(Franko pauschaliert.) - Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh Echiifllei!«rg und Berwaltung: Pnternvva uliea Nr. S. Telephon LI.— Ankündigungen nimmt die Ber«a!tung gegen Berechnung Bezugspreis: Vierteljährig K 24.—, halbjährig K 48.—, ganzjährig K 9«.—. Für« »uSlarb entsprechend« Erhöhung. — Sinze billigster Ine Nu Gebühren entgegen, m m e r n I Krone. Nummer 52 l Sonntag den 4. Jnli 1920 2. [45.] Jahrgang Reue Steuern.*) (fliitil teS KriegögewinnsleuergejetzeS). Vor mehr als eincm halbcn Jahre hat der Finanzausschuß unseres politischen Parlamente« einen Vorschlag des Finanzreferenten über die neuen Lr egSgewinnfteuern angenommen, der nunmehr durch einen Erlaß des Thronfolger-Regenten zum Gesetze erhoben wurde. Al» der Entwurf ausgearbeitet und beraten wurde, bot die wirtschaftliche Lage unsere» Staates auch kundigen Fachleuten ein Bild der Unklarheit und Unsicherheit, das sich in sortlchreitender Entwicklung mehr und mehr verdun-kelle. Niemand konnte zu jener Zeit Voraussehen, daß die Teuerung in wenigen Monaten den gegen-wältigen >Ärad erreichen und die Geldknappheit in so empfindlicher Weise Handel und Verkehr lähmen würd«. Nun werden die Steuern, welche den söge-nannten KriegSgewinn im Höchstsatze mit SO Prozenten treffen sollen, in kurzer Frist und mit aller Hast eingetrieben werden. Man muß nicht einmal ein gebildeter Wirt« schaftSpolitiker sein, um die Folgen einer straffen Durchführung dieser Verordnung für Handel und Gewerb« und — im mittelbaren Zusammenhang« — für die allermeisten BerusSstSnde außer etwa der Landwirtschaft als verderbenbringend zu erkennen. Da alle Waren den 30« bi» 40 fachen Kronenwert erreicht haben, so muß jeder Gewerbetreibende oder Kaufmann da« 30- bi» 40 fache Betriebskapital be-sitzen, um in seinem Betriebe kontinuierlich arbeiten oder der Kundschaft genügend Ware anbieten zu können. Wenn also beispielsweise der Inhaber eine« Geschäfte» mit 80 Prozent feine» Krieg»- oder Revo-lutionSgewinnc» besteuert wird, so müßte er, um •) Beschlagnahmt in der Nummer vom SS. April, nunmehr von der Zensur freigegeben. Z>as Mfpferd. Von Arnold Höllriegel, Wien. Geschichten hört «an, Geschichten . . . Zum Beispiel da« Nilpferd der Menagerie in Schinbrunn widersetzt sich neuerdinz« auf eine ganz unerhört« Art und Weise de» Gesetzen der Republik. Man übernimmt jetzt die Beamten d«S ehemaligen Hofe« in den republikanischen Staatsdienst. Da« heißt diejenige» unter ihnen, die Deulschösterreicher sind. Die anderen können wir nicht brauchen. viele Von den H«fb«amten waren Tschechen. Jetzt haben fie e«. Aber ein tschechischer Angestellter deS weiland Hofe» mufe doch in den Staatsdienst Deutschösterreichs übernommen werden. Mutz. Da hilft kein Gesetz und keine Regierungtverordnnng. Nämlich daS Nilpferd in der Schönbrunner Menagerie ist immer von einem Wärter gefüttert wor« den, der ein geborener Tscheche ist. So war eS im alten Oesterreich, alle großen Tiere hatten »inen tsche-chischen Am>«diener um stch, sonst fühlten ste sich irgendwie nicht wohl. Jetzt aber hat man «S ihnen gezeigt, den großen Tieren der weiland Monarchie. Ihre Gewohnheiten und Launen spielen nicht mehr die geringste Rolle. Di« Revolution ist mit ihnen allen fertig geworden, und ste haben sehr rasch gelernt, stch ,u fügen. Nur da« Schönbrunner Nilpferd nicht. seinen Betrieb halbwegs im Nahmen seiner Friedens-einrichtuug aufrecht zu erhalten, sein Vermögen, im heutigen verminderten Geldwerte ausgedrückt, auf das 200 fache erhöht haben, soll er trotz der Abgabe der 80 Prozent noch gleich leistungsfähig bleiben. ES wird wohl niemand im ganzen Staate SHS existieren, der behaupten wollte, daß dies« Voraus-setzung bei den alten Organisationen auch nur in enlferntester Annäherung zutrifft. Bei einigen Speku-lanten, Schleichhändlern und etlichen korrupten Leuten könnte dies« immense VermögenSvermehrung wohl tatsächlich stattgefunden haben; aber wer kennt sie und wer kann sie sicher fassen? Die Verordnung wird also auf unsere Volks-wirtschaft schädigend einwirken. Ein großer Teil der Unternehmungen wird zurückgehen, ja sogar uotleidend werden und schließlich von jenen übernommen werden, welche in der Krieg»- und Nachkriegszeit geheime Geschäfte gemacht haben. Welche Gefahr diese Ent-wicklung für die gesamte Wirtschaft in sich birgt, liegt nur zu deutlich aus der Hand und braucht wohl nicht näher erläutert zu werden. Diese Elemente, welche mit der Zeit au» ihren Schlupfwinkel» sich immer dreister in die Oeffentlichkeit wagen werde«, können von vorneherein keinen Ersatz für die Solidität der srüheren Geschäftsinhaber bieten. Ihr« zersetzende Tätigkeit wird vielmehr txn Keim zu tiefgreifend«« sozialen Gärungen und Umwälzungen legen, welche da» Fundament des StaatSgebäudeS gefährden können. Die Landwirte werden durch diese neuen Steuern Verhältnismäßig weniger getroffen. Die Ursache liegt in der Kapital»verw«rtung, die in der Landwirtschaft ander» begründet ist al» in Handel, Gewerbe nnd Industrie. Der Landwirt hat seinen Vermögenthaupt-stock, d. i. Boden, Gebäude und Inventar, nicht in Verkehr gebracht. Diese Objekte werden, auch wenn sie zum Teile ersetzt werden müßten, in die Rechnung zur Krieg»gewinnsttuer nicht aufgenommen, obwohl Dieser Dickhäuter pfeift auf den ganzen Umsturz; er ist gewohnt, von einem tschechischen AmtSdiener bedient zu werden und In seinen Dickschädel gehen die neuen Gedanken der Zeit nicht hinein. Man hat dem Schönbrunner Nilpferd zu »er« stehen gegeben, e» werde von nun an nicht mehr von einem k. u. k. Hofbediensteten sondern von einem repu» blikanischen Staat«bediensteten gefüttert «erden. Info» wett war da« dem Nilpferd auch Wurst. Aber wa« für ein unglaubliche« Nilpferd e« ist, da« stillte sich herau«, al« man den Paragraphen an-wenden wollte, nach dem Bürger fremder Staaten in den Dienst unserer Republik nicht übernommen werden dürfe». Eine« Tage« kam statt de« Tschechen ein ordnung«« gemäß angestellter Deutschösterretcher in den Zwinger und bracht« dem Nilpferd sein Futter. Da geschah da« Unerwartete. Auch bei un« noch nicht Dagewesene l Politischer Demonstrationsstreik eine« Nilpferde«. E« drückte der dickhäutigen und dickschädligen tschechoslowakischen Nation seine Sympathien au«. In« dem e« stch dezitlert weigerte, von einem anderen, al« »on einem tschechischen AmtSdiener sein Fressen anzu-nehmen. Rein, e« nahm von einem Deutschen keinen Bissen Heu. So ein Nilpferd! Man kann sich denken, wie unangenehm der Zwischenfall beeren Ort« empfunden wurde. ihr Wert im Verhältnisse zur Friedenszeit um ein Vielfache» gestiegen ist. Dagegen hatte der Gewerbs-mann, der Kaufmann und der Industrielle den größten Teil seine» Vermögen» in Waren angelegt, die um-gesetzt wurde» und deren Verteuerung dem Zugriffe der Behörden unterworfen wird. So muß z. B. ein Schuhmacher, der in FriedenSzeiten ein Warenlager von 100 Kg. besaß, heute mehr als die Hälfte davon verlausen, um die 80prozentige Steuer leisten zu können. Der Landwirt aber, dem lediglich jene Quot« als Einkommen berechnet wird, die er durch Verkauf seiner Bodenprodukte oder seines Viehstande» erzielte, hat nur 50 Prozent und zwar bloß vom Geldwerte seiner Ernte, sonach von einem kleinen Teile seine» VermögenSstande«, abzugeben. AuS dieser Darlegung ergibt sich von selbst die Forderung, daß jedermann nur nach jenen realen Vermögenswerten besteuert werden soll, welche ihm im Kriege zugewachsen sind, also z. B. ein Industrieller oder Kaufmann nur dann, wenn er in seinem Waren« lager die Roh- und Fertigprodukte gegenüber den Friedenszeiten nach dem Gewichte vermehrt hat. Aus diese Weis« würden wohl nur die Kriegs-gewinne? getroffen werden; aber selbst wenn sie ein noch so großes Papiervermögen kxfäßen und zu noch fo gewaltigen Steuerleistungen herangezogen würden, is wäre dennoch unmöglich, mit diesem Einkommen den riesigen Bedarf de» Staates zu decken; denn unser Land ist trotz der vielstelligen Kontoziffern und der Papiergeldflut an realen Werten ärmer geworden. Der Aufbau der neuen Wirtschaftsordnung kann nur schrittweise erfolgen, jede Gewaltsamkeit erschüttert den Wirtschaft»organi»mu», dem wir angehören. Denn die Voraussetzung jeder Steuerauflage ist und bleibt di« Leistungsfähigkeit. Nach Durchführung diese« Steuergesetze» wird in Slowenien wenig Arbeit zu finden und wenig Wm zu erhalten sein. Die übrigen Staaten, die Der letzte Kabinett«rat soll stch mit der Affire befaßt haben. Man spricht von einer Note de« tschecho-slowakischen Gesandten. Man kann nicht wissen, ob nicht eine Bestimmung de« Vertrage« von Saint-Ger-maln, auf die Nitpferdfrage angewendet, unangenehme Berwicklungen herbeiführen kann. Jedenfall« hat der tschechische Statton«vorstand von Lundenburg erklärt, er lasse Sohlenzüge solange nicht über di« Isterreichische Grenze, bi« dem tschechoslowakischen Nilpferd volle Genugtuung widerfahren Ist. E« steht zu befürchten, daß di« Wiener Straßenbahn wieder einmal eine Woche lang nicht verkehren wird. Unterdessen frißt da« Nilpferd «ur, wenn der tschechische Wärter da« Futter bringt. Und da man ein teure« Nilpferd doch nicht per-hungern lassen kann wie einen Menschen, wa« soll man tun? Ich ahne, wie die Angelegenheit au«gehen wird. Bei un« in Oesterreich, im neuen wie im alten, be« hält ja doch immer derjenige recht, der stch nicht« ge« fallen läßt und der energisch demonstriert. Ohne Zweifel wird man da« Gesetz zugunsten de» tschechischen Nilpferdwärte«» abändern müssen. Da« Nilpferd von Schönbrunn erkennt den neuen Zustand der Ding« in Mitteleuropa nicht an und basta. Di« Nationalversammlung wird demnächst noch über eine GesetzeSvorlage zu beraten haben: lex Nilpferd. Hoffentlich geht darüber di« Koalition nicht in di« Brüche. Geile 2 (SiiÜi er 3 e 11 u u a ' 44 U / Nummer 52 ebenso wie unsere Gebiete durch den Krieg in Mit» leidenschaft gezogen wurden, haben die Steueßsä^e, welche im ursprünglichen Entwürfe den unsrigen gleichkamen, nach und nach wesentlich gemildert. Ja, iu Deutschösterreich ist man sogar aus den Gedanken verfallen, die neue Verteilung der öffentlichen Lasten den einzelnen BerusSkategvrien aufzuerlegen, welche die Abgabe» wieder den jeweiligen Preisen aufschlagen können. Das gibt einen vernünftigen Ausgleich in der bestehenden Wirtschaftsordnung, von der sich da« dreicinige Königreich weniger weit entfernt hat alS Deutschösterreich. UnS wird es gehen wie dem HanS im Glück. Wir sind bildlich gesprochen — in den neue» Staat mit einem Goldklumpen eingetreten, haben hievo» bei der zweiten Bankuoteuabstempelung 20°/0 abgegeben »nd ihn schließlich im Verhältnisse 4: l gegen Kronendinar eingetauscht. Wenn wir nun noch 80 % abzuliefern haben, so werden wir zu guter Letzt froh sei» müssen, vom Goldklumpen noch eine magere GanS heimbringen zu können. Man versuche nicht, unseren Ausführungen mit dem Einwände zu begegnen, daß wir kapitalistische Interessen vertreten, sondern man setze sich mit unserm Argumenten auseinander. Wenn man uns verstehen kann und will, so wird man unschwer begreisen, daß durch den Schutz von Handel, Htdustrie und Gewerbe in weiterer Linie anch die Interessen der Allgemeinheit gewahrt werden. Von der Schwächung unseres Wirtschaftssysteme? würde auch der slowenische Bauer keinerlei Nutzen ziehen; wenn in seinem Haushalte die Zahl der Esser sich vermehrte »nd hierzulande keine Verdienst-Möglichkeit mehr sich böte, so würde er seine Söhne «nd Töchter in die Fabrik nach Belgrad, Sarajewo oder Agram schicken und die Bedarfsartikel von weither beziehen müssen. Gewiß muß unseren Finanzen bald und gründlich geholfen werden; der jährliche Fehlbetrag von 1'/, Milliarden in unserem Staatshaushalte führt eine beredte, eindringliche Sprache. Aber man beliebe, unseren Vorschlag auf Einführung einer Kopssteuer zu erwägen, den wir vor Monaten in diesem Blatte begründet haben, ohne leider bisher an maßgebender Stelle hiesür Verständnis zu finden. Wenn man zu den riesigen Aussuhr- und Einfuhrzöllen gegriffen hat, welche ja nichts andere» darstellen als eine indirekte Besteuerung der Bevölkerung, so ist nicht einzusehen, warum eine Kopfsteuer, die, aus 200 K für da» Jahr und für die Person gerechnet, einen Ertrag von zwei Milliarden abweisen würde, nicht praktikabel erscheinen sollte. Diese Kopssteuer soll nicht einsach mit einer Ha".dbewegung al« »«sozial abgetan werden, denn sie würde ja selbstverständlich nicht vom Arbeiter oder Angestellten getragen werden, sondern müßte unbedingt wieder ans den Unternehmer usw. überwälzt werden können. Von der gegnerischen Presse verlangen wir aber, daß sie in dieser entscheidenden Frage einmal ernsthast und sachgemäß mit un» disputiert, da sie sich in Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten gar so tüchtig mit un» umtut. Deutsche und Serben. Von Graf Spiridion Gopievit, Berlin. Der Weltkrieg hat die Einigung der Serben, Kroaten und Slowenen in ein Jugoslawien von 14'/, Millionen Einwohnern mit sich gebracht, da» nun an die österreichische Republik grenzt, die doch in absehbarer Zeit sich mit Deutschland vereinigen wird. Diese Nachbarschaft allein schon macht engere Beziehungen zwischen Deutschen und Südslawen selbst-verständlich. Deutschland wird aus die Naturerzeug-niste Südslawien» angewiesen sein und d'esc» aus die Kulturerzeugnisse Deutschland. Oesterreichs. Aber außer diesen Handelsbeziehungen werden vermutlich nach Eintritt normaler Zustände deutsche Reisende das an Naturschönheiien Italien übertreffende Dalmatien und andere Teile Jugoslawien» besuch:», die durch Naturschönheiten ausgezeichnet sind oder in ethnographischer »nd archäologischer Beziehung Interesse bieten. Außerdem ist noch der Umstand nicht z» übersehen, daß bei dem Bölkergemisch von Südosteuropa eine genaue ethnographische Grenze nicht zu ziehen war und überdies politische Gründe das so natürliche Selbstbestimmungsrecht der Völker verhinderten. Während also einerseits noch eine Million Serbokroatcn unter bulgarischer, griechischer und italienischer Herrschast verblieb (von den serbi-schon Oasen in Ungarn nicht zu reden), kamen ander-seits fast ebenso viele Nichtscrben — meist Deutsche iu Südungarn, Kroatien »nd Slowenien — unter jugoslawische Herrschast. Diese werden also künftighin notgedrungen sich mit der serbokroatischen Sprache ebenso vertraut machen müssen, wie jene Deutschen, die aus geschäftlichen oder touristischen Gründen Jugoslawien bereisen werden. Denn wenn auch jeder gebildete Südslaive deutsch versteht, so ist dies doch uicht bei den übrige» der Fall, mit denen der Jugo-slawien besuchende oder dort wohnhafte Deutsche iu Verkehr tritt. Die Verständigung zwischen Deutschen und Süd-slawen ist mit durch die frühere Habsburgische Regierung aus politischen Gründen künstlich verhindert worden. Ich habe an einer solchen Verständigung wie am Abschleifen der Reibungsflächen seit 45 Iahren gearbeitet, weil ich mich gewissermaßen als Binde-glied zwischen Deutschtum und Slawentum betrachtete. Durch meine Mutter habe ich nämlich auch deutsches Blut in den Adern, wenn auch alle meine Vorfahren bis zum Jahre 636 hinab Serben waren und ebenso fast alle ihre Gattinnen. Denn die paar byzantinische« Prinzessinnen meiner königlichen Ahnen des Mittelalters und die zwei venezianischen Gräfinnen meiner Ahnen des 17. Jahrhunderts falle» nicht ins Gewicht. Zudem ist mir das deutsche Volk durch meine deutsche Erziehung näher getreten. Man wird c» also begreiflich finden, daß ich mit Vergnüge» jede Gelegenheit ergreife, sowohl dem deutschen wie dem serbischen Volke zu nützen. —"ToMcheer Wage- \ (Von unserem Gottscheer Mitarbeiter.) Die Wogen, die im Jahre 1919 über unser Län^chen hereinbrachen und alle», wa» im Ent« ferutchen eine deutsche Farbe trug, wegzuschwemmen drohte^, beginnen sich allgemach zu legen, um einer besseren ^Einsicht Raum zu gestatten. Freilich wandeln wir auf Ruinen, daS Zer-störungSwerk war gründlich und brachte un» um allen mit großen Opfern geschaffenen Lehranstalten, die einstens unser Stolz waren. Et« Johimn Stampf! hat umsonst seine Stif-tungen errichte», ein Benedikt Knapp umsonst seine ganze Tatkraft Eingesetzt, um un» den Kampf um« Dasein zu erleichtern. Trösten wir^unS mit dem Gedanken, daß wenigsten» zwei Geschlechterfolgen diese Segnungen genossen l X Bald werden dieXletzten, die dieser unvergeßlich schönen Zeit angehört«, abgestorben oder auSge« wandert sein und — dn Rest ist 5ch»eigen. Wie viele schöne Erinnerungen tauchen im Geiste der spärlichen Uev^rlebenden auf, wenn ste fünfzig Jahre zurückblicken! WaS machte e» sür ein Aussehen, alS Univer sität»profesfor Dr. K. I. Schröder di« düstere Bal-lade von der „Totenbraut" im BolkSmunde vorfand, denselben Stoff, den G. A. Bürger später in seiner »L.onore" behandelte! \ Welchem Beisall fand die >pl!gottscheerische Gruppe in Volkstracht beim Kaiferjub^äumS-Festzuge im Jahre 1903 in Wien! \ Zahlreiche deutsche Gelehrte besitchten unser sprachliches Eiland, um die Eigenart eine» Völklein« kennen zu lernen, daS in seiner «bgeschieddnheit alte Sitten und Gebräuche treu bewahrt hatte, Vb!» der Umsturz kam, der alles begrub. \ ES versank, wa? wir für die Ewigkeit Vbaut glaubten, ohne jeden Ersatz! \ Und wir hielten uns d»ch für so harmlos, daß un« der schlimmste Femd nicht» Böses nachsagn konnte, denn daS Verhältnis zwischen un« und den slowenischen Nachbargemeinden war durch keinen Mißt»» je getrübt worden! Der Gottichcer war schon vermöge des Hausier-hai^ttls ein Weltbürger mit dem Wahl^prnch: Leben und \fcen lasse»! nm Beweis diene, daß er einen LakaS Zv.lec zum Ehrenbürger ernannte und mit Reisnitz, das seiuerzeitVnit Gottschee zusammen zwei Abgeordnete in den Landtag entsendete, ein Kompromiß a'ischloz wonach Fra« Biönikar ein Mandat erhielt. ES mug^ der grausame Krieg kommen, um dieses freunduambarliche Verhältnis zu »erstören. Im Ar.f.itfve war der Druck besonders hart; in dem BeflrebenV,aufzuräumen". unterliefen manche Willkürlichsten, n bei Sequestrationen, die aus-wärts lebende Besimr stark beeinträchtigten und mit verschiedenerlei MaßVchandhabt wurden. Bei einer in Wßen wohnhasten Witwe, die in Mrauen HauS und Hc\ besitzt, wurde besonder» arg und rücksichtslos gewirllchafiet: die von ihr anze-baute Feldsrucht wurde Vschlagnahmt, das Wohn« HauS vermietet, sie selbstV ist durch die schon seit Jahresfrist sich hinziehend^ Verweigerung der Ein-reisebewilligung gezwungen. 1 in Wien zu hungern, wo sie sich beim Anstellen obStidrein ein Bein brach! Andere Angehörige versehen Ortschaft blieben unter den gleichen Umständen unbehelligt und durften sich ungestört ihres Besitzes erfreuen. Solche Fälle sollten doch vermieden und de m Sequester, der nebenbei »nrain^ ist, Weisungen erteilt werden, sich größerer Unparteilichkeit zu be« fleißigen. Die Frau hat bi» heute noch mne Erlaubnis zur Heimkehr erhalten! V Auf solche Art verscherzt man Mutwillig die Neigung eine« Volke», da» seit Jahrhunderten al« gutmütig bekannt war. Der ganze Rummel seit dem Eisenbäb»erstreik hatte niemals einen ernsten Hintergrund und wurde nur künstlich aufgebauscht, um Maßnahmen «u ent-schuldigen, die übertriebener Angst entsprang« und ohne ruhige Prüfung der Sachlage vorhängt wurden. Y Wie schon «ingang« erwähnt, beginnen sich 'die Wogen zu glätten; man fahre aber nicht sotzs, Unzufriedenheit grundlos zu entfachen. Da» beste Mittel, die Aufregung zu beschwich-tigen, ist weise Mäßigung. Politische Rundschau. Inland. Huldigung der Deutschen in Laidach. An dem allgemeinen Empfange von Abord-nungen, die dem Regenten Alexander am 27. Juni vom LandeSpräsidenten Dr. Brejc vorgestellt wurden, hat namens der Deutschen Laibach» und de» früheren Herzogtums Krain eine Abordnung de« Laibacher Kasinoverelne» und der Philharmonischen Gesell-schaft, bestehend au« den Herren: Anton Sraf Barbo, Franz Galle, Dr. Fritz Luckmann. Dr. August Schweiger und Dr. Hugo Vinzenz Fürst Windisch-grätz teilgenommen. Die Deutschen von Gottschee waren bei dem Empfange durch die Herren Bürger-meister Al»iS Loy und Dechant Ferdinand Erker vertreten. Die Ansprach« des Bischofs Napotnik. Nach dem ursprünglichen Programm hätte beim Galadiner in Marburg Bischof Dr. Michael Napotnik die feierliche Ansprache an den Thron-folger-Regenten halten sollen. Der Text der Rede war dem Ministerrate zur Genehmigung vorgelegt und der PassuS »Wir lieben daS vom Papste Be-nedikt anerkannte Königreich" in den Satz „Wir lieben unser Königreich' abgeändert worden. Da sich aber in der slowenisch-liberalen Presse ein ge-reizt« Widerstand gegen die Person de» Bischof» Napotnik alS Vertreter der Marburger Slowenen geltend machte, wurde die Rede überhaupt vom Programm gestrichen. Vereinigung der orthodoxen anglikanischen Kirche. und Bei der allgemeinen Kirchenversammlung, die im Jahre l?21 in die Hagia Sophia nach Konstan- Nummer 52 tinopcl einberufen wird, soll die Vereinigung der orthodoxen Kirche mit der anglikanischen vollzogen werden. Das Wahlrecht der Optlonsberechtigten Der Z 9 deS Wahlgesetzentwurfes enthält in der vorgeschlagenen Fassung die Bestimmung, daß jene Bewohner de« Königreiches SHL außerhalb Serbien« und Montenegro», welche nach den Friedenverträgen mit Deutschland, Deutschösterreich und Ungarn daS OptionSrecht für diese National« Staaten haben, nicht als Staatsbürger im Sinne diese? Gesetze» zu betrachten sind und sohin, da daS Wahlrecht bloß jugoslawischen Staatsbürgern zusteht, bi» zum Ablauf der OptionSsrist auf keinerlei Wahlrecht Anspruch erheben können. Phillipp Uratnik besprich« im Laibacher Naprej diese Gesetzesklausel vom slowenischen Standpunkte und kommt, indem er die im § 80 des Friedensvertrages von St. Germain ausgesprochene Definition der „nach Abstimmung und Sprache sich von der Mehrheit der Staatsbürger unterscheidenden- optionsberechtigten Personen al» dehnbar und unbestimmt bezeichnet, zu dem Schlüsse, daß die Feststellung der unter diese Kategorie fallen-den Personen in den Jugoslawien bereit» zner-kannten Gebieten den willkürlichen Machenschaften der jeweilig herrschende» Parteien überantwortet würde, in den strittigen Gegenden (Abstimmungsgebieten) aber in Anbetracht der von Altisterreich aus Grund der .Umgangssprache" aufgestellten Natioualilätenstatiftik in einem dem slowenischen Volke nachteiligen Sinne vorgenommen werden könnte. Der Verfasser erhebt deshalb die Forderung, daß die erwähnte Bestimmung im §9 de» Wahlgesetzentwurfe«, über den noch nicht die endgültige Entscheidung gefallen ist, dahin abgeändert werden solle, daß die »ach dem Wortlaut der FriedenSver-träge optionSber.chtigten Personen wahlberechtigt seien, wenn sie entweder protokollarisch auf da» OptionSrecht verzichten oder sich bei einer neuerlichen Volkszählung zu einem der drei jugoslawischen Sprachs'.ämme bekennen. Diese letztere Lösung, die vom deutschen Standpunkt ui,a,il.ehmbar ist, da sie allen in den okkupierten Gebieten wohnhaften Staats-bürgern deutscher Zunge da« Wahlrecht aus Option»-dauer ebenso aberkennen würde wie die vorgeschlagene Fassung deS Gesetzentwurfes, bezeichnet der Verfasser selbst al» verwickelt und ungerecht. Jedenfalls wird zu dieser Frage, sobald einmal die Wahlvor läge Gesetzeskraft erlangt hat, im einen wie im an-deren Falle nochmals grundsätzlich Stellung zu nehmen sein. Sequestrierung des Vermögens von Untertanen feindlicher Staaten. Einer Meldung zufolge hat der Jnstizminisier Marko Triskovic der Nationalvertretung einen Gesetzentwurf zugehen lassen, nach welchem da» Vermögen von Untertanen feindlicher Staaten unter staatliche ZwangSverwaltung gestellt wird. Bis zur parlamentarischen Erledigung dieses Gesetze» soll die Frage durch eine »rovisorische Verordnung geregelt werden, die der Thronfolger-Regent Alexander bereit» mit seiner Unterschrift genehmigt hat. Ausland. Die Wirksamkeit der Reparation« Kommission in Wien. Wie au» Wien berichtet wird, hat die ReparationSkommission, wenn auch nicht offiziell, bereit» mit ihrer Tätigkeit begonnen und eine Uebe?Prüfung »er Verwaltungsverhältnisse in den Wiener städti-scheu Großbetrieben vorgenommen. Aus Grund der gemachten Wahrnehmunzen wurde ein Bericht nach Paris abgesendet, in welchem gefordert wird, daß insbesondere die Wiener städtische Straßenbahn sowie die Elektrizität?- und Ga»anstalt unter Sequester gestellt werden soll. Nach Einlangen der Bewilligung wird die ReparationSkommission sogleich mit der Verabschiedung der entbehrlichen Angestellten beginnen und die ununterbrochen- zehnstündige Arbeitszeit in den genannten Betrieben einführen. Die sozialdemokratischen Kreise sind vom Vorhaben der ReparationSkommission unangenehm überrasch», während die Christlichsozialen und Großdeutschen diesen energische» Schritt der ReparationSkommission gutheißen, weil nur auf diese Weise die passive Bilanz der erwähnten Unternehmunzen beseitigt werden könne. Ein gwischenfall bei den SoKol-feierlichkeiten in Prag. Beim Empfange der zu den Sokolfeierlichkeiten in Prag erschienenen auswärtigen Gäste durch den Prager Bürgermeister Dr. Baxa spielte sich ein viel- Cillier Zeitung bemerkter Zvischeusall ab. Als der italienische Ver« tretrr in einer deklamatorischen Ansprache erklärte, daß sein Vaterland Italien immer für die Freiheit aller unterjochten Völker gekämpst habe, erhoben sich die jugoslawischen Delegierten und verließen demonstrativ und korporativ den Saal, in den sie erst nach Beendigung der Rede deS italienischen Vertreters zurückkehrten. Ungarische Regierungskrise. In der letzten Sitzung der ungarischen National. Vertretung hat der Ministerpräsident Simony-Semadam den Rücktritt de» Kabinette» mitgeteilt. Die größten Aussichten zur Bildung der neuen Regierung hat Graf Bethlem, welcher aus sein Programm die Regelung der Finanzen, die Lösung der Judensrage und die Verbesserung der milrtä-rischen »nd volitischen Lage geschrieben hat. ES ist aber auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß sich die Offiziere der Gewalt bemächtigen und eine Militärdiktatur ausrichten, zumal die Bevölkerung im nationalen Heere die wirksamste Bürgschaft für den Schutz der staatlichen Interessen im Auslande erkennt. Der deutsche Sprachunterricht in Elsah Lothringen. Vor kurzem Hai in Ctraßbnrg eiue Konferenz der evangelischen Psaner aus El aß Lothringen statt-gesunden. In einer einstimmig angenommenen Ent-fchließung wnrde die Forderung ausgestellt, daß mit Rücksicht auf daS religiöse Leben in allen Volki-schulen der deutsche Sprachunterricht beibehalten werden mjisse. _ Aus Stadt iiiih Land. Fuhballwettspiel Eillier Athletiker siegen gegen i^porlni klub 4 : 2 (1:1). Mit sichtlicher Spannung wurde da» erste Treffen der beiden hei-mischen Mannschaften am vergangenen Dienstag (29. Juni) erwartet. Die Athletiker, die bei den MeisterschaflSwettspieleit Ttchtige» geleistet haben, sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben, wogegen die Mannschaft de« Sportni kluv durch erhaltene Verstärkung ein schönes Zusammenspiel bot. Der schleppende Verlaus der ersten Halbzeit beweist, daß die Athletiker auch bei einem voraussichtlich schwä-cheren Gegner eS notwendig haben, ein schönes Kombinieren zu zeigen, nicht aber sich aus Einzel-lcistungen zu verlegen, waS diesmal das Spiel sehr beeinträchtigte. Auch wird eS notwendig sein, da» richtige Decke» und Platzhalten wieder neu einzn« studieren. Eine richtige Umstellung mit einigen flin-keren Kräften würde gewiß auch zu« Nutzen der Mannschaft fein. Sportni klub hat Abstoß, kann jedoch de« Ball nicht vorbringen, ein rasche» Ein greisen der Athletiker und daS erste Tor wird in der 2. Minute erzielt. Diese» so schnell erreichte Tor führt zum schleppenden Spiele der Athletiker. Der Sportni klub versucht einige gut eingeleitete Angriffe und eS gelingt auch der linken Verbindung in der 30. Minute unter dem Beifall des Publikum« daS Torverhältnis auszugleichen. In der zweiten Halbzeit »erden die Athletiker etwa» rascher und erzielen in der 10. Minute durch die linke Verbi,,-dung daS zweite Tor, welchem in der 22. Minute daS dritte folgt. Mehrere fcharfe Angriffe der Athle-titer werden durch die sichere Verteidigung des «portni klub glänzend abgewehrt, trotzdem schienen die Blaugelben in der 33. Minute daS vierte Tor. Gegen Schluß deS Spiele? bemerkt man, daß die Mannschaft deS Sportni klub noch immer frisch aus den Ball geht und sich eine Ecke erzwingt, welche in der 43. Minute in ein Tor verwandelt wird. Bei den Gästen war viel Training zu bemerken, die Verteidigung leistete gute Arbeit, die Stürmer-reihe war flink und verfügte über eine rasche niedere Kombination. VecbandsschiedSrichter Butina zufrieden-stellend. Die Liedertafel des Cillier Männer gesangvereines findet heute Samstag den 3. Juli im großen Saale deS Hotel» Union statt. Nach Erledigung der Vortrag»ordnung ist ein Tänzchen geplant. Karte» an der Abendkasse. Evangelische Gemeinde. Sonntag, vormittag» um l0 Uhr, findet >m evangelischen Gemeindesaale die ordentliche JahreS-Gemeindever-sammlung statt, an die alle Stimmberechtigten noch, malz erinnert werden. Eine Fahnenaffäre in Gonoditz. Man ichreibt un»: Zur Begrüßung deS Thronfolger-Regenten hätte auch der hiesige deutsche Gesang-verein mit der VereinSsahne ausrücken sollen. DaS Mitbringen von VereinSsahne» war allgemein nicht Seite 3 nur zugelassen, sondern direkt angeordnet worden und ist auch, wie wir erfahren, in anderen Orten programmäßig vor sich gegange». Plötzlich wurde hier am Vortage da« Mitnehmen von Fahnen überhaupt verboten, angeblich wegen deren zu geringer Anzahl, tatsächlich aber, weil die VereinSsahne de» deutschen Gesangvereines gewissen Personen mißliebig erschien. AlS nun bei der Ausstellung am 29. Juni die VereinSsahne weggeschickt werden sollte, hat sich der ganze Gesangverein korporativ vom Empfange ab-sentiert. ES mag dahin gestellt bleiben, ob dieser im ersten Impuls gefaßte und sachlich unleugbar be-greifliche Beschluß auch zweckmäßig war; bic Schuld an diesem störenden Vorkommnis sällt aber zur Ganze auf die Arrangeure bei der Gegenseite, welche sich nicht scheuen, bei solchen feierlichen Anlässen ihren kleinlichen Gesichlswinkel hervorzukehren und durch eine ganz unverständliche Sekkatur die Gono-bitzer Deutschen vor den Kopf zu stoßen. Manche Leute sind eben von Gift und Galle so durchseucht, daß sie sich skrupellos über alle höheren Rücksichten hinwegsetzen, wenn sie nur ihrer unbezähmbaren Leidenschaft frönen können. Beim Post und Telegraphenamt in Römerdad ist vor einiger Zeit eine öffentliche Sprechstelle errichtet worden. Die Telegrammgebühren in Deutsch-österreich belansen sich, vom 1. Juli angefangen bet der Absendung nach dem Königreiche SHS auf l Krone für das Wort, Zcitungstelrgramme auf 50 Heller. Die geringste Gebühr beträgt 10 Kronen. Die Kriegsgerichte, die zu Beginn des Kriege» eingesetzt wurden, haben ihre Tätigkeit ab« geschlossen und sollen bereits in den nächsten Tagen aufgelöst werden. Etwa noch in Schwebe befindliche Angelegenheiten sollen von einem eigen« dazu be-stimmten Richterkollegium in Belgrad erledigt werden. Am öffentlichen Realgymnasium Iu ranek (Piivatgymnastum mit OeffentlichkeitSrecht) Wien, 3. Bezirk, Buchseldgasse 4. mit dem ein Schülerheim und Nachhilfeunterricht verbunden ist, finden die AusnahmSprüsungen Ansang Juli und Mitte September statt. Französisch statt Griechisch. Für gute Verpflegung ist vorgesorgt. Prospekte und Auskünfte iu der DireltlonSkanzlei. Mit dem Friedensoertrage von Versailles scheinen die Pariserinnen höchst unzufrieden zu sein, da seit Kriegsende in der ftanzö-fischen Hauptstadt die Seidenstrümpfe fast gänzlich ausgestorben sind. In einem Pariser Blatt widmet eine Leserin dem Seidenstrumpf eine» recht elegisch gehaltenen AbfchiedSruf, indem sie in die Klage aus-bricht: „War es der Mühe wert, den Sieg;u erringen, um dann Strümpfe aus Baumwolle tragen zu müssen? Und in Berlin, im besiegten Berlin, tragen die Damen seidene Strümpfe! Ist da« gerecht? Redet mir nicht mehr von eurem Frieden»-vertrage! Unsere Diplomaten sind Hornochsen." Wirtschaft und verkehr. Die Filialen der österreichisch unga-rischen Bank, die sich aus dem Gebiete de» Königreiche» SHS befinden, sind mit 1. Juli in den Besitz der Nationalbank in Belgrad übergegangen. Die Börsenverwaltung in Belgrad hat beschlossen, außer einer Effektenbörse auch noch eine Produktenbörse für den Handel mit heimischen Er-zeugnissen, vor allem mit landwirtschaftlichen Produkten zn errichten. Zwei VerwaltungSmitglieder wurde« mit der Aufgabe betraut, gemeinsam mit kausmän» nischen Fachleuten, Exporteuren und Bankier» alle zur Eröffnung der Börse notwendigen Maßnahmen vorzubereiten. Ein Postscheckamt ist mit 1. Juli in Agram eröffnet worden. Die Amtsräumlichkeiten befinden sich in der Nationalbank SHS in der JurS'cgasse Nr. 2l. Verdorbene Lebensmittel befinden sich, wie die Belgrader Politik« meldet, in den Maga-zinen dkS ErnährungSministeruuns. Um den unvermeidlichen Schaden zu vermindern, heißt eS, sollen die aufgestapelten Vorräte nunmehr feilgeboten werden. Die Ausfuhr von Obst, welches aus ein-fache Weife zubereitet wird (verkleinert, geschält, geräuchert, getrocknet), ebenso von trockenen Pflaumen, Kirschen usw. Mandel-, Hasel- und Wallnnßkeruen usw. ist gegen Entrichtung von 30 Dinar für 100 kg gestattet. Die Holzabteilung der Kroatischen Landesbank (Essegg) wurde in eine Aktien-gesellschaft unter dem Namen .Narodna snmSka in-dustrija d. d." mit einem Kapital von K 12,000.01)0 Seite 4 wilcheS auf Ä 24,000.000 eihöht wurde, umgewandelt. Wie die französische Hilfe für Deutsch österreich aussieht. AuS Wien wird un» ge-schrieben: In hiesigen parlamentarisch«'» Kreisen will man wissen, daß in Cpa auch von Deutschisterreich die Ncdc sein und di? politischen ZwangSbcdiugungcn von Sak't Germain noch verschärft werden sollen. Vielleicht ist dieses Geiücht indessen nur eine Wirkung der Sicherst unfreundlichen Haltung, die Frankreich neuerdings gegenüber Deutschösterreich einnimmt. Vor allem hat die durchaus ablehnende Haltung, die man in Paris in der F^age der Regelung der VoikriegSfchuldtn eingenommen hat, hier aufs aller-peinlichste überrascht. I» Paris beharr! man darauf, daß für jede Krone einer VoikriegSschuld 103 Eeu-llmcS, die heute einem Werte von wehr als zwölf Kionen entsprich.'», bezahlt wceden sollen. In Deutsch-land erfolgt eine Generalabrechnung, das Reich nimmt im Interesse der Gefamlwütfchaft die Agiolast aus sich und wird sich zum Teile durch eine entsprechende B.stcueruilg der im Kriege erzielten Agiogewinne regrefsieren. In Deulschöslmeich ist infolge der un> gunstigen Finanzlage deS Staates ein solcher Aus !v g ausgeschlossen. Richt nur Tausende von Geschäfts-lcuten, sondern auch die meiste» Wiener Banken wären bei einer solchen Uuuechuuug sofort pasiv. Die Verbindung, die die österreichische Kreditanstalt mit dem amerikanischen Kapital gesucht hat, bezweckt wohl eine politische Verstärkung der Stellung de» Wiener Bankkapllal« für den Fall, als Frankreich auf feinem Standpunkte verharren sollte. Auffallend ist dagegen, daß im Gegensatze zu der pessimistischen Auffassung aller anderen Wiener Banken die Boden-kreditanstalt gerade in der letzten Zeit sich immer stärker in französischer Richtung orientiert hat. Am deutlichsten kommt dies in den der genannten Bank lahesteheuden Blättern des Steyrermühlkonzerns zum Ausdrucke. Wahrend das Neue Wiener Tagblalt, das feste Abonnenten Hai, kräftige Rcklamenotizen für Frankreich bringt, greift das Acht-Uhr-Abend blatt, das rm Kolportagcwege verbreitet wird, also weniger politische Rücksichten zu nehmen brauch«, in der heftigsten Weife Deutschland an. DaS ist offen-sichtlich französische Marke, dir indessen dem hiesigen Geschmacke umsoweniger entspricht, als man Grnnd zur Annahme zu haben glaubt, daß die jüngste Kredithilse für Deutschösterreich nur zu dem Zwecke eingeleitet werden soll, um durch die Verpfändung alles deutschösterreichischen Eigentums eine interna-tionale Anleihe zu fundieren, deren Ertrag zum großen Teile dazu dienen soll, Frankreich die Tilgung seiner Dollarschulden zu ermöglichen. Englische Darlehen. Zum Zvecke des Wiederaufbaues der zerstörten Gegenden und zur Linderung der Not Hit die großbritannische Regierung an mehrere Staaten Darleh.n gewährt; Belgien erhält 4,995.000, Denlschösterreich 3,794.000, Rumänien 1,606.000, Jugoslawien 1,156.000 und Polen 942.000 Pfund Sierling. Einer Rekord Ernte geht, wie aus Amerika berichtet wird, Argentinien entgegen. Die heurige Ernte in dieser Republik wird auf 58 Millionen Meterzentner geschäht und dürste sonach die Höchst« ernte aus dem Jahre 1913/14 um 43 Prozent überschreiten. _ Aste drr Wurkn deren Einfuhr aus dem Auslande verboten ist. (Wichtige Abänderungen). Mit Entscheidung des Finanzministers vom 10. Juni 1920, Zl: 38185, ,st die Liste der dem Einfuhrverbot unterliegenden Waren, die vom Mini-sterrat am 19. März beschlossen, am 31. März 1920 im Amtsblatt Ro. 41 veröffentlicht und von der Cillier Zeitung in der Nummer vom 11. April ausführlich iu deutscher Uebersetzung wiedergegeben wurde, in folgenden Punkten abgeändert worden. A. Die Einfuhr folgender Waren ist erlaubt: 276 Sammet für Herrenkleider; 283 Schuhbänder ; 351 Malerpatronen(-schablonen); 359 Erzeugnisse auS Pferdchaaren; 372 Schuhwartn anS Geweben aller Art, ausgenommen seidene und halbseidene; 413 Bürsten für Friseure und Zahn» bürsten; 410 Beinknöpse und HornklApfe sowie Knöpfe auS anderem einfachen tierische» Material; 434 Sesselsitze; 440 Kämme und Knöpfe, ansge. nommen auS seinem und feinstem Material; 444 Hornknöpfe; 456 Malerpatronen(-fchablonen); 505 Cillier Zeitung Porzellan knöpfe; 558 Glabknöpfe; 572 Knöpfe, Schnallen und Schließen und andere aus Eisen oder Stahl verfertigte Bedarfsartikel für die Her-stellung von Männer- und Fraueukleidern; 595 Zinkknöpse; 6)5 Zinnkuöpse; 622 Kupsererzeug-uisfi-, die für den technischen Bau- und gewerblichen Bedarf v«,wendet werden; 630 Gegenstände für Uniformen und Meßgewänder: gewebte oder ge-wirkte Bänder ohne Rücksicht auf dos Material, die «ach der Art der Erzeugung für den Schmuck oder die Herrichtung von Männerhülen dienen, falls sie von Hütmachern eingeführt w.rden. B. Die Einfuhr folgender Waren ist verboten: 374 Lackleder; 379 Bcfchuhung auS Lackleder oder aus solchem Leder erzeugte Zeile; 366 Be-schuhung aus Hirschleder oder Teile aus solchem Leder; zugeschnittene» Lackleder für Beschuhung Und schließlich Kupfererzengnifse, die nicht für technischen, Bau- oder gewerblichen Bedarf bestimmt sind. Nach dem neuen Erlasse ist der Minister er-mächligt, die Einsnhr aller für industriielle, Fabriksund gewerbliche Unternehmungen notwendig,er Gegen-stände zuzulassen, jedoch unter besonderer Beauf-sichtiguug der Verwendung, die von: Finanzminister vorgeschrieben w>rd. Unter denselben Bedingungen ist der Import von Verbandsmaterial uud chirurgi-schen BcdarfSariikcln wie auch von apolhtkarifchen Meßinstrumenten zulässig. Die oben unter L angeführte Ware, die nunmehr dem Einfuhrverbote unterliegt, darf eingeführt werde», wenn sie im Verlaufe von 10 Tagen nach Jnkraft-treten dieses Erlasses oder vor dieser Zeit ausgegeben wurde uud im Lause von zwei Monaten in unserem Gebiete einlangt. Bezüglich der zu erfüllenden Lt. dingungen und der zu erbringenden Belege zelten die in» Erlasse vom 22. März, Zl: 22892, an-geführten Vorschriften. Dieser Erlaß gilt sowohl für Reisende als auch für Postsendungen. Jene Gegenstände, deren Einfuhr nach der Ver-ordnuug vom 19. März 1920 verboten war und nach dem vbenstehenden Erlasse wieder sreigegebeu ist, dürfen unsere Staatsbürger, die aus dem Aus-lande zurückkehren, wo sie stch de» Verdienste» wegen aufgehalteu haben, einführt». Der Wert darf den Betrag von 100 Dinar nicht überschreiten. Allerlei Lustigls. Treulot. «Ihr Bruder besucht Sie ja gar nicht mehr, Minna?" — „Ach! Der Lump hat sich eine andere Schwester angeschafft!" ' Ehezwist. „Gott fei Dank! Der schmerzende Zahn ist heraus!" — „Glücklicher Zahu!" — „Weshalb sagst Du da»?" — »Weil er aui dem Bereich Deiner Zunge ist." Im Eifer. Schleichhändler: „Wie?Zu teuer ist Ihnen meine Butter? Was «einen Sie wohl, was ich dabei noch zusetze?" — Kundin: „Margarine?" Geständnisse. „August", sagte die Jung-verwählte, „ich — ich muß Dir ein Geständnis machen. Jetzt, da wir verheiratet find. Kannst Du mir verzeihen, daß ich Dich getäuscht habe? Mein linkes Auge ist nämlich au» Glas . ." — „Macht nicht»", sagte der junge Ehemann, „dann will ich Dir auch gleich ein Geständnis machen. Der Diamant in Deinem Trauring ist'S auch!" Der schlaue Fritz. „Unser Fritz ist jetzt Geigenspieler im Kino." — „Da kratzt er wohl eine Menge Geld zusammen?" Grundlos. „Jetzt muß ich aber wirklich nach Haufe, ich fürchte, meine Frau schläft schon." — „Aber, ich bitte Sie, da haben Sie doch nicht» mehr zu fürchten!" Gute Aussicht. „Wie steht's denn mit der bestellten Portion Gullafch, Kellner?" — .Vorzüglich, mein Herr, die Hälfte hat die Köchm schon beisammen!" Erraten. „Anna, wa» erhält uni im Leben aufrecht und macht uns besser, als wir sind?" — „Das Korsett, Fräulein!" Drahtnachrichten der Cillier Zeitung. Meldungen des taibachcr Nachrichtenaintts. Der jugoslawisch« Voranschlag. Belgrad, 1. Juli. Morgen wird der Nationalverlrelung der Voranschlag für die I ihre Nummer 52 1919, 1920 und 1921 im Entwürfe vorgelegt werden. Die Summe aller Einnahmen und AuS- gaben beträgt ungefähr 4'/, Milliarden Dinar. Der Unterschied zwischen den Einnahmen »nd Ausgaben in der Höhe von 100 Millionen Dinar ist mit Rücksicht auf die Gesamtsumme recht geringfügig. In anderen Staaten sind die Abgänge im Budget unverhältnismäßig größer; s« belauft sich z B. in Italien der Fehlbetrag auf 14 Milliarden. Dieser günstige «v?and wird allerdings die Valuta beeinflussen, welche sich infolgedessen wird heben mässen j Aus dem Ministerrate. Belgrad, 1. Juli. Heute von lO Uhr vormittag» bi» l Uhr nachmittags hat eine Minister-raissitzuny stattgefunden. ES wurde die Fragt der OffizierSbesörderuug gelöst und zwar so-wohl der Offiziere aus der allen Armee 5 als auch jener, weiche neu aufgenommen wurden. Ferner wurde über die Aufnahme neuer Offiziere in uusere Armee verhandelt. Sodann wurde der vom Finanzminister vorgelegte Voranschlag für das Rechnu-gSjahr 1919/20 genehmigt. Außerdem kamen viele andere wichtige Fragen, welche die äußere und innere Politik unsere» Staates betreffen, zur Erörterung. Staatssekretär Dr. Paul gestorben. Wien, 2. Juli. Der deulschösterreichifche StaaiSsekretär für Verkehrswesen Dr. Paul ist gestern an Folgen der Ruhrkrankheit im 56. Lebensjahre hier gestorben. Die holländischen Lebensmittel-sendungen. Wien, 2. Juli. Die Eisenbahner haben ge-stern vier Waggon holländische Lebensmittel aukge-halten, welche für Budapest bestimmt waren. Der niederländische Gesandte in Paris erklärte. Holland werde, wenn die nach Ungarn geleiteten Seuvungen noch weiter ausgehalten werden, auch die für Wien bestimmten LcbenSmitteltranSporte einstellen.'. Der tschechoslowakische Außenhandel. Prag, 1. Juli. Gcsteru wurde hier eine Versammlung des Wirischasts rates abgehalten, in welcher über die Zentralisier uug der Außenhandel»-kontrolle verhandelt wurde. Ferner wurde die Frage der Emanzipation dcs tschechoslowakischen Außen« Handel? vom Wiener Zwischenhandel erörtert. Die Tribuna bemerkt hiezn : Eine kräftige Emanzipierung werde nicht möglich sein, bevor ein entsprechender Handelsapparat geschaffen sei. Die Wieuer Geschäfts, welt.habe eingesehen, daß der Einfuhr tschechoslowakischer Ware nach Deutschisterreich Schwierig-keilen bereitet werden, und besorge deshalb ihre Einkäufe in Italien und Frankreich, wodurch die tschechoslowakische Ware ihre Abnehmer verliere, während Wien weiterhin seine Auftraggeber bei-behalte. Eine Rede des Präsidenten Masaryk Über das Schulwesen. Prag, 1. Juli. Hier wurde heute der Kongreß der tschechischen L.hrerschast eröffnet, an welchem mehr als 6000 Lehrpeisonen teilnahmen. Präsident Masaiyk hielt hiebei eine Ansprache, in welcher er sagt«: Die Schule soll national sein: dies sei der erste und wichtigste Programmpunkt. Sie habe aber auch soziale Pflichten zu erfüllen. Da» Hauptaugen, merk müsse den armen Kindern zugewendet werden, welche im Interesse einer gedeihlichen Erziehung aller Nahrungssorgen zu entheben feien. De» Kin-dern müssen nicht nur sachliche Kenntnisse beize-bracht werden, sondern «S müsse ihnen auch die Erkerrptni» der Freiheit vermittelt werden. Politische Bildung sei notwendig; parteimäßige aber unter allen Umständen schädlich und tadelnswert. Preisausschreiben für einen tschecho-slowakischen Roman. Prag, 1. Juli. Die hiesige Buchhandlung May hat einen Preis von 40.000 Kronen für einen Roman aus dem tschechoslowakischen Leben ausgeschrieben. Kommunistische Streikunruhen in Italien. Ancona, 30. Juni. Das Bataillon des 10. Ber-saglieri-Regimentes widersetzte sich dem Abmarsch-befehl nach Albanien, entwaffnete die Offiziere und stellte in den Straßen der Stadt Maschinengewehre auf. Zwischen den Meuterern und dem gegen sie aufgebotenen Militärkontingente kam es zu erntm Feuergefechle, in welchem e» auf beiden Seiten eine Nummer 52 Cillier Zeitung Sute 5 Anzahl von Verwundeten und Toten gab. Die Arlxiierschast der Stadt erklärte sich mit den auf-ständischen Soldaten solidarisch und proklamierte den Generalstreik. Die kommunistischen und anarchistischen Elemente haben sich der aufrührerischen Bewegung angeschlossen nnd enthalten eine lebhafte Agitation. Paris, 1 Juli. Nach einer römischen Depesche wurde in Rom zum Zeichen der Solidarität mit dem Zustande in Ancona der Generalstreik auSge-rnien. Die Arbeit rnht vollkommen, außer bei den Telephon- und Telegraphenämtern. In der Stadt und in den Vorstädten patronllieren Militär» und Polizeiableilungc». Schrifttum. Serbokroatisches Gesprächsbuch, ver- bunden mit kurzer Sprachlehre und Wörterverzeichnis, von Spiridion Goptevir, Verlag Julius GrooS, Heidelberg, 1920. Dieses Handbuch füllt eine empfind» liche Lücke an», da eS unsere? Wissens bisher keine modernen Behelfe dieser Art gegeben hat, die einen deutschen Leser rasch nnd sachverständig mit dem Wesen der serbokroatischen Sprache bekannt machen und ihm gleichzeitig in leichtfaßlicher Methode nebst den Grundelementen der serbokroatischen Sprache auch einen für den täglichen Bedarf ausreichenden Wortschatz vermitteln würden. Der Verfasser, Graf Spiridion Gopkevit, dessen dem Gesprächsbuch voran-geschickte Einleitung wir auszugsweise an einer änderen Stelle dieser Blattfolgt wiedergeben, erleichtert dem Lernenden das Studium auch insofern?, als er die zwischen dem östlichen (serbischen), südlichen (kroatischen) und westlichen (dalmatinischen, in Drnck« fachen jedoch ungebräuchlichen) Dialekt bestehenden Verschiedenheiten durch die Einführung von zwei neuen Schriftzeichen (nämlich e nnd £) überbrückt, fodaß der Leser, ohne sich Irrungen aussetzen zn müssen, da« Gesprächsbuch in jeder gewünschten Mundart verwende» kann. Diese Neuerung ist um-somehr zu begrüßen, als bekannt ist, daß die Ver-suche slowenischer Autoren, sich bei der Herausgabe slowenisch-serbokroatischer Lehrbücher und Grammatiken ans eine einzige Mundart festzulegen, nach dem Urteile fachmännischer Kritik an großer Inkonsequenz litten und sonach den Wert der Lehrbehelfe für den Bcnützer wesentlich einschränkten. Da« serbokroatische -25) (Nachdruck verboten.) lver war es? Griginalroman von Lrich Ebenste!n. .Sagten Sie nicht, daß sie noch ein Bild von dem Unbekannten besitzen?* wandte er sich plötzlich an Wawra. „Ein Bild auf dem auch die Dame ist, die er damals erwartete?" .Ja. Die beiden faßen nämlich später oben am Waldsall« und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, sie heimlich abzuknipsen.- Er kramte in den Bildern herum. „Hier ist da« Bild. Die Dame ist sehr schön, nicht wahr, wenn sie auch nicht mehr ganz jang zu sein scheint.' Er reichte Hempel das Bild, der nur einen Blick darauf warf und dann zusammenfahrend den jungen Ppotographen anstarrte. „Diese Dame war eS?" .Ja. Sennen Sie ste vielleicht?" . Ob er sie kannte! Gestern erst hatte er sich ihr Bild in einer Kunsthandlung gekauft „auf alle Fälle.' Es war Fräulein Spira, die Altistin. Trotz der Kleinheit von Wawras Ausnahme konnte bei der Klarheit und Schärfe de« Bilde« kein Zweifel darüber sein. Aber davon hatte Franz Wawra offenbar keine Ahnung, und e« war auch gar nicht nötig, daß er erfuhr, wer di« Dame war, di« er da ausgenommen. „Nein," antwort«!« der Detektiv daher sich rasch fassend, »ich war anfangs etwa« überrascht, denn die Dame sieht einer Verwandten »on mir sehr ähnlich. Aber diese ist viel jünger und auch bedeutend größer al« di« Dam« hier auf dem Bilde." Dabei stürmte eine Flut von Gedanken durch seinen Kopf. Wie kam die Spira zu dem Mörder ihrer Freundin Wildenroih? Hin handelte e» sich doch ollem Anschein »ach um ein Stelldichein zärtlicher Natur . . .! Wußte die Spira etwa« von dem Mord? War sie am Ende gar daran beteiligt T Frauenfreundschaften sind ja nur zu oft verdeckte Feindschaft .... GesprächSbuch wird daher nicht nur unserer deutschen Intelligenz, die beruflich auf die Kenntnis der ferbo-kroatischen Sprache aus die Dauer nicht wird vcr-zichtcn können, wertvolle Dienste leisten, sondern auch vom slowenischen Publikum, das eine« von der Kritik allseits anerkannten Sprachführers bis nun noch immer entbehrt, mit Nutzen zum Studium oder Nachschlagen herangezogen werden können, zumal da sich erweist, daß infolge der gar nicht unerheblichen Verschiedenheiten zwischen der slowenische» und serbo-kroatischen Sprache in Grammatik und Wortschatz, eine Nebcneinanderstellnng in den beiden slawischen Idiomen den Lernenden eher verwirrt als fördert. Dem rührigen Verlage in Heidelberg aber muß die Anerkennung ausgesprochen werden, daß er. bevor noch eigentlich die normalen zwischenstaatlichen Be-Ziehungen zwischen Deutschland und Jugoslawien wieder hergestellt sind, mit einem deutsch-serbokroati-schen Sprachführer hervortritt, der nicht nur beim inländischen deutschen Publikum einen voraussichtlich zahlreichen Absatz finden, sondern auch in ? rutsch-österreich und Deutschland von Geschäftsleuten, Touristen usw. einen viel begehrten sprachlichen Rat-geber abgeben wird. DaS GesprächSbuch wird, da eS außer der Lateinschrift auch Sprachproben in der cyrillischen Druck- «nd Schreibschrift bringt, nicht nur allen anfänglichen Bedürfnissen gerecht werden, föndern auch zur weiteren intensiveren Be-fchäftigung mit der serbokroatischen Sprache den Ansporn bieten. Man darf bei diesem Anlasse wohl auch dem Wunsche Ausdruck geben, der Verfasser mög« die Mühe nicht scheuen und sich zur Heraus-gäbe einer ausführlichen Grammatik und eines um-fassenden lexikalischen Einzelwerkes entschließen. Für die Abfassung solcher mehr für den Unterrichts- und Studiengebrauch als für den alltäglichen Bedarf berechneter Werke würde sich allerdings, so will uns bedünkeu, die Verwendung der internationalen Laut-schrift, die dem Philologen ohnehin geläufig sein muß, ohne dem Laien allzugroße Schwierigkeiten zu bereiten, die sich übrigens nach kurzer Uebung in eine wohltuende Sicherheit auflösen, außerordentlich empfehlen. Die Beschaffung der notwendigen Typen, die sich bei der Unmenge der in Deutschland in inter» nationaler Lautschrift transkribierten sranzösifchen und englischen Lehrbüchern ohnedies aus ein Minimum reduzieren dürsten, sollte jedenfalls nicht die Ursache „Würden Sie mir die beiden Bilder verkauf«». Herr Wawra?" Der junge Photograph blickte überrascht und ein wenig mißtrauisch auf. „Zu welchem Zweck?" „Zu keinem besonderen Zweck. Bloß — si« interessieren mich und übe« eine merkwürdige An-ziehungSkraft a»f mich au»." Wawra zögerte noch. „Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll? Einerseits bin ich Ihnen so viel Dank schuldig, daß ich glücklich wäre, Ihnen einen Wunsch erfüllen zu können. Anderseil« ... ich nahm die Bilder zu meinem Vergnügen, ohne Wissen der betreffenden Personen auf und möchte um keinen Preis, daß aus einer Indiskretion mir oder andern Unan-nehmlichkeiten erwachsen würden." „Darüber können Sie beruhigt sei». Ich will sie nur für mich und werde gewiß keinen Mißbrauch damit treib«»." „Dann nehmen Si« sie in GotteSnamen!" SilaS Hempel legte eine Hundertkronennote vor den jungen Mann hin, der indes erschrocken abwehrte. .Da« ist ja viel zu viel! WaS fällt Ihnen ein! Ich nehme überhaupt keine Bezahlung dafür von Ihnen an . . ." „Dann verwenden Sie da« Geld eben ander-weitig und betrachten Sie e« al« kleinen Beitrag für Material zu weiterem künstlerischem Schaffen. Und nun kein Wort mehr darüber, wenn ich J?nen gut bleiben soll!' Er schob die Bilder in die Tasche und brach bald danach aus in dem Bedürfnis, mit seinen Ge-danken allein zu sein. Aber auf der Treppe wurde er noch einmal aufgehalten. Fräulein Errath kam gerade, ein Tuch um den Kopf geschlungen, aus einer Kammer am Ende des Vorplatzes heraus, in der sie ihrem AuS» sehen nach zu schließen. Ordnung gemacht hatt«. Sie machte ein sehr ärgerliches Gesichl und Hempel, der sich längst auch mit den beiden Damen Errath I aus freundnachbarlichem Fuß befand, blieb stehe». um sich nach dem Befinden ihrer Hand zu erkundigen ' die immer roch nicht ganz gut war. sein, daß bei der Entscheidung der in ihrer Art gewiß auch ganz vortrefflichen Tousfaint-Langenscheidtschen Transkription der Vorzug gegeben würde. Unterrichtsbriefe zur praktischen Erlernung der slowenischen Sprache, bearbeitet von Fc. Fink, Marburg, Kaiserstraße 6/1. DaS soeben erschienene 9., 10 und 11. Heft der Slowenischen Unterrichtsbriefe behandelt, wie die vorhergegangenen Briefe, Themen deS alltäglichen LebenS, Gespräche auf dem Markte und in der Wohnung, enthält auch Korrespondenzen, Rechnungen, Ankündigungen, Bestellungen. O ntlnngen u. dergl. Daneben her geht die Erklärung grammatischer Re-geln, die Vorführung neuer Wörter nnd Redewen-dünge», bei gleichzeitiger Wiederholung und Einübung deS bereits gelernten Stoffes, fo>aß dem Lernenden, ohne ihn besonders zu ermüden, auf engem Raume vielerlei - Anregung und Abwechslung geboten wird. Zettgcdanken. In Rmne gebracht von R. B., Goitfche«. PrriStreibirei. Hinauf! fo lautet'S Losungswort, Hinaus mit allen Preisen! Von Tag zu Tag, von Ort zu Ort Erklingt'S in gleichen Weifen. Der Tiger hat nun Blut geleckt, Er würgt und rast unbändig; Und glaubt ihr endlich ihn verreckt, Wird er erst recht lebendig. 0 misera contribuens plcbs, Wer mag an dich sich kehren? Du bist und bleibst «in armer Schöp«, Nur gut zum Wolle scheren? * KriegSgewinners Glück. Kein Unglück ist so groß, ES trägt ein Glück im Schoß, Doch nur für AuSerwählte l Wir andern sind Gequälte, Dem Teufel selbst Vermählte, Der unS die Haut abschälte: Kanonenfutter bloß — D«r Kriegsgewinner Troß! „Danke, Herr Moder«, e« geht ja viel besser, damit und ich habe beinahe keine Schmerzen m«hr. W«nn man nur sonst nicht so viel Aerger hätte!" sagt« sie in weinerlichem Ton. „Aber e« gibt so unverschämte Leute auf der Welt, daß e« wirklich kaum zu glauben ist! Als ob man nicht schon Arbeit genug hätte, besonder« jetzt, wo unsere Aus« wartefrau un« im Stich ließ und Mama und ich alle« allein besorgen müssen . . »Wa« ist denn passiert. Fräulein Errath?" fragte Hempel teilnehmend. „Wer hat sich erlaubt unoerschämt gegen Sie zu sein?" „Nr Vorgänger, dirser saubere Herr Sparbach I Ich konnte ihn nie recht leiden, obwohl er immer so zuckersüß betonte, er möchte recht gute Rachbar-schaft mit un« halten und es an Versuchen nicht fehlen ließ, mit un« in Verkehr zu treten. Aber wir hatten gar keine Sehnsucht nach einem derartigen Verkehr nnd verhielten un« immer ablehnend. Nun sieht man, wie recht wir hatten und wa« dieser Mensch unter „guter Nachbarschaft" verstand!" Hempel hatte hoch aufgehorcht bei dem Namen Spardach. „Oho. wa« hat er den verbrochen?' fragte er nun lächelnd. „In unsere Kammer ist er heimlich eingedrungen und hat dort schreckliche Unordnung angerichtet —" „In welche Kammer?' „Nun diese dort am End« de« Borplatze«, die gerade an Ihre Wohnung stößt. Sie gehört un« und wir bewahren dort Vorräte auf, die wir ün« jetzt in der KriegSzeit anlegten. Den Schlüssel habe ich immer bei mir, bin ober in der letzten Zeit nicht hinüber gekommen, da wir nicht« zukauften und die Vorräte auch nicht angreifen wollen. Gestern aber schickte un« eine Taute Teigwaren. die sie zufällig erstand und diese wollte ich heute in der Kammer drüben aufbewahren.' „Nun — und?" „Ich glaube mich träfe der Schlag, al« ich die Türe öffnete! Wo ich stet« aufS peinlichste Ordnung und Sauberkeit gesehen, herrscht jetzt ein wüstes Durcheinander vou zersplitterten Holzstücken, Holz-woll« und Leinwandfetzen. Alle» nur so hineinge« worsen, al» wäre unsere Vorratskammer eine Müll» grübe! (Fortsetzung folgt.) Seite 6 Cillier Zeitung Nummer 3? G]E]EE00aE3EEQ00ESBEB0E3EE0 0 I 1 ~ -- a 1 l„ JULCK | I B n 'ugust (^risfine 0grizek '^Jersoßte. | Q Ctljt, i, fufi 1920. o I 0 0 I Flinko ehrliche Bedienerin wird aufgenommen, Lohn 100 K. Kralj Petrova cesta 16, 3. Stock links. Besseres Mädchen der slowenischen u. deutschen Sprache mächtig, wQnseht zu besserer Familie als Anfängerin ohne Bezahlung in eine Küche unterzukommen. Adresse in der Verwaltung der Cillier Zeitung. 36086 Fräulein in allen häuslichen Arbeiten selbst-ständig, wünscht Stelle in einem Geschäftshaus oder auf einem Gute. Adresse in der Verwltg. d. 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(Riunione Adriatica) in Ljubljana (Mestni trg) beehrt sich hiermit bekannt zu geben, dass infolge Ablebens des bisherigen Hauptvertreteis für Celje, Herrn Josef Gratner, diese Stelle derzeit unbesetzt ist. Alle Interessenten wollen sich daher bis zur Ernennung eines neuen Vertreters, welche in kurzer Zeit ei folgen wird, in allen Vei°-sicherungsangelegenheiten an die Generalagentachaft Ljubljana zu wenden. Jadranska zavaroYalna Ma, generalno zastopstYO za Slownijo v IJiihlJant. Einladung za der am 83. Juli 1920 um halb 8 Uhr abends im Motel Union stattfindenden ordentlichen Haupt-Versammlung der Yereinsbuchdruckerel Ceieja mit folgender Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht. 2. Genehmigung der Bilanz. Sollte die erste Versammlung nicht beschlußfähig sein, so findet um 8 Uhr abends am gleichen Ort die zweite Versammlung statt, die bei jeder Stimmenauzahl beschlußfähig ist. Der Ausschuss. Von namenlosem Schmerze erfüllt, geben die Unterzeichneten in ihrem und im Namen aller Verwandten, allen lieben Freunden und Bekannten die tiefbetrflbende Nachricht, dass ihr vielgeliebter, herzensguter Gatte, Sohn und Bruder, Herr Mediziner am Montag den 23. Juni um 10 Uhr abends an den schweren Verletzungen beim Abstürze in den Sanntaler Alpen im 29. Lebensjahre unerwartet verschieden ist. Die entseelte Holle des teuren Verblichenen wird von Sulzbach (Logartal) nach Celje überführt und am Samstag den 3. Juli um 5 Uhr nachmittags auf dem städtischen Friedhofe in der Familiengruft zur letzten Buhe beigesetzt. Die heilige Seelenmesse wird Montag den 5. Juli um 8 Uhr früh in der Marienkirche gelesen werden. Celje, den 1. Juli 1920. Rosalia Josek Anny Josek geb. Eder Otto Josek Mutter. Gattin. Bruder. Gemsen-Seife die beste und billigste u überall erhältlich. Erzeugung von Kriatallsoda, Kerzen und Toiletteseifo. Prva mariborska tovarna milft, Maribor. Echristleiluxq, Verwaltung, Tnick und Verlag: V«rein»buchdruckerei „Ecleja" in C«lj«. — V«antworllicher Leiter: Guido Echidlo.