fadjblatt fiir gicneunidjt unb eine Beilage: ungemeine ^ittfjeifimgeu üfier c£auö- itn5 jbttusurirffdjaft, g)ß(i- uub ^artenüau. gtidieiii! jtoifeben 1. Bis 15. ieben SRonalS. Jlrtio i)r» Jahrgangs mit gtaiico< »ufenbnng ift: für ©Btrrtidflliigont fl. 1.20, für PrutrdilaitS 8!m. 2.—, für tic übrigen europäischen Sänber grc*. 3.— BorauSjahlung. (2a3 Boftabonnement ift 'Jim 1.— Dfcer Srci-. 1.— höher.) — OoUtsrrijullrbrrr unb bie ©rrdinftoknniru ber Ser« lagšfirma bejicfien Da» Blatt franco für nur Dim. 1.40 ober 85 ftreujer (ffrc-!. 2.—), aucf) ilcrcine, roelche 6 Sjemplare unb mebr pränumerieren. — Hbonnementä über» nehmen: Jlcrlng »Ott „Smhcro jUnnbfttjan" jn IBetirlburg, alle Bucfibanblungen bei 3n= unb Slullanbe-S, unb im GommiffiouSoerlage bie Bucftbanblung oou $ugo SB o t g t in Ücipjig. — Brofpecte unb Breiäliften ber Berlngäfirma toerben beigelegt: SRamtfcripte nicf)t retourniert. Bon gnkünbignttgtn (3nferaten, HnnoncetO berechnen für bie viermal geipaltcne Seile ober bereu Kaum 10 Hreu.jer ö. SB. ober 20 Pfennig i25 St».l BorauSbejaSluug. (.ffiite Seile enthält 5-6 «Sorte: 1 Gentimeter $6be 4 Seilen.) — Beilagen billigft. — »et Sinfenbung ber Siutünbigungen genügt bie SJHttbciiung be» tBortiauteS, rein uub beutlicb gefefirieben, bann bie Angabe. ob ein ober jtoeiipaltig unb bie tföhe in Sentimeter. -Snferate unb Beilagen übernehmen: Hering uott „Siuhero UuuMVhau" iu lOriscrl. hnrn in ftrniu ober bie Buchbaitblung Jiugo Boigt in Seipjig, ferner i>aafen-fteiü Bogler in SBien, Berlin, Hamburg, grantfurt a. IU., Bafel, ebenio Dfubolf SMoffe in Berlin, ßrranffurt a. SR., Stümpen, Üeipjig, fürtet) unb alle Muuoneen. Bitreaujr. IJTadjörucfi i(l mir unter »offftän&ifler (öuefleitcmgaßc: „gfmßcrs {Hunbfctjcm" ncflaflef. 1892. lileivrlüurg, öcit 1. pint. JXq *>. lüidjtigljetf kr fratneft-drtneiterunij itn friifnnljr in itnrmafomfkutctt tutb ridjtige Jlusfityrnng berfelben. Sßon ir. ©rrjhtng, Sßfarrer in Dfjmannftebt. (®cf)Iufž.) 9cad) bem oon unš nadjgewiefenen @efe^ ber Brütend Wicftung ftedt ber Brutförper iit feiner ©efammtheit fotange alš mögtict) eine aufretfjtfte^enbe Sifonu bar. Bou biefer weidjeu bie Bienen erft bann ab, menn fie an ber regelrechten Stuš= geftaltung biefer gorm burd) irgenb weldje ^inberniffe, §olj* ftäbe im SBadjšbau ober Sngigfeit ber SBoljnuitgeii, geljinbert toerben, unb — loie bieg jeber rechte Bicneufenner atš felbft* oerftünblidj finben toirb — ftetš fud)cn bie Bienen, felbft itt ber ärgften r iljr Brutneft ber ©form möglidjft ltafje ju bringen. Stuf bie intereffanteit Urfadjen biefer Er« fdjeiiiuitg fönnen mir uit§ biešmat nidjt eintaffen. 9fuit tjat aber ber Brutförper nidjt nur äitfjerlidj eine ganj Beftimmte ©eftatt, fonbern er ift audj im 3nnern äujjerft ftjftematifdj georbnet. ©djentatifdj aufgefaßt, eutmidelt fidj oott einem Sentrum aus ber Brutförper gteidjmäfjig nadj allen Seiten Ijiu fo, bafš bie Königin, oont Wittetpunfte attšgefjettb, gunäcfjft auf ber Sentrummabe eine Brut»ElIipfe anlegt, fpiral-förmig Sicrlagegättge befdjreibenb, bann bie beibeu Sßebcitwabett oorit uub hinten inš Brutneft aufnimmt, bort ebeufo üerfalj» reiib luie auf ber Sentrumwabe, babei aber auc^ &ei )eker Berührung ber Scittrunitoabe barauf bie Brutfreife erweiternb (cf. ©rnubgefefc ic., III. Stufl., ©. 26 u. 27). ® a h e r f o m m t eš, bafš ber Brutftaitb ber Sen tritium a be ftetš bašfelbe Bitb jeigt, mie ein ©djiiitt burdj bie Siefe bešBrutforperš. B.: SBenit bie Sentrummabe folgenben Brutftanb jeigt: Wittelpunft teere gotten, ringšherum attšlaufenbe Brut, in immer weitereu Streifen altbebedelte, frifdjbebedelte Brut, Waben, unb an ber äufjerftett ^3erip£)erie Sier, — fo werben, oom Sentrum aušgetjenb, bie nädjftfolgen« ben SBaben nach tiorn unb tjinten bašfelbe Bitb jeigen, alfo bie nädhfte SBabe im Wittelpunft auštaufenbe Qelleit, bie fot» gettbe bebedelte Brut, bie nädjfte Waben, bie äufjerfte Sier im Gentrum, ©etbftüerftänbticfj entfpricht ber jeweilige übrige ©tanb ber Brut auf einer SBabe bem allgemeinen @efe£e: giitben fich im Sentrum frifchbebedelte fo folgen ringšum Waben, Weiter gier, bann teere Z^en, bann auštaufenbe Brut, bann altbebedelte Brut. Siefeš ©efitge unb ©ijftent beS B r 11111 c ft e š mufš f t a r unb b e 1111 i dj j e b e m o o r Sf u g e n ft c h e n , 10 c l dj e r bie n o t tj w e n b i g er f dj e u ueitbe Brutneft'Srweiterung oornefjnten will, oljne, a it ft n 11 Sfcufcen, Untjeil a 11 j u ft if t c 11. Bei SJormalniafjbeuten fommt bie Brut fcfjoit bei einem Brutneft oou B biš 7 SBaben on bic feitlidjeu SBabenenben an, b. tj. etwa in ber Witte ber ber Königin möglichen grudjt» barfeit. Biš baljiu fauu fidj bent uadj nur baš eiförmige Brut= neft r e g e t m ö fj i g eutioidetu, bann geljt bie Königin auf bie SBanberfdjaft, auf bie ©udje uactj teereu ZfHe» i» allen ©den ber Beute, im Honigraitin u. f. w. Saš ift nidjt nur oft aufjerft ärgertidj für beu Smfer, fonbern audj ftörenb unb uadjtljeilig für bie Sntmidlung ber Bölfer. 3u SRormatmapeuten fietjt fidj baljer ber Bienenoater geuötljigt, baš Brutneft ju erweitern, bamit bic Königin au rechter ©teile genug teere gellen jur Stblage ber reifen Sier iljreš SierftocfeS finbet uub bamit baš Brutneft oor fdjäblidjer Unorbitung bewaljrt bleibt. Sodj ift bieš leidjter gejagt alš rcdjt getfjan! ©efe^t nun beit galt, ber 3fmfer tjieuge eine leere SBabe mitten inš Brutneft jwifdjen jwei Brutwaben, weldje an ber äufjerften ißeripfjecie Sier enthalten. SBaš gefdjiefjt bann? Sie Königin bcgcljt nodj bic Sßebenwabeit 1111b nimmt baljer aud) beu jwiid)cugefd)obenen ©törenfrieb fdjuelt inš Brutneft auf burdj Beftifteit mit Siern. Ser gutter freut fidj über fein, wie er meint, looljlgclungeneš Kunftftüddjeu. Stber er beute nur einmal oicrjetjn Sage weiter! Samt ift ringš um biefe eiugetjängte SBabe bic Brut ausgelaufen, bie Königin will, ber früheren Üagefpur folgenb, loieber Sier abfegen, aber adj! ba finbet fic eine Brutwabc mit fauter bebcdelteu fetten. Saš Brutftjftcm ift griiitblidj geftört fiir alle ferneren B r u t p e r i o b e 11. Ser a n f ä 11 g l i dj c f ch c i 11 b a r e 9J u t} e it oerwanbett fidj itt eilten bleibeuben ©chaben. SBie unenblicfj oft ift bodj biefer Wifšgriff ooit Stnfern fdjon begangen worben, oljne bafš berfelbe jemalš alš foldjer erfannt morbeit ift. SBefdješ ift betttt nun bie redjte Strt ber Brutneft'Srweiteruug ? SBir antworten: Si it mal barf nie eiufeitig erweitert werben, baitit bürfeit nur ba teere SBaben jur SrWeiterung eingehängt werben, wo fich Sentrum ber Siebenwaben entweber Sier ober teere Qtllen befiitben. Sin galt ift nur benfbar, in welchem bic Erweiterung Seite 34. 3»nftrž iHnnbft^au. 5h:. 5. — 1892. burch eine einzige SBabe unmöglich ift- Saš ift bann, wenn im Gentrum beš Srutnefteš bie Königin wieber Gier legen Witt, atfo ju Segiitn einer neuen Srutperiobe. Sänge ich ba inš Gentrum eine teere SBabe ein, fo nimmt baš Solf biefe banu atš üftittelwabe an. Stichtiger ift eš jeboch, audj h'er» neben ber Gentrumwabe, jwei teere einzufügen, roeiße bann regelmäßig, b. h- otjne Störung im Srutfl)ftem ju oerurfadjen, in baš georbnete Srutncft aufgenommen roerben. Sft im Sftittelpunft beš SrutförperS bebcdelte Srut ju finben, fo ift jebe Grroeiterung an biefer Stelle oom Übel. Sann mufš ber 3mfer erft bie Stelle auffuchett im Srutneft, an welcher fich itn SJtittelpunft Gier befinben. 9J?itunter ift biefer Staub nirgeitbš ju fittben, j. S. nach bem ®nbe e'ner Srutperiobe ju, too fid) gewöhnlich nur an ber äußerften Peripherie Gier jeigen. Saun mufš einige Sage jugewartet werben, biš fich im Geutrum beš Srutnefteš leere gellen, bejw. wieber Gier oorfiubett. giir bie ^rajis genügt ber ©runbfa^: Hänge bie GrweiterungSwabe ftetš jwifcheu jroei Srutwaben, welche im SBittetpunfte Gier ober junge 9)t a b e n enthalten, bcun ba ftört fie am wenigfteu fpäterljin baš SBrutneft. Um jebocf) felbft bie geringfte Störung ju heben, tf)ut mau gut, nach e*>oa 4 biš 5 Sagen bie eingefchobeite SBabe mit berjeitigett ju oerwechfelu, oor weldje man fie geftellt hatte, bann fdjließt fid; bic eingehängte SBabe ganj unb gar in befter Orbuung au baš oorhanbeite SBrutneft au, fo bafš baš Srutncft erweitert erfdjeint, oljne geftört ober gar jerftört ju fein. Surd) SBicberboluug biefer SJianipulation fann man baš SBrutneft leicht in 8 Sagen um 4 SBaben erweitern. greilid) fiub bie meiften Seuten nicht fo eingerichtet, bafš man bequem jebe SBabe erreidjen unb ücrfdjieben faitn, ohne ben gauje Sau heraušjunehmen. Sešl;alb wirb bie Grweiterung beš Srutnefteš oou beit meiften Smferit iit bicneitmibriger SBeife nur einfeitig, b. !)• nur hinten oorgenommeit, währenb bie Grlueitcrung ait ber entfpredjcnben Stelle uor ber Gentrum® luabe unterbleibt. Saburd) luirb bie St)initietrie beš Srutnefteš jcbešnial burdjbrochen. S» unferen „Shüringer gwittiugeu" mit Scljanblung uon oben läfst fid) bagegen bic Grrocitcruug beš Srutiieftcš fpieteitb iu rationeller SBeifc au beiben corre» fponbierenben (Stetten beš Srutccntruiitš uorttehmen. Sod) möchten wir nid)t itnaitšgefprod)eit laffen, bafš wir bic Srut» neft'Grroeiterung nid)t etroa für baš oorjiiglid)fte Unterftiifcungš» mittel ber Gntroicffutig ber Sölfer angefetjen roiffen roollen, fonbern alš ein 9iotl)bebeIf, ju bent linš bie biencitroibrigeit ÜRafjOerljältniffe ber Storiualiuaßftöde jroingeu. Saš tnufš unfer ßiet fein, ben Sienen in ber Sieucnroohniiug fo ettt» gegcnjufommeit, bafš fie ohne uitfere Gingriffe uub Kunftftiirf» lein fid) gcbcif)lid) cntioicfeln fönncit. Uns hat gerabe bie uuerläfSlid)c 9fotl)ioeubigfcit ber Srut» itcft'Grweiteruiig uub bic Sdjwierigfeit ber SluSfiihruitg berfelben iu 9iormaImaßbeutcn mit Sehaubluug oou hinten (Serlepfd)» Seilten) juitächft jur Seljanbtung uon oben hingetrieben, bann hat uitS bie beffere GrfenutniS ber biotogifdjen ©eftalt beš SicuS unb ber Sebiirfuiffe, weldje ber fid) entwidetnbe Sien naturgemäß an ben SBachšbau ftellt, baju geführt, einen größeren Srutförper in richtigen Proportionen ben Sölfern jur Serfügung ju ftellen, unb finb citblid) baf)iit gefommen, alle fiiitftlidjeit Unterftiijjungen, alle gwangSmafjregetn iut» nöthig ju fiuben, weil wir unferen Sienen all iljre SebenS* unb GutroidlungSbebingungeu fo naturgemäß unb giiuftig bar» bieten, wie nur möglich. SBir ba&en babei erfannt, ba fs audj f)ier baš Sc fte jttgfeid) baš HI te re in» fa d) fte ift. Sollten bic oerehrlichen Sefcr nähere perfönlid)e Stusfunft über bie ober jene in obiren geilen berührte grage wünfehen, fo fiub wir gern bereit, foldje brieflich ju erteilen, nur bitten um Soppelfarte, bejw. 9tetourmarfe nach Dßmamt» ftebt bei SBeimar (Sacf)jen»SBeimar). čin Sdjnmrm im Pai — eilt fulrer fjeu. Ser Spruch ift alt. Sprüdje brüden baš Urtheil Dieter auš. griper war man in Smferfreifen atigemein ber Stnficht, bie S d) w a r m j u d) t fei etwas S?aturgemäße§, ber Sdjroarm» trieb ber Sienen fei nicht umfonft ba. gu fchönem unb billigem Sau uub, roorauf man ©eroidjt legte, ju jungem Sau tonnte matt ohne Sd)ioärme nicht gelangen. Ser SBechfef ber Königinneu ooltjog fid) babei ohne gutfjun beš Smferš unb, roaš bie Hauptiadje, fchlechte uub franfe, fchwarntfaule Sölfer gelangten nicht jur gortejriftenj. Heute ift bie Sdjroarmjudjt mifSliebig, fie gilt für irrationell. Ser alte Sau foil gerabe fo gut fein ober gar beffer, als ber junge. Saš Sauen foil ben Sienen oiel Honig foften, ba baš SDtaterial jum Sauen infolge einer grefšcur, ber fidj bie Sienen uuterjögen, aušgefdjroitst roerbe. Saš Stlter ber Königinnen fomme nidjt in Setradjt. Sie idjroarmfaulfte Siene fei eine ganj gute Siene. SDtan uerhiitet ba her Sdjroärnte unb reicht ben Sölfern, beren Sau fich oerjüngen ober uergrößertt foft, Kunftroaben. — Sticht jeber mufš ober barf fdjtuärmen laffen; aber ber größte Sheil ber Sicnenjüdjter hat boch nicht gerabe jur Schroarmjeit bie Haupttrad)t. 3d) bin für baš Sdjroärmenfaffeit, nur gegen baš über» triebeue Sdjwärmenlaffen. Seit Schwärmen gebe id) feine aus» gebauten 9tähmdjen, auch ^ine ganjen Kuuftwaben, nur Stähm» d)en mit Kunftroaben ft r e i f e n; id) unterftü^e bie Sdjroärme au fd)led)ten glugtagcn burd) Sarreidjung uon gutter, eoetttuett aud) mit SBadjSfritmdjen, roenit bie glugpaufe nämtid) lange bauert. gwei auch brei Stadjfdjiuärme werben jitfammengefchlageii. SBill id) ciunial bie ÜDtiilje beš Ginfaffenš ber Schwärme fparen, fo oerfe^e ich bie Sölfer, bie hübfd) bauen fotten, iit S d) tu a r m j u ft a n b. ©efefct, ich hätte 10 befc^te Seuten, fo roürbe id) baš befte Solf juerft iu Stugriff nehmen unb folgenbermaßcit arbeiten: Sitte feine SBabeit luerben aus ber Seute genommen unb auf beu SBabcitborf gehängt; 5 biš 6 teere ©anjräfjmdjeit mit SBabenftreifen fonimen nun in bie Seute uitb baju bie ©auj» tuabe, auf rocld)er bie Königin fifjt. Sann roirb bie ©laš» thiir mit geöffneten Sdjiebcrit in bie Seute gebradjt unb nun jebe SBabe oom SBabettborf genommen unb in bie Seute abgefegt. Süle Sieueu unb bie Königin finb itt ber alten Seute, auf beut alten Slafje, aber iu Sdjwarnijuftattb gcbradjt, iit ben guftanb eines bauenbeit Sdjroariucš oerfc(jt. Sie auSge» baute SBabe mufS jroei Sage im Solfe fein, fonft jicf)t cš lcid)t aus. Sann aber mufS bie SBabe auch b-rauš unb abgefegt werben, fonft baut baš Solf nicht fdjön. — SBaS tljuit wir mit ben oielen abgefegten, brutbefe^ten SBaben? SBir tljeileit fie ben neun übrigen Sölfern unter unb jwar fo, bafS wir bie beften Sölfer Beoorjugen uitb ftetš forgett, bafš bie SBaben mit uugebedeltcr Srut in uolfsftarfc Seuten waitbcrn. Sfadj ein paar Sagen wirb baš jweitbefte Soff in Sdjwarm» juftanb gefefct, bann baš brittbefte u. f. f. Untcrbeffen f)at baš juerft in Sehanbfung genommene Solf feilte 9iäf)mdjeit ausgebaut; eš würbe ju Srohnenbau übergehen, ließen wir cš neue Stäljmchen ausbauen. SBir hängen i()nt nun ans aitberen Sölfern abgefegte SBaben ju unb fönnen auš bem Scfjroarmftod einen Honigftod bilben. 3h. 5. — 1892. ^infers JHunbfrfiau. Seite 35. SBerben bie jetjn Sölfer nadjein anber, nidjt ju glei* d)er Seit » in ©djwarmjuftanb oerfefct unb bie gewonnenen SBaben biefeu jeljn Sölferu gegeben, fo fjaben loir 1. jclju Sruiräume mit jungem Sau, ber fdjöne Strbeiterjetten unb feine Trotjnenwaben enthält, 2. jetjn mit älteren, jum Scfjleubern guten SBaben befehle §otiigräume, unb 3. Sölfer oon ganj ungewöhnlicher Stärfe. freilich lauter alte Königinnen haben mir junädjft — aber bie merjen mir fdjon gelegentlich auš unb erfejjen fie burd) junge, benn roir nehmen feine aušgelegteit fmljner, wollte fageu Königinnen, bie baš gutter nicht wert finb, in ben SBinter. SBer fcfjwärmen laffen mill, forge, bafš bie Sdjwarmjeit auf feinem Stanbe fidj nicht auf otele SBodjen erftredt! Se= ginnt fie 9)iitte SDŽai, fo miifšte fie in ben erften Jagen oom Suni abfdjließen. Tctju heißt eS, fp ecutatio füttern, bi» bie ©rft* fchmärme ba finb, uub bie Sölfer redjtjeitig g t eich matten, toaš bei Tradjt burch Serftelleit jmeier Sölfer jur fdjönfteu gltigjeit bann gefahrlos gefdjieljt, menu bie Sölfer eineš ©tammeš, berfelben Naffe fiub. Ungleichartige Sölfer jtt üerfteHen, ift bebeuflid). Sd) bin überjeugt, bafš bie Sienenjücfjter, welche meinem Natlje folgen unb, einmal gegen bie bisherige Stjeorie oom SBabenbau oerftoßenb, junges SBerf, fdjöne Naturwa beit, ihre ©djwörnte ober iljre in ©djwarmjuftanb oerfejjten Sölfer fammt uub fonberš redjtjeitig bauen laffen (ÜJiitte a i, fpäteftenS ©übe 2)fai bamit begittnenb), mir auf ©runb ber SBatjrnehmungen, bie fie madjen werben, barin Necfjt geben werben, bafs bie wunberootten Naturwaben, wenn man ben Sienen etwas beibringt, oiel rafter uub billiger juftanbe fomrnen, als gemeiniglid) angenommen wirb. SBer natürlich jur Saujeit ber Sienen (bann, wenn bie Natur oon 3öad)S ftrojjt) feine eiitjige .'paupttradjt tjat, barf nidjt bann fd)Wännen unb neu bauen taffett. SBilt er'S bod), fo greife er jur Kun ft toabe, bie aber iu ber Sieget nur oor unb nach ber |>auptbaujeit ber Sienen angewanbt werben follte. („Smlerfdjute" üon SBetigaubt in gladjt.) Pe !UcifclltriMljl)ctt uttb bas (Otnualtcn untiirfj-tiger Pittcr. (©djtufs.) 3u einem weifellofen ©toefe, beffen Königin aus SItterš» fdjwädje ober, wenn jung, unfruchtbar geblieben ift, bemuadj feine ober Trol)neu=@ier ablegt, ift eS am beften, bie Königin ju töbten unb eine anbere befruchtete Königin ober eine faft reife SBeifeljelle unter ben iiblidjcit Sorfidjtšmafsregelit ein* jufe^en. SttSbefoubcre foil immer nad) Entfernung ber bischerigen bie neue, gute SNutterbiene ober SBeifeljelle 12 bis tjödjftenS 20 ©tunben lang (über bie Nad)t) bnrd) pfeifen» bedel gefdjii^t, bann aber ber Sttgang frei gemacht werben. SBäre Troljnenbrut oorljanben, ift baš Solf oor bent .ßufefcen ber SBeifeljelle oon allen SBaben ju befreien uub uadt itt einem bunfeln, trodeneu Keller unter gütterung aufjuftellen, nach 20 bis 24 ©tunben aber bem Sau unter Sefeitigung aller Ijeimifdjeit Srut unb ©rfafc burd) Slrbeiterbrut frember ©töde jurüdjugeben unb wie überhaupt bei weifellofen Sölfern nach obiger Stnleitung ju oerfahren. Umftänblidjer wirb ber gall, wenn eine Strbeiterbiene jur ©ierlegerin geworben. £ier befeitigt man Iangfam alte Srutwaben bis auf eine einjige, i'tberfiebelt baš Solf fammt biefer Sruttafet in einen Neferoeftod ober in einen Transport* faften uub ftetlt fetben an einem fd)önen Sormittage etwa 30 bis 40 ©chritte oom Sienenftanbe auf. Tie Sienen fliegen nun in ben gewohnten ©tanbftod, bett man oorljer mit uu« gebedelter Strbeiterbrut eineš anbern ©todeš auSgeftattet hat, juriid bis auf wenige, weldje auf ber einjigen Srutiuabe be« NothftodeS ftfcen bleiben, barunter audj meift bie eiertegenbe Arbeitsbiene. Tiefer fleine Klumpen Sienen wirb oernidjtet unb ber oerjüngte ©tod felbft wie ein weifettofer beljanbelt. Sttš einfachere £>eitungšmetf)obe unb audj beffere, weit bie fehlen ben §auSbienen babei juwadjfen, genügt eš oft, nadj Sc* feitigung aller SBaben auš einem fetjr ftarfen Solfe ungefähr ein halbes s$funb frember Sienen beut broljuenbriitigen, uaeften Solfe eines StbcnbS, nadjbeni beibe Sölfer oortjer gut apio« lifiert würben, beijuftetteu uttb einige Jage fleißig ju füttern, am anbern ÜNorgen entweber eine faft reife SBeifeljelle ober einige SBaben offener Strbeiterbrut einjufdjiebcti. Sorbeugenbe ÜJfittel, um bic Sefruchtuiig junger Köni« ginnen ju ficherit, fiub, abgefeljen oon ber nottjwenbigen, forg« fältigen Überwachung, winbgefdjüfote ©taubpläbe uitb bie Stuf» fteltung nicht ju Dieter ©töde bidjt aneinanber. Severe ntadje man bitrdj auffatteube ßeidjen ober garbcu weithin fennbar unb bewirfe burdj $wifdjeubrettdjen, bafš bie gluglöd)cr üon» einanber gefdjiebeu fiub. Stidjcn firfj bic pencil, licuor fte ftljiuäriitc», ritte nette iüoljttutioi? Süou (ß. Jtt. P<5maref, überfefet boit jr. t). 05ritueu(jor|t. (SdjlufS.) Jf)atfäd)lid) uub frei oon aller Noiuantif entbccfte id), bafš, Wenn ein ©djmarnt bie Slbfidjt fjat, auSjujieljeu, uidjt alle Sienen beš ©todeš jugleidj uub auf einmal oom ©djwariu» triebe ergriffen fiub. Ties ift eilte weife (Einrichtung ber Natur, bie gegen baš gänjlidje Serlaffen ber Srut fdjii(}t. ©S jeigt fidj baš bei ber Tljatfadje, bafš einjetne Sienen oon ©djrecfen ergriffen werben unb inittljuu, obwol)l fie mit Rollen belabeu finb. Slitbere erfd)eineit nidjt berührt oou bem ©djwariutriebe unb bleiben bcšljalb iljrer ©ewoljnljeit getreu; biefe Sieueit oerlaffen bie ©djwarnttraube uub geljcit iljrer täglichen SIrbeit nadj. Ginige Ijoleu SBaffer unb anbere jieljctt auf bie SBeibe. Jiiefe Sienen unb anbere getjeu bem ©djwarnic oerloreti, uub eš finb biejettigeit, weldje fidj an ber ©teile wieber ein» finben, an weldjer ber ©djwariu gefeffen tjat. ©ie fetjren fdjließlidj jum SOiutterftode juriid. Tiefe Seobadjtungeu iu Ser« biubung mit ber Thatfadje, bafš oon fedjš ©d)Wärineu nidjt einer gerabeuwegS ber fünftigen SBohuuug jufliegt, bridjt beu ©tab über bie Kiiubfdjaftcr»9ioiuaiije. 3dj habe oiele ©djwarme gefetjen, weldje iljreit SBeg in tjoljle Säume ober leere Sieuenwoljuuiigcit nahmen, aber niemals tjabe ich in einem einjigen gade bemerft, bafš fie lootjl erwogen eine SBoljnuug bejogen. ©inftiuals beobadjtete ich einen ftarfen ©tod, ber feit mehreren Tagen bie Stnjeidjcu beš ©djwär» mens fttnbgab. 3dj ftanb neben iljin, alš ber ©djwarm erfolgte. Tie Sienen erhoben fidj Ijodj iu bie £>öfje unb idj Ijielt fie fiir oerloren. SltS jeboch ber ©djwarm über einen tjotjen Stpfel* bäum flog, ber einen tobten tjoljlen Sweig ait bent Kopfe hatte, hielt ber untere Tljeil beš ©djmarmeš im gluge ittne, gleich* fam als wenn etwas feine Stufnierffamfeit erregt hatte, uttb fietje ba, plötjlidj jog er in baš £od) beš hohlen StfteS. Ter gmupttfjeil beš Schwarmes, ber fid) twher hinauf in ber £uft befanb, fcfjiert ben Nuf ju hören, fdjwang fich in einem Kreife Seite 36. SmferS IHunbfdjau. 5tr. 5. — 1892. herum unb Bereinigte [ich '"it bem Steife, ber bereit« bie SBohnung bejogen fjatte. ®« ift ftar, baf« fjier bie Stuffinbung einer SBofjnung Durch ben Schalt ber gliigetichroingungen ber Menge oerantaf«t rourbe, ma« fetbft ber Ungtäubigfte mirb jugeftefjen müffen. SU« ich beu Schmartti fjeraustrie6 au« feiner neuen SBohmtng, bemertte ich, baf« bie ^öhtung be« groeige« oiet ju ftein mar, um für ben Sdjroarm eine paffenbe SBoljuung ju fein. Sei einer anbereu ©etegenheit arbeitete ich im SBatbe, mo ein Sienenfchroartn über bie SSipfet ber Säume jog. Sd) fofgte ihm, unb at« er tiatje bent Stopfe einer großen fam, ereignete fich biefetbe ©efdjidjte, bie ich foeben erjähtt £jabe: er jog in eilt Sodj hoch oben in einem groeige be« Saume«. Stt« ich bem ©igeuthiimer be« Sanbe«, auf bem ber Saum ftattb, bie« mitttjeifte, fättte er nach ei"er 3ei* ben Saum, be(am aber iufotgebcffen feineu $ottig. Sie ^>ö£)Jung mar offenbar ju ftein, um paffeub für bett Schmarnt ju fein. Son jtoct meiteren gaffen fattn id) gteidjfalt« uod) er» jäf)ten, bie in meinem Sienenftänbe fid) jutrugen. ©iit Schmarnt erfolgte an eittcnt minbigen Sage unb mufšte gegen einen ftarfeu SBinb aufämpfeu bei bem Serfudje, fich aH e'nem fleinen Straud)e anjufegen, ber ein paar Kuweit oott ber Sübmeftede meine« Sienenftänbe« fid) befanb. ©r erreichte ben Strang beinahe Oerfd)icbeitemate, tourbe aber fortmäf)renb burd) ben ftarfeu Sturnt mieber jnrüdgetrieben. Stuf« hödjfte intereffiert bei beut Kampfe, ftattb id) bid)t banebett. Kun befattb fid) auf bem Staube iu einer ©de eine teere Sicucittoohnuug, uub ba ber Sdjtoartn burch ben SBinb ju» riicfgetriebcu tourbe, fchtoenfte ein Sljeit ju ber SBofjitung f)crab uttb jog ein, roäljrenb ber anbere größere Stjeit boch enbtid) bett Strand) erreichte. Ser Sodruf giettg nun fomot)t oon ber neuen SBohmtitg au«, toie oont Straudje, unb für einige $eit crfdjicit c« jmeifc(t)aft, uad) mctd)er Seite fich ber ©rfotg neigte. Ser neue Stod gab jebod) ben beften Kefoitauj» bobett ab, unb fo oerließett bie Sienen bett Strauch unb jogen ju ihren Kameraben itt bett Stod. 3d) fyabe »od) mehr Setocife. Sn ber Sd)marmjeit bc« fefeten Sommer« flog ein Sdjmarm über meine Sogb, au» fd)chteitb mit ber Stbfidjt, und) bent eine Sicrtetftuube ent» fcmtcit 2Ba(be ju jict)cu. Sa er über meinem Sienenftänbe etma« oerroeitte, fo hörte er oon unten auf ba« Summen, morauf er fid) uicbertieß uub fid) au einem Stodbcdct anlegte uub fd)ticßtidj in beu Stod cinjog. Sei meiner fangjährigcit ©rfafjruttg at« Sieneujüchter fja&e id) e« tiiciunf« erfebt, baf« ein Sdjmarnt, ber über meinen Staub jog, meiterftog uitb tiid)t burd) ba« Sumničit oott unten augejogeit morben märe, gaft jebe« Seif)1' erhatte idj auf biefe SBeife 2 bi« 3 Schmärmc. Sie anbere ©cfd)id)te, baf« fid) bie Sienen int oorati« eine SBotjnung mtSfudjen, reinigen uub bcjieheit, ift nicht fo allgemein oerbreitet, at« bie oon ben Kuiibfdjaftcnt, meit bie eine ba« anbere miberfprid)t. SEBeittt bie Sienen ftch c",e SSBohnung auffudjett unb fie int ooraii« reinigen unb Oerfitten, fo ift jur Slu«fenbung oon Kuubfdfjaftern oont Scf)marnic, tint ein Unterfommen ju fudjeit, feine Serautaffung Oorhanbeit, ba bie 9Baf)t ja bereit« getroffen morben ift. 3:f)atfacfje ift c« atlerbing«, baf« ein mettig Kenntni« ber @eiuof)nheiteu ber Sicncit jebeit beobadjtettbcn Smfer belehrt, loie biefe atlerbing« teere Sienenftöde befudjcit, um bie fich etma oorfittbenbeit Überreftc oon SBadj« unb Sropoti« fort» jutragen. ©leidjertocife fammeftt fie audj eimeißfjattige unb fiiße Subftaitjen, bie iu morfdjem Holjc ber höhten Säume fid) finben. Sod) c« mag genug feilt, Snbern id) ben Slrtifel hier fchließe, bemerfe ich, baf« ich Sertangen trage, auf eine Sefprechung ber Sache einjugehen, ich begnüge mich bamit, einfach meine Slnfidjt tjier nieberjufegen. ©« ift fehr ferner, ju behaupten ober ju leugnen, bie Sienen fenbeten Kunbfchafter au«. Kiemat« hat moht jemanb mit ootter ©eroifgljeit behaupten fönnen, biefe ober jene Siene, metd)e bie Sdjroarmtraube oerläfst unb umf)erftreift, fei oom Sdjtoarme aušgefanbt morben. Sa« mürbe eine phhfifcfie Un» mögtichfeit fein, bie außerhalb be« menfdjticheit Können« liegt, mithin burfte nicht« mettiger at« ba« hinreichen, beu Setoei« für bie Slu«fenbung oon Kunbfcfjaftern ju führen. Sine grage, mie bie üortiegenbe, barf man nidjt btoß itt gutem ©fauben bejahen; e« ift eine grage ohne Seroei«, über» haupt feine grage. Man gebe ttn« entmeber ootte Semeife, ober taffe bie Sache auf fich beruhen. W\t pcrfoitlidjfirif ks gienettMdjto. Bon Jt. (Triebet in Sennftabt. (gortfe&ung.) 4. K einlief) fei t unb Orb nun g. Sie Siene ift in jeber Sejtehung ein nachahmen«merte« Sorbitb für ben Smfer. Muthig oertljeibigt fie ihr Seim, fteißig ift fie ooit früh bi« fpät, unb in ber ®efd)idlid)feit, mie fie ihre Slrbeiten oerrid)tet, t^ut e« ihr fo teid)t feiner gleich- ^ludj au« ber Keinlicfjfeit unb Orbnung, bie in ihrem Stode mattet, fanti mancher Smfer fernen, mie er e« treiben fott. — Kein» hattung ber Sobenbretter be« Stode« fdjräuft bie ju große Sermehruiig oott Sienenfäufen uub 3Badj«motten eilt, ©egen bie erfteren fcheint bie Siene madjtto« ju fein, unb auch festere entgehen ihr in ihrem ©i» unb Sarüenjuftanbe häufig, ©ine reintidje SBotjnung unb reine«, gute« gutter finb näcfjft ber ent» fprechenben SBarmhattung atteiu imftanbe, bie Kühr, namentlich bie fdjroerere Strt, ju heilen. — Keinfichfeit ift oor allen Singen bei ber Stuffütterung ber Sötfer oonnöthen. Unreine« gutter (oerborbener Honig ober fchttiu^ige gudermaffe) fann Kranf» heiten unb baburch bie Sdjroächuitg ober ben Untergang be« Solfe« oerurfad)en. Sauber uub reiutid) behaubetter Honig mirb appetittid) au«feheit, ricd)en unb fchttteden, uttb tjat Stn» fprnd) auf höheren —• Orbnung itt aßen Singen erfpart geit uitb ©ctb. Sei einem richtigen Smfer hot jebe« ©eräth feinen beftimmten fo baf« er e« fdjueft jur Hanb haben fann. Sccre Safeltt unb atte« ©emirf foftte fein Smfer frei auf beut Sienenftänbe liegen taffen, uod) roeniger Honigtafeln iu unbefefcten, aber bett Sicncit (burd) Kitjeit u. bgt.) ju» gäuglid)cn Haften aufberoatjren. Su furjer $eit fann burd) fteine berartige Scrfet)en bic größte Käfcfjerci ^eröorgertxfett roerben. Stud) roirb ber Mottcuoermehruug baburd) Sorfdjub geteiftet. SBcnii man juroeilen ©etegcnf)cit fjat, unüermuthet bei maudjem Smfer hinter bie ©ouliffen ju guefen, fo fief)t man Singe, bic in ©rftaunen fejjen. ©in Smfer in X. führt oft ben löblichen aBatjffprucf) im Muttbe: „Kur fatt! nur fatt (fett)!", momit er gattj ridjtig einer reid)ticheit ©iuminteruttg ba« SBort rebet. ©etegenttid) eine« Sefuchc« rourben mehrere Stöde jene« Smfer« unterfucfjt, um bie Urfache ihre« Küd» gange« ju erforfdjen unb »a« faf) mau? Sn oieten Stöden feierten bic Kanfmabcn itt bett SBaben eitt fri}dj»frei»fröfjliche« Safeitt, St)icre oon erftauntichcr Sänge; bie maren atter» bing« „fatt" genug. — gür ben Mobitbau»Smfer ift eine reid)tidje Stnjat)t gut auggebauter Safefn oon größter SBichtig» feit, meint er fid) bie oft nur oon menig SBochen, ja Sagen, abhängige Honigernte fiebern roiH. Sei üppiger Sracht bauen 9fr. 5. — 1892. 3ntfträ tHunbfdian. Seite 37. alte Sölfer nidjt gern; ifjr ganje» Drahten ift auf bie Sergung ber fjonigfdjäge gerichtet. Kann man mit bent nötigen SBaben» torrartj bie jum SluSfdjleubern entnommenen SBaben fofort ergänjen, fo läfSt fid) ber Ertrag bebeutenb fteigent. Dafeln mit oiel Drohnenbau roerben nicht gern uoH getragen, uttb »er feine §oiiig » Etagen mit foldjeit auSftattet, fdjneibet fid) gefjörig in bie ginger. Eher tragen bie Sienen brei Slrbeiter» traben ooll, als eine Drohnentafel. Matt foil aber aud) feine SBaben jur rechten Seit forderen, um nur mögtichft reinen Strbeiterbait ju oenuenbett. Üteinlidjfeit unb Crbituitg muf§ auch öor bem Sietten» ftanbe fjerrfc^en. Sit einem Sluffa^e biefeS SlatteS über ben Sienengarten lourbe empfohlen, birect am Sieitenftanbe eine fteine Rabatte aujutegeit unb mit niebrig bteibenben ©etoädjfeit ju bepftanjen. ©o t)übfch baS aud) axtsfefjett mag, fo oerfehrt bürfte es bei einem größeren ©tanbe fein. Diefe Rabatte bürften ben in geioiffen Serioben maffeuhaft abfterbenbeit alten Sienen ju einem großen Sfjert SegräbniSpla| bienen, fomit eilten ©erudj ausftrömen, ber nid)t gerabe gefuubfjeitsbieulicfj, min» beftenS nicht angenehm ift. DiefeS Saht- mar er gerabe t)öd)ft wiberlidj. Stuch auS anberen ©rütiben ift eS empfefjfenSwert, oor betn Sieneitftanbe einen circa 1 m breiten, glatten, gras» freien SBeg anjulegen; mie bie tobten Sieueit, fo läfSt fid) aud) ber Schnee leidjt megfegeit, uttb man erfenitt teid)ter, ob beim ©djwärmen eine ftugtahme Königin ju Sobett gefaßten ift ober nicht, bie exmittierten jungen, tobten Königinnen oor abgefdjwärmteit ©töden finbet man beffer ic., waS auf einer Rabatte meift nicht ju erfenueit märe. Die Seobadjtung be» gluglodjeS unb beS oor bcmfetbeit befiubtidjeu SobcttrattmeS ift wichtiger, al» mancher Sntfcr glaubt. Man mirb ba oicleS gemat)r, was auf widjtige Sorgäuge im ©tode fcfjficßen läfSt. Eher möd)te id) ratt)cn, beit SBeg mit Sadfteineit (glicfen) anzulegen. — 3m Sntereffe ber Drbitung unb ber guten 9iadjjucfjt fott eitbtid) ber Sntfcr orbnuitgSmäßig Sud) über bie SolfSftarfe unb über baS Sttter, bie SRaffe, bie Stbftammung uub bie SeiftungSfäljigfeit ber Königinnen führen. Diefe» ift unerläßlich, mistiger nod), als bie Sormcrfuitg oon SluSgabe unb Einnahme. Die Königin ift bie Quiitteffenj ber gattjen Sieitenjud)t. Darüber fpäter uod) einige Semerfungeit. Pi t jmläfihüfdjc £licnc. «on C. Jünljntrrijelt in „St. f. Sienenjudjt". (Sdjlttf«.) Scadjbeiu ich öie Sichtfeiten ber patäftiuifd)eit Sienenjud)t angeführt, mitt id) eS nidjt uutertaffen, aud) auf bie ©d)atten» feiten t)injuloeifeu. Sit biefem gehören bie fotoffalen fjorniffeit» fdjwärme, betten ttid)t nur oiete Sieueit junt Opfer fatten, fonberu welche audj ju Daufeitben bie ®ef)öfte überfallen, fo bafS fich oft Menfd)eit uitb Dl)iere faunt oor il)reit Slttgriffen retten fönnen. Sfudj eine ©chaitenfeite bitbet bort ber Unoer» ftanb ber Menfdjen felbft, bie bem Setrieb ber Sienenjucht burd) Europäer in ©eftalt ber ti'irfifchen ^Regierung in ben SBeg tritt. §ier eilt Seifpief. ©eit ungefähr jmei 3af;reit merben fomol)l Slätter, ats audj grillt ber Orangenbäume oon einem Sifj befallen, weldjer jegliches Seben iit bem befallenen Opfer unterbrüdt. Durch biefeS eigenthümlid)e SorfommniS finb bie Eigentümer ber Orangencultureti geinbe ber Sienenjucht ge» morben, ba fie in bem Srrwafjne befangen, bafS bie Sienen burch baS ©ammelit beS SRcftarS ben grüßten fchaben unb bieS bie Urfacfje beS EntftehenS ber Kranfheit fei. Ilm fich &on bem oermeintlichen ©chaben ber Sienen ju bewahren, würben fie beim ^ßafc^a ftagbar unb als SluSflufS feiner SBeiSfjeit be» fahl biefer ben Europäern, fie mögen ihre Sienen auf oiele Meilen weit entfernen. Darob entftanb natürlich große Se» ftiirjung, weit oiele um ihre Efiftenj ober bod) um einen guten Nebenerwerb fürchteten. Die meift ans franjBfifcfjen uub beutfdjen Untcrthanen bcftefjenben Stnfiebler giengen in ihrer 9iotlj ju ben betreffenben Eonfulit, weldje fidj ber ©adjc annahmen unb bem Safdja auf fein falomoitifdjeS Urtljcil Ijöflidj, aber energifdj bie Mittfjeilung machten, bafs bie Europäer nur bann itjre Sienen entfernen werben, roenn audj bieSitt gebore neu bie ihrigen wegführen. Dies wirftc, uub bie ©e» ängftigten blieben ungefchoreu mit iljreu Sienen auf iljren Territorien. Die Sienen, meldje idj bort gefeljeu nnb beobachtet, oon Welchen idj audj in meine .'peimat mitgebradjt, finb wirflidj apiftifdje ©djöitfjeiteu unb jeigeu in iljreiu ganjen fiebeit uub Jh"» bon uitfereu Sieueit fo auffalleiibe Slbweidjuitgen, bafS fich tricfjt eine Sefdjreibiiug oerloljnt unb ben gefcbäfctcti fiefent nidjt fo ganj unwiHfontmcn fein bürfte. SllleS ift fjier ocrfdjicbeu: ©röße ber Sienen, .Seitenbau, Serbcdetuiig ber Srut unb §oitigjetteu, Seweguug ber Dljiere, garbe iljreS Körpers u. f. w. Die paläftiuifdje Slrbeitsbicne, Droljue unb Königin finb merflidj fleitier, als uttfere heimatlichen. Die garbe beS Hinterleibes ift wcdjfelub; meift finb eS gotbgetbc Steifen mit einem feinen, fdjmarjett ©nuinc, bodj fanb idj bic {Reifen ober SRinge, wie man fie (jäufig nennt, audj rottjgetb. Eine Merfwiirbigfeit uitb uiijweifetfjafteS Seicfjctt ber reinen Ctaffe ift baS golbgelbe Siitdeufdjilbdjcn, wefdjeS SBappen« jeidjen aber nur bie Slrbeitsbicne fiifjrt. Die Seljaarung, weldje jicmlich bicht ift, fjat eine wcißlidj=gelbe gärbuug, bei o i eleu ift fie aber audj grau.' ©ouberbar fefjen bie Drofjneit auS. ©ie fiub etwa iit ber ©röße jener unferer Drofjnen, bie in SlrbcitSbienenjcHeu erbrütet würben uub fjaben am .fpiuterfeibs» enbe einen ganjen Siifdjef fold) grauweiß e r .ft a a r e. Der 3eflenbait litiifs ber geringeren Körpergröße eutfpredjeub natür« lid) and) fleiner fein unb ift bicS fo atiffallenb, bafs 100 gellen ber paläftinifdjen Sieite auf bie ©efaniintgröße oon 90 Sellen unferer Siene geljett. Ebenfo foitberbar fattb id), bafs bie ©tcüuiig ber gellen gegen bie Mittclmanb bebenteub fdjräger, faft in einem foldjeit SBinfel ift, roic bei ltufereit Sienen bie §onigjclfcu gebaut Werben, unb bie .fponigjcllcn ber pafäftini» fdjen Sieueit hingegen beinahe aufredjtftefjenben ©äden gleichen. Sfm iittereffaiiteffcn finb aber nodj bie Sfbweidjuitgcu bei beu SBeifeljetleu. Dort, wo eS ber fftaum geftattet, ftc()cu fic roie eine Draube, b. I). 15—20 unb bariiber aucinaitbcr gebaut, roof)iugegctt ber fRaum eS nidjt eritiöglidjt, finbeu fie fidj iu eben ber Menge ttebeneinanber aufgeführt. Ein ftärfer ©tod fjat oor bem ©djtuärmeu über 100 foldjer SBcifeljcltcu, uub 1 Slucfj S- ©djadjiuger beridjtet 1891 in bet „Ü.«u. Sjtg." übet feilte Steife nad) re SBaben an bett ©eiteuroänbeu iijrer äßofjnuug nidjt feft, fonbern baš SBadjSgebättbe ift atS freitjängenb ju betrachten. Studj bie Berbedetung ihrer Strbeiterbrutjetten ift eine eigene. GS hat mich f>ödjft iiberrafcht, ju fiuben, bafs jebe Bette in ber Bebcdelung ein tteines, etmaS erhobenes SBadjSfäppdjen befommt, jroifdjen metchen bie fechSectigen Ränber ber gelten» roänbe fdjarf obftefjeu, fo bafs eS nach flüchtigem Stnblid roie Budclbrut erfd)eiut. Gbettfo ift bie garbe gerabeju chocolate» farbig, roie bic ber SBeifeljellen. Sin Unicum finb jebod) bie frifchoerbectelten .£>onigjelteit auf jungem Bau. Unfere Biene oerberfett fie immer loeiß, unb aften unb Sagen, bafs man alten biefen fleinen Staatsbürgern förmlich bie (Site anfietjt, mit bcr fie bie giinftige ©elegenheit jur SMirung iljrer ©d)ä(5c niifeen toolteu. Slnflug uub Stbftoß oom gtug» brette getjt hier oiel fliufer, ja fo fdjuell oor fidj, bafs man eS faunt ocrfolgeu fann. SllleS, roaS Ijier bie Bienen madjen, jeigt oon einer fieberhaften Gilc, uitb biefer augenfdjeintidj große gleiß ift audj bie llrfadje, bafs, roo nur ein Dröpfdjeu Reftar ju tjoleu, gcioifS bie palaftinifctje Biene bie erfte ift, bie am Bittre erfdjeiut unb batjer betn 3iicf;ter große Quantitäten $oitig eiufpeidjert. Ridjt roeniger eifrig roirb auch öa§ ®rilt' gefdjäft betrieben, uub folche Brutmengen, roie fie eilt patäfti» nifdjeS Bolf aufiociSt, rjaüc idj bei gleicher BolfSftärfe au beu nteiitigen nodj nie gefetjeu. SllS logifdje gotgerung ntufS bei bem ganjen ßebeu unb BJebeu iit foldj einem Bieu audj bie Königin oiel lebljafter nnb fleißiger ber ffiierablage obliegen, benn eS roiire fonft faum ju enträtljfelu, roie fie beu gefteigerten Sluforbcntugeu an BolfS» oermeljrung itadjfoinmen fönnte. Unb tro^j bcr außerorbeuttidjen ßebljaftigfeit, tro(} ber oieten Brut uub trog biefer Unmaffe SBeifetmicgcu fenitt man bort feine Sdjioarniroutfj. Seber Stod fdjroürmt meift nur einmal unb eS jeigt fidj Ijier roieber, bafs bie Ratur fo nmudjcS fdjafft, über roeldjeS roir feine SluSfunft geben fönnen — roo roir nur aus Grfaljrung roiffett, bafs fie nie etioaS oljne ©rttnb oeraulafst. ©omit tjätte idj bir, lieber ßefer, iu Kür je ein Bilb oon biefem ebenfo iutercffanteu, als nüfclidjen Qnfecte entrollt. GS fragt fidj uuunietjr, ob cS fidj ber Riiitje lohnt, biefe Raffe audj bei uns eiujufiiljren V ©ollte irgenb jentaub unter unferer lieben Smferfdjaft uieltcidjt fetjou Grfatjritngcn haben über biefen fßmtft, fo roürbe idj bitten, biefelben ju oeröffentlictjen, benn nur burdj gegen» feitigeu 3bcenauStaufdj ftären fidj bic Slufidjteu, roorauf nur allein bie §ebuitg unfcreS gadjeS ju bafieren ift. (fine neue (5cfitljr fiir öic gonigbicnc. Son ^rofeffor ®r. iU. f)cl"a. Radjbem ber bebeutenbe Ru^cn beS DbftbaueS immer mehr erfannt roirb, roürbe berfelbe jroeifettoS größere StuS» Mjnung finbeit, menu ber Dbftjiidjter nidjt mit gar manchen gäf)rlid)feiten ju fämpfen hätte, bie ihm bie greube über feine Gutturen oft grünblich oerberben. Slbgefehen oon ber Ungunft ber SBitterung finb es nament» lieh bie fleinen geinbe beS DbftbaueS auS bem 3nfectenreicf)e, welche oft bie ganje Srnte in grage ftellcn, ja fogar baS Sieben ber Bäume Oernichten. Riatt ift baher eifrig bemüht, fidjere Ruttel gegen biefe fd)äblicf)en Zfyiere auSfinbig ju machen. Qn ber fegten geit hat man itt Slmerifa Berfuche mit einem neuen Riittel getnacf)t, welches fich einerseits als fehr erfolg» reich erwiefen hflt uub baher auch un§ Gingang finben bürfte, anbererfeitS aber auch 9r0Be ©cfaljrett itt fidj fdjließt. GS ift bieS baS Befprifecn ber Bäume mit einer Söfuitg oon Sßarifer ©rün (Kupferarfenacetat) ober oon fogenanntem Sonboner fßurpur, bem arfeuljaltigen Rücfftanb ber Slnitiu» fabrication. ©egen ben Stpfel» unb ^3ftaumeniuicfter, foroie gegen anbere ©chäblinge, roetdje nadj ber Btiite auftreten, fc^eint ber ®dju£ ber Dbftbäume burch Stmoenbuitg biefeS Ruttels un» jtoeifelhaft ju fein. Das erfte Befprifeen gefdjietjt, ehe bie Raupen bie griidjte befallen. Die ßöfung mufS mit großer Kraft aus» gefpritst roerben, bamit bie unter ben Blättern Oerborgeneit grüdjte oon ber glüffigfeit getroffen roerben. Rfan befprigt brei» ober Viermal roät)renb ber SBadjStfjumSperiobe. Da bie Söfung fefjr giftig ift, fo barf brei SBodjett oor ber Dbfternte nid)t ge» fpri{5t werben. Gbenfo barf baS Bieh erft uad) einer ober jroei SBodjeit nach bent ©prifcen in ben Dbftgarteit gelaffen roerben. Die Koften für jebeS Befpriben betragen in fleinen Dbftgärten burd)fd)nittlid) 12 für jeben Baum; in größeren ©ärten Weniger. 3nt Saljre 1891 hat Söafbbttrit auf biefe SBeife im ©tationsgarten 7/io ber Stpfelernte ertjalteit, wäl)reitb iu ben umliegenben ©arten biefelbe weit unter Rottet war. SBenn nun aber aud) biefeS Rčittet gegen ben Stpfel» bliitenftedjer unb bie jur geit ber Btiite fd)öblidjen Snfcctcit empfohlen unb angewenbet roirb, fo ift bieS burdjauS üerroerflicf). SBettn bie Dbftbäume jur $eit ber Btiite mit biefen giftigen Rfitteln iiberfpri^t werben, fo liegt bie ®efal)r nalje, bafS bie fleißigen Bienen bei bent Grfliegen ber Dbftbäume oergiftet werben, unb in bcrDtjat roirb bereits auS Slmerifa gcntelbet, bafS 60 Bötfer eines ,'pcrnt ©mit!) int Oorigen Saln'e auf biefe SBeife oergiftet uub gättjlid) jitgruube gegangen fiub. Der Dbftjiidjter würbe hieburefj jebodj nicht nur bem Bieneujiidjter einen empfinbtidjen ©djaben oerurfadjen, fonbern fich fet&ft in ebenfo tjohem ©rabe fdjäbigen. Denn bei ben Dbft» bäumen ift grembbeftüubuug Regel, ©elbftbeftäubung fiubet nur auSnahmžmeife ftatt, wie fdjon auS ber Sage ber ©taub» gefäße jur Rarbe, fowie barauS heroorgeljt, bafs bie Rarbc fdjon früher empfängnisfähig wirb, ct)e bie Staubgefäße fich öffnen. GS ift eine befautite Stjatfadje, bafS bie Dbfternte unt fo beffer ausfällt, je eifriger bie Bienen bie Blüten beflogcn haben. SBenn alfo bie Bienen burdj Sluwenbuug biefeS giftigen RfittctS getöbtet roerben, fo roitb audj bie Dbfternte nur gering fein. Rfag audj bcr Stpfetbtütenftedjer burd) biefe Riittet Oer» l)iubert roerben, bie Btiite ju jerftören, fo ift bodj ber Sdjabeu oiel bebeutenber, als ber Ritten. GS ift batjer brittgeitb ju warnen, trotj ber Gmpfeljtungen, biefe Rfittel jttr geit ber Blüte aujuroenben. SBo bagegen ber Stpfel* unb Bftaunteuwidter itt Oer» berblidjer Rienge haust, fönnte man nach ber Blütejeit einen Berfudj machen, jebodj wäre große Borfidjt aujuroenben, bamit feine Bergiftmtg oon RJenfchen unb ^^ieren erfolgt. 9Jr. 5. — 1892. 3tnftr£ Wint&fdian. Seite 30. Aufmunterung mr änpftomung uon fjonipflamcu in öffcntlidjcn Anlagen. (Sdjlufž.) Sitbcrn nun aur gemeinfdjaftlidjen Verbreitung uon Honiggcmächfen f)iemit aufmuntern möchte, mili id) mich für heute fpeciell nodj einmal an bie SanbfdjaftSgärtner unb an alle foldje menben, melche mit bem Anlegen öffentlicher Spiä^e uub fonftiger gärtnerifdjen Anlagen ju tfjun haben, uub mödjte fie bitten, bei Anpflanzungen oou Säumen, Sträudjera unb Slumen boch audj 9iiidfid)t auf folche Arten ju nehmen, melche ben Sienen oon 9fu£eit finb. GS mirb ihnen burdjauS nicht fdjmer fallen, bergleichen ©eroädjfe gefchidt audj unter bie nidjt fjouigenbeit mit unterjumifdjen, fo bafs fie aud) iljreit 2heü 5ur Hebung ber Sienenjucht beijutragen bermögen. 9)?it meitläufigen Natljfdjlägeit mag idj für ben Augenblid niemanb behelligen, fonbern nur eine Anjaht foldjer Siettengemächfe nennen, meldje in erfter Neifje hier Seadjtung Oerbienen. Son ben Säumen finb eS oor allem bie Sinbe, ber Aljorn unb ber Sogelbeerbaum, unb oon (Sträuchern ber Sigufter», ber HafelnufSftraudj, bie GorneliuSfirfche, oerfdjiebene gierfträudjer, mie ber Johannisbeeren» unb ber Sdjneebeerenftrauch, meldje bie roeitefte Serbreitung Oerbienen. Sei ber Sittbc fommt eS fächlidj barauf au, recht oerfdjiebene Arten, toeil biefe ju Oer» fdjiebeneu Reiten blühen, 51t pflanzen, ebenfo audj, bafs biefe bie oerfdjiebenften Stanborte erhalten, inbem auch biefe eine Oer» fdjiebene Slütejeit jur golge tjaben. Som Ahorn gilt baSfelbe, aud) ift biefer uodj »nichtig, roeil fidj auf feinen Slattern in mandjen 3af)reit ein reid)lidjer Honigtljau einfteßt. Ser Sögel» beerbaum ift megeu feiner tjübfehen rotljeit grüdjte ftetS eine 3ierbe ber Anlagen uub mirb oou ben Sienen iu mandjen Sahren überaus gut beflogen. Ser Sigufter, menu er audj nidjt gcrabe 311 ben fdjönften Sträucheru gehört, läfst fidj bodj fehr leidjt unter biefelben mit einhalten, bann ift er audj eine gute Hcdenpflanje, ja fogar als (Sinjelpflanje fteljt er, roenn gut gebogen, redjt Ijübfdj. Sie GorneliuSfirfdje läfst fidj leidjt 31t fdjönen Säumten jiefjen unb aud) 31t Heden Oer» menben unb btiiljt fdjou im jeitigften griiljjaljr; ebenfo frith finb aud) ber Hafelnufsftraudj unb bic Saalmcibe. Seibe laffen fidj bei richtiger AnmenbungSroeife gait3 gut in größeren ©e» fträudjanlagen mit unterbringen. Sie 3ier»3ohanni§beerarten finb fd)öitblül)cnbe gierfträudjer, fo bafs iljr Unterbringen nidjt fchmer ift. Sie traubenartige Sdjneebeere, 311 ben allerbefteu Honigfträudjern 3äljlcttb, bliiljt beu ganjen Sommer unb Herbft unb ift roegen iljrer Ijübfdjeu roeißen Seercn eine $ierbe ber Anlagen. SSo cS gilt, einen trodciten Abhang 31t befleiben, ba ift ber JeufelSjroirn (Lycium barbarum) mit Sortljeil 31t oermenben. S011 Stauben gibt eS eine ganje Sln^aljl 90115 oortrefflidjer Houigpflaujcn, bie fidj überall oor ben ©eljoljanlagen ober audj für fid) allein auf Seete, iu ©ruppen auf Nafeit unb bergleichen anbringen laffeit; genannt feien nur bie oerfdjicbcitcit Anchusa-, Aquilegia-, Origanum- unb Veronica-Arten, bie Kafteniuii^e, ber Sfop, bie fgrifc^e Seibenpflaitje, bie Kugelbiftel (Echinops), bie Üttaloe ober Stodrofe. Unter ben Sommcrblumen finb bie Nefebe, bie Phacelia, ber Sradjenfopf uub noch mancherlei anbere fehr ergiebige Sienenpflan3en. Crocus, Schneeglödchen, Kaiferfronen unb noch SQr oiele anbere Knollen» unb groiebelgcroädjfe beden fchon im grüfjjahr ben Jifch ber Sienen unb ließen fich burch eine forgfältige Sermehrung oiel mehr, als bis je§t geflieht, oerbreiten. Außer ben genannten ©cmächfcn gibt eS aber uod) eine ganje Üftcnge anberer guter ^»onigpiflanjcn, 1111b aud) unter ben Sdjlingpflanjeu gibt eS roelche, bie gut Ijonigen. Söenn cS baher bem ©ärtner nidjt an gutem SBittcit fehlt, fo mirb er eine gar ftattliche 3al)l foldjer ^iergemädjfe, bie aud) gleich» jeitig Siencnpflau3en finb, in ben öffentlichen unb fonftigen gärtnerifchen Anlagen mit anpflanzen fönnen. Sergleidjen Anlagen gibt es nun aber in jeber Stabt, nub loo fclbige nodj nidjt oorljanben finb, roerben fie mit ber $cit nod) fornmen. Sobalb nur ber ©ärtner erft auf bie Sache eingeht, biefer näher tritt, roirb er finben, mie ungemein oiel er jur Se-reidjerung ber Sieiteumcibe, 311t Hebung ber Sienen3udjt bei» tragen uub mie leidjt er mit beut Sd)öucu and) baS 9Ji'Hj» liehe oerbittben fann. Sfriebr. ftuef in ber „Erfurter illuftr. Oartenjeitung". 1300 ^icncnnnljrpflmucn ttad) £liitncifT Stnntiort unb Jroburtimtät. (24. 3ortfe(}ung.) Lairx = Abies larix. X Laserpitium pruthenicum (Selinoides), ßaferfraut, 11m- belliflorae, 6-7, h, 111, Ha, H"-Lathyrus aphacus, Atfer»Patterbfe, papilionaeeae, 6, 7, Ii, III, Ha, §ü. — hirsutus, rauf)l)aar. Patterbfe, pap., 6, 7, h, I, Ho, $ü. — nissolius, uiffolifdje ^Jlntterbfe, pap., 6, 7, H, I, Sg. — odoratus, moljlricd). Siottcrbfe, pap., 6, 7, h, I, ©a. — palustris, Siimpf»$ßlatterbfe, pap., 6, 7, Ii, 1, Sit. — pratensis, 2Biefen»f}3latterbfe, pap., 6, 7, H, I, 21$i. — sativus, efsbare ^latterbfe, pap., 6, 7, H, I, fu. — silvestris, 2Balb=Siattcrbfc, pap., 7, 8, II, I, Ski. — tuberosus, GrbnufS»SIntterbfe, pap., 6, 8, Ii, I, a, S. O Lavandula vera, edjte Sabenbcl, labiatao, 6, 8, H, IV, ©a. O — s]>ica (officinalis), gemeine Saocubcl, lab., 7—8, H, IV, ©a. Lavatera kaschmiriana, Stauben»Snppel, malvaceae, 6—8, H, p, III, ©a. — thuringiaea, Sljüriitger Soppel, malv., 6, Ii, p, III, ©. — trimestris, Sontmer»Sappel, malv., 7—9, H, p, III, ©a. O Ledum palustre, Suiupfporft, ericaccae, 7—9, H, IV, lo. JpiPicn. aFlittel, bic Trainer Sieitc jur borjiißlidjen £>oitift. biene ju marfjcn. — Als foldjes nennt Oertli, «ßräfibent beS SereiucS ©lamer Siencufreitube (iu ber „Sdjioeijer Sienen» geitung" 1891, 9?r. 12), oon iljin erprobt, baS Giiltucifeln beS SorfchmarmeS balb nach beut Anlegen, rooburdj bie meifellofeu Sienen auf ben 9Jhitterftod 3tiriirfgeljeu. AuS biefem erfolge nun 3 bis 5 Sage fpäter ein äufjerft flarfer Nadjfd)wnriii (mit junger Königin), ber orbnuitgSmäßig gefafst mirb. Gin foldjer Sdjroarm baue nur Arbeilermaben, brattdje großen fftaurn 3ur Gntroitflung (bergt. Seljanblung ber Smerefcr Slälterftöde im „SUuftr. SienenjuchtSbetrieb", II. Sanb, 1892), merbe aber ein prächtiger .^onigftocf. SaS ginben unb AuSfaugen ber Königin anS ber Srattbe beS angelegten SorfchmarmeS, nadjbem man biefen in einen offenen Korb ober 9?otl)faften abgefdjüttelt uttb fpäter unter mehrmaliger SBafferbefprifcung auf ein toeißeS Sudj auSgefchiittet hat, geht leicht oonftatten. Ste 3n6ranbfc^uttg bes morgen Rappel» unö anberen £>olješ itt ben Stauchapparaten, ber ©moofer ze. be» wirft gloel«ftiefel6ach („Störblittger fflienenjtg.") in praftifc^er Seife. Sr begießt bag föolj im gefüllten SKauchapparat mit einer 2/tifchung uou Spirituš uttb petroleum, jüttbet biefe mit beut Streichholj an uub läfst fie fotange in heiler glamme brennen, biš fie oou felbft erfifc^t. Sann glimmt baš |>olj ficher biš auf ben ©ruttb auš. Staft» ober Sfßarmbnu. — Sie amerifanifche fflienen* geitung „©leattigš" ftellte au ihre A6onnenten bie grage, ob ftatt» ober Sarmbau oorjujiehen. fflon ben eingegangenen 18 Antworten empfehlen 11 ben ftaltbau mit jaljlreicheu guten ©rünben, 7 erffäten ben Uuterfchieb unwichtig, aber nicht eine Ättfjerung fiel ju ©unften beš Sarmbaueš. Sie @ng» länber uub Amerifaner, fotuie bie granjofeit haben faft burch» luegš ftaltbau»AuffteIliiitg. Sic ffliene als Söappcnbilb. — Über bie Seoifen unb SJtottoš beš fpätercu SJtittelalterš hat ÜJtinifter 0. !Haboiuig im 3al)re 1850 eine iutcreffante l)eralbifd)e Stubie oeröffentticht. ffleibe fflenennuugen (Seoife unb SJtotto), fowie aud) bie frühere fflejeid)nung „ömblent" werben häufig in gleicher Seife ge» braudjt; beffer loenbet titan ben Stamen „Seoife" nur ba an, wo bie Sorte in fflcrbinbuug mit einem fflitbe erfcfjeinen, bie ffletteunung „Sinblem" bejeidjuet bann bie bilblidje Sarftellung, beit ©prudj ohne fflilb nennt man „SJtotto". 3n beu Seoifeit beš fpätercu SJtittelalterš fonnnt aud) bie ffliene iu eiujetneit gälten atš ©innbitb oor. Atš ffleifpiete fönnen bieuen: 1. Atš Sl)iubol beš tapferen ©iititeš: (Sine ffliene auf einem ©d)itbe mit beut SJtotto: „Cominus quo minus" (3e {(einer, befto näher). 2. Atš Sijmbol ber Siebe: Sine ffliene auf einer ffllume, mit bem SJtotto: „Una sin mas" (Stur bie eine). 3. A(š ©hmbot ber fflorficht unb ftlugheit: Sitte ffliene fucht eine ffltüte, mit bem ÜDtotto: „Ut prosim- (gum Stußen). (Seoife ©ioüanni fflottijellaš.) 4. Alš ©t)m6ot ber fflerfchwiegenheit: Sin fflienenforb mit bem S)?otto: „Nul n'en penetre le secret" (fflor jebent oerborgen). S—. ßtqmologifthes. — gür „ffliene" hat bie hebraifche Sprache ben Stamen „Seborah" (bie ©chwärmeube ober bie itt Schwärmen giehenbe), jugleich auch djaritatioer grauenname; für „£onig" hat fie baš Sort „Debusch" (baš fflerbidte, ber üerbicf)tete .ponig) unb „nophet suphim" (Srgufš ber Sabeit, ber fließenbe Zottig, £>omgfeitn, Sungfernhonig). Alš Opfer» gäbe biirfte Weber ber fwnig, noch etwaš mit §onig gu» bereitetes gebraucht werben, weil ber |>ouig wie ber Sauer» teig eine ©äl)rung oerurfadjte. 8m talntubiidjen Sprad)ge6rauche bebeutete baf)er baš geitwort „dabusch" „fäuern" (Scot), „Steuhe6raifcheš unb djalbäifdjeS Sörterbuch", unb bie ffle» merfungeit oott gleifcher, S. 439). Sa reiner gwitig fich fange erhält, fo erfdjeint eš jweifelljaft, bafš „Debasch" aud) ben Sraubenhonig (Sirup) bejeichne, wie itn Arabifcfjen „Dyps". S—. Schreibfehler. — 3n meinem Artifel „Sie Ameifenfäure" (Str. 4, Seite 30) hat fich finnentftellenber Sd)reibfel)ler eiiigefd)lid)eit. ®š foil in ber jweiten unb britten geile oon unten nicht heifjen: „So aber fommt bie Ameifenfäure ober baš ©ift her, baš im Stengel ber fflrenneffel fich befinbet?" — fonbern eš mufš heißen: „So aber fommt bie Ameifenfäure ober baš ©ift f)cr, baš im Stad)el ber fflienen fid) befinbet?" SRutf^inf. 3 ii v beu S n f c r a t e n 11) e i t i ft bic 91 c b a c t i o tt n i d) t o e r a it t tu o r 11 i d). jotflbolin ft.. Btobil-gtentniudjt uerfäuflid) . . A. 50 fr. 6. SB. ober 90 Jotter, jfidedjismus ber gicuenjitdjf bto. . . k 36 fr. ö. SB. ober 60 <ßf. IJJerfafi «on „gmfiers ÄKunbfdjau". |(nfcr lliciaufiicirljuis fiir Jmkcr luivb kitMtrnloN abgegeben. (<> r a i> c n t) o r ft, i 1' o n a cli, r c u fi c n dritte, ncubcarbcitete Auflage von Prof. Peckuel-Loesche, Dr. IV. Haacke, Prof. IV. Marshall und Prof. E. L. Tasclicnberg, mit über igoo Abbild, im Text, 9 Karten, igo Tafeln in Holzschnitt u. Chromodruck von W. Kuhnert, Fr. S/echt u. a. ISO Lieferungen zu jeöo Kr. —10 Halbfranzbändc zu je g Fl. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig u. Wien. r________ franco gegen franco Jlrrlafl tnm „JImkrrs itnitbrrfjun". (Grote gmten-(£trtMiflcmeut oon felecttonšioeife gezüchteten, jur Slušfutjr geeigneten Königinnen reinfter italieu. SRaffe beš Lucio Paglia zu Castel S. Pietra (tmilia) in Italien, Söefi&er beš gröfjteu üom König oon Italien breoetierten Slpiariumš. greife iu 9teid)öntarf (1 8tm. = 60 ffirenjer ö. SB.): 91pri( SDtai 3 Uli i «Uli Slug. Sept. Dct. 6.40 6,— 5.60 4.80 4,— 3.20 2.40 12.80 12.— 11.20 9.60 8,— 6.40 4.80 16 — 15.20 14.40 12.80 11.20 9.60 6.40 (Sine frndjtbnre Königin mit S3egleitbienen @inSd)toarm 0. */j Ko. n n n t „ LUcfcr^Scbiitgungcit: 1. Stile Söeftetlungen merben in Europa franco ausgeführt gegen SBoranš» Zahlung mittelft Sßoftamoeifung. 2. gebe auf ber Steife tobt angelangte Königin toirb, fattš man fie zu» riieffenbet, fogleid) burd) eine lebenbe crfe(jt. 3. S3ei einer SBeftetlung oon mehr alš SRm. 40,— mirb ein Sconto oon 5"'0, bei incljr alš Sint. 80.— ein Sconto Oon 10°/o gcioätjrt. ben aJiouaten September uub Dctober toirb fein Sconto geroätjrt. 4. gilr 6 int Sept. beftellte Königinnen galjlt man nur 9im. 12.80, fiir 12 9?m. 24.—, für 6 im Dctober beftetftc SRm. 10.40, für 12 9tiu. 9.60, für 6 Srfjtoärme oou Va Kilo im Scplember SHnt. 32.—, im Dctober 5Hm. 28.—, für 12 Sdjloärme oon »/« Kilo im September Dim. 48.—, im Dctober {Km. 40.—, für 6 Sd)ioärme Ooit 1 Kilo im September 9tm. 40.—, im Dctober fRm. 36.—, fiir 12 Sd)ioänuc öoit 1 Kilo im Sep» tember 9}ni. 64.—, im Dctober 9im. 56.—. sind) fiottig unb üUadjS ift billigft öerfäuflich. ßf xx Xj a X t: SBiditinteit ber Srutneft-Cfrrocittrung im Rrfiöinfir. — ®n Sc^roarm im SJtai -- ein guber £>eu. — Sic TOcijcirrantfjcit. — Suchen fiefj bie Bienen, beoor Re ftfjmärmen, eine neue SBo^nung? — ®ic i|Jer(önIicf)teit be« i8icnenäüd)terä. — 33ie tiatäflinif^e »iene. — eine neue @cfaf)r für bie Honigbiene. — Stnfmunterung jur Slnpflanjung oon ^onigpflaiijen. — 1300 »ienennä^rpflanjcn nadj ©Itttejeit :c. — Stpiftica: Stittet, bie ftrainer »iene jur oorjiiglictieii .fionigbiene ju nmd)en; 2ie 3n6ranbfe&ung beä morfdjen SJJapliet^ unb att= beten Jpolje« ; Salt» ober ffiarmbau; Sie Biene aU SEapl)en6iIb : ettjmotogii'ifjeä; Si)rei&= fehler. — 3nferate. Serantmortlicher iHebacteur: St- 3iofchüg»3fothichüg. Serlag beš Krainer Jianbclšbienenftanb zu SBeijelburg. 93udjbru f fl) a it. 2Ulqcmemc 2TItttbeilvxngen über fnitli- imii ijiuismittlifiiiiift, (ObII- uiiii (')iirtriilniii. 189ii l^ri-eelßurg, ben 1. jKTat. M 5. Engerling uub 9)iaultimrf. Jin Sanbroirt treibt bem „©djroeijerifdjen gentralblatt für Sanbroirtfchaft": 1. Seiten §erbft führte midj ein Sefanntcr auf eine Sßiefe A, roeldje bie ©ngerlinge fo oollftänbig ju ©runbe ge« rietet Ratten, baß man ben Stafen abheben unb mit bem guße roegfdjarren tonnte, ©ie ©ngerlinge ha*ten auf bem größeren Seil ber SBiefe fämtliche SBurjeln abgefreffen. ©ie Pflanjen roaren infolge beffen natürlich abgeftorben, unb oon einem Grtrag fonnte felbftoer« ftänblicfj nicht bie Stehe fein. Shatfächlid) rourbe ber größte Seil ber sißiefe niebt gemäht, roeil einfadj nid^tS mehr ju mähen ba roar. ©aß bie buchftäblid)e Vernichtung biefer SBiefe roirflid) burch bie ©ngerlinge herbeigeführt roarb, ließ ftd) beftimmt nachroeifcn. ©e« naue gähluttg an fecfjS oerfdjiebenen Steßen ergab 14—20 Stiid auf 1k Quabratmeter, alfo 56—80 ©ngerlinge auf 1 Quabratmeter. ©ie ©ngerlinge faitben ft- WeVwW- 3>ii m p fett beß gutters. ©ebämpfteS gutter ift nur für Ntaft* oic'h unb für 9JtUc{joieh *u empfehlen, gür lebhafte unb ätrbeitS» tiere ift es ju reich- Sefonberen Sßert hat baS Sümpfen, um geringe gutterfioffe fdjmacff)after ju machen ober oerborbenen bie jdjäblichften SBirfungen ju nehmen. Körnerfutter braucht nur jer» fleineit (gefdjrotet) ju roerben, namentlich für Sfetbe, Ninber unb Schafe, um leicht oerbaut ju roerben; nur fd)immelige, bumpfige unb branbige Körner muß man unter §od)brud bämpfen, aber nicht ju lange (eine Stunbe genügt bei etioaS mel)r als 100 ©rab GelftuS). Sie Körner fmb bann ftifd) roarm mit grobem £>äcffcl ocrmifd)t ju oerfüttern. Kleienfutter foil man nie bämpfen, fonbern trocfeti ober gefocht (in ©uppenform) oerfüttern, ebenfo audj bie gutterfuchen nicht, außer, um j. S. baä fd)äblid)e Senföl auS ben NapSfuchen ju ent« fernen, ober roenn bie gutterfudjen angehimmelt unb bumpftg ftnb. Nohfutter roirb nur bann gebämpft, roenn eS fehr ^art unb grob» ftengelig ift; baburdj roirb gehädfeltcS Nojjfutter fd)madl)after unb oerbaulicher. Nohfutter barf aber nur bei geringem Srud unb audj nur furje Seit gebämpft roerben, um an Näljifraft nidjt ju oerlieren. ©egett btn Sitrrfjfall ber neugeborenen Kälber. (Sin Sanb« toirt fdjreibt: ^d) hatte früher oiele Serlufte an meinen Kälbern in« folge uon Surdjfall ju bcflagen. Stuf ben Nat einer alten SauerS» frau befolge idj feit einiger $eit folgenbe» Serfaljrett: ©leich nach ber ©eburt nehme ich baä Kalb oon ber Kuh, binbe eS an, laffe bie Kulj melfen unb gieße bem Kalbe eine große Saffe coli Milcb lattgfam, Sdjlud für Schind, in ben £mlS; bieS ift aUerbingS eine feineSrocgS fchoite Slrbeit, ba baS Kalb naß unb fdjmierig ift; biefelbe toitb aber burd) ben barauS fich ergebenben Sorteil oielfältig aufgeroogen. Sann Befommen bic Kälber oier SBod)cit lang Bolimild), uub ^toar iit ben erften 14 Sagen uiermal, fpäter nur breimal täglich. Sluch bürfen bie Kälber in ber erften Seit nicht ju oiel ju trinfen haben, in ber erften Sßochc fogar nur Ijalb fatt. Nach 4 SBodjen befommen bie Kälber entrahmte Milch. Sobalb bie Siere ju freffen anfangen, gebe ich ihnen gutes $eu (bamit nichts umfommt, in einer Naufe) unb ctroaS trocfeneS Sd)iot. greffen bie Kälber orbentlidj, bringe ich fte gern in einen SaufftaU. 3d) Ijabe unter beti ca. GO Kälbern, bie ich feitbem auf. gejogen Ijabe, feinen SurchfaQ roieber gehabt. Sie erfte Milch (colostrum) ift »on ber Natur baju beftimmt, baS fog. Sarmpedj, 3tuS= feheibungen ber Särmroänbe, aufjulöfen unb bie ©ebärmc ju reinigen. Sie Serabteicljung biefer erften ÜJtuttcrmild) an baS Kalb barf audj bei ber Stufjudjt burd) Sränfen nie oerfäumt toerben. Sa§ ©rünfutter ift Beim Ninboieh eigentlich baS ^auptfutter, jumat alte nährenben unb wichtigen Seile ber Sftanjen, roie Slätter, Blüten, Knofpen nicht oerloren gehen, roie bei ber SürrheubeTettung. 2Jtan giebt baS ©rünfutter möglichft frifch unb nicht ju große SKengen auf einmal, nur ganj junges ©rünfutter roirb mit Stroh geljäcffelt. Saš täglich eingefahrene ©rünfutter muß man bis jum ©ebraud) an einem fühlen Orte möglichft flach ausbreiten, bamit es fühl unb frifch bleibt, gür Sfetbe unb Schafe ift jeboch alleiniges ©rünfutter obne Srodenfutter nicht geeignet. Set Uebergang Bon ber 2rorfenfütterung jur ©rünfütterung unb umgefehrt hat nur ganj aHmählid) itattjufinben, benn bei plö6= lichem fflechfel erteiben bie Siere fehr oft SerbauungSftörungen. ©rün* unb Srodenfutter müffen bann in $ädfelform oermifcht roerben, allmählich roirb baS eine ober baS anbere ganj roeggelaffen. Kafiricren ber £engftfof|fen. SaS fächftfche SanbftaHamt Mori^ bürg fpricht ftch in einer 3Jtiüeilung an bie föchten Sferbejüchter über ben richtigen geitpunft beS KaftrierenS ber §engftfoh!en, fobalb nicht bie Sl&fidjt oorliegt, ^uchthengfte ju jiehen, folgenbermaßen auS: Sielfach finbet man noch bie Stnficht oertreten, baß eS oorteilhaft fei, bie §engftfol)ten erft nach bem jroeiten Saljre ju faftrieren. Stner» fanntermaßen ift bieS aber irrig, benn je fpäter eine Kaftration oor» genommen roirb, um fo fdjroerer ift fte für baS Sier ju überftehen. ©me rechtjeitige Kaftration unterftü^t bie ©ntroidelung in bie Sreite. Nichtfaftrierte gehlen bagegen roerben leicht übermütig, geroöhnen ftd^ allethanb llngejogenheiten an unb jiehen ftclj bei ben häufig ni§t ge» nügenb geräumigen Staaoerhältniffen Kno^enfehler aller Strt unb überangeftrengte Jginterfeffeln ju. Stuten, tuelthe nitf)± faugen taffen toollcn. ©ine folche Stute muß burch Sremfen, Knebeln u. f. ro. jum Stillhalten gejroungen roerben, baS gohlen muß an baS ©uter gebracht, ihm bie Si?^ ins ^IJtaut gehalten unb bann baS ©uter gemolfen roerben; erjroingt man bieS nicht, fo muß bie Stute gemolfen unb bem gölten mit einem Söffet bie Milch beigebracht roerben, bieS muß aber im Slnfang öfters gefdjeljen. 3ft bann bie Stute gejroungen roorben, baß fte baS gohlen faugen läßt, unb giebt biefelbe roenig Milch, fo muß bem gohlen öfters gute Kuhmilch oerabreidjt roerben, bis baSfelbe getiffene ©erfte unb etroaS §a6er, butd)einanber oermifcht, frißt. -- ^il'djtmrffdjaft. Neinhaltung ber Käfefefler unb äRtlihfcner. ©S ift befannt, baß eine Menge sJJtilch» unb ©ärungsfehler in ben Milch« unb Käfe= feHern burch oerfchiebene Schimmel« unb Spaltpilje heroorgerufen roerben. Sie Schimmel» unb Spaltpiljfeime, bie Urfachen biefer Stäben, haften, bem Sluge unftdE)tbar, an ben SBänben, Sielen, §olj« geräten, felbft an ben Kleibern beS MolfereiperfonalS. ©ineS ber oor« jüglidjften ©egenmittel ift bie fdjroefeltge Säure, roel^e burch Ser» brennen oon Sdjroefel in ben betreffenben Näumen leidet erjeugt roer= ben fann. Sie Siljfeime fönnen aber nur bann jerftört roerben, roenn bie Suft in ben betreffenben Näumen einen beftimmten geuchtigfeitS-grab tjat; in trodenen Näumen ftnb fte fdjroer jerftörbar. Matt muß alfo in ben betreffenben Näumen oorerft mit 2Bajferbampf eine feuchte Suft erzeugen, roaS bei SBarmroaffetheisungen ober §eijungen mit Defen unb SBafferoerbunftungSanlagen leicht gefchehen fann, fonft aber burch §mftettcn oou ©efäffen mit heißem SBaffer 2C. auch auSgefühtt roerben fann. Nad&bem biefe geuchtigfeit in ben Näumen fjergeftclh ift, roirb bei gefd^loffenen genftern unb Shüren fo lange Sdjroefel oer^ brannt, bis ber Naum mit einer fchroefeligen Sitnftmaffe, ähnlich einem leidjten Naud), erfüllt ift. Man läßt bann biefeS ©aS einige Seit toirfen, öffnet bann bie genfter unb Shüren unb lüftet bie Näumu grünblich auS. Nebftbem empfiehlt eS ftd) fehr, jährlich roenigftenS jroeiinal (grühling unb §crbft) oor Beginn einer Saifon unb 'roenn bie Käfcfeller entleert ftnb, bie Sielen unb Söänbe mit Kalfroaffer auSjuftreichcn. Mau benüfct hieju 25—50 projentige Kalfinilih, roo« burd) eine Menge Siljfeime jerftört roetben. — Sie KäfefeHer« unb Milcf)fammcrboben füllten oon 3^it ju tüchtig auSgeroafchen unb mit einer ©rcolinlöfung auSgefpült roerben. ÜJtan oerroenbet ^te^ti 1 ©ßlöffel noli Sreolin auf 1 Siter SBaffer. SaS ©reolin fann in ähnlicher Mifdjung auch für Säuberung oon Ställen (Soben, SBänbe, Sielen, Krippen) angeroenbet roetben. Sa8 SlttSlaufcnlaffcn ber ÜWildj, roie eS juroeilen bei Kühen beobadjtet roirb, ift, roenn an allen Strichen oorfommenb, unheilbar. SBirb eS nur an einem Strich oorgefunben, fo ift bie betreffenbe Kub nod) als Melftier ju halten, inbem man baS betreffenbe ©uteroiertel oeröbet, roie matt folcheS auch t^ut, roenn eine tiefe SBunbe einen ©uterteil getroffen bat unb aus folgern Milch unfreiroillig ausfließt. Surdj ©infprifcen oon oerbünntem, eoentueü roenig ober gar unoerbünntem, Salmiafgeift in bie Srüfenmaffe beS ©uteroiertelS roirb bie Seröbung beSfelben möglich gemalt. Sann roirb bie Kuh nur noch in bret SBieiteln beS GuterS Wil genfter uerueht fich ber ©eruch fdjnell unb übt roenigftenS bann leinen fcf)äb» liehen (Sinflufe auf bie Jgüljner. -- «Äausuurtfdjaff. @ute8 ^teif1!' ®a§jenige gleifdh ift am juträglinreichenb ftarfeS Tier fann oiel, fehr oiel freffen; uerbaut cö bann auch gehörig, fo roirb c8 auf natürlichem SBege fett, bleibt babei gefuttb unb liefert auch gute« Sleifth- Tie ©üte beö ^rU'ifdjeö beruht inbeffen nicht barin, baf; ba8 gett in großen Seichten abgelagett ift, fonbern baSfelbe mufs jroifchett ben gleifchfafern liegen, fo ba^, roenn man baS fichtbare gett entfernt, baburd) guteS gleifch nicht fettarm gemacht roirb. Ta8 befte gleifch liefern gut auBgcmäftete, auSgc« roachfene, im erften SebenSjahre faftrierte Dchfcn, roenn fte 4—5 3ahre alt gcroorben ftnb. Studh ba8 gleifch uon oorjüglich gemäfteten, 4 bis 5jährigen fiiiljen, roelthe nicht tradjtig gcroorben ftnb, ift fel)r gut. Solches gleifch liefert fräftiße Sraten unb guteS Sicbfleifch- Stltcä gleifch ift meift jäh unb faftloS, fchroer uerbaulich, liefert aber beffere Suppen. ©ute8 gleifch erträgt baS Jtocben, ohne ftch jufammenju« jiehen unb an ©eroicht ju ocrlieren, roährenb )^lcd|)tc8 gleifch ein« fchrumpft unb oerfällt. 2)ie »rrttfttbung beS tH^abarbrrS in ber Äiidje. @6 ift ju ocnüunbern, bafe ber ittt)abarber, baS erfte junge ©emüfe im grül)jal)r, noch fehr roenig fultioiert roirb. Tie fleifmigen Slattftiele liefern ein Äonipott, rocltheS einen angenehm fäuerlidjen ©efehmad hat, uerbau« ungSbeförbcrnb roirft unb befonberS barum angenehm ift, roeil e8 einen @rfafc für baS ju 6nbe gehenbe ffiinterobft' bietet. — Tie S*fknjc macht roenig Slnfprüdje an Soben unb Stanbort, fte gebebt in jebem flemäfeigten ftlima, befonberS in leichtem, gut gebtingtem Soben. Wan fann fie 15—20 $ahrc lang erhalten, roenn matt fte jährlich im $»crbft etroaš biingt unb im SBinter gegen groft mit Saub, Steiftg u. f. tu. bebedt. Ter Slütcnftengel, roeldjer fid) im Wai »eigt, ift am jroect« mafeigften ganj ju entfernen. Tie ©ntroidelung beSfelben beeinträchtigt biejenige ber Slattftiele. — Slprit, sJJtai unb Quni ift bie geeignete Seit jur Senu^ung beS 9thabarber in ber 5?üd>e. gür jebe Slrt ber Serroenbung roirb erft bie bünne äußere §aut uon ben auogcn>ad)fenen etroa 30—40 cm langen Stengeln abgcfd)ält, le&tere in 4—5 cm lange Stüde gefchnitten unb mit SBaffer gefocht. 3u Ä o tn p o 11 nimmt man auf lh kg Sthabarber 250 g 3uder uttb eine fleine Taffe SBaffer, roorin man ihn in ungefähr V* Stunbe roeich focht. Tann macht man ben Saft mit etroaš itartoffelmel)! ober Äraftmeljl (10 g ungefähr) fämig unb färbt ihn nach Setieben mit einigen Tropfen Cochenille. ©troaS gUroncnfchate ober 5?ancl)l oerbefferit nodj ben ©efd)inad. Ter tftahm ber Wild) bilbet ein gutes Nahrungsmittel für franfe, fd)toache unb alte Seutc, beffer als Sutter, ba ber Stahm noch oiel mehr flüchtige Dele enthält, ^erfonen, roelche Neigung jur Slufi* jehrung haben, bejahrt ftnb unb an falten güfecn leiben ober fd)lcd)t oerbauen, befommt ber ©cnufj oon Staljm befonberS gut. -"W- unb §artcnßau, ^fumcnpftcflc. Slufbetoahrcn beß Cbflrß im Sommer. SBclchen ©enufi bietet an heißen Soinmertagcn ein frifcher Slpfel ober eine füjjc, faft» rci^c Sirne! Stber gerabe ju biefer ^ahrcSjeit finb roir an rocrtuoUen grüdjten arm; bic neuen finb noch nid^t reif, bie alten aufgebraust ober infolge mangelhafter StufberoahrungSntethobcn uerborbcit. ^ier gilt es thatfräftia einjugreifen, um Slepfel unb Sirnen in frifd)em unb ooBfaftigcm Suftanbe ju erhalten. Wit eintritt roärmerer SBit« terung fangen erft bic größten Sdjroierigfeiten an. Ilm bie grüdjte in gutem Šuftanb ju erhalten, giebt c3 nur ein Wittel, bie Stnroen« bung nieberer Temperatur. Sei 0° ober roenig bariiber bleiben bie grüchte faft unoeränbert; fte fehrumpfen nii^t ein, fehreiten aber auch in ber Steife faum uoran. ^n toärmer gelagerten Früchten getien un< unterbrochen mehrere ScbenSoorgänge oon flatten; uor allem eine leb* Ijafte Sltmung, roobei ein beträchtlicher Teil beS uerbraucht roirb. Ter Neifcuorgang, b. h- ber natürlidjc Sebenälauf ber gellen, fd)reitet rafchcr ooran, SUtcrafdjroäche unb Tob treten früher ein. gerner uerurfa fruchtbarfeit feljr fc^nell IjerauS. Die geroö^nlic^ften Urfacfjen bei ju ftarfroüdjftflen Säumen ftnb: ju tiefeg Sflanjen ber Säume, nadj* träglicheS Slnljäufeln oon Grbe um ben Stamm, Ueberbüngung ber Säume, falßher SBinterfdjnitt, Unterlaffung ober falfd)e Ausführung beS Sommerfdjnittel. Sei reichlich blüfjenoen Dbftbäumen, roelche boch nic^t tragen, ift (oorauSgefefct, baß fein groft bie Slüten getötet hat) meiftenS ber fdjlechte Grnäf)rungSjuftanb fdjulb. Uluhett bt8 Än&äufelnS. Daš Slnhäufeln ber Säume fann unter Umftänben recht gut fein unb tourbe bamit fchon mancher franfe Saum gerettet. §at man einen fchtoachroüchftgen tränflichen Saum, toelcher burcfjauS nicht treiben roitt, fo macht man ihm in ber §ölje oon 15 bis 20 cm über bem Soben, in ber Entfernung oon 2 bis 4 cm oon einanber, SängSfdjnitte, unb jtoar oon oben nach unten, in ben Stamm, roelche bis auf ben Splint bringen bürfen; ber Saum toirb bis jur §öhe ber Schnitte mit guter ©artenerbe angehäufelt unb bilbet bann gerne SBurjeln, roelche bem Saum neue Währung ju* führen unb ihn baljer ju roeiterem gruchtertrag oeranlaffen roerben. Mittel gegen Üßefpen unb anbertß Ungejtefer. Sin Dbft» jüdjter fdjreibt: ^n einem ©arten, meieren ich beforge, ftehen jroei Steineclaubenbäume, ber eine frühere Sorte, ber anbere fpätere; bie frühere Sorte rourbe nun oon Sßefpen berart mitgenommen, baß nicht ein einjigcS Stüc! genußreif rourbe, ber Saum roar ben ganjen Dag oou einem Schroarm biefeS UngejieferS umfehroirrt. Stun rooUte ich ben jroeiten Saum nicht fo ohne roeitereS biefen Stäubern jufommen laffen; icf) griff ju bem einfachen Mittel, Slpotfjeferfläfcfjdjen unb fliegen» gläfer mit gueferroaffer an bie Slefte bes Saumes aufjuljängen. DiefeS tourbe mit Erfolg gefrönt, fo baß im Saufe eines StadjmittagS 400 Stücf als ©efangene unfchäblich gemacht roaren, bie ©läfer rourben geleert unb oon neuem aufgehangen, aber am nächfien Morgen rourbe mir eine noch größere greube ju teil. 3d) hatte in einem gliegenglaS allein 72 Stücf Stad)tfd)metterlinge oon ber größten bis jur fleinften Sorte, in ben anberen ©läfern hatte ich oerhältniSmäßig roeniger, aber immerhin überftieg bie Sah' 100 Stücf, roeSljalb ich jebem ©arten» beßher raten muß, biefeS billige Mittel in Slnroenbung ju bringen, benn roic oiele Staupen roerben baburch fchon im Keime erftidt unb unfd)äblich gemacht? Scbcnbe geiube ber .gimmcrpflanjcit. Soldje ftnb 1. an ben Slättern bie rote Spinne, foroie bie Slattläufe; 2. im Dopf bie fog. Stegcnroürnter. Die geinbc ber Slätter roerben burdj aUju ftarfe Drocfenhcit, foroie burd) Saftftocfung unb ungefchidteS Sdjneiben ein» jelncr Sflanjen begünftigt. Diefelben laffen fich nur bann ganj befeitigen, roenn bic Slätter mit Scifctitoaffer grünblid) abgetoafdjen unb hernach mit Sdjroefclftaub überfprifct roerben. GS ift biefeS einigemale ju roieberljolcn, toonach biefem Uebel in furjer ,8eit abgeholfen ift, Die SBürmer int £opf toerben roohl burch baS Serpflanjcn am beften be* feitigt. SßiH man jebod) biefe 'Operation (SIrbeit) nicht oornehmen, fo füllt man ein ©efäß mit Saljroaffer, bringt ben Dopf bis jur Ober* fläche hinein, toorauf fich alöbatb bic Sßürtner an bie Dbetfläche jiehen, ooit too fte ja oljne Mühe entfernt roerben fönnen. Qeboth ftnb bie geinbe im Dopf nicht fo fchabfjaft, toie bie ber Slätter, unb eS fei nod) bcinerft, baß baS Slbfterben ber Sflanjen nicht oon ben SBürmcrn, roclchcn fo oieles jugcfchriebcn roirb, herrührt, fonbern einjig oon jdjledjter Seljatiblung'itn ©ießen. DaS Scfpritjcu ber Simtnerpflonjcn ift für baS ©ebeihen ber* felben entfdjieben feljr oorteilt)aft. Sßer auf bem Sanbe roohnt, fann bie 33lumenftöcfd)Cit jutn genfter hinauShalten unb mittels einer ©ieß* fannenbraufe tüdjtig übergießen. Ein Stabtberoof)ner fann nicht jum genfter hiitauSfprihen, oljne ©cfaljr ju laufen, ben Sorübetgeljenben mit einem unliebfanten Sturjbabe aufjuroarten. Die meiften Slumen* freunbe roetben fid) baher bamit begnügen müffen, ihre Sflcglinge mittels Schioatnitt unb SBaffer oom Staube ju befreien. SBenn bie Umftänbe eS geftatten, fo tft bie Slnfdjaffung eines ScftäuberS ober einer §anbfprit)e, auch Saufpenbcr genannt, ju empfcljlen. Die Unterfiiije btr Slumeniiipfe. Gin llmftanb, ber Ijäufig jum gaulcii ber SBurjeln, foroie jum Saucrioerbcn ber Erbe beiträgt, finb bic Unterfähe (Duller). Die pflanje roirb gegoffen, baS SBaffer fictcrt burch uub bleibt int Dcller ftehen, roo eS in gäulutS übergeljt unb fomit bic Sßurjeln in Mitleibenfdjaft jicljt. Solche Dcller |tnb nad) bem ©ießcit ju Icereit unb toenigftenS einmal in ber SBod)c grünblich ju reinigen. Drofcbem foEte bie pflanje noch DOn 3"t ju 3eit ohne Getier aufgeteilt roerben, bamit auch bie untern SBurjeln jur Drodenheit gelangen, roaS im gaHe eines immerroährenben Unter* fafceS faum möglich roirb. oIjbücfe ober Seifen, roelche auf ©ebiifdjen leben unb fich gern mit bem Saugrüffel in bie §aut beS Menfdjen unb ber Säugetiere, befonberä ber Schafe unb §unbe, einbohren unb ftd) ba* felbft ooüfaugen, fönnen burd) Stuftröpfeln oon Saljroaffer, Srannt* rocin ober DabafSfaft jum Soölaffen gebracht toerben. Sollte biefeS nicht ber gall fein, fo töte man fte mit Senjin auf folgenbe SBeife: Stachbcm man bie betreffenbe Stelle mit irgenb einem Del befinden Ijat, betupfe man oorftdjtig ben §oIjbod mit einigen tropfen Senjin; er roirb alsbatb oerenben. Söcttcrrcnclit fiir beu staunt sJ)ini. fflcnnfl im TOai oft bonntrt, fo folgt gern ein unfrudjtbarefl 3aljr. — ^fiugflrcgen tbut feiten gut, biefe Sctjre fajj in beinen ®tut. — SKaifäferjatyr ein gute« — Gm fiibler TOai bringt guten Sein unb giebt oiel £ieu. — SSenu ber StTiai ein ©ärtiter ift, ift er aiidj ein Sauer. "tiiriatt' Gngerlitig unb SKauIrcurf. — Siefer» uub ffiiefenBft«: ©efcbSbigte SRoggenfelber. Jhtnflbünfler al« Sinftreumittel. Äartoffelbüngung. ®er SiSwenjabtt in beu aöiefen. ®ie SBirfiingen bca «efefaU«. — Sieljjudjt: ®8mpfen be« gutter«, ©egen beu ®ttrtbfall ber nettgeborenen Kälber. ®a« ^ U V _ , rw < r H , I /r»...'l..f.'lll....... . La« &>HAfltH tfitlllaM U< «f4i A fAlen. ©tuten, tueldje uidjt fangen laffeu »ollen. — TO t ld)= loirtfdjaft- Sfeiitljaltiiug ber KSfefetler nnb SSWdjletler. ®a« Slu3latifenlaffett ber SJtildj. ©ntterfefjler. Sieiuerfjalteii ber ÜJJilttygefäffe. — ©eflügeljucbt: ®ie befteu ^iltynerraffen. 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