Pränumerations-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig. . . Vierteljährig . Monatlich ... - Laibacher Redactisn: Bahnhofgasse Nr. 132. 20 10 M i t der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ G „ Vierieijährig 3 „ I Für Zustellung ins H«us viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. ingblntt. Anonyme Mitteilungen werten nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Expedition- & Juseratru-Burean: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petit# i'i 4 tr., bei zweimalig« schaltung L 7 fr., dreMÄWKZM: n 10 kr. Jnsertionsstempel jede:? 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltnng entsprechender Rabatt. Nr. 5. Donnerstag, 8. Jänner 1874. — Morgen: Julian. 7. Zur Palronaissrage. (Schluß.) Wenn wir an dm Begriff des Patronates selbst näher herantreten, so erscheint dasselbe als der Inbegriff der Rechte, welche dem Stifter und Beschützer einer geistlichen Stelle und seinen etwaigen Nachfolgern zustehen. Seinen Ursprung hat es wie so viele hierarchische Einrichtungen in den Zeiten kirchlicher Allgewalt. Im Mittelalter suchte der Klerus die Reichen und Mächtigen zur Vermehrung der Kirchen und Pfründen nicht blos durch die Verheilung ewigen Lohnes, sondern auch durch die Einräumung zeitlicher Bortheile zu bewegen. Es entwickelte sich sonach ein besonderes Patronats- oder Schutzrecht hinsichtlich bestimmter Stellen, das wev terhin auch mittels besonderer Verleihung oder im Wege der Ersitzung erworben sein konnte. Geistlich ist das Patronat, wenn es einer geistlichen Anstalt, weltlich, wenn cS Kaien zukommt. Desgleichen wird ein persönliches und dingliches Patronat unterschieden, je nachdem es bestimmte Personen, Familien und Körperschaften (z. B. Stifter und Klöster, weltliche Obrigkeiten) oder die jedesmaligen Eigentümer einer Herrschaft oder eines Grundstückes ausüben. Die wesentlichen Rechte eitieS Patrons bestehen in der Befugnis, für die erledigte Stelle einen Can-didatcn vorzuschlagcn, dem sogenannten Präsentationsrechte, und in der Mitaufsicht über die Verwaltung des Kirchenvermögens, an welches er im Falle der Verarmung sogar oft Alimentationsrechte hatte. Außerdem gebührt dem Patrone der Besitz einer besonderen Kapelle, vordem auch eines Erbbegräbnisses in der Kirche, die Erwähnung im Kirchengebete und die Ehre des TrauergeläuteS während einiger Zeit nach seinem Tode. Dafür darf er sich keinen Verzug in der Ausübung des Vorschlagsrechtes zu schulden komme» lassen, widrigenfalls die Besetzung für diesesmal lediglich durch die Kirchenobern erfolgt. Verloren geht das Patronatsrecht, wofern der Patron einer Simonie, d. i. eines Handels mit kirchlichen Aemtern, überwiesen wird, oder wenn er dem Verfall der unvermögenden Kirche nicht durch Wiederherstellung begegnet. Durch.Auslieferung dieser Rechte an die Bischöfe wird dem gewaltigen Druck, den die römische Hierarchie ohnehin schon auf alle Verhältnisse übt, ein neues Gewicht hinzugefügt; insbesondere ist es der niedere Klerus, dessen Fesseln, die ihn ausschließlich an Rom ketten, neugeschmiedet werden sollen. Statt daß die Staatsgewalt die günstige Gelegenheit der konfessionellen Reformvorlagen dazu benützen sollte, den gewaltigen Druck, den ,Rom und die Fürsten der Kirche auf den Seelsorgeklerus ohnehin üben, in etwas zu mildern, würde derselbe durch die geplante Ueberantwortung der gestimmten Patronatsrechte an die Bischöfe zu einem unleidliche». Die Kirche hat es in der Zeit der Eoncor-datöherrschaft gut verstanden, von den ihr unverantwortlicherweise eingeräumten Rechten den umfassendsten Gebrauch zu machen; durch die der staat- lichen Aufsicht entzogenen geistlichen Seminarirn und Diöcesanlehranstalten hat sie die Heranwachsende Geistlichkeit dem Staate und seinen Interessen zu entfremden, zu fortschrittsfeindlichen, blindwüthigen Fanatikern zu bilden und ausschließlich für die Zwecke der streitenden Kirche zu drillen gewußt. Ein junger Mann, der die Zucht der Knabenseminare und der theologischen Drillanstalten durchgemacht, ist fi : das praktische Leben verloren, hat für die Bestie bungen und Bedürfnisse der Zeit und seines Volkes alles Verständnis eingebüßt, gleichsam die Schiffe hinter sich verbrannt. Will er nicht in bitterer Nothlage untergehen, so ist er gezwungen, sich den Weisungen seiner Obern in allem und jedem sklavisch zu fügen. Während die hohe Klerisei sich mitunter mehr als fürstlichen Einkommens erfreut und im Ueber-maße materieller Güter schwebt; wahrend es noch in unserem Jahrhunderte Diöcesen gibt, wo die fetten Kapitelpfründen ausschließlich faulenzenden Adeligen verliehen werden, gönnen die Kirchenfürsten dem nieder« Klerus, auf dessen Schultern zumeist die Last der Seelsorge und der Arbeit im Weinberge des Herrn ruht, nicht einmal die Aufbesserung der Eongrua vonseite des Staates. Der niedrige Kleriker soll vor allem in seiner abhängigen Stellung verbleiben und blind gehorchen; ob er dabei auch ein menschenwürdiges Auskommen habe, das ist nicht die Sorge seiner geistlichen Vorgesetzte», denn die Beförderung des Priesters erfolgt in den seltensten Fällen nach dem wahren priesterlichen Verdienste, Feuilleton. Eine Klostergeschichte. Man schreibt aus Rom: Am 13. Oktober v. I. wurde der ehemalige Earmelitermönch Gae-tano P l e b a n i, der sich seit einiger Zeit unter einem falschen Namen in Alessandria aufgehalten hatte, in seiner dortigen Privatwohnung ermordet aufgefunden. Derselbe hatte einige Tage lang zwei junge Leute, Bruder und Schwester, die er für nahe Verwandle auSgab, bei sich beherbergt, und beide waren am selbe» Morgen verschwunden. Die Unordnung, in der sich alles in seinem Zimmer vorfand, wie ein zerbrochener Stuhl deutete darauf hin, daß hier ein verzweifelter Kampf stattge-funbeti haben müsse. Der Tobte hielt einen Stock mit einem Bleiknopf in seiner Hand, er hatte im Gesicht und am Halse eine Menge Wunden, von denen bei der Leichenschau vier von den Aerztcn für tüdtlich erklärt wurden; daS Messer, mit welchem ihm dieselben beigebracht waren, steckte noch in seiner Kehle. Der Verdacht wendete sich natürlich sofort auf die angeblichen Verwandten des Ermordeten ; auch stellte sich alsbald heraus, daß be- deutende Summen in Banknote» und Werthpapieren, die demselben gehört hatten, verschwunden waren. Nicht minder wurde cvnstatiert, daß in der Nacht ein lautes Wehklagen und Hilferufen vernommen wurde, worauf ein tiefes Stillschweigen folgte. An einer Wand des Zimmers waren zuvor einige der Photographien der angeblichen Nichte des Ermordeten zu sehen gewesen, dieselben waren gleichzeitig mit dem Original verschwunden, und die Rahmen lagen auf dem Boden. Allein die nachforschenden Gerichtsdiener entdeckten in einem Winkel neben dem „Decamerone" von Boccaccio, mehreren Bänden von den „Geheimnissen des königlichen Palastes" und anderen erotischen Schriften im Genre des „VcnuSlempelS" u. s. w., die Photographie einer Nonne, die der angeblichen Nichte aufs täuschendste ähnlich sah. In demselben Versteck wurde auch eine Anzahl Briese mit der Unterschrift „Amalie" vorgefunden, die unzweideutig aus ein Liebesverhältnis hindeuteten, und von denen einige neueren Datums von einem bevorstehenden Zusammentreffen sprachen, so daß die Annahme, die zum Besuche gekommene und urplötzlich sammt ihrem Bruder verschwundene schöne Unbekannte sei die Geliebte des angeblichen Onkels Plebani gewesen, aus der Hand lag. Durch die Vervielfältigung der Vorgefundenen Photographie wäre man den flüchtigen Mördern zweifelsohne auf die Spur gekommen; allein Amalie machte es den Behörden leichter, indem sie von Voghera aus, wohin sie sich zunächst begeben hatte, ihrem nunmehrigen Geliebten, Saviero Nobili in Rom, ihren Aufenthalt nebst genauer Angabe ihrer Adresse telegraphisch anzeigte. In dem Hause, wo sie wohnte, wurden bei ihrer Verhaftung in einer Wiege 102,500 Lire in türkischen Staatsschuldscheinen gesunden, die dem ermordeten Carmeliter-mönch gehört haben und die Amalie der Hausfrau zur Aufbewahrung hatte übergeben wollen, worauf diese jedoch nicht einging. Auf den Dächern der Nachbarhäuser lagen mehrere mit Blut befleckte und mit 6. M. gezeichnete Kleidungsstücke umher. Die Chiffre war dieselbe, die ein gleichfalls mit Blut beflecktes Stück Wäsche trug, welches neben der Leiche des ermordeten Ex-Mönches aus dem Convent della Vittoria in Alessandria aufgehoben wurde. Die angebliche Nichte entpuppte sich nun als eine ehemalige Nonne aus dem Kloster belle Maestre Pie in Rom und als dessen mehrjährige Geliebte. Sie erzählte, daß der Frate Plebani sie seit dem Jahre 1806 öfters besucht und ihre SinnlichkeiL durch unzüchtige Bilder aufgeregt habe, bis eS ihm gelungen sei, sie zn verführen; in einem Nebenjim» sondern zumeist nach seinem politischen Verhalten Lurch die Gnade und Protection der Obern. So hat man cs in Oesterreich verstanden, den niederen Klerus seinem Berufe zu entfemden, den politischen Standesinteressen der ultramontanen Kirchenfürsten, den Umsturzzweckcn der feudalen Reactionäre dienstbar zu machen, (rs ist darum nur eine gerechte und im Interesse de- Staates wie der Religion gelegene Forderung, wenn man den Seelsorgeklerus der politischen Hetzjagd gegen die Staatsgesetze entzieht und seinem Priesterberufe zurückgibt, indem man die Beförderung zu kirchlichen Pfründen durch ein Gesetz regelt. Die ver-, künftigste und zugleich die gerechteste Lösung der Patronatsfrage ist die Aufrichtung eines „allgemeinen landesfürstlichen Patronates," die Befreiung des Geistlichen hinsichtlich feiner materiellen Lage von der Willkür des Bifchofes durch ein Gesetz, das ihm genügenden Schutz gegen llebergviffc gewährt. Angesichts der Nothlagc des ttiebern Klerus und der stets wachsenden Anmaßung der römischen Hierarchie sollte es, wenn auch nicht die Männer an der Spitze unserer Regierung, doch die imposante Mehrheit der Fortschrittssreunde in unserem Parlamente nicht versäumen die Verhältnisse des Staates zur Kirche in der Patronatsfrage in der angedeuteten Weise zu regeln. Jede andere Lösung wäre ein. Rückschritt in die Concordatsepoche, und auch der besonnenste Politiker darf nicht vergessen, daß schon der Stillstand im politischen Leben sich schwer rächt, umsomehr ein entschiedener 9iüehr beredeten Beweis lieferten. Das Urthcil über das Mörderpaar wirb demnächst gesprochen werden. bezogen werben. DaS Lescn der heiligen Schrift ist allen Gläubigen nicht nur erlaubt, fonbern sogar anempfohlen. DaS Fastengebot ist keinem Zwange unterworfen, sondern frei. Kein Geistlicher darf mit einen Functionen Politik verbinden. Ja bezug auf die Verehrung der Heiligen, daS Fegefeuer u. f. w. werden bald auch Weisungen folgen. — Enorme Kälte. Wie wir dem „Siebenb.-dentfchen Tagbl." entnehmen, wies ber Thermometer in Hermannstadt an den beiden Tagen des neuen Jahres — 24° Reiumur! Eine wahrhaft sibirische Temperatur! Eine Bäuerin, weiche Aepfel nach bcr Stadt brachte, wurde auf der Straße erfroren auf« gefunden. Ein Posten bei einem örarifchen Holzmagazin wurde bei der Ablösung leblos auf dem Boden liegend gefunden; es gelang jedoch, ihn in’ü Leben zurückzurufen. — Auch eine Ansicht. Ein etwas bedenklich älteres Frauenzimmer kommt zum Staatsbeamten: „Ist das hier, wo man die obligatorische Civilehe eingehen kann?" — Staatsbeamter: „Allerdings." — Dame: „Dann bitte ich Sie um sofortige Trauung." — Staatsbeamter: „Wo ist denn Ihr Bräutigam?" — Dame: „Bräutigam? Erlauben Sie mal! Den muß ich doch hier geliefert bekommen, wozu wäre denn sonst die Ehe obligatorisch?" — Eine andere Dame, als neulich von der Civilehe die Rede war unb sie um ihre Ansicht gefragt würbe, sagte ganz unbefangen, sie ziehe bie Militäre he vor. Local- und Promnzial-Angelegenheittu. — (Ein interessanter Presjpro« z e ß ohne Geschworene.) Heute vormittags 9 Uhr begann bie Schlußverhandlung gegen unseren verantwortlichen Rebattcut Herrn Ottomar Bamberg, welcher vom Herrn Pfarrer Bartholomäus Jarz in Lustthal infolge ber im Februar v. I. im Tagblatt erschienenen Correspondenzen wegen Vernachlässigung bet pflichtgemäßen Obsorge geklagt wurde. Der Gerichtshof besteht aus bem Herrn OberlanbeSgerichtSrath Capretz als Vorfitzenben, ben Herren LandeSgerichtS-räthen Perko unb Zhuber unb dem GerichtSauScul-tant v. Strahl als Schriftführer. Als Vertreter deS Anklägers fungierte Advocat Dr. Ahacik, während bcr Angeklagte burch ben Advocaten Dr. Jof. Suppan vertreten wurde. Cs sind im ganzen 70 Zeugen vvr-gelaben, und bürste die Verhandlung, über bie wir ausführlich berichten werden, wenigstens noch ben ganzen morgigen Tag in Anspruch nehmen. Sowohl Kläger als auch Geklagter erschienen persönlich bei der Verhanblung. — (Zur Effectenlotterie der philharmonischen Gesellschaft.) Von ben gezogenen Gcwinnsten würben bereits 100 erhoben; 88 blieben in Laibach, 12 gingen außer Laibach. Die philharmonische Gesellschaft wird an ben nächsifolgenben Samstagen (von 2 bis 5 Uhr nachmittags) unb Sonntagen (von 9 bis 12 Uhr vormittags) 180 Stück nicht auSgeloSte Gewinnstücke an Kauflustige veräußern. Unter biefen Gegenständen befinbet sich eine nicht un-bebeutende Anzahl von nicht gewöhnlichem Werthe. Die zum Verkaufe bestimmten Sachen würben billigst geschätzt unb es ist mit Sicherheit anzunehmen, baß jedes Stück feinen Käufer finden wirb, benn btc Erlös wirb dem ursprünglichen cblen Zwecke — dem Fonde zur Erbauung eines VereinShauscS der philharmonischen Gesellschaft — zuge,ührt werden. Im Interesse deS humanen Zweckes wünschen wir eine recht lebhafte Th-iluahme; wir wünschen, daß sich recht viele Kauflustige im Vcreinslocalc ein finden mögen! (Seltene Jagdbeute.) Auf dem Jßca-bachc nächst Sonnegg fanden sich vor einigen Tagen seltene Gäste — sieben Schwäne — ein. Herr Schneidermeister Strecker aus Laibach war fo glücklich, zwei bavvn zu erlegen und als Jagbbeute mit nach Haufe zu nehmen; an bcr Save wurde auch ein flüchtiges Stück geschossen. — (liebet Professor Heinrichs beut» f chc Grammatik) schreibt die „Reue freie Presse" in ihrer „Unterrichtszeitung“ vom 31. Dezember 1873 wie folgt: „Wir können für Volks- schulen einzelne r nichtdeutscher Sprachkreife brauchbarere Sprachlehren finden, aber eine praktischere beutfchcGraramatikflirMittctfchulen'bes vielsprachigen O.'sterreich-Ungarn, als die eben genannte, wirb kaum z u finden fein. Wir wünschen dem Verfasset Glück zur Pubücation dieses Buches, das die mühevolle Arbeit der Aneignung der so schwer zu erlernenden deutschen Sprache bei den nichtdeutschen Stämmen wesentlich fördern wird. Er ist dieses Werk namentlich allen slavischen Stämmen auf bas nachdrücklichste zu empfehlen, berücksichtigt jedoch vorzugsweise die Eigentümlichkeiten ber Sübflaven und Magyaren. Die richtige Betonung ermöglicht es durch Anwendung deS Accentes, das Rechtschreiben durch trefflich zusammengestellte Dictanden, die Aneignung der Formenlehre durch Versistäerung bet Regeln und Anführung der von Richtbeutfchen gemachten Fehlet, sowie burch Heranziehung ber Etymologie unb viele praktische Uebungen. Die Syntax, sehr ein-gehettb unb klat behanbelt, wirb Ursache fein, daß das Buch auch in deutschen Anstalten Eingang finben wird ; es kann dies um fo gewisier der Fall fein, wenn ber Verfasset mit feinem praktischen Blicke sich baran macht, in einer nächsten Auflage Sanders „Hauptfchwierigkeiten bcr beutjchen Sprache" in bie präcifc Form von Regeln zu ((eiben unb feiner Syntax einzuverleiben." — (Blattctncpibemic erlofchen.( Die feit 16. November d. I. in ben OrtSschasten Schützenbors, Gefinbelborf, Weißkirche», Unterkronau unb Schaloviz bes SanitätSbczitkcS RubolfSwerth hert-fchenbe Blattcrnepibcmie ist am 23. Dezember b. I. als erloschen erklärt worden. ES erkrankten feit Beginn ber Epibcmic bei einer Gesammtbevolkerunz von 730 Personen, 74 (25 Männer, 37 SBeiber, zwölf Kinbcr), genasen 63 (21 Männer, 35 SBeiber, sieben Kinbet) unb starben 11 (4 Männer, 2 Weiber, fünf Kinder.) — (VotfpannSpteiS für Ktain vom 1. Jänner bis 3 1. Dezember 1 874.) Der GesammtvcrgütungSprciS für ein Vorspannspferd und eine Meile ohne Unterschied deS Geschäftszweige» (Militär-, Beamten-, Gendarmerie-, Arrestanten- und Schubvorspann, letztere jeboch mit bet Beschränkung auf jene Stationen, in welchen nicht burch Miauende» Licitotionen ein anderer Schubfuhrenpreis erzielt wird), und deS Vorspannsnehmers (Beamte, Offiziere, Mannschaft u. f. w.) wird für die Zeit vorn 1. Jänner bis 31. Dezember 1874 mit sechsundsechSzig Kreuzer (66 kr.) für das Hezogthum Krain festgesetzt. Alle übrigen Bestimmungen deS Erlasses bet k. k. Landes» tegicrung vom 10. Oktober 1859, kunbgemacht int Landesregierungsblatte vom Jahre 1859 II. Thci^ XVI. Stück, Nr. 16, betreffenb bie Vorspann in Statu für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1874. bleiben aufrecht erhalten. — (Der kärntner Landtag unb die lacket Bahn.) Der kärntner Landtag hat unter anberem fotgenbe Resolution beschlossen: Der kärut-nerische Lanbtag, indem er bie Notwendigkeit der Herstellung einer zweiten Eisenbahn nach Triest auch in ber heurigen Session anerkennt, nnb nachdrücklichst betont, erklärt die bezüglichen Interessen de» Landes, sowie des Staates am besten durch eine Eisenbahn vonLack nach Servola-Triest gewahrt zu sehen und spricht bie Erwartung aus, bie f. k. Regierung werbe nicht weiter fäumen,' bas Zustandekommen bieier wichtigen Eisenbahnlinie unb so die Realisierung bes ursprünglichen Programme® ber Kronprinz Rubolsbahn zu ermöglichen. — (Bischof 3 ro e r g er unb die Viehseuche) wie reimt sich baS zusammen? wirb mancher Leser biefet Aufschrift denken. Hiex bie Lösung des Rathfels. Herr Fürstbischof Zwergrr hat nemlich in seiner Sylvesterpredigt der anböchtig lauschenbm Menge eine vertrauliche Mittheilung bezüglich bcr gegenwärtig grassierenden Viehseuche gemacht, aus welcher mir entnehmen, baß bieselbe in bet „Verfolgung ber Kirche burch ben Liberalismus" ihren Grunb habe. Dazu macht bet bekannte wiener Spaziergäa- gtt folgende Glossen: ,Wir find leider zu wenig in der Beterinärkundc bewandert, um zu wisien, ob der Herr Bischof den Ursachen der Seuche wirklich auf die Spur gekommen ist. Wenn aber dir Herren Abdecker die Richtigkeit der fürstbischöflichen Diagnose zu« geben sollten, so würden wir un8 veranlaßt sehen, dem Himmel das Vertrauen, das wir bisher in seine Gerechtigkeit gesetzt, zu entziehen, denn wir können eS Aicht billigen, daß er die armen Ochsen zu Prügelknaben der Liberalen macht. Dieses Vorgehen des Himmels, für die Sünden de- Liberalismus, das liebe Vieh ohne Rücksicht auf dessen politisches Programm verantwortlich zu machen, scheint uvS auch gar nicht praktisch zu sein. WaS mich wenigstens betrifft, so würde ich, aufrichtig gestanden, auch vor der liberal» sten Ansicht nicht zurvckschrccken, auf die Gefahr hin, daß vierundzwanzig Stunden später die Equipagenpferde deS Cardinal- Rauscher von einer kleinen Rotz-krankheil befallen würden. Die konfessionellen Vorlagen werben daher die obligatorische Civilehe mit rücksichtsvollem Schweigen behandeln, und sollten sich einige Abgeordnete finden, die deS Herrn v. Stre» moyer Excellenz deswegen interpellieren würden, so wird statt des Kultusministers der Minister für Ackerbau und dergleichen diese öffentliche Ruhestörung dahin beantworten, daß unsere Viehzucht sich uoch nicht so weit von ihrem ernstlichen Unwohlsein erholt habe, um schon jetzt die Einführung der obligatorischen Civilehe ohne Nachtheile sür ihre Gesundheit vertragen zu können." — (Die Regulierung der Gehalte der 1 a n d s ch a s t l. Beamten) hat in der 14. Sitzung des steiermärkischen Landtages eine warme und gerechte Vertretung gefunden. Die Bezüge der landschaftlichen Beamten, auf welche sie gegenwärtig Anspruch haben, sind bedeutend niedriger als die der Staatsbeamten in den betreffenden Kategorien; man will aber nicht blos die Einkünfte regeln, sondern zugleich einen PensiouSfonL» gründen, in welchen sämmtliche Angestellte deS Landes gewisse Taxen zu entrichten haben; der Grundstock deS nolhwendigen Kapitals soll aber ein für allemal vom Lande eingezahlt werden. Gegen diesen Plan werden zahlreiche Ein-«endungen erhoben und haben schon die Verberathun-gen im Schöße deS CowitvS zu argen MiShelligkeiten geführt, infolge deren das hervorragende Mitglied deS LandeSanSfchufseS, Dr. Schlosser, sein Mandat niederlegte; es stehen aber noch schlimmere Differenzen in Aussicht; der Landeshauptmann Dr. v. Kaiserfeld selbst soll erklärt haben,, daß er seine Demission ge. ben würde, wenn die GehaltSregulierung in der Minorität bliebe. Diese Drohung hat eine große Aufregung in den Kreisen der Abgeordneten erzeugt und ist vielleicht geeignet, denn doch zu einer günstigen Abstimmung zu führen. Aus alle Fälle wird eS sich nur um den Unterschied von 3 bis 4 Stimmen handeln; gelingt eS bis Mittwoch nicht ■einige von ben Wilde», welche zwischen alt und jung hin unb herschwankeo, für die Vorlage zu bestimmen, jo wird dieselbe angenommen, und kann der Landtag seine weitere Thätigkeit ohne miSlichen Eclat, wie ihn der angedeutete Entschluß deS Landeshauptmanns mit sich bringen würde, sortsetzen. Es ist daher eine lebhafte Agitation im Gange, um das gewünschte Stimmenverhältnis zu erzielen. Die Frage dürfte auch im Trainer Landtage aus harten Widerstand stoßen, wird .dieselbe so energisch vertreten werden? Gegen die Blattcrnepidemie in Laibach. Die laut GerneinderathSbeschlusieS vom 29. Dezember v. I. zufammengetretene Gesundheit-, com miss ton hat in ihrer am 30. Dezember abgehaltenen 1. Sitzung folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Ist das Nolhspital für Blatternkrank, in der Tiruauvorstadt im Nothfalle bis auf den Belegraum $on 50 Bette» zu erweitern. 2. Wurde tin ebener Wagen zur lieben führnng BlaUernkrankcr bestimmt, welcher feinen Standplatz im Hofe des Magistralsgebäudes hat und wurde allen anderen Fiakern verboten, Blatternkranke zu transportieren, bei Strafe der Verlautbarung der Nummer des Fiakers, welcher das Verbot Übertritt. 3. Wurde beschlossen, Blatternkranke, beten Isolierung unmöglich ist, ins Spital transportieren zu lassen. Doch da kein gesetzlicher direkter Zwang dazu besteht, ist durch Zureden und Belehrung der Kranken und der Mitwohnenden dahin zu wirken, daß die Kranken selbst ihre Transportierung ins Spital verlangen. 4. Wurde beschlossen, Die DeSivficierung der Wohnungen und der Wäsche bei intelligenten Kranken den Parteien selbst zu überlassen, bei minder gebildeten diese Maßregeln vonseite deS StadtmagistrateS durchführen zu lasten. 5. Wurde beschlossen, die Wäsche auS den Häusern von Blatternveistorbenen, ferner dort, wo eS der Arzt als nothwendig bezeichnet, auch von Blattern-kranken abholen zu lasten und dieselbe dem DeSinsec-tionSwäscher zur Reinigung zuzuführen. 6. Die Impfung allen Bewohnern jener Häuser anzubieten, wo sich BlatternerkrankungSsälle ereigneten. 7. Soll angestrebt werden, die schmutzige Wäsche statt in den HanSlauben, in den Hütten am Jahrmarktplatze auszubewahren, bis seinerzeit ein Centralwäschdepot ermittelt werden kann. 8. Wurde beschlosten, bei sehr armen Kranken die DeSinsectionSflüstigkeit von amtSwegen unentgeltlich beizustellen. In der am 2. Jänner d. I. abgehaltenen zweiten Sitzung wurden die in der ersten Sitzung beschlossenen Maßregeln, besonders hinsichtlich ihrer Ausführung — ausführlich erörtert und die Veröffentlichung der Beschlüste der GesundheitScommistion in der „Laibacher Zeitung" angeordnet. Die Bestimmung deS nächsten SitzungStageS wirb dem Ermessen des Herrn Bürgermeisters als Vorsitzenden überlasten. — (Verkehr.) Das Postdampfschiff „<5ile= fia," Capitän Hebich, ging am 31. Dezember von Hamburg via Havre nach Ncw>N»rk ab. Vingesendct. Allen Kranken Kraft und Gesnndheit ohne Medizin nnd ohne Kosten. Revalesciere du Barry uon London. Seine J?ranff>eit vermag der bclicuten BeTalesciire dn Birrj j» et! atfelicn, unb beseitigt dieselbe «h»e Medizin und ohne Softe» alll Oiejcn«, SJereen», Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, 66Ieim6aut», Albem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberculose, Echwilldsutt, Asthma, öuften, Unverdanlichleil, Verstopfung, Diarrhöen, Echlastofialeil, kchwächc, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutaufstei. Jen, Ohrcnbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwan, gerfchaft. 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Bei der letzten Ber tosmig wurden nachstehend verzeichncte Serien gezogen, und zwar: Nr. 31 129 321 307 073 848*1178 1244 1481 1757 1915 2120 2133 2174 2175 2189 2370 2492 2022 2600 2708 2810 2875 3083 3512 3072 3085 3754 3770 und Nr. 3802. Die Verlosung der in den obigen gezogenen 30 Serien enthaltenen 1500 Gewinnummern der Staattschuld-verschreibungen wird am 1. April 1874 vorgenomine» werden. Die nächste Serienziehung diese« Anlehr»» findet am 1. Jnti 1874 statt. (Lreditlose.) Bei der letzten Verlosung wurden die nachstehend verzeichneten Serien gezogen, und zwar: 9h'. 32 138 554 787 900 1311 1452 1710 2289 2329 2785 3507 3090 4040 und Nr. 4058. Au« diesen 15 Serien wurden mbenangeftihrte ©ctoiimstt iii iisterr. Währung gezogen, und zwar fiel der Haupttreffer mit 200.000 ft. aus S. 554 Nr. 40, der zweile Treffer mit 40.000 fl. auf S. 2785 Sir. 36, der dritte Treffer mit 20.000 fl. auf S. 138 Nr. 3; ferner gewinne» ; je EOOO fl. S. 32 Nr, 24 nnd 2785 Nr 00; je 2500 fl. 6.32 Nr. 81 unb S 4040 Nr. 84; je 1500 fl. S. 2289 Nr. 89 und 4058 Nr. 68; >e 1000 fl. S. 787 Nr. 32, S. 2785 Nr. 8 mib 9tr. 80 und S. 4040 Nr. 35. Aus die übrigen gezogenen und hier nicht augeslthrtcn Stummem emsüflt ein Gewinnst von je 400 st. Witterung. Laibach, 8. Jänner. Morgens trüb, nachmittags theilweise Ausheiteruuq, im Nord schwacher Norvvst. Temperatur: morgens 0 Uhr — 14°, nachmittags 2 Ubr + 0 1° C. (1873 — 1.8“, 1872 + 64"). Barometer 743-*72 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme — 0 5, um 21 über dem Normale. Allgekommene Fremde. Am 8. Jänner. Stadt Mild) und Frei, Reisende. Wien. — Novak, Schustermeister, Gottschee. - Weinlän-Ver, Marburg. Ie®tel Elefant. Helzel, Reisender, Wien. - Gras -pacc, yonoDiv. — Gras ^ichtenöersi, Praprelschhof — Tavcer, Pfarrer, Bac. — Rosch, Besitzer, Hrastnik^ Moliren. Groß, Verwalter. Sava. — Stare, GefchäftS-mann, Lack. — Lauschar, Kfm.. Bleiburg. Gedenktafel über die am 12. I ä n n e r l 8 7 4 ftattfindeiid-n Licitationen. 2. Feilb, Pauer'scke Real., Laibach, LG. Laiba». — 1. Feilb., Maluar'sche Real., Hudikonc, BG. Resniz. — 3. Feilb., Ulcar'sche Real., Maliverch, BG. Littai. — 3. Feilb., Korafina'sche Real., Großwrnßnic, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., Kleiuinayr'sche Real., Seisenberg, BG. Seifen» berg. — 2. Feilb, Prasmk'sche Real., MenguA, BG. Littai. — 2. Feilb., Bauter'sche Real, ad Thuruqallenstein, BG. Littai. Telegraphischer Cnrsberich t am 8. Jänner. Papier-Rente 69,50 — Silber-Rente 74,40 — 1800er Staats-Anlehen 10-1,75 — Bankactien 1022 Credit 239,25 — London 113,10 •— Silber 100,25 — K. k. Münz-Duclterr 20-Frencs-Stücke 9,015/ä. Gut;J[; Heil: Die Mkiieipe des laibnchtrTurnvtmns findet im Casino-Glassalon Tainstag den 10. Jänner l. I. abends 8 Uhr statt. Die Mitglieder deS Turnvereins sowie der Mannerchor der philharmonischen Gesellschaft, die Rohr-schiitzen, die freiwillige Feuerwelir und deren Gesinnungsgenossen werden wiederholt daz» höflichst eingeladen. ' (18) Der Turnrath. WaS ist denn Heuer mit den VürgerkniiychriM Einige Tänzerinnen. Heilanstalt Feldhof bei Graz (Steiermark.) Pensionat fiir Nerven- und Geinitthökranke von 1500 fl. o. W. an pro Jahr. Sehr gesunde Lage 1100' ii. M.. eine halbe Stunde von Graz. Alle Bequemlichkeiten und Heilapparate. Ausknust erthellt die Direetion. (21) bin altes ober noch liranchbares einspänniges leichtes VE^Wagerl"W8 wird zu kansen gesucht. Ausrage in der Expedition dieses Blattes. , (15-2) Erklärung. In letzter fyit verbreitete sich hierorts ein Gerücht, daß ich das hiesige Bezirksgericht beim OberlandeSgerichtc in Graz angezeigt hätte. Da ich selbes weder gethan noch dazu Ursache habe, so erkläre ich es hieinit als eine ans! purer Bosheit ersiindene Litge. (20—2) gjtöttling, 6. Jänner 1874. Josef Vrbanic. Druck m Jzn. v. Jtltinme^t * Frd. «asmdcrg in Laibach. Verleger und für die Redaction verantwortlich: Ottornar Bamberg.