Nummer 5. Pfttou, den 1. Februar 1801. II. Jahrgang Mauer Zeitung! Organ für Fremdenverkehr, Geschäfts- und Marktwesen, Gewerbegenoffen-schaften, Land- und Forstwirtschaft und Weinbau. ?erri»«« «zeign. Pett«»er «»chrichte», «e»e« »„» Wicht,«» a»« Siidsteiermart. l^rfchei»t jede» S»«nt,g. Prei« für Pettau mit Zustellung in« Hau»: Vierteljährig fl — X4. halbjährig fl. 1.««. ganzjährig st 3.30; mit Postversendung im Inland,: 8imel jährig fl. —.94, halbjährig fl, 1.88, ganzjährig fl 3.70. Schriftlei«,», na» «ee»alt»»g diese» Watte«: «»«»ft Heler, ?Sr,eeg«sie «r 14, Pett«» ««»richten jeder Art werden von Rah und Fern bercitioilligst ausgenommen Handschrift«, nicht zurückgestellt Ankündigungen billigst berechne! Manuskripte erbittet die Schristleilung bi« längsten« Mittwoch, Ankündigungen di» Tonnerstag jeder Woche, damit der Druck recht zeitig erfolgen kann Die Natnralverpflegsstationen und die Landwirthschaft. Niemand, der ein offene« Auge für dos sociale Leben und ein Herz für seine Mitmenschen hat, kann gleichgiltig bleiben beim Anblicke jener traurigen Gestalten. die. heimatlos, verwahrlost an Körper und Seele, als unproduktive und oft aemeingesährliche Glieder der menschlichen Gesellschaft umher-nren. stets und überall nur durch die freiwilligen oder erpreßten Gaben der arbeitenden Mitwelt ihr oft menschenunähnliches Dasein fristend. Zigeuner nnd allerhand Landstreicher waren seit jeher eine der traurigsten socialen Erscheinungen und sie waren und sind auch heute noch überall da. wo nicht schon sociale WohlsahrtSeinrichtungen dem Übel steuern, eine wahre Landplage. Wie groß d«ese Landplage ehemals gewesen sein musste, davon legen, um nicht zu weit zurückzugreifen, die darauf bezüg-lichen Urkunden des t«i.. 17. und 18. Jahrhundert« Zeugnis ab; es sind das die zahlreichen Patente Kaisers Maximilian I. (14-93—1519), Rudolf II. (1676—1612) und Leopold I. (1657—1705), lauter Erlässe, welche dtz Bekämpfung des Zigeuner-. Vagabunden- und Räuberunwesen« zum i^geustande haben und mitunter die .gänzliche Ausrottung der Landstreicher und Zigeuner" dekretieren. Auch au« der RegierungSzeit der Kaiserin Maria Theresia (1740—1780) und Kaiser Joseph II. (1780—1790) liegen Hosentschließnngen vor. durch welche daS öffentliche Betteln auf da« strengste verboten wird und mehrere Hofdecrete zu Anfang diese« Jahrhunderts wiederholen die früheren Patente hauptsächlichst zu Gunsten der Landwirthe. So gut gemeint und auch drakonisch all' diese höchsten Entschließungen waren, so konnten sie doch ihren Zweck nicht oder nur höchst »»vollkommen erfüllen, weil eS dazu an den nöthigen Einrichtungen fehlte und so wurde da« Zig'imer und Bettelunwesen gewissermassen als Erbübel der Jahrhunderte auch übernommen von der neuen, freien Zeit, der Zeit der konstitutionellen Aera. In einzelnen Theilen Teutschland«, so in Westphale», Hannover. SchleSwigHolstein, Brandenburg, Sachk», Württemberg und Oldenburg, wurden zu Anfang der Achtziger Jahre (1882—1884) durch sogenannte „Antibettelvercine" und Vereine „für innere Mission" NaturalverpflegSstationen und Arbeiter-colonien errichtet, deren Zweck die Steuerung des Hau«- und Stra^knbettelS war und wie e« sich auch gar bald zeigte, wurde dieser Zweck auch erreicht: da« Betteln hat dort, wo sie be stehen, so gut wie aufgehört. Die erste dieser Institutionen wurde vom Pastor Bodelschwingh in Wilhelmsdors bei Bieleseld in Westphalen errichtet und am 17. August 1882 cröffi.t. Ahnliche Einrichtnngen habe» auch die Schweiz und Holland: überall dort aber beschränken sich die Naturalverpfleg«stationen und Arbeitercolonien auf einen gewissen Bezirk, sie sind mehr localer Natur Die guten Erfahrungen, die man damit gemacht, konnte» bei dem fortwährenden Anwachsen der Vagabundenplage andernorts nicht verfehlen, die Aufmertsamkeit berufener Kreise aus sich zu lenken. In Osterreich ist es ei» langjähriges und ver-diente« Mitglied des »iederösterreichische» La'ideSauSschusseS. Josef Schöffel. dessen Name mit der Einführung dieser Wohl-fahrtSeinrichtungen allhier verknüpft ist. Schöffel'« Initiative find die Erhebungen über die Vagabundenfrage iu Nieder-»stmeich, wie die Erhebungen über die Nawralverpfieg« stationen in Deutschland zu danken. Erhebungen. deren Ergebnis die Einführung von l4»i NaturalverpflegSstationen in Nieder-österreich. der ersten ,n Osterreich Ungarn, war. Schöffel hat — und gewiss zum Vortheile der Jnsti-tution — denselben aber eine andere Organisation geschaffen. Die NaturalverpflegSstationen in Deutschland sind, wie schon oben bemerkt, mehr privatem und lokaler Natur Niederösterreich aber ist. wir Schöffel selbst in seiner verdienstlichen Schrift: „Die Institution der NaturalverpflegSstatione nd ihre Ein-Wirkung auf die Eindämmung de« Landstreich< d Bettel unwescnS in Niederösterreich", l)ervorhebt. das erste Land nicht nur in der Monarchie, sondern auch im Auslande, wo das Institut der NaturalverpflegSstationeu in ein „einheitliches System gebracht und unter die Eontrole de« Staates und der autonomen LandeSverwaltung gestellt wurde." Da« Gesetz vom 30 Mai 1886, betreffend die Errichtung von NaturalverpflegSstationen in Niederösterreich. trat mit 15. Mai 1887 in Wirksamkeit und am selben Tage wurde» auch alle 1-16 NaturalverpflegSstationen. sowie die Landes-ZwangSarbeitSanstalt in Korneuburg eröffnet. In die NaturalverpflegSstaiion werden nach Zj 4 obigen Gesetze« arbeit«-, subsistenz und mittellose, jedoch arbeitsfähige Reisende ausgenommen. Die Aufnahme, wie der Abgang von der Station wird im Reisedocnmente verzeichnet. Während ihre« Aufenthaltes in der Station find die betreffenden Personen zur Leistung angemessener Arbeit verpflichtet (8 <>). Ter Wert der Arbeit kommt der Station zugute, dafür aber bekommt der hier vorübergehend arbeitende „Reisende" Verkostigung und Beherbergung DiS Gesetz bccrctirl ferner da« Verbot des Betteln«; dasselbe ist in jeder Gemeinde in auffälliger Weise bekannt zu mache»; auch ist hier die nächste VerpflegSstation namentlich anzuführen «nd jeder mittellose Reisende darauf zu verweisen ijj 11.) ES liegt also auch wesentlich an der Bevöl-kerung selbst, insbesondere aber an den Landwirthen. dem Gesetze Geltung und Wirksamkeit dadurch zu verschaffen. dass sie jeg- Uckxs Almoien, namentlich aber Geldgaben, verweigert und die darum Vorfpreckiendeu stets an dir nächste Station verweist. Die Raturaiverpflegsstativne» in Niederösterreich lzabeu »ach allen Wahrnehmungen und Berichten einen durchschla-gendeu Erfolg zu verzeichnen. Schöffel selbst berichtet darüber in seiner oben genannte« Schrift und führt au», dass die Institution sich vollkommen eingelebt, dass die Bevölkerung bereu Sinn erfasst habe und dankerfüllt für die vom Landtage ins Lebe» gerufene neue Einrichtung sei. In seinem volle» Umfange und seiner wahren Bedeutung wird der Erfolg der Statio»e» von den Behörden gerühmt. So äußert sich, wie wir dem Schöfsel'sche» Buche entnehmen, das Bezirksgericht St. Peter: das Bettel- und Vagabunden-wese» habe in anfälliger und fühlbarer Weise gleich seit Beginn der Wirksamkeit abgenommen, die Sicherheit^ »stände haben sich gebessert; die Bevölkerung sei nunmehr von den großen Opfern in Form von (Held »nd Lebensmitteln, die sie vordem den zahlreichen Bettler» und Vagabunden in oft erzwungener Weise verabreichte und die für manchen eine schtvrre Last war. nun-mehr zum größte., Iljeile befreit; die Thätigkeit der Gerichts-und Sicherlxitsbehördeu in Nr Unlerdrncknng deS Bettel- und BagabnndenumvesenS loerdt' keineswegs mehr in so h>. ein Grade in Anspruch genommen; die zur gerichtlichen AmtS-Handlung gelangenden Straffälle nnd die wegen Betteln» und Landstreichern erfolgenden Abstrasungen seien geringer geworden, und dadurch trete wegen Hinwegfall der Auslage» für die Unterhaltung der Häftlinge eine nicht unbedeutende Entlastung des Staatsschatzes ein ?e. Die NaturalverpflegSstationen haben sich sonach in soeialer, sittlicher »nd wirthschastlicher Beziehung und für das Wohl der gesammten Bevölkerung s^euSreich erwiesen. Mit Gesetz vom >9 Februar 1888 wurde die Errich tilng von NaturalverpflegSstationen in Mähren nnd hierauf in Cberöfterreidi durch das (vieietz vom 7. September 1888 beeret irt; auch in diesen Ländern sind mit der neuen Einrichtung gleich günstige Erfolge zu verzeichnen. Wir greise» hier nur Mähren (Krau« und lassen zunächst einige Zahle» sprechen: So betrugen beispielsweise die Schub-tosten bei beu 158 Schubstationen des Landes in> zweiten Halbjahre >887 nnb ersten Halbjahre 1888 zusammen fl. 61 :t (*(>. Mit dem zweiten Halbjahre 1888 wurden 112 NaturalverpflegSstationen eröffnet nnd eS redueierte» sich die Schnblosten im solgenden Jahre (zweite« Halbjahr 1888 und erstes Halbjahr 1889) auf fl. 18300-83,. Es ist somit schon im ersten Jahre des Bestandes der Natnralverpflegsstationen ein Ersparnis au Tchubkoste» von fl. 79l>12(», eiugetreten. Tie 112 NaturalverpflegSstationen HährenS erforderte» an Ad«ip>irnngskosten fl. 1990557 u»K an ErI>altungS kosten im ersten ^i'tandsjahre «Mieth^inS. Remunerationen, Regie »nd Verköstignng) fl 22 218 99». Bon diesem letzten «oftenaiifivande das Ersparnis au Schubkofte» per fl. 7i«9t.2. «> in Abschlag zu bringen, so das« die Erhalt»ugslosten zusammen aus fl. 14.104-83 oder pro Station ans sl 126 i<> zu veranschlage» sind Dafür wurden in diesem ersten Jahre durch die Naturalver-pflegsftationen 78X1# .arme Reisende" verköstigt Die an dieselbe» vertheilte« Mahlzeiten bestanden in 40.480 Früh-stücken, 28.2<>h MittagSniahle» und 46.150 Nachtmahlen. Nach dem Rechnungsabschlüsse de« mährische» Lande«-s^nds sur da« Jahr 1888 haben säninitliche zur (Gebühr erwachsenen Schubkoste» per fl. 74 011 Gi, im Entgegenhalte zu jenen des Jahres 1889 per fl. 63 488 77, eine Verminderung von fl. 11.122 29 erfahren li« konstatieren diese Zahlen im allgemeine» daher auch eine Verminderung deS Vagabunden-nnd «chubweseti«. Und die sonstigen Erfolge? Die k. t. BezirkShauptmann-schaften Mähren« sprechen sich in ihren Berichten an die Statt-Haltern durchiveg« zugunsten der NaturalverpflegSstationen an» nnd constatieren allseitig die günstige Einwirkung derselben ans die Herabminderung de« VagabundeuwesenS. Interessant sind die Berichte der k. k. Bezirksgerichte über die Einwirkung der Naturalvcrpflegsstatiouen aus die Straserkeniituisie wegen Übertretung deS Gesetzes vom 24. Mai 1885, R. G. Bl Nr. 89. aus denen hervorgeht, das« sich diese Straffälle in der Zeit vom 1. Jänner bis Ende December 1889 gegenüber der eorrespondiereiiden Zeitperiode de« Jahre« 1888 um 2359 und mit Hiiizurechuuug der in der Zeit vom l. Juni 1888 bi« Ende December 1888 bereit« vorgekommenen 2020 Fälle, im ganzen somit in einem Zeitraume von 1 Jahre und 7 Monate» um 4979 vermindert Ijabeti. Gleichzeitig werden die NaturalverpflegSstationen als eine Institution bezeichnet, »wiche auf die „Veredlung der Denkweise und Hebung de* Bew>:?»t-sein« der BerufSpflichte» bei den niedrigen ArbeitSclassei'. sowie überhaupt aus die Förderung des allgemeine» Wohles Hinwirkt. Nach den in Niederösterreich n»d Mähren gemachten Erfahrungen — und wir verspüre» die Rückwirkung auch an der LandeSgmize Böhmen« — steht die segensreiche Wirksamkeit der NatiiralverpflegSstatiouen ganz außer Frage nnd wir haben schon bei verschiedenen Anlässen, so namentlich auch in nnserer Schrift: „Tie sociale Frage in dt'r Landwirthschaft." unserer Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, dass nicht auch schon die anderen Länder der Monarchie zur Einführung jener Einrichtung geschritten sind. Ter .Deutsche laudw. Centralverband sür Böhmen" hat diese unsere Anregung zum Anlasse eines Referates für seine AuSschnsSsitzung vom 80. Octobcr v. I genommen lind in Ver-Handlung desselben die Einbringung einer Petition an den Landtag de« Königreiche« Böhmen um Einführung von Natnral-verpflegSstationen beschlossen Hoffen und wünsche» wir. das« auch dieser Landtag endlich einmal da« Gebiet der so sehr ver-nachlässigten volkSwirthschaftliche» und sociale» Arbeit betreten nnd auch Zeit zur Berl>andlu»g über die NaturalverpflegSstationen finden wird. Erhebungen über die Höhe der Ziffer der im Lande bettelnb herumziehenden Landstreicher, darüber, inwiefern dieselben arbeitsfähig sind und wie hoch der Tribut ist. den diese Leute von der ohnedies genug belasteten Landbevölkerung alljährlich erpressen, wie namentlich auch über die verwahrloste Jugend, werde» wohl überall da, wo »tan an eine wirksame und nachhaltige Bekämpfn»., der Vagabundage durch Einführung von NaturalverpflegSstationen denkt, vorausgehen müsset!. »iinderbewahrinstitnte und Besserungsanstalten für die verwahrloste Jugend. NaturalverpflegSstationen in Verbindung mit ZtvangsarbeitShäusern und zugleich Eorrectionsanstalten — da haben alle Menschenfreunde ein Arbeitsfeld und ein Feld humaner Arbeit alle jene, vvlche die sittliche Hebung des Volke« und dessen sociale« nnd wirthschastliche« Wohlergehen wollen. Wanderlehrer Staun Richter. Gewerbliches. (Si (lt.) Die Collectiv-Genossenschaft in Eilli hielt unter dem Vorsitze des Vorstände«, Herrn Michael Altziebler, am 18. Jänner 1891 vormittag« eine Versammlung ab. Puukt 1, Bericht de« Ausschusses Nachdem der Obmann die Erlässe de« Stadtamte« zur Verlesung gebracht hat, worin ersucht wird, die Trödler und Obsthändler in die Genossenschaft einzureihen, stellt Herr Ferdinand Städter folgend n Antrag: Nachdem die Eollertiv-Genossenschast nur au« Handwerk« mäßigen Gewerbe» besteht, so »töge die heutige Versammlung beschließen, das« die Trödler und Obstl)ä»dler nicht in diese Genossenschaft einzubeziehen sind und zwar au« den, Grunde, weil die Trödler zum Polizei Gewerbe und die Obsthändler nnbedingt in da« Handelsgreininm gehören, daher sie auch zu den betreffende» Ge»osse»schafte», welche ohnedies existieren, eingereiht werden sollen. Nachdem dieser Antrag von Herrn Sarnitz uud Jerebitschnig unterstützt wurde, wird derselbe ein-stimmig angenommen. Zu Punkt 2, Genehmigung der Statuten der Lehrling«-krankenkasse, erläutert der Vorsitzende den Sachoerhalt, das« ei« gentlich die heutige Versaininlniig nur diese» Punktes Ijalber nothwendig war. da die Statthaltern de» Beschluss über diesen Punkt in der letzten Versammlung als nngiltig erklärte, weil die zweite Versammlung damals eine Stnnde später abehalte» wurde, >vas gegen die Statuten handelt, da nach denselden eine Äiurite Versammlung nicht am gleichen Tage, (lvenu sie nicht beschlußfähig ist) abgeteilte» werde« darf, soudcrn für die zlvt'ite Versammlung die Einladung an die Mitglieder nochmals er-gehen muss und bemerkt weiters, dass diese Statuten schon wiederholt bei Versammlungen verlesen wurden, daher eigentlich nur nothwendig wäre, die wichtigste» Punkte zur Verlesung zu bringen. Hieraus beantragt Herr Ierebitschnig von den Statuten nur die wichtigsten Punkte zu verlesen, da es ohnedies dieselben sind, weicht von den Versammelten schon angenommen wurden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Herr Altziebler verlas die wichtigsten §§ der Statuten, erläuterte und ertheilte Belehrungen über einzelne Fälle, insbesondere Über die Pflichten der Mitglieder. BeitragSIeistungen und Bedingungen der Auszahlung :c. Hierauf beantragt Hr. R Novak das Krankenkafsaftatut für Lehrlinge zu genehmigen, in der gleichen Fassung und vereint mit der Ban- und Metall-gewerbeGenofsenschast und ersucht den AuSschusS, zu trachten, dass auch bald die GehilfenKrankenkasie ins Lesen gerufen werde. Auch dieser Antrag, nachdem er von Herrn Sarnitz unterstützt wurde, wurde einstimmig angenommen Zu Punkt 3, Anträge, ergreift Herr »raschovic Franz das Wort und beantragt, dass von jenen Gewerbetreibenden, welche zu dieser Genossenschaft gehören, jedoch bisher sich nicht inkorporiert haben, die Lehrjnnqen weder aufgedungen noch freigesprochen werden können, sowie dieselben nicht von der Lehrlingskrankenkasse ausgenommen oder unterstützt werden sollen. Dieser AnNag wurde von den Herren Ferdinand Stadler und Franz Ierebitschnig unterstützt und angenommen. Herr Franz Vernig stellt den Antrag. eS möge bei der k. k BezirkShauptmannschast Cilli eine Eingabe gemacht werden, dass das Hausieren mit Hasnerwaaren und anderen gewerblichen Erzeugnissen verboten und die k. k. Gendarmerie beauftragt werde, da« Verbot zu überwache». Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen und der Ausschus« mit der Durchführung betraut. Herr Victor Nasko beantragt den jj 15. 3. Absatz der Genofsenschtiftsstatute». mit dem Beisatz zu ändern, dass bei Einberufung der Versammlung, wenn nm die festgesetzte Stunde die beschlussfähige Anzahl Mitglieder nicht erscheint, eine Stunde später die zweite Versammlung stattfinden kann, bei welcher jede Mitgliederanzahl gütige Beschlüsse fassen kann Dieser Antrag wird vielfach unterstützt und einstimmig angenommen. Herr Kraschvvitz stellt den Antrag, nachdem für Cilli ein GenossenschastSverband gegründet ,verven soll, so sei ui den Borarbeiten ein viergliedrigeS Comite zu wählen. Dieser An-trag wurde angenomiiu» und die Herren Franz Kraschovitz, Victor NaSko. Franz Ierebitschnig und Max Schmuk gewählt. Nachdem Herr Altziebler uoch versprach, dasselbe nach Kräften zu unterstützen, wurde die Versammlung geschlossen. Landwirthschastliches. (Empfindlichkeit der Milch.) In dem letzten Bericht über die Thätigkeit de« milchwirtschaftlichen Institut« zu Proskau theilt der Vorstand desselben. Dr. Klein, folgenden bemerken»-werthen Fall über die Empfindlichkeit der Milch mit. Ein GulSbesider sandt«' vorigen Winter der milchwirtschaftlichen Versuchsstation zu ProSkau eine Probe Preßfntter ein mit der gleichzeitigen Anfrage, ob dasselbe etiva Schuld trage» könne a» der seit einiger Zeit bemerkbare» Verschlechterung der Qualität der Bntter. Die Probe zeigte de« bekan«ten. nicht unangenehm schwach säuerlichen (Geruch nach frischem Brot, sah recht gut au» und envie» sich überhaupt als ein in jeder Beziehung gelungene« Preßfntter. Dieser Befund musste zu der Schluß-fvlgerung führen, dass da» Preßfutter an sich, da« heißt als Futtermittel, durch de» Körper des Thiere» hindurch eine» nachtheiljgen Einfl«s» auf die Biitter nicht ausüben könne. Veranlaßt aber durch de». wenn auch sehr mäßigen Gehalt der Probe an freier Säure gab Dr. klein den Rath, da» Preßfutter nicht während de» Melken» oder kurz vor demselben de» Kühen zu verabreichen, überhaupt jede Möglichkeit der direkten Berührung desselben mit der Milch auSzuschließeu und anßcrdem aus gute Lüftung de» Stalles zu leiten Die Wirkung dieser von dem Ratheinholer auch befolgten Maßregeln war eine vollkommene Richt nur erhielt die Butter alsbald ihre frühere tadellose Qualität wieder, sonder« a»ch das Preßfutter kouute olmc Bcanstanduttg weiter a» das Milchvieh verabfolgt werden. Dieser Fall, »oelcher sich fast znr selben Zeit in einer anderen Wirtschaft wiederholte, setzt die längst bekannte, aber bei weitem nicht allgemein berücksichtige Eigenschaft der Milch, fremde, flüchtige Stoffe in sich aufzunehmen und zu verdichten, sowie die Wichtigkeit einer guten Lüftung des Stalle« in ein Helles Licht: denn die nachtheilige Wirkung deS PreßsutterS auf die Butter rührte thatsächlich nur von den GähruugS-erregen» her, welche aus dem vergohrenen Futter in die Luft uud au« dieser in die Milch gelangten. Vermischte Nachrichten. iK von prtlan.j Baucruball. Elite-Kränzchen, Costümball, JndianschmauS an allen Ecken, Tanz und 'Musikklänge! — Der heurige kurze Fasching drängt alles aneinander, so dass die Unternehmer solcher Unterhai> tungen mit genauer Berechnung selbst kaum einen freien Tag mehr finden, da mit den, wichtigsten Faktor, .der Musik', zu rechnen ist. Ein kurzer Fasching ist gewöhnlich der Ixiterste. so wird e» wohl auch der heurige sein, da er der kürzeste in diesem Jahrhunderte ist. Der Bauernball, eine hier noch nicht dagewesene Uuterljaltnng. verspricht sehr viel und werde» sich gewiss alle Besucher desselben köstlich unterhalten. Auch ein CostümkräHzchen soll abgehalten werden, so wie auch noch das Casino-Kränzchen am Programme steht. Bei Herr» Stanitz nnd Frau Straschlll Jndiaiischmaus. anch immer gut besnchte Abende, bei welchen gute Bissen nnd ei» guter Tropfen nicht wenig znr Belebung der Unterhaltung beitragen Somit ver- spricht im* der kurze Rest des Fasching» noch viel Vergniigeu Bei der am .il. Jänner stattge-fundenen Bürgermeister«^ wurde Herr Erust Eckl mit >7 Stimme» (einstimmig) zum Bürgermeister und Herr Tr. Sixtn» Ritter von Fichtenau mit l.'I Stimmen zum Bürgermeister Stellvertreter geivählt. Heiteres. Aernfätze a»o eine» Philosophen Schriften. Wer hat. der hat. Ter Tod mordet keine Verstorbenen. TaS irdische Laster ist nur verdünnte Schweselsäure, Schwefelblume ist der leufel. Eine» ist selbst dem Verruchtesten heilig: «oft »nd Wohnung. Im Hunger liegt Humor. Leute, die verhungern, sind verstorbene Hnmoristen. Ta» Verhungern ist eigentlich eine That geniale» Muthwillens. Reiner Muthwille! Ter einzelne verhungert, weil er eine solche Portion Elend allein zn sich nimmt, woran eine ganze große Familie genug gehabt hätte. Ta» nennt man Kiedomv d'emljMrriw! Die Sittenlehre eine» echten Feuilletons l»eißt: Wasch' mir den Pelz, aber mach' ihn nicht naß. Zum Rauben gelM Wärme des tyemüth». znm Stehlen genügt Verstand. Der Gemeine stirbt, der Edle verscheidet. Darauf beruht die „Verschiedenheit" der Staude. Mannt erkennt der Mensch in irgend etwa» den Finger Gölte», so will er gleich die ganze Hand haben. Der Blitz ist die honneteste HimmelSerscheinnng; schon Helvetin» sagt: „l'our iMro honns'tc, il faul 00 Stück . Spe . frisckxr...........100 Mo. „ 46.— Schivei'ieschmalz............„64.— Rindschmalz........... „ „ „ 100 — Laib Topfenkäse.........per 1 Stück „ —.10 Süße Milch........... l Liter „—.10 Süßer Rahm . ............ „ —.20 Saurer Rahin..........„ „ „ „ —.20 Fisolen, bunte..........pr. 100 Mo. fl. 7 — Fisole» weiße..............9.— • » runde........ „ „ „ 10.— » Wachtel.............9.60 Muoblauch...........„ „ „ „ 18.— Junge Hühner.........pr. 1 PÖ.-~ . »2......... , . . 14.50 I» «"•••♦••»•» H H H 14.— . 4............13- . ir 5............11.50 « »6... ...... », „ » 10.— 7 « — h i» «•»••••♦• u 0 n n v, WeizenNeie...............5 — Mornkleie............. „ „ . 5.50 4 Rannnnktcr Buchenholz .........fl. 12«— 4 „ weiche» Brennholz........ 7.— 100 Milo Glanzkohle............„ —.96 in Wageuladungtn von HKJOMo. aufwärt» >00 Mo. , —.90 Itanern La». Uie AulTahrl zum Baueraltall findet über das (ilacis, liniere Itrau- und liiirxerga»«! zuin flasino, die Abfahrt durch den Schwiebl»nRcn (?ej(en den Ki'irsehnerplatz statt. her Kinlrilt ist nur den Geladenen und deren Kamilien-Miltfliederti gestaltet. Jene I*. T. Familien, welche noch keine Kinladung zum Itauernliallc erhallen haben und daraus relleetieren, wollen ihre Adressen den Herren: Kollens, Kasimir oder Kottowitz bekannt geben. Der Ausschuss. 11MSC Kaiser PLÜSS-ST AUFER's farbloser Universalkitt, da» Iteste zum raseben und dauerhaften Killen und Leimen aller zerbrochenen liegenslande ist echt zu beziehen in (iliisern ä 20, HO und 40 kr. bei J. N. FERSCH, PETTAU. - 3« Hui« N. lll.rltniAnn*. Jaura«W.r1«c ilWl«. I.. » rrlAtmni »I» kSiinni arsm fr! <»»rch »t. od»» P»Ka»w»>I«»«> prtuumernr Wiener t'andwirthschaftliche Zeitung •fttt* «UrairlM ll»trlrf» S*lt«M f«r Mc trfaaatc gegründet »»61. S?t «n» talilnftnitTlr, Z«,» Äififcrrri. Ckgtuntrf l»M- (frldieiitl l»d»« orcitai in UU»jlWln( fl- ». Cinbli. st.?. HOgrmrinc Altaemn« llqei TiTtü Wein-Zeitung. aUa lrlrtf Seit««« l8rfKsi»b#« *. «ki»»crci»,»«. 0*lct»«ll»n«lf# »«!■• Jfumal tut hKliic»ul»»r«trn Hole,. »>» «,«>»»» :»««. Lrilbeinl >ed«i T«nirrtog >» Ur •C.aart VSapiiobrig ». ». =r=T ®r»btitnm«tfrii VtrUnicn »ritt» >»» ttMC*. I» ■<>(. ». llUrha.M'i J,m-MI««H.|UWIm I. »oaitalk.Mr-b..i.l », rHAfi.m >>» fcrnim grjttv Qmlrntu*! »>« tzirch Mt V*tfN". Vr«runtrt IHM. IftK&fml I itttot II (•(.» tesiI»n.A,rm«> dUi()dtTit (I «, 8««»» Volk« ztci>»»z. C brünett 187«. (itlAeiiit »e» l. ■ IC ictfH Moi.l» in ko»-Aorm»t. C Qtaltliäljrig (I I. iHliur.wti tu imri. OOQQOOQOOQQQOQOOOOOO Cotillon-Orden in grösster Aaswahl liei W. Blanke, Pettau. öSSSSSSSSSSSSSSSSSSS Nr. 4. prii«. Kundmachung. im Sinne des $ 2(> der Reichsrathswahlordniing >0111 2. April 187.!J R.-G.-BI. Nr. 41 heim gefertigten Stadtamte zu jedermanns Hinsicht anfliegen. Alle jene, welche glauben, gegen diese Listen Einwendungen erheben zu sollen, haben ihre diesbezüglichen Reclamationen binnen längstens S Tagen von heute an, dass ist bis inclusive Sonntag den 8. Februar 1891, beim Stadiamte einzubringen, spater vorgebrachte Einwendungen werden nicht berücksichtiget. Stadtamt Pettau, um 1. Februar 1891. Der H(irnenneisier-Si«llvertrcter: D'r v. Fichtenan. Pettau von der SOdselte. Älteste Stadt Steiermarks, mit vielen Römer-Denkmälern. Die Umgebung KundstÄtte zahlreicher rörn Bauregte. Mecresliöhe 232 M. Einwohnerzahl: 4.'j(X) Häuserzahl HOB. Seil 1888 autonome Oememde. Amfltige and Bpaiiergänge. (Die rnil * bezeichn. Ausflugsorte bieten schöne Fernsichlen.) Stadtpark ain Drauquai Bahnalleen. *Srhloss Oberpettau. ♦Volk spurten mit Teich Windiu-ke Schweif entlang der Drau. *St»dlberg mit Weingarten. Wald und anderen Culturen in unmittelbarer Nähe der Stadt. * Schloss W anuberp (I Stunde). Schloss Dornaa (1 Stunde). «Schloss Ankea-steia <8 St.) Schloss Trakastjan (8 St.). Schloss. Kbensseld (1 St) SchkMa Thuraisrk (•/, St.) Schloss tirass-Saaatag (2 St.) Ortschaften: St Veit (1 St.) «Maiberg (1 St) **laria Neastisl. Wahlfahrtskirche (2 St) St. Jthana (2 St) St. Karbara (2 St.) St. Martia (2 St) *St L'rbaai ,2 St) Fraa-heim 2 St) St Marxen (I St) St. Margarethen (2 Stund.) •SanriUch (2 St) St Barbara. Kollos (2 St) •Polenschak (2 St.) «St Andrii (2 St.) St Wolffcaa* (2 St) St. Anton <3 St) *HI. Ilrrisaltigkeit (8 St) St Ureniea W.-B. (2 St) LeskarrU (2 St) SehiUern am Fusse de« Donatiberges (8 St) •Das obere, mittlere und untereKallwrWHagebirge 1—4 St "Doaatiberg, prachtvolle Famalsht. — Curorte: Saurrbrnni (4 St) Radeia 5 St) Krapiaa-Tttpliti (5 St.) Warasdia-TwpliU (« St) «leirheaberg 16 St) — Städte Markör* (2 St.) Frieda« (3 St) — Mttrkte: Rohitsch (3 St.; St. l.eonkard (8 St) Latteaberg (4 St) Amter, Advooaten. Notare etc. K. k. Bezirkshauptinannschaft, k. k. Bezirksgericht, k. k. Haupt-Steuiramt, k. k. Post- und Telegrafenamt, Stadtamt, Spanasse. 7 Advocaten und 3 Notare. Ärzte, Apotheker eto. tt Arzte. 1 Chirurg. 1 Thierarzt. 2 Apotheken, Badean»talt de» Pettauer Bauvereine». Täglich Damof-. Douche-, Wannen-, Bassin- und Freibad, am Drauflusse. Ei»enbahn verbindun g. Dreimal täglich mit Triest, Wien und Budapest Garnison. K k. IV Piuniuer-Batailloi. in der sogenannten grossen, kleinenta. Dominikaner-Kaserne (Interessante Hr.lckenwhütg-und Pontonfahrübungen vom Stadtpark klassige Knaben- und 1 b-klassige Mädchen-Volksschule, Untergymnasium, behördl. conres» Musikschule. Landwirtsch. Schulgarten Vereine. Feuerwehr, üvmnaaial-Unterstützuiigsverein. Caaino, Cital-nica, Männer-Gesang-, Deuts, lier Turn-, Musikverein (mit Schule und Harmoniecapelle, 35 Mann), Bauverein. Ver schönerungs- 4 Fremdenverkehrs-Verein (veranstaltet Platzmusiken und Volksbelustigungen). Ortsgruppe des deutschen Schulvereines und des Germanenhundes, Gewerbeverein Wohlthätigkeit!-An» talten. Allstem Krankenhaus, Land^h Siecheuhaus, Bürgerspital. Verpflegsstation. Äusserst billig. Mhere Auskünfte ertheilt FremdenverkehrS'Vereln Petteu. "Äi $»>eter: Sagas (dn. Trarf »a «iltzcl» IWaatt ia tkttaa.