2N3TVNNM3UM tnr Annst, Literatur, Theater n. geselliges Leben. Zledigirt von Leopold Kordefch. ^ Ä_5. Freitag am NR. Juni WH-Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach ganzjährig ß, bezahlt. Alle k. f. Postämter nehmen Pränumeration an. In Laibach pränumerirt man beim Verleger am Raan, Nr, lyll, >i» erste» Stiele. Ein Einz'gcr war darunter Der rechte Manu. Von all' den Wand'rern dort, Der sah zur Erd' hinunter. <<»»! wetten FruhlingsMle Dos Auge thränumfiort; Do grünten Pflanz' und Vau,» Bei gold'nem Sonnenstrahle, Der Einz'ge im Gewimmel, Dock, war's ein kurzer Traum! Der jenen Schmerz verstand, Weil auch uo» seinem Himmel Die Tonne halt' in dichtes Die Licbessonne schwand. Gewölkt sich gehüllt, F! tzinger. Und statt des Zold'nen Lichtes, Die Flur mit Eis erfüllt. Der Vorabend des Iohannisfestes zu Wei-Und klagend senkten nieder ,nz in Uuterkrai». Die Blatter, Strauch und V»um; N»n Bernhard Thomschitsch. Die Sonne kehrt nicht wieder, Sie hört die Klage tauin. Es ist eine alte Gewohnheit unter dem gemeinen Vol' >>To hat uns, ach! dein Lieben ke, den Vorabend des heil. Johannes des Täufers durch So kurze Zeit beglückt?" — ein Fest zu verherrlichen, welch' frommer Sitte auch un­Umsonst! sie war geblieben ser Vaterland Krai n huldiget, und man nicht leicht in I n Wolken tief gedruckt. einer Gegend war, wo man nicht allerlei, die hohe Bedeu­ Da zog wohl durch die Haine, tung des Iohannisfestes verkündigende Erscheinungen wahr^ Durchs dichtbercifte Gras, genommen, die muntern Bauernbursche, ihre nächtliche Manch' Pärchen, das nur seine Vescligung ermoß. Ruhe verschmähend, um ein angezündetes Feuergerüste ge­ lagert gesehen, das Geläure der Glocken, den Knall der Ihm galt es gleich, ob heiter. Schüße, das Tönen der Hirtenflöte, oder den Sang fro- Ob schwarz die Lüfte seh'n, Das tonnte nicht der Kräuter, her Dorfmädchen gehört haben würde. Die Art der Feier Der Bäume Schmerz »ersteh',,! dieses Festes weicht in den verschiedenen Gegenden bald Manch' tiefer Denker wallte mehr, bald geringer von einander ab. Auf eine ganz ei-Wohl auch da, sonder Ziel, genthümliche Weise wird dieses «Abends Festlichkeit in der Die Klage, die dort schallte, Pfarre Weiniz an der Kulpa begangen. War ihn» der Winde Spiel, Am Abende vor dem Iohannisfeste versammeln sich Wie lief er mochte denken, in jedem Dorfe die erwachseneren Dorfmädchen, vermum­ Er dachte nicht daran. Was Bäume selber kränken. men das Gesicht, indem sie es mit dem weißen Kopftuche Und Pflanzen tödten kann. — umbinden, und trennen sich sodann nach einer kurzen Be­ratschlagung und nach der Wahl eines männlichen Füh­ Und manch' ein seichter Junge, Geschniegelt und geschnürt. rers, der sie auf ihrem Zuge begleiten soll, je vier zu vier Schlich, wahrend seine Lunge, auseinander. Der Bursche, welcher nun ^Ilerlnüc« heißt, Die bas der Wind Zcnirt. trillert auf seiner Sackpfeife einen Marsch, und die vier Der dachte nicht der Bäum» Mädchen, „Ilni-tui»«" folgen ihm bis zum nächsten Hause, Und ihres Gramgewicht's, wo sie alle stehen bleiben, und ein Lied in der Moll-Ton­ Er ging, als ob er träume. art anstimmen, während dessen auch der Bursche auf seinem Und dachte eben — nichts. — HO ­ mißtonigen Instrumente nach allen Kräften accompagnirt. Dieses Lied wird nach Umständen derjenigen Hausbewoh­ner, an welche es eben gerichtet ist, gemodelt, und die Formel: „v-^ v:,», Ku5>,,je linkrc, let„« beschließt jede Stro­phe desselben. Dieser fromme Wunsch wird so lange ge­gurgelt und gedehnt, bis die Danksagung der Hausfrau oder eines andern Individuums erfolgt, welche darin be­steht, daß man den Sängerinen ein Paar Eier,, Speck, Käse oder ein Stück weißes Brot (i'u^ü/.iitl) darreicht. Kaum sind diese befriediget worden, so kommt eine zweite Bande angezogen, so daß ein Haus mehrere derlei Besu­che empfängt und die Freigebigkeit der Hausfrau oft bis zur Ueberdrüßigkeit in Anspruch genommen wird. Die Her­ren, deren es einige hier gibt, werden um so weniger von diesem Abendconcerce verschont, als sie am meisten im Stande sind, mit Geschenken, mit erwünschter» Geschen­ken, als die obenbeschriebenen auszurücken, es wird unter ihren Fenstern ein so erbärmliches Potpourri angestimmt, daß der hartnäckigste Geber raisonabel wird und sich zu Gun­sten der unermüdlichen Concertgeberinen einer Geldmün­ze entledigt, wenn er anders schlummern will, an welchem Abende aber ohnehin Freund Morpheus eben nicht gerne sich einzustellen pflegt. Diese »Kerluine" lassen sich in ihrem Gesänge weder stören, noch geben sie sich irgend Jemanden zu erkennen, und es geschieht oft, daß der neu­gierige Lauscher eine Ohrfeige (Ilrolui?^) erhält. Wenn nun die Mädchen solchergestalt in dem heimatlichen Dorfe fertig sind, besuchen sie auch die Nachbardorfer, und erst die anbrechende Morgenrothe macht ihrem Liebe ein Ende, Nun werden die erhaltenen Artikel unter einander vcrtheilt, bisweilell aber wird aus dem Ergebnisse des Abendconcer­tcs am nächsten Sonntage lieber eine Jause veranstaltet, bei welcher eine aus den gewonnenen Eiern zubereitete Eierspeise Ovei-tje) das Hauptgericht bildet. Sonst finden an diesem Abende' noch allerlei Gebräu­che und Curiosa Statt, welche von dem noch immer nicht ganz ausgerotteten Aberglauben des gemeinen Volkes zeu­gen. So pflegt nach dem Sonnenuntergänge das junge Volk sich eme Blume in die Wand zu stecken. Am näch­sten Morgen besieht sorgfältig jeder seine Blume und pro­phezeit sich aus der stark verwelkten einen frühen Tod, ein langes Leben aus der frischen. — I n der Dämmerung die­ses Abends binden sich Mg e Mädchen einen Blumenstrauß und werfen ihn auf das Dach; bleibt der Blumenstrauß gleich beim ersten Wurfe auf dem Dache, so — heirathet das Mädchen noch dasselbe Jahr; fällt er einmal herab, so wird die Heirath erst über ein Jahr vor sich gehen — und dergestalt fort, so daß jedes Herabfallen des Blumen­straußes vom Dache ein Jahr der Ehelosigkeit andeutet. Die Vermählung des Grafen von Braneas. Von M. Lnl. Gaston Jean Baptiste Graf von Vrancas war unter den franzosischen Großen am Hofe Ludwig des xiv. zuverläßig einer der witzigsten und geistreichsten, dabei ober nicht selten solchen Anfällen von Zerstreutheit und Geistesabwesenheit unterworfen, baß sie ihm mitunter nicht nur das Ansehen eines Pinsels gaben, sondern gelegen­heitlich auch ihn selbst, wie Andere, in nicht geringe Ver­legenheiten setzten, und dem Hofe und der Stadt genug von ihm zu rede» gaben. So fragte er einst Jemanden, der die Beredsamkeit des Cicero rühmte, ob dieser bei den Jesuiten studiert habe; — einen Anderen, der mit vielem Feuer eine vor Kurzem vorgefallene Seeschlacht schilderte, ob man dabei die Vorsicht gebraucht habe, das Pflaster aufzureißen. Eines Tages wurd« er von seinem Kutscher in einen Graben geworfen. Die Bedienten rafften sich auf, um ihm heraus zu helfen; allein der Graf hat in der nächsten Minute nach seinem Sturz diesen so gänzlich vergessen, daß er bereits glücklich in seinem Hntel angelangt zu seyn glaubt, dem Bedienten, der ihm beispringen will, für ei­nen dort zu erwartenden Besuch hält, und ihn auf das verbindlichste fragt, ob er ihn mit Wein oder Kaffeh be­dienen solle. Eines Abends war der Graf in das Schauspiel ge­fahren. Das Stück mochte ihm Langeweile machen; er versinkt in seine Gedanken und verlädt zu Anfang des drit­ten Actes seine Loge. Er vergißt aber, daß ihn sein Wa. gen erwartet, und verläßt das Schauspielhaus durch einen Seitengang zu Fuße. I n der Meinung, vor seinem Ho­tel angelangt zu seyn, tritt er in das des Marquis von Clerville , und gelangt durch eine Reihe von Gemächern in jenes, in welchem die Marquise eine kleine, aber aus­gewählte Gesellschaft von Freunden und Freundinen zu« Spiel bei sich hat. Sie ladet den Grafen ein, an diesem Theil zu nehmen, und mit ihr und den beiden Fräulein von Saint Anges und de Surbier e Parthie zu ma­chen. Der Graf setzt sich, spielt, und verliert hundert sechszig Louisdor's. Er hat kein Geld bei sich; man ver­sichert ihn, daß man ihm sehr gerne Credit gebe; allein er besteht darauf, nach Hause zu gehen und das Gell» noch diesen Abend zu holen. Er langt in seinem H<»ttl an, tritt in sein Schlafzimmer, das er eben neu tapezieren läßt, ergreift einen Sack mit Nägeln, den der Tapezier« dort hat stehen lassen, kehrt damit zur Marquise zurück, und fängt dort ganz ernsthaft an, diese und die beide» Fräulein in der wunderlichen Münze, die er mitgebracht hat, auszuzahlen. Das Gelächter der Anwesenden ent­reißt ihn seiner Zerstreuung. Gewandt und geistreich stimmt der Graf selbst in ihre Scherze ein, und beim Souper, bei welchem er zwischen dem anmuthigen Fräulein Ade­laide von Sain t Anges und der glänzenden Angel!­que de Surbier e sitzt, ist seine Unterhaltung so geist­voll, daß man seine Thorheit bald gänzlich vergessen Hot, Offenbar hatte das Fräulein von Surbier e einen seht mächtigen Antheil an seinen Erfolgen. Sie war an diese»! Abende so. reizend, und ihr Reiz wirkte so drastisch cM den Grafen, daß dieser, eh' noch die Tafel aufgehoben wurde, ihr auf das ernstlichste seinen Entschluß erklärte, bei ihren Eltern um ihre Hand anzuhalten. Angeliqltt erwiederte seine Erklärung mit einem Scherz, und bemerkt! 59 es nicht, oder schien es nicht zu bemerken, daß der Graf nach dem Souper dem Fräulein von Sain t Anges den nämlichen Antrag machte, über den Adelaide mit jener milden Nachsicht hinausging, die ihre sanfte, bescheidene Gemüthsart auch,bei jeder anderen Gelegenheit HU erken­nen gab. Der Graf von Brancas , reich, angesehen, und trotz seiner Anfälle von Zerstreutheit, geistreich und liebenswür­dig, war ein so wünschenswerther Bewerber, daß kluge Eltern, wie Herr und Frau von Surbiere, die dabei nicht sonderlich reich waren, und ein so kluges Mädchen wie Angelique , das dabei das zwanzigste Jahr, bereits überschritten hatte, nicht leicht ungeneigt seyn konnten, den Antrag desselben ernstlich in Betracht zu nehmen, wenn es bei dem Grafen ernstlich damit gemeint seyn sollte. Als daher dieser am folgenden Tage bei ihnen vorfuhr, behan­delte zwar sowohl Herr von Surbiere, als Angelique die Sache noch immer als einen Scherz; allein der erster« wußte mit großer Feinheit und, Unbefangenheit ein nähe­res Verhältnis; zu, dem Grafen einzuleiten, und die letztere ließ nichts unversucht, um den Eindruck, welchen sie auf den Grafen gemacht hatte, zu einem so tiefen zu machen, daß sie nicht befürchten durfte, durch die Anfälle von Zer­streutheit und Vergeßlichkeit, welchen jener unterworfen war, ihn wieder verloscht zu sehen. Von Adelaide glaubte sie dabei durchaus nichts besorgen zu dürfen, da diese ihr weder an blendendem Reiz, noch an Geist gleich kam, und überdies bereits wieder zu ihrem Vater zurückgekehrt war, der auf einem kleinen Gute in der Nähe von Chateau Thierry lebte, und bei jeinen beschränkten Glücksumstän­ den nur selten, und immer nur auf wenige Tage nach Paris kam. Inzwischen gab es, noch eine andere Person, deren Wünsche und Absichten jenen des Fräuleins von Surbie ­ re geradezu entgegengesetzt waren. Dies war der Cheva­ lier de Persac, mit welchem Angelique seit mehr als zwei Jahren ein heimliches Verständnis' unterhielt, dem man den Namen einer platonischen Liebe eben nicht mit großem Recht beigelegt haben würde. Der Chevalier jedoch war mit diesem Verhältnis; so zufrieden, daß er in die höchste Bestürzung gerieth, als Angelique der Bewer­ bung des Grafen gegen ihn erwähnte; ja fast in Ver­ zweiflung wollte er gerachen, als sie ihm mit großer Ge­ müihsruhe erklärte, wie es höchst thöricht von ihr seyn würde, eine so vortheilhafte Verbindung von der Hand zu weisen. Der Schmerz, welchen der Chevalier über den Ver­ lust der schönen Angelique empfand, war zu groß, als daß er ihn hätte in seine Brust verschließen können. Er mußte ihn irgend Jemanden mittheilen, und wählte dazu einen Mann, dem er diese Mittheilung unbedenklicher als jedem Andern machen konnte, dem durch einen Zufall sein Verhältnis; zu Angelique, wenn auch nicht ganz genau, bekannt geworden war, der mit vieler Discretion bisher darüber geschwiegen hatte, und der, da er der Geschäfts­ führer und fast der Freund des Grafen war, zuletzt viel­ leicht noch Mittel und Wege fand, das entsetzliche Unglück abzuwenden. Sonst war Jean Regnac freilich nicht der Mann, mit welchem dergleichen Dinge sich am besten verhandeln ließen. Er war viel zu rechtlich, um das Ver­hältnis; des Chevaliers zu Angelique nicht streng ver­werflich— und viel zu jovial und verständig, um seinen Schmerz nicht höchst lächerlich zu finden. Dennoch hörte er die ausführliche Auseinandersetzung des Falle? mit ge­spannter Theilnahme, wenn gleich aus einem ganz andern Grunde, als der Chevalier sich einbildete. Es würde ihm nämlich sehr leid gethan haben, wenn der Graf, der trotz seiner Thorheiten ein sehr achtenswerther Mann war, in die Schlingen Angelique's gefallen wäre, und anderer­seics wußte er kein Mädchen, welchem er ihn lieber ge­gönnt hätte, als Adelaiden , deren stille Tugenden ihm bekannt waren, und deren Vater ihm einst einen sehr we­sentlichen Dienst geleistet hatte. «Lassen Sie mich machen" sagte er zu dem Chevalier; „wenn das Glück uns wohl will, so hoffe ich die Sache ganz nach Ihren Wünschen in's Geleise zu bringen." (Beschluß f°l«t.) hinein schlechten Satiriker. Ve,) endlich klug, und mach' tcin Sinngedicht, Du kannst nur werfe» bloß, doch treffe» nicht! — — d — Gedanke«. Mi t der Freundschaft in jetziger Zeit ist's gerade, wie mit dem Tokayer; sie ist zwar überall um ein Billiges zu haben, aber selten echt. Was die Scham dem Körper ist, das soll der Seele die Verschwiegenheit seyn; denn eine zu große, Jedem zu­gängliche Offenheit ist schamlos, wie die Nacktheit. Jene Mädchen, die mit der Liebe scherzen, gleichen Kindern, die mit einer scharfen Waffe spielen — sie verle­tzen sich immer. — Wer mit Verstand reis't, lernt so das Theater ken­nen', auf dem er auftreten soll; er wechselt die Rollen, durchdringt alle, ohne eine zu behalten. Auf diese Art er­wirbt er sich die Regie ' dieses bunten Schauspiels und kann sich vom erbärmlichsten Statisten zum genialsten Di­rektor aufschwingen. Das Sprichwort sagt zwar, daß man am sichersten durch die Welt komme, wenn man allenthalben fünf gerade, und den Schurken, Schurken seyn lasse, und mag Recht haben; allein wo bleibt das Selbstgefühl, wo das Bewußt­seyn der innern Würde, wo der lohnende Beifall des Her­zens?— Manche Männer wünschen zu wissen, was denn ihre Frauen nach ihrem Tode machen werden; diesen würde ich rächen, sich lieber zu bekümmern, was diese thun, so lange sie noch leben. Ein neugcborner Elephant hat bekanntlich zwölf Ba­ckenzähne, ein erwachsener nur vier. — Gibt es wohl ein passenderes Gegenbild zu unsern jungen literarischen Ge­nie's, die auch den Mund voll — Weisheit haben, bis si< zu Verstände kommen und etwas lernen? — ° Oft bringt ein Dummkopf etwas recht Kluges zu Markte. Die Leute wundern sich darüber. Es ist aber dies blos ein Beweis, daß er für den Augenblick nicht recht bei sich war. ?. K. GO Neune des Mannigfaltige». Gruß arten bei verschiedenen Völkern. Die Lappländer drücken ihre Nase fest an die Personen, welche sie grüssen. I n Guinea legt man Blätter auf das Haupt des zu Grüßenden. Die Bewohner der Philippinen ver­beugen sich sehr tief, legen die Hände auf die Wangen, und heben eiuen Fuß mit gebogenem Knie empor, da hin­gegen die Bewohner einiger Nachbarinseln der Philippi­nen die Hand des Begegnenden nehmen und sich das Ge­sicht damit reiben. Der Aethiopier nimmt das Kleid des Andern und schlägt es um sich herum, so daß der Freund unterdessen fast nackt dasteht. Die Japaner ziehen einen Pantoffel aus und halten ihn in die Höhe. Die Neger an der Küste von Afrika knacken als Gruß drei Mal ihren Mit­telfinger. Wenn die Chinesen nach langer Trennung einan­der wiedersehen, so fallen sie auf die Kniee und beugen das Gesicht drei 'Mal zur Erde. Sie haben sogar eine Art Complimentir-Ritual, nach welchem die Zahl ihrer Wer. beugungen, Kniebeugungen und die Worte bei verschiede­nen Gelegenheiten bestimmt werden. Der gemeinste Gruß in den südlichen Provinzen China's unter den niederen Ständen heißt: „v-l-twi?^ (wie hat dir dein Reis ge­schmeckt?) Auf Ocahaite hälr man die Nasenspitzen anein­ander. Die Grönländer grüssen sich gar nicht, und lachen, wenn Einer mehr seyn will, als, der Andere. Die Arbeiten der Wiener-Eisenbahn schreiren außer-' ordentlich schnell vorwärcs. Wie verlautet, dürfte bis Ende dieses Monats die ganze Screcke von Wien nach Brunn befahren werden. Außer dem Seitenflügel nach Ottmütz wird gleichfalls eine über Stockerau nach Znaim gebaut, um eine Verbindung mit der Prager Strasse herzustellen. ^Der Humorist" bringt folgende interessante, po­mologische Notiz: Man glaubt jetzc ein Mittel gefunden zu haben, von Bäumen, deren allzufrüh« Blüte oft durch Fröste zerstört wird, dennoch Früchte zu erhalten. Dies Mittel besteht darin, zur Winterszeit am Fuße des Bau­mes die Erde aufzugraben, daß die Wurzeln vom Froste ergriffen werden, wodurch das allzurasche' Aufsteigen des Saftes in die Zweige verhindert wird. Schon mehrere Gärtner im Süden haben sich dieses Mittels bei Mandel-, Aprikosen- und Pfirsichbäumen bedient und sich wohl dabei befunden. Das Blühen wurde dadurch um mehr als 11 Tage verzögert, und die Spätfröste schadeten demselben incht mehr. I n der Zucht- und Besserungsanstalt zu Amsterdam, »das Raspelhaus" genannt, hat man ein zweckmäßiges Mittel, um die Faulen, welche sich auf keine Weise zur Thätigkeit wollen bewegen lassen, steißig zu machen. Es ist eine verschlossene, wasserdichte Zelle, gleich einem Brun­nen , in welche unaufhörlich so viel Wasser hineinstießt, als es ein thätiger Mensch auspumpen kann. Hieher wird der Faule gebracht, es wird ihm ein Pumpenschwengel in die Hand gegeben, und der Hahn der Röhre, durch welche das Wasser stießt, aufgezogen. Jetzt heißt es: ^Pumpe oder ertrinke!" Die Liebe zum Leben thut Wunder, und man hat noch nicht gehört, das die Lebenslust von der Faulheit überwunden worden wäre. Englische Blätter melden, daß jetzt im In - und Auslande zahlreiche Sub>kripcionen zur Erbauuug einer großen und prachtvollen katholischen Kirche Statt finden, die im westlichen Theile London's im gothischen Styl er­baut werden soll. Das Innere wird durch Meisterwerke der Malerei und Skulptur ausgeschmückt werden und min­destens 10,000 Menschen bequem fassen können. Auch äu­ßerlich sott das Gebäude eine architektonische Zierde der bri­tischen Hauptstadt werden und die St . Paulskirche, wo möglich, an Großartigkeit noch übertreffen. Man schätzt die Kosten des Ganzen auf 150,000 bis 200,000 Pfund >Vter­ ,ling. Wir sitzen bei Tafeln auf Stühlen, die Türken auf der Erde mit gekreuzten Beinen, die Römer lagen und die Japanesen knieen. — Bei uns dient ein Tisch Vielen, bei den Chinesen hat jeder Esser seinen eigenen. Sonderbares Diensterbieten. Der Zeiger wcis't bereits auf Mitternacht, Und dumpf »erhallt vom nahen Kirchcnlhurme Nedei^eud, daß ein neuer Tag erwacht, Der zwölften Stunde Schlag in. Wind und Sturme. Und Alles schon der Schlaf gefangen hält; Nur Herr von Filz sitzt noch in seinem Zimmer lind zahlt und mustert schwere Summen Geld Bei ftiner Lampe gelblich bleichem Schimmer. Und wie er da so rechnet, zcihlt und sinnt. Daß ihn, der Schweiß von den uerschrnmpften Wangen I n großen Tropfen jagt und rinnt, Als müßt' es ihn, vor dem. Verluste bangen. Da stürzt des Ofens Hälfte plötzlich ein — (Man denke sich deu Schrecken »»fers Alten!) Und eine Menschenfratze blickt herein. Daß ihm die Pulse, stockend, fast erkalten. Doch aählings faßt er Mnth. »Was willst du da?« Fragt er den Ofengast mit irren Blicken, Als er aus der Bewegung schon ersah. Man wolle auf den Leib ihm näher rucken. «»Ich wollt' nur fragen'"' brummt elegisch tief Der schwarze Fremde, »»ob nicht Euer Gnaden »»Bediente brauchen? — kam ich etwa schief, »»So thut es nichts—es kann ja wohl nicht schaden."­»Was? Walgenssrick! mußt du in später Nacht »Deßhall, zum Ofe n ei»? — aus was für Grunde» »Gestehe, Bösewicht, wenn Niemand wacht?" — »»Verzeihung, Herr! ich tonnt' die — Thü r nicht finden.'"' — Leopold Kordesch. Krain's Flora Mitgetheilt von Andreas Flui sch m a » n. Von den vorzüglichsten Gewächsen des f. f. botanischen Gartens z„ Laibach sind bis zum 21. Juni folgende zur Blüte gekommen! ^cnille.i nilurütu, wohlriechende Schaafgorbe. —HFr<,«ti5 »iriin», Alpen>Wi»dhalm. — ^ir » Nexun«,',, schlangelte Schmielen. — ^ntirrw ­uum m„ju5, großes Löwenmaul — Hsperulu c^n»u<:nu'2, Hügel «Wald­meister. — HrrlieniitKerum elllliuü, hoher Glathafer. — lletunic.-» ^I«!"!' curu5, gelblichweiße Vetonie. — lirnuruZ azrier, rauhe Trespe. — Ol,-,. «i^rnütiZ litturen, Ufer-Reithgras. — Ol. tcrwl!-,, zartes Reithgros-Vrumriz erectuz, aufrechte Trespe. — Omriünul., NuikullÄ, flachsblott. Glockenblume. — Omri. riuüiln, niedrige Glockenbl.— l>re!uu3 »Isicülr,«, Älpen-Distel. — Uinntnus 1>»rk3tu« , Nart-Nelke. — I),l>,n. cnit!>u5>»­unrum, Äarthäuscr Nelke. — ll!i>n. iunn3r!ü33ul!>nu3, Norgebirgs > Nelke, — <3ri>U<>I» ufncinaüz, gebräuchliches Wottesgnadenkrout. — Uier<»-,um villu5um, zottiges Habichtskr. — liier, riila^inicl?«, slorentimsches Ha­üichtskr — Hier. uuiKiillaoum, pomeranzenforbigcs' Habichtskr. — llol­cr>8 'l2NAtu3, wolliges Honiggras. — lnu!.-> KirtO, kurzhaariger Alant. — I.35orr>iliui:'. inürginlUum, berandcles Lasertr. — 1>u5. intituliu,,,, breitblätt. Lasertr. — I?<:Iti>ri» »liucLi,, tnoblauchduftigcs Scheibenkr, — reucülluriurri» rublenze, tärnlhischcs Haarstrag. — I>u,i ulriina, ?llpe„-Nispengras. — 8enebiür3 s!nru,inr>uZ, kurzlrauoige Senebicre. — "luiueu 2!,x,,krl,i;',,stcinbrechende Felsennelke.— Vorittrum I.<>Kel!!,rn!,n, Lobcls-Germer. — Verteuern» I.^cnnitiZ, Lichtnclkennrtiges Wollkraut. Berichtigung, Im Gedichte des vorigen Blattes Nr. 14^ Zeile 2? von oben, wolle statt M n im ors sn ule, gefälNgst-Memnons­säule gelesen werden. Auflösung des Logogryphs IM Blatte Nr. 14. Gib, Leid, Kleid Laibach. Drnck «nd Verlag von Joseph Vlasnik.