5 M. Kamstag den 17. MaU 1828. Mn ein Stammbuch. vtlcht aus dcH Traumes Idealen Entlohn' ich, was mcm Wunsch dir weiht; Mit wahren Farben will ich malen: Denn Freundschaft liebt die Wirklichkeit. D'rum wünsch' ich dir zwar leine», Himmels Denn Himmel gibt's ailf ssrden nicht; Doch auf der Vahn durch's Mcltgetiimmel Nur weni,il Schatte» ^ v-i^lcs Licht! Zwar wünsch' del -dem Hauptkanale alles Nationalreichthumes — hülfreich entgegenzukommen. Schon lange war die Nothwendigkeit einer Strasse fühlbar, die die Natur- und Kunsterzeugnisse Ober-kiains und Körnchens auf einem viel kürzeren aber doch sicherem Wege dem adriatifchm Meere zuführen konnte. Aber die unübersteiglichm Schwierigkeiten haben bisher immer die Ausführung eines solchen Vorhabens verhindert. Erst den neueren Zeiten war es vorbehalten, die Aufgabe zu lösen, die man früher fiir unmöglich gehalten. Eine Straffe durch ein hohes, zwei Tag-reisen breites, von unzähligen Abgründen durchschnittenes Gebirg zu führen, ist für die pekuniären und physischen Kräfte der Insassen zweier Bezirke ein äußerst schwieriges Unternehmen. Staunend bleibt der Wanderer bei dem Anblicke der Riesenwerke stehen, welche der menschliche Ersinbungsgeist, verbunden mit physischen Thatkräften bey der Anlegung und Durchführung der Verbindungsstrasse von dem Marktflecken Wipbach gegen, die Bergstabt Idria, und von da gegen die Gränze desjLacker Bezirkes aufgestellt hat, und Se. Excellenz der Herr Landts-Gouverneur, Freyherr v. Schmib-burg, rastlos das Beste des Landes fördernd, waren es selbst, der den großartigen Plan durchschaute, d,e Strecken bereiste, das Beginnen kräftigst unterstützte, und so gestaltig den Impuls zur Entstehung der Schmid-burgsstrafse gab. Von dem Orte Wipbach läuft die Bezirks-Strasse in der normalmäßigen Breite von 2 Klaftern fortwährend in der Ebene durch eine Strecke von 1200 Klaftern bis Oberfeld fort, bann erhebt sie sich in 14 Schlangenwinbungen, üder die julischen Alpen ln einer Anhöhe von 150 Klaftexn bis zur Kirche von Zoll, in welcher Distanz abermahls ^000 Klafter in der vorbe-rährten Normalbreite auf die solideste Art ausgeführt sind. Von der Zoller Kirche, als dem höchsten Puncte geht die Richtung nach dem Gau von Schwarzenberg theils eben, theils in 5 Schlangenwindungendurchdie bedeutende Distanz von 5000 Klaftern^ woraus eS sich sohin ergibt, daß in den Jahren 1826 und 1827 durch die freiwillige Concurrenz der Gemeinden des Bezirkes Wipbach von dem Puncte des Marktfleckens Wipbach bis zu dem Dorfe Schwarzenberg die bedeutende Strassen-länge von 10,200 Wiener-Klaftern auf die solideste Art und mit Schonung des höchsten Strassenfondes ist hergestellt, und der Verkehr der umliegenden Ortschaften ungemein erleichtert worden. Was für herkulische Mühen hier angewendet, wie viel tausend Hände da in Bewegung gesetzt, welche Grabungen veranstaltet, wie viele Felsen gesprengt, welche Stein - und Sanb-massen zusammengeführt, was für Scarpen errichtet, und wie zweckmäßig die Kanäle angelegt werden, läßt sich gar nicht beschreiben, und kann nur durch den Augenschein gewürdigt werden. Zur Herstellung dieser Strassenbaute haben rühmlichst mitgewirkt der provisorische Herr Kreis-Ingenieur von Adelsberg, Aloys Schaffenrath, der vorhmnige Herr Bezirks-Commis-sairuno Justitiar von Wipbach, Franz Nepolust, nebst dem Herrn Unterbe^mten Joseph Dollenz und dem Bezirksinsassen Jakob Urschitsch, welcher die Arbeiten lei-/ete, und durch seine permanente Anwesenheit, und kluges Benehmen die Vollendung des Werkes beschleunigte. Noch ist von Schwarzenberg bis zu der Gränze des Bezirkes Idria eine Strecke von 3500 Klaftern herzustellen, und es wird bemerkt, daß schon jetzt thätig Hand ans Werk gelegt werde, und alle .Hoffnung vorhanden sey, daß schon in diesem Jahre der Nest ausgeführt , und der Strassenzug bei der reservirtm Wal- dung der k. k. Vergstadt Idria mlt der neu angelegten Chausseestrasse dieses Bezirkes in Verbindung werde gesetzt werden. Großes, ja Staunenswerthes hat auch die Konkurren; des Bezirkes Idria in dieser Beziehung geleistet, und es dringt sich dem beobachtenden Blicke bei der Ansicht dessen, was im Bezirke Wipbach, was in jenem von Idria geschehen, der Gedanke auf, daß die besagten zwei Kantone bei der Ausfühl rung der gemeinnützigen Werke gewetteifert, und einer den andern zu übertreffen gesucht habe. Durch die vorbesagte reservirte Waldung der Bergstadt Idria ist in einer Länge von 1630 Klaftern bis zur Anhöhe Iasnini Verch, und von da in 12 Schlank genwindungen über die alte Römerstrasse, nun Klu< zhe genannt, thalabwärts gegen die Stadt Idria in einer Länge von 1620 Klaftern, endlich von der über das Wasser Saala laufenden steinernen Bogenbrücke, bis zu der langen Brücke.in der Vergstadt Idria, in einer Länge von 1250 Klaftern, eine gleichfalls drey Klafter breite chausseemäßige Strasse mit ungeheuerer Kraftanstrengung und beispielloser Kühnheit ausgeführt worden. Unzählige Hindernisse stellten sich der Effektuirung des Planes entgegen, allein sie wurden mit dem herzhaftesten Muthe glücklich besiegt, und es bleibt .nichts anders zu wünschen übrig, .als Haß bei den siei: len Abhängen der Kluzhe Parapete hinzugefügt, und die Fahrenden von jeder Angst und Furcht befreyt werden. Ueber eine Anhöhe von 112 Klaftern schlingt sich die Strasse über Kl uz he in den aus Stcinmasscn zu» sammengefügten Scarpen von 3, 4 auch 5 Klafter Höhe, theils mit Hilfe des Meißels, theils durch die Gewalt des Pulvers gebildet, in das Thal, wo die Bergstadt Idria steht. Bei diesem, so sinnig, wie kühn und muthig ausgeführten Strassenzuge blieb man nicht stille stehen^ der rege Fleiß, beseelt mit den wohlwollendsten und gemeinnützigsten Triebfedern, den in< dustriellen Verkehr zu erleichtern und Wohlstand im Lande zu verbreiten, führte unter der schützenden Egide des hochverehrten und verdienstvollen Herrn Landes-dhefts den Zug Von Idria nach Unteridria, über den 200 Klafter hohen Berg Raspotje nach Zayrach, Altendorf, Dobrazhova, bis zu der Gränze des Bezirkes der Staatsherrschaft Lack, in wacher Richtung eine Strassenstxecke von 9000 Wiener Klaftern 5 in der normalmäßigen Breite bereits durchgeführt, und in der schönsten Vollendung hergestellt ist. Eben läuft die Strasse von Idria nach Unteridria durch die Länge von 125« Klaftern, während sie sich über den steilen Berg Raspotje in fünf Plattformen Zn einer sechsMigen Neigung bis auf die Anhöhe in einer Län« ge von 2^60 Klafter fortschlängelt, und von da ohne Schlangenwindung in der mäßigen Neige von Z Zollen bis zu dem Dorfe Sayrach senkt, und eine Länge von 3150 Klafter bildet. Von Sayrach bis zur Gränze des Bezirkes Lack, betragt der Zug 21^0 Klafter. Auch da vermag Erzähler nicht den mit Kunst-smnigkeit und Riesenkraft ausgeführten Plan würdig zu schildern, sondern muß bei der Versicherung stehen bleiben, daß es sich der Mühe lohne, durch Begehung der ausgeführten Länge sich von der That, dem staunenswürdigen Beginnen, und der großartigen Vollendung des durch den Priuatfleiß hergestellten Werkes zu überzeugen. Ungemein verdient hat sich um die Förderung des ganzen Werkes Herr Dl-.Blasius Ovjazh, k. k. Vezirkskommissär von Idrta, gemacht i und es wäre nur zu wünschen, daß auch von Lack, aus, die Strasse mit jener von Idria in Verbindung gesetzt würbe, wodurch die Kommunikation von Oberkrain mit Innerkrain und Italien näher hergestellt, und der Verkehr dieser Länder ungemein erleichtert werden würde. Unberechenbar wären in kommerzieller und industrieller.Hinsicht die Vortheile, welche aus dieser Verbindung flössen, zumal, wenn man erwäget, daS durch bie^ freiwillige Konkurrenz schon im Jahre 1824 von St. Veith über Urab sche, Grische, Hrasche durch das Ratscher Thal, von Seite des Vezir-kcs Wipbach eine Strassen-Strecke von 6800 Klaftern hergestellt, bis nach Storje im Bezirke Sessana fortgeführt, und mit der'Triester Kommerzial-Strasse in Verbindung ist gesetzt wordm. In dieser Richtung sind zur bequemen und ungehinderten Passirung der Fahrenden über die Berghohe 15 Plattformen in Gefallen von 5, 5 und 6 Zollen angebracht worden. Schließlich wird bemerkt, daß dieser neu angelegte Strassenzug nicht 5loß in politischen Beziehungen alle Aufmerksamkeit verdiene, scmdern, auch in naturhistorischer Hinsicht ewig merkwürdig und höchst interessant bleibe, indem hiedurch dem Naturfreunde der Zutritt zu den denkwürdigen Quecksilbermiencn der Bergstadt Idria eröffnet, und den Forscherblicken mancher bisher unbekannte Gegenstand vorgeführt wird. Wie herrlich und erquickend sind schon die wandelnden Naturstenen und wechselnden Aussichten, ,die derWan-dercr auf den beschriebenen Strassen genießt! Von Iasni, Verch .und Kluzhe, fesseln die hohen Vergkuppen Oberkrain,s.den erstaunten Blick, während sich auf der Wipbachcr Seite der bunte Farbcn-schmclz des fruchtreichcn Thales, und Italiens milder Himmel ausschließt, und jeden Wanderer zur Bewunderung der schönen Natur hinreißt. Adelsberg den 6. May ,1829. ^ ^--------- Armenien» ^-— Armenie n,' eine südlich vom schwarzen^Mo caspischen Meere, nördlich von Persien und Mesopotamien liegende Provinz, einst berühmt, seit 15l2 aber, wo es unter türkische Bothmäßigkeit gerieth, wenig mehr bekannt, sandte zu verschiedenen Zeiten Volksschwärme aus, die sich in verschiedene Theile der Welt zerstreuten, aber in allen diesen ihre Eigenheiten behielten, und eben dadurch noch jetzt fortwährend an ihr Vaterland erinnern. Ein Hauptzug ihres Ka-rakters ist der Kaufmanns-Geist und eine Neigung zum wandernden Leben. Sie stifteten in Persien Ansiedelungen , und brachten den Handel Ispahans so wie den Seidenbau Ghilans zu hohem Flore hinauf. Sie zeichneten sich aber auch durch andere Eigenschaften, durch Mäßigkeit, Fleiß und Sparsamkeit aus, und unterschieden so sich vorlheilhaft von der Trägheit der anderen asiatischen Völker. Ihre Waaren pflegten' sie selbst in andere Lander zu bringen, und um dieß in Beziehung auf das russische Reich ungehindert thun zu können, schlössen si« mit dem Czaar von Moskau einen Vertrag, der ihren Handel in Rußland bald höchst bedeutend machte. Denn nun zogen sie mi.t ih. ren Ballen Seidenwaaren und anderen Kaufmanns-Gütern über das caspische Meer oder durch die Tarta-rei nach Astrachan, schifften sich auf die Wolga ein, und kamen so nach Moskau. Von da drangen sie bis Archangel vor, segelten darauf nach den westlichen Lä'n.' dern Europa's, und nachdem sie ihre asiatischen Waä-len abgesetzt hatten,, kauften sie europäische, besonders Tücher, Glaswaaren, Kunstsache.n ein, und nahmen sie mit sich ms, Morgenland zurück. Ob nun gleich seit jener Zeit osteuropäische Handel ganz andere Quellen sich eröffnet hat, und die Armenier nicht mehr ihre Rechnung dabei finden, ihre Waaren in eigener Person nach Europa zu bringen, so ist doch der Haupthandel im Morgenlande selbst noch in ihren Händen. Auch dieKaravanen, die, von Indien aus, Pcrsien, Klein-Asim und das türkische Reich durchziehen, bestehen meist aus Armeniern. Ihre Volksstämme sind auch in Siebenbürgen, Polen und Rußland verbreitet, doch nirgend war ihre.Ansiedelung so beträchtlich, als in Konstantinopel, wohin sie nach Eroberung der Stadt durch die Türken kamen. Daß die Armenier zum Chri-stcnthume übertraten, wird dem Gregor,von Nazianz, der unter dem Theodosius Patriarch vost Konstantino-pcl war, hauptsächlich zugeschrieben. ' Sein Andenken steht noch jetzt bei bey Armeniern, und sogar,auch bei den Türken in Ehren. Denn was nirgend sonst sich wieder findet: die von ihm bei Eriwan gc,nfteteKirche hat Glocken, und heißt deshalb no^.^l d.e Glocken, Kirche. Auch beginnt die Zeitrechnung o