Prävvmeutt«»» - prrtlt: Kür Laldach »«>,tLdr>, . . « . «istüMki«. . . , . U . Gür Zuftrllung tu« Hau» »t-rtel-ILHrig »5 tr., monallia » kr. Ii»>«rse »tummeru s Ir Laibacher »r»»»Iioi> Bahndcigale Ai. 18» blatt. Lkvrtitios »»d Zulrraji Sire««: »«»gr«tpla;Nr »lrtisr: gür die einlvoltize P«ttl,eile » I, kri zircimaüger Siolilialliiug tbk dreimal » 1 kr. Ixlerttonsftemrcl jrde»ma! SV kr Bei zrößkre» Inleralri, und ist«,-, «inschaltuug «ullprechruder «»b»t» Änonime Mittheilungeu werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 275. Freitag, 2. Dezember. — Morgen: Franz Lav. 1870. Das Klagerccht gegen Richter. Dem Abgeordnetenhause ist ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, welcher das Klagerccht der Parteien wegen der von richterlichen Beamten in Ausübung ihrer amtlichen Wirksamkeit zugefügtcn Rechtsverletzungen regelt. Der neunte Artikel dcS StaatSgrundgesetzeS über die Ausübung der richterlichen Gewalt setzt fest, daß „der Staat oder dessen richterliche Beamte wegen der von den letzteren in Ausübung ihrer amtlichen Wirksamkeit verursachten Rechtsverletzungen außer den lm gerichtlichen Verfahren vorgezeichncten Rechtsmitteln mittelst Klage belangt werden können." Dieser Grundsatz soll nun seine Ausführung durch das neue Gesetz empfangen. Durch dasselbe wird eine mächtige Veränderung in dem Verhältnisse von Rechten und Pflichten zwischen dem Staate und der Recht suchenden Bevölkerung eintrcten. Bisher ist der Staat nur in sehr beschränktem Maße für das Verschulden seiner Beamten haftbar. Einzig und allein für die Ersatzansprüche, welche aus der Verletzung oder Vernachlässigung der Amtspflichten hinsichtlich der Verwahrung der den landesfürstlichen Gerichtsbehörden oder deren Abgeordneten oder den landeSfürstlichen Steuer-und gerichtlichen Depositen-Aemtern gesetzmäßig übergebenen Vermögenschasten abgeleitet werden, haftet unmittelbar der Staatsschatz. Im übrigen ist nur gegen den richterlichen Beamten eine Ersatzforderung für durch sein Verschulden zngefttgte Beschädigungen mittelst der Sindikatskla^e zulässig. Die neueste Vorlage ist berufen, ein langjähriges Unrecht wieder gutzumachen und das richtige Pflichtenverhältniß des Staates zu der Bevölkerung in Bezug auf die Haftbarkeit für das Verschulden richterlicher Beamten herzustellen. Nach derselben ist, wenn ein richterlicher Beam- ter in der Ausübung seiner amtlichen Wirksamkeit durch Uebertretung einer Amtspflicht einer Partei eine Rechtsverletzung und dadurch einen Schaden zugesügt hat, gegen welchen die in dem gerichtlichen Verfahren vorgezeichnelen Rechtsmittel eine Abhilfe nicht gewähren, die beschädigte Partei berechtigt, den Ersatz des Schadens mittelst Klage gegen den schuldtragenden richterlichen Beamten allein oder gegen den Staat allein oder gegen beide auSzusprechen. Der schuldtragende richterliche Beamte hastet als Hauptschuldner und der Staat gleich einem „Bürgen und Zahler." Obwohl der Staat nach dem Wortlaute dieser Gesetzesstelle scheinbar nur a!S Neben-schuldner erscheint, so ist er doch tatsächlich gleichmäßig mit dem Beamten verpflichtet, da er nicht als einfacher Bürge, sondern als „Bürge und Zahler" erklärt ist, was nach der Terminologie des bürgerlichen Gesetzbuches einen wesentlichen Unterschied begründet. Wird der Ersatzanspruch aus einem das Recht der Partei verletzende» Beschlüsse eines KollcgialgcrichteS abgeleitet, so können die schuld-tragenden richterlichen Beamten allein oder zugleich mit dem Staate nur dann mittelst Klage belangt werden, wenn di> selben dem Kläger im Wege eines slraf-gerichtlichen Verfahrens bekannt geworben sind. Diese Bestimmung hängt mit der Organisation der Gerichte zusammen, welche die innere Procedur, die Abstimmung und Motivirung als Geheimniß behandelt. Dieses Geheimniß erst muß durch eine strafgerichtliche P> oec-dnr zerrissen sein, wenn ein EntschädigungSansprnch aus den Vorgängen bei der kollegialen Beralhung abgeleitet werden soll. Für diesen Fall einer aus der kollegialen Geschäftsführung entspringenden Ent-fchädigungsfordrruug haften alle Stiiiimsührer, welche für die betreffende Entscheidung gestimmt haben. Wenn jedoch der Beschluß auf einer unvollständigen oder unrichtigen Darstellung des Sachverhaltes von > Seite eines Berichterstatters beruht, so sind die Stimmführer, infoferne ihnen nicht die Außerachtlassung der ihnen gesetzlich obliegenden Sorgfalt zur Vast fällt, von aller Haftung frei. Richterliche Beamte im Sinne des Gesetzentwurfes sind die bei den Ge» richtshöfen und den Bezirksgerichten zur Ausübung des Richteramtes oder sonst zu gerichtlichen Amtshandlungen angestelllen Staatsbeamten. Denselben werden in Betreff der Anwendung dieses Gesetzes gleichgestellt die zur Ausübung des Richtkramte» bestellten sachmänni chen Beisitzer der Handels-, See-und Bcrggerichte, dann die bei den'Gerichten zur Vornahme gerichtlicher Amtshandlungen angestellten Diener und die bei den landeSfürstlichen Stener-ämtern angestellten Staatsbeamten und Diener bezüglich ihier AmtShandluigc» mil gerichtlichen Depositen- und Waisengeldes». Dagegen sind die Beamten der Staatsanwallschast als richterliche Beamte nicht anznsehen. Die Ausdehnung der Haftung«. Pflicht auf alle Personen, welche gerichtliche Funktionen zu üben haben, ist vollkommen zu billigen, da durch untergeordnete Personen, zum Beispiel durch Amtsdicner, ost ein sehr großer Schaden verursacht werden kann und manche moralische Antriebe der Pflichterfüllung gerade bei dem Hilfspersonale minder wirksam sind. In welchem Maße und Ver-hältniffe und mit welchen Regreß^'irkungen ein Ersatz angesprochen werden kann, ist nach den Vorschriften des bürgerlichen Gesetzbuches zu beurthei-len. Die Haftung eines richterlichen Beamten für den Schaden erstreckt sich auf dessen Vorgesetzten nur dann, wenn auch dieser sich einer Verletzung der Amtspflicht schuldig gemacht hat. oder wenn ihm eine solche Haftung durch besondere gesetzliche Vorschriften auferlegt ist. Für die Klage zur Geltendmachung des Ersatzanspruches ist derjenige Gerichtshof zweiter Instanz zuständig, in dessen Sprengel das Gericht seinen Sitz hat, von welchem oder von dessen Bediensteten die Rechtsverletzung ausgegan- Jeuilleton. Der Riesenmagen Wiens. Die leidige Magensrage ist — wenigstens nach der Bibel — beinahe so alt, als die Welt selbst, denn sie fängt unmittelbar mit der paradiesischen Zeit an. Die Epoche vor der Nafchhaftig keit der Eva und Adams, welche trotz des Verbotes vom Baume der Erkenntniß brachen, kann füglich nicht als Beginn der Periode der weltbeherr-fchenden Magcnfrage betrachtet werden, zumal unsere wenig bibeltrcue Zeit die ganze Affaire als eine HUdsch erfundene Fabel mit entsprechender Nutzanwendung ausgibt. Als aber die Urbegründer unseres ziemlich alten StammbaumeS — welcher selbst der genauesten Ahnenprobe trotzend, formell den Anspruch der ganzen Menschheit auf die Adelung erweist — als diese unsere Voreltern also, dem flammenden Schwert eines Erzengels weichend, ein außerparadiesisches Terrain aussuchen mußten, da wurde die Magenfrage das erstemal zur Welt gebracht, denn es hieß: „Im Schweiße dnnes Angesichtes sollst du dein Bcot erwerben und mit Nolh und Sv'ge wirst du der Erde abringen, was sie dir beut." Aus Brotneid hat bald darauf Kam seinen eigenen Bruder ermordet, und von da ab ging's mit Grazie fort bis heutigen Tages, wo der knurrende Magen des Hungernden auch noch nicht znr Ruhe kommen will. Wie treffend ist auch das Glcichniß des Mene-nius Agrippa. der das rcvoltireiide römische Volk seiner Pflicht zurückführte, indem er ihm das Märchen vom Magen und von den alle Dienste versagenden übrigen Gliedern plausibel machte. Andere Revolutionen, die seither stattgesunden, drehten sich auch hauptsächlich um das tägliche Brot, aber das Volk, weniger naiv mehr, hat dem Abgesandten der Aristokraten meist kein Gehör mehr gegeben. Der Magen fordert unter allen Umständen! gebieterisch seine Rechte, er ist das Organ, das dem Körper und dem Geist ihre Säste uud Kräfte kom-munizirt. Wir sind bei diesen unseren Betrachtungen etwas weit abgeschweist, um da« Urhistoiische der Magenfrage leicht zu fkizzircn, welche kleine Pro-! menade zur besseren Verdauung des folgenden vielleicht angezeigt war. j Was der Einzelne konsumirt oder konsumireu! könnte, daS weiß gewiß jeder, und doch ist eS frap-pirend, wenn uns die Statistik Aufschluß darüber gibt, welchen gefräßigen Riesenmagen so eine Groß-stadt hat, und was in einem Jahre beispielsweise den Schlund der Wiener Bevölkeninq. passirt, wobei sieb im großen und ganzen noch eine exorbi-tante Zunahme von Jahr zu Jahr zeigt. Im Jahre 1869 mußte nicht weniger als eine Riesenarmee von 541.847 hoffnungsvollen Rindern, Kälbern, Schafen, Ziegen, Schweinen rc. ihr mehr oder minder junges Leben für die Wiener lassen, eine Hekatombe der Blüthen aller Raßen wurde ihnen dargebracht, nicht zu gedenken der zirka 100.000 Zentner, welche außerdem als frisches oder in verschiedenen Formen konservirtes Fleisch zugesührt wurden. Trotz der rapid steigenden Fleischpreise ist der Konsum gewachsen, was nicht nur auf die Vermehrung der Bevölkerung hinweist, sondern einen erhöhten Wohlstand wenigstens ahnen lassen sollte, weil namentlich die Zunahme bei den theneren Käl-bern und Schweinen auffallend ist. Daß auch das Fleisch der verschiedenen Rosinanten seine Gonr-mands findet, beweist der Umstand, daß im Vor-jahre 15 555 Pferde verzehrt wurden, was einer Zunahme von 350 Stücken entspricht. Es machen gcn ist. Wird der Ersatzanspruch aus einer Verfügung des Präsidenten oder aus einem kollegialgerichtlichen Beschlüsse desselben Oberlandesgerichtes allgeleitet, welches für die Klage zuständig ist, so hat der oberste Gerichtshof auf Anlangen des Klägers oder Beklagten ein anderes OberlandeSgericht zur Verhandlung und Entscheidung zu delegiren. Zur Vertretung des beklagten Staates ist die Finauz-Prokuratur an dem Sitze des ProccßgerichteS berufen. In der Klage hat die Partei die Thatfachen, durch welche sie sich in ihrem Rechte verletzt erachtet, sowie den Gegenstand und Umfang des erlittenen Schadens zu bezeichnen und in Betreff des an-pesprochenen EisatzcS ein bestimmtes Begehren zu stellen. Die Beweismittel hat die Partei nach Thunlichkeit beizubringen oder zu bezeichnen. Ist die Klage gegen einzelne schuldtragende richterliche Beamte gerichtet, so wird zur Begründung derselben gegenüber jedem Beklagten der Nachweis erfordert, daß der Rechtsverletzung die Ueberlretung einer Amtspflicht von Seite des einzelnen Beklagten zu Grunde liege. Wird die Klage gegen den Staat allein erhoben, so genügt der Nachweis, daß die Rechtsverletzung nur durch Uebertretung einer Amts-Pflicht von Seite richterlicher Beamten desjenigen Gerichte- erfolgen konnte, von welchem die Amtshandlung ausgegangen ist. Abtretung türkischen Gebietes an Oesterreich. Der „A. A. Ztg." wird in Bestätigung einer schon vor längerer Zeit durch die Blätter gegangenen Notiz aus Triest gemeldet, dem Statthalter von Dalmatien sei die Ausgabe zu Theil geworden, im Einvernehmen mit dem türkischen Bevollmächtigten die Bedingungen der Abtretung der Sutorina von Seite der Pso-te an Oesterreich festzusetzen, nachdem die erslere im Prinzipe bereits in diese Entäußerung eingewilligt hat. „Die Sutorina," schreibt der Triester Korrespondent des Augsburger Blattes, „wird von Stammesgcnofsen der Crivoä cianer bewohnt, deren Gebiet die südliche Seite jener Landzunge begrenzt. Einst gehörte auch die Erivvs-cie selbst den Türken und war diesen tributpflichtig. Gegen Ende des vorigen Jahrhundert« empörten sich jedoch die Crivoäcianer gegen ihre Untcrdi ücker, Vertrieben sie, und wurden in ihrem Widerstand von den Venetianern unterstützt, welche bei dieser Gelegenheit ihr eigenes Oberhoheilsrccht auf dieses Gebiet geltend machten; doch behaupteten die Türken den Besitz der Sutorina. Als im vo>ige» Herbste der Aufstand der Crivoscianer ausbrack und größere Dimensionen anzunehmcn drohte, besorgte die Pforte, sie würden ihre Unternehmungen mit Hilfe der benachbarten Montenegriner auch aus sich hierbei namentlich die sogenannten Frankfurter Würste der Miturheberschaft an diesen Metzeleien verdächtig. Der Wiener ist bekanntlich weder ein Verächter des guten Wildprets, noch nimmt er eS mit dem Leben der verschiedenen Gänse. Hühner, Tauben u. s. w. all;u gewissenhaft genau. Demge-mäß beförderte der Magen Wiens den Stoffwechsel für 284.504 Stück und 273 Zentner Wildpret, dann für 1,8Ö5.375 Stück Geflügel. Stumm und lautlos gingen 17.821 Zentner Fische Krebse und andere Wasserbewohner als Opfer der Wiener in den Tod. Welch' weiter Spielraum so ein Jahr hin-durch den berüchtigten Milchpantschern gegeben, dafür mögen 861.400 Eimer Milch (was man eben unter diesem KollektwauSdruck in Wien als Milch bezeichnet) Zeugniß legen, die während des Jahres wohl zumeist in Verbindung mit Kaffee das süße Dasein der Wiener befeuchteten. Das beigemengte Wasser möge übrigens den Milchlieferanten als Bauchgrimmen zu gute kommen. Wenn die Konsumtion von Eiern in der bisherigen Progression weiter steigt, dann werden beim besten Willen die treuen Gesponsinnen der martialischen Hähne bald nicht mehr im Stande sein, den die Sutorina auSdehnen und in der Herzegowina einen Aufstand zu erregen versuchen. Sie ließ daher die Sutorina durch Truppen besetzen, ein verschanztes Lager daselbst errichten und Befestigungen auffüvrcn. Dieses verschanzte Lager ist aber den Cnvejeianern ein Dorn im Auge und dient nur dazu, die Aufregung unter ihnen wach zu erhalten. Sie haben schon einigemal gedroht, die Türken anzugreifen und sie aus der Sutorina zu vertreiben. Es mußten sogar einmal österreichische Truppen entsendet werden, um einem Konflikt vorzubeuge». Die Bewachung und Behauptung dieses Landstrichs ist also für die Türken nur eine Last und mit keinem Bortheil verbunden, während es für sic nur von großem Nutzen fein kann, wenn Oesterreich in den Besitz der Sutorina gelangt, sie militärisch besetzt, dadurch jede nähere Berührung der rauflustigen Ei'ivejcianer mit den Türken beseitigt und selbst dafür sorgt, daß sie die benachbarte türkische Herzegowina respekiiren und sich keine Grenzübertre-tungen in böswilliger Absicht z» Schulden kommen lassen. Für Oesterreich ergibt sich auö der Besitznahme der Sutorina vor allem der Vorthcil einer durch keine fremde Enklave unterbrochenen zusammenhängenden Landverbindung des Kreises von Kat-taro mit jenem von Ragusa, dann der einer umfassenden Ueberwachnng der Erivoöcie und einer zweckmäßigen Operations-Basis in gewissen Eventualitäten. Wahrscheinlich wird die Abtretung der Sutorina in Bälde eine vollendete Thatsache sein, oer hoffentlich auch mit der Zeit jene der anderen Enklave bei Klek folgen wird, denn die Oalmaliner d ingen immer lebhafter auf die Herst ll-mg einer Eisenbahn-Verbindung mit den nördlichen österreichischen Provinzen, die aber immer aus Schwierigkeiten stoßen wird, so lange eine fremde Enklave das dalmatinische Gebiet durchschueidet." Politische Rundschau. Laibach» 2. Dezember. In der Sitzung des Finanzausschusses der Reichsraths-Delegation richleten die Referenten für das Kriegsbudget an den Kriegsminister Kragen behufs ihrer Information Uber die Schtag-ferligkeit der Armee. Kriegsminister Kuhn beantwortete die Fragen allgemein unter Hinweis auf die Auskünfte, welche die Spezial-Reseremen bei den Deiailberaihuu-geu ertheileu werden. Ueber die Präsenzzeit befragt, äußerte der Minister, daß die effektive Präsenzzeit bei der Infanterie zwei, bei der Artillerie, Jäger-, Genietruppe und Kavallerie drei Jahre dauere. Auf die Hnierpellation wegen des Gew hroorraiheS erwidert er, daß 800.000 bis 900.000 Hinterlader vorräthig seien. Auch der Stand der Montnrsoorräthe sei befriedigend. Tic von der Delegation zu bewilligende übertriebenen Bedüifiussm zu entsprechen, den» wahrlich die Weiber aus dem Hühnergeschlechte tha-ten doch gewiß redlich das ihrige, wenn sie den Wienern 46.006.500 Keime einer fruchtbaren und hoffnungsvollen Nachkommenschaft ans Gnade und Ungnade überlieferten. Dehnte sich das Koalitioiis-rkcht auch auf die Hühner aus, dann stünde cs wahrlich schliu.m um den Eiervedarf; glück.icher-weise verstehe» sie da« Sinken nicht. Der göttliche Nektar der Wiener, das lmiliche Naß, welches Schwechat, Liising, Brunn u. s. w. vei abreicht, wurde aus 1.062.500 Eimern geschlürft. Da ist doch Hopien und Malz nicht verloren gegangen. Wohl ein gro ßer Theil des an der Wiener Fruchtbörsc umgefetz len Getreides Zusammen 8,450000 M>tzen Körner und 3,000.000 Zentner Mehi) entfallt auf die Hauptstadt. M>l dem T igc ließe sich wohl die Stadt einige male umwickeln. Wein und Wein most wurden 430 057 Eimer eing, führt, was in den so beliebten .,Pfiffen" umgerechnet die stakt liche Zahl von 137 Millionen und extra now 618 240 Einbeilen gu t. Verbannt wurden 102 2l5 Kut»kk>after Ho'z, 131.574 Zentner Holz- und 3,254.135 Zentner Steinkohle und Koaks n. s. w. n. s. m. Summe werde ihn in den Stand setzen, die Vorräthe in dem zur vollen Schlagfertigkeit der Armee wüu-schenswerihen Maße zu ergänzen. Sturm fragte, wie lange der Kriegsminister zur Ausstellung der schlaz-srtigen Armee brauche. Der Kriegsminister erwiderte: es käme hiebei auf die Grenze an, an welcher die Armee aufgestellt werden solle, da das Eisenbahnnetz nicht überall ausgebaut und die Beschaffenheit der Straßen nicht in allen Kronländern gleich sei. I» Galizien z. B. sei er nicht in der Lage, vor acht Wochen eine schlagfertige Armee aufzustellen. (Die polnischen Delegirten zeigten sich durch diese Eröffnununangenehm berührt.) Das Lubkomitee d,r ungarischen Delegation für das Militärbudget beschloß in seiner Sitzung am Mittwoch, in der am 2. Dezember abzuhaltende« Sitzung von dem Kriegsminister, dem Minister de« Aeußeru und dem Minister-Präsidenten Auskunft über die Situation zu verlangen, um danach da« Militär-Ersorderniß zu benrtheilen. Ferner wurde be« schloffen, daß Uber das bewegliche Vermögen des Mi-litär-Aerars künftig regelmäßige Jnventarien zu führen sind und daß das Vermögen des Ludovizeums zu de» vom Stifter beabsichtigten Zwecken zu verwenden ist. Die vom Kriegsminister beantragte Gehallerhöhung wurde für Oberste, Oberstlicutnante, für Aerzte und Mili-tär-Äuditore, welche Obersten- oder Oberstlieulenant«-Rang besitzen, bewilligt. Einem Wiener Blatte zufolge fand Mittwoch Mittag eine Konferenz der in Wien weilenden zisleithanischen Minister statt, in welcher beschlossen wurde, auf die provisorische Fortführung der Geschäfte zu verzichten und den Kaiser ncuer« dings um unverweilte Enthebung zu bitten. Veranlassung dazu gaben die Unterhandlungen, welche in Pest mit Mitgliedern der Verfassungspartei wegen Uebernahme des Ministeriums gepflogen werden. Neben Koller, welcher sich bereit erklärt hat, das Portefeuille für LaudeSvertheidigung zu übernehmen, wird DeprcliS als Handclsminister fungi-rcn. Der Letztere wurde an das allerhöchste Hvflager nach Pest berufen und ist auch bereits dahin ab-gereist. Zwischen der deutschen Berfas sungspar-tei in der österr. Delegation und einem Theile der konservativen Herrcnhausmitglieder finden Verhandlungen statt, um in der russisch-türkischen Streitfrage eine Manifestation zu Gunsten des Friedens in Lzene zu setzen. Es dürste, wie die „Pr." erführt, gelingen, eine Einignng zu erzielen. Dieselbe wird sich aber blos auf die Stellung der Reichs-ralhsdelegation ;u der erwähnten Frage beschränken und kciiicilei Einfluß auf die Zifferu des Budgets üben; denn die Herren Rechberg und Konsorten werden sich nimmermehr zu jenen Abstrichen herbei-laffen, welche die deutsche Friedenspartei trotz der gegenmäitigen Komplikationen vornehmen zu können glaubt Die ungarischen Blätter piaidire» für ein möglichst hohes Kriegsbudget und meinen, mit der Bewilligung eines solchen sei bereits alles geleistet. Der norddeutsche Reichstag hat eine Petition um Erlassung eines Gesetzes wegen Versorgung der Familien der zu den Fahnen berufenen Reservisten und Landwehrmänner dem Bundeskanzler überwiesen. Im Laufe der Debatte erklärte Delbrück: Diese Angeleqenheit beschäftige den Buudesrath, der den Ausschußantrag erwarte. Heber die Petition auf Erwerbung der französischen Floitenstation von Saigon bei dem Friedensschlüsse wird der Uebergang zur Tagesordnung beschlossen. Die Kommission halte die Ueberweisung an den Bundeskanzler gewünscht. Auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung steht die Generaldebatte über die Verträge mit Baden, Hessen, Württemberg und Baiern. Bis Ende Dezember soll der Reichstag die Berathungen über die neue deutsche Bundesverfassung beendet haben und die Reichstagssession geschlossen werden. Sodann wird der Landtag einbe-rusen, um den Kredit auf sechs Monate zu bewilligen. Die Pontusfrage geht der Berliner „Pro-vinzial-Korrespondenz" zufolge immer entschiedener einer friedlichen Lösung entgegen. Der von der preuß. Negierung au-gcgangene Konferenzvorschlag zur Erörterung dieser Frage hat zunächst die Zustimmung Rußlands und Englands gesunden. Nach der zu erwartenden Zustimmung der übrigen Mächte wird die Konferenz unverweilt in London jusammentreten. Bei der versöhnlichen Stimmung aller Betheiligten ist an einem friedlichen Ausgang der Besprechungen kaum zu zweifeln. Auch die Pforte hat ihre Einwilligung zur Gesandtschafts. Konferenz in London gegeben. Die „Times" hat Vertrauen in die guten Wünsche Preußens in der Orientfrage und sie wird mit Befriedigung jeden dem Frieden günstigen Schritt sehen. Die spanische Eskadre, mit einer Gesandtschaft von 109 Personen am Bord, ist in Genua eingelaufen. In Frankreich äußert sich das Verlangen «ach Wahl einer Konstituante täglich mehr, sie ist das stehende Thema aller politischen Erwägungen der gemäßigten Parteien und ihrer Organe. Der „Pr." ist per Ballon ein Paket der „Korr.Havas" zugegangen, dessen Nummern außer den amtlichen Mitteilungen Blatt für Blatt nur Nolhruse nach einer Nationalversammlung enthalten. Jeder Anlaß ist willkommen, um an denselben Betrachtungen über die Notwendigkeit einer Konstituante zu knüpfen, damit das Land in den Stand gefetzt werde, endlich eine Regierung zu konstituiren, die autori-lirt ist zu sprechen, zu verhandeln und nötigenfalls zu verweigern, in ihrem Namen zu verhandeln. In diesem Sinne wird auch die Absicht Thiers, nochmals nach Versailles zu gehen, gedeutet. Es wird sich bei den neuerlichen Verhandlungen wohl zunächst nur um die Wahl zu einer Konstituante handeln und um die Bedingungen, unter welchen die deutsche Heeresleitung dieselben in den okkupir-ten Departements gestatten würde. ________ Lom Kriege. Die Kämpfe gegen die frauzösiche Loire-Armee stellen sich nach den über dieselben einge-laufenen späteren und erschöpfenderen Nachrichten als für die deutschen Waffen entschieden erfolgreicher heraus, als das erste Telegramm annehmen likß. Von französischer Seite wird dies indirekt zugestanden, da man aus Tours unterm 30. v. nichts andere« zu berichten weiß, als: Von der Loire-Armee ist keinerlei offizielle Mitteilung eingelan-fen, doch wird versichert, daß die Nachrichten über dieselbe den Franzosen günstig sind. — Während das erste Telegramm mir meldete, daß das 10. Armeekorps bei ^adon von überlegenen feindlichen Streit-kräften angegriffen, sich auf Beaune-la-Rolande zurückzog und dort dem anstürmenden Feinde bis zum Eintreffen der vom Prinzen Friedrich Karl persönlich herbeigeführlen Verstärkungen Widerstand lei-siete — wird jetzt aus Versailles berichtet, daß der Feind mit großen Verlusten zurückgeworfen worden sei und sich auf dem Rückzuge befinde. Nachstehend die letzten Berichte über jene Kämpfe: Versailles, 29. November. Der König an die Königin: „Prinz Friedrich Karl meldet: Das gestrige Gefecht war eine Niederlage des größten TheileS der Loire-Armee, von der das ganze 20. Korps, wahrscheinlich auch das 18. und Theilc des 15. und 16. Korps da waren, nach den französischen Angaben 70.000 Mann. Das 20. Korps focht ganz, die anderen teilweise. Der Feind ließ 1000 Todte auf dem Schlachlfelde, soll über 4000 Blessirte haben. Er verlor 1600 gesunde Gefangene, die sich stündlich mchrcn; fein Gesammtverlust beträgt wohl 7000 Monn. General AurelleS soll blessirt sein. „In Folge des siegreichen Kampfes des 10. Armeekorps am 28. d. hat der vor denselben befindliche Gegner den Rückzug weiter fortgesetzt. Die ganze Bedeutung des von Theilen der zweiten Armee, besonders vom 10. Armeekorps gestern bis nach Eintritt der Dunkelheit gelieferten Gefechtes hat erst heute mit Sicherheit festgestellt werden können. Der größte Theil der feindlichen Loire-Armee hat eine vollständige Niederlage erlitten. Wir verloren ein Geschütz, nachdem Pferde und Bedienung desselben getödtet waren und nicht ganz 1000 Mann an Todten und Verwundeten, worunter verhältnißmäßig wenige Offiziere." General v. d, Tann meldet am 30. telegrafisch ein siegreiches Gefecht gegen Theile der Loire-Armee, es wurden neuerlich 700 Gefangene gemacht. Aus Rouen vom 30. v. wird gemeldet: Gestern griffen die Franzosen den in Etrepagny verschanzten Feind an. Nach einem erbitterten Kampfe wurde Etrepagny erstürmt. Der Feind ergriff die Flncht von allen Seiten und verlor 8 Offiziere und 50 bis 60 Mann an Todten, ließ 100 Gefangene, I Kanone, viele Pferde, 3 Munitionskarren in unseren Händen. Wir hatten 5 Todte und 15 Verwundete. (Bei dem „erbitterten Kampfe?") * Eine Korrespondenz aus Tour« vom 23ten November gesteht, entgegen dem „Moniteur," zu, daß die Kämpfe der Loirearmee bis dahin kei' „eswegS zu Gunsten der Franzosen ausgefallen sind. „Gestern," so sagt dieses Schreiben, „Kamps zwischen Nogent-le-Rotiou und Dreux. Diesesmal waren wir wieder nicht glücklich. Die einen klagen die Generale an, die anderen die Soldaten. Man behauptet, daß, während gewisse Bataillone Mobilgarden sich heroisch schlagen, andere daoonlaufen. Man schießt die Mobilgarden zu Dutzenden ivdt und will die Generale vor ein Kriegsgericht stellen. Was wird dies aber Helsen ? Alenxon, das der Feind besetzte, verteidigte sich gar nicht, wenn auch Evreux sich gan; gut gehalten haben soll." In TourS ist man mit dem Norden FiankreichS nicht zufrieden. Man findet, daß sich die Städte dort nicht genug verteidigen und zu wenig feindselig sind. Man schreibt dieses dem Umstande zu, daß die Deutschen die Fabriken nicht verwüsten und diese ungestört arbeiten lassen. „Dem Prinzen Friedrich Karl," so schreibt der »Pr." ihr Spezialkorrespondent aus Versailles vom 27. v. M., „fällt augenscheinlich die schwierigste Aufgabe im ganzen Feldzug zu. Die unter seinem und v. d. TannS Kommando stehenden Truppen sind ohnehin in einer üble» äußeren Lage. Es ist nicht möglich, sie einzuquartieren, sondern sie müssen fast allnächtlich bivouakiren, was Ende November etwas bedeuten will. Wunderbarerweisc hat aber diese prekäre Unterbringung der Truppen weder ihren Gcsundhcilöznsland verschlechtert, noch ist der Geist der Soldaten im geringsten deprimirt. Sie sind, wie ein von dott gestern hier eingetroffener Offizier erzählt, fo frisch, so übermütiger Vaune, so auf alles vorbereitet, daß man sich wahrlich nicht ;u sorgen habe, sie könnten hinler den Leistungen der siegreich voigedrungenen kro»pr>nzlichen Armee nur um eines Haares Breite zurückbleiben." Die mobilen Landwehr-Bataillone werden in Norddeutschland von 802 auf l002 Mann gebracht, weshalb 200 Mann von jedem Bataillon auf den Kriegsschauplatz nachgeschickt werden. In Baiern will man sogenannte fliegende Schützenkolonnen aus militärpflichtigen Forstleute» und Burschen aus dem Hochlande, welche gute Schützen sind, bilden. Diese Kolonnen würden allein zum Schutze der Etappcnkom-mando's bestimmt sein und sollen den denselben sich freiwillig anschließenden Jünglingen die Vorrechte der Einjährigfreiwilligen eingeränmt werden.______________ Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät hat den durch Feuer Verunglückten der Gemeinde Leopoldsdors in Niederösterreich und der Gemeinde Jadachy in Galizien, ersteren eine Unterstützung von 400 fl., letzteren eine solche von 200 fl., dann der Gemeinde Niwra in Galizien zum Wiederaufbaue ihrer abgebrannten Kirche eine Beihilfe von 200 fl. und der Kirchengemeinde Balalon-Henye im Zalaer Äomüate zur Herstellung ihrer Kirche und zum Baue eines SchulhauseS einen Beitrag von 100 fl. aus allerhöchster Privatkasse gespendet. — Zum Jahrestage der Verfassung wird in Prag eine imposante Verfassungsfeier veranstaltet; sämmtliche Vereine DentschböhmeuS werden durch Deputationen vertrete» sein; alle Abgeordnete» sind zu dem Feste gelade». — Prag wird bald mit einer Jesniten-Kolonie begnadet werden. Im gräflich Salm'schen Garten, den die frommen Väter geschenkt erhielten, wollen sie ein Kloster bauen; im Frühjahre wird auS Italien eine Anzahl dieser, lieben Herren eintreffen. — Den Parisern steht jetzt eine neue Entbehrung bevor. Die Gasfabriken sind, wie das „Journal offiziell" selbst ankündigt, nicht mehr im Stande, auch dem Privatbedürsniß zu genügen, weil der Kohlenvorrath sich erschöpft. Schon seil Anfang November hat sich die Regierung dadurch geholfen, daß sie einen nicht unbeträchtlichen Theil des Bou-lognerhölzchens abstocken ließ, um Holzkohlen zu erzeugen, aber das Ergebuiß war eben nicht reichlich genug. — Herr CowaSjee Jehangheer „Readnymonry," ein Parsi in Bombay, hat am 10. September au Sir B. Frere, Mitglied des JndiahauseS in London, 1000 Pfund Sterling gesandt zur gleichmäßigen Verteilung an die deutschen und die französischen Verwundeten. „Obgleich," schreibt der Parsi, „diese Dinge in einem fernen fremden Lande geschehen, so konnte meine Seele doch keinen Frieden finden seit diesem schauervollen Schlachten und Verstümmeln menschlicher Wesen; heute habe ich wenigstens die Genugtuung, unglücklichen Menschen mit einem bischen Geld Helsen zu können, das ich sür da» Wohl meiner Mitge-schöpse erübrigt habe rc." — Dieser selbe Parsi hat seil dem Jahre 1846 für wohlihätige Zwecke ohne Ansehen des Glaubens und der Race die Summe von 127.000 Pfd. St. — 1'/, Mill. Gulden ge» spendet, darunter besonders große Beträge sür Bil-dungSaustalleu und Hospitäler. Ten Beinamen „Nea-dymoney" hat er sich selbst zugelegt, „gemäß seinem Grundsatz, allzeit prompt zu zahlen, was er schulde und was er gebe." UebrigenS ist und bleibt er eben ein blinder Heide und damit, nach der Ansicht vieler christlichen Leute, der ewigen Vervammniß verfallen. Ein guter Mensch — „thut nichts, der Jude wird verbrannt!" Mal- und Provinzial-Angelegenheiten. Origiual-Korres-oudeuz. ö. ?. Reifniz. (Ein Meisterschuß.) Am 25. November durchstrich ein Insasse der nächst Reisniz gelegenen Ortschaft Krobac seinen Waldaniheil in Eia AOt'L, um die Begrenzung auszusiiiden. Plötzlich stand er wie in den Boden eingewurzelt still und starrte voll Entsetzen eine» Meister Petz an, der am Fuße eines Baumes gemächlich sein Schläfchen hielt. Im nächsten Moment jedoch machte er mit Blitzesschnelle kehrt, rannte mit einer seinen Füßen sonst nicht zuzumuthenden Vehemenz am Berg hinunter und stürmte mit dem Schreckensruse: „ein Bär" in die Ortschaft. Im Nu war der ganze Krvbacer Landsturm versammelt. Unter der Führung dieses Mannes rtickte die muihbeseelte Schaar, theilS mit Gewehren, deren Besitzer das Jagen zu den verbotenen Freuden rechnen müssen, theilS mit Mist- und Heugabeln bewaffnet, gegen die mala Aors. Am Fuße derselben musterte der aä intorim ernannte Feldherr sein Häuflein. „Er zählt die Häupter seiner Lieben," und sieh, es sehlet Einer zu den Sieben, welcher in der Angst und Eile nicht aufgetrieben werden konnte, um die historische Zahl vollständig zu machen. Mehr und mehr näherte nian sich dem Vager des Schrecklichen; das Klappern der Zähne bewies deutlich, daß die Wackern vor Begierde brannten, den Baren ihren gehabien Schrecken entgelten zu lassen. Endlich kamen sie an Ort und Stelle, überzeugte» sich auf das behutsamste, daß der Bär wirklich ein Bär und gemiithlich darauf losschlafe, als gäbe es aus der Welt keine Krobaöer, worauf sie sich gegenseitig mit Blicken ansahen, aus denen sich verschiedene Empfindungen, vornehmlich aber der lebhafte gegenseitige Wunsch: „Hänsele geh Du voran," entiiehmen ließen. Der Kühnen Kühnster machte der peinlichen Szene ein Ende, schritt mit wohlgeordneter Bedeckung auf das Opera-tionsobjekt zu, brachte die Gewehrmundung aus ZolU weite dem Körper de- Schläfers nahe, drückte beide Augen zu und das Gewehr los. — Es war ein Meisterschuß. Ruhig, wie er gelegen, lag er da; nicht einmal ein Haar des Pelzes verrieth durch eine Bewegung ein Leben des Körpers. Als sich die Krobacer auch von diesem zweiten Schrecken glücklich erholten und eS unwiderlegbar feststaud, daß der Bär maufe-todt, luden sie ihre Beute auf, trugen sie im Triumf heim und ließen sie bis zum nächsten Morgen bewundern. Sodann wurde der Bär behufs Erlangung der Taglia zur BezirkShauptmannschast nach Gottschee gebracht, wo den staunenden Krobakern bald klar wurde, warum Meister Petz von ihrem Vorgehen in der wülg, xorg, so wenig Notiz »ahm, denn bei der kommifsio-nellen Untersuchung stellte eS sich heraus, daß der Bär mindestens 8 Tage, bevor er von den Krobaöern erschossen wurde, — schon todt war. Lokal - Chronik. — (Der S än g e r a b e nd,) welcher vom Männerchor der silh. Gesellschast zu Ehren des Beethovenseier-KomiteeS gestern im Kasino veranstaltet worden war, gestaltete sich zu einem recht heiteren und genü'uhlichen Feste. Ein sehr gewähltes Programm musikalischer Produktionen, die sämmtlich in vortrefflicher Weise exekutirl wurden, fand den lebhaftesten Beifall. So gefielen namentlich Kreutzers „Riesengletscher," Ned-veds „Abendständchen," ein komisches Quartett von Kunze u. a. in einer Weise, daß mehrere Nummern wiederholt werden mußten. Herr Riidinger entzückte die Gesellschast durch den seelenvollen und fim-pathischen Vortrag mehrerer Beethoven-Lieder und erntete rauschenden Applaus. Reg.-Rath Schöppl feierte die Gäste in einem gelungenen Toaste, indem er der lebhaften Theilnahme gedachte, welche die von der filharm. Gesellschast angeregte Beethovenseier im Publikum gesunden, und die erfolgreichen Bemühungen hervorhob, die das Beethovenfeier-Komitee und alle sonst Beiheiligten mit regstem Eifer siir ein so erhebendes Kunstsest entfalteten. Herr Kustos Deschmann erwiderte im Namen der geladenen Gäste. An die Sage der Argonauten aukniipfeud, die in unserer Gegend gelandet haben sollen und in deren Mitte sich auch Orfeus befand, wies er daraus hin, wie daszu Ehren Beethovens, des Orfeus unserer Zeit, und seiner klassischen Musik gefeierte Fest demnach auch aus klassischem, von der Sage geweihtem Boden stattgefunden habe. — (Herr Koprivnikar), früher Kooperator in St. Georgen, hat nach mehrmonatlicher Abwesenheit von Krain die ihm inzwischen verliehene Pfarre Sava am verflossenen Sonntag angetreten. Wie „Danica" meldet, begaben sich viele Herren aus Laibach und von anderen Orten nach dessen jetzigem Psarrsitz, um dem allgemein geachteten Herrn ihre Ehrenbezeugung zu erweisen. — (Die letzte päpstliche Enz iklika), betreffend die Besitzergreifung Italiens durch Viktor Emanuel, ist Uber Auftrag des hochwürdigen Fürstbischofs von Laibach in flovenischer Übersetzung in der „Danica" erschienen. Eingesendet. Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate liöVL-lösoiöi'ö äu Lurr^, welche ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten die uachfolgeudeu Krankheiten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athein-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Uuverdaulich-keü, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber. Schwindel, Blut-ciufsteigen, Ohreubraufen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zengniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des HofmarschallS Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhau. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die lisvalöseiere bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis i» Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ich meine innigsten Daukgebete zum allgütigen Schöpfer und Erhalter aller Dinge smde für die unberechenbaren Wohlthaten, welche er unS Lurch die heilsam wirkenden Kräfte der Naturerzeugnisse angedeihen läßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon konnte ich mich keiner vollständigen Gesundheit erfreu.«: meine Verdauung war stets gestört, ich hatte mit Magenübeln und Verschleimung zu kämpfen. Bon diesen Uebeln bin ich nun seit dem vierzchutSgigen Genuß der LevsIesciLre befreit und kann meinen Berussgeschäften ungestört nachgehen. I. L. Sterner, Lchrer an der Volksschule. In Blechbüchse» von >/, Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — lisvülösoiöre Okoonlrttö« in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffeu fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. iu Wien, Goldfchmiedgaffe 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur; iu Pest Lörök; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Klagenfurt P. Birubacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Wttteruntz. Laibacli, 2 Dezember. Sternenhelle Nachr. Vormittags dünne Bewölkung zunehmend, eisigkalter Nordost, in den Alpen Schneegestöber. Wärme: Morgens 6 Uhr — 5.1", Naa m> 2 Uür — 2.5" (1869 — 0.3°;' 1868 -f- 1.5°). Barometer im fallen 326.68'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme — 2.3', um 3.4' unter dem Normale. Antzekommeue Fremve. im 1. Dezember. Krischpan, Kfm., Kraiuburg. — Rooß, Kfm., Kraiuburg — Kristan, Priester, Liga»». — Blague, Verwalter, Kroisenbach. — Kozelj, Geistlicher, Möttlik. -Dr. Makanec, Agram — Cermak, Agram - SuLkovic, «gram. — Mirkotovik, Agram. — 'Mrazovii, Agram. — Schachuer, Kfm., Triest. — Poßnik, Besitzer, Kropp — Perenic, Besitzer, Plauina. — Pogacnig, Besitzer, Podnard. Gambosch, k. k. Obcrlieuttnaut, Graz. Krovatovic, Lieutenant, ÄiudolsLwerth. — Matiusy, k. k. Oberlieutenant, Nmegihaza. — Blazit, Privat, Unter-krain. SLok. Löiveustein, Bahubeamte. — Dr Gregoria, Triest. Verstorbene. Den 1. Dezember. Herr Leonhard Treo, Privatier, alt 84 Jahre, in der Stadt Nr 1P9, und Maria Jlovar, Inwohnerin, alt 72 Jahre, im Zivilspital, beide an Altersschwäche. — Kaspar Cut, gewes. Landmann, alt 84 Jahre, in der Kapuzinervorstaüt Nr. 66, und Elisabeth Peiernel, Jnwohnerswilwe, alt 64 Jahre, im Zivilspital, beide an Entkräftung. — Bartholom» Cesuar, Oebstler, alt 62 Jahre, in der Gradischavorstadt Nr. 15 an der Brustwassersucht. Anmerkung. Im Monate November 1870 sind 51 Personen gestorben, unter diesen waren ^8 männlichen und 26 weiblichen Geschlechtes. Gedenktafel über die am 6. D e z e m b e r 1 870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Gerl'sche Real., Harije, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Barbis'sche Real, Podtabor, BG. Feistriz. — l. Feilb., Pregl'sche Real., Ustje, >735 fl., BG. Littaj. — 3 F., Kos'sche Real., Graseubrnnn, BG. Feistriz. — l. Feilb., Bostjancic'sche Real., Großbnkovic, 600 fl, BG. Feistriz. Theater. Hente: Zkeginieiitotochter. Oper in 3 Akten. Morgen: Nichelieu'S erster Waffengaug. Lustspiel in 2 Akten. Zehn Madchcü nnv tri, Mann. Operette. Telegramme. Versailles, 30. November. Nachdem gestern das fechslc Armeekorps mehrfache Angriffe siegreich zmückgewiesen Halle, unterhielten die FortS Nachts ein ungewöhnlich heftiges Feuer. Heute Morgens entwickelte der Feind unter gleichzeitiger Demonstration anf verschiedenen Punkten der Pariser Wülle sehr bedeutende SlrcitkrSstc zwischen der Seine und Marne und griff mit denselben um 11 Uhr unsere dortigen Positionen an. Es entw'ckelle sich ein sehr letihaster Kampf. Unsererseits wurde der Kampf hauptsächlich von der würtlembergischen Division, von dem größten Theile des zwölften, sowie durch Theile des zweiten und sechsten Armeekorps geführt. Der Kampf dauerte bis 6 Uhr Abends, wo unsere siegreichen Truppen den Feind auf der ganzen Linie >urückgeworseu hatten. Weitere Details sind noch unbekannt. — Unsere Verluste in der Schlacht von AmienS betragen 74 Offiziere und 1300 Mann. Oie feindliche Nordarmee befindet sich in vollständiger Auflösung. Die Zitadelle von AmienS kapilu-lirte nach kur;em Gefechte, in welchem der Kommandant fiel. Gefangen wurden 400 Mann und 11 Offiziere, erbeutet 30 Geschütze. General Werder meldet, daß der Rückzug Garibaldi's in eine wilde Flucht ausarlete. TourS, 1. Dezember. (Offiziell.) Mehrere Kompagnien von VogesensreikorpS kämpften am 30. November siegreich bei Nuits. Die Preußen räumten das Arrondissement Bendome; — wie versichert wird, haben sie auch CloyeS, Chateaudun, Chateauneuf geräumt. Der Feind griff am 30. November zweimal Mezieres an der Loire an und wurde nach nennstündigem Kampfe zurückgefchlagen. TourS, l. Dezember. Ballonnachricht an» Paris. 30. November AbendS: Gestern haben die Offeiisiv-Operationen begonnen, der Bahnhof von Choisy wurde erstürmt. Die Franzosen überschritten heute die Marne auf ackst Brücken und behaupteten -Abends die Positionen; morgen Fortsetzung der. Schlacht. Lille. 30. November. Die Preußen räumtem plötzlich Amiens, und zogen eiligst gegen Paris zurück. B-i 7ossk LaiMAsr Mliner 8haml Mosse pr. Loth 15 kr., desgleichen zu Strümpfen, Fußsocken rc. rc. in größter Far-benauswabl pr. Loth 10 bis 20 kr (513 -I) Wiener Börse vom 1. December. iperr:. Rente, öst.Pap.' dto. dto. öft.inSilb. ?cse von 1854 . !ose von 1860, ganze 'ose von 1860, Fünft. ^ tträmiensch. v. 1864 . LiLsQtl.-V dH. Steiermark rärnten, Krain u. Küstenland 5 , Ingarn. . zn5 , -kroat.u. Slav. 5 , Tiebenbürg. „ 5 ^ >?«rtionalbaiik . . . Union-Bank . . . Lredttanstatt . . . H. ö. LScomptö-Gej. Inglv-österr. Bank . OeN. Lodencred.-Ä. .. Franko - Austria . . Fero.^tordd. . Lüdbabn-OeseAsch. . §ais. Elisabeth-Bahu. Larl-Ludwig-Bahn ^iebenb. Eisenbahn . Staatsbahn. . . . d.-11.SA 118.— 103 LO 104 50 dto. BonsspCt. r»4.- 23S — 114 50 1^5.— ^ordb. (100 ft. (ZM.) !»2 rr 93.75 SLeb.-P.s200q.ö.W.) »7 — 87.S» 98—^ 9L.- Staatsbahn Pr. Stück StaatSb. pr. St. 1867 Muvotssb.tUOUfi.ö.W.) 84 — 89.L0 89-89 50 Franz-Jos. (20-H fl.S.) »z.so 93.5V 78 — 78 25 t>0 — 81.— 74 25 '^450 Kredit 100 fl. ö. W. . lSV.- IS1 — ! Den.-Dampssch.-Ges 729 — 7.^0.-L^5. -u 100 fi. CM. . . 95.— 9«.— Triester 100 fl. EM. . 115 — 125.— dto. 50 fl. ö.W. 54.— 58.— >51.— 25' 50 Ofener . 40 fl. ö.W. 87.— 30.— 893. 8^5 — Salm . „ 40 „ 37.— 39.— 197.50 !98 — Pclfl, . „ 40 . 8«.— 37.-^ S'»? - > «0 I 31.— 33.— 77— ?8.— St. Gens!» „ IN .. 28.— 89.— 'Mndüchgrätz Sü „ Waldffein . W , 28.— 84.— L055' 806" 176 40 !76 ^0 811.75 213.25 18 — 80.— Kv,!cvich . la , Nur>°!sis!i>t. loö.W. 14.— 14.— 16.— 14.50 885 75 236 - ^Vovk»«l 89.» SM-cr . . 121 Lü t8l 75 Telegrafischer Wechselkurs vom 2. Dezember. üperz. Rente österr. Papier 55>5. — 5perz. Rente Perr. Silber 65.40. — 1860er Staatsanleben 91.80 --Saukaktien 728 — Kreditaktien 248 75. — London l23 70. Silber >22— — K. k. Münz-Dukaten 5.87. — Na-poleousd'or 8 96. Druck vou Jgn. v. Äleinmayr