Präuiimtlllliou» - Prrilk ^ ,^ür Laibach Hg . . . 8 ft. — Ir. Halbjährig . . . s „ — . Vierteljährig. . . 1 „ so , Monatlich . . - — » so , Mit der Post: Oau-jLhrig . . . g ft. — lr. Halbjährig . . . 4 „ so , Lierteljährig. . . 2 „ LS , Tür Zustellung ins Haus vierteljährig 25 kr., monatlich s kr. ?iu,elue Nummern S kr. Laibacher L cda k t ion eLahnhofgafse ^tr. 13), Lrpcdition und Änscratrv Lureau: Kongreßvlatz Nr 81 (BuLhandlurL von I. v. Kleuiwavr L Zuscrlious/ Für die einspaltiges k>ei zweimaliger Cinschaliu^U^A dreimal L Iusertionßstemvel jedekm^ Bei größeren Inseraten und öfter r Einschaltung entsprechender Mab tt Anonime Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 215. Donnerstag, 22. September. — Morgen: Thekla I. 1870. Czechijche Stimmen. In Prag hak die Antwort dcö Kaisers auf die Adresse des böhmischen Landtages deprimirend, aber nicht ernüchternd gewirkt. Die czechischen Blätter spiegeln noch immer dieselbe Ueberhebung wieder, die sic stets auSzeichnet. „Gott sei es gedankt," so beginnt das Organ SkrejschowSkh's, „die Deklaranten sind uns wieder gegeben, Se. Majestät geruhten die Deputation der landtäglichen Versammlung —zurückzustellen." Im weiteren Verlaufe deö mit besonderer Liederlichkeit geschriebenen Artikels wird bewiesen, daßdieCzccheu eigentlich ganz gegen ihren Willen zur Deklaration gedrängt wurden. „Wir gingen," sagt das Blatt, „in den Reichsrath mit der abgeschmackten „Verwahrungsform," die nichts anderes ist, als die Gutheißung einer unstatthaften Handlung mit der bekannten Entschuldigungssrase: „Ich will nichts davon wissen," und erst die parlamentarischen Rohheiten der Wiener Klique jagten uns aus dem Reichs-rathe ans den staatsrechtlichen, vaterländischen Boden zurück. Die Rücksichtslosigkeiten der Regierung in der Wahlorduungsfrage führten uns zu der That der Deklaration, und als wir ihr untreu werden wollten, schob uns wieder die Antwort Sr. Majestät auf den richtigen Standpunkt zurück." Ueber die Audienz heißt cs: „Nicht ein Wort landesväterlichcr Huld, nicht eine Silbe vom Gegenstände der Bitte, dem böhmischen SlaatSrechle; eisig kalt rings herum, so wird auch die angckündigte „schriftliche" Antwort lauten, nnd wir begreifen, warum das „mündliche Verfahren" ausgeschlossen wurde. In zehu Minuten war der Glanz des böhmische» Landtages zur Thür hinaus, uud Graf Leo Thun, sagen einige zum eigenen Tröste, hat den Rückzug gedeckt." Aus diesem Verlause zieht das Blatt die Moral, daß cs gefehlt gewesen, das Urtheil der Krone zu provoziren. „Narodni Listy" kommen zur Einsicht, daß Reichsrathswahlen und ein Ausgleich auf dem Boden des czechischen Staatsrechtes, Dinge seien, die sich gegenseitig ausschließen. Der zisleithanische Reichsrath sei das Grab der Selbständigkeit Böhmens. Die Opposition wird den Reichsrath niemals betreten. (Das „niemals" wird zur Bekräftigung mehrmals wiederholt.) In der Adresse sei das höchste Maß dessen enthalten, „was Böhmen für die österreichische Monarchie thun könne. „Erscheint dies ungenügend," heißt es weiter, „wir können nicht anders." „Pokrok" kann sich nicht die Genugthuung versagen, auf seine Opposition gegen die Adresse hin-zuweiseu, und schließt mit der einzigen „vernünftigen" Parole: „Es lebe die Deklaration! Sie lebe mit dem „historischen" Adel, wenn möglich; wenn nicht, ohne ihn." Vom Kriege. Die deutschen Truppen haben korpswcise am 16,, 17. nnd 18. September an vier Pnnkteii die Seine übersetzt und am 19. soll das Gros und das Hauptquartier des linken Flügels südlich von Melnn den Uebergang bewerkstelligt haben. Die Pariser Telegramme wollen wissen, daß der Kronprinz von Preußen den linken Flügel kommandirt. Das Hauptquartier des linken Flügel« dürfte in der Nähe von Melun den Uebergang über die Seine bewerkstelligt haben, nachdem die Gefechte der vorhergehenden Tage das Terrain nordwärts vollständig vom Feinde freigemacht haben. Der linke deutsche Flügel, der wahrscheinlich aus einigen Korps der zweiten und dritten Armee kombinirt wurde, hat feine Spitzen schon sehr weit vorgeschoben; deutsche Vorposten stehen im Schußbereiche des Forts Jvry, vor den Wäldern von Meudon und Clamart und in Versailles. Die Bahnlinien von Orleans-TourS und Lyon befinden sich in den Händen der Deutschen und seil 20. d. ist auch die Telegraphen-Ver-bindung zwischen Paris und Tours vollständig unterbrochen, so daß die Depeschen vom M. Morgens wahrscheinlich die letzten waren, welche wir aus der französischen Hauptstadt erhalten haben. Paris auf der Flucht. Von der Verwirrung, die durch die Mafsc flüchtender Pariser in den letzten Tagen auf der von der französischen Hauptstadt nach der Grenze führenden Straßen entstand, gibt ein vom „Journal de Geneve" mit-getheilter Brief ein anschauliches Bild. Es heißt in demselben: „Weil man bereits davon sprach, daß die Lyoner Linie abgeschuitten werden sollte, so entschloß ich mich, über Orleans zu gehen, um von da über Nevers wieder auf die Lyon-Genfer Linie zu kommen. Wir behiclten nur zwei Koffer. Darauf wollte ich für unsere Abreise sorgen, aber mehr als fünfzehntausend Menschen standen vor dem Bahnhof und darunter Reifende, weiche ihre Billets am Morgen genommen hatten und am Abend noch immer auf einen Zug warteten, wo sie Platz finden könnten. Was das Gepäck betrifft, so nahm man dasselbe nur noch als gewöhnliches (Aut an, aber ohne die Ankunft desselben zu gewährleisten. Zur Katastrofe von Laon. Nach der neuesten Version hat die Katastrofe von Laon denn doch einen viel nichtswürdigeren Hintergrund, als man anfänglich anzunehmen geneigt war, wofür die Schuldigen die härteste, aber durchaus nur gerechte Feuilleton. Die deutsche Nordpolexpedition. (Schluß.) Am 7. Mai verließen die unverdrossenen Män-mer das Eisstück, das sie zweihundert Tage getragen hatte. ES war auf dem 61° 12'N. und ziika 42» W. Die Südspitze Grönlands mit ihrer schweren, der Eisscholle Gefahr bringenden Dünung, das Kap Farewell mit seinen Stürmen konnte nicht Mehr ferne sein: der Proviant war sehr zusammeu-geschmolzen; nach der Küste zu zeigte sich offenes Wasser. , Die drei Boote, die stets segclfertig waren, lagen mit ihrem Zubehör nach Verlauf von vier Stunden in schiffbarem Wasser; die Mannschaft vcrtheilie sich in die Boote: Kapitän Hege-Mann führte die „Hoffnung," Steuermann Hildebrandt den „Bismarck," Steuermann Bade den „König Wilhelm;" so waren die Boote getauft. Ein dreifaches Hurrah! und fort ging es unter Segel, aber nur zwei Tage sollte die Fahrt dauern. Bis auf etwa drei Seemeilen hatte man sich der Küste genähert, da verhinderten undurchdringliche Eisbarrieren jedes Vordringen. Man mußte sich entschließen, die Boote über das Eis zu ziehen und aufs neue auf dem Eifc zu kampiren. Jene Arbeit dauerte vom 10. Mai bis 4. Juni, und diese 24 Tage verlangten bei halben Rationen unerhörte Anstrengungen von der Mannschaft; kaum 500 Schritte waren die Boote in einem Tag aus der Stelle zu bringen; auf Spirituslampen mußte die Nahrung erwärmt werden; die Schneeblindheit brach aus, so daß die Blendgläser von den astronomischen Instrumenten, die verloren gegangenen Schneebrillen ersetzen mußten. Am 4. Juni ward das Land erreicht. die öde Felseninsel Jdluitlik auf 61° N. Auf dem Eise ward gerastet und Pfingsten gefeiert. Vom 6. bis 13 Juni fuhren die drei Boote der „Hansa" an der Küste herunter längs der steilab-fallenden Klippen, die kaum die ersten Anfänge der Vegetation zeigten. Trotz mancher Hindernisse uud heftiger Stürme gelang die Fahrt; am l3. Juni öffnete sich eine breite Bucht, es zeigte sich Grün, rothe Häuser wurden sichtbar; Menschen standen auf den Klippen und schauten erstaunt der rätselhaften Fahrt der Boote zu; ein Kajak eilte, sich ängstlich an der Küste haltend, vorüber. „Das ist ja unsere deutsche Flagge," tönte cs vom Lande her über das Wasser. Die Rettung war da, die ersten Menschen, denen die Geretteten die Hand drückten, waren deutsche Landsleute. Die Missionäre von Friedrichsthal, Starik und Gerike nahmen sich der Schiffbrüchigen in freundlichster Weise an, speisten die Ausgehungerten und pflegten die Ermatteten bis 16. Juni. Unter den Eskimo? verbreitete sich rasch die Kunde von der unerhörten Eisfahrt; sie eilten herbei, die Fremden zu begrüßen, und traten mit denselben in Verkehr. So ward der Jahrestag der Nordpolexpedition gefeiert. An diesem Tage (15. Juni) wußten die Geretteten bereits, daß sie die Heimkehr bald beginnen könnten; die k. dänische Handelsbrigg „Con-stance," Kapitän Bang, hatte in kurzer Zeit eine ihrer gewöhnlichen Fahrten zwischen Grönland und Kopenhagen anzutreten; man mußte deshalb nach Juliaushaab zu kommen suchen, dem Abgangsort jenes Paketbootes. So begann dann der Schlußakt des Unternehmens, die Heimkehr. Die Boote von der „Hansa" brachten ihre Insassen am 16. Juni nach Nennortalik, wo der dänische Beamte Nosing, am 17. nach Lichtenau, wo der Missionär Spindler sehr entgegenkommend war. Von Lichtenau ward ein Boot an den Kolonie-Steuererheber Kursch in Ju-lianShaab entsendet, um die Erlaubniß zur Fahrt mit der „Constanee" zu erbitten. Fast sollte hier noch ein Mißgeschick eintreten, indem das Schiff Strafe auf dem Fuße ereilen wird. Man erzählt über den Vorfall Nachfolgendes: Laon wurde von zirka 1200 Mann Nationalgarden unter dem Befehl des Präfekten der Stadt, Mr. Ferrant, ver-theidigt und am letzten Donnerstag »,iter Brdenk-frist bis Freitag Früh 9 Uhr zur Kapitulation aufgefordert. Als die Zeit verstrichen, bat Air. Ferrant abermals um Verlängerung der Frist bis Nachmittags 3 Uhr und dann abermals bis Sonnabend Früh, weil er mit seinen „Vorbereitungen" noch nicht fertig sei, was bereitwilligst gewährt wurde, zum größten Nachtheil der Deutschen, denn es unterliegt kaum noch einem Zweifel, daß die Ueber-gabe der Zitadelle nur behufs Ladung der Minen verzögert ward. Am Sonnabend Vormittags öffnete Mr. Ferrant die Zitadelle, und kaum waren einige Mann des Jägerbataillons über die Zugbrücke gegangen, so sprang die Mine und begrub die Eindringenden, etwa 60 Mann (nicht 90), von denen glücklicher Weise die meisten nur leicht verwundet sind. Mr. Ferrant hatte sich mit samml seinen Mobilgarden bereits vorsorglicher Weise aus dem Staube gemacht, denn die übrigen mehr oder minder verletzten 300 Personen sind nicht Mobilgardisten, sondern friedliche Einwohner von Laon, darunter viele Kinder, die unter dem unwürdigen Manöver des hinterlistigen Präfekten leiden müssen. Mr. Ferrant wurde jedoch, wie ein Bericht des „N. Wr. A." aus Rheims meldet, bald von den Jägern aufgespürt, am 12. Nachmittags unter scharfer Bedeckung eingeliefert und ist bereits auf dem Wege nach Koblenz, wo ihm das Kriegsgericht den Lohn für feiue bübische That diktiren wird. Charakteristisch für die moralische Auffafsungsweise der Franzosen ist, daß Mr. Ferrant zur Entschuldigung seines Verhaltens nur Vorbringen konnte, er habe nichts weiter als seine Schuldigkeit gethan, denn von der kaiserlichen Regierung sei ihm der Befehl geworden, die Uebergabe der Festung mit allen Mitteln zu verhindern. Daß sich dieser Befehl nur auf dcu offenen, ehrlichen Kampf und nicht auf unreelle Maßnahmen bezog, das leuchtete ihm so wenig wie der Bevölkerung von Rheimö ein, die bei der Einbringung des Arrestanten in nicht gelinde Aufregung gerieth. Von der Zernirungsarmee um Metz herum schreibt Julius v. Wickede in der „Köln. Ztg.:" „So haben wir denn jetzt das eigenthümliche Schauspiel, daß rings um Metz sich gleichsam eine zweite Festung improvifirt, welche die erste wie mit einem eisernen Gürtel fest umspannt und allen darin Befindlichen den Durchbruch fast unmöglich macht. Und trotz alledem glaube ich noch nicht, daß der Marschall Bazaine sich früher ergeben wird, bevor nicht die alleräußerste Noth und der gräßlichste Hnn- ausgelanfen war; die Dichtigkeit des Eises zwang indeß zur Rückkehr, und Kapitän Bang, ein Sckles-wiger von Geburt, lud freundlichst zur Mitfahrt ein. „Am 22. Juni verließen wir die Boote von der „Hansa," die uns so treu gedient hatten; am 1. September langten wir in Kopenhagen an; staunend hatten wir von dem dänischen Lootsen die Kunde von dem großen Krieg, jubelnd die von den herrlichen Siegen vernommen." So etwa in kurzen Zügen der Bericht von Kapitän Hagemann und Genossen. An Bord der „Hansa" befanden sich: Kapitän Paul Friedrich August Hegemann, wohnhaft in Oldenburg ; Dr. Fil. Gustav Laube, Dozent an der Universität und politechnischen Schule in Wien, aus Teplitz; Dr. Mediz. Neinhold Wilhelm Buchholz. Dozent an der Universität zu Greisswalde; 1. Offizier Richard Hildebrandt, aus Magdeburg; 2ter Offizier Wilhelm Bade, wohnhaft in Rostock; 1 Zimmermann, 1 Koch, 6 Matrosen, 1 Leichtmatrose. Kapitän Hegemann stellt seiner Mannschaft das lobeudste Zcuguiß aus; die Subordination ist nie beeinträchtigt, unter den schwierigsten Verhältnissen sind die Brsehle frischen Muthes ausgeführt worden; kaum ein hartes Wort ist gefallen. ger ihn dazu zwingen werden. Er ist von Gesinnung ein roher, leidenschaftlicher, habsüchtiger Mensch, ganz das Gegentheil des vornehmen, uneigennützigen, edlen Marschalls Mac Mahon, der zu den wenigen wirklich ritterlichen Charakteren und wahren Gentlemen gehörte, die man unter höheren Generalen des zweiten Kaiserreichs finden dürfte, aber dabei ein sehr muthiger und entschlossener Soldat, von vielem Talente nnd eiserner Willenskraft. Marschall Bazaine hat seine militärische Laufbahn als gewöhnlicher Tambour begonnen, und verdankt alles, was er geworden ist, nur sich selbst, einer Willenskraft uud seinem Talente. Er hegt den Ehrgeiz, dereinst noch eine Rolle in Frankreich zu spielen, vielleicht noch der Diktator — ja sogar Kaiser dieses Landes zu werden, und er weiß, daß ihm dies nur glücken kann, wenn er sich jetzt in Metz vertheidigt, so lange dies irgendwie nur möglich ist. Als man dem Marschall Bazaine die Nachricht von der Gefangennchmung Napoleons gemeldet und ihn aufgefordert hat, sich nunmehr zu übergeben, da soll er gelacht und geantwortet haben: „Zum Teufel, was schert mich dieser Fansaron von Napoleon! Ich bin jetzt alleiniger Herr von Metz, und werde nicht daran denken, die Festung zu übergeben." Politische Rundschau. Laibach, 22. September. Ein Theil der Mitglieder der böhmischen Deputation, speziell Dr. Rieger, befindet sich noch in Wien. Derselbe und andere Herren mit ihm sollen in einem gewissen Palais am Jnden-ptatze seit gestern sehr viel ein- und ausgcheu. Man spricht davon. daß in den in Wien mit den Ezechenführern gepflogenen Konversationen eine große Mühe daraus verwendet worden, diesen nahezulegen, daß ihr eventueller Eintritt in den Reichsrath den Föderalisten die entschiedene Majorität sofort in die Hände spielt uud eine auf verfassungsmäßigem Wege zu Staude gebrachte Sprengung des Reichsrathes im Gefolge haben kann. Das kaiserliche Reskript an den böhmischen Landtag trifft morgen in Prag ein. Die nächste Sitzung des böhmischen Landtages wird demgemäß erst am Samstag stallfinden. Die „Spener'sche Zeitung" brachte kürzlich einen Artikel, der in Wien und wohl anch anderwärts ein gewisses Aussehen erregte. Er enthält neben einer Menge der freundlichsten Komplimcnle an die Adresse von Oesterreich - Ungarn scharfe Ausfälle gegen den Reichskanzler. Wie nun verlautet, wird dieser Ausfall des officiösen Blattes in aller Form desavonirt werden oder ist cs bereits geworden. Graf Bismarck beeilte sich, als er im Hauptquartier Meaux von dem in Rede stehenden Artikel Kenntniß erhielt, den Auftrag nach Wien zu ertheilen, die für deu Grafen Beust verletzende uugerechtsertigte Auffassung der „Spener'sche» Zeitung" förmlich zu desavouireu. Ueber die Einnahme von Rom liegt folgendes Telegramm mit einigen Details vor: Florenz, 20. September, 2 Uhr Nachmittags. Rom ist genommen. Der Angriff wurde heute iu dcu ersten Morgenstunden begonnen. Der Eingang durch die Porta Pia (Nordostseitc von Rom) wurde erzwungen und in der Nachbarschaft eine Bresche in die Mauer geschossen. Nach vierstündigem Feuer zogen die Truppen in Rom ein. Kleine Abtheilungen päpstlicher Zuaveu leisteten in der Stadt noch Widerstand. Der Geist der Truppen ist ausgezeichnet. Rom jubelt. Zum General-Gouverneur von Rom soll General Lamarmora ernannt werden; das betreffende Dekret ist bereits unterzeichnet. Die Intervention des Grafen Arnim beim Kommandanten der italienischen Truppen, General Cadorna, geschah, wie in diplomatischen Kreisen versichert wird, auf besonderen Wunsch der bairischen Regierung. Der republikanische P o l i ze i pr ä s e k t in Paris hat eine wichtige Entdeckung gemacht. Herr Keratry hat Dokumente aufgefunden, wornach die Kaiserin und Graf Palikao entschlossen waren die gesammte Linke zu verhaften und Frieden zu schließen. Die Kaiserin hat übrigens ein praktisches Mittel ergriffen, der Sache des Kaisers aufzuhelfen. Sie gibt in London ein Journal „La Situation" heraus. Die interessanteste Nachricht ist die von Friedenspräliminarien, welche Bismarck selbst festgestellt hat. Der „Neuen Freien Presse" wird nämlich aus London unterm 19. September telegrasirt: Die vom englischen Ka-binet vermittelte Zusammenkunft zwischen Jules Favre uud Graf Bismarck iu Mcaux ist von dem Letzteren unter der Reserve, daß er damit keiner Anerkennung präjudizirt, aber mit dem Zusatz angenommen worden, er sei bereit, Herrn InleS Favre den Inhalt eines Präliminar-Friedens mitzutheilen. Diese Mitteilung ist bereits erfolgt. Was davon verlautet, zeigt, daß die preußischen Foidernngen hinter denen, die in der deutschen Presse erhoben weiden, znrückbleiben; die von Preußen prätendirte neue Grenze zieht sich längs des Moselflnsses und den Vogesen. In London suchte Thiers für Frankreich eine Anleihe von 1200 Millionen zu sichern, um Geld in Bereitschaft zu haben, damit beim Friedensschlnß die Okkupation sogleich ende. Aus Paris verlautet übrigens, daß die dortige Regierung keinen Frieden schließt, wenn Preußen auf dem Einzüge feines Heeres in Paris beharrt. Mit dieser Beschränkung hat Jules Favre vou seinen Kollegen sehr weit gehende Vollmachten. Der alle Staatsmann Thiers ist in der Nacht deS 19. September in Tours angekommen und soll vou da weiter über Wien, wo er mit Beust konferiren soll, nach Petersburg reisen. Wie die „Jndependance" meldet, ist cS ihm vorläufig uicht gelungen, Englands Anerkennung für die gegenwärtige provisorische Regierung zu gewinnen. Rußland und Oesterreich stehen auf demselben Standpunkte. Es ist übrigens begreiflich, daß die Mächte kein rechtes Vertrauen zu der neuen Regierung Frankreichs soffen können, da dieselbe im eigenen Lande noch nicht überall Anerkennung ihrer Autorität findet. So hat der Munizipalrath von Poi-tierS eine Resolution gefaßt, welche besagt: Für den Fall der Kapitulation von Paris erklären die ge-sammten Departements außer dem Seinedepartement, daß sie keiner Regierung das Recht zuerkennen, anch sie in die Kapitulation einzubegreiseu. Die Departements behalten sich vielmehr Aktionssrciheit vor. Das wäre also einfach nicht Republik, sondern Anarchie. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erinnert die Franzosen, dieselben hätten den durch die Blokade verursachten Schaden selbst auf 5 Millionen Franken täglich geschätzt; mache 150 Millionen zu liquidiren, und zwar am besten mit den Objekten, welche den Schaden zufügten, das ist Theilen der Panzerflotte. Mit dem barbarischen Franzosenvolke sei eine besondere Kriegführung und ein besonderer Friedensschluß geboten. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt, es wird in Deutschland keine Meinungsverschiedenheit darüber sein, daß der Friede entweder erst in Paris nach Einnahme der Stadt geschlossen, oder durch Oessnuug der Hauptstadt und unfern Einzug be-kräftigt werden muß._______________ ____________ Zur Tagesgeschichte. — Die Ausstellung in Graz. Am letzten Sonntag wurde die Grazer Ausstellung von 14.500 Personen besucht. — S e el e ii h a n d el. In der Wasserstadt in Ofen hat sich der nicht nninteressante Fall ereignet, daß ein Mann seine junge Frau, sein Kind und seine Möbel sammt der Wohnung um den Betrag vou zweihundert Gulden an seinen Nebenbuhler in größter Freundschaft abgetreten hat nnd Pest-Ofen verließ. — Bairische Kn gelspritze. Die „Pf^!' Korr." schreibt: Seit einigen Tagen finden größere Hebungen im Scharfschießen der mit Kugelspntzen („Orgeln" nennt sie der Soldatenwitz) ansgertistete Batterien des ersten Artillericrcgiments statt; die Feuergeschwindigkeit und Treffsicherheit dieser Kriegsmaschine ist eine außerordentliche und wird die französische Mitraillense weitaus von dieser neuen Ar! übertrossen. Es können immer je 360 Patronen geladen werden, welche in weniger als einer Minute abgefeuert sind; die während einer Minute abgefeuerte Schußzahl wurde auf 400 gebracht. In Folge der Zielvorrichtungen ist sowohl ein rasches Nehmen des Schnßobjektes als auch die vertikale oder horizontale Richtung der Schüsse sehr schnell und sicher möglich; ein Hauptvortheil dieser Feuerwaffe ist der, daß sowohl für diese als auch für die in der Armee theilweife schon eingeführten oder noch einzuführenden Werdergewehre die gleiche Patrone mit gleicher Zündung benützt wird, so daß im Bedarfsfalle ein gegenseitiger Austausch der Munition stattfinden kann. Die größte Entfernung, bei welcher auf ein sicheres Treffen gerechnet werden kann, beträgt 1200 Schritte. Da die Entladung der vier zusaiuuiengeschweißten Läufe nicht zu gleicher Zeit geschieht, sondern in beständigem Turnus uach einander, so kann jede nach den Umständen ersorderliche Veränderung der Richtung, während des Fortganges des Feuers vorgenommen werden, was beim Feuern gegen sich bewegende Truppen von außerordentlicher Bedeutung ist." Ans dem Gerichtssciale. — (Ein Lehrer des göttlichen Wortes.) Wenzel Chwojan, aus einem czechischen Dorfe bei Rakonitz, kam als Kaplan nach Rothenbanm in dem Lut deutschen Bezirke Neuern. Er lehrte das göttliche Wort in Kirche und Schule und das Staatsrecht der Weuzelskrone im Wirthshause. Das erstere mußte man sich gefallen lassen, aber eine staatsrechtliche Lektion war es, welche den Herrn Kaplan vor das Landcs-als Strafgericht brachte. Er hatte am 29. Mai l. I. eine Bittprozession abgehalten, dann eine Messe gelesen und war hierauf um zehn Uhr dnrstig ins Wirths-haus gegangen, wo er bis in die Nacht zechte. Gegen Abend begann er vor einer größeren Gesellschaft feine Vorlesung über das böhmische Staatsrecht. Im Laufe derselben stellte der Schnllehrer, Herr Klima, die Frage, wieso es denn komme, daß seit Monaten in der Kirche zu Rothenbaum nicht mehr das übliche Gebet für Se. Majestät den Kaiser abgehalten werde? Zornig rief nun der Staatsrechtslehrer: „In Böhmen gibt es keinen Kaiser, wir brauchen keinen Kaiser, wir haben einen König" — nnd herrschte dem Schulmeister zu, er möge sich stille Verhalten. Herr Klima ließ sich das nicht bieten uud rief dem Kaplan zu, er sei sein Vorgesetzter nicht. Die neuen Schulgesetze haben die Volksschullehrer von der Geistlichkeit emanzipirt. Der Herr Kaplan brach nun in eine Fluch von Schmähungen über das Schulgesetz aus. Der Lehrer verwies ihm dies, die Schulgesetze seien vom ReichS-rathe beschlossen und von Seiner Majestät dem Kaiser sanklionirt. „Was da Reichsrath," ruft wü-thend der Priester, „ein Schuhfetzen ist der Reichsrath und nichts anderes." Das war dem dabei sitzenden Gemeindevorsteher denn doch zu arg. Er ließ den Polizeimann des Ortes holen, nm den schmähenden Priester zur Ruhe zu briugen. Während er entfernt wurde, warf er den Anwesenden ein kräftiges „deutsche Huude!" an den Hals. Gestern nun stand der würdige Priester unter der Anklage des Verbrechens der Ruhestörung, eines Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung (Schmähung des Reichsrathes) und der Übertretung der Dachebeleidignng vor einem Dreirichter-Kollegiui», dem öer Landesgerichtsrath Niemetz präsidirte. Die Staatsbehörde wurde durch Staatsanwallsfubstitut Jansa ver-treien. Im schlechten Deutsch sucht sich der Angeklagte gegen die ihm zur Last gelegten strasbaren Handlungen zu rechtfertigen. Ich habe keine böse Absicht bei meinen Reden gehabt. Ich bin ein treuer Sohn ber Nation. — Präs.: Sic sind Priester und stehen als solcher über den Parteien. — Angekl.: Auch hatte ich zu viel getrunken. — Präs.: Es thut mir leid, von einem Seelsorger, der seiner Gemeinde immer wit dem besten Beispiele vorangehen soll, einen solchen ^»tschuldigungsgrund hören zu müssen. Wenzel Chwojan wurde zu zweimonatlichem schweren Kerker verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte acht Monate beantragt. Aus der Volkszählung in Krain. ii. Nachstehende Tafel läßt die Dichtheit der krciini-fchen Bevölkerung nach den zwölf politischen Bezirken des Landes in aufsteigender Progression wahrnehmen. Politischer Bezirk Flächeninhalt in Quadrat-Meilen ganze zehntel Einheimische Bevölkerung ES entfallen hiernach aus 1 O.-Meile Eiuwohner Radmannsdorf 18 8 26.112 1390 Loitsch 20 3 36.772 1810 Gottschee 20 7 46.101 2230 Rudolfswerth 16 8 47.123 2800 Adelsberg 15 3 44.949 2940 Littai 11 2 33.080 2950 Krainburg 17 7 54.487 3070 Laibach (Land) 16 1 50.762 3150 Gurkfeld 15 5 49.504 3190 Tschernembl 9 5 33.115 3480 Stein 10 7 40.177 3750 Laibach (Stadt) 0 6 10.867 — Den auswärtigen Nahrungserwerb der Krainer stellt der nachstehende Ausweis über die Bewegung der Bevölkerung außer Landes — in Prozenten ausgedrückt — dar. Von der einhei- Bewegung der m <« , Einheimische mischen Bevölke- euch«,». Bevol- Politlscher Bezirk Bevölkerung rung blinde» sich kevung aujv.r auxerraudeS Lande« Pro- zenten ausgedruat Gurkseld 49.504 1015 205 Krainburg 54.487 1656 303 Littai 33.080 1010 305 Stein 40.177 1412 3 51 Laibach (Land) 50.762 1842 3 62 Laibach (Stadl) 10.867 453 4 15 Radmannsdorf 26.112 1102 4'22 Rudolfswerth 47.123 2034 4 31 Loitsch 36.772 1753 4-76 Adelsberg 44.949 3780 840 Tschernembl 33.115 3042 9 18 Gottschee 46.101 7624 16'53 Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Der Lan des schu l ra th) hielt am 12len d. M. seine zweite Sitzung. Es wurde in derselben unter ändern beschlossen, daß die Schulmesse für das hiesige Gimnasium, welche mit Ausnahme der Sonn-uud Feiertage im verflossenen Jahre eingestellt worden war, wieder wöchentlich zweimal (abgesehen von den Sonn- und Feiertagen) stattfinden soll. Ferner wurden die Ternavorschläge snr die bisher provlsorischen und nunmehr definitiv zu bestellenden Bezirksfchnlinspektoren abgegeben. Es wird zwölf Schulbezirke geben. Die Be-zirksschulinspectoren werden als Fnnkiionszulage 300 fl., riicksichtlich für Laibach 200 fl., an Neisepauschale 150, resp. 120 fl. beziehen. Zu der am 26. d. in Wien beginnenden Berathnng über die Reorganisation der Gimnasien wurden die Herren Prosessoren Wuruer und Aolar abgeordnet. — (Eine reichhaltige Ausstellung von Lehrmitteln) wurde aus Anlaß der heute in Laibach abgehaltenen Volksschullehrer-Versaminlung von mehreren hiesigen Buchhändlern und sonstigen Firmen, die sich mit dem Verschleiß von Schulbüchern uud Schreibrequisiten befassen, veranstaltet. Außer verschiedenen für den Unterricht in der Obstbaumzucht sehr praktischen Werkzeugen und sonstigen Lehrbehelsen sind besonders die Wandkarten und bildlichen Darstellungen aus der Naturgeschichte sehr gut vertreten, außerdem bietet eine reiche Pädagogische Literatur eiue gute Übersicht der großen Fortschritte, welche der Anschauungsunterricht, iusbesonders durch die Bemühungen deut' scher Schulmänner in unseren Tagen gemacht hat. Wir empfehlen Schulfreunden und Eltern den Besuch der interessanten Ausstellung. Sie befindet sich in einem Normalschnlzimmer im 1. Stockwerke des Lyeealge- ! bändeS und wird nur noch morgen zu scheu sein. — (Neues Postamt.) In Hof bei Seisen-berg wurde mit 20. d. M. ein neues Postamt aufgestellt, welches mit Seisenberg durch tägliche Fußbotenposten, mit Rudolfswerth und Gottschee durch die drei mal wöchentlich zwischen Gottschee und Rnbolsswerth koursireuden Boteusahrten in Verbindung stehen wird. — (Die Eisenbahn Lack-Wippach-Görz) soll dem Vernehmen nach gesichert fein, indem die Unternehmer der Rudolfsbahn sich entschlossen haben, dieselbe auszuführen. — (Von den Russen sollen die Slo-venen lernen.) Ich berichte nach einem verläßlichen Gewährsmann, einem Russe». In welcher Sprache wird an den Mittelschulen der Hauptstadt des russischen Reiches vorgetragen? In der Deutschen. Bei der Abfassung des Organisations-Entwurfes im Jahre 1863 gingen die Russen von dem richtigen Grundsätze aus, daß sie ihre Bildung aus die eines anderen größeren Kulturvolkes stützen müßten und sie wählten die deutsche Bildung, die hier so tief verachtete iiönMg, Kultur^, zur Grundlage ihrer Studien. Tie deutsche Sprache wird im ganzen russischen Reiche an den Mittelschule», Gimuasicu, Real- und höheren Bürgerschulen als obligater Gegenstand gelehrt. Allein nach einigen Jahren erregten die Allrussen eine Reaktion gegen das Deutsche uud das Ministerium beschloß, auf jene Faktoren zurück zu greifen, denen die Deutschen ihre wissenschaftliche Größe verdanken, auf das Griechische uud das Lateinische. Aber da gerieth man aus dem Regen in die Traufe. Da uuu einmal über Hals und Kopf die klassischen Sprachen gelehrt werden sollten und es an russischen Lehrern sehlte, so bezog man dieselben aus Deulschlaud. Diese konnten nun nicht Russisch und so tragen sie, in Petersburg weuigsteus, austaudlos iu deutscher Sprache vor. Unerhört! Das Deutsche die Vortragssprache in der Hauptstadt des russischen Reiches! Man hilft sich eben wie man kann. Noch ini vorigen Jahre, wie es Heuer zugeht, ist uns nicht bekannt, wurde an der Realschule in Agram allerdings kroatisch tradirt, aber viele Lehrbücher waren deutsch und die arme Jugend, diese Experimentirmafchine lächerlicher Fanatiker, muß zu Hause sich Deutsch vorbereiten, um in der Schule kroatisch aufsagen zu können. Da machen es die Serben doch gleich besser. In den Privatinstituten zu Belgrad wird nicht nur die deutsche Sprache (und zwar seit dem Krimkriege) vorgetragen, sondern es werden auch nach deutschen Büchern einige Doktrinen vorgenommen. Und in Ungarn! Nie hat man daselbst auf die richtige Aneignung des Deutschen mit größerem Eifer gesehen, als jetzt, wo es nicht mehr Zwang ist. Und gerade so wäre es in dem Nebelreiche Slovenia, wenn in ihm die Prinzipien der Pervaki zum ungehinderten Durchbruche kämen. Es würde sich das noch ausfallender zeigen, wenn diese Herren das Deutsche geradezu verböten. Die „flove-nische Nation" würde dagegen revoltiren. Doch das glauben sie nicht, sie sind blind wie — Rom und Paris. (Theater.) Gestern und vorgestern wurden in diverse» kleinen Stücken wieder einige nene Mitglieder vorge-fllhrl. Am Dienstag gingen RofenS „Kanonenfutter" uud Nestroyß „Umsonst" Uber die Bretter. Das erstgenannte Lustspiel, voll gewagter Voraussetzungen »nd zum Theit uu-uiolivirter Wendungen, muß am meisten durch deu schlagenden uud witzige» Dialog wirken, der hier jedoch wahrscheinlich in Folge des mangelhafte» EinstndirenS nur unvollkommen znr Geltung gebracht wurde Unter den Darstellern halten Frl. Maua sch und Hr. Puls ihr erste» Auftreten. Erstere spielte mit sichtlichem Fleiße und eS gelang ibr, durch eine verständige Darstellung und ein ziemlich gewandtes Spiel einen anfländigen Erfolg zu erzielen, nur schade, daß ihre Leistung inaiichnicil einen gemissernioße» gezwungenen, mlihe-vollen Anstrich lug. Herr Pnls war in seiner Rolle etwas »»sicher »nd deshalb vielleicht verhindert, unbefangen und »nt de», erforderlichen Elan seinen Parl abzufpieleu. Sein Eindruck war indeß kein ungilnstiger und wir hatten dem Träger d r Hauptrolle deö Stückes uue mehr Gestaltungskraft statt'seiner stereotypen Bewegungen gewünscht. Die Übrigen Darsteller genllgten mehr oder weniger. Iu „Umsonst" amiisirle Herr Stainl durch eine recht launige Darstellung des „Pitzl" das Publikum ganz warm. — Gestern debutirte in den beiden Lustspielen „Eine Tasse Thee" und „Der ueue Do» Quixote" Herr Raul. Wir koustalireii mit Vergnügen, daß wir in ihm einen gewandten nnd, wie es scheint, vielseitig verwendbaren Schauspieler kennen lernten, der durch sich, »es Auftreten und durchdachte« Spiel ciueu recht gnustigeu Eindruck machte. Wenn Herr Raul hält, was er gestern versprochen, so dürfte er bald ein beliebte« Mitglied unserer Bühne werde». Frl. Mangsch und Herr Puls waren ziemlich wie am Abend vorher. Herr Richter scheint uns in Liebhaberrollen und im Konversationston weniger glücklich, als in Wiedergabe solcher drastischen Figuren, wie z. B. neulich in „ Müller nnd Miller;" obwohl er sich als ein verständiger und fleißiger Schauspieler zeigt, so hindert ihn doch hier eine zn abgemes-seüe und zu ernste Darstellung an einem ganzen Erfolg. -Die Operette „Hochzeit bei Laterneuschein" wurde im allge-meine» befriedigend gegeben.____________________________________ Ein^esendet. Keine Krankheit vermag der delikaten Rsvrüös-oim'6 äu Larr^ zu widerstehen, und heilt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutaussteigen, Ohrenbrause» Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwa» gerschast, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeuguiß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Plnskow, der Marquise de Bruhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesciöre bei Erwachsene» und Kindern SOmal ihren Preis in Medizinireu. Zertifikat voni Herrn Dr. Medizine Josef Biszlay. Szeleveny, Ungarn, 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, allgemeiner Schwäche und Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versucht hatte, ist durch Dn Barrvs kevalWeiero gänzlich hergestellt worden nnd kan» ich dieses exzellente Nahrungsmittel jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefstem Dankgefühl verbleibe ich mit Achtung ergebenster Diener Joses Biszlay, Arzt. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — HevLleseiki'e OboooliMk in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, iu Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Taffeu fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; i» Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur; in Pest Torök; in Prag I. Fürst; in Preßbura Pisztory; in Klageusurt P. Birnbacher in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Wiltrruiljj. Laiback, 22. «September. Gestern intensives Abeudroth mit fenrigrotheni Gegen schein in Ost. Heute Bormittags klarer wolkenloser Tag. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 7.5", Nachm. 2 Ubr-j- 15.4' (1869 -j- 12 6»^ 1868 -j- 16.8°). Barometer na» dem gestrigen raschen Fallen heute im Steigen 326.72'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 10.2°, uni 0'8" unter dem Normale. AiMkommcne Fremde. Am 21. September. LI< Gnttmann, Cilli. — Awer, W. Bellach. — Kovacic, Krainburg. — Cesnik, Grafenbrunn. — Domsal, Grasenbrunn. — Dcmsar, Schuliuspektor, Seuosetsch. — Derinelj, Lehrer, Adelsberg. -- Praprolnik, Lehrer, Lreni. — v. Lemprnch, kk. Major, Nndolfswerth. — Pöll, kk. Lieutenant. — Pindeisen, Handelsmann, Oberbnrg. — Ncttig, Rieka. — Czepelka, Ingenieur, Wien. — Dr. Gerbetz, Jdria. — De Schwegel, Konstantinopel. - Pestl, kt. Lieutenant. — De Cranioreil, Paris. HH'iv». Mallner, Lenvalter, Janerbnrg. — Edler v. Gambsberg, k. k. Sekretär, Triest. - Olshansen, Ingenieur, RadiuauuSdorf. — Mixa, Bahubeamte, Marburg. — Pla», Kauf»! , Wien — Gräfi» Margheri, Berdl. — Schiller, Postbeamte, Lukowitz. — Schittnig, Beanite, Egg. — Stelzner, k. k. Direktor, Preßbnrg. — Koiwv, schwedischer Konsul, Triest. — Loser, Kausni., Triest. — Krausenck, Triest Hol'. Pecaric, k. k. Lieutenant, Otocas. — Berpes, Bauunternehmer, Beides. Gedenktafel" """ über die am 2 4. September 1 870 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Meierle'sche Real., Gerdenschlag, 17 fl. 50 kr., BG. Tscheriicmbl, — 2. Feilb., Mestniak'sche Real., Bre- gaua, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Borbic'schc Real., Hrastek, BG. Landstraß — 1. Feilb, Maudele'sche Real., Mlaka, 2268 fl., BG. Nadmauusdors. — 2. Feilb., Ba-biclche Real., Lahine, BG. Tschcruembl. — 1. Feilb., Ausnik'fchc Real., Feldern, 1603 fl., BG. Egg. — l. Feilb., Ostriu'sche Real., Lack, 216 fl. 40 kr., BG. Lack. — 2. Feilb., Sellan'iche Real., Waitsch, BG. Laibach. — 2 Feilb., Smole'sche Real., Tomisel, BG. Laibach. — 1. Feilb.. BaZca'sche Real , Jauchen, 1898 fl. 40 kr., BG. Egg. — l. Feilb., Tomazin'sche Real., Smednik, 3038 fl., BG. Gurkfeld. — 3. Feilb, Cvitko'sche Real., Dobe, BG. Gurk-feld. — 1. Feilb, Cerar'fche Real., Praprece, 2335 fl. 60 kr., BG. Egg. - l. Feilb., Zamann'sche Real., Bc>j-hove, 670 fl., BG Naffenfuß. — 2. Feilb., Podlaj'fche Real., Jessenitz, 290 fl., BG. Landstraß. — 2. Feilb., Stisanic'sche Real., PoZtenavas, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Ranions-sche Real., BG. Laibach. — l.Feitb, Zormanii'sche Real., St. Trinitas, 751 fl. 70 kr, BG. Egg. — 2. Feilb., De-belak'sche Real, Zagoriea, BG. Großlaschitz. — 3. Feilb., Adlesic'sche Real., Tribnce.BG. Tschernembl. Korrespondenz. Herrn 6 k: Wenn Sie nähere Aufklärung wünschen, so ersuchen wir Sie, sich in unserer Expedition anzufragen. Theater. Heute: Nom 5t»»'istentage. Posse in l Akt von Langer. Rt'zept qegc» Schwiegermütter. Lustspiel in 1 Akt. Wiener G'schichten. Singspiel in 1 Akt. Morgen: Therese Krones. Genrebild in 4 Akten. Telegramme. (O r i g. - Te le g r. des „Laib ach er Tag bl.") Florenz, 22. September. General badorna setzte mit dem General Kanzler die Bedingungen der Kapitulation Noms fest. Die fremden Soldaten wurden in die Heimat gesendet. Die Cingebornen wer-den waffenlos ein Depot bilden. Tours, TL. September. Die Prcu-sren besetzten Pithivier (Deport. Loire, halben Weges zwischen Orleans und Fontainebleau,) räumten das Departement HAberrhein, wo die -xranzosen die Nekrutirung wieder begonnen haben. Toul wurde am II). September von den PreuHen angegriffen, die Prenfien znrückgcworfen, deren Kanonen demontirt nnd zerstört Privatnachrichten melden preußische Niederlagen am 10. September bei Mendon, SevreS, Alpis und Lagny. Berlin, 21. September. Offiziell. Durch den Vormaisch sämmllichcr Korps ist Paris seit 19. September vollständig eernirt. Bei der durch die Armee des Kronprinzen vollzogenen Cernirnug von Beisaillcs bis Biiieeiincs wurden drei französische Divisionen unter General Vinvl) aus den Höhen Merl von Seeaux angegriffen, unter Verlust von 7 Kanonen und vieler Gefangenen nach Paris znrück-geworsen. Die preußischen Verluste sind gering. Mundolsheim, 21. September. Die Landwehrmannschaft eroberte Dienstags die Lünette 53. Königsberg, 21. September. Gestern Abends wurde Dr. Jakoby, welcher sich in öffentlicher Versammlung gegen die Annexion von Elsaß und Lothringen ausgesprochen, auf kriegsrechtliche Anordnung verhaftet und in der Defensionökaserne internirt. London, 21. September. „Manchester Exa-miner" meldet aus Berlin: Rußland rüstet und ist entschlossen, gegen eine Annexion französischen Gebietes von Seite Deutschlands zu protestiren. Wiener Börse vom 21. September. LLLLtsLoQäa. Geld Ware Sperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pap. 57.70 5/. 80 dto. dto. öft.in Silb. 66.70 66 8!. bose von 1854 . . . 84.50 85.— 2ose von 1860, ganze kose von 1860, Fünft. 92 50 92.70 103.75 104.25 Prämiensch. v. 1864 . 115 — 115.50 SriLnäsrrtl.-Odl. Steiermark zuSpCt. kkärnten, Krarn u. Küstenland 5 „ —.— llngarn. . zu5 „ 77.50 78.— Eroat. u. Slav. 5 ^ 79.75 80.25 Siebenbürg. „ 5 ^ 74.— 74.SO Cotton. -tationalbank . . . 704.— 706.- Lreditanstalt . . . Ft. ö. Escompte-Ges. Analo-österr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . Oest. Hyvoth.-Bank . Steier. EScompt.-Bk. »ais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesellsch. . ttais. Elisabeth-Bahn. Tarl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . kkais. Franz-Iosessb.. Fünsk.-Barcser E.-B. Llföld-Fium. Bahn . I»tar»Ldr1sks. -tation. ö.W. verloSb. llng. Bod.-Creditanst. Mg.öst.Bod.-Credit. dto. rn 33I.rückz. . 257.50 r-57.75 874.— 876.— 230.— 230.50 258.- 362.- 78.—! 80. 220.—^ . 2,95 2200 18535 185.75 217.— 217.5l. 244 35 244.75 169.50 1?0.-190.-190 50 165.— 165 50 171.50 172.— 91.W 92.— 87.50 88.— 106.— 106.25 87.— 88.— Geld Ware Oest. Hypoth.-Bank. L'rlortlLts-OdllK. § Südb.-Ges. zn500Fr. m.— 111.50 dto. Bons6pCt. —.— — Nordb. (100 fl. CM.) 93.25 93.— Sieb.-B.(200fl.ö.W.) 88.— 88.40 vtudolsSb.(300fl.ö.W.) 88.25 88.75 Franz-Jos. (200 fl.S.) 92.80 93.— Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ Palfsy . „ 40 „ C?arv . „ 40 „ St. GenoiS„ 40 „ Windiscbgrätz 20 ^ Waldstem . 20 „ Üeglevich . 10 „ Rudolfsstift. lOö.W. «^00^881(3 Mon.) Augsb. lOOfl.südd.W. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . Kais. Münz-Ducaten. 20-FrancSstück . . . Bereinsthaler . . . Silber . . . . 159.75 160 — 94.— 96.-115 — 1L5 -54.—! 27.-38.-2?.— 31. —> öS.- 30.-40.- 31.-33.- 27.— 31.— 18.— . 20.— 18.— 20.— 14.— ^6 — 14— 15.— 103.25 103.75 104.—! 104.^5 134 40 124 60 48.75 48.75 58? 5.87 9.9l»! 9 92 1.83 > 1.84» 122.75 123.— Telegrafischer Wechselkurs 00m 22. September. s)perz. Rente österr. Papier 58. . — 5perz. Rente üsterr. Silber 67.—. — 1860er Staatsanlehen 92 89. — Bankaktien 714. — Kreditaktien 259.50. — London 124 20. - Silber 122.25. — K. k. Miinz-Dukaten 5.85. — Na-poleonsd'or 9,89.___________________________________________ Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-145) heilt brieflich der Lpeziatarzt siir Epilepsie Doktor «». in Berlin, jetzt: Loiiiseustraße 45. — Bereits überHundert geheilt. I W beehrt sich die Anzeige zu machen, daß derselbe die 8peWMMsreii-IlAii