(PoJtnin* pW*D» y gctarnst) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien CchrtHtritang «dv«»»lt»»g: *«4«w>oo ulua &, Telephon »r. 21 (tatcTnrba*) t »ejnjspreif« fflt »as 3*Ian» : vierteljährig 40 Din. halbjährig 80 Di«. ganz. unbm I» Uf »crwoltanfl ju billigst« fttbührtn entgegengenommen f jährig 160 Din. Zur das Ausland entsprechende Erhöhunx. Einjeinun-.n-.tr Di» Erschein« «SchentUch »»et»al: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 65 Celje, Sonntag, den 18. August 1S2S J 54. Jahrgang Die neue deutsche Handelsflotte Die grohm Erfolge der „Bremen", des neuesten, Modernsten und schnellsten deutschen Passagierschiffes nn Weltverkehr zwischen Eirspa und Amerika, haben die Aufmerksamkeit der Wekkösfentlichkeit in verstärkterem Mühe auf den Ausbau der deutschen Handelsflotte und auf den Stand, der hier bereits «reicht wurde, gelenkt. Schnelliftkcitsretorde. wie pe die „Bremen- erbrachte, find gewiß Spitzenleistungen. die recht erfreuliche Folgerungen auf das Gesamtniveau der deutschen Ueberfeefchifsahrt ge-statten. Will man sich jedoch ein klares Bild über den Durchschnitt der deutschen LeistungssHigkeit im Schiffsverkehr machen, so muh man sich an andere Zahlen Ijnüfit, zum mindesten an Tatsachen, die nicht gerade Rekordzissern bieten, die aber inrmerhin zeigen können, welche Linie der Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte einzuschlagen gedenkt. Der Schiffsverkehr aller feefahrenden Möchte gründet sich heute aus ganz andere Voraussetzungen als früher. Man darf hier nicht vergessen, das; die Grundlage einer jeden Seeschifffahrt in dem Transport der Köter z» suchen ist. Diese See-fwchten bringen die größten Einnahmen, sie sind also der Faktor, der in der Rechnung der Schiff-fahrtsgefellschaste» den gröhten und wichtigsten Posten einnimmt. Der Versailler Friedensvertrag hat Deutschland seiner ehemaligen swtzen Handelsflotte beraubt. Der Wiederaufbau der deutschen Seeschiff fahrt muhte sich also aus einem Nichts heraus-arbeiten. Zu Anfang gab es leine Schiffe u«d na-iürfich wenig Geld, das Fehlende in kürzester Zeit zu ersetzen. Das letztere Problem konnte dank zünftiger Transaktionen der deutschen Schiffahrt?-Gesellschaften, an denen auch das Ausland einen hervorragenden Anteil nahm, in verhältnismäßig Hellsehen Ariniinaltelkpathische Erlebnisse Von Alfred Winter,». ve«i Nettere! VII. Ich suchte ihn überall: aus den Stmhen, im Cafe, im Restaurant, in den Parks, am Abend im Theater. Ich suchte den Menschen, der so schrecklich geheimnisvoll das arme Wesen ermordet und dessen Gesicht ich damals im Tmum ganz klar gcKljen hotte. Ich hatte ihn ja ganz deutlich gesehen: sein hitziges Profil, die grauen Auge», das blasse plait rasierte Besicht mit der sarkastischen bnininsie, seine hohe Gestalt und die grohen langen Hände. Diese talentierten Hände. Alks hatte ich damals klar ge-sehen, unvergehlich alles bemerkt. Ich müh--muh ihn treffen! sagte ich mir selbst, aber vielleicht ist er schon lange über die Grenze? Sehr möglich, ich wollte aber die Hoffnung doch nicht verlieren, den Mörder herauszukriegen. Die ganze Pariser Umgebung suchte ich ab, auch nach Lyon war ich einmal gereist, aber es war alles erfolglos geblieben. Weih Gott. dachte ich, ob ein solcher Mensch, wie ich ihn im Tmum gesehen, über-Haupt existiert. Vielleicht war alles falsch und der Tmum btoh eine Mystifikation der Rerven. Rein, « ist unmöglich, es war unbedingt ein hellseherischer Tmum. . . . - Viel gegangen, viel gesucht. Einmal nachmittags fctim schwarzen Kaffee siel mir eine interessante Idee kurzer Zeit annehmbar gelöst werden. So unge-Heuer gmh auch dieser Wiedemusbau der deutschen Handelsflotte war, ein Gutes hat er doch für die Entwicklung der deutschen Seeschiffahrt gegeben. Da man nur aufzubauen hatte, so konnte man auch in diesem Aufbau all die Erfahrungen einer lang-jahrigen Epoche und olle Erkenntnisse eines modernen Transportwesens verwirklichen. Man konnte also eine Handelsflotte bauen, die wirklich modern ist und die auch den Anforderungen entspricht, die die Seeschiffahrt heute an jede Ration stellt. Diese Anforderungen ergeben sich aus einem grundsätzlichen Wandel in der Art der Seefrachten. In früheren Zeiten stellten das gröhle Kontingent dieser Seefmchten die Rohstoffe, also Gütermassen, die leicht zu tmnsportieren waren und die während der Fahrt eine besondere Behandlung nicht ver-langten. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch hier eine Aenderung durchgesetzt. Die Masse der Rohstoffe, die zum Tansport kam. wird durch eine sich stetig vermehrende Alosse der Halbfertigfabrikate ersetzt. Diese Entwicklung ist soweit fortgeschritten, dah in der Tat heute schon der Transport von Halb-fertigfabrikaten ein entschieden gröheres Ausmaß annimmt als der der Rohstoffe. Dieser Entwicklung hat sich jedoch die Weltschiffahrt nicht in dem not-wendigen Mahe anschlichen können. Man hat bei dem Bau neuer Schiffe die alte Ausgestaltung der Frachträume beibehalten, zum Teil konnte hier auch nichts geändert werden, da ja die meisten dieser Schiffe noch seetüchtig sind und ihre Umgestaltung Summen beansprucht hätte, die mit einer Rentabili-tälsberechnung nicht in Einklang zu bringen waren. Dies hat sich insofern äuherst hemmend aus die Notwendigkeiten des Transportwesens geltend ge-macht, als diese veralteten Schiffe die individuelle Behandlung der hochwertigen Halbfertigfabrikat? während der Fahrt nicht erlaubten. Zu den Mängeln der Ausgestaltung .der Frachträume kam noch die ein. Man sagt, dah einem beim Schwarzen immer die besseren Ideen kommen. So war es da auch bei mir. Ich überlegte, konstruierte und am nächsten Tag erschien in einer gelesenen Pariser Zeitung zwischen „Gerichtssaal" und „Korrespondenz" folgende Annonce: „Suche für Künstlertournee in den Orient als Begleiter einen starken, gesunden Mann, welcher gwhe Willenskraft und Courage besitzt. An-melden dort und dort. Die Tournee geht durch Perfien, Aegypten. Indien, Turkestan, Syrien und Palästina". Ich rechnete, dah der Gesuchte vielleicht gerade setzt weit wegfahren möchte und sich bei mir melden wLrde. Eine solche Reise ist für solche Elemente, wie er eines war, eine ganz gute Gelegenheit, die Spuren des schrecklichen Mordes zu verwischen. Gleich nach Erscheinen der Annonce besuchten mich zahlreiche Personen: Reger, Spanier, ein paar robuste Deutsche, Griechen, Polen und weitere Angehörige verschiedener Rationen und Religionen. Alle wollten mich nach Indien und Asien begleiten, aber keiner davon pohte mir natürlich, weil ich ja keinen brauchte und nicht im Tmum daran dachte, eine solche Reise wirtlich zu unternehmen. Nur i h n wollte ich bekommen, ihn wollte ich anpacken. Immer sah ich ihn vor mir: sein fahles Geficht, die spitze Nase, die ekelhaften grohen Hände, die grauen Augen, unheimlich wie die einer sibirischen Katze. Ich malte mir aus, wie er bei mir eintreten, wie die Polizei kommen, wie er mich bös anstarren würde, als wollte er sagen: lange Dauer der Fahrten. Durchschnittlich sind diese Frachtschiffe der Welthandelsllotte mit Maschinen-anlagen ausgestattet, die eine Fahrtgeschwindigleit von 8 bis 1t) Knoten gewährleisten. Frachtgüter bleiben also lange unterwegs, und da diese Fracht-guter heute weniger Rohstosse sind als hochwertige Halbfertigfabrikate, so entstehen hier Verluste, die eine Verteuerung dieser Waren nach sich ziehen müssen. Es zeugt von der weitsichtigen Politik der deutschen Schiffahrtsgesellschaften, dah sie bei dem Wiederaufbau ihrer Handelsflotten diese Umstände, soweit es nur irgend möglich war, berücksichtigt haben. Zunächst ist festzustellen, dah in der deutschen Schiffahrt die frühere veraltete Trampfahrt fast völlig im Wegfall gekommen ist. Sie ist durchwegs durch die Linienfahrt ersetzt worden, und zwar durch eine Linienfahrt, die in ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit, in dem Ausbau ihrer Frachträume, in der sachge-mähen Unterbringung der Waren und den technischen Umlademöglichkeiten im Gegensatz zu den Handels-flotten der meisten anderen Länder ganz Hervor-ragendes bietet. Ueberhaupt!äs-t sich feststellen, dah die deutsche Seeschiffahrt heute mehr Weit darauf legt, die einzelnen neueinzustellenden Schiffe technisch möglichst hochwertig auszubauen als den Tonnage-gehalt der deutschen Handelsflotte zu erweitern. Diese Taktik ist das Ergebnis von Feststellungen, die nach-weisen, dah der heute vorhandene Tcnnagegchalt der Welthandelsflotte völlig ausreicht, den Unisatz des gesamten Warenumlaufs aufzunehmen. Mit diesen Verbesserungen des Transportwesens will sich die deutsche Seeschiffahrt aber nicht begnügen. Hat z. B. die Hamburg-Amerika Linie bei der In-dienskftellung ihrer neuen Schiffe in den letzten Iahren damuf Wert gelegt, dah ihre Geschwindig-keit mindestens 13 bis 14 Knoten in der Stunde erreicht, so will sie bei dem Bau ihrer nächsten Schiffe diese Geschwindigkeiten noch wesentlich er- Warte nur. ich werde dir das heimzahlen, ich werde mich revanchieren. Er kam nicht. Dieser Mann wollte nichts von einer Begleitung nach dem Orient wissen. Aber eines Tages geschah das, was ich nicht erwartet hatte. Er war schon in meinem Vorzimmer, als ich nachhaus kam. Ja, das war er. bei Gott. Mein hellseherischer Tmum war richtig gewesen. So wie ich ihn damals im Zimmer Rr. 11 gesehen, so war er. Ein ^wirtlich unheiml cher Mensch. - ..Pardon", fing er an, „sind Sie ein Psychographolog's" „Ja", sagte ich. „Sie befassen sich auch mit Hypnose, Medien und dergleichen?", fragte er weiter und blickte mich verdächtig an. -Manchmal habe ich dafür Intereise", erwiderte ich und sah ihm direkt in seine hinterlistigen grauen Augen. Sein rechtes Auge war Neiner als das linke und beim Sprechen hatte er daran sehr oft nervöse Zuckungen. Solche Bewegungen sind eine Gewohnheit, die man oft bei kriminellen Typen findet. „Ich weih alles", sagte er nun mit Betonung, „ich sühie, datz Sie mein Feind sind, aber iuj empfehle Ihnen, ruhig zu bleiben und sich nicht in die ^>ache einzumischen, die Ihnen nur Unglück bringen kann, sonst . . Sonst! Er beendete nicht, aber ich verstand ganz gut, was dieies „Sonst- zu bedeuten hatte. Roch einmal trafen sich unsere Blicke, dann ging er schnell und mit energischen Bewegungen aus dem Vorzimmer hinaus. Ich ging ihm g!eich nach: rechts, links - .er war verschwunden. . . Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer $5 höhen. Der Nachfrage nach einer verkürzten Ueber-fahrt trägt die Hamburg Amerika-Linie insofern be bereits Rechnung, als sie sich dazu entschlossen hat, alle ihre bereits in Dienst gestellten Schiffe der Mbett-Ballin Klasse bis zum Jahre 1930 mit neuen Maschinenanlagen auszustatten, die dann durchwegs die Ueberfahrt von Europa nach Amerika auf die überraschend kurze Dauer von acht Tagen festlegen. Was diese Verkürzung des Seefrachtentransports für den ganzen Welthandel zu bedeuten haben wird, ergibt sich von selbst. Politische Rundschau Inland Amnestie gelegentlich der Taufe des dritten königlichen Prinzen Anläßlich der Taufe des dritten königlichen Prinzen ist ein Amnestieerlaß erschienen, mit welchem alle nach dem Pressegesetz an sich strafbaren und bis 6. Jänner verübten Delikte amnestiert wer-den ohne Rücksicht darauf, ob das Urteil schon ge« fällt wurde oder nicht bzw. ob das Strafverfahren schon eingeleitet ist oder nicht. Ausgenommen sind strafbare Handlungen nach dem Staatsschutzgesetz und solche nach Artikel 9 des serbischen Strafgesetzes. Ferner werden alle von Seite der Zivil- oder Mi-litärgerichte verhängten Strafen, wenn sie nicht mehr als 2 Monate dauern, sowie Geldstrafen bis 1000 Din nachgesehen, ausgenommen solche für Beleidi-gungen und Verleumdungen, die nur im Weg der Prioatklage geahndet werden. Nachgesehen werden auch Strafen von über 2 Monaten und nicht mehr als 6 Monaten in der Gänze bzw. ihr noch nicht abgesessener Rest und zwei Drittel der Strafe, wenn sie K bis 12 Monate dauert, unter der Bedingung, daß die begnadigten Personen im Lauf von fünf Iahren vom Gültigkeitstage des Amnestieerlasses an kein Verbrechen und leine Uebertatung aus Gewinnsucht sowie nach dem Gesetz zum Schutz des Staates oder nach Kapitel 9 des serbischen Strafgesetzes begehen. Ausgenommen find Strafen für Beleidigungen und Verleumdungen, die nur im Wege einer Privatklage bestraft werden. Von der Amnestie nicht berührt werden Personen, welche nach dem Staatsschutzgesetz oder nach Artikel 9 des serbischen Strafgesetzes verurteilt wurden, ferner staatliche und andere' öffentliche Organe, welche wegen Annahme von Bestechungen verurteilt wur° den, und schließlich Personen, die vom Gericht bloß bedingt verurteilt wurden. Im Kapstel E setzt der Erlaß die lebenslänglichen Strafen auf 20 Jahre Kerker herab. Nach ein paar Wochen verübte in einer kleinen Provinzstadt, wie die Zeitungen berichteten, ein Mann Selbstmord. An die Polizei war ein Brief hinter-blieben, in welchem der Selbstmörder gestand, daß er in einem Pariser Hotel eine Dame ermordet, die Leiche in kleine Stückchen zerschnitten und sie im Koffer davongetragen habe. Weben diesem Bericht war sein Bild in den Zeitungen und ich erkannte in ihm den großen Mann mtt den unheimlichen Augen, den ich in meinem hellseherischen Traum gesehen und der mich auch persönlich besucht hatte. Warum er das arme Wesen ermordet und wo er die zerstückelte Leiche vergraben hatte, ist unaufge-klärt geblieben. Unbekannt ist auch geblieben, warum er Selbstmord verübte. Dieses Geheimnis hatte er mit in den Tod genommen. Für mich aber bedeutete der Fall eine ziemliche Genugtuung, weil er mir bewies, daß mein Hellsehen im Traum richtig war und es überhaupt eine mögliche Erscheinung ist. Zur Bestärkung dies« Behauptung möchte ich auf einen sehr interessanten hellseherischen Traum aufmerksam machen, der vor einiger Zeit in Deutsch-land vorgekommen ist. Der ik-jährige Berliner Gymnasialschüler Ernst T. war wegen der Er-krankung seiner Schwester von ihr separiert und zu den Großeltern nach Willmersdorf geschickt worden. Ernst, welcher seine einzige Schwester innig liebte, hatte in einer Märznacht des Jahres 1925 einen Traum, den er am Morgen den Großellern zitternd und aufgeregt erzählte: „Ich habe meine Schwester im Traum gesehen. Sie kam zu mir, küßte mich, streichelte mit ihrer Hand meine Haare und sagte: Gott mit dir, mein lieber Ernst, ich gehe von euch Ausland Das Rheinland wird geräumt Wie es scheint, wird es im Haag doch zu einer Verständigung kommen. Man beuchtet, daß das besetzte Rheinland noch heuer geräumt werden soll. Es werden angeblich bloß noch die Termine festgesetzt, an denen die Räumung beginnen wird. Aus Stadt und Land Deutsche Gedeuttage. 19. August 1769: Kaiser Josef II., der „Volkskaiser", führt in Pohor-zitz in Mähren den Pflug: 1805: der Maler Josef Danhauser wird in Wien geboren; 1870: Beginn der Belagerung der Festung Metz durch die Deutschen. 20. August 1910: Einweihung des Kaiserschlosses „Kaiserpfalz" in Posen. — 21. Auaust 1838: Der Dichter Adalbert von Eha-misso stirbt. Die Taufe des dritten Königssohnes and am 15. August auf Schloß Suvobor in Bled n Anwesenheit der königlichen Eltern, des Minister-Präsidenten Zivlovic, der Minister General Hadzic, Dr. Drinkovic, Nikola Uzunovic und Dr. Korosec, sowie anderer Ehrengäste statt. Der Prinz erhielt den Namen Andreas. Paten waren Füch Paul und die frühere Königin von Griechenland Elisabeth. Aus Anlaß des festlichen Ereignisies wurden zahl-reichen Würdenträgern hohe Auszeichnungen ver-liehen, darunter dem Ministerpräsidenten Zivkovic, sowie den Ministern Uzunovic und Dr. Korosec der Weiße Adlerorden 1. Kl. Milleniumsbriefmarken. Unsere Regierung hat in Wien Briefmarken bestellt, welche zur Enn* nenmg an die Tausendjahrfeier des kroatischen König-tums in zwei Monaten dem Verkehr übergeben und bloß ein halbes Jahr in Geltung bleiben werden. Die Marken werden den Nominalwett von SO Para, 1 Din und 3 Din haben, wobei jedoch bei den 50 Para- und 1 Din-Marken 50 Para und bei den 3 Din-Marken 1 Din draufgezahlt werden sollen. Die Matten werden das Bild der Basilika in Duvno, wo der erste kroatische König Tomislav gekrönt wurde, das Bild des Königs Tomislav und das gemeinsame Bild des Königs Tomislav und des Königs Alexander zeigen. Aus dem Verkehr gezogene Stempel» marken. Auf Antrag der Monopolverwaltung hat der Bautenminister eine Verordnung unterschrieben, derzufolge die Stempel matten zu 500 und 1000 Din ab 14. August aus dem Verkehr gezo-gen werden. Seil 15. August stellen diese Stempel keine Tarwertzeichen mehr dar, können aber noch vom 15. August an durch 20 Tage umgetauscht werden, nach den Bestimmungen, die für einen solchen Umtausch in Geltung sind. allen weg . . . Gott mit dir! . . und dann ist sie weinend von mir fortgegangen." Der Traum ihres Enkels machte auf die Groß-eltem großen Eindruck, aber noch größer war ihre Ueberraschung und ihr Schmerz, als sie am gleichen Morgen von den Eltern Ernjts die traurige Nach-richt bekamen, daß das Mädchen seiner Krankhest erlegen und in der bezüglichen Nacht wittlich ge-starben ist. Auch ein anderer Fall bestätigt das Hellsehen im Traum, und zwar im tranken Zustande. In Passau erzählte im Jahre 1927 die elfjährige Tochter eines Arbeiters ihren Eltem, daß sie in der Nacht (bei ziemlich großer Temperatur) im Traum gesehen habe, wie zwei Ardeiter auf der Donaubrücke einen Mann ohne Fuß eine gewisse Zeit verfolgt und ihn dann gelassen haben. So erzählte das kranke Mädchen am Morgen, aber ihre Eltern konnten keine Be-dcutung für diesen Traum finden. In der nächsten Nacht sprang das Töchterchen plötzlich im Bett auf und rief: „Vater, Vater, schau, ich sehe, wie zwei Leute einen Mann, dem ein Fuß fehlt, verfolgen... Jetzt stehen sie auf der Brücke ... sie nehmen ihm etwas aus der Tasche ... sie werfen ihn unter die Brücke." Das Mädchen Mette und weinte stark. Am gben Tag fand die Passauer Polizei unter der rücke eine männliche Leiche. Es war ein Mann mit einem Stelzfuß und bevor er unter die Brücke geworfen worden war, hatte man ihn tatsächlich ausgeraubt. Die Polizei verhaftete zwei Arbeitslose, die ihre Tat auch eingestanden. Das Hellsehen im Tmum hatte sich als Witt-lichkeit erwiesen. Das neue Strafgesetz ist im Verlag der Buchhandlung der Druckereigenossenschast in Ljublana (Dskovna Zadruga) in slowenischer Sprache «schienen. Wieviel Fremde besuchen Bled? Heuer haben Bled in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Juli 10.215 Fremde (gegen 7204 Besucher im Borjahr» besucht. Das größte Kontingent aus dem Ausland stellten die Deutschen <2213 Reichsdeutsche und ISIS Oesterreichers, dann kommen die Tschechen (1142), Ungarn (568), Italiener (130), Amerikaner (59), Engländer (57), Rumänen (51), Polen (43). Franzosen (24) und Dänen (10). Inländische Jugoslawen waren mit 4341 Besuchern vertreten. Wie man sieht, setzt sich der hiesige Fremocnoerlehr aus dem Ausland hauptsächlich aus Deutschen zusammen. Sine wichtige deutsche Erfindung in der Luftschiffahrt. Die Leitung der großen Junkers- Flugzeugfabriken in Dessau teilt mit, daß es gelungen ist. ein Raketenflugzeug zu bauen, da» in größter Heimlichkeit ausprobiett wurde. Die Ber suche wurden mit einem schwer beladenen Flugzeug des Typs „Bremen* ausgeführt, das eine elettri'ch entzündete Rakete in wenigen «ekunden hoch in die Lust warf und es so ermöglichte, daß es dann mtt den Motoren den Flug fortsetzte. In kurzem soll mtt dem Bau von schweren Flugzeugen begon nen werden, die eine Last von 5000 kg werden tragen können. Sie werden mittelst der Raketenoor-richtung statten, während bisher die Motoren den Statt von so schwer beladenen Flugzeugen nicht ausführen konnten. Da» Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am 15. August um 4 Uhr 35 früh zu seiner Westreise gestattet. Die Route geht über Berlin, Schweden, Leningrad, Nordsibirien oder über Polen, Rußland und Sibirien nach Tokio. Das Erscheinen des Zep-pelin über Berlin um 11 Uhr vormittags wurde vom begeistetten Jubel der Bevölkerung begrüßt. Leider ereigneten sich dabei einige Unfälle. Ein junger Radfahrer starrte so gebannt zum blauen Himmel, auf dem der silberglänzende Riese seine Schleife zog, daß er nicht vom Rad abstieg, sondern in eine elektrische Straßenbahn hineinfuhr Er brach das Rückgrat und starb im Spital. Celje Das Patroziniumfeft unserer schönen Marien kirche am Großen Frauentag wurde auch heuer überaus feierlich begangen. Die mtt Blumen reich geschmückte Kirche war bis zum letzten Plätzchen mit Andächtigen besetzt. Auch heuer wieder muß dem braven Mesner Herrn Mattin Tratni! die beste Anerkennung für die liebevolle Ausschmückung des weihevollen Raumes ausgesprochen werden. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 18. August findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche statt. Am 25. August muß der Gottesdienst entfallen. Der Grundstein für die orthodoie Kirche, für welche die Gemeinde Celje den Bau-platz an der Ljubljanska cesta (gegenüber dem Hotel Skobeme) geschenkt hat, wird am 1. September gelegt werden. Der hiesige Gemeinderat hätt am Sonn-tag, dem 25. I M, eine Sitzung ab, auf welcher die Mitglieder für den Bezaksstraßenausschuß ge-wählt werden. Da» Fabriksgebäude der hiesigen Draht, industrie wird, wie wir hören, beträchtlich ver größett werden, weil die bisherigen Räume den steigenden Anforderungen nicht mehr genügen. Es ist gewiß erfreulich, aus dieser Vergrößerung zu er-sehen, daß dieses Unternehmen eines heimischen Bürgers trotz der sichettich nicht geringen Schwierige ketten, die es zu bestehen hatte, gedeiht, was seiner zielbewußten Leitung zu großer Genugtuung dienen kann. Die Herbsttagung des hiesigen Schwur-gerichts beginnt am 2. September. Polizeinachrichten. Ziga Weiß aus Dolnia Lendava hat der Polizei gemeldet, das er in Celje seinen Reiiepnß verloren habe. Der ehttichc Finder soll ihn bei der Polizei abliefem. — Der Näherin Äefia Zorman ist in einer Kabine des Damen bades eine Geldtasche mtt dem Jnhatt von 10*50 Din gestohlen worden. — Am vorigen Donnerstag wurde am hiesigen Bahnhof eine alte Bekannte der Polizei, die schon wiederholt wegen Landstreichern vorbestraft wurde, die 29-jährige Stefia K, »er* haftet und dem Gericht eingeliefett, weil sie ohne Dokumente und Arbett sich von Ort zu Ort weiter bettelt. |— Desgleichen wurde der 7»-jährige Aloiz 5tamnier 65 3. wegen Bettelns von Geschäft zu Geschäft fest-genommen. Auf der Polizei wurde festgestellt, dah er im vorigen Jahre auf 5 Jahre aus Celje aus-gewiesen wurde, weshalb er sich vor Gericht auch wegen unbefugter Wiederkehr zu verantworten haben wird. — In der Nacht von Sonntag auf Aiontag brach ein unbekmnter Langfinger in der Gasthaus Bucon in Tremarje ein und stahl aus dem ver-sperrten Zimmer das Fahrrad des Gastwirts im Wert von 1300 Din. — Am Sonntag früh wurde an, Bahnhof der LO-jährige Anftreichergehilse A. B. verhaftet. weil er in angeheitertem Zustand aus vollem Hals lärmte und das Publikum belästigte. Nachdem er seinen Rausch ausgeschlciftn hatte, wurde er wieder freigelassen. — Dieser Tage wurde be-richtet, daß dem hiesigen Kaufmann Slcwko Äifar vor dem Hause in der Grrgorcüeoa ulica, wo er wohnt, sein Fahrrad im Wert von 1200 Din ge-stöhlen worden sei. Am Sonntag fand Herr Safar sein Rad in seinem Keller wieder. Wie es dahin gekommen ist. ist noch nicht aufgeklärt. Vielleicht handelt es sich bei diesem DicbjUil)l nur um den ..Scherz" irgendeines guten Freundes. — Am Sonntag nachmittags lief die Frau des Arbeiters Jane; C. aus Gaberje zur Polizei und bat um Schutz gegen ihren Mann, der ihr schon öfters ge-droht habe, er werde sie erstechen. Die Polizei mußte daraufhin den Rtann natürlich verhaften und ihn wegen gefährlicher Drohung dem Gericht über-Lesern. — Am Samstag abends wurde am Gtaris die W-jährige arbeitslose Vagantia Berta B. ver-haftet, weil sie sich aus dem ösjentlichen Platz zu intim mit verschiedenen Ätännern vergnügte. Auch sie wurde dem Gericht übergeben. — Der Knecht August Kresmk des Hotels Skoberne meldete der Polizei, daß in der Nacht von Sonntag auf Mcm-tag ein Dieb in die Autogmage des Hotels eingebrochen ist und daraus das ilM zur Verwahrung übergeben? Fahrrad des Besitzcrsphnes Bozidar Podbregar aus Cmi och gestohlen hat. JtoetotUiac ftttuniK^r Oljc, Telephon 99. fin W«ch«ndikn,t ü.brrnin*rwt am 17. Augost kr I. Zug. JLotx«umft«nt: Emerich Bcrwa. Manbor 60. Wiegenfest. Am Freitag, dem 16. d. M, feierte Herr Weinzroghairdler Iiiliu» Pfrimer im Kreise seiner Familie seinen 6em Wasser zu ziehen. Die sofort regelrecht durchgeführten SBiedcrbcIeburi^oer suche blieben leider erfolglos Die armen Eltern trifft dieses Unglück umso härt«, da der Ertrunkene ein sehr braver und fleißiger Sohn und ihr einziger Ernährer war. Schrifttum Deutscher Bolkskalender 1930. In aanj kurzer Zett erscheint zum zehntenmahl der „Deutsche Voll Skalen der", den der Schwäbischen^ Kulturbund in Novisad herausgibt und und der für das Jahr 1930 bestimmt ist. Der Deutsche Volks-kalender ist unseren Volksgenossen schon sett vielen Iahren ein lieber, alter Bekannter geworden, den man in jedem deutschen Hause gerne begrüßt. Die» mal zeigt der Deutsche Volkskalender ein schönes, neues Gewand, das jedermanns Her, erfreuen wird. Der ausgezeichnete Inhalt, die reiche Bebilderung und drucktechnisch.- Ausstattung »erden ihm auch in diesem Jahre einen großen Freundeskreis verschonen. Dem Anzeigenteile wurde eine besondere Sorzjolt zugewendet. Der billige Verkaufspreis von 12 Din ermöglicht es jedem, sich dieses Juwel für da» deutsche Haus anzuschaffen. Zn den vergangenen Jahren war der Deutsche Volkskalender sehr ra'ch vergriffen und wie zu übersehen ist, wird auch i» diesem Jahre die hohe Auflage den Weg zu den Lesern sehr schnell finden. Es ist zu empfehlen, mit der Bestellung nicht zu warten, sondern jetzt schon daran zu denken, sich den Deutschen Volkskalender 1930 anzuschaffen. Bestellungen werden an die Buchhandlung der Druckerei- und Verlags-A.-G^ Novisad, Kralja Alekiandra ulica , oder auch an den Schwäbisch-Deutschen Kulturbund. Novisad, Zeljeznicka ulica 96, erbeten. S ch a ch-E d e redigier! van Harald Sch»ab Problem Nr. 10 L. B. S Sallkind, Moskau Stellung Weiß: Kc3, Bc 4. d2, f5, g5 (5 Steine) Schwarz: Ka2, Ba3, a4. c 5. h6 (5 Steine) : : : : : Welß am Zuge gewinnt!::::: Lösung zu Problem Nr. 8 l. d 3 — d 4 ! Richtige Lösungen zu Problem 9!r. 8. sandten die Herren: E. Csörgö (Gaberje), O. Maizenowitjch (Radmirje) und Dr. Med. A. Wienerrotther (Laa a. d. Thaya, Ried. Oest.) Nachrichten Turnier in Karlsbad. Stand nach der II. Runde: Spielmann g, Capablonca, Bidmar 77», Bogoljubow, Niemzowttsch Rubinstein 7 usw. Der wettere Verlauf des Tumiers brachte keine be-sonderen Sensationen. Spielmann erreichte in eine» unerhörten Siegeszug 9 Punkte aus 10 Partien und verlor erst in der 11. Runde gegen Rubinstein, welcher Deinerseits eine überraschende Niederlage gegen Cwilft erlitt. Capablanca hat sich scheinbar schon eingespielt; er ist als einziger noch ungeschlagen und gewann in den letzten 6 Runden 4 Part»««. Gut behauptet sich auch unser Meister Dr. Vidmar, der das Turnier sicherlich auf einem der ersten Plätze beenden wird; von den anderen Teilnehmern des Turnieres läßt sich bis jetzt nichts Besonderes sagen; sie haben es bisher über gute Einzelleistun-gen nicht hinausgebracht. Fräulein Menschik hat erst 2 Punkte laus ihren Partien gegen Becker und Sämisch) erreicht und hat es damtt nicht vermocht die Ebenbürtigkett der Frau auf den 64 Feldern überzeugend zu beweisen. Post der Schachecke bitte an H. S ch w a b, C elj«^ PreZernova 7, zu richten. Nummer 65 Deutsche Zeltung Seite 5 Allerlei Der Schatz des Fremden. Ein Ehepaar aus Basel machte seine diesjährige (Sommerreise im Auto und fuhr nach Italien. Ueber den Grohen St. Bernhard traten sie den Rückweg an. Auf dem Patz bemerkten sie plötzlich, dah in ihrem Wagen ein fremder Koffer stand. Sie mutzten ihn öffnen, um den Besitzer feststellen zu können. Und wie staunten sie. als ihnen darin 300.000 Lire in Gold, Banknoten und Aktien entgegenfielen. Trotz aller Aufrufe hat sich bisher niemand gemeldet, der dieses Köfferchen vermißt . . . Könige von heute. Der spanische König Alfons, der seit einiger Zeit in England ist, hatte kürzlich eine interessante Unterredung. Er mutzte auf dem Bahnhof auf den Zug nach London warten und wurde vom Bürgermeister der Stadt begrüßt, da es sich sehr rasch herumgesprochen hatte, datz der König von Spanien da sei. Run war der Bürger-meister von den wirtschaftlichen Kenntnissen des Königs äutzerst erstaunt, da er nicht annehmen konnte, datz ein Herrscher in dieser Weise informiert sein könne. Es handelte sich schließlich um lokale und weniger wichtige Themen. Da kam er aber schön an. Der König sagte zu ihm: „Was wollen Sie? Früher lebte ein Monarch in einem schönen Schloß von seinem Hof umgeben: heut mutz er mitten im Leben stehen. Wir sind Arbeiter wie alle andern Menschen, ich wurde als König geboren und habe mir diesen Beruf nicht ausgesucht, sondern ich mutz ihn ausüben, ob ich nun will oder nicht, und ich mutz arbeiten wie jeder Mensch in seinem Geschäft. Wir haben es in Spanien schwieriger, als Sie es hier haben, aber Schwierigkeiten sind dazu da, um überwunden zu werden." Ein Schlangenfraß. In Cincinnati passierte es im Zoologischen Garten, datz eine Riesenschlange, eine Boa constnctor. mit der Mahlzeit, die man ihr reichte, zugleich eine Pferdedecke auffraß. die gerade irt der Rähe lag. Alle Versuche der Wärter, die Decke wieder ans Tageslicht zu bringen, waren vergeblich. Schließlich versuchte man, eine Röhre mit einem Metallhaken daran einzuführen, um auf diese Art Decke und Schlange zu trennen. Aber auch dieser Versuch verlief ergebnislos. Selbst zehn Männer, die kräftig an der Stange zogen, konnten das Kunststück nicht zuwege bringen. Zu guterletzt flößte man der Boa constrictor einige Liter Oel ein. aber auch ohne jeden Erfolg. Daraufhin be-schloß der Zoologische Garten von Cincinnati, der Riesenschlang« die Decke zu überlassen. Ratten in Warschau. Seit einiger Zeit find in Warschau täglich Gewitter zu verzeichnen, Das Tröpflein Wiesentau Slizjt von Grete Solch, Manbor Der alte Mieten lag auf seinem Lager und fühlte den Tod nahen. Sein welkes Greisenantlitz verschönte Verklärung und die hartgearbeiteten Hände schienen so beseelt, als empfängen sie wissend das Gnadenreiche,ik ewiger Ruhe. Jedoch noch einmal besann er sich der Erden-were. Mühsam sprach er zu dem Frieder, dem aifenknaben, den er groß gezogen hatte und der nun bangend vor dem Bette kniete. „Harzduftender Waldesatem umweht deine Gestatt und dein Blick, der nur geschaffen ist, das Schöne aufzunehmen, erzählt von den Kleinodien der Natur. Lasse ihn dir nicht trüben, meide die Menschen, bleibe der Sohn der Einsamkeit." , Dann, als der alte Mieten gestorben war, hielt der Frieder Totenwache, ein grenzenloses Mit-leid mtt dem Heimgegangenen im Herzen. «Du Vergrämter, Verbitterter", dachte er „wie arm mutzt du Zett deines Lebens gewesen sein! Wohl lehrtest du mich die Allmacht der Schöpfung, die Wunder der Natur zu erfassen, zu bejubeln, wohl schulde ich dir Dank hiefür, aber pon den Menschen, denen Gott dies alles schuf, hieltest du mich fern, weil du nur ihre Fehler kanntest, du Unglücklicher. Dein letztes Wünschen kann ich nicht erfüllen. Zu tief wurzelt das Sehnen nach den Menschen m mir, als datz ich einsam bleiben könnte." Nachdem der alte Mieten seine letzte Ruhe-statte gefunden hatte, siedelte der Frieder in das Dorf hinab. So zögernd waren seine Schritte, als ginge er über Blüten und wenn er sprach, glich seine Stimme den tiefen, frohlockenden Tönen eines Amjelliedes. Und er wurde nicht müde, bei allen Manschen, die ihm nahe kamen, Vorzüge zu entdecken. Zu dem die auch die Kanalisation zur Ueberschwemmung und Verstopfung bringen. Bei den Aufräumungsarbetten kamen unzählige Ratten ans Tageslicht, denen diese Säuberungsaktton wenig behagte. Sie fielen die Arbetter an. Ein Mann wurde von Hunderten dieser halbverhungerten Tiere angefallen und fast totgebissen. Durch seine Hilferufe kamen endlich andere Arbetter herbei, die den Unglücklichen befreiten und sofort einem Krankenhaus zuführten. Rasier„streik" auf dem Kownoer Post-amt. Eine Gruppe von Beamten des Kownoer Postamtes hat beschlossen, sich so lange nicht rasieren zu lassen, bis sie die verlangte Erhöhung ihrer Ge-hälter durchgesetzt haben. Dieser Rasier „streik" steht wohl einzig in der sonst mannigfattigen Geschichte der Streiks da. Es entsteht nun die Frage: auf welche Weise werden ihre Kolleginnen, die Beamtinnen des Kownoer Postamtes, die Solidarität mit den langbärtigen Beamten zum Ausdruck bringen können? Vom schwarzen Chicago. Chicago hat 35.000 schwarze Einwohner. Als sich um die Jahr-dundertwende Neger in Chicago niederlietzen, die vald zu Vermögen kamen und beträchtliche Boden-spekulationen vornahmen, zogen die Amerikaner aus den Vierteln der Schwarzen aus und überlietzen ihnen Boden und Häuser. Heute nun hat sich das Bild gewattig verändert. An den Stratzenecken stehen schwarze Polizisten und regeln die Fahrordnunz, denn auch der farbige Einwohner hat in Chicago seinen eigenen Wagen. Mit Genugtuung sehen die Neger zu, wie sogar „weiße" Autos" aus den Wink der schwarzen Polizisten hatten müssen. Die Schwarzen besitzen aber nicht weniger luxuriöse Autos und viele von ihnen wohnen in herrlichen Villen, die an Pracht hinter den pompösesten Häusern der Weiden nicht zurückstehen. Das schwarze Chi-cago besitzt ein eigenes Theater, das Regal-Thea-ter, in dem sowohl Direktion wie Schauspieler, Bühnenarbeiter, Schließer und Portiere schwarz sind. Der Englander im Stiegenhaus. Ein Pariser Hotel wird einem seiner Gäste noch längere Zeit ein angemessenes Gedenken zollen. Da stieg ein Engländer eines Tages ab, der zum ersten Male in Paris war. Und gleich am ersten Abend kam er schwer geladen zurück. Leider vergaß er in diesem Zustand seine gute Erziehung, llnd er begann gröhlend und singend im Trwpenhaus umherzu-spazieren und ab und zu einmal eine Gipsfigur zu zerschlagen. Dies gefiel dem Wirt sehr wenig. Da er aber keinen Brocken Englisch konnte und der be-trunkene Gast kein Wort Französisch sprach, kam es bald zu einer turbulenten «zene. Der Engländer dachte, man wolle Ihn an die Lust setzen. Und des-halb riß er aus dem Treppengeländer ein Stück hartherzigen Landmann sprach er: „Du hast kein Anrecht auf die Liebe deiner Nächsten. Aber deine Hände sind gesegnet, wenn du den Pflug regierst und mit unbewußter Gebärde der Andacht' den Samen in die braungefurchte Erde streust." Und der saumseligen Magd flüsterte er zu: „In der Weise, wie du dich über den Brunnen neigst und das klare Naß über dein Antlitz rieseln läßt, liegt ein so inniges Verstehen für den Quell der Reinheit, daß dem Wesen hindurch geadelt wird." Die derbe Arbettersfrau aber hörte den be-glückenden Ausspruch: „Was für ein unbeugsamer Gerechtigkeitssinn in deinen Bewegungen lebt, wenn du den Kindern das Brot verteilst." llnd der Krämer wurde des Blickes halber gepriesen, den er des Morgens beim Oeffnen der Ladentür gen Himmel sandte, und die zänkische Wirtin ihrer Sorgfalt wegen, mit der sie das Ge-müse aus dem Garten hotte. Zum reichsten Mann des Dorfes aber sprach der Frieder endlich: „Lange bemühte ich mich ver-geblich, an dir einen Vorzug zu gewahren. Nun ist es mir dennoch geglückt. Die hilflose Art, mtt der du deiner Geliebten den Blumenstrauß reichst, ist göttlich. Sie stammt aus dem Bewußtsein des Unterschiedes, der zwischen dir und den Blumen besteht." Die Leute lachten, spotteten, scherzten über die Reden dieses Toren, versuchten aber dennoch, sich heimlich zu beobachten — und ein Verstehen ihren gerühmten Vorzügen entgegen zu bringen. Da war der Blick des Frieder allmählich trüber geworden. Der hauchdünne Verklürungsglan; den er in der Seele eine«! jeden Menschen zu ge-wahren glaubte, sank in den Staub hinab, wurde zur Schau getragene Widerwärtigkeit, vom Dämon Gefallsucht regiert. nach dem andern aus, warf es bald nach dem et* dosten Wirt, bald nach den neugierig herbeiaeeUten Gästen und randalierte dabei nach Herzenslust. Als das Geländer endgültig zerpflückt war und ein halbes Dutzend der Hotelgäste nach Punkten ausae-zählt am Boden lag, kam die Polizei. Sie brachte es fettig, daß der Engländer augenblicklich nüchtern wurde. Beim Anblick der bewaffneten Patrouille zog er sogar artig sein Scheckbuch aus der Tasche und bezahlte fein säuberlich das Stiegengeländer, die zertrümmerten Wasserflaschen, Bänke, Stuhle, Portieren und pro Kopf auch ein angemessenes Schmerzensgeld... Vom Fell zum Anzug. In Kanada findet das Scheren der Schafe frühmorgens statt. Eines Tages stellte man einen Rekord auf, der kaum zu übertreffen ist. In weniger als 30 Minuten war ihre Wolle gereinigt und gefärbt, die sofort ge-spönnen und gewebt wurde. Der gewonnene Stoss wurde unmittelbar darauf an einen Schneider ge-schickt und der Anzug, den er noch am gleichen Tage daraus anfertigte, wurde mtt einem Flugzeug nach der Nationalausstellung in Quebec gebracht. Als der Gouverneur ihn anzog, war es 645 Uhr abends. Das Garderobenstück hatte also vom Schaf zum Träger nur eine Zett von 13'/, Stunden ge-braucht . . . Der gesundheitswidrige Strahenlärm. In der „Deutschen medizinischen Wochenschrift" nimmt ein bekannter Berliner Nervenarzt vom me-dizinischen Standpunkt aus Stellung zu den gesund-hettlichen Schädigungen des Straßenlärms. Er weist nach, daß die Ansicht, an einem normalen Trmn-melfell prallten derartige übermäßig starke Reize wirkungslos ab und nur der Nervöse habe unter dem Straßenlärm zu leiden, vollkommen irrig sei. Vom ärztlichen Standpunkt aus sei vielmehr der Kamps gegen den unnützen Straßlärm, wie ihn früher der leider nicht mehr bestehende deutsche „Antilärmbund" geführt habe, außerordentlich wich-tig. Angesichts des täglich anwachsenden Verkehrs müsse eine Reform der Gesetzgebung und vor allem des Verwaltungsverfahrens in bezug auf die Ber-Hinderung übermäßigen Lärms erstrebt werden. Auf dem Lande fei die Bekämpfung des gesund-heitschädlichen Lärmes übrigens eine ebenso wichtige iozialhygienische Aufgabe wie in den Großstädten. Von den Aerzten sollten in Zukunft nur solche Orte für einen Erholungsaufenthalt empfohlen wer-den, in denen mtt einer gewissen Wahrscheinlichkett auf ruhigen Nachtschlaf gerechnet werden kann. Aerztekammern, Behörden und gesetzgebende Kör-perschaften sollen bei der Lärmbekämpfung zusam-menwirken. Ernüchterung knickte all die zarten Seligkeiten des Frieder, hüllte sein schönheitsdürstendes, über-reiches Herz in bleischwere Erschlaffung. Nur einer wußte, daß der Frieder litt. Der Pfarrherr des Dorfes. Dieser gütige Mann mtt dem sinnenden Blick und dem geheimnisvollen Lä-cheln, als lausche er stets einer Offenbarung. Und einmal sprach er zu dem Frieder: „Lasse dir den Glauben an die Menschheit nicht nehmen du Auserkorener, du Erwählter. Es ist nicht Trno. was du mit Schergabe an ihr priesest. Sag, jubeltest du nicht schon öfter über den Anblick einer tau-beglänzten Flur, auf der in klarer Morgenfrühe jedes Gräslein, jedes Hälmlein, ja auch jedes giftige Kräutlein ein himmlisches Diamantenkrönlein trägt? Unbewußt ihrer Zierde, neigen sie wie demütig ihre Köpfchen darunter und deine Füße schreiten achtsam an der Pracht vorbei, damtt kein unbedacht-sames Berühren selbst dem ruppigsten Pflänzlem am Wege seine winzige Zierde raube. Sieh, solch wundersames Tröpflein, gemengt aus der urewigen Reinhett des Alls und herz-erhebender Zartheit und Güte, hat Gott fast in jede Menschenseele gesenkt, auf datz es mtt seine« winzigen Glänze die Welt verschönere, auf daß die Menschen ihrer würdig sind. Gewahrst du aber jene göttliche Huld, offenbare sie nicht dem, der sie besitzt. Leicht fällt durch die Berührung Wissenheit die Gnade von ihm ab und er hebt höher sein Haupt, ähnlich den taubeglänzten Wiesenkindem auf der Flur. Sammle alle deine Freuden still für dich, feiere innerliche Fche, dann wird dein Lebensweg unter den Menschen ein ungetrübter sein." Da bekam der Frieder den schönheitssicherm Biick zurück. Er hatte den Sinn des Schweigens erfaßt... ^ • Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 65 . Das Verwandlungskleid. Wie soll eine §rau mit beschränkten Mitteln es einrichten, dah » dasselbe Kleid zu verschiedenen Tagesstunden anziehen kann und doch immer wieder anders aus-ficht? Das Problem ist nicht so schwer zu lösen, wie es vielleicht den Anschein hat. Nchmen wir einmal das Kostüm für den Vormittag, das man mit einem gestreiften Sweater trägt. Am Nach-mittag wird dieser Sweater durch eine hübsche, einfache Bluse aus weißem Georgette, einem vom nachlässiq verschlungenen und daher elegant wirken-den Ctoffgürtcl ersetzt. Hat man einen marineblauen Tailleur, besten Glockenrock von einer Schantunq-bluse begleitet wird, so muh die nachmittägliche Eleganz darin bestehen, zu dem Rock eine zartfarbige Crepe romain bluse oder eine helle aus bedmcktem Foulard anzuziehen. Allerdings muh der Rock des Berwandinngskleides etrvas anspruchsvoller, vielleicht mtt Biesen oder aufgesetzten Stojsstreifen verarbettet werden. Mtt den sehr modernen, von beiden Seiten zu tragenden Jäckchen lassen fich auch herrliche Kombinationen oerwirMchen. So kann man eine schwarze Jacke mtt weihem Satin füttern, sie am Nachmittag zur weihen Sotmbluse anziehen, um sie des Abends umzudrehen und eine reizende Toillette Vorzuführen, deren Rock schwarz ist, während das qanze Oderteil des Kleides — Jäckchen und Ka-sack — in tadellosem Weih mit schwarzen Aufschlägen erstrahlt. Irgendeine Blume im Knopfloch, ein Metallgürtel über den Kasack — und das Nach-mittagskleid ist in eine Abendtoillette verwandelt worden. Wird der weihe Satin durch Lam6 ersetzt, so wirkt das Ganze noch reicher und eleganter, be-sonders wenn die Bluse nach Abwerfen des Iäck-chens ärmellos erscheint. Spitzenkleider, Jäckchen und Schal bilden gleichfalls vorzügliches Grund' Material für VerwandlungsNeider. Aber nicht nur für Strahe und geschlossenen Raum Nebt mau die praktische Verwandlung, auch für den Sport werden ihr viele Vorteile nachgesagt. Da wird das einfache Herseykleid mtt marineblauem Rock und gestreiftem Pullover nach Ablegen des Rockes zum flotten Se-gelkoftüm mtt kurzem Höschen und kurzer Jacke, und auch ein langes Beinkleid gehört zu diesem Vcrwandlungsbestand, denn die Frauen schwärmen in diesem Jahr geradezu für lange, weite Hosen, die schlanken grohen Figuren auch sehr gut stehen. Frauen sind unbeständig. Aber sie haben Phantasie, llnd nichts ist verständlicher, als dah diese sich in ... VerwandlungsNeidern äußert. Wer ist die vornehmste im ganzen Land ? Wir haben bald einen neuen Weltwettbewerb. Wir haben bald wieder Gelegenheit, eine Schönste unter tausend schönen Frauen ausgewählt zu sehen, die mtt Krone und Zepter irgendwo residiert, der die Wett zu Fühen liegt und der man aus Amerika märchenhafte Verträge für ihren Anblick bietet. Aber diesmal ist es keine Schau auf äuhere Schönheit allein. Man hat das Schwergewicht bei der Aus-wähl in das Innenleben der Frau gelegt. Man wird nicht allein mit den: Zenttmetermah umgehen, sondern auch mit dem Stethoskop der Seelenanalyje messen, wieweit die Amvärterinnen seelische Schön-heitspflege getrieben haben . . . und aus der eng-ffen Wahl wird erst die Königin der Distinktion hervorgehen. Das Hauptkriterium soll das Esten sein, vielmehr das Benehmen bei Tisch. Und viel-leicht liegt in dieser Idee eine Umkehr zur Kultur des Heimes. Denn nichts ist bekanntlich reizvoller als die selbstsichere und herrliche Geste einer schönen Frau, die zu bewirten weih und ihrem Heim die einmalige Note ihrer Persönlichkett aufitempelt. Sel-ten hat die Frau soviel Gelegenheit, ihre Eigenart zu empfehlen, als wenn sie in ihrer Häuslichkeit präsidiert, als Frau oder Mutter. Und es ist nur zu bedauern, dah ein solcher Wettbewerb in einem mondänen Seebad ausgetragen wird. Denn die vornehmste Frau der Welt könnte ebenso gut die Mutter sein, die ihren zahlreichen Kindern das Brot zur Msrgensupve schneidet . . . Das Hotel für Verlassene. In Amerika starb kürzlich eine reiche Witwe, die ein Vermögen von mehr als 1 Million Dollar hinterließ. AIs man das Testament eröffnete, fand man zum all-gemeinen Erstäunen eine merkwürdige letzte Ver-figung vor. Das Geld sollte nämlich zum Bau eines grohen Hotels verwendet werden, und zwar bestimmte die Erblasserin, dah man darin nur Frauen einlassen dürfte, die schuldlos von ihren Äiännern im Stich gelösten wurden. Wenn die Frauen, die das Haus aussuchen, kein Geld haben» so sollen sie umsonst verpflegtwerden . — Der hoch-herzige letzte Wille wird wohl einige seltsame Er-fahrungen zeitigen. Denn man wird wohl auch in Amerika schwerlich so leicht zugeben wollen, da^ man vom Mann verlasten sei . . . Hundefänger und Territorialfrage. In Rom spazierte kürzlich ein Hund am Peiersplatz in den Vatikan hinein. Der Hund wurde von Hunde-fängern verfolgt. Allerdings hatten sie kein Recht» die vatikanische Stadt zu betreten. Der Hund ent-zog sich durch diesen Grenzübertritt geschickt seinen Verfolgern. Er hatte aber nicht mit der Schweizer Garde gerechnet, die ihm dräuende Hellebarden ent- Szenstreckte, um diese Absicht zu vereiteln. Inzwi-en hatten sich Menschen angesammelt, die diesen Prozeh mit großem Vergnügen und gesunder Schadenfreude beobachteten, während die römischen Hun-defänger dabei eine ziemlich ungeschickte Rolle spiel-ten ... . Die allgemeine Fidelitos erreichte den Gipfel, als man allen Ernstes erfuhr, dah eine Ergreifung des vierbeinigen Misiitäters eine diplo-malische ^5erwicklunq zur Folye haben könnte. Inzwischen sonnte sich das Obiekt dieser Territorial-frage ungestört auf vatikanischem Boden. Wo» daraus geworden ist, erfuhr man bis jetzt nicht. Aber die Hundefänger von Rom werden sich flin» kere Beine anschaffen müssen . _ X / Vc>// uk, Farben-gcechaft in Celje. Schönes, grosses, «onneeitigee Den möbl. Zimmer elektr. Licht,'Parketten, separater "Eingang, ist ab 15. September für 1 oder 2 Personen in vermieten. Brezoik, Dolgopolje 1. Montafonor 1 Kuh, frischmelkend, 2 KaU innen, belegt, hat absugeben Oumverwal-tnog Neukloster, 8t. Peter y Sav. dolini. Guter Kostplatz für einem 14 jährige« Sindenten (Gymnasiast ) aus guter bflrgerlicher Familie gesucht. AutrAge an die Verwaltung d. Kl. »47«? 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JCKK I Owi»!i»n ohn« Rebelt* kurae aad lang« Hanrn nur duirh einfache« Kämmen. 8oliJ und unvTWÖMlieh VacaU>eltrl>eh für jede »am» sie eraparen die Anxgafceo für dac Oadali-ren beim l'iit ur ua Deutsche Zeitung Seite 7 12 Sibirien Erinnerungen aus dem Weltkrieg und aus Rußland Bon einem ehemaligen Siebzchner Es tat mir um sie leid, nicht weil sie als Bluse sehr dienlich war, im Gegenteil, sie war zerschnitten und von mir nur schlecht zusammengenäht, aber sie war die Bluse, in der ich „meinen" Schuh erhalten hatte, und also ein ruhmreiches Andenken. So kin-disch waren wir damals alle. Ich klagte der schönen Schwester mein Leid, dah ich nun nichts mehr besaß als ein Hemd und die Hose. Keinen Mantel, keine Kappe. Sie befahl unserem langen dummverbissenen Russen etwas und bald kam er mit einer 2l>er- Landwehrbluse daher. Die Aermel waren mir viel zu kurz, die Hände ragten lächerlich weit heraus, aber ich war froh, dah ich sie hatte. Auch einen Mantel verschaffte mir die Schwester. Es war ein chinesischer Mantel, aus dünnem schäbigen Stoff, aber wattiert und schön warm. Meine Sehnsucht ging nach einem hechtgrauen österreichischen Mantel, um den ich meine Kameraden beneidete, aber ich konnte keinen bekommen. Schließlich stülpte sie mir noch eine Pelzkappe aus den Kopf, eine viel zu kleine natürlich, so dah ich sie nur tragen konnte, wenn ich die Ohrlappen herablieh. Einen Sack hatte ich mir aus Fuhlappen, die uns die Russen gegeben hatten, selber genäht und als ich nun in meinem Chinesenmantel, mit meiner Pelzkappe und dem Bettelsack am Gang stand, sah ich so komisch aus, dah meine Kameraden laut lachten, obwohl ihnen, ebenso wie mir, sicherlich mehr zum Weinen zu Mute war. Ich lachte über den Einjährigen, der noch dümmer und linkischer aussah als ich. Dann drückte ich mich, als die schöne Schwester vorbei kam, etwas in eine Türhöhlung von den anderen weg und schärfte mein Gehirn zu aller Kraft des Wunsches, sie möge hersehen. Und es gelang. Sie kam zu mir, sagte, dah es ihr leid tue, dah ich schon fort mühte, trotzdem meine Wunde noch nicht geheilt sei. Ob ich nicht bitten wolle, noch bleiben zu dürfen? Ich schüttelte den Kopf. Von den Kameraden, an die ich mich schon angewöhnt hatte wie an Brüder einer Familie, wollte ich nicht weg. Ich muh die Schwester sehr traurig angesehen haben, ich war auch traurig, denn sie hielt herzlich meine Hand. Und da sagte ich ihr, ich weih nicht warum, dah sie die schönste Frau fei, die ich in Ruhland gesehen Sie lächelte, sah mir ganz merk-würdig in die Augen und wünschte mir viel Glück . Wir marschierten in der Abenddämmerung, die ein trauriger Regen durchtröpfelte, vom Hause weg, das mir von auhen, als ich daran noch einmal empor sah. ganz vornehm vorkam. In oftmals ab-gezählten Viererreihen marschierten wir ab. Das Spitalleben der Verwundeten war zu Ende. Wir marschierten jetzt erst in das Leben der Kriegsge-fangenen, schon begleitet an beiden Seiten von ba-jonetteschulternden Wachsoldaten. Kall durchfröstelte mich im trüben regenkalten Abend ein sonderbares Bangen vor all dem Unbekannten, das nun folgen sollte. Lange tatschten wir durch die schmutzigen Gassen, bis wir hinaus kamen an die Peripherie der Stadt, wo ich in einiger Ferne Fabriksgebaude aus roten Ziegeln wuchten sah. Durch eine Lattenzaunpforte wurden wir hineingezählt und fanden uns in einem grohen mit Kot bedeckten Hof. Neben der Pforte war ein kleines Holzhäuschen, in dessen Stall ich einige Ziegen sah, weiter rechts zog sich ein niedriges Holzhaus hin, mit schmalen niedrigen Türen, durch welche Kriegsgefangene aus und ein gingen. Auch der ganze Hof war noch bedeckt mit auf und ab-gehenden grauen Gestatten, obwohl die Dämmerung schon alles verschwimmen lieh. Ich trat mit meinen Zimmerfteunden aus dem Spital vor allem einmal in das ominöse düstere Haus, um mir einen Platz zu «werben. Es war mir miserabel zu Mut. Die Wirklichkeit der Kriegsgefangenschaft, wie sie sich mir hier, so unmittelbar nach dem feinen, verwöhnten, verzärtelten Spitalsleben, darstellte, war niederschmetternd. Ich hätte am liebsten geheult. Nach innen flössen ohnedies Tränen ohne Zahl. Ein er-stickender Dunst schlug mir entgegen. Wie das stank? Durch ein enges Vorhaus ging es in einen grohen Rauni, der mir schmutzig erschien. In seiner ganzen Fläche waren Doppelprttschcn aufgebaut, nur um sie herum gegen die verschmutzten Fenster war ein Streifen frei. Die Pritschen waren voll besetzt. Alles oollbehängt mit Mänteln und Säcken. Auf dem freien Platz vor den Pritschen standen viele bärtige Gesellen von allen österreichischen Truppenkörpern und schauten uns Neuangekommene neugierig an. Von woher? Verwundet? Wo gefangen? Von welchem Regiment? Bald erzählten wir und bald waren wir vertraut miteinander, als ob wir schon Jahrzehnte lang einander kannten. Hier war es eben so, dah die vielen Schranken, die mhause die Menschen trennen, Vermögen, Stellung, Ansehen. Bildung, Armut, vollkommen fehlten. Nackt — oder sagen wir, alle bekleidet mtt dem gleichen Kleid und erfüllt mit dem gleichen Leid — traten da die Seelen zu einander und waren recht bald eins. Man muhte erstaunt sein, wie wenig hier nur hie und da erschreckt laufend eng nebeneinander standen. Auf den Pritschen war da und dort zer falenes Stroh oder zu Matten geflochtenes Stroh zu sehen. Die Baracke summte wie ein Bienenstock, entsprechend verstärkt. Wir waren einige Hundert Menschen in einen einzigen Raum gepfropft. Ich hatte noch ein solches Reinlichkeitsgefühl in mir, dah ich ganz verzweifelt war. Aus den schmutzigen, stinkenden Pritschen pahte es mir nicht, weil ich da Körper an Körper mit den anderen hätte liege» müssen. Aber auch vor dem Fuhboden graute mir, weil er bespuckt und dreckig war. Drauhen hatte ich früher beim Ziegenstall einen Verschlag gesehen, in welchem Futter oder Streu aufbewahrt zu werden schien. Also ging ich hinaus mit der Hoffnung, mich dort verkriechen zu können. per.e sam W Bildung und geistige Unterschiede die Menschen aus-einanderhietten, wiesehr aber zuhause die Aeuherlich-ketten des Rockes, des Vermögens, der sozialen Ein-reihung dies, wie wir uns wohl erinnerten, doch taten. Man hörte mit voller Gleichgültigkeit an, dah der eine oder andere zuhause Kaufmann oder Ho-tclier oder Fabrikant sei. Das war ganz gleich. Hier war das alles verschwunden. Es bildeten sich ganz neue soziale Unterschiede. Wer ein gutes Maul hatte, von welchem Willenskraft ausstrahlte, der begann bald Geltung in der wimmelnden Schar zu bekommen. Am meisten galt aber derjenige, dem ein Glückszusall Geld belassen hatte. Solchen wurde geschmeichelt. Sie bildeten den Kern einer Gruppe, die fich ergeben an sie band. Sie konnten Weihbrot kaufen ui^d Wurst und wonnevoll duftenden richttgen Zigaretten-tabak. Es war erstaunlich, wie sich manche als Be-schenker ihrer verchrungsvollcn Gruppe wohlfühlten. Andere wieder sahen mihtrauisch auf ihren Silber-rubeln oder Kopeken und ftahen grundsätzlich allein. Sie hatten aber doch hohes Ansehen, obwohl niemand von ihrem Reichtum was hatte, bloh weil sie im Geruch des Geldes standen. Zur letzten Klasse He-hörten namentlich die Bauern aus Oberösterreich und überhaupt Bauern. Zur ersteren Kellner. Han-delsreisende und Leute wie ich. In dieser Menge hätte ich zum letzten Proletariat gezählt, weil es sofort ersichtlich war, dah ich fein Geld hatte, wären nicht meine drei ^ugsführersterne gewesen, die ich mir bald nach dem Einrücken in dieses Transitlager auf meine Landwehrbluie aufgenäht hatte, und wäre nicht mein grohes Maul gewesen, das ich, im Kreise stehend, über das ewige Thema Krieg. Frieden, über die verschwommenen und deshalb phantastischen Nachrichten, die zu uns herein kamen, wetzte. AIs Zugsführer war ich aber bei der Schüssel Kom-Mandant und Schiedsrichter, ich muhte oft die Leute zusammenschreiben, hatte also noch so eine Art Vor-gesetztendienst. Als „Politiker" und Ausleger der „Telegramme" und Nachrichten errang ich mir auch Achtung in der Menge. All dies verhinderte aber nicht, dah ich, weil ich kein Geld hatte, eine Zweifel- hafte Persönlichkeit war, die in dieser mahgebenden Richtung die stille Verachtung aller genoh. Natürlich hatte die überwiegende Mehrzahl der Barackenbe wohner kein Geld und verachtete sich daher durch-einder nach Herzenslust. Respektiert wurden nur — und das machte sich von allein — die Wohlhabenden. • Im Dunst unter diesen Petroleumlampen war eine graue Masse, von wenigen, aber gleichen Ge- fühlen erfüllt, plaudernd, rauchend, spuckend, prablend, lachend, scheuend, einander frozzelnd versammelt. Um die Lampen war im warmen Schein die mörtelbe- schmutzte Holzwand mtt einer ganzen gebuckelten Fläche von Russenkäfern besetzt, die unbeweglich oder Wenn das passiert, lacht Frau Annic Jung, geb. Klug, fröh-lidi dazu. Was kann so ein kleines, tolpatschiges Midi dafür. Schnell ein sauberes Kleidchen und ein sauberes Latzel, dazu eine reine Schürze für die Mama. Alle Fledie entfernt mühelos Schicht °y RADION ^ Kurze Nachrichten — Die argentinische Vötterbundliga hat dem Präsidium der Haager Reparationskonferenz die Ein-führung einer internationalen Einheitsvaluta vorge-schlagen, welche die Reparationsbank ausgeben soll. — Prinz Sirius von Bourbon-Parma, der Bruder der Erkaiferin Zita, dessen Rolle im Wett-krieg bekannt ist, wurde vom Präsidenten der französischen Republik mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet. — Einem Kellner in Osijek lieh vor Jahren ein Zigeuner seine Geige an Zahlungsstatt für -«MM Din Schulden zurück, die er nicht beschien konnte. Dieser Tage stellte es sich nun durch einen Sachverständigen heraus, dah es eine Amati-GeiAe der Weit existieren. Ein jt bot dem Kellner 12.000 (167.000 Din) für die Geige an. — Im Triglavgebiet hat vor kurzem in der Nähe des Aleksandrov dom der Ljubljanaer Tourist I. Rudolf das Gerippe einer weiblichen Person auf-gefunden, die wahrscheinlich vor Jahren abgestürzt ist. Wie sich die Verwalterin der Schutzhütte erinnern will, ist vor acht Jahren eine Gruppe von küsten ländischen Slowenen mtt zwei Damen in der Nacht in der Hütte angekommen, welche erzählten, dah auch noch eine dritte Dame bei ihnen gewesen war, die aber nicht mehr weder konnte. Von einer Hilfe-leistung wollten sie jedoch nichts wissen, weil die Dame ohnedies schon tot sein müsse. Bei dem Skelett lag ein dunkelblauer Damenhut. Die Gebeine wurden bei der Hütte begraben. — Beiin Bergarbeiterstreik im Bezirk Lupeni in Rumänien machte das Milttär von der Waffe Gebrauch, weil die Streikenden das ElektriMtswerk nicht räumen wollten und so die in den Schacht eingefahrenen Arbetter gefährdeten. Die Zahl der Todesopfer beträgt 31. — Aus der italienischen Straflolonie auf den Liparifchen Inseln sind dieser Tage drei Strafge-:n, deren Namen in ganz Itaiten sin' MWW sangene entwichen, deren bekannt find. Es sind dies der ehemalige Deputierte Lassio, Prof. Rosetti und der Sohn Nittts, ein 17 jähriger Student, der eine antifaschistische SW-dentenorganisation ins Leben gerufen hatte. Die Flüchtlinge sind glücklich in Marseille gelandet und haben die Reise nach Paris angetreten, wo sie von der anttfaschistischen Kolonie mtt größtem Jubel aufgenommen wurden. Ja Italien verheimlichte man ihre Flucht. — Das Beograder Ackerbauministerium wird das Staatsgut Belje aus der Kompetenz des Fi-nanzminlsteriums in die seinige übernehmen. Es soll dort die Zucht von Auswahlsamen und Auswahl-vieh betrieben werden. Seite 8 Deutsche Zeltung Nummer SS nannnnonnanannnnnncnanEBCES Gelegenhei tskani! Gut erhaltener, wenig gebrauchter, luxuriös ausgestatteter Double Phaeton Austro Daimler 91. ». M II sehr preiswert zu verkaufen. Apotheker Posavec, Celje. GRAZER MESSE 31. AUGUST DE« GESUNDE MENSCH DIE PFLEGE DES HAUSTIERES 8. SEPTEMBER 1929 FREMDENVERKEHRS-AUSSTELLUNG DER KÖRPEKSPftRT IN hTElERMARK QE5*r. 25, Mittermayer. Wohnung zu vergeben. Schönes grosses Balkon-simmer, Küche und Speis x-te gegen ein Darlehen von Din 25.000. Adresse in d«r Verw. d. BL 34734 Schönes, reines möhl. Zimmer bei netter Familie, wird von besserem Fräulein zu mieten gesucht. 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Siflmtitaici, £*iciregtfest nab S^rftWtn: Franz Schoan m ttrijf. — Tnitf und Sttlog: SVmustu^bnxtrrri .Ctlrja" in tttljt. 5*U V* XnuUrti Bcaxtxie:tli(^: Guido Schibls m C«lz«.