl» ,!',»'iil'sl w M,!l',!'slss »!>« «,>!!«!,!,!' Rohitscher 8Chafft Appetit'(mb) 5^ nuuiiduici ^ fördert die Verdauung u „JempelqUßlle regelt den Stoffwechsel. Hinweis. « ein Pi. spelt ubcr das soeben ersch.el.euc Memoirenwerl: Vrinner«»aen "n" allen Österreichers von Ritter L. v Przibram b" w,l empfehlen dlcim cm« gefl. Durchsicht Lmbacher Zeitung Nr. 262. 2372 16. November 1909. Vom Büchermärkte. Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg, Ins innerste Afrika, geb., X 1« —. — Der Gemeindebetrieb III. I: die Gemeindebetriebe in Österreich, X «72. — Monographien moderner Musiler III., X 2 40. — Thumb A.. Handbuch der griechischen Dialekte, X 8 40, — Triandaphyllidis Man. A., Die Lehnwürter der mittelgriechischen Vulgärliteratur, X 7 20. — Wimmer Dr. Emil, Anbauversuche mit fremd-ländischen Holzarten, X 3 36. — Hacken schmidt G.. Der Weg zur Kraft, geb.. X 360. — Kleinwächter Dr. Friedr,, Lehrbuch der Nationaliikonmoie, 2. Auflage, X9 60. — Münch W,. Gedanken über Fürsten-Erziehung aus alter und neuer Zeit, X 7 80. — Mar den O. Swett, Frohsinn — eine Lebens» traft, X 1 20, — Smitt Vr. W., Handbuch der Freimaurerei, 3. Auflage, geb., X 3—. — Pietsch Dr. M., Warenkunde, geb., X 4 20. — Bag a tell a A., Regeln zur Verfertigung uon Violinen, X 180. — Hugo Riemanns Musiklexiton, 7. Auflage, X 16 80. — Peter Dr. H., Der Alloholzehntel und seine Verwendung durch die Kantone, X 1 20. — Meili Dr. F., Das Luftschiff im internen Recht und Völkerrecht, X 2 16. — Seneca, Vom glückseligen Leben, herausgegeben von Dr. H. Schmidt, X 1 20. — Mark Aurcls Selbstbe» trachtungen, herausgegeben von Dr. H. Schmidt, X 120. -Wilhelm Fischer in Gra^, Murwellen, X 6 -. PrevostM., I.«», X 420, — Graf Arnini'Schlagenthin, Der Kampf ums Dasein und züchterische Erfahrung, X A —. — Franke Friedr., I. F. Herbarts Grundzüge seiner Lehre, X 1-^0. — Noack E., Lungeugymnastil und Atmungslunst im Schulturnen, X —-tts). — Dur'gä.Prasad, Nogll'Praxis, ein Wegweiser zur Erlangung höherer Geisteskräfte, X 144. — IacobyG., Der Pragmatismus, neue Bahnen in der Wisscnschaftslehrc, X 144. — Mclamed Dr. Samuel Max, Theorie. Ursprung und Geschichte der Friedensidee, lulturphilosophische Wandc» rungen, X 9 60. — Hülle Fr. 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Kleinmayr H Fed. Vamberg in Laibach, Kongreßplatz 2.