Vaterlands Kunst^ Wißenschaft und geselliges Leben> F^' JH.« 8n«^t<^' Ä!t verlöt, wo man einige Stimden glücklich nnd zufrieden gewe-!cn, nur jenem angenehmen Gefühle verließen >vir die Herr-schaft Schneeberg in Innerkrain, wo wir, Dank der edle» Gast-freundschaft des Grafen W olfgang von Lichtcnbe r g, zwei Tage in ungetrübter Freude zubrachten. — Ich und mein Reisegefährte, der hochwürdige Pater D o m i n i k Billinek, begleitet von cinein Führer des cdlcn Grafen, brachen mn cin Uhr nach Mitrag auf, rüstig unser Ziel verfolgend, das in einer Ercnrfion auf den Schneebcrg, der mit seinem grauen, von Wolken düster umgebenen Haupte, uns entgegenschaute, bestand. Bald jedoch ließen wir diesen zur Rechten, da es unser Vorsatz war, denselben von der uns entgegengesetzten Seire mit Anbruch des kommenden Tages zu ersteigen. Wir benützren theils Fußwege, theils eine nur schlecht gebahnte Straße, welche zur Wciterschaffung des gefällten Holzes diente. Diese Straße bildet die dortige Gränze zwischen Kram und Croa-tien. Nachdem wir 5 Stunden durch dichte Wälder, welche zeitweise kahle, von Waldbränden verdorrte Strecken einschließen, bald bergauf, bald bergab über zusammengeführte, roh zerstoßene Steine, die eine künstliche Straße vorstellen sollten, oder wieder über jchwankenden sumpfigen Boden wanderten, trafen wir Abends in Poliza ein. So heißt nämlich ein einzelnes Jägerhaus, welches in einem romantischen, von hohen Bergen umgebenen Thale sich befindet. Ermüdet von dem schlechten Wege und der sengenden Hitze fanden wir bei dem Bewohner dieses Hauses, dem Förster dortiqer Gegend, jede in unserer Lage nur zu wünschende Bequemlichkeit, die wir um so dankbarer i>, Anspruch nahmen, damit wir gestärkt und mit neuen Kräften ausgerüstet des kommenden Tages unsern Vorsatz ausführen konnten. ') Nir glauben durck dilse. aus di>r „GcglNwalt» entlehnte Reistskizze. die von nii,!!, Landsmanne ausgebt und einen heimatlichen Vcig behandelt, unsern Lesern etwas Willkommenes zu bieten. Die Redaction. Es war der 10. September, als wir mit unserm Führer Früh 6 Uhr das anmnthige Thal von Pcliza verließen. Der Tag brach düster an und die Luft wardrückend feucht; der über die ganze Gegend verbreitete Nebel ließ uns auch die nächsten Gegenstände nur in schwachen Umrissen , gleichsam verschleiert, unterscheiden ; ein feuchter Frost machte die Glieder steif, während einzelne Windstöße eisige Tropfen des auf den Bäumen angesammelten Thanes uns entgegenweheren. Der Boden, auf dem wir schritten, war naß von dem die Nacht hindmch gefallenen Regen, daher mußten wir auch oft durch Pfützen waten. Alles dieses war geschaffen, uns in eine widerwärtige Stimmung zu versetzen; wir beschlosseil daher, umzukehren und ein besseres Wetter abzuwarten , was uns jedoch der Führer abrieth, indem er behauptete, daß wir bald einen heitern Himmel haben würdeil. Nichtsdestoweniger befanden wir uns schon seit zwe-i Stunden auf dem Wege, ohne daß dcr Nebcl schwand. Zwar fühlten wir, vom Steigen erwärmt, keine Kälte mehr, jedoch hatten wir ein anderes Ungemach zu bekämpfen; dieses bestand in dl»^«lc>l'6 hervorragt; übel diesem erschien in bläulichen, kaum merkbaren Umrissen Istriet! und das adriatische Meer. Mit unsern Ferngläsern unterschieden wir deutlich gegen Fiumc segelnde Schiffe. Westlich von Fiume breitet das traurige Karstgebirge seine weiti» Sreinfelder aus. Diesem zur Rechten sahen wir am fernen Horizonte den felsengrauen Nanos seine Felsenkrone giga»-tisch zu den Wolken erheben, während zwischen diesem und dem Schneeberg mäßig hohe Berge mit grünen Hügeln und lachenden Thälern, bandartig mit Straßen durchzogen, mit Ortschaften und einzelnen, weißen Puncten gleichenden Ge-bänden abwechseln. Uns zunächst, jedoch iu weiter Tieft, lag die Ebene von Laas, die mit Kirchen und Ruinen be-säete Berge einschließen, links die Gegend von Zirkmtz n»'c ihrem See und im Norden die von Laibach, wo die Stei-mralven den Horizont schließen, mit dem Blau des Firma-ments in zweifelhaften Linien verschmelzend. Im Osten e»t>-lich reiheten sich amphitheatralisch Gipfel an Gipfel d>e Bergketten von Unterkrain und Gottschee bis gegen Pölland. Allein das Schönste sollte uns noch vorbehalten seyn-Der Führer deutete mit der Hand über die Gegend des Karstes, wo nur eiu weißlicher Nebel schimmernd durch der Sonne Licht erschien. »Schade," sagte er, »das; es dorthin nicht heiter ist! wäre es, so würden sie Venedig sehen. Man sieht es fehl gnt, besonders wenn man bei Sonnenaufgang und im Iull sich hier oben befindet." Diese Worte wirkten «nächtig auf uns; starr sahel> wir nach der Gegend, als wollten wir mit unsern Blicken den verhüllenden Nebel durchdringen, und plötzlich, war es Einbildung, war es Wahrheit, — der Nebel theilte sich; einen Augenblick, leider nur einen, zu kurz, um das Bild dei» Geiste einzuprägen, sahen wir eine I?2l5 inoi^'lm») glei-chend einer Stadt in den Wolken — wir sahen Venedig! Nachdem wir lange und zur Genüge unsere Auge» an dieser Fernsicht geweidet hatten, untersuchten wir linset nächste Umgebung. Die oberste Fläche des Schnecbcrges ist nur klein uud nichts weniger, als eben, denn ausgewaschen Felsen, die gleichsam nur einen Trümmerhaufen bilden, lü'b aus denen hie und da sparsam einige Moose hervorkeimet machen das oberste Plateau aus. Auf diesem verwitterte» Gestein erhebt sich eine halb zusammengefallene Pyrann^ die aus bloß übereinandergelegten Steinen errichtet ist. ^^ weit dieser, gcgei, Osten, mündet eine tiefe Höhle, ein schlv^" zer Schlund zwischen zackigen Felsen. Wir warfen Stt>'^ - 83 - in dieselbe, die wir 10 bis 12 Mal mir immer schwächer werdendem Schalle abprallen hörten, bis sie nach beiläufig 8 Secunden den Grund erreichten. An den verschiedenen Abhängen fanden wir hie und da seltene Pflanzen, als: N»nllm» Klwili«Ili v. l). — 8<'Il)in«g «ilynifolia ü. X. — l)l'»li2 Cllintl, 8C0P. --- ^I-lilllll« lllplN» 1^- I.., q„9»d iin Ial>re 1846 (Siehe ?lllg. Zeit. Nr. 54 vom 23. Februar d. I., 1'il^'. 430), von der Direccion dlirch gleiche Ausichc , geleitet, wie di e s; z u r n ä m l i ch e n Zeit bei de r ^ a i-b a ch e r S p a r c a s s e i n A li s ii b u n g g e b r a ch t >v u r d e, alich dorr die gros,en Geldeinlagen, und ^i^ar mit Bedachtnahme auf deu grösiein Wirkungskreis und den ausgedehnteren Geschäftsbetrieb, im Betrage von !)00,U00 st. C. M. alifgekliüdec, lind bis auf die Huniine von 158,OUU st. zu--rüer'bezahlt lvorden, iveil es die mehrjährige Erfahrung gezeigt hatte, daß diese Anstalt, ihrem eigentlichen Zwecke zuwider, auch von reichen Parteien benutzt wurde, somit nur durch die Aufkünduug dieser Capitalien dein a. h. Regulativ vom 2. September 1844 entsprochen werden könne. Eben so sind die Einlagen auf einen gewissen Betrag beschrank und nach Verhältnist der Grös;e derselben eine zweifache Verzinsung von 4 lind 3 Proc. festgesetzt worden. — Ungeachtet dieser Masiregel stieg das Guthaben der In. teressenteu bei der Sparcasse zu Prag um l,143 56! st. l4',^ kr. und es vermehrte sich die Zahl der Einleger um 35 l8. Ein Beweis des Vertrauens an diese Anstalt, deren wohlthätige Wirksamkeit jedoch bei dem Andränge oerm'o'g-licher Parteien, welche ibre Gelder selbst fruchtbringend machen können, gelähmt gewesen wäre, da sie doch w viele Tausende aus dem Mittelstande und der untern Volksclasse zur »reisen Sparsamkeit bestimmt. Vtittel, Schulden einzucassiren. — Wen, auf Ceylon ein Gläubiger alle Mittel, zu seiner Forderung zu gelangen, vergebens versucht hac, so gehr er zu seinem Schuld-ner, in der Hand das Blatt einer dorr wachsenden giftigen Pflanze haltend, »üd erklärt ihm, sich vergiften zu wollen, wenn er nicht soforr bezahlt werde. Dieses Mittel soll in Ceylon nie die beabsichtigte Wirkung verfehlen ; der Schuldner, erschreckt durch diese Drohung, verkauft, kann er seiner Verbindlichkeit auf keine andere Weise nachkommen, seine ganze Habe, wohl auch eines seiner Kinder. In Europa wurde dieses Mittel kaun, eine gleiche Wirkung haben; der Schuldner würde im Gegentheile seinen Gläubiger für verrückr halten, ihn in seinem Vorsatze bestärken, ja, ihm sogar alle Giftpflanzen auf Meilen in der Runde zutragen. Den Hausfrauen zur Nachahmung. — »Die Frauen in Debreczin, sagt die „Theat. Zeitung," haben sich verabredet, dem Wucher mir mancherlei Lebensrnitteln und Hauöbedürfnifsen dadurch entgegen zu arbeiten, das; sie von den aus wucherischer Speculation so unmäßig vertheuerten Ge^ genständen in so lange nur so wenig als möglich ankaufen, bis es ihnen gelungen, die schmählichen Preise zu drücken. Durch festes Zusammenwirken haben sie auch erstrebt, das; Schmalz, Eier, Hülsenfrüchte und Zugemüse aller Art bereits innerhalb von 14 Tagen im Preise auffallend fielen und z. B. Rinderschmalz, das im Jänner noch I fi. 12 kr. W. W. kostete, anf 36 kr., und ein Ei von 10 kr. W. W. auf l kr. W. W. herabfiel." Man wird sagen, in De-. brcczin sey dies; ausführbar, aber in Laibach? Es ist eben-falls möglich, wenn die Hausfrauen nur wollen ; dann können die Wucherseelen ihre Vorräthe selbst verzehren. Theater in Aaibach. Ueber die treffliche Zauberposse: »der artesische Brunnen» haben ' wir uns nach der ersten Aufführung ausgesprochen. Die Wiederholung dieses Glückes (Montag am 8. März) hätte ein volleres Haus verdient. Wir können nicht umhin, nock zu bemerken, das; an diesem Abend das Orche» ster se»i-? ^l,!1>»ü uuxilü«?) merfwürdia disharmonirle! — Dinstag am 9. März: „Oas Käthchcn von H.'ilbron,» Nitterscbauspiel in 5 Acten und einem Vorspiele, nach Kleist bearbeitet von F. v. H o l b e i n. Dieses alte, allbekannte Schauspiel wird noch immer gerne gesehen, wenn es entlrrechende Besetzung findet. Herr Vucl,wald, als Graf v, Strahl, lös'te srinc Aufgabe zur allgemeinsten Zufriedenheit ; er sah auch recht stattlich aus und besonders Gefühlsstellen waren es. die er mit so viel Zartheit» als Warme darstellte: er wllrde durch öftern .hervorruf ausgezeichnet. Dlle. Aleran0rine (5 a l l i a n o iah als Kätzchen zu klug, zu erfahren aus i die edle Einfalt, die rührende Einfachheit, die entzückende Unsä'uld und Hingebuna des Waffenschmidtöchterleins schien uns z» wenig ausgeprägt. Herr T h o m <^ war ein anstands- und würdevoller Kaiser. Mad. Räntz spielte das ränkesüchtige Fräulein von Turnet mit guter Nuancirung. Herr Moldl, als Lribknappe des Grafen strahl, war ein tressliches Porträt alter Diencrlreue und deutscher Derbheit. Die, andern mehr oder minder dabei Beschäftiaten wirrten ««»rdiensili.i, mit. Mad, Moldt hätte, als Haushälterin Brigitte im gräflichen Schlosse, in einem bessern Anzüge erscheinen können; die Vrandseene wollte auch nicht gelingen, wobei aber nur das Feuer seine Rolle schlecht memorirte- — Mittwoch am 10. März: «Der Mann ist seiner Frau Schuh, die Frau ihre», Manne Gehorsam schuldig" und ,.s' letzte Fensterln", beide reretirte Stücke, wobei eine Necensions-Repeiilien unüölhia- — I onnerstag am ^l, März zum ersten Male: „Der Velter,« Lustspiel i„ 3 Acten, von Noder ich Venediv- Nicht leicht hat ei» neues Lustspiel so entschiedenes Glück ae>nacl,c, als eben das in Rede stehende- Ueberall, wo es bis jetzt aegel'en wurde, schwang es sich zum Neperioirstück empor, und wir möchten fast behaupten, daß es besser sey, als „Doctor Wesrc» >.'om gleichen V.'rfasser, lluch hier hat uns di? Direction durch Vorführung dieses übrigens auch sehr gut ein« studierten Lustspiels einen der genußreichsten Abende der ganzen Saison bereitet, und wahrlich. hätten die Theaterfreunde das Gebotene ahnen können, das Theater wäre auch weit zahlreicher besuckl aewescn. Das ist einmal wieder ein Lustspiel, welches diese Venennung nicht usurvirt; da sind kerngesunde Heiterkeit, köstliche Situationen und die frappantesten komischen Verwechselungen ordentlich aufgespeichert. so daß das Audito« rium durch alle 3 Acte herzlich lachen muß. Den sämmtlichen Darstellern muß man diesimal ein Vr.,vo zurufen- Herr Moldt bewies durch die ausgezeichnete Darstellung der Titelparrhie, wie sein echt komisches Element sich auch auf Eonversati'onsssücke ausdehnt. Er wurde öfter stürmisch gerufen- Herr 3 cd n i tz e r, als Großhändler Gärtner, war wieder ein Mal der Alte, d. h. er spielte tadellos. Seine Kinder: Ernst, Pauline und Wilhelm, waren durch Herrn P u ck w a l d , Dlle. A l e r a n d r i n c Calliano und Mad. G r a m l> a ck besetzt. Dlle. C a l l i a n o gab besonders die Eisers»chtscenc im zweiten Aete äußerst gelungen und Mad. W r a in b a ch nahm sich als der schelmische, muthwillig? Springinsfeld und Thunichtgut Wilhelm recl't nett aus. Dlle. Spengler spielte die Haushälterin Louise mit der gewohnten Routine zum allgemeinen Bei» falle, Herr Müller, als Kaufmann Buchheim, verdarb nichts. Bei einer allfälligen RerriO können wir ohne Bedenken einen »ahlreichen Theatel» besuch prognosliciren. Leopold Korde sch. Auflösung des Näthscls in Nr. 2«: