,\V Hummer 23. PelteM, »eii 4. Auni 1899. erscheint jeden F»mmtag. > Prei« für Ptttau mit Zustellung int Hau»: Bi«rt«lj»hrig fl 1.20. halbjährig sl. 2.40, ganzjährig fl. 4.80. mit Postv«rs«nduna im Inland,: Vierteljährig fl. l.40. halbjäbria fl. L.SV, ganzjährig fl. b.60. — Einzeln« Nummem tu kr. 0niMttM| a«k Strltg: W. Plans«, Ha»v>»tatz 9h. S. Handschriften werden nichl zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beitrüge sind erwünscht und wollen längsten« bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. ----Wenn ibstreich schwer geschädigt wäre, !o würd« tf der Bundesgenosse Frankreichs und jede» <«egner< werden: et würde selbst seine antirussische» In-leresitn der Revanche aegen Preußen opfern. Aus der ander« Seite könnte ich mir keine für un« annehmbare Zukunft der Länder, welche die östreichische Monarchie bildeten, denken, fall» letztere durch ungarische und slavisch« Ausstände zerstärt oder in dauernde Ab hängigkeit versetzt werden sollt«. Wal sollte an die Stell Europa» gesetzt werden, welch« der östreichisch« Siaai von Tyrvl bi» zur Bukowina bither autsüllt? Neue Bil-düngen aus dieser Fläche könnte« nur dauernd revolutionärer Natur sein. Deutsch-vstreich könnten wir weder ganz, noch iheilweis» brauchen, eine Stärkung de« preußischen Staate« durch »rwerbuna von Provinzen wie itislreichisch-Schlesien und Stück«» von Böhmen nicht gewinnen, eine Berschmelzung de« deutschen t>streich« wfhd*WTcht erfolgen, Wien al« ein Zubehör v»n Berlin au« nicht zu regieren sein. Otto Fürst von BtMumf, Bedanken und Erinne-rangen, Bd. II. (28. Juli 1866.) Die Fachbildung des Hand-werKrrF. E» kann nicht Zw«ck dieser Zeilen sein, das gejammte, seit Jahrzehnten zu einer Literatur zusammengetragene Material über diesen Eckstein der Socialreform erschöpfend zu erörtern und au ta Hand der Eultnrgeschichte außerdem die natürliche Entwicklung dieser Frage in ihrem Ueber Ziele und Wege des deutschen Sprachvereines. An dieser idealen Arbeit mitzuwirken, sind alle berufe», die da« Deutsche mit Stolz ihre Muttersprache nennen und jenes Maß von Geistes-dildung besitzen, die nöthig ist, um überhaupt die gestellte Aufgabe zu begreifen; hier gibt es keine Landes-, Kine Reichsgrenzen, der Nord-deutsch« und der Süddeutsche vereinigen sich zur Veredelung der sie alle umfassenden Schriftsprach«; gerade indem jeder die Eigenthümlichkeiten seiner Tprachart zur Geltung zu bringen sucht, kann e«nem einseitigen Überwiegen de» einen oder au-der», landschaftlich mehr begrenzte» Einflusses begegnet werden. Und es ist keine Übertreibung, wenn oben gesagt wurde, das« alle, die ein ge» wisse? Maß von Bildung hab«», zur Mitarbeit berufen seieu; denn jeder vermag einen Beitrag hierin zu leisten, sei es auch nur dadurch, dass er an seiner eigenen Sprach« Fehler einzusehen nnd zu verbessern lernt. Auch wäre eS irrig zu glauben, das» Schriftsprache und Muudart in einen Gegen» sah gebracht werden solle», bei dem letztere da Mißachtung preisgegeben würde; nicht zu einer starren, todten Sprache soll die Schriftsprache gemacht werden, vielmehr immer aus den sprudeln-den Quellen der Mundarten frisches Leben schöpfe». — Welche Wege beschreitet nuu der deutsche Sprachverein, uin sich seinem weit und hoch ge-steckten Ziele zu näher»? Vorerst muß neuerlich betont werden, dass, sowie die Bestrebungen des deutsche» Sprach« Vereines in dein erwacht?» Natwnalgefühl ihren Ursprung habe», dieses auch die nothwendige Voraussetzung seiner Thätigkeit ist. wenn sie Er-folg haben soll. Wem das Deutsche nur ei» Vcr- Nervengeflechte bloß zu legen; immerhin erscheint eS uns nützlich, den Blick über die Angelegenheit schweifen zu lassen und Nachdenken hierüber an-zu. •». Ni>'' iwendungen lägen dann nahe. Die >g der Handwerkerfrage und die Erst. >g der taiisend Wünsche eine« so ahlnch tot. eienen Standes, setzt in erster Linie ' Hebttng . allgem..».n und der Fachbildung .raus, uebti« dieser innere» als äußeren Vor-bedingung die Associierung, die Vergesellschaft-lichung, um den Gewerbestaud in der Folge zu besähigen, der tiefgreifenden Änderung in der volkswirtschaftliche» ProductionSweise folgen zu können. Denn nicht der bekämpften Gewerbesreiheit ist durchaus alle Schuld u» den heutige» Ver-hältnisseu beizumefsen. die Ursache» liegen a» den Shl- und wirkungsreichen Erfindungen unseres ahrhunderteS. welche alle Gebiete menschlicher Thätigkeit berühre« und im Verein mit der niäc^ig sich entfaltenden Kunstbewtguna eine Fluthwelle darstellen, welcher die Großindustie willig, ziel-bewusSt und rasch die Tbore öffnete, während daS Kleingewerbe au» Mangel an materiellk» und geistige» Mitteln mit Zähigkeit au den alt-hergebrachten Formen hängen will. Dazu kommen noch Vortheile, welche der Großproduktion natur-gemäß zn Gebote stehen: «utrtichender und billiger ständigungSmittel wie irgend eine andere Sprache und über diesen praktischen Zweck hinaus völlig gleichgiltig ist. der wird sich um ihre Reinheit und Schönheit nicht kümmern, geschweige denn sich darum bemühen. Nur wer ein Gefühl für den ideellen Wert der Sprache an sich und für ihre Bedeutung als eine« nationalen Gutes ersten Ranges hat. dem wird daran liegen, das» sie wie ein kostbarer Schatz gehütet und gepflegt werde; ihm wird e» wehe thun, sie mißhandelt zu sehen, weil er sie lieb hat. Darum befördert der Sprachverein, wenn er Liebe und Verständnis für die Sprache zu lveckeu sucht, auch die Liebe zum Volke und zieht aus ihrer Erstarkung selbst den größte» Nutze». Die unzweifelhaften Erfolge, die er gerade in der letzteren Zeit errungen hat. verdankt er zum guten Theile dem Aufschwünge, dessen sich das nationale Selbstgefühl der Deutsche» erfreut. In den so vorbereitete» Boden senkt der Sprach-verein seinen Same» und sucht au« ihm Frucht zu ziehen; und da sich zum guten Willen und dem erweckten Eifer die Einsicht gesellen m»ß, so ist eS eine seiner Hauptausgaben, in sprachlichen Dingen Ausklärung zu verbreiten. In de» Zweigvereinen werden daher Borträge vorwiegend sprachwissenschaftlichen Inhalte» ge-hallen und die Zeitschrift de» Vereines bietet tüchtige Aufsätze auS berufene» Federn, welche Gegenstände der Sprache, soweit sie von den Ab« sichten de» SprachvereineS getroffen werde», in wissenschaftlicher, doch auch dem Laie» verständ-licher Weise behandeln. Obgleich die Leistungen der Zeitschrift besondere Beachtung und Anerken-nitng, auch von Seite der Fachleute. verdienen und ans ihr reiche Belehrung zu holen ist. so dürfte doch wohl das Schwergewicht der Wirkung im lebendige» Worte, in den Vortrügen beruhen. Im Schoße der Zweigvereine, wo die Mitglieder durch Wort und Beispiel auf einander aneifernd Credit, wohlfeiler Einkauf von Rohstoffen in» großen, der finanzielle Rückhalt zur Beobachtung und zum Abwarte» günstiger Preislage». Gesteht man sich so die wirkliche» Ursachen deS gewerblichen Niederganges, dann bedarf es ja nur eines Blicke« auf dieselben Mittel, welche bisher die Großindustrie beförderten, um dieselben durch Vereinigung der Kräfte zu erreichen. In unseren Kranke», und Vorschußcassen ist ein nicht geringer Theil dieser vielseitigen Selbsthilfe ge» löst und hat sich ihre Durchführung bereits ein-gelebt. Von wesentlichem Werte wären aber »och z. B genossenschaftlich« Rohstoff, und Verkaufs-lager und die gemeinschaftliche Einführung de« Maschinenbetriebes. Ei ist ja gen>is» richtig, dass der Staat an solchen Uiiteriiehmunge» in hervorragendem Maße interessiert ist nnd darum die Pflicht hat. werk-thätig durch Barmittel und administrative Ver-Ordnungen solche LebenSäußerunge» seiner Bürger zu fördern; er hat reich« Mittel dazu. Aber da« Beste bleibt doch immer: Selbst ist der Mann! Denn der beständig erschallende Ruf und Wunsch nach StaatShilse kann doch wohl nicht so gemeint sein, das« der Staat einer Gruppe von Steuer-zahlern solche Einrichtungeu geradezu aufdrängen soll, um damit gleichzeitig den Anschein zn er- wirken, sich die Belehrung örtlich?» und persön-lichex Verhältnisse» anpassen kann, mag auf diesem Wege da« Meiste geleistet w«rde». Auch ist hier Gelegenheit zum Auttausche von An-sichten, zu persönlicher Rede und Gegenrede, zu vielseitiger Erörterung sprachlicher Frage» und zu mannigfache» Anregungen. Jedes Mitglied soll .nicht bloß willig sich belehren lasse», sondern auch thätigen Antheil an d«r gemeinsame» Arbeit nehmen und selbst sei» Scherflein beitragen. Da« weckt die Lust znr Sache mehr al« noch so tres-liche Borträge, denen gegenüber der Zuhörer sich lediglich empfangend, nicht fragend und wider-sprechend verhalten kann. In der Weise lassen sich »ach Bedarf anch Einzelheiten, ganz bestimmte Fälle besprechen und aufklären, was oft weit fruchtbringender ist al« Erörterungen allgemeiner Art. Auch steht die Zeitschrist im „Briefkasten" den Mitgliedern Rede und Antwort. Sie ver-weist ihre Leser in einer „Bücherschau" auf er-schienene Werke, die auf die deutsche Sprache Be-zug habe», und in einer .ZeituugSschau" auf lesenswerte Aufsätze gleicher Art. Besonders lehr« reich und wertvoll aber ist eine Abtheilung, die seit dem November 1896 in der Zeitschrift stän« dig erscheint und .Zur Schärfung dcS Sprachgefühls" überschrieben ist. Hier werden an Sätzen, die Büchern, Zeitungen, Anzeige» ». dgl. ent« nomme». also in jedem Falle wirklich gebraucht worden sind, vo» Fachmänner» ans den verschie« densten deutschen Gaue» genieinsa»« die Fehler nachgewiesen »»d verbessert. Damit wird geboten, was noth thut: a» Einzelnsälle» wird nicht nur gezeigt, was fehlerhaft ist. sondern anch. wie es besser zu machen sei. Und eS ist zweifellos, das« man durch ausnierksames und überlegende« Lesen dieser Abtheilung sein Sprachgefühl in manchen Fällen, wo eS schon abgestumpft ist, neu schärft und empfindlich macht. ,«,,>> wecken. das« solche Schöpfungen nur durch die großen Mittel eine» einzelnen möglich wären. Den schönsten Gedanken und Anordnung«» fehlt eben der Boden, dir An«führung und die Wirkung, wenn die Einsicht in las Bedürfnis dieser Einrichtungen nnd Anordnungen mangelt, wenn ge-plante Verbesserungen geradezu passivem Wider-stände begegnen. Dieser empfängliche Boden ist mit der Lösung der BildumiSsrage geschaffen und damit die Be-dingung sür daS Verständnis und für die Entwicklung des Associationswesen«, welches in den amerikanische» Staate» blüht und reiche Früchte trägt Aber zur gedeihlichen Führung ge,neinschaf»icher Production«- und Vertriebs-thätigkeit gehört eben ein viel größerer Grad von Intelligenz al« beim Einzelnbetriebt, denn die zu lösende» Aufgaben sind umfassender, der Blick mus« ein weiter»? sein, um den richtigen Zeit-Punkt sür Ein- und Verkauf wahrnehmen zu könne». ES dürfte dann allerding« bei der Ein-führnng eine» derartigen GewerbegesetzeS die unmittelbare sachliche Anleitung und Rathgebung von staatlicher Seite außerdem nicht fehlen, um die Sache in Schwung zu bringen. S.llgemach bricht sich die Anschauung Bahn, das« die gewerbliche Erziehung der Mitwirkung der Schule nicht entrathen kann, nud selbst die conservolivfte» Elemente stimmen au« diesem Grunde. — wenn auch zögernd. — in den Ruf nach Vermehrung und Ausgestaltung der Bildung«-gelegenl)eiteii ei». Eine Streitfrage hierin gilt mir der Entscheidung, inwieweit und ob die Fachschule die eigentliche Meisterlehrr ersetzen oder unterstützen soll Denn der Fachschule haften trotz wesentlicher Vonüge, vor allem der sistematischen Ausbildung, die Nachtheile an, das« der Lehrling in der Praxi« die idealen Zustände seiner Lehr- und Muster-werkstätte nicht immer wiederfindet und in den mehr mühsamen Verhältnissen der praktischen Werkstätte Schwierigkeiten findet und weiter« er-mangelt der Lehrling der Fachschule mit ihrem ruhigem Getriebe de« Überblicken« aus Schwierig« keiten und Sorgen des wirklichen Betriebe« und der Sicherheit in der Anwendung seiner Kenntnisse; e« fehlt dem Fachschüler lediglich die ständige Berührung de« Meisterlehrling« mit der Praxi». So wird man sich denn für die Vereinigung der Meisterlehre mit dem Schulunterricht ent-scheiden muffen. Übrigen« könnte schon in der Volksschule durch Einverleibung de« modernen HandfertigkeitSunterrichtc« eine gewiffe Grundlage geschaffen werden, indem der Schüler mit Stoffen, Preisen. Werkzeugen. Bezugsquellen, Handgriffe», kurz mit einer Fülle realer Berhältniffe bekannt gemacht würde und zum mindesten Achtung vor der Arbeit nnd vor dem Handwerk lernte, eine Schätzung des Arbeiter«, die in alle» Kreise» nöthig ist. Ju zahlreichen größeren Orten hat der Nachw"ch« des .Handwerkerstandes in der Fort-bildungsschulc eine schätzbare Gelegenheit zur Vorbereitung für den gewerblichen Berns nnd und wäre diese von wesentlicher Bedeutung al« Bildungsstätte für große Massen der gewerblichen Jugend. Warum dieselbe im allgemeinen heute noch nicht jene Thätigkeit entfaltet, die im Inte-resse der Heranbildung eine« tüchtigen Handwerke« gelegen wäre, so liegt die Hauptursache in dem geringen Jnterrffe der Gewerbekreise, welche der Forlbildnugsschule nicht die Wichtigkeit, die ihr gebührt, beimesse» und in derselben häxfia nur eine Austalt erblicken, welche itinen da« Versü-gungSrecht über dir Arbeitskraft de« Lehrlings theilweise entzieht. Die Folgen dieser Anschauung bestehe» »un theil« im llugeregelten besuche der Fortbildungsschule, theil« aber auch darin, das« die Meinung de« Lehrherrn über den Wert de« FortbildungSunterrichte« häufig auch auf den Lehrling übergeht, dessen Lerneifer dadurch ge-wiß nicht erhöht wird. Ei» weitere« Hindernis ist vor ollem an den selbständigen Fortbildung«-schulen der Mangel an geeigneten Lehrkräften in jenen Fächer», welche am zweckmäßigsten nicht — 2 — von BernsSlehrcrn. sondern von Handwerk«-meistern zu ertheilen wären. Ein lebhafte« Bedürfnis besteht nach einem Schlußstein der gewerbefachlichen Ausbildung et-wa in der Form al« ständige Meisterschulen. Dieselben sind nicht zu verwechseln mit den vo> rübergeheuden Meistercursen wie z. B. solche in Wien für Schuhmacher bestehen. Bei dieser Ge-legenheit sei die verwunderliche Thatsache vermerkt, das« diese Schuhmochermeislercurse in Wien von Deutsche» nur spärlich besucht n»d die abgebbaren Maschinen nur wenig begehrt werden, während beide Gelegenheiten von den Tschechen eifrig in Anspruch genommen werden. Solche Meisierschulen hätten soivohl eine Vertiefung der fachlichen, al« eine Erweiterung der allgemeinen Bildung zu vermitteln und zu-künstige Vorarbeiter und selbständige Gewerbe-treibende mit dem geistigen Rüstzeug auszustatten, dessen sie im Concurrenzkampfe um das Dasein bedürfen. Diese Meisterschulen müßten aber auch den geistige» Mittelpunkt bilden, wo sich der prak-tische Gewerbetreibende Muster und Modelle, Auskünfte und Rathschläge über Preissätze und Absatzgebiete, vielleicht auch Bestellungen holt. Die wohlgeschulten Lehrkräfte solcher Meister-schulen wären ebenso Vorbilder umfassender Kennt-ui« der Gewerbebetriebe, al« die natürlichen Or-gane für die Überwachung der Lernzeit von der Volksschule bi« zur Erwerbung der Meisterschaft. Eine solche Einrichtung würde auch da« Vor-haudenlein n,ehr oder minder umfangreicher, au« staatlichen und privaten Mitteln errichteter Klein-stadtmuseen voraussetzen, die darbieten, was der Gewerbestand der Stadt oder Gegend an fach-lichem Rüstzeug braucht, eine Fachbibliothek, Mustersammlungen von Maschinen, verbesserte» Werkzeugen, Waren- und Marktberichte und der-gleichen mehr. WaS man wünscht, das hofft man gern. Möge cs dem einträchtigen Wirken der Gewerbe-treibenden gelingen, die« Ziel zu erreichen, von dem un« noch ein weiter, weiter Weg trennt. Nicht die Utopieen der Sozialdemokratin, sondern der klare Blick und die schwielige Hand de« ge-bildeten Arbeiter« könne» die gerechte Verkeilung der Güter herbeiführen. KanflaWmuS in Österreich. Karl Pröll schreibt im Wochenblatte: Wie sehr in Oesterreich die panslavistische Strömung zunimmt und von oben begünstigt wird, wie sie nicht nur gegen das preisgegebene deutsche Element, soudein wider jeden westeuro-päischen Kulturbestand sich richtet, dafür sei hier ein neuer Nachweis erbracht. In Trieft, wo sich die Feindschaft von Slaven und Italienern immer mehr zuspitzt und seit der Genehmigung eines slovenischen ZwangSaymnafiumS in einer italie-nischen Küstenstadt JstrienS jeder Beschwichtigung spottet, erscheint seit Jahren ein ungeschminkte« Organ der Aksakowische» Tendenz. Herausgeber und Leiter ist Anton Jakic. Wie da« tschechisch« Kampfblatt Politik und die MagyarisierungS-zeitung Pesler Lloyd in deutscher Sprache er-scheinen, so hatte da« Triester Panslavisten-Tri-bunal anfänglich die italienische Sprache gewählt. Es nannte sich: ^«osiero slavc» (der slavische Ge-danke.) Jedenfalls hofften die Hintermänner de« Blaite«. ihre Propaganda in einer Culturspracht wirksamer zu gestalten; die willkürlich neu ge-schaffen? Sprache de« slovenischen Volke« ist doch zn wenig auSdruckSsähia, reicht heute nicht zur Bewältigung des WissenSkreise« einer Mittel-schule. Da die Italiener da« ihnen anstößige Blatt zur Seite warfen, kommt da« südslavische Organ iu letzter Zeit französisch herau« und be-titelt sich: La pensee slave. Diese« Blatt bringt keineswegs, wie etwa der Brüsseler Nord, von Zeit zu Zeit einen russischen Artikel oder eine inspirierte russische Mitthulung. ES ist von Anfang bi« zu Ende mit Rachrichten aus Rußland und anderen Sla-venländern und mit panslavistischen Borschlägen erfüllt; desgleichen enthält da« Feuilleton Schilderungen de« russischen Hose«, Besprechungen russischer Werke u. dgl. Der Leser diese« Blatte» könnte glauben. Trieft sei eine Gouvernements, stadt Rußland«. Die Rubrik: A travera le rnon-de slave nimmt den beträchtlichsten Theil ein. Bei der Abtheilung Croatie wird iu einer Rote ausdrücklich bemerkt, das« damit nicht etlva blo* da« Königreich Croatien gemeint sei, sondern auch die slovenischen Gebiete von Südsteiennark, Kärnten, «rain. Görz, Trieft und Jstrien. die einstigen und künftigen Glieder de« kroatischen Königreiches. Eine ZukunstSstaatS-Spielerei er-sreulichster Art. In einer der letzten Nummern des slavische» Gedanken» steht an der Spike eine Adresse an den Kaiser, worunter niemand anderer als Niko-lau» ll. von Rußland gemeint ist, wie sich an« dem Texte ergibt. Es wird in dieser Adresse der Zar gebeten, dahin zu wirken, das» bei der Ab-rüstungSconferenz die verschiedenen Nationalitäten Österreich-Ungarn« durch besondere Delegierte ver-treten werden. Besonders wünschenswert sei e«. das« die slavischen Nationalitäten Oesterreichs über die AbrüstungSfrage zum Wort kommen. Ruß-land, .da» Ströme von Blut sür die Freiheit der Völker vergossen", muß die slavische Idee zum Durchbruch bringen, .um sein Werk nicht unvollendet zn lassen". Auch an die .vielfachen Dienste" wird erinnert, die die Vorfahren de« Zaren der Dynastie Habsbnrg geleistet. Ist da« auch Wahnsinn, so steckt doch Me-thode darin, die Methode der Zersetzung de» Donaureiches. Ein deutsHösterreichrscheS Blatt, da« solchen Schabernack triebe, wäre längst todt-confiSciert. Pettcmer Wochenbericht. (^rohnleichnam.) Bei herrlichem Welter ge-staltete sich der thevphorische Umgang zu einer erhebenden Feier. Nach dem hl. Hochamte, dem die Spitzen der Behörden im PreSbyterium anwohnten, entwickelte sich der großartige Zug in der festge-stellten Ordnung. Der Kirchenchor war würdig besetz!. Wie mancher mag sich da der eigenen unbesan-genen Kindheit erinnern, da er da die Besorgung von Blumenschmuck sür da» SiegeSsest der Kirche al« warme HerzenSangelegeuheit betrachtete. So freuen wir uuS denn herzlich mit den Kleinen, deren kindliche Freude dem göttlichen Kinderfreunde ein reines Opfer ist- Der Schmuck der Häuser und Fenster war wieder von vornehmem Geschmacke, einfach, nicht überladen, selbst die Fenster eine» israelitischen Händlers wiesen brennende Kerzen. Bilder- und Blumenschmuck. Im strammen Stech-schritt defilierte» nach der Processio» unter den Klängen der Stadtrapelle, der Veteraneiiverein, der Kriegerverei» und die ausgerückte Garniso» vor den Vertretern der politischen und militärischen Behörden. In der Mittagstunde empfieng der hochw. Herr Propst die eingeladenen Honoratioren als Gäste seiner Festtafel. (Evangelischer »«ttttdienk.) Derselbe findet heute um 11 Uhr im Casinosaale statt. Der Männergesangverein bringt dabei die Choräle »um Bortrage. Mehrerer Anfragen wegen wird bekannt gegeben, dass der Gottesdienst öffentlich ist, somit jedermann Zutritt hat. Um die Andacht nicht zu stören, wird ersucht, rechtzeitig zu erscheinen. t der Peitschengerte so lange und fest zu schlagen, dass die Kleine am 29. verstarb. Was ei» Häkchen werden will je. (sät eingesammelte Maikäfer) hat Heuer-die Stadtgemcmde den netten Betrag von 254 fl. ausgegeben. Das vertilgte Ungeziefer wurde bei der Compostbereitung nutzbar gemacht. (£t. Urbani bei pettan.) Massenhafte Maikäfervertilgung. Mit der Verab« schiedung des Monate« Mai sind auch die Mai« käser hier verschwunden. Die hierpfarrliche:. Schulkinder haben über 400 alte Maß. (d i. Über einen Startin) Maikäfer eingefangen, wofür der OrtSschulrathS-Obmann, Herr Zelenik, den» felben 3 kr. per Maß bezahlte. (Lrflell»g«t>r)irksit>tdtroag.) Die Gemein« den und Ortschaften Temovezdorf mit KoSlovez. dann Wischberg. Tschermla und Soviak wurde» au» dem Bestellbeziike des k. k. Post-amte« St. Urbani ausgeschieden und zum k. k. Postamte St. W o l f g a n g am Wisch-berge zugewiesen, wa» zur allgemeinen Kennt» nie genommen werden möge. (Steinkohle aus Krapiaa.) Die Stadt« gemeinde hat vom Sonnenberg'schen Bau in K^apina die Steinkohle bezogen und war mit deren Qualität zufrieden. Eine Waqgonladung stellt sich loco Petto» auf den g,wif« mäßigen Preis von 84 fl. Um wieviel billiger käme diese Kohle kür unsere Gegend, wen» schon die Bahn Pettau-LandeSgrenze inS Leben gerufen wäre. Die Finanzierung könnte keine besondere Schwierigkeiten bereiten, da die Besitzer der großen Waldbestände und Güter an der LandeSgrcnze der Bahn hervorragendes Interesse entgegenbringer, und zu Zeichnungen bereit wären. (Cine »raftltistnng.) Der Maurergehilfe Marti» W o d a a»S Stadtberg war kürzlich im Hofe der große» Kaserne mit der Ausübung seiner Kunst beschäftigt und gerieth über die geringfügige Sache, das» ihm dir zwei Helfer wegen anderseitiaer Verweuduug entzogen wurden, in eine gelinde Raserei. Im ParoxySmuS feiner Gefühle feuerte er eiiie Glaiflasche mit solcher Wucht gegen den Boden, dass ein zurückspringender Splitter den Lehrling S c l e n k o schwer an der linken Schläfe verletzte. Der Beschädigte wurde in« Krankenhaus Überstellt. (Die Fahrradiiebftahlk,) die sich iu jüngster Z«it in auffallender Weise mehrten, halte» unsere rührigeu. intelligente SicherheitSwachein Spannung. Einiil Graz gestohlenes Rad wurde hier abgenommen, nachdem eS bereit» in zweite Hand verkauft war. E« wurde dem Gerichte übergeben. Der Ersteher eines zweiten wurde ebenfalls ausfindig gemacht. Kürzlich entdeckte der Wachmann M a r i n z die Spur eine» aus Graz gemeldeten Fahrradmarder«. Die Wachmänner I a k o p i n und M a r i » z verfolgten 3» Rad und 111 Civilkleidunng den scheuen Cycliste» auf der Straße gegen St. Loreuzen, wo vor dem Bahngeleise die Ablenkung de« Diebe« gegen Sternthal durch die Föhrenschach«» im regen« erweichten Boden sichtbar wurde. Der Flüchtige hatte einen Borsprnng gehabt, umin der einsamenHaltestelle Sternthal sich in den Zug setzen und gegen Pöltschach fahren zu können, wo seine Aukuuft noch recht« zeitig telegrafifch angezeigt werden konnte. Ein Bericht über d«u festlichen Empfang de» Record-fahrer» in Pöltschach fehlt noch zur Stund«. (/«»trlierritschaft der freiwilligen Feuerwehr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die III. Rotte Fenerbereitschast. — Zug«-filhrer B e l l a n. Rottführer M a i st e r und 8 Mav». Feuermeldungen sind auf der Central« station i» der SicherheitSwachstube im Rathhause zu machen. Vermischte Nachrichten. (Verein für Ihierschuh und Shieriucht.) In der kürzlich abgehaltenen Sitzung deS Vorstandes wurde mit Genugthuung festgestellt, da)« sich daS Thierschutzhaus in der Calvarienberg-straße steigender Beliebtheit bei der Grazer Be-völkeruug erfreut und seine Vermittlung von Hnudebesitzeru und Hundeliebhabern mehr und mehr in Anspruch genommen wird. Anläßlich der Bildung von Filialen wurden der FabrikSdirec« torSgattin Helene D r e s e l und Herrn Georg Trink in Mürzzuschlag, sowie Frau PriSka H a i d und H«rru Gemeiudejecretär D e m m e r in Leoben der besondere Dank der Vorstchnng ausgesprochen. Die Ortsgruppe Mürzzufchtag zählt bereits 110, die Filiale Leoben 60 Mitglieder. Mit dem steiermärkifchen Bienenzüchter-Verein wurde innige» gemeinsames Vorgehen ver-einbart und werden die geplanten Wanderver« saminlungen dieses Vereines nach Kräften geför« dert werden. (vrutschrr Scholorrrin.) In der Ausschuß-Sitzung am IS. Mai wurde der FrauenortSgruppe in Troppau für ein namhaftes SaminelergebniS, der FrauenortSgruppe WarnSdorf für einen Un-terhaltungSabeud. der FrauenortSgruppe in Mähr. Schönberg für eine Sammlung, der Frauenort»- Srnpp« Trautenan für ein Tanzkränzchen. der )rtSgrnppe Freiberg für daS Ergebnis einer Ver» steigerung. der OrtSgrupp« Hariberg für ei» Fest, dem VergnügungS-AuSschusse in Wien für da» Ergebn!« eine» CostümkränzcheuS nnd dem Ver« gnügnugS Ausschüsse in Grottau für eine Spende, ferner der Gemeinde, der Sparkasse, der Druck-sabrik, der Spinnfabrik und der Ultramarinfabrik in Neunkirche», deu Sparkasse» in Znaim und Wurbenthal, de» Spar- und Vorfchußvereine» in Znaim und Staab, der Tischgesellschaft „Nasse Sitzung" in Leoben, der Jagdgesellschaft in Tüsfer und endlich der Aloisthaler Keg«lges«llschaft sür Spenden der geziemend« Dank ausgesprochen. Räch Aennt»i«nahnie des Anfalle« eine« Legates »ach Herrn Friedrich I r r g a n g in Brünn nnd eines ebensolchen nach Herrn Franz X. Richter m WölmSdorf. sowie einer Dauksaguug deS Ort«-schulrathe» in St. Marti» bei Freudenberg für einen Beitrag zur Herstellung einer Schulwasser-leitum?, gelangten Angelegenheiten des Verein«» kinder.>artenS in Lu»denburg und der Schule in Schreibendorf zur Berathung und Erledigung. An Spenden sind dein Vereine zugekommen: Ortsgruppe Littau fl. 5 50, Ort«gr. Schönau fl. —.21, Ortsgruppe Grottau fl. 28 85, OrtSgr. Schmiede-berg fl. ö S8',. Ortsgruppe .Kornblume" in Wien fl. 1.—, Lehrerconferenz in Paternio» fl. 2 50. OrtSgrupp« Arnoldstei» fl. 16 50 und OrtSgr. Böhm.-Aicha fl. 1531. (UaUmarltl in JUiekilq.) Die Handel«-und Geivtrbekammer in Graz theilt mit, das« der diesjährige Schaswollmarkt in Mi«kolcz am 14. Juni abgehalten wird. Derselbe wird durch die Mi»kolcz«r llredit Anstalt A. ®. veranstaltet und stehen dem genannten Institute zu diesem Zwecke ihre modern eingerichteten Localitäten im eigenen Lagerhause zur Verfügung. Der Markt wird von de» besseren Produzenten mehrerer Comitat« stet« stark besucht, auch stehen für ge-wisse Relationen ermäßigte Frachtsätze von Mi«-kolcz nach österreichischen Stationen in Kraft. (Marktbericht Windisch Friftritz.j Au, Montag de» 5. Juni l. I. findet hier ein Rind> vieh» und Pferdemarkt statt, bei welchen ein be-deutender Biehaustrieb zu erwarten ist. Die In-teressenten werden daher auf denselben besonder« aufmerksam gemacht. (bandwirlschafUiche Vereinigung irr südlichen Aleierwark.) Der Ausschuß der Bereinigung versendet gegenwärtig an seine Mitglieder die dritte Flugschrift: .Die Bekämpfung der Reben-schädliug«." Diese ist ein Auszug de« Vortrage«, den Herr Lande«-Obst- und Weinbau-Eommissär Anton S t i e g le r am 30. April d. I. gehalten hat und enthält die Belehrung über die Art u. Weise, wie die vier wichtigsten Schädlinge, der Trauben-wicklcr, der Truubenschinimel. der schwarze Brenner und der falsche Reben-Mehlthau »u bekäumpfen sind. NichtMitglieder erhalte» diese Flugschrist aus Verlangen vom Schriftführer der Vereinigung, Herr» Bürgerschullehrcr Victor Philippe! in Marburg unentgeltlich zugesendet. (Niederträchtig.) Bon der Thätigkeit der „Banka Slavia" in Prag, welche unter dem Mantel der Versichernngim PanslaviSmu« macht, berichtet die .Deutsche Wacht" einen wahr-haft Entsetzen erregende» Fall. Die Eheleute Rovak in Hochenegg wurden von der Laibacher Generalagentschaft durch Dr. Tantscher wegen 3 fl. 50 kr. geklagt und anSgepfäudet. Die Kosten betrugen fast da« zwanzigfache de« eingeklagten Betrage«, nämlich 64 fl. 12 kr. (Ueber den Nutzen der Schwalben) sind folgende interessante Thatsachen festgestellt: Ein Schwalbenpaar ist täglich 16 Stunden in Be-wegung und jede Schwalbe füttert durchschnittlich in der Stunde ihre Jungen 20-mal, beide Eltern sind dann täglich 640 mal beim Reste. Da nun jede der alten Schwalben jedesmal 10 bi« 20 Insekten bringt, so vertilgt ein Schwalbenpaar täglich mindesten« 6400 Insekten. Zur eigenen Nahrung gebrauchen die Alten 600 Mücken und Fliegen, so das« durch eine Schwalbknsamilie täglich 7000. in einem Monat 210000 schädliche Insekten vertilgt werden. Brauchen die Alten im ersten Monat, wenn sie allein sind, 30000 In-sekten. so kommen auf den ganzen Sommer für eine Schwalbenfamilie von 7 Köpfen 750000 In-sekten. Risten sich nun in einem Dorfe nur 100 Schwalbe» ei», so würden diese mit ihrer Nach-kommenschaft in einem Sommer 75,000.000 Insekten verzehren. (Nationale Kleinarbeit.) ES nimmt sich in deutsche» Landen eigentlich drollig aus, wenn man bei Auswahl seiner Azuiig den Kellner bitten muss, Dolmetsch der Speisenkarte zu sein. Man kann doch sonst ein halbwegS civilisterter Mensch sein, aber beim Lesen unserer französisch-englisch türkischen Speisenbeneuungeu wird man schaudernd seiner BildungSmängel gewahr. Ein „Epigramm" der Köchin unterscheidet sich von einem Göthe'scheu zunächst durch den beachtenswerten Umstand, dass erstere» ein RiudSbraten mit Kartoffeln ist! Das« mich daS Mäuschen beiße! Aber da« Wort klingt so nobel, weil e« fremd, unverständlich ist. — Herr Doctor Alfred G ö d e l in Graz hat nun zwei Formen von Speisenkarten mit durchaus deutschen, zutreffenden und verständlichen Beiiennuugen her-stelle» lasse», worauf die Wirte unserer deutschen Gaststätten aufmerksam gemacht seien. (Ein nrnrs Eisenbahn -Signil.) Der sra»-zösische Ingenieur Cousin Sobrier hat einen eigen-artigen Apparat, der al« Eisenbahn Alarmsignal dienen soll, erfunden, welche» er vor Kurzem im Modell vor der Gesellschaft der französischen In« geuieure demonstriert hat. Diese Signale sollen die gegenwärtig als DeckungSsignale der Stationen dienenden vervollständige», die bekanntlich durch weiße Farbe oder Licht, freie Einfahrt, durq rothe Farbe oder Licht verbotene Einfahrt an-geben. Run aber verhindert starker Nebel oft die rechtzeitige Beachtniig der Signale. Diese nun absolut wirtend zu mache», ist Zweck de« Cousin Sobier sche» Apparate«. Er besteht, nach einer Mittheilung de« Patent-Anwalle« I. Fischer in Wien, im Wesentliche» au« zwei Theilen, dem ExplosionSkörper und der Auslösung für den Entzünder. Der ExplosionSkörper wird am Signal-mast oder an einem separaten Träger angebracht und befindet sich in einer Höhe von 1'30 Meter Über dem Erdboden. Der Körper besteht au« einem oder mehreren patloueuähuliche» Detonatoren, die mit in Fett getränktem Filz umgeben sind und von der Feuchtigkeit der Lust nicht beeinflußt werde» können. Der Antlösung»mechaiii«mu« wird nu» durch da« Rad der Lokomotive bethätigt. Sowie diese Über die betreffende Stelle hinweg-geht, schlägt ein durch den Mechani«mu« in Bewegung gesetzter Hammer auf die Patronen und rnst eine so starke Detonation hervor, das« ein Verhören derselben absolut ausgeschlossen ist. Sobald diese Explosion stattgefunden ha», wird mittelst elektrischen Stromes ein Läutewerk iu der betreffenden Station ausgeschaltet, wodurch der Beamte benachrichtigt wird, das« der Zug die Stelle passiert hat und neue Patronen ein-geführt werden müssen. Nachdem diese wieder füllbar sind, kommt die ganze Auslage nicht höher al« der Preis de« verbrauchten Pulver-Ouaulum«. (Sebrauchte Kabel all vstaAerang sie Lrücken ) Einen eigenthümlichen Versuch haben französisch« Ingenieure in Marocco gemacht, al« e« sich darum handelte, die Decke für ein« Brücke herzustellen, die wegen der beständigen Ausbefferuil-gen stet« AnlasS zu Klagen gab. Wie wir der diesbezüglichen Mittheilung de« Patent-Anwälte« I. Fischer in Wie» entnehme», verwendete man alle zu ihrem eigentlichen Zwecke nicht mehr ver-wendbaren Kabel, die man in großen Mengen ankaufte, natürlich zu billigem Preise und die man nu» in der Querrichtung der Brücke an-einandergereiht an die Eichenpfosten nagelte. So viel man bisher beobachtn konnte, ist diese Decke nicht nur dauerhast, sondern ergibt eine in ihrer Elastizität und Geräuschlosigkeit unerreichte Fahrbahn. Landwirtschaftliches. (Der echte Mehltha», Oidiu« Tockeri nnd Sine Bekämpfung.) Diese Krankheit, welche im olkSmunde auch die Namen: .Traubenkrankhät," „Traubenschimmel," .Traubenpilz." .Äscherich" ic. führt, wird durch einen Pilz Oidiurn Tücken, h«rvorgerufen. Der echte Mehlthau oder Trauben-pilz, welcher nur auf der Außenseite seiner Nähr-pflanze auftritt, befällt zu Beginn und nach der TraubenblÜte zunächst die grünen Theile der Rebe, wie Triebe und Blätter, um schließlich auf die Traubenstiele und die unentwickelten, grünen Beeren selbst überzugehen und dieselben nach und nach mit einem dichten, weißaraueu und »ach Schimmel riechenden Mehlthauüberzug zn bedecken. Der durch den echten Mehlthaupilz verursachte Schaden besteht in der Zerstörung der Trauben und in seiner nachtheiligen Wirkung aus die Enwicklung deS Rebstocke«. Di« von dein Pilz befallenen Beeren bleiben im Wachsthum zurück, springen an den befallenen Stellen bi« zu de» Kernen auf und vertrocknen nach längerer Zeit oder verfaulen bei feuchtem Wetter. Die Traube», krankheit zeigt sich saß immer zuerst an den a» Mauerspaliere» und ii La»ben gezogenen Stöcken. Da« brst« Bekämpf»nMimttcl ist daS Schwefel» (d. h. da« regelmäßig» Bestäuben des Weiustocke» mit feingepulvertem Schivescl.) Soll dieses Schwefeln von entsprechender Wirkung sein, so sind folgende Regeln zu beobachten: 1. DaS Schwefeln ist frühzeitig und wiederholt auszuführen und zwar: da« erste Mal kurz vor d«r Blüte oder unmittelbar nach der Blüte; da« zweite Mal, wen» die Beeren fast erbsengroß geworden sind. Da» Bestäuben muß, wen» die Krankheit auftritt, wiederholt werden. 2. Da« Schwefeln muß an windstillen, heißen, sonnigen Tagen, nach Abtrocknen de» Thaues vorgenommen werden. 3. Wenn nach dem Schwefeln Regenwetter eintritt und der Schwefel abgewaschen wird, so ist die Arbeit zu wiederholen. 4. E« darf nicht zu stark mit Schwefel bestäubt werde», denn die Beer», welche zu dick mit Schwefel bedeckt sind, werden schwarz und fallen, wie verbrannt, in kurzer Zeit ab. Für 1 Hektar Weingarten d. i. »ahezn 2 Joch rechnet man für einmalige« Bestäuben 40 bi« 50 Kilo feingemahlenen Schwefel. 5. Da« Be-stäuben geschieht entweder mit dem Schwefel-bla«balg, oder bei größeren Anlagen durch einen am Rücken zu tragenden Zerstäubuugsapparat, den sogenannten Rückenschwefler. Dies« Apparate sind zu beziehe» durch: Andrea« Frank. Schivesel-blasbalg fl. 2 50, Max Ott, löiaibola fl 2.66, in Pettau. 6. Wird da« Schwefeln bi« in de» Spätsommer sortgesetzt, so das« die Traube» vor der Lese noch mit Schwefel bestäubt sind, sa gelangt da« Schwefelpulver in den Most und ver-ursacht den unangenehmen Schwefelwassergeruche den sogenannten Böcksergeschmack de» Weine«. Dieser übelstand ist sehr leicht zu beheben durch Abziehen mittellst eine« Reißrohre« oder einer Bronse. wobei btt Wein in innige Berührung mit der Lust tritt. Der gelüstete Weiu soll dann in gut eingeschweselt« Fässer gefüllt werden. CttUrwnf t» ÜB»rt nb Bild betitelt sich ein As-turn von 20 prachtvollen photogra»h>Ichen tafeln, welche« Sbtn im Verlage von «aste* v»di»«kh in Ge», er-ien und un« die schdusten Punkt« unsere« herrlichen Heimatlande« vor Augen führt. Der begleitende Text ist kurz und prägnant und entstammt der bewahrten steder de« bis. Rothe«, Herrn Dr. ». Gchbffar. La« «lbum ist ein« sch»« lkrinneruna an »f( Wattuaa Aewicht fl I ft. 100 JtilOflT Kilogramm MilerW »ilofltanim Kilogramm no £tüif| Kilogramm Met» Hektoliter 100 Kilocr ©rijfii Korn Gerste Haf« Knkunitz Hirse toiden rdäpfel Fisolen Linsen Erbsen Hirsebrei Weizengriet «ei» Zucker Zwetschken > wiebel Kümmel Wachholderbeeren. Krenn..... Suppengrün«» . . Mundmehl Semmelmehl Polentamehl Rlnd«schmol> Schweinschnialz Speck, frisch Speck, geröuchert. Schmeer Salz Butter, frisch Käse, steirisch Eier Rindfleisch Kalbfleisch Schweinefleisch jung Baumöl Rilbtöl Kerzen. Mal Seife ord Branlwein Bier Weinessig Milch, frische „ abgerahmte . Holz hart Meter lang * weich , . Holzkohlen, hart weich Steinkohlen £tu troh, Loger Streu Fleijch-Preise für die Zeit vom 81. bi» inet. 27. Mai 1899. Ra»e de« Fleischer« Berghau» Kasper KossSr Carl Petovar Franz Pesserl Maria Reicher Franz Weißenstein Hugo. Luttenberger Johann Ä I ! * x> JD ! s;i| 6060 60 66 160 66 100 66 100 Kal»ßetsch I» Jl L i e «» ---«i-irA. • I .\i |_; |. ii imi " l ts B ^ fl». I B «IÄ* 60 oOjlOO 60 60 60 56 &6| 66 6« 66>66 jlOO 60 K 100 66 66! 100.70 70 70 100 48 60' 56Ü481 60166 100ö6j56.100)66 66 60 5248 >60 66 6046 |60 60l 60 60(60 60 B60 100 70 70 i&O! 60 60160 60 60 6O6O 61) 68jl00f60&0fi0 66|60 60 60 60 46 100 60 60 6066 70| 8070|7066 76 6Y t-U 80 100 90 90 90 Verschönerung*- u. 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I in Steier-mark als Grundlage der Extschädignng fitr anläßlich der Durchführung obiger Verordnungen gttödtete Schweine zu dienen hat. per Kilogr. Kl 6 kr. beträgt. £ta)tftnt Jlftlan, am 30. Mai 1899. Der Bürgermeister: Iof. Oraig m. p. Z. 3031. Kundmachung. Die f. k. BezirkShauptmannschast Pettau hat mit Note vom 23. Mai d. I. Z. 14794 Folgendes mitgetheilt: Am 16. Mai 1899 ist in einem Gehöfte der Ortschaft Terliüno, Gemeinde St. RochuS, der Schweinerothlauf ämtlich konstatiert worden. Dies wird hiemit allgemein kundgemacht. Stadtamt flrttaa, am 29. Mai 1899 der Bürgermeister I. Oruig m p. Ein sehr gut erhaltener. 4-sitzig.r. halbg'deckier sofort billig zu verkaufen. Näh. Auskunft b. Brüder Blawitaoh, Pettau. 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Wilhelm fühlte tieferen Schmerz über die traurige Lage seines »lcn Pflegevater», al» üoer die vereitelte Bollendung seiner Stu-teil und so atmete denn sein Antwortschreiben die glühendste Kinde»-irbc. Welchen Weg er einzuschlagen habe, um bei seiner Mittelloflg-Seit seine Studien nicht ganz nutzlo« sein zu lassen, darüber war r bald mit sich einig. Kaiser Joses II. hatte beim Antritte seiner lllkinherrschast die Durchführung der von feiner Mutter Maria kheresia begonnenen Reform de» BolkSschnlwesens sofort zu seiner iriten Regentenpflicht gemacht und gettachtet, edle, für daS Wohl >er Menschheit begeistette Männer dieser groben Idee dienstbar I« machen, welche eö in Verbindung mit dem Kaiser nicht daran chlen ließen, tüchtig die Werbetrommel zu rühren, um junge, streb-ame und mit guten Kenntnissen ausgestattete Kräfte dem Schul-ache zuzuführen, denen man die Versicherung gab, daß dem Lehrer-binde fortan eine anständige Lebensstellung werden solle. Ein eber sich Meldend« sollte Gelegenheit finden, auf Staatskosten sich n den neuerrichteten Lehramtskursen ein halbe» Jahr hindurch >ir den Beruf eine» Lehrer» vorbereiten zu können. Lhne lange» Besinnen meldete sich Wilhelm betreffenden Ortes, efi entschlossen, sein fernere« Leben einer so erhabenen Idee zu oidmen. Mit Freuden wurde er aufgenommen, mit der Ber-icherung, e» nicht unterlassen zu wollen, dem Kaiser davon Mel-ning zu machen, daß Wilhelm e» trotz seiner Universitätsstudien licht verschmähe, ein einfacher BolkSschullehrer zn werden, wa« n damaliger Zeit etwa« sehr Seltene« war. Wilhelm hatte soeben mit glänzendem Erfolge den Lehramts-ur» beendet, als ihm von seinem Pflegevater die Nachricht von iem plötzliche» Tode de« alten Lehrer« wurde. Auf fei» Ansuchen o»rde ihm sofort die Stelle einstweilen aushilfsweise übertragen, oas für den Anfang feiner Laufbahn eine große Begünstigung oar: im Falle seiner guten Verwendung, woran man gar nicht weiselte. sollte sie ihm dauernd verliehen werde». Welch ei» Glück erfüllte ih» darüber, in dem Orte, der ihm ur teuren Heimat geworden, fortan als Lehrer wirken z» können; rüg er doch für seinen neuen Beruf hohe Begeisterung in flch. Ganz unvermutet betrat Wilhelut eiueS TageS das Zimmer kine« Pflegevaters nach mehr als dreijähriger Abwesenheit. .Bater, mein lieber Bater!" war alle», was er sprechen konnte, I« er ihn mit der großen Hornbrille aus der Nase fleißig nähen nl). Durch den Ruf aufgestört, blickte der Schneider nach dem » der Thür stehenden stattlichen jungen Man», dann flog die lrbeit, die er ede» i» der Hand hatte, in eine» Winkel, und gleich arauf lagen sich Bater und Sohn in den Armen. I» alle Freude wiedersehen» mischte flch bei Wilhelm ein Tropfen bitteren !'ide«, al« er seinem Pflegevater in» Gesicht sah. Wie blaß und knallen es war und welch tiefe Falten hatten Leid und Kummer urin eingegraben l Und wie blütenweiß war das Haar geworden. u»vor drei Jahren noch feinen einstigen braunen Glanz besessen l )m Augenblicke de« Wiedersehen» fühlte da» Herz de» alten Manne« jedoch nur überströmende« Glück, welches dr:ii, auch hell au» seinen Augen leuchtete. E« dauerte lange, bevor der Schneider den Wiedergefundene» un feine» Armen ließ. Als e« endlich geschah, fielen Wilhelms Blickt' auf eine blühende Jungfrau voll anmutsvoller Lieblichkeit, deren Wange» in hellem Purpur flammte», während verschämte Wonne ihre» Mund umzog. Wie leuchtendes Gold umrahmte das schöne blonde Haar da» reizende Gesicht nnd wie der lichte Sterne» Himmel leuchteten ihm ihre Augei» in tiefem, strahlendem Blau entgegen. Ihr zager Fuß war jedoch wie in den Boden geheftet. Aber auch Wilhelm» Wangen begannen höher z» erglühen, als er befangen da» reizende Mädchen betrachtete. Es wollte ihm nicht in den Sinn, daß dasselbe wirklich seine Schwester sei, die er vor drei Jahren, als sie noch ein halbes Kind war, verlassen. Und auch sie konnte flch nicht in den jungen Mann flnde», der in statt licher Schönheit vor ihr stand. .Aber Kinder, habt Ihr denn darauf vergessen, daß ihr Ge-schwister seid?!* begann der Schneider endlich lnstig. .Ja, ja. Wilhelm, meine Marie ist emporgeschossen wie der Salat »ach einem warmen Regen! Und Du bist vor lauter Stattlichkeit aucli fast nimmer zu erkenuen! Nun, ich glaube, das wird euch doch »icht abhalten, euch gern zu haben, wie eS früher der Fall und euch als Geschwister zu begrüßen!" Da trat Marie verschämt aus Wilhelm zu, ihm mit verlegenem Lächeln die Hand entgegenreichend, sprach fle mit stockender Stimme, aber doch voll tiefer Innigkeit! .Sei willkommen, Wilhelm! Es ist mir herzlich lieb, daß Dn wieder daheim bist, habe ich mir Dein Kommen doch heiß ersehnt!' .Meine liebe, gute MarieI" war alle», was Wilhelm erwidern konnte, indem er herzlich die dargebotene Hand erfaßte. »Ist da» eine Begrüßung für Geschwister?" polterte mit ge-machtem Zorn der Schneider. .Ist denn ein jeder Funke» warmer Liebe aus eurem Herzen geschwunden!? Beim Abschiede hängt ihr wie Kletten a»ei»ander und nun wollt Ihr euch kaum mehr kennen Da schlang Marie, einer nnbewußten Regung folgend, beide Arme zättlich um Wilhelm» Hal» und gleich daraus hingen ihre Lippen an den seinen, während er ihre Küsse mit gleicher Innigkeit erwiderte. Er wußte nicht wie ihm geschah, als das blühende Mädchen an seinem Herzen ruhte uud er da» ihre an seiner Brust heftig klopfen fühlte. Lange standen die beiden fest umschlungen, alles rings um sich vergessend. Der alte Mann schaute mit vergnügten» Lächeln ans das Paar und feine Augen begannen schalkhaft zu blinzeln, als er feiner großen Horndose eine gewichtige Prise entnahm. Es zog ihm dabei ein eigener Gedanke durch den Kops, welcher jedoch kein nnange-nehmer zu sein schien, da er wohlgesällig mit dem Kopfe dazu uickte. Endlich wand sich Marie verschämt an» den Armen deS jungen Manne«, der sie am liebsten für immer darin festgehalten, nnd als es geschehen, war sie wie mit flammendem Feuer übergösse» und traute sich «icht vom Boden aufzuschaue». — Seit Wilhelms Zurückkuuft waren bereits einige Monate ver« gange» und er hatte sich mit allem (Eifer seinem Berufe hingegeben, darin ein hohes Glück und Befriedigung flndend. Seine Wohnung hatte er wohl im Schulgebäude nehmen müssen, in Verpflegung stand er jedoch bei seinem Bater, nun aber als wohlbestallter Schulmeister das nötige Kostgeld zahlend. Er brachte eine» jede» freien Augenblick im Baterhanse zu, zog eS ihn doch mit Über-mächtiger Gewalt dahin, wo er jedoch seine Zeit nicht uubeuüvt verstreichen ließ, flch soviel al» möglich nützlich erweisend. Da sein Pflegevater in letzter Zeit in seinen BermögenSverhältnissen gänzlich herabgekommen und e« demselben schon lange nicht mehr möglich war. einen Gesellen zn halten, so war Marie a» die Ztelle 90 eine» solchen getreten, ohne die Hau»wirtschaft darüber zu ver. nachlässigen. Und waS für ein geschickter nnd reizender Geselle war sie! Ohne sie würde sich ihr Bater längst nicht mehr über Wasier gehalten haben, da ihm das Nährn nicht mehr so recht von der Sand ging. Auch Wilhelm hatte, kaum daß er wieder recht daheim, als er eines Tages Marie nnd den Bater gerade eisrig bei der Ar-beit antraf, eine ans einem Stuhle liegende halbfertige Weste er-griffen und sich wohlgemut als dritter im Bunde mit an den run-den Schneidertisch gefetzt, sofort fleißig nähend. Vergeblich suchte sein Pflegevater es ihm zu wehren, meinend, daß es sich für einen studierten Herrn nicht schicke. .Der Doktorhut, uicht aber die Schueideruadel gehört Dir zu! Und was würde Deine Schulbehörde oder gar unser Kaiser Josef sagen, wen» sie einen Lehrer schneidern sähen?!" »Die Nadel des Schneiders in der Hand des tüchtigen Hand-werkers ist gerade so viel wert als der Doktorhut! Und meine Schulbehörde würde nichts gegen meine Beschäftigung einzuwenden haben, unser edler Kaiser Josef aber würde sage«: .Wer sich ei« neS ehrsameil Handwerkes schämt, ist ver-ächtlich." „UebrigenS lassen Sie mir meine Schnei-derel unge-schoren,Bater, sollen Sie doch in kurzem, wenn ich wieder eingearbeitet, eine» recht tüchtige» Gesellen a» mir habe»; einstweilen aberkann mich Marie, so lang ich noch Lehr-junge bin, als JhrAltgeselle tüchtig bei den Haaren neh-meu, wenn ich Fehler mache; wenn es von ihr geschieht, wird eS mir gewiß nicht wehe thun!" .Jawohl, das glaub' ich Dir!" fiel der Schneider zu-stintmend ein. .Gewiß bil-destDuDirda- 'H'. •it. iii !stj. er, ist, Ulf ' Das »tue «bgt»rd»tituha»s in Berlin. «Mit Text.) «ach eine» vhotogravhilchr» Ausimhme von (ant iBiciitr i» Hamburg. bei ein, es fahre Dir jemand mit einer Honigsemmel über die Zunge!" Marie stach flch über die Rede ihres Baterö vor Verlegenheit in den Finger und fing gleich darauf an, mit großem (Eifer ein linkes Hosenbein als rechten Aermel an einen Rock zu nähe». Als ihr Vater endlich das Kunststück bemerkte, das sie eben zu stände brachte, brach er in ein helles Lache» au», auf welches hin Marie gleich einer Purpurrose zu erglühen begann, während Wilhelm glückerfüllt strahlenden AugeS nach seiner schönen Schwester blickte. Als er ihr eines Tages, da er eben einen bedeutenden Fehler gemacht, sein lockiges Haupt entgegenstreckte, mit der Aufforderung, ihres Amtes zu walten, da fuhr sie ihm lustig mit beiden Händen in die Haare, ihn tüchtig zerschuttelud und ihm zum Schlüsse der Vorstellung „och einen kleinen Backenstreich verabfolgend. Kann, war es geschehen, so erschrak sie über ihren Uebermiit, flch an ihrem gelehrten Bruder vergriffe» zu haben. Dieser war jedoch darüber glücklich wie ei» König und bedauerte nur. die empfangene zarte Ohrfeige sich uicht zur dauernde» Erinnerung ins Stamm-buch legen zu könne». Da Wilhelm nicht nachließ in seinem Fleiße, sprach sein Pflege-vater eines TageS, als er den Eifrigen mit gerührter Zärtlichkeit betrachtete: „Wilhelm, daß Tu meinethalben Deine ganze freie Zeit niit uns an dem Schneidertische verbringst nnd Deine vielen Schularbeiten in der Nacht besorgst, dafür muß Tir dereinst das Himmelreich werden!" Wilhelm aber fand da« Himmelreich schon aus Erden >• er an der Seite de» lieblichen schwesterlichen Gesellen tüchtig i der» konilte, auf den er die zärtlichsten Gedichte »nachte. ES dürfte wohl der erste »»d gelviß ganz unerhörte F«> so laiige eS Schneider giebt, daß ein Lehrjnnge seinen einem sellen besingt. Da wir mit der bisherigen Lebe»Sgeschich> helnis zu Ende und eben bei seiner Dichtkniist angelangt find,i wir uns »»mittelbar mit ihm, der noch immer schreibend im ? zimmer saß. befasse». Endlich war er zu Ende. Die Feder ruhen lassend bli,l den Kopf in die Hand gestützt, schwärmerisch hinaus zum tief hinein in die blütenreiche FrühlingSpracht. Auch jetzt t ihn wieder die Frage, ob die Teure, welche schon sein it» ideal gewesen, ihm die gleiche Neigung entgegenbringe. jtf' hatte er ihr seine Liebe gestehe» wolle», aber stets fesselte In Zage» feine Lippen, war sie doch immer so wortkarg mit Jcr. schämt, wenn sie allein mit ihm beisammen, nud in Geg, des Vaters kv»nte fie fröhlich mit ihm sei«. Vergeblich fl er »ach dem Grunde dafür. Aber das glückliche Leuchte» i«! Augen. tii„ er „ach an> detem li icr-richte dc. ,!;Jt terhano t>r trat.fchi. liliu nun, als r» daran dn.litf, als einLnalil des Gluck a umziehen Wenn hm seine j. im Stelle, di rt bisher um auShilssu ;it iilne dauernd ta liehe» lüiinY fo konilte r, wenn aiici, bescheiden, Frau uud Kind vr halte». üiMi) nun die i.vi) rerstelle an belangte. io mußte es »1i1i damit li 15 entscheide» Trotzdem vor acht Tage» >ic Schulprüf» im Beiseins.! hervorrage " steil Borge! ten aus tcr Residenz v. trefflich Empfinde» einzig und allein wieder dem geliebten Mädchen wendend. Er erfaßte nochmals das Gedicht, eS sorgsam Üb r-lesend. ES war ihm trefflich gelungen, wie er sich gestehen «im; .\ und nicht »ur eines wirtlichen Dichters, sondern auch der Trnr u würdig, der eS gewidmet war. „Mein LiebeStranm" war es betitelt. Wenn dieser Traum il > iu Erfüllung ginge! Als er sich dies in blühendster PHautc ausmalte, vergaß er Hören und Sehe» darüber. Plötzlich cvfin ihm eilte liebe, bekannte Stimme und zugleich fühlte er eine uri Hand auf feiner Schulter ruhen. .Sei mir nicht böse, Wilhelm, wenn ich Dich störe; aber i habe Dir ein mit dem AmtSfiegel versehenes Schreiben zu üb geben, das der Postbote soeben brachte. Da eine innere Stirn! mir zu sagen schien, daß es Dir eine gute Botschaft künden wer! wollte ich selbst es Dir überbringen, weiß ich mir doch keine lielu . Freude, als wen» Dir eine wird!" Wilhelm war aus seinem Sinnen anfgesahren, das Gedi : rasch verbergend. — Wenn fie, die »uu iu holder Lieblichkeit » i leichtgeröteteu Wangen vor ihm stand, es gelesen hätte! Er w so traumverloren geioesen, daß fie über seine Schultern hinweg 91 (richt hatte thun können. Schnell beruhigte er sich jedoch darüber, als er in ihre schönen Augen sah. die ihm tanbenfrom« und unbefangen» ober doch in tiefster Innigkeit entgegenlenchteten. Wie weich nnd süß hatte e» bei ihren letzten Worten sei» Her» um-'vgen. hatte sie doch gesagt, daß e« keine größere Frende für sie „ätze. al» wenn ihm eine werde! Herzlich reichte er ihr die Land, sie willkommen heißend. Die Erscheinung Marien« war von solchem Liebreize »mslossen. das» e« leicht begreiflich war. daß die Brnderzärtlichkeit Wilhelm« sich in die eine« glühend Liebenden venvandelt hatte. Mit beben-der Stimme fuhr sie kort: „Wilhelm, das Schreibe» konimt von Deiner Schulbehörde. Wen» mein ahnendes Herz recht behielte, welches mir sagt, daß Dn dadurch zum wirklichen Lehrer ernannt wirst! Ach, Tu kannst ja gar nicht wissen, mit welcher Freude es mich erfülle» würde! Nur ich allein wollte Dir ein Bote de« Glücke« sein, deshalb brachte ich selbst Dir diese« Schrei-den!" Rasch ergriff es Wil-Helm. Kaum hatte er einen Blick auf den Um-schlag des Briefe« ge-worfen, so überzog seine Wangen tiefe Röte der Erregnng; dann bat er innig: „Marie. Ich möchte gern au« Dei-nem Munde vernehmen, wa« da« Schreiben ent-hält: ist e« etwa« Gn-te», so wird e« mir da-durch tausendmal wertvoller. ist e« aber eine Enttäuschung, so wird derselben, wenn Du mir sie kündest, jede Bitter-kelt benommen!" Al« Marie gleich darauf da« Schreiben wieder In der Hand hielt, wechselte glühende Röte mit tiefer Bläffe auf ihre» Wangen. Un-bemerkt preßte sie, nach-dem sie vorher einen Kuß darauf gehaucht, da« Schreiben an ihr hochklopsende« Herz, meinte sie doch, ihre treuen Wünsche müß-ten dadurch die Kraft besitze», es zu einem glückkündenden zu ge-stalte». Nachdem sie e« erbroche», begannen die Buchstaben ihr zu hüpfen, so daß e« lange dauerte, bevor sie lesen konnte, aber »icht laut, sondern nur still für sich. Al« e« geschah, da be-gann in hellem Wieder-scheine ein hohes Glück aus ihrem Gesichte Wilhelm e»tgege»zuleuchte», welches er gut zu deuten verstand. Als sie zu Ende war. bemerkte sie noch einige Zeilen, von einer sremden Hand hinzngeiiigt: dieselben lautete«: „Ich freue mich über de« junge» Mau», der mit solch begeistertem Eifer i» seinem edlei» Bernfe wirkt und füge diesem ErneminngS-schreiben noch denAnsdrnck meiner Achtung und Wertschätzung hinzu. Ihr Ihnen wohlgewogcner Josef II." Da« war zu viel sür da« liebende Mädchen, erschüttert siel es Wilhelm um de» Hals, ihi» unter Lachen und Weinen das Lob de« Kaisers kündend. Der junge Mann wußte nicht, wie ihm geschah, als Marie, an seinem Herzen ruhend, das übergroße Glück, das ihn getroffen, in Thränen ausströme» ließ, es als ihr eige»e» emvsindcnd. Sanft preßte er sie an sich, einen leisen Kuß auf ihr duftiges Haar hauchend. Bo» ihr umschlungen, las rr daun das Schreibe«, uud al« es geschah, fühlte er sich stolz, gehoben nnd Zpieltätzchen. Noch dem OemÖlbe von v 99 a u I i c r. >M!l Z((t.) Phoiographic und Ikitag von ftranj Hansslacngt tu Rililch<>>. glücklich über die Worte seine« Kaiser«, das höchste Glück aber hielt er doch in seinen Armen, und es war ihm. als könne er e« nimmer von flch lassen. Nach einer Weile hob er ihr da» erglühende Geflcht empor; unter Thränen lächelnd blickte sie ihn zärtlich an. Während dnnkle Röte seine Wangen überzog, begann er mit tiefer Rührung: .Marie, als Kind warst Du mein Schntzgeist nnd stet» hielt ich Dich hoch, gleich einen« kostbare» Kleinode. Und als ich Dich bei meiner Heimkunft znr holden Jungfrau erblüht gefunden, da hätte ich Dich umfasse» miigen, um Dich hiiiauszutrageu iu das glückersüllte Lebe«! Was ich für Dich einpflnde, kannst Tn hier in Worten lese»!" Schüchtern überreichte er ihr das Gedicht, das er vor kanm einer Stunde anf sie geschrieben. Als sie e« gelesen, leuchteten ihre Augen in überirdi-schern Glänze: fast unhörbar kam dann die Frage über ihre Lippen, während sie ihr Gesicht an seinem Herzen barg: .Wilhelm, ist es denn wirklich wahr, wa» ans diesen Zeile» spricht? Dn liebst mich also, liebst mich so heiß nnd innig, al» dies Gedicht hier kündet, das Tu mir gewidmet?!" .Und wie steht's in Deinem Herzen?" klang ihr lei» die Gegenfrage. Statt aller Antwort schlang sie ihre Arme »ester um seinen Hals, nnd gleich darauf siiiilte er ihre Kippen ans den seinen brennen. Während hier zwei jnuge Herzen, die so-eben sich gesunden, in seligem Glücke aneinander schlugen, blühte nnd duftete draußen die wonnevvlle Natur, und schmetternd klangen die Lieder der Lerchen lwch iu blauer Luft. Ten Liebende» aber erschien dasnnsciieinbare Schul-zimmer gleich wie ein Feengarte», fanden sie doch im Strahle ihrer Angei! de» schönsten Himmel, an» dem ihnen der Zanberspruch e»t-gegenlenchtete: .Ich bin Dir g»t!" ») Es begann bereit» zu dümmer», als Marie ihre Wohnnng betrat, hatte sie doch Hand in Hand mit Wilhelm all die bedentnngsvollen Plätze ans seliger Kin-derzeit ansgesncht, wo-bei sie sich so viel von ihrer Liebe zu erzähleu hatten. Ter Pater war abwesend nnd so besand sie sich denn mit ihrem Glücke ganz allein im kleine» Zimmer. Ta sie meinte, es lafle sich am besten beim Schnurren des Spinnrades sinnen uud träume», so holte sie es hervor uud setzte sich damit iu den traulichen Winkel hinter dem großen Kachelofen. t!»«r,ic»«»l, foiijt.) T»o neue Abgeordnete»!,«»« iu Acrii». Tir urcuf|ifcl|cit volkverlreter habe» ihr alte« Heim am Tönhoffsptatz in Berlin, in dem sie übet ei» halbe« Jahrhundert getilgt, vertagen nnd sich am 10. Januar juin erstenmal» an der ihnen neubereitete» ZUUte versammelt. Dieselbe befindet sich auf dcm großen, 92 unb ber t» bet Verlängerung bet Zimmer straße ata ge- (flncit Samen zwischen b«t Leipzig««. ______ ... Ichaffknen Prinz Aldr«chtstraß« telegenen Srunbstflck," da» seinen «amen Immer noch an ble l'iirjtllanmanufaftur anknüpft. Di«f«» Grundstück hat bereit« In ber Geschichte Set preußischen unb bentfch«» Volk»vertr«t»ng leite unBetrüef. bare Stelle, ttad) bet Lelpzigcrstraße hin liegt da« Gebäude bei preußischen Herttuhaafcs ba« augenblicklich einem Reubau unterzogen witb. I» einem mittleren Traft« zwischen bleiern unb bem jetzigen Abgeordnetenhaus« lag bat Sebliwb«, In bem ber deutsche Reichstag von seiner Begtünbung an bit zu seiner lleberflcbelung nach dem von Paul Ballet geschaffenen Prachtbau am «önigspla»» getagt hat. Tal neue Abgeordnetenhaus feint seine Schaufelte bet Prinz Aibtechtstraß« zu. an bet ihm gegenüber bal flallllch», In Reuais. font«fotm«n gehaltene »unftg«wetb«. ___ museum sich erhebt. Im «ergleich mit bem pcuakvollc» Rcichstagsgebäube ma, bal neue Abgeorbnelenhau» «twas schlicht und einfach erschelien, doch eni» b«hrt el keineswegs eine« v»rn«hair>>, tflnstl«risch»n Charakter» ; sein Schäpici, Geheimer Baurat Friedrich Schulz. hat sogar die Ihm zugewiesene Aufgabe vv!> künstlerischen Standpunkt aul in vo>. trefflicher Weise gelbst. Die bet Prinz Aldrechtstcaße zugekehrt« Haaptfrvnt, bi» von dct Straße etwa» zutflckwrichk, macht mit bet kühnen SSuIenftellung unb bem reichen, figürlichen Schmuck Ihre» risalltarllg vorsptingenbea mit!« leren Teile« eine» stattlichen Einbruck, der bnvch ble ruhige Harmonie bet übrigen Bauteile eher gehoben al» ge-milden wirb. Ttr Anlage unb Verteilung bet Iancntjum« kam bet verschwenderisch zur Verfügung stehend« Baugrund vortrefflich zu statten; allen, auch hier ist mit bet Rücklicht aas Jw«ck-mftfjigMt und Bequemlichkeit et» durchaus seines Empfinden fit verhältalsse unb Rinnen Hand t» Hand gegangen. Durch ei» prächtig««, schmiedeeiserne» Gitterthor betiit» man bi« geräumig« Vexierbild. räumen fflt bl« Berichterstatter bet Zeitung««, Außerdem »erfflgen bi« Ia« gehörigen der Presse ia dem aeae» Hause über «in »igeukl Restaurant aad ein«» besonderen Lesesaal; ebenso steht ein« b«sonb«r« Rahtpostaalage zu Ihrer verfflgung. Fflr den Post-, Telegtaphea- aad Fernsprechverkehr Ist übrrhaapt aas bat ausreichendste In b«m neuen Abgevebnetenheim gesorgt, Ia Hessen S»u-t«rrain sich zu bi«s«m Zweck« «ia bc(onb«t«l Postamt befindet. 9. F. Tpielliipche». 81 Ist eia «armer ^tÄhlingltag und der Besitzer be« Tanne»-Hofe« ist mit seinem «Befinde auf bem Selbe, am ble Frflhjahr»arbeltea zu be-stellen, nur bie junge Hosbäatl» ist baheim geblieben, um ble häusliche» Rebelten j» »errichten. Räch Beendigung derselben s«tzt st« sich mit dem Strickzeug aas bi« Stetnbank v»t der Hausthür«, und währenb unter ben fleißigen Händen Malch« an Masche sich reiht, schweifen ihr« I 'ff. I \ =StS danken weithin über bie vor ihr aalge-breitet« sonndeglänzie Lanbschast. Ruf einmal wirb ihr Gedankenflug unb bie Arbeit jäh unterbrochen, denn bal jaage Kiltzchea, ihr Liebling, hat fich ihre« »näu«l» bemächtigt, um mit demselben in posll»rltch«n Bewegungen seia Spiel z» treiben. Die junge Fra» Ist keiaei. w«gl barob erzürnt, sondern läßt thrtn Liebling gewähren, nur ist fl« «isrig da-«aas brdacht, daß der Fad«» nicht Hißt. LLCTLCI ®» find kenn h«»t« bie fBilktnltn? Vorhalle bei Erbgeschosse», au« ber man I» bal ganz I» Weiß gehakt«»«, durch Oberlicht beleuchtete unb flch burch bl« br«i Etage» bei Hansel erstreckende Treppeuhaul gelangt. >al diesem führe» zwei mit grüne» T«ppich«a belegte, von je zwei Bronzestatuen — bet Berkbrpe-tunge» bet Tugenden Weisheit, Vaterlands-lieb«, Gerechligfeit und B«rebsamk«lt — flankierte Freitreppen zu ben Ober«» Räume» empor Den Mittelpunkt bei gaazeu Gebäubes bilbet ber Im erste» Stockwert be« Mittel-traft«» gelegene Sitz»»g«saal. In ihm befin-d«n fich, im Halbkreis geordnet, bl* 430 Sitz« ffti bi« Abg«otbn«ten, und dles«a gegenüber aus einet Erhöhung bie Sitz« btl Präfibiam», btnrn fich recht! und llnkl die Ministertisch« anreihen. Unterhalb bei Präfibi»m» find bi« Rednetbühn«, bi« Tische sür bie St«n»graph«a und der »Tisch be« Häusel* angeordnet, letzterer genau in ber Mitte bei Halbkteilbutch-mtfltrl. Bll zu ben ring« Ihn umziehenden Tribünen unb einschließlich dieser ist der Saal In mattem Eicheagetäsel gehalten; der »bete Teil bet Wünde weist einstweilen eine» ein-fachen, stumpfen, blaugrünen Farben!»» aus, später soll er mit grellen bedeckt werbe». Da« Oberlicht fällt burch eine Gla»beck« In Sri-fallltmaUrtl «in; b«n Boben bedeckt «Ia gtfl»«r Teppich, von den fünf Thüren bei Saale« zeigen je «ine recht! unb llnkl in Holzschnitzerei bal Wort ,3a", beziehungsweise .Rein"; es find ble für ben s»g. .Hammelsprang', b. h. bie Abstimmung durch Aulzählen der Stimme», die antik« itio in p&rtea, bestimmten THÜr«n. Um b«n Sitzungssaal zieht flch der fftc ben ungezwungenen Verkehr ber Abgeorbnetea unter «inanber dienende Wanbek-gang, «in« von Säulen getragene, burch kflustlerlsch ausgeführt», farbige Gla»-fenster belichtete schbne Halle. In Fre»k»mal«r«l gehaltene Thürfüllungen zeigen rechtl unb link! bie Bllber einer ,PI«narfitzung' unb einer .ltommisfionlfitzung". A» ben Wandeigoag schließen flch bie elegant eingericht«t«n, dabei aber äußerst behaglich gehaltenen Restaurationlräume für bi« Mitgll«b«r d«! Hau1«! aa, die ihcerfeltl wieder in Berbinbung mit den Arbeltlräume» fflt bi« Abgeordneten st«h«n. An letztere stößt d«t groß« L«s«saal an, ber durch «In« Glaswand I» zwei besonder« Abteilungen sflr Raucher unb Richtraucher eingeteilt ist, unb in dem auch die ziemlich umfangreiche Bibliathek be! Haase! Ausstellung ge-funden hat. Die Übrigen Teil« bei Hause! umfassen bie verschieben«» Dienst« »ab GeschSstlräum«, sowie bie Sitzunglzimmer fflt ble einzelne» Fraktionen und einen prunkvoll aulgeftaltet«u, geräumigen g«stfaa(. Durch glänz«nb« Einrichtung zeichnen sich sonst hauptsächlich bi« Beratanglzimm«r fflt bi« Ml-nistkr unb bi« Aufenthalt»,«»»,« sür bi« zum Hof« g«hht«»b«n P«tsö»lichkelt«» aui. Schlicht unb einfach, aber bequem und praktisch flnb bi« fit den Dienst der Presse bestimmten Räumlichkeiten «ingericht«t. Hinter bet geräumigen .toumallftentribtne. welcher ber ganze Raum ber Empore auf bet linken Seite !»»! Sitzungssaales zugewiesen ist, liegt eine ans,eichende Reih« »t>n Arbeit». Fürsorglich. .Mein Fräulein, Sie glaub«» doch hoffentlich nicht, baß Ich Si« nar b«! Selbe! wegen heiraten will V" — »Ich nicht, aber alle andern Leute würben «I glaub«», »ab ich möchte Si« boch keinem s» euttsfcibi-genden verdacht aulsetzenl" Da» beste H»»»tat. g» einer St-sellschaft rühmt« flch Alexander Duma», sflr sei»« Artik«l stet« sehr hohe Hon», rare erlangt zu Hafen. — .Da» ist ganz .wa« war denn da» höchste, da» Sie «t- da» Ist hübsch,' lagt« «I» ihm U»h«kannt«r, hielt«» V — .Zehn Franc» sür die Linie.' d«ts«tzt« Dumas. — .Bah, gar nicht»." fuhr ber anbir« fort, .Ich hab« für -iu« £inl« «ia« halb« Million Franc» bekammtn!" — .Wirklich?" erwidst« K»»iß«marsch________ Duma» mit ungläubigem Lächeln, ,wa» flno Si« denn?' — ,Eis«nbah»-gng«»I«at!' St. Schad«. v«tl»idlg«t iznm AngeNag->«»>! .Schade, daß Ibt vat«r und Ihr« Mut->er solide Menschen flnb! Ich könnt« sonst «tb-llch« Belastung feststelle».' Znr v«rtilg»ng bet tk»g«tli»g« macht man a» verschiebrnrn Stellen im Garte» Lächer a»b füllt bi«s«lb«n mit Stallmist. Da» Ung«zi«s«r sammelt flch Ia b«»srlb«n, so baß ma» e» leicht vertilge» kann. Im Frühjahr suchen auch bi« Maikäfer salch« auf »nb legen Ihr« Eier hi»«i». Man muß b«nselb«n da»» später mit fi«d«nb«m Wallet brüh«r> oder de» Hühner» »»rwerfe». T»pf L e»ko j en m lifie» in Bezug auf ba» Si«-ß«n sorgfältig b«hanb«lt werden. Ein einmalig«» Gießen eine» noch nicht aa»getr»cknet«n Tovsts kann be» Tob ber Pflanz«» zur Folg« hab«n. Aege» bi« M»it«n. «an verlasse flch nicht lebigllch auf Motten-, Jns«kt«n- ober sonstige« Pulver, sondern lasse sämtliche Garb«-rvbenstflck« auf bem H»s« tüchtig auiNopfen. Bevor maa bi« Sache» wi«b«r in ba« Spi»b hängt, zünde man i» dem l«tzt«r«a . iers- bu hoff- Auflösung folgt in »«chster Aummer. Charab«. «n Bettlei» nennt mein erste» «ort. Ta» «anze ist dir wohlbekannt, »II» Städtchen in dem Lchwadenla»». __Juli»» galck. Da» gweite war de» Mtter» Hort. Anslösnngen au» »»rigtt fNnnmtt: •et gogoarlph»! Bund, Lunby I be» «atfel»! Ctifa. (Pnh, «ltsabech; de« Aetth. mogriphl: Ba»el, Lippe. Heine, Lu«al, £