pr«l»An IS- e, »k. ZS/oi «0«I« VG?W»IV«A «»6 WAMVON. .tWöliW» v»«»»ck-»M«i (I«»Gß— W»-»»»» »«».«A): k» «U0«K0.«««»« ^GHODU^ «, »o NonWs, «i«n S. Apr?11S2S » Ii» .«leSIöW,» vi 4 v>lU9>p»«t>« iiMot«,. MG«M N 0in. «»tzVit»,' 24 oin ««ro»» monst» 2S vi«, w» 6»« dheti« ^»l»i»6 «on»tl z» vi» 5In,«tnumm«» ' dt» s vln. ^»nu«k»I»t» «»s>i» Glvkl iHwmlv^ Mridorer smuila Am di» Z0e,Noi»MaN«' »onfenntz London, April. Ts ist nunmehr offiziös bestätigt worden, daß die Unrer' Haltungen zwischen dem englischen Preniicr-minister ni^d dem Aul^enminister und ?),?. Norinan D a o i Z zur Einiannq darüber genlkjrt r?aben. dast eine sri'lho E!nkerns'tn,n^crenz wunschenSivert sei. Obwolil man frNcr hier der Aufflissun^ n>ar das^ drei iV^onate zwi'chen Einladung und ?u^aininentritt verstreichen mi'sßten. ivisl man sich nun mit <;iner IVr^st von seck» ^ Wn-auvtsacke rom ame^?-konischen lV^lickit^Vunft ans ist aus dem frilher aniefichrtin (Grunde, dan ^'e !^s-n»'e' ronz »er dem 15. (^uni beqinnt. Man kann den Vl'rsiö>'?run!^en non Mr. Davis, daft er feine ^Z^erstandlttnanier'^^l^^e für die Enalond mitq^üracht 5>abe^ oline meiter-'S fflau'^en. denn die ?ichkcit zur B.^bnndlnnq der Kri'-'qsschuldk'n-fraqe erqibk sich erst, wenn die Bersiandlnn fic^n der WeltwirtsckiaftSwnferenz Iv^onnen li'iben. Msntag»-Ausgabe KranzvMes Seaenprojekt t^ntel'8tüt?e! t^ie f^sitiiubel'l vor allem für die kvorderun'gcn einsehen, die seine Verbündeten gegenitber dem Mussoliin-Plan .geltend gcma6)t hal'en. Der rilnkänische Auszenmini» ster T i t u l e s c u, der sich zurzeit als offizieller Zprc6^r der >^leinen Entenle in Parts aufhält, wird seine B«rhandlunt?en, die er mit l^roßer Aktivität fill>tt, W^-^scj^en. t5r be'chriinkt sich nicht auf amtlich-? Ver-handlnnjien mit den ^^i'ständigen Minlste»n, 'ondern nilmnt auch mit Varlamer.wriern t^ilhlun^. Nachdem er l-ereit-; vorgestlln luit .^^erriot, Laval und ?vlandin zusaimur-'u^^t-kommen .txlr, sind für die nächsten Toge von Erfolg begleitet — Ab-zum Musso.ini-Ptan Unterredungen mit verschiedenen Zeilato» ren und den: zur Rechten gehörenden M-geordneten Mandel vovgesel)en. Ali6i ^i-nanzministcr Georqes Bonnet, der alö be-sollderer Äenucr der Tonauf^.^gen «Lilt, hat TituleScu feinen Besuch atgestatte». War s cha u, Z. ?lpril. Aui^eluninister B e ck hat dein briti'ckien Botschdfler eine Erklärung ilbernntlelt, bei der er >arlcat, daß der Piermächtepakt Mussolini.^ dem halt und Sinn des Bi.MrbttndPakteS widerspreche. Wenn Polen und andere Staaten, die an der Aufrechterbaltung des s)eutigen territorialen Besihstande? in Europa 'n teressiert feien, vor Beschlüsse der (^roß mA6)te als vollendete Tatsache gestellt würden, so midersprech«» dies aber auch d?r ^'oo.ir der Situation. Au.? diesen und anderen Gründen, die im «legebenen ?lugcn.' blick noch dargelegt werden würden, erklärt Polen schon heute, daß eö sich durch keinen ^eichlus; der Vicrmächteti'uppe für gebunden halte. Das HeMge Äahr eröffnet Ter Papst durchscs'reitet als Erster die Heilige Pforte allein und als erster die Heilige Pforte. An z^^egleitung der gesainten Cl^eisilichkeit hielt dann der Papst seinen feierlichen Einzug m St. Peter, wo er^der versamnielten Menge den apostolischen Segen erteilte und dami^ das Heilige Jahr eröffnete. Die Oeffnung der Heiligen Pfi^rte fand in Gegenwart des Exkönigs Georg von Grie. chenland, niehrerer Prinzen und Prinzessin^ nen, des diplomatischen .^^orps, der hohen Funktionäre des päpstlichen Hofes, der Kar^ dinale, (5rzbischöfe. VischSfe und Vertrefer der religiösen Orden statt. Unter der ge-wiütigen Menschenmenge befanden sich zahl-reickie Pilger aus dem In- und Ausland. Die gleiche Zeremonie wie in Pete? fand in den Basiliken von San Paolo, San ta Maria Muggiore und San (Giovanni in! Lateran statt, wo die Heiligen Tore durch die päpstlichen Ll?gaten Belmonte, Cerreti. Marchetti und Selvaggiani geöffnet louiden. Das Verbot des Stahlhelms in Braun» schweig zurückgezogen. B r a u u s ch lo e » g, ?lv' is. Tc-f braunschli,eigische Min'ster des Innern 1 ot das Beibot des Siahlbelms und allcr sei'^er '!'>iebeiwrganisationen nnr sofortig,'. Wir» lung aufgehoben. Aus '^»r.lndeu d'.r Staat'-sicherlieit dürfen nur so^ch>? Personen Mitglieder von neuem aufgenonimen werde»,, die iln Stahlheliil und se'nen ^^ceb'nor-ganisationen als Mitglieder biK eiuschl'.eß-' lich März d. aufgenommen waren. Die Aufnahme anderer als der bezeichneten P^'r-sonen in den Stahll^elni und seine ocganisationen als Mitglieder ist bis ein« schliehiich .N. März 1V t verboten. R o m, April. Das Heilige ^>ahr ist ge» stern m'ttag vom Pap^t feierlich eröffnet worden. Schon zwei Stunden vor Beginn der Zercinoltie samnielte ss6i auf dem Pe» terSPlat; eine gewaltige Menschenmenge. Für den Festranm wurden über Kar ten ausgegeben. In der zu eineni großen Festsaal umgewandelten uttt kostbaren Toppichen und Tüchern a ^sgelegten Borhalle spielte sich die stimboli 6)c Handlung der Oeffnnng der .Heiliger Pforte ab. Unter fer^ nenl l^esang. der iminer stärker wurde und schließlich den weiten Raum erfüllte, unirde der Heilige Bater auf dein golddurchwirk» ten roten Seffel zu deni neben der Porta Sancta aufgestellten Thron getra^jen. Während die Glocken der Peterstirche läuteten und alle Glocken Ron»s einstiu?mten, schritt Pius ll. langsam zur Heiligen Pforte, pochte dreimal mit seinem goldenen Hammer gegen die Tür u. sprach die ritualcn Worte: i^periU; milü portÄ5 (:^effn^t mir die Tore der Gerechtigteit). Das .^.vilige Tor öffnet' sich lautlos. Unter Gebeten lourde die Schwelle init gewslhteui Aasser besprengt und betend durchschritt der Papst Mord an «tnem Siviie P t u s. 2. April. In der Aacht roin Samsiag zum S^-^NN' tag wurde in Sv. Urban bei Ptuj der 7<'>-jährige Au.'zngler ^ran^ V e z ^ ^ t in einer Blutlache aufgefunden. D i offensichtlich 5^pser eiue.' Mörsers — niies nicht weniger al^^ 17 S'tl6?wunden auf. mutmaßlicher Täter lonnte der l7jä"^rig' Anton Z o r f o auSgefoncht und dem Gr-richte eingeliefert werden. Moskaus Außenpolitik Bruch Rufiland-England unvermeidlich Der sowsetrussische Volkskonnssar deS Neußcren. Litwinmv, lxit die englische For-d' !ung, die verhafteten englischen Inge-i'i 'ure und Techniker sofort zu befreien nnd da> Verfahren ge^en einzustellen, mit ^" "ßter Schärfe abgelehnt. Dadurch ist der Abbruch deutsch-englischer HandelSbcztehun» gen nnvernieidlick) geworden. Es ist nicht >ou?ieschlofsen, daß diesem ersten Schritt ou5) ein zweiter folgen wird, näinlich der Abl'ruch der diplomatischen Beziehungen. Ec'slte die ^owsetregierung nicht im letzten ?luaenblick eine Nmschivenklmg vornehmen »- und sie kann dies ohne einen großen P' e tigererlust nicht mehr tun — dann wird '7aelt vor die Tatsache eines sehr akuten ru'i'ch-englischen K^onfliktes gestellt werden. Es ist auffallend, mit welcher Rückslchts' Ir'iifeit die Sowfetreaierung in der Sache verhafteten englischen Jnaenieure borge' nnd die Vorstellungen de? britischen 3^ ''afters in Moskau mis^l'chtet. i)kf?n-k>!' Nnßlanid keine Angst vor dein Ab-b i)er Beziehunabc, sc'.ne Drvluin- gen in die Praxis umzusehen? Die Sowset.' regicrnllq dürfte sich da !ehr täuschen. Es kann keinem Zweifel unterlieget,, daß es England um die Verteidigullg seiner verhafteten Bürger in Moskau bitter ernst ist, und daß ttmn iin (^nselreick) fest von der Unschcild der '^verhafteten überzeilgt ist. Die Erklärungen, die das Moskauer Außen' kommissariat in der Sacbe der en.zlischen Häftliilge auf das Dräncien des britischen Botschafters abgegebeit hat, werden in i?on' d-on für unbefriedigend gelMlten. Das ».»ng-lische Anßenministeriunk ist nack» unseren Informationen fest entschlossen, aus dieser Sachlage entsprechende Folgerilnsien zu ziehen. Was mag nun die Gowsetregierung ver anlassen, wegen eines anscheine^ sMeckit begründeten Gerichtsverfal^rens einen ^on-flitt mit England zu riskieren? Man ftl^b! da vor einem RStsel. Hofft etwa Rußland auf dem Wege über d«n Bonflttt sein ' .Zahlungsverpflichtung zu entgehen? Diese Annahlne ist gvoteSk. Denn Moskau mn^ 'sch darüber im AIa«n sein, daß dieke Handlungsweise dem Gvde 'lußen« l>a?,dels gleichbedeutend lväre. I Sind es aber rielleicht aui?env^uilische 'Berechnungen, die es den Russen eu^pslihlenS > wert machen, in einen Kanflitt mit England zu geraten, wäre es dann interessant zu ersaliren, wel<5>e Berechnuu>^en es sein könn len. Zweifelsol)ne uiacht sich in Anllirita die Tendenz tenierkbar, Sowjelrusiland an-zuerleltnen U)id in diplomatische Beziehungen zu Moskau zu treten. Es ist kein Gi'.-l)ei.uni>Z, dah zwischen Amerika und England tiefe Gegensätze bestellen. Diese Gegen-jätze sind jedoch nicht der Art, daß sie Amerika ulnsa mehr zur Ailerkenltung Rußlands veranlassen könnten, je schlimnier es uni die Beziel>ungen zwiscn Rußland und England bestellt ist. Bielniehr niüßte der Bruck, zwischen Eng!^nd und ?iußland auf Amerika abschreckend wirken. So bleibt die Lässigkeit, init der Moskau sich in einen Ävnflikt mit England hinein-treiben läßt, letzten Endes unanfklärl'ch. Auffallend ist nnr, daß, nährend Moskaus Beziehungen zu London sich in katastrophaler Weise verschlechtern, das VerhUtnis zu "rankreich immer enger und herzlicher kulturellem, wirtschaftlichem und sogar militärischem Gebiet. TS genügt zn erw!ihnen, ^aß aus einer Vowsetansstessunl'. die sür d^e nällj^ Ztit w Pari» geplam ist, kein sn derer als der Aus>.enmiuister P.i::!^)^.''!lc^inr in persona die Be.grüßung'.'ansvraöie hielten wird. Ueber den Besuch der rilssism.".! Mi-litärsachverständijien in 7vrankrejch wurde l'ersits viel in der '^^'^'si^ri'ssc abschrieben. Die '.'innäbernug an ^rautreim u:rd. sl-!^ luit auch an die Länder der .'Ueinen Euiente sowie an Polen hat übrigens teine5wc.!j>> ^u anderuvitigen Aenderungen des außen» politischen Urses geführt, so naheliegend sie auch ersck^einen tonnten. Man le^v^ vielmehr in Moskau besandereu Wert auk die Fortdauer der freundschaftlichen Beziehun, iM zu Italien, und man betont di.>rt in offiziellen reisen, daß die legten Erklärung gen des Reichskanzlers und anderer l'ciher deuts6?er Anttspersonen in Miiskan inii Befriedijiung zur j^enntnis genommen ivor-den sein iE-? l)andelt sich in erster Linie um den Passus der Neichstagsrede deä Reichskanzlers bezüglich der deutsch.-rusii-'chcn Beziehungen). Im allgemeinen uniß festgestellt nvrden. daß Moskau bemüht ist, den außenpolitischen Konfliktsphären mit aller Kraft fernzublei. ben. Umso bezeichneter, aber auch rätselhafter ist das Verhalten Moskaus gegenitb^r England. Bielleicht werden schon die nächsten Tage Tatsachen ans Taiie^licht fi^rdern. d-e der Erklärung dieses merkwüvdiaen . altens dienlich sein könnten. »Markvorer» Zektung^rNmomer Sk. den Z. April 1S3Z. dern nur einige Dollar an den Autogrammen verdienen wollen. Mederholt sahen sich EhapKn, Greta Garbo^ Ramon Novarro und an^re Stars gezwungen, die Lokale und Kwbs durch die Hintertür zu verlassen, um dieser ^lästtgung auS denl Wege zu ^hen. Die bekannte amerikanische Aünstl^in Ann Harding wurde vor kurzem in New-York einige Minuten vor Beginn ihres Äon-zertes in der Borhalle deS Theaterflebiiudes von einer großen Menge von Äutograiniw jägem mnrinyt. Sie mußte Autogramme nach iinks und rechts verteilen. Alle ihre Eil^wde, daß die Zeit bereits fortgeschritten sei, und daß es ein Dinfl der Unmöglich keit wäre, wegen der Autogrammverteilung das zahlreich versammelte Publikum noch länger warten zu lassen, nu^ten nichts. Sie erschien mit haibstündtger Verspätung auf der Bühne. Constance Bennett mutzte eins- 1 Garbo Wr «> prSflvmtm Die Ackogrammjagd ÄS GtMst Bon Michael«« u s p i tz. An der Pforte eines gvohen Berliner Ki- notheatcrs hängt ein Plakat. Mt riesengro-sten Lettern wir!d verkündet, daß der nitchste Autogrammtag am 2V. d. M. stattfinden wird. Die .Hauptdarsteller des erfolgreichen, beim Publikum sehr beliebten Films, der l^erade in diesen Tagen im Kino läuft, werden eine Etundc vor Be^nn des Tagesprogramms ihre Autogranrme erteilen. Diese ?lnkslnit»tgu:,>g wirft ein grelles Licht auf die Autoigrammsucht, die sich in letzter Zeit auch des deutsch<'n Kinopublikums und insbesonÄerc der jugendlichen Schichten der Mnobesucher bemächtigt hat. Das klassische Land der Autogrannne, das Dorado der Autogrnmmsammler, ist und bleibt Amerika. In ihren Anfängen ivär die Jagd nach fiacnh lind igen Nnmenszeichnungen berühmter Persönlichkeiten in Amerika eine ziemlich barmlose Passion. Die Sammler interessierten sich aufrichtig für die Bühnen- und Film stars, berühmte Sportsleute und sonstige Träger allgemein bekannter Namen, die sie bewunderten und deren Autogramme sie besitzen wollten, um wenigstens auf diese Weise einen kleinen Schimmer von ihrem Gla.iz auffan'gcn zu kömren. Diese Zeiten sind vorbei. Die Auto-graimnsucht nahm in der legten Zeit auf der anderen Seite des Atlantik die Formen nicht nur eines rücksichtslosen Strebertums, sondern gleichzeitig einer wilden Spekulation an. Die Autogramme sind dort zu einer käuflichen Ware geworden, ihre ^amnilung zu einem Erwerbszweig, zu einer Verdienstmoglichkeit. die von gerissenen Spekulanten auf .Eosten povulärer ??känner l?nd Frauen betrieben wird. Es ist ausfallend, daß gerade in der heutigen .liZrisenzeit dieses (^c^chäft in Amerika Niesendimensionen annehmen konnte. Mary Virkford, die als einer de? beliebtesten amerikanischen Filmit'ars in dieser Hinsicht reiche (^rfabrungen zu samnieln vermochte, schätzt die Zahl der Antogrammjäger in NTÄ auf eine halbe Million. ?)?Snner, Frauen und Jugendliche oerfolgen heute mii dem Mut des .Hun'gers und der Ver-zuviflung die großen Filmschauspieler, um ihnen ?üitogramme abzunehmen, .'ie sie dann den l^rostljändlern oerkaufen. Diese lct.;teren, in deren Dienst diese Scharen von Auto-grammjägern stehen, nlachen daraus ein gutes (^schäft. Sie bezahlen zehn Cents für den Namenszug des Filmschauspielers Lupe Veles nnd verkaufen ihn weiter an einen Sammler für einen Dollar. Mary Pickfords Autogramm wird von den Händ» lern heute mit 50 l^ents beivertet und für Z Dollar ^oeiter^e^ben. Im yi^chsten Kurs steht Charlie Chaplin. Seine Autogramme bezahlen die (Grossisten mit einem Dollar nnd lieferten sie an die Interessenten für den zehnfacl^n Preis. Als bester Autogramm-Markt gilt in .Hollywood Brown Derbys Filmrestaurant, in dessen Räumen die Filmstars häufig dutzendweise anzutreffen sind. Äe „Jäger" ma chen hier mitunter ein sehr gute? l^!esch^ft. Es fällt ihnen allerdings nicht leicht, die Schwelle des Lokm's zu betreten. Zwischen den Filn,schauspielern und dem Restaurant-besitzer besteht nämlich ein Nebereinkommen, demzufolge der Wirt verpflichtet ii't, seine (^ste ans den hohen Regionen der Filmwelt vor den aufdringlichen Autogrammjägern zu schützen. Infolgedessen müssen sich diese damit begnüigen, vor dem Ausgange auf das Erscheinen der Stars zu lauern. 0)eduldig warten sie stundenlang, oft noch bis in die späten Nachtstunden und überfallen ihre „Opfer" freilich nicht mit einem Revolver oder Dolch, sondern mit einem Füllfederhalter in der Hand. Zahlreiche unter diesen Aufdringlichen ^nehmen sich dabei wie Hyänen. In der ge« wissenlosesten Weise verfolgen sie ihre Iag^d-nbjekte, reißen ihnen förm>lich die Neider vom Leibe, versperren ihnen den Weg und drücken sie an die Wand: betteln, flehen und schreien, bis das gewünschte Autogramm end lich in ihren Händen ist. Die Filmgroßen in Hollywood haben eine panische Angst vor diesen „Hyänenhorden", die vielleicht niemals ins Kino kommen und sicherlich gar kein Interesse für die Filmkunst ^ben, son- mal in der Ainotaffe Zuflucht suchen, um vor den gegen sie anstürmenden Autogramm ^jSgern sich zu schützen, die ihr den Hut vom gev^ und die rechte Hand verletzt Hattm. Die Namenszeichnung Greta GarboS. die dekmntlich ein sehr einsames und zurückge-zogeneS Leben führt und fich in der '>ffent. lichkeit nur in den felte^len Fällen zeigt, steht auf dem Autoyvamm-Mavkte im höchsten Preis. Ihr Autogramm wird mit M Dollar bezahlt, während der NcnnenSzug des großen amerikanischen Nationalhelden, des großen Präsidenten Abwham Lincoln, schon für 15 Dollar zu haben ist. Charles Lirdberg ko«ft>et 7^ Dollar, Exbürgermeister Jimmy Walker 5 Dollar, General Pershing S Dollar, daÄ Baseball-Idol der Amerikaner Babe Ruth nur 25 «t-JoI^«Wassers auch durch ihre Untersuchungen bestätigt seien. Da« Bitterwasser tst in Apotheken, Drogerien und Spezereihandkmgen erhättttch. «» »kh O« «ech« Vrot Mßtffe»? Die stürkstien Brotess« sind die romams schen BiMer, vo-r allem die Franzose. Im allgemeinen ißt der Fvcmzose wmlglstenS viermal mehr Brot als ein Engländer und das Doppelte von dem, wt»s ein Deutscher ißt. Auch zmn Mtwg- und Abendessen wird in Frankreich r«gelMßig Brot verzehrt, und vor dem Weltkriege konnte man in franzkstschne Restaurants stets Vrot nach Beliebm essen. In Holland dagegen le-kommt lnian Broitlsc^tte vorgesetzt, die ss dünn wie Schinfenscheiben, in England, WS man hauptsächlich von F^ch lebt, Brösas menwürfel von der Grö^ eines Finger?^ tes. Russen, Türken und Griechm essen c?ben falls wenig Brot. In Deutschland ißt man im Süden mehr Weizenbrot, im Norden mehr Roggenbrot. Der Norddeutsche ißt übe^l^ltpt mehr Brot als der SüZ^^eutsche. Ein Philosoph will auch entdeckt haben, daßi der Broigenuß den Charakter beeinfluße. Schwarzbrotes^ seien schwerfälliger, abgemessener und weniger mitteilsan^ als Men^ schen, die weißes Brot und leichtes Gebäck vorziehen. ' «L - > Der Schaß a«f tie« So?oSwseln aufgegeben. Bor einem Jahr zog eine englische Expedition aus, um den sagenhasten Schatz auf den KokoSinseln zu bergen. Jetzt kommt Von dem Expeditionsschiff, dem Seigelkreuzer „Bistlent", die Nachricht, daß die Expedition junverrichteter Sache umkehren muß. DaS Schiff kann heute nicht mehr als seetüchtig bezeichnet werden. Der hölzerne Schiffs-rümpf ist von Würmern zerfressen und weist an verschiedenen Stellen größere Beschädigungen auf. Die Besatzung deS Schiffes ift über den negativen Ausgang deS mit großem Aufwand begonnenen Unternehmens sehr enttäuscht, aber der Führer glaubt, bei dem jetzigen Zustand des Bootes eine Fortsetzung nicht verantworten zu können. Sieben Tage lang trieb das Schiff auf dem Wasser, und nur durch einen Zufall konnte die Besatzung aus größter Lebensgefahr gerettet werden. Die Lebensmittelvorräte waren bereits völlig erschöpft. Die Rückfahrt wird auf einem anderen Schiff angetreten werden. Zmeiselhaft. „Glaubst du, daß mir jemand hundert Dinar auf meine ehrlichen Augen borgen wird?" ^ „Du, ich glaube, eher kriegst du 50 Dinar auf deine Avldbrille geliehen." Sport vom Konntag Festtag der Lelchtathlttm Das Querfeldeinlaufen um die Staatsmeisterschast — Mari-liors Läufer in Höchstform — ^evs (Primorje) fieat vor GermovZek (Marathon), Straub (Zelezniear), Sporn (Zlirija) und Podpcean (Zelezniear) — Mustergültige Organifation — Rekordbesuch Martbor, 2. April. Das heutige Chroß-Country gestaltete sich nicht nur zu einem lokalen Ereignis, sondern stand im Mittelpunkt des Interesses der Leichtathleten aus dem ganzen Staate. Die Veranstaltung wies einen Rekordbesuch von nahezu Zuschauern auf. U. a. waren Vizeblirgermeister G o l o u h, Bezirks-hauptlnann M a k a r, Abgeordneter Krei« 5. i, der Vizcobniann des LNP S t a n k o, der Obmann des DTK. Maribor Dr. S t a" Mol, der Obmann des SK. ^lezniöar Jng. Wolf, Oberbaurat Jng. S e r n e, Magistratsrat RodoSe? und der Chef der Preßbüros in Ljubljana Zobee anwesend. Von den 50 angemeldeten Läufern hatten sich am Start insgesamt 36 Läufer eingefunden, von denen 25 auch das Ziel erreichten. Insbesondere zahlreich waren die Ljubljanaer Vereine „Primorje" und „Jli. rija" vertreten, lvährend aus Zagreb ne^n und „Concordia" der Ät. Marathon die ineisten Läufer entsandte. Bon den heimischen Wettbewerbern dominierten die Läufer „Marathons" und „^lezniöars". Unsere Läufer errangen vielleicht in dies s?m Lauf ihren bislang größten Erfolg. Ins besonders GermovSek und Straub die den zweiten bzw. dritten Platz in Anspruch nahmen, verdienen volle Anerkennung. Auch P o d p e e a n, der an fünfter Stelle lalldete, bot eine vorzügliche Leistung. Den S>ieg halte sich der sympathische und ausgezeichnet durchtrainierte „Primorje"-Mann K r e v s, der die 10 Kilometer in sicherer Manier in Minuten Fuvücklegte. Ki^evs lies die letzten Runden in einem Stil und Nlit eii«;r Leichtigkeit, die Bewunderung ausrissen mußten. . Die Resultate des EinlaufeS sind folgende: 1. K r e v s (Primorje) ^1.39»/»; Z. GermovLek (Marathon Maribor), 35.83'/»; 3. Straub < Z^lezniSar) 35.48; 4. Sporn lZlirija) 36.N: 5. Podpeöan (^) 36.33; 6. Stenislav (Marathon Zagreb) 36.36; 7. Bru-Lan (I) 36.40; 8. Osterman (I) 36.45; 9 Kovaöiö (P) 36.K7: 10. ^rga (P) 37.30; N. Predaniö (Coneordia) 37.31; 13. Sin« delar (E) 37.46; 13. Stru.'elj (M. M) 37.47; 14. GaberSek (P) 37.59; IS. Zemljak (M. Z) 36, 16. Grad stkl8cke A/lannsekakt Äes lZraxer »^tunn« znl Qaste. vaz Spiel nakm 5ekl)n von der erston Minute einen reekt an-rexenclen Verlauf, dem er8ten Lr-kole 6er (Zäste übernahmen clann clie kei-miseken Spieler voll u. xan? die Initiative. »I^apid« fiilirte aucli In clieser 8piel> liülkte. vis drei Ovals eri^ielton ka r lo» vIL. der einen freistok >vucl:tj? vom Stapel iiek, 8o>viv prinLiL ui^ >V e n-Ic o. Im 2v^eiten 1'eil des Spieles kolten dann die (läste auf, 8c)dglZ sie soliliekliek Nock einen knappen Siex in8 l?einH brin-een lconnten. vas Spiel stand ii^ spoirtU- eÜer ttinslekt auf recli't respektabler Hü-de. SeWedsrickter >var tierr ^emee. »^pitd« bot aucil in diesem Spiel ein« vorziiielielle I.ei8tun?. ^uker dem Nintor-spiel staeken in8be8ontz! ris ^!5kov^l^iben 3:1. (Zeni: Italien—Seli^ei? 3:l). ßverdende Mgtter müssen jegliche Stiihl« verHaltung durch Gebrauch des natuclich^n ^Kranz-Ioses"'BitterwasserS j^u vermeiden trach. ten. Vorstände von Universitäts-Frauenklinilen loben übereinstimmend das echte Z^ranz-Ios?f-Wasser, da es leicht einzu-nehmen ist und die mild öffnende Wirwna in kurzer Zeit und obne unangenehme Nebenerscheiirungen sicher eintritt. Das „?tzra»z-Josef".Bittcrwasser ist in allen Apotheken. Drogerien und Spezereihandlungei, > erhältlich. Nadio »A^silbvr«—»^elvTniösr« Z:ll. Im Vorspiel ?um iVleisite'rscliaftsspiel besiegte »A^aribors« l^eserve die Zweite Oarr.itur »^ele^niLars« mit 2:0. -VVVGGGGGGGGVGGVVGV» LroLe fW lllr die ölUigste preise im H. Zeulca»/«» sssaeAF »VVVVGGGGGGGGGGGGGV» Jagdgewehr. Kaliber IS. gute Marke und gut erhalten, wird kietauft Anträge unter .Jagdgewehr" an die Berw. 373V Möbl. Zimmer mit sep. Ein-.lang, clektr. Licht, an I »der 2 Herren oder Fräulein zu vermieten. Alelsandrova c. .'i.'t/1 links. 4070 2^ GGGGVWVVvVVGGGGGVG Vettoorleger, Handarbelt, neu. billig zu verkawfen. Zrinjskex,« trs S. Tür 1. 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Beograd, 20 Opernaufführung. — Wien, 20.10 Bunt?« Abend. — 22.25 Tanzmlrsik. — Heilsberg> 20.10 Bunter Abend. — Vreslav, W'.ZO Chorkonzert. — 20.30 Mandolinen- und Gitarrenkonzert. ^ 22L0 April-Abend. ^ Poste Parisien, 20 Jazz. — 21.30 Kvnzert. —. 22.40 ?lbendMusik. — London-Regional, A) Konzert. — 22.15 Bunter Abend. ^ 23.30 Tanzmusik. — Miihlacker, 20.10 Bm»« ter Abend. — S2.S5 Tanzmusik. _ Leipzig, 20 Symphoniekonzert. _ 22L0 Tanzmusik. — Rom, 21 Orchester5onzert. 22.19 Atendmusik. — Ziirich> 20.15 HSrspivl. ^ 31.30 Bunte Stunde. — Langenberg, 20. IS I. Strauß' Operette „Das Spitzentuch der Königin". — 22..W Nachtmusik. ^ Prag, I9.SS Kabarettabend. — Oberitalien, Tl-Orchesterkonzert. __ 22.30 AbendnMstk.' München, 19.35 Verdis Oper „Simone Noe^ canegra". — 22.45 Nachtmus^. BudaB pest, 20.10 Stravinski-Abend. _ SSL0 Zi< geunernmsik. 23.20 Jazz. ^ Warschau,, 20.15 Valentinows Operette „Liebesnacht"« — 22.45 Tanzmusik. — Daventry.Ikational, 21.15 Symphoniekonzert. — 22.40 Orch?ste? konzvrt. — 23.S5 Tanzmusik. ^ KSnigS^ Wusterhausen, 19.35 UnterhalwnqÄonzert. — 20 Hörspiel. 21.30'ÄbendmM. _ 2» Nachtmustk. Sin neue« Srahiavi«» spiel: Sorbako Unser Bilid schildert xxin Ballspiel, das sich in diesen: Jahre Platz in der Sportbewegung sucht: das Corballolspiel. Äuif einem 12X3 Meter ffroßen SpieUeV» wind ein Gummiball nrittels eines aus einem Korbgeflecht bestehenden Gerätes i"lb<'r eine zwei Meter hoch gespannte Schnur geschleudert nnd gefangen. Das Spiel wird außerordentlich scbfiaft gespielt u. bringt sältttli'5ie Mnskel^'artien des KÄvpers in Vei^'SguTrF. ^Nanbor« Zeitung^" Nummer Montag, den Z. Äprkl lSAS. vu bist die Nuh... vo»i Kl.o?«i^oe »?esi«^di»i.s7ei»i LopFrlxkt dv ^ fevedtvsnier. N»Nv lS»»I«) 14. k^ort^etzvng As ^j«ni am Abend jenes ersten TageS, da Lsre ihr«: Gastrolle als Servierfräulem gsq«ben, der Mutber d«won erzählt hatte, ^tte ^au Bindermlnm gesagt: ..Das rst ganz Lore mit ihrer Elltschlossen-heit und llnbekümmertheit. Aber es muß bei diesem einen Mal s^n Bewenden haben. Denk nur an, Aii^, wenn irgendein Bekannter aus Lore HuniuS' Kreis hierher-^kommen wäre — wie hätte Lore dann da-.^estcmden?! Und was hättc ihre stolze Familie wohl dazu gesagt, daß ivir ein unS anvertraute^' junges Mischen so etwas tun lassen?" „Äch ill'cutti", war Lems Antwort gewesen, „erstens ist kein Bekannter dageivesen, und ist Äas Lore auch ganz gleich. hat sie schon von ihrer Aamllie? Nichts all l^'r-uahnungen, liter keinen Pfenntg Unlcnti'chunq und keinerlei liebevolle Fürsorge. Ich fluide, da hat die Fannlie auch iiar kein Recht, in irgend etivaö hineinzureden, was Lore tut. Und das kannst du inir flmukcn, tiiesc ganze kleine Komi^die hat Lore großen Spaß gemacht. Aber selbst'ver« ftSndlich, woun du der Ansicht M, daß eS sich nicht schickt, wird Lore «S ni^ mehr tun. Ich filrchte nur. sie wird etwas traurig sein, daß wir ihr dieses kleine Spiel nicht ?nehr erlauben ^vollen." Damit hatte Lern die Hände der Mutter liebev^ils !ieküj;t und t>ann ?tzrau Binder-inann liohirtiam in daS Schlafzimmer ge-leilct, uiil isn', wie allatendlich, beiin Auskleiden l'ehilflich zu seiil. Älo sie dann in das kleine, wei^ MÄd-chenziullner kain, das sie mit ihrer Z^reundin Lore teilte, stand Lore vor dem Anklerde-sviLA'l uird sah mit einein eigentümlich abwesenden Blick vor sich hin. Sie war noch in dem schwarzen Kleid nnt de,n ^veißen schurzcheu. Unter der kleitlsn iveißen Ter-rierhaube sahen ihre Augen, wie in einen bangen Traum umfanMn, itl den Tpiegel, prüfteit sie ihr eigenes Bild. „Nun. Lore", nieinte Leni Bindermann lächütud. „eö ist wirtli6> Zeit, schlafen zu golien. .<^ast heute mehr als genug geleistet, nrein arnies Hai'cherl. Kannst du dich von deinem Leroierkleidchen gar nicht trennen? Leider mlichte Mutti nicht, das; du nocl» einmal untabt.' ihr zwar geMt. daß du darüber etwas traurig sein loirst, denn deine neue Nolle hätte dir viel Vergnügen gemacht." Sie unterbrach sich erschreckt, denn durch LoreS schmalen MitdchenkSrPer lief ein Zittern. Aus den bangen Augen stürzten Plötzlich Tränen. Und schluchzend sich L»r« über das schmale «eitze Mädchenbett. „Aber Lore, Liebling!" Die Sidere Freundin kniete nieder und umschlang angstvoll die bebende schwarze Gestalt. „Wie kannst du weinen, nur weil Muttt dir deine RaSk rade nicht mehr erlauben möchte?" Da slhttttelte Lore heftig den Aopf und niurmelte etwas, waS Leni nicht versteh«» konnte. Acht Tage waren ins Land gegangen. Sonja Detczy war längst in St. Moritz in einem Kreis von reichen mondänen Men« scheil, der aus Finanz, Börse. Fllm und in ternationaler Welt gemischt war. Sie feierte dort die Triumphe, die sie gewohnt war. und Breittners Eitelkeit schmeichelte es, stüMg mit Sonja, einer der schönsten Fwuen, gesehen zu werden. Auch die Verhandlungen mit den, Ann-rikaner Sahton gingen so vorwärts, wie Breitwer eS sich gewünscht hatte. Da Mister Sayton Sonja nicht dazu bekommen konnte, ü^eittner untreu zu werden, so bequemt« er sich, einer Zusammenarbeit zwischen der Südamerikanischen Film-Aorporation und Breittners Konzern näherzutreten. Man war bei einem Frühstück im ^last-Hoiel sch^n zu Besprechungen gekommen. Diese Besprechungen sollten von den beiderseitigen RechtS waltern in Form gebracht und zu einem Borvertrag zusammengefaßt ^verden. Selbstverständlich war von diesen Ber-Handlungen zwischm Zayton und Areitwer schon allerhand in die Oeffentlichkeit gedrungen. Breitwer hatte eS sehr gut verstanden, diese Verhandlungen als ganz :?er-traulich zu bezeichnen u,id dennoch den ihm bekannten Presseleuten entsprechende Winke zu geben. So dauerte es nicht länge, und eS fanden sich Beauftragte aller Filmkonzerne in St. Moritz ein, um, ivenn möglich, an dem Riesengeschästv teilzuhaben, das da gestartet wurde. Der Äreis um Sonja und Breittner wur-di: immer größer. Und Sonjas Tage waren von früh bis abends mit Sport, AuSflüqen, Tanztees und aberidlichen DinerS ausgefüllt. In ihr war eine heftige Unruhe. Mario hatte seit ihrer Abreise von Bad Kissingen nichts von sich hören lassen. Was war ge^<^hen? Sie wäre früher jede Wette eingegangen, daß Mario sofort nach Empfang des Briefes ihr nachkommen würde. ^ oft schon hatte He ihre Macht über ihn erprobt, um glauben zu können, daß sie seiner einma^' nicht sicher sein wiirde. Und. nun mußte sie sehen, wie Tag um Tag ver«^ ging, ohne daß auch nur eine Zeile von Mario zu ihr kam. Nu«, sie würtie es nicht sein, die ihm auch nur einen Schritt ent^ gegenkommen würde. Ein für allemal mußt« ihm ihre Stellung zu ihm klar sein. Sie hatte ihn erhoben. Gr hatte ihr dankbar und ergSben zu fein- Gewiß, auch sie liebte ihn. Dieser junge, haute uich verschlossene Mensch war ein neues Erlebnis für einen Menschen wie Sonja. Heraufgekonrmen aus der Hefe deS Volkes in emer Warschauer Borstadt, aufgewachsen neben «ii«r verkommenen Mutter, die fast stündig betrunken war, hatte fie ihren Battt nicht gekannt. Sie hatte nie Gutes um stch gesehen und hatte nur gelernt, wie ein Rauktier mit Zähnen und Krallen unter Kämipsen und tausend Listen sich durchzuschlagen, durchzuhungern, emporzukomnm». Sie hatte die Menschen in ihrer ganzen Schl^tigkeit und Verworfenheit kennengelernt. Und auch ihr Ausstieg war ein wrmer erneuter Kampf gegen skrupellose Männer, denen sie mit ihrer Schönheit bezahlen muß te, gegen neidische Kolleginnen, Intrigen «. Brutalität. Gin Mensch wie Mario Bernari war ihr noch nie beqe^t. Ger-ade seine Verschlossenheit und Vornehmheit hatten fie angelockt War es der Trieb etwas zu zerstören, was sie selbst nie erreichen konnte? Oder war eS vielleit!^ doch die Gehnsucht nach einer rei neren MenschlichVeit, wie Sonja Detczy sie in Mario Bernari ahnte — sie war siK dar. über niemals klar geworden. Jedenfalls lieb te sie Mario mit einer herrise?rin war. ^rum mußte fie tun, als ob sein Schw«iq«,i ihr nichts ausmachte. Lange würde er es ja ohne sie nicht aushalten könmn. Dessen war sie gewiß. AchteSKapltel. Mario Bernari hatte in den Tagen seit Sonjas Abreise einen schweren Ämnpf zu bestehen. Abend für Abend, wenn er in sei nem einsamen Nmmer »var, überfiel ihn die Sehnsucht nach Sonja wie ein körperli cher Schmerz. Meich für Abend war er ent, schlössen, ihr nachzureifen. Seine Nächte wa-ven von dumpfen Träumen leidenschaftlicher Sehnsucht erfüllt. Im Traum rief er Sonjas Namen. Im Traum umschlangen sie seine Arme, ruhten seine Lippen auf ihrein Kam aber dann der Morgen mit seitler reinen Klarheit, dann fiel die Dumpfheit der Nacht von ihin ab. Dann sch^ntte l.'r sich seiner würdelosen Schwäche, die ihn zu Sonja hintreiben wollte. Dann ritt er swndenlang i- die veiten Wälder, in denen noch der reine Tau des sommerlichen Morgen? lag. Und es enig angestaubten Aiiolage t'ine^ Papiergeschäftes vertieft. Sie sckiritt ^veiter, und au6) für dei, Blonden hatten die Briefbogen und Umschläge in süf;lila Kassette, die ^-üllfederhalter und -chreibtischnnterlagen offenbar plötzlich alle? Interesse verloren. Wally benuhte den Vorbeiumrsch einer Schulklasse, um ihr Gesicht ein wenig zur Seite zu nienden. So ntnßte der niidere ihr Profil sehen. Wally verfügte üter e'n klassisch edles Profil, ein anerkannt schönes Profil und »var schr stolz daraus. Wir sind ja imnter gerade auf solche Vorzüge besonders stolz, für die wir eigentlich nichts können — das ist eine allgemeine menschliche Eigenart oder Schwäche, wenn ntMl so will. Und da Wally ein liebevolles Herzc^n besaß, gönte sie den, Blonden den Anblick dieses Vorzuges. Jetzt ivar sie am Theater. Sie laS den Ans6)lag mit der A,rkündigung des abendli-ckien Gastspiels — aber sie las. ohne eine einzige ^ile in sich aufzunehmen. Es war ein Borwand. Was nmg er sein? dachte Wally. Gut muß te es ihnt jedenfalls ge^n, dem Blonden. Er lvar mit solider, unauffälliger Eleganz gekleidet, er war sauber, gelegt. Eine gute Erscheinung. Wally war gerade ini Begriff, der Frage „Was mag er sein?" die zlveite „WaS mag er sein?" anzuschließen und sich gleichzeitig zu überlegen, welchen Bornamen der Blonde tragen möge, als eine heisere Stimme neben ihr sagte: „Eenen Jroschen, Frollein — ich ^be so 'nen .Hunger!" Aufgeschreckt auS ihren Träumen, fiel ihr ^lick auf einen halbwüchsigen Jungen, ter sich an sie herandrängte. Er war ein verwahrloster, abgerissener Junge. Kein sehr angenehmes Gesicht, das mußte nian sagen. Er sah eher frech aus. Sein eine? Auge war blau und blutunterlaufen. Wally erschauerte ein wenig vor diesem keineswegs kindlichen Gesicht. Trotzdem grisf fie gewohnheitsmäßig nach der Tasche ^ aber dann fiel ihr ein, daß sie nur einen Zehnmarkschein bei fich hatte. „Ich habe kein Kleingeld", sagte si. ent-schuld'gend zu dem Jungen. Aber der ließ sich nicht so einfach abspeisen. „Eenen Jro-schen, eenen eenzijen Iroschen". bettelte er hartnäckig. Wally öffnete dk Tasche. Sollte lie nicht vielleicht doch . . .? Aber nein, ein Blick überzeugte sie. 5^ war der Zehnmark-fchein in der Tasche und weiter ni«^s. „Wirfl'ch", sagte sie und schickte sich an, iveiterzugehen, „ich habe kein kleines Geld." Der Junge heftete fich an ihre ??ersen. „Eenen Iroschen ^ so'nen Hunger", wieder holte er l^harrlich. Jetzt fingen die V^nschen bere'ts an, aufmerksam zu werden. Sie sahen auf das merkwürdige Paar. Auf diese junge elegante Dame und auf den verwahrlosten Bengel, der sie bedrängte. „Ich kann dir doch nicht zehn Mar? geben", versuchte Wally dem Jungen ins Ge. wissen zu reden. Aber das war ganz umsonst. «Ich werde in ein Geschäft gehen und wechseln", gab Wally nach. Aber h?cr gab «S keine Geschäfte. Hier waren nur die großen, öffentlichen Gebäude, die Behörden, eine Schule, ein paar Privathän'er. „So'ne Dame mit Pelz und Seidenstrümp fen", krähte der Junge. „Und hat nicht nen Iroschen übrig für einen huntjerndsn Ar-lnen." „Also jetzt nlach. da« du fortkommst", sagte Wally heftig. Es hatten sich schon Leute angesammelt — inan verfolgte daS groteske Schauspiel mit Neugier. Ein paar gehässige Vemerfnngen trafen Wallys Dhr_cS war offensichtlich, daß die Syutpathien der Menschen nicht ihr gehörten. S'e war ^ebr biibsch. gewiß. Und der Bengel war widerlvürtig. Aber er war arm, u?Ä die Leute glau!»ten es M selbst schuldig zu sein, wenn fie für den Armen Partei nahmen. „Also wenn du jetzt nicht verschwindest" sagte sie aufgeregt und wurde ganz rot ^o» Verlegenheit. Aber der Junge nahm seinen BorteN >vahr. Cr hatte die Zuschauer auf^seiner Sei» te, und er spürte es. „Wo ich doch so 'nen Hunger habe", heul« t« er los. Wally war am Ende.ihrer Geduld. Mit zwei, drei großen Schritten näherte fie sich dem Berkehrsposten, der an der Straß^ ecke stand. Im selben Augenblick war der Junge verschwunden. Weggewischt, als hätte die Erde ihn verschlungen. Die Menschen zerstreuten fich langsam ungefährdet konnte Wally weitergehen. ES dauerte einige Sekunden, ehe sich ihre Er-regung legte. Als sie dann einen Blick über die Straße warf, konnte sie den Blonden n cht mehr entdecken. Da wurde sie au^ eine unerklärliche Art traurig. Der ganze Tag war ihr verdorben. In einer Konditorei saß der Blonde und rührte böse in seinem Tee herum. So ein hübsches Mädei. dacht« er. Das reinste Madonnengesicht Ich liebte sie. ohne je ein Wort mit ihr gesproch^,, zu 5,aSen. Und hat kein Herz. Ist jung, ist schön. « wahrscheinlich wohlha!^t?d, wenn nicht gmt 'eich. Und hat n'cht einen Groschen übrig für einen armen, bettelnden Jungen. Sie hat kein Herz. Worauf soll man -ich noch verlassen, wenn ein solches Gesicht täusche» kann? . . . A>»d« ZMtMick.>!»zs» »«Imb ^ t» «»ö 0ni«k