Mbacher Leitung. Nr. 85. Pränum«ratlonsprel«: Im Comptoir ganzj. fi. il, halbj. fi. 5.50. ssür dic Zlistcllunn ins Hau« halbj. 5U lr. Mit der Post ganzj. ft. 15, halbl. fi. 7.50. Samstaa, l3.Npnl Inserti onSgebiihr bis 10 Zeilen: Imal «l> tr., lm.80 lr., 3«i. I st.; sonst pr. Zeile lm. 6 lr., Lm. 8 lr., 3m. lolr. u. f. w. Insertionsftempel jebesm. 3U lr. 1867. Amtlicher Theil. «Vc. k. k. Apostolische Majestät haben nachstehende Allerhöchste Handschreiben allcrgnädigst zn erlassen gcruht: Ueber Bortrag Mcincö ilugarischcu Viinistcrs des Innern ernenne Ich den Landtagsabgcordncten nnd Vice-Präsidenten des Abgeordnetenhauses Karl Zcyk znm Uutcr-staatssccrctär im ungarischen Ntinistcrinm des Innern. Ofen, 5. April 1807. /ranz Josl'ph m. ^. Vela Freiherr v. Wenckhcim m. 11. Minister des Innern. Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministers des Innern ernenne Ich den Landtagsabgcordnetcn Wilhelm Toth znm Ministcrialrathe im Ministerinn! des diniern. Ofen, am 5. April 1807. /ran) Josepl) in. n. Beta Freiherr v. Wenckhcim m. p. Minister des Innern. Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministers des Innern ernenne Ich den Grafen Gedcon Na day ^m. zum Scctionsrathc in, Ministerium d»s Innern. Ofen, am 5. April 1807. Franz Joseph in. i>. Bcla Freiherr v. Wenckheim m. p. Minister des Iimcril. Ueber Vortrag Meines ungarischeu Ministers des Innern ernenne Ich den Sccrctär der bestandenen königl. ungarischen Stntthalterci Emerich Balajthy zum Prä-stdialsccräter im Acinistcrium des Innern mit dem Range und Gehalte mies Scctiousrathcs. Ofen, am 5. April 1807. Fralv Il'scph in. ^. Vela Freiherr v. Wcnckhciln m. i>. Der Iustizmiuister hat eine bei dem ssrcisgcrichtc ul Ried erledigte Ralhssccrctärsstcllc deut dortigen Ge-richtsadjunctm Leopold Kamptner uerlicheu. ' Nichtalntlicher Theil. Laibach, 13. April. In der Luxemburger Frage ist die übliche diplomatische Pause eingetreten. Die Gefahr ist keine unmittelbare mehr, aber die Situation bleibt nichtsdestoweniger eine ernste, nm so mehr, da neben den diplomatischen Verhandlungen diesmal eine Betheiligung der Bevölkerungen dies- nnd jenseits des Rheins sozusagen provocirt wird. Dies zeigt die Polemik zwischen der Pariser „Presse" nnd der ministeriellen „Nordo. Allg. Ztg." : Das Pariser Blatt „La Presse" hatte eindringliche Vorstellungen an Herrn v. Bismarck gerichtet. Er stehe jetzt vor der schwersten Anfgabc, die je seinem entschlossenen Sinn geboten war. Bon ihm häugc cS ab, die Größe seines eben erst gestifteten Werkes nicht durch ucuc, gewaltige Abcutcucr zu gefährden und Frankreich einen ihm felbst nud der Geschichte seines Volkes zur Ehre gereichenden Beweis von Dankbarkeit zu geben. — Zu diesem Rathe bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.": „die Presse möge nicht vergessen, daß Graf Bismarck es nicht ist, der die luxemburgische Frage aufs Tapet gebracht hat, eben so wenig wie er es ist, der persönlich in dieser Angelegenheit zn entscheiden hat, eine Angelegenheit, die dem dcutschcu Volte gehört, in dessen Namen Preußen und sein Minister» Präsident die Antwort zu geben hat." Was die allgemeine diplomatische Situation anbe< langt, so verlautet darüber uach der „Köln. Ztg." Fol« gcudcs: „Nachdem Prcußcu die Mitnutcrzcichncr der Verträge von 18A9 um ihre Meinuug über den Sinn nnd die Äcdcntung dieser Tractate befragt, hat Frank' reich es für angemessen erachtet, auch seinerseits sich direct mit den betreffenden Mächten in Beziehung zu sctzcu, um uicht erst aus dritter Hand deren Entschlicßuu» gen zu erfahren. Das auswärtige Amt hat daher zu» nächst erklären lassen, daß es ciuc Discussion aus Gruud der Verträge von 18Zii keineswegs fürchte und einer solchen nicht ansznweichen gedenke.' Hicranf sind Auslassungen bereits eingetroffen, welche m einer Abtretung Luxemburgs uutcr den vom Könige von Holland aestell« ten Bedingungen nichts übles feheu. Fi'ir oberflächliche Beobachter ist' die Angelegenheit daher augenblicklich in das Stadinm einer rein diplomatischen Behandlung gc-treten, die für die nächste Zukunft kriegerische Ereignisse nicht befürchten läßt. Dringt man abcr tiefer ein, so findet sich, daß durch diese angebliche diplomatische Bc-haudlung die eigentliche Frage nur zugespitzt worden. Die französische Staatskunst versucht hier aufs ncnc dasselbe Kunststück, dessen sich Drouin dc Lhnys im Jahre 1854 gegen Nnßland bediente. Es handelt sich heute im Grunde schon nicht mehr nm die Annexion Luxemburgs, soudcrn um die preußische Besatzung in der Festung Luxemburg, da Frankreich es nicht dnldcn zu köuncu mciut, in einem an seiner offenen Grenze gelegenen festen Platze prcnßischc Trnppcn zn wissen, die sich in einem nichlprcußischcn Laudc bcfiudcu. Das ist jetzt der Kcru der Frage, und wenn mail denselben durch diplomatische Flankenbewegungen verdecken will, so geschieht es einzig ans dem Grunde, weil man nicht bereit ist, znr Stuudc eiucu Krieg aufzunehmen, aber keinen Augcublick vcrsäumcu will, um sciue Rüstuugen zu Ende zu briugcu." Was die Stellung Oesterreichs iu dem vorlicgcuden Conflicte anbelangt, so betont eine Wiener Correspond dcnz der „Krcuz«Ztg." die Nothwendigkeit einer definitiven Lösnug der iuucreu Fragcu, die ciu allzu scharfes Eingreifen in den Gang der äußcrcu Politik uicht cm« Pfehle. Man habe von einer Allianz mit Preußcu gesprochen , aber langsam uud stätig auf Besserung der Beziehungen von Preußen nnd Oesterreich hiuzuarbcilcu, die bestehenden Vorurthcile zn bekämpfen, bei Abwägnug der Vortheile und Nachtheile das richtige Maß einzuhalten, scheine mehr einer praktischen Politik zu entsprechen, als vom Abschluß eiucr Alliauz zu sprccheu, dcrcu Gegenstand im österreichischen Interesse nicht klar sei. Zudem glaube man an die Möglichkeit eines Frankreich nnd Prcnßen befriedigenden Arrangements. Oesterreich, welches in Folge des Buudcsvertragcs von 1815 rechtlich verpflichtet gewesen wäre, Luxemburg zu ver-thcidigeu, und dieser Verpflichtung in vollem Maße nachgekommen,sein würde, habe nnn, nachdem die Bundesverfassung zerfallen ist, kein Scrvitut, sondern die volle, freie Bewegung in dieser Frage erlangt. Hiczn Ixmerkt die „Krcnz-Zeituug": „Was hier über eine Allianz ans-geführt wird, entspricht überall dem, was wir über dies Thema vom preußischen Standpunkte aus gesagt habcu. Wir wünschen allewege das mögliche Zusammengehen Preußens nnd Oesterreichs; aber für ein Bündniß liegt zur Zcit keine Veranlassnng vor, nnd cs ist anch nicht wahrscheinlich, daß eine der beiden Mächte in dieser Richtung jetzt Schritte thun möchte bei der anderen." Mit diesen Erklärungen scheint uus der augenblickliche Standpunkt Oesterreichs sehr treffend charak-tcrisirt, cs ist eine Politik der freien Hand, welche allein den Iutercfseu des Kaiserstaates cutspricht, weil sie ihm jederzeit die Möglichkeit zum thatkräftigen Eiugreifcn Eine Theatersaison. Noch klingen die verlockenden Weisen des Gonnod-^cu „Fanst" mit ihrem bald lieblichen, bald däuwni« schcn Zauber iu uuscrm Ohr, und schon verkündet uns ^r letzte Theaterzettel das Ende der Saison. Wir uchmen heute Abschied von einer uus lieb gewordcucn Stätte nnd möchten au dieser Stelle auch einer nus lieb gewordenen Gesellschaft noch ciuinal die Hand drücken. Die Laibacher Bühne, einst nicht die letzte ihrer Schwestern, ciuc Bühne, von der ciuige bedeutende Knustler "^ Küiist^nnueu ihrcu Flug auf Rcsidenzbühncn ,,^n, cme Bühne, an welcher cin Schikane der ^ Ute und welche ihre höchste Blüthe in dcn vierziger ^Mcn unter dcn Dircctorcu Fuuk und Thom^ cr< ''hlc, sank von da an, besonders seit dem verhängniß. ^. ".Jahre 1848, der Schcidcwaud, die uus uuwicdcr-^."glich vo„ ^ guten alten Zeit trennt, immer tiefer. H > Saisons 1804/65 uud 1805/00 hattcu allcu d '^'uack an der Bühne vernichtet, worauf übrigens 'lcy eine tactlosc Bühncnlcitnng systematisch hingearbeitet "locn war. Dic Berufung des Herrn Zöllner, Aiik , lmm' früheren Theaterlcitung her noch im besten ei„, "lw stand, war cin glücklicher Gedanke. Die von ciuc, ^alcch'cniidcn eingeleitete Subscription hattc ein "^"'nschcud glücklichen Erfolg nnd versprach uns h "euc Acra. Uuscr Hoffen hat uuS nicht bctrogcu. durck .."""' Zölluc'r übertraf alle Erwartuugcu hcltt , ^^ahl ""d Reichhaltigkeit des Gebotenen. Wir ^uslsu''?'^ "^' ""^ a»tc Posse, cin sehr befriedigendes lplcl uud Schanfpiel, sondern cs war auch das hier seit jeher sehr beliebte Genre der Oper nnd Operette ansgczcichuet vertreten. Was die Posse betrifft, so litt dieselbe anfangs durch dcu Maugcl ciucs guten Komikers, welchem ab-zuhclfcu mitten in der Saison, trotz des besten Willens der Direction, nicht möglich war. Zu Hcrru Kric-huber trat, wie zu Valentin, der unhöfliche Gast mit seinem: „Komm', Brüderl fein!" nnd der „Ersatzmann" bewies sich als „nicht tanglich." Herr Findeiscn, dessen Stärke übrigens mehr iu der gemüthlichen Rai-muud'schcn Komik nnd dem Opcrettcufach liegt, wie uus erst dieser Tage seiu Auftreten als Pan in „Daphnis nnd Ehloc" bewies, erhielt die Posse für den Rest der Saison über Wasser. Wir dürfen übrigens Fräulein Keller nicht vergessen, welche als Soubrette in Posse und Operette durch ihr licbeuöwürdig schalkhaftes Spiel sich iu der Guust des Publicums fcslsetzte. Wir wollen hier nur an ihre Leistuug als „Ganynied" oder in dcn Parodien „Raketl" nnd „Fänstling" erinnern. Fräulein Keller besitzt das Geheimniß einer unversiegbaren frischen Lanue, welche dabei stets die Schranken der Sitte einhält, nud wir haben ihr manchen angenehmen Theaterabend zn verdanken. Das Lustspiel und Schauspiel hat leider im Laibachcr Publicnm eben kcincn danlbarcu Boden. Es wnrdeu uus iu diesen, Genre die besten Novitäten frauzösischcr Antoreu: Sardou's „Flattcrsucht," „Mut-tcrglück," „Pelikan," „Muntjoic" in recht befriedigendem Ensemble geboten, aber znmcist bei lccrcm Hause. In« dessen hörte mau jedesmal, das „gewählte aber klciuc" Publicum habe sich sehr amüsirt. Wir, als ein Theil dieses Publicums, löuucu dies aus cigcucr Erfahruug bestätigen. Wcrfeu wir einen Blick auf die darstellenden Kräfte des Lustspiels uud Schauspiels, so müssen wir vor allem dcu Damcu Hclmcsbcrgcr, S ch äffe r uud Leo, unsere anfrichtigc Ancrtennnng ausdrucken. Frl. Hcl-uiesbcrgcr gelang cs, durch ihre liebenswürdige Er-scheinnng nnd ihr graziöses Spiel das Herz des Publi« cums nicht nur im Sturme zu crobcru, soudcrn dan« crud zu fcsselu. Wir dürfcu uur au ihre Lcisluugcu in „Wildfeiler" (Titelrolle), „Er ist uichtciscrsüchlig," „Schöuc Müllerin", „Enkel", „Ein Kind des Glückes", „Sie hat ihr Herz entdeckt" erinnern, nm eine Fülle reizender Er-iuucrungcu hcraufzubcschwörcu. Welch' aumuthigcr Duft der Poesie lag auf der Gestalt des jungen Ren^ in „Wildfcuer", welche Fülle jugendlicher Laune sprudelte in der „schönen Müllerin" oder dem „Kind des Glückes" ! Frl Hcliucoberger hat sich ein Plätzchen iu unscrcr Er-inncrnng gesichert, in welchem sie leine Nebenbuhlerin zu scheuen hat. Fr. Leo hat von ihrem ersten Auftrc' ten an als tüchtig befähigte Repräsentantin des Anstands-damenfaches in „Glas Wasser" (Mrzogin), „Essex" (Elisabeth), „Hohe Politik" (Fran Alter), „Moutjoic" nnd vielen andern Stückeu sich die Wohlverdieute Achtuug des Publicums erworben, welches sie in ihrem Fache stets gerne schcn wird. Frl. Schäffer hat nnser gleich nach ihrem ersten Auftrctcu gcfälltcs günstiges Urtheil vollständig bestätigt. Ihre Erschcinnng, das wohlklingende Organ, 'die richtige Betouung, die allen Gcfühlsphascn sich anschließende Modulation, die stets gewissenhafte Auffassung uud Durchführung der koketten nnd heroischen Rolleu, iu wclcheu sich das Fräulein glcich befähigt zcigtc, rechtfertigen die dicscr talentvollen nnd verständigen Schan-spiclcrin stets gezollte Aucrkeuuung. Frl. Nicderleithucr hatte einige Erfolge im Fache der komischeu Alten. Uebergchcn wir zu dcu Hcrrcu, so müsse» wir Herru Burggraf, der eine lauge ehrenvolle Kmistlcr< lanfbahu hinter sich hat nnd noch immer in Bunvi. vant« nnd Heldcnlolleu, wie „Köniaslieutcnant", „Mont- 550 nach allen Scitm offen läßt, nnd daß Oesterreichs Stimme noch immer im Rathe Europa's von Gewicht ist, daS können wir sowohl von deutscher als französischer gouvcr» nementalcr Seite täglich vernehmen. Mmn dcs VolkZschulwcsen5. Wie wir hören, steht die jüngst erfolgte Concnrs-ausschrcibnng wegen ?tcnbesctznng der Laibachcr?corinal-haliptschnlc mit umfassenden Reformen ans dem (Miete des Vollsschulwcsens im Zusammenhange. Den Nulaß hiczn dielet das tiefgefühlte Bedürfniß der Hebung der Volksschnlc nach den gesteigerten Anfordcrnngcn der Gegenwart , wie nicht minder die geänderte ökonomische Stellung der Bolksschnlc in Folge der Anflassnng des Untcrthansverhällnisscs nnd der zn gcwärtigendcn Anf-hcduug des gesetzlichen Schnlpatronats. Die 3tcgicrnng ist nun bestrebt, den maßgebenden 9lücksichten nach bei» den Nichtnngen hin gerecht zn werden. Dieses soll eines» theils dnrch die Hebung des Lchrstandcs, andcrnthcils durch die Regelung der Einflußnahme der Gemeinden ans das Volksschnlwcscn geschehen. Während in letzterer Beziehung die Mitwirkung des Landtages in Anspruch genommen werden wird, hat die Regicrnng die bessere Einrichtung nnd Dotirnng der Laibacher Normalhaupt-schule als Lehrerbildungsanstalt ans eigener Initiative verfügt. Die zeitgemäße Gestaltung der Volksschule wird eben zuvörderst durch die tüchtige Ausbildung der Lehrer an den hiczn bestimmten Anstalten bedingt. Für diesen Zweck müssen jedoch ergiebigere Mittel als bisher verwendet werden, nnd da hiczn der Normalschnlfond seit seiner Entstehung vorzugsweise bcrnfcn ist, so wird fortan die erste und wichtigste Bestimmung dieses Fondes die nngcmcsscnc Dotirnng der Lchrerbildnngsschnlen sein. In zweiter Linie wird der Normalschnlfond den Fortbestand nnd die Errichtung von Hauptschnlcn nach Zulaß der Mittel uud mit gleichzeitiger Rücksichtnahme l^nf die Leistnngsfähigkcil der Oemciudcu unterstützen. Dagegen wird dieses bezüglich der uiedcrn Volksschulen in Anbetracht der geringen Fondskräftc nur in Ans« nahmsfällen stattfinden können. An diese nencn Grundsätze, welche bei der künftigen Vcrwcndnng der Einkünfte des Normalschulfoudes, seiner ursprünglichen Widmnng sicmäß, maßgebend sein werden, knüpfen fich auch die an die k. k. Bezirksämter erlassenen Weisungen, denen zufolge die Entlastnng des gedachten Fondcs von allen demselben nicht zufallenden Schnlauslagen angebahnt und nach Znlaß der Vcrmögcnskräftc der bcthei« ligten Gemeinden progressiv durchgeführt werden soll. Dcmhiugegeu wird dcn Gemeinden durch den Gesetzes' intwurf über die Einsinßnahmc derselben nnf das Volls-jchulwcseu, welcher beim nächsten Landtage dein sichern Vernehmen nach von Seite der Regicrnng eingebracht werden soll, die Theilnahme an der Schulverwaltung gesichert nnd gleichzeitig anch die Subvcntiouiruug der dürftigcu Gemeinden ans Landcsmittcln angestrebt werden. Oesterreich. Wien, 10. April. Die „Pr." schreibt: Vor der Abreise des Hcrrn v. Bcnst nach Prag hat, wie man nns berichtet, noch ein Ministcr-Eonseil nnter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers stattgcfnndcn, nin die Haltnng Oesterreichs gegenüber der Luxembnrgcr Frage festzustellen. Selbstverständlich konnte nnr die Stellung Oesterreichs als Mituntcrzeichner der Verträge von 18Z!> in Frage lommeu. Sind ivir gut nnterrichtct, so ist in diesem Ministcrrathe der Beschluß gefaßt worden, zn erklären, daß die Garantie der Verträge von 1839 sich znnächst nnr anf das Abkommen der beiden Hanptcom» paeisccntcn, der Könige von Holland nnd Belgien, nicht aber anf die nur nebenbei erwähnten, ans dem deutschen Vnndesrcchtc herübcrgeleiteten Neb.nbcstimmnngen über die Aesatznngs'Verhältuissc der Fcstnng Luxemburg be» ziehe. So wenig daher auch Oesterreich wünscheu könne, daß deutsches Gebiet seinem Mutterlnndc entfremdet werde, so habe es doch keiuc Veraulassuug, sich in die gcgeu^ wärtigc Frage in anderer Absicht zn mischen, als seine volle Ncntralität nnd damit, soweit möglich, dcn Weltfrieden zn wahren. Pest. Im „Naplo" liest man folgendes Dementi: „Die „Zukunft" überrascht in ihrem Leader vom Ctcu April ihre Leser mit der Nachricht, daß Minister Baron Benst in Pest bereits seine Earricrc ausgespielt habe nnd das zwischen ihm und dem Ministerium Andrassy bcstaudcnc Einvernehmen in Folge der Meirnngs-Diffe-rcnzcn in der eroatischcn Frage vollständig gelöst sei. Ans sichererer Qnelle, als jene ist, anf welche die „Zn-knnft" sich bcrnft, vernimmt die „N. Fr. Pr.," daß diese Nachricht ganz nnbcgri.ndct nnd das Einvernehmen zwischen Baron Äenst nnd dem nngarischen Ministerium iu nichts getrübt sei. Uusl'and. ^ Berlin, 10. April. (Norddeut s ch c r R eichs. t a g.) Die Vorberathung des Vcrfassnngsentwurfcs wnrdc heute beendigt. ^VäArt. 71 (Bczichuugcu zu Süd-Deutsch' laud) stellte Abg. Laster ciu Amcndemcut, wonach der Eintritt der Südstaatcn oder eines derselben iu dcn Nord» bund anf Vorschlag des Bnndcspräsidinms im Wege der Vnndcsgcsetzgebung erfolgen sollte. Der groschcrzog-lich darmstädtische Buudcscommissär Hosfinaun dankte dem Grafen Äismark für die buud^sfreundlichc Beantwortung der gestern gestellten Interpellation nnd glaubte auch die hohe Befriedigung dcr hessischen Regicrnng darüber ausdrücken zn dürfen. Allerdings wäre dcr Eintritt des gcsammteu Großherzogthums in den Nordbnnd die einfachste Beseitigung dcr vorhandenen Uebclstäude; jedoch mit den größeren Rechten würde dieser Eintritt dem Lande auch größere Lasten auferlegen. Deßhalb fei das Einvcrsländniß dcr hessischen Landesvertretnng nothwendig. Dcr Bnndcscommissär bemerkt, er sei von dcr Nothwendigkeit überzeugt, daß die Regieruug nnd Lau-dcsvcrtrctung von demselben patriotischen Geiste beseelt seien nnd daß diese Angelegenheit die Lösuug crhaltcu wird, welche dcn Interessen des Großhcrzogthnms nnd jenen Gesammt'Denlschlands entspricht. Bismarck erklärt: Das Amendcmcut Lasters widerspreche nicht den Wünschen dcr Bnndesregiernng, wenn er (Bismarck) auch nicht dafür slimmcu werde. Der Pragcr Friede spreche von dcr Neugestaltung ganz Deutschlands und nmfassc die internationalen Beziehungen des Nordens nnd des Südens. Das bisherige Nichtznstaudekommcn des Südbuudes hinderte nicht eine ^chliugnng des Bundes nin Süd nnd Nord. Wäre cin Südbund da, so würdcn das Nord» und Südparlamcut sich nicht ansein« andcrhaltcn lassen. Sollte das Amcndcmcnt angcnom- joie" nnd dgl. mit solchcm Erfolge wirkt, unsere volle Achtuug aussprccheu. Hcrrn Burggraf's Verdienste als Regissenr sind ebenfalls nicht zn unterschätzen, nnd wir scheiden von ihm, indem wir ihm cin herzliches „Glück anf!" für sein ferneres Künstcrwallen zurufen. Hrn. Müller hatten wir als einen begabten Anfänger liebgewonnen, dcr als erster L,cbhabcr im Lustspiel wie im Schauspiel in der ersten Hälfte dcr Saisou sich die Sympathien des Publicnms erwarb, dessen Stern aber in dcr zweiten Hälfte der Saison, dnrch seine eigene Schuld, im Sinken war. Uns nnbckanntc Einflüfsc hemmten das Wciterstreben, das gewissenhaste Auffasseu nnd Durchführen seiner Aufgabe, nnd in eulsvrcchcndcm Maße entfremdete sich Herr Müller die Gnnsl des Pnblienms. Wir wollen aber dcn Augenblick des Schci» dcns nicht durch Rrcrimiuatioucn trüben, die ohnehin für uns zu spät kommcu. Wir wünschen aufrichtig, daß Hr. Müller fein schönes Talent pflege nnd progno-sticircn ihm eine schöne Zukuuft, wenn er zu ernstem "ünstlerischcn Streben zurückkehrt nnd dcn Glanbcn anf' giebt, nichts mehr lernen zn können. Die Herren K rnsc und A x t waren ihren Fächern ^Intrignant^ uud Eharakterfach) gcwachscu, nud Letzterer versuchte sich selbst mit Glück in dcr Opcrctlc (Wucherer in „Flotte Bnrschc".) lind hicmit wären wir zn dcr Er5me unserer Thca» tcrfrcndcn gelangt. Die Oper war seit Jahren in Lai» bach nicht so gnt bestellt. Wir dürfen nnr an die Opern: Robert, Martha, Weiße Frau, Hugenotten, Jüdin, Frei. schütz, Rigolctto, Troubadour, Stradella, Erncmi, Don Inan erinnern ilnd endlich an das nns allen, die wir es gehört, nnvcrgcßlichc Meisterwerk Gounod's „Faust". In' dem Opcrnbrsnch zeigte sich die Anziehnngskraft nn. scrcr Opcrnkräftc auch für Elemente, welche dem deutschen Theater nicht hold sil'd. Die Macht dcr Tonkunst be-l'czwingt eben ullc Herzen nnd löst nationale Dissonan- zen in reine Harmouie auf. Wir daukcu dcu Herren A n der, P o d"h orsky, Ai elkns, den Damen Netz, Alnm, Pichlcr nnfere scl)önstcn Tougruüssc und Wünschen nnr, in der nächsten Raison einer gleich tüci> ligen Zusammcnstelluug von Opcrnkräftcn zu begegnen. Vl'ebcu"der Oper sahen wir auch mehrere beliebte Opc-retten Osfeubachs, Supp<>'s nnd Zajc's mit Beifall aufführen, von deuen wir „Galathea" uud „Fitzliputzli" wegcu der Erfolge, welche die Frl. Keller uud Uetz in denselben errangen, besonders hervorheben wollen. Selbstverständlich tonnten wir dcn Leistnngcn der abgclanscncn Saison in dcn vorstehenden Zeilen nicht vollkommene Würdigling widerfahren lassen, aber es war uus ciu Bedürfniß, Herrn Zöllner, der sich nm nn« sere Bühne durch eiu gediegenes Repcrtoir, eine stets anständige uud sogar kostbare Ausstattung, wie jeuc des „Falist," durch Vorsühruug von Novitäten und eine stets taetvollc Lcitnng verdient gemacht nnd sie nicht ohne Opfer wieder zn einer geachteten Provinzialbühuc emporgehoben hat, im Namen dcr Kritik lind dcs Pnbli-cums dic wohlverdiente Ancrkcnnnng zn zollen. In dem Angenblicke, wo sich die Pforten uuscres Mnscntcmpcls schließen, deutcu wir uoch ciumal mit Vergnügen an die Slundcu der Heiterkeit uud geistigen Anrcgnng, welche das monotone Einerlei unseres Provinz-lebcns so angenehm nntcrbrachen, nud wünschen dem leichten Völkchen, daS in dcn nächsten Tagen seine Zelte abbrechen nnd nach allen Richtnngcn dcr Windrose hinans-flattern wird, cin herzliches Lebewohl! Nnd wenn mit den fallenden Blättern anch die Mnscnjüngcr wieder einziehen, fo wird es nns aufrichtig freuen, unter ihnen cin oder das andere bekannte Gesicht zn begrüßen! inen werden, so würden die Bnndesregicrungen befragt werden. Für jetzt sei uicht anzunehmen, daß die Antwort verneinend lantcn werde. Der Reichstag nahm mit großer Majorität den Artikel 7! mit dem Amen» dcmcut LaSkcrs an. Schließlich legten die Polen gegen die Zugehörigkeit zu dem norddeutschen Volke Verwahr rnng eiu. Leipzig, 8. April. In vergangener Nacht verschied nach läugcrcu Leiden Prof. E. A. Roßmäßler (geb. 1800), dcr bekannte naturwissenschaftliche Schriftsteller, im Jahre 1848 Abgeordneter zum dcntfchen Parlament. Floren;, 0. April. (Proceß Pc r s a n o.) Hentc wurde das Zcngenvcrhör fortgesetzt. Dcr Linicnschiffs-Eapitän d'Amico sagte Folgendes ans: Die in Ta« ronto vereinigte Flotte traf am 6. Iuui iu Aucoua cin. Sie bestand aus zehn Panzerschiffen, vier Fregatten nnd anderen kleinen Schiffen, nnd alle waren damals im besten Zustande, mit Ausnahme dcs „Rc d'Italia" nnd dcs „Re di Portogallo", deren Kohlen in Fermentation übergegangen waren. Am ^7. wnrde vom „Esftlora» tore" dic feindliche Flotte signalisirt, nnd nnscr Geschwader erhielt die Weisnng, sich unterhalb Moulc Em'uero in Schiachtorduuug zn stellm. Der Feind gewahrte dies kaum, als er sich wendete. Wir bcgabcu uns anf dcn „Rc d'Italia", wo Kriegsrath gehalten nud be-schlosscn wnrdc, in dcn Hafcn zurückzukehreu uud sich zum Augriffe auf dcn Feind vorzubereiten. Die Schiffe wareu uicht mehr in gutem Zustande; man fand cö daher rathsam, sich ohne dcn Schutz dcr Batterien nnter Monte Eoruero dem Feinde nicht auszusetzen, zu dessen Verfolgung auch uicht alle Schiffe geeiguct warcu. Die Armee blieb bis znm 8. Juli in Aneona, und der Admiral zeigte mir feine Instruction, dahin lautend, vor dem Angriffe auf dcn Feiud ihn zn blociren uud eiuige seste Punkte zu attaquircn. Dcr Admiral theilte meine Ansicht, daß mau dcn Fcind auf hoher Sce angreifen müßte. Mittlerweile traf dcr Kriegsminister in Äneona cin; am folgenden Tage wnrde die Abfahrt beschossen, lind ich schloß ans dcn Anordnnngcn, daß cs sich nm dic Anfsuchllng des Feiudcs haudle. Am 8. erhielt ich Abends dcn Befehl, am folgcndcn Morgen um 2 Uhr vierzig Mcücn südlich vom Monte Eornero zn sein. Dies schien mir im Wicdersprnche mit dcr Instruction, ebensoweit von dcr feindlichen als von der befreundeten Nüstc zu bleiben. An den folgenden Tagcn kreuzten wir auf dem Meere; cudlich erhielt ich die Ordre, gegen Lissa zuzuslcucru. Ich stellte dem Admiral die Nothwendigkeit, dcn Fcind anzugreifen, vor; allem er meinte, cS handle sich hier nicht nm einen Kampf, soudcru um einen Sieg; bald werde der „Affoudatore" dic Flotte verstärken uud man lünnc dann mit besserem Erfolge operiren. Ich konnte niemals begreifen, wcßhalb wir nns in gleicher Entfernung von beiden Küsten halten sollten. Am 13. nach Ancona zurückgekehrt, wurde ich am 15. vom Minister nm mcinc Ansicht befragt; ich äußerte mich, daß, da man weder Trieft uoch Venedig aufgreifen vermöge, man einen Handstreich ans Lissa versuchen müßte. Dcr Admiral dchauptctc, daß hiczn Lauduugstruppcu uothwcudig seien. Zwischen dem Minister nnd ihm war cin Zwiespalt; in dcr Nacht erhielt ich jedoch den Befehl gegen Lissa zn steuern, was anch am 16. Abends geschah. Wir hatten keine S p c -cialkartc; ich erbot mich daher selbst, eine Recognos-cirung vorzunehmen. Am 17. berichtete ich mci:ic Wahr-uchmnug, daß die Garuison dcr Insel ctwa WM Mann bctragc, daß dic Fcslnngswcrkc bcdcntcndcr seien, als Ulan glaubte, uud daß ciu Handstreich wohl schwierig, aber mit dcn nns zn Gebote stchcuden Kräften gelingen könnte. Am 17. wnrden die Befehle für dcu folgcndcn Morgen ertheilt. Dcr Admiral Sandri wnrdc bcanftragt, die Tclcgraphcnliuicn zwischen Lissa nnd Lesina abzuschneiden. Vacca sollte Porto>Eam!so, Albini Porto Manogo, und dcr Admiral <» c!>, s mit acht Panzerschiffen Porto S. Georgio angreifen. Vacca begann den Angriff nm 10, Persano nm 11< Uhr. Sandri hatte die Tclegraphendrähtc abgeschnitten nnd berichtete daß dem Fcindc nnscrc Anwesenheit bekannt sci. In ciucm Kricgsrathc wurde beschlossen, wachsam zn sein, nnd am folgenden Tage dcr Angriffanf die Fcstuug wieder anfgcuom-mcn. Der „Affondatore" traf cin nnd der Admiral berichtete mir dnrch sein Sprachrohr, daß er die Admi-ralftagc anf demselben anfhisscn wcrdc. Von eine»' Schlachtplanc war nicht die Rede; mein Antrag auf einen Kriegsrath blieb unbeachtet; dcr Admiral ant" wortctc stets, der Angriffsplau liege iu dcr Taetik. M 20. Früh wnrdc der Fciud signalisirt nnd dcr Befehl znr Schlachtordnung ertheilt. Man stclltc sich in Ml Linien anf lind dcr Admiral befahl mir, ihm nnf den „Afsondatorc" mit scinen Adjntanten zn folgcu. Dcr „Asfondatorc" wnrdc gegen die feindliche Linie vorgeschoben, wir befanden nns Parallel mit einem feindlich^ Linienschiffe, das wir links nmbiegcnd, in dcn Grund bohrcn konnten: allein der Admiral befahl nns rech", zn stcncrn. Man versnchtc jetzt die Flotte in Ml Reihen, die Panzerschiffe voran, dem Fcindc gegenüber aufzustellen; da ich jedoch mcrltc daß dcrsclbc sich cm-fcrutc, bat ich dcn Admiral, dcn Kampf vom „Affonda^ tore" ans wicdcr zn begincn, überzeugt, daß dcr dnrcy den Vcrlnst dcö „Rc d'Italia.. nnd dcs ..Palcstro"^-drnckte Mnth dcr Flotte sich wieder heben müßte. ^" Admiral erwiderte, daß übcr ihm lind seinem Ruhm das Land stchc. Anf dic Frage des Präsidcutcn, ob vom 551 Thurm dcS „Affondatore" die Befehle leicht ertheilt werden konnten, erwiderte d'Amico, daß einfache Signale leicht von den übrigen Schiffen gesehen werden tonn» ten, und auch viele derselben nach der Schlacht, aber sehr voreilig gegeben wnrdcn. Anf die Frage des Präsidenten, weshalb Pcrsano nach der Schlacht nicht die Gelegenheit benutzte, die ^nscl zn blotircn, wozn cr wohl den Befehl ertheilt hatte, erwidert der Admiral, weil man die Schiffe von den erlittenen Havarien wieder herstellen mußte. Nach ciuer viertelstündigen Unterbrechung wurde das Zcugcnverhör fortgesetzt. Der Contre-Admiral Pro-van a bcschränlte sich auf allgemciuc Mittheilungen über die Schlacht bei ^issa. — Dcr Fregattenkapitän ^a n> dri berichtete über die Vollziehung des ihm ertheilten Befehles, die Tclcgraphcndrälhe abzuschneiden. Als cr von der Ankunft des Feindes Nachricht gab, wnrde dem Geschwader befohlen, sich in Schlachtordnung zn stellen. Der „Affoudatore" näherte sich dem „Kaiser", ans dessen drohende Stellung jener rückwärts stcncrle Ans dein ..Affondalore" wurden viele, sogar zn viele, verwirrte und übereilte Signale gegeben, woranf mau die zerstreute Armee wieder zu sammelu suchte. — Der ^ic-nienschiffs>(5avitän Imbert wußte uicht, daß der Ad» wiral sich au Äord des „Affoudalorc" begeben wollte; er tadelte die Direction, welchc der Admiral der Flotte gegeben hatte, da dieselbe durchaus zu ciuem ueueu Angriffe ans den Feind nicht zn führen vermochte. Der Artillcric'Major Taffini behanfttet, daß mit ciuer Lnndnngsmannschaft von 1200 Mann die Landnng tanin Müglich war. — Der ^inienschiffs^apilän Pncci be> stätigt, daß der „Affoudatore" gegcu den „Kaiser" diri-girt wurde, aber gleich uach dem crsteu Znfammcutreffcu sich nicht mehr gegen die feindliche Flotte wendete. Der Capitän Roberti sagte ans, daß an Bord des .Iffondatore" nach der Schlacht viele verwirrte, einander widersprechende Signale gegeben wurdcu. — Der Schisfslieutcuaut Nesacco berichtet, daß der Admiral vom „Nc d'Italia" sich au Bord des „Affoudalorc" b» gebcu hatte nnd dadnrch die Operationen beider Schiffe, besonders des ersteren, verzögert wurdcu; daß die Flotte von diesem Ucbergaugc nicht uulcrrichtct wurde, uud dct ,.Ne d'Italia" beinahe i»l Bcgiuuc des Treffens uutcrgcfuutcu war. ^ (Die Sitzung wllrdc hierauf bis Dienstag den v. d. M. vertagt.) Paris. Die „Franz. Corr.," sagt über die ^u^cm. b'Nger Fvage: „Frankreich temporisirt diplomatisch, mn militärisch dic ausgedchutestcu Vorlehruugcu Lessen zu löuueu. (^s weiß gauz gut, daß tciue einzige der fremden Mächte sich sciucm Aulrage auschließeu wird; überall wird es dieselbe Aulwort erhalteu, welche ihiu i rüste» und uiil sich »ach Alliivtcu UMzuschcu. Wir alnlidcu nlis lc »cm Dc>ncuti aii^zii« sttzcn, wenn wir versichern, daß in dieser Richtung den, Wicuer Cabiuctc l'crcits sehr verständliche Avancen gc« luacht wordcu sind. Indeß ist bci der äußerslcu Zurück« haltuug, welche das letztere bewahrt, bis jctzt auch noch nicht der Keim ciucr österreichisch französischen Allianz vorhanden." «ondun, X. April. Telegrammen der „Time«" ddto. Malta 7. April Nachmittags zufolge sind sammt-llche in jenen Gewässern befindliche britische Panzer» schiffe in See beordert. Der „Prince (5ousott" uud die «Noya! Oal" sollteu am uächstcu Ätorgcu mit versiegelten Ordres auölaufcu, wie man glaubte nach der spanischen Küste, resp. Cadi),-. Der Herzog v. Edinburg war mit sciucm Schiff „Galalca" nach Marseille nb< gesegelt. Belgrad, 10. April. Hcntc wnrdc dic Fcstnng von dcm größeren Theile der türlischcn Besatznng gc< räumt. Die türkischen Truppen wnrden ans sechsEchleppp-schiffen donanabwärts befördert. (5oustanti„vpel, v. April. Gestern staltete der Amncnischc Patriarch dcm Fürsicu vou Serbien cincu besuch ab, heute Abcuds giebt der österreichische Iuter-""ntius, Baron Prolcsch eiu Diner ,zu Ehren des Für-slcn Michael. Der Fürst wird Mr Mtendschc zurück-^lsen und den, Fürstcn Karl in Vnlarcst einen Bcsnch statten. . Solonich, 2. April. Am 2'i. v. M. hat in Thcs. '","' ciu ucncrlicher Einfall hellenischer Frcischärlcr, an-O. - '" ^r Stärke von 000 Mann, auf türkisches vn n "' .^ bei dcm Grcnzdorfc Snrbi in der Viähc "' wualiopolis stattgefuudeu. ')iachdc!N dicIusurgeu-ti!,Ä'^ "°" ^" bort in ncnestcr Zeit ausgeführten . lMchcn G^„z^^,„^^,^^„ l.i^crgcbrannt hatten, mar- sti^ ^ '" d"' Nichtnllg gegen Armir6 vorwärts, ' Mn nl)cr bci Slatanos ans kaiscrl. ottomanische Trnp-5^.''' der Stärke von zwei Bataillons Infanterie nnd süe 5> "" urcgulärcr Miliz. Sie griffen die türti-s^ .Streitmacht an, bcstaudcu ciucu hartnäckigen inchr-!y;?'^ll Kampf, wurden aber znletzt gczwnngcn, fich 'ocr ubcr die Grenze zurückzuziehen. Ans der stralc-l^.^chUg nntcrnommcncn Attaqilc uud dcu auf Com- » "oo nlttlclst Signalhörnern ansgeführtcn Bcwcgnn- ^ Eins?,?""" '""" bic Ucberzeliguug, daß sich bei dicscm Mslps .^"" "slem male Militärs betheiligtcn nnd » Vne, ° "'^ tue Iühruug eiueiu in der Kricgsluust uicht U "«Nfahrenen anvertraut war. ! Nssesneuiglieiten. — (Ein A va n cements« Gesetz f ilr die Ar» mec.) In kürzester Zeit, soll »ach der „N. Fr. Pr,," cin neues Elaborat die kaiserliche Sanction erhallen, von dem wir in Folgendem einige Grundzüge mittheilen: Das Avancement der Offiäere wird künftig, analog mit der Jäger« lruppe und der Artillerie, ci» gemeinsames im Körper sein; die Linien-Insanteric-Negimenter, nach den drei Haupt« Nationalitäten, deutsch, ungarisch, slavisch, getheilt, bilden drei derlei Gruppen: weiters die Grenz-Infanterie-Negimenter, dann die Kürassier- und Dragoner-Regimenter zusammen, endlich die Huharen und UHIanen jedes für sich, und fällt dadurch der Negimentsrang und die mitunter eingetretene unliebsame zufällige Begünstigung mies liiegimentcs gegen das andere selbstverständlich weg. Es wird limstig uicht der Fall eintreten tönneu, daß ein Regiment noch Subaltern-Osfmcrc nachweint, die bereits 10—12 Jahre in dieser Charge dienen, indeß bei anderen Regimentern der älteste Oberlicu-tenant taum sieben oder acht Jahre Ossicier ist. Weilers wurde verfügt, dah vor dcm 1«. Lebensjahre lein Lieutc--nantc-- und vor dem 24. lein Hauplmanns- oder Nitlmei-slers-Palent verliehen werde» dllrfe, daft jeder Äefürderung eine Prilsnng vorangehen und diese zur Vorrüclung zum Staböosfinec sedr ligorvs vorgenommen werden müsse. Zum Slab^ojficier lücten in deil drn erslcn Vacauzen die ülleslen Hanpllenlc u»d Rittmeister uach dcr Nangvloar vor, die merle Apertur wiid, ohne Nnctsicht auf den illang, mit alleiniger Beziehung auf die Intclligenz lxsetzt. — Diese) wären, abgesehen von den Dctail-H, die Grundzüge des sehn« suchlZvoll erwarteten neuen Aesördelungögescheö. — (Militär ijches.) Der „Giazer Tagespost" wird aus Wien, 6. Apiil, mitgethnll: Da einzelne Militär« pnsonen ohne gegründete Ur,achnl ihre Villen auf telegra-phischem Wcge direet zu den Stufen dco Throncü klingen, hat da« jlliegömiüislerium angeoldoet, oah Gcsnche, welche mit dem Dienste in irgend eioer Vezichnng sttheu, udcr aus diesem cnlsp>ingc,l, dcr vorläufigen Bewilligung des vorge« selUen C^mmando^l dednlfcn, welchcö zu erwägen hat, ob oaö Gesuch Sr. Majestät vorzulegen ist, oder ob der Gegen->!a»d im dehörrlichen Negc au^glllogcn werden lann. — Das Kriegömunlierium hat mit dnu Rescripte v. 27. v. M. bei der allenthalben nothwendig gewordenen Einschränkung im Staatshaushalte angeordnet, daß sämmtlichen überzähligen O,si^ren ansi'ahm^loö weder d.r iDsfnier^diener, »och daZ Acauioalent hie>ür geblihrt, und das; daö den Flchrw.sens-Offiaclcn ausnahmsweise nlhcille Zugesländnisz aufgeho« den sei. — (Das Pu n c irungegese tz,) Die Gramer Gold« albeiler beabsichtigen, wie dcr „^ilegraj" berichtet, die Ans° ard'ilung eine(' Mnwrandum ail den demnächil zusammen-tretenden Nlich-^rath, in welchen» sie die !!iiachlhcile, die da'd G<1>ft angl-l'lich dem .Meiogewerde bereite, darlegen und nm eine gnüslige Ae»derli„g dillrn wollen. — (Z n r Heb u ng der Mil ch< u n d M cl l .l e i« Production) in Oesterieich Hal da'te Berathung lMgekitel werdc» soll, da daö HandclöminisllN»m aus den Handel^an^wcisen sich überzeugte, dah an-3 Oesterreich vcr> hällnißmaßig nur gni,'gc Quanlilälcn vou Butter und 5täje zum Vjporl gelange», während andere Länder mit ganz äh»lichcn Nalu>a»Iagen, wie Baiern und dic Schweiz, nam> hafle Menge» derartiger Prodnele, uud zwar zum Theile durch Oefternich und über Tries!, lzpollireu. — (Ocsl eri eichisch ' mexic. Freiwillige.) Unter den li>cllehr xi»,o b dele er i» Nadmch seinen eigenen — Vater. — (Seeräuber im adria tischen Meere.) (5mer M.ttheilnng der „Gazzclta di Iirenze" zufolge wäre der Schifjahllsvciklhr ans dcm adrialischen Mcrre durch das Plötzliche E>scheinen einiger Corsaien sehr beunruhigt. Sie sollen — die Nationalitat derselben wild nicht angegeben — ein italienische? Schiff ausgeraubt und wiederholt Pilalcrie ausgeübt hahcn. Dic Consuln dcr vcischiedentn Staaten ver-fehlten nicht, ihre Negicrnngen vou den. Vorfallen in Kennt' »ifj zu ssl)e» und einen lhatlrästigen Schul; gegen die Piraten in 2lnspruch zu nehmen. — (Den Müucheuer Vicrbrnuern) IM die Gencraldirectiou der lönigl. baierischen Vcrl'hr^anslallcn zum^ Transport ihlcs Viü^ö aus die Zeil der Pariser 3luist>llnng^ einige mur Waago»<' sl>l!en lassen. Diese sind innerhalb mit ^ eiuer Vclschalluna. versehe», welche vier Zoll von der Wand ' abstshl i und damit jeder Lustzutritt unmöglich gemacht wird, ' ist der Zwischenraum zwischen der Wagenwand und der Ver« fchallung mit Lohe eingestampft. Die Fässer lag«ru auf hohen Binsenmatten uud sind vou großen Eisstüclen umgeben, wo« durch ein solcher Transportwagen zu einem förmlichen wan« der.ldc» Eiskeller wird. — (Auf der Insel Malta) ist nach den neuesten Nachrichten aus Lavalctta die Dürre so grof;, dasz die mei« sten Felder entweder zerstört sind oder doch nur äußerst ge» ringe Lrntehoffmlngen gewähren. Lin Vaumwoll.Irtrag ist heuer auf dcr Insel gar nicht zu erwarten. — (Fraue n wahlr cch t.) Die Wahllcsormagitation in England hat zu einer Bewegung in der Frauenwelt Anlaß gegeben. General Perronet Thompson leitet sie uud hat bereits den Entwurf zu einer an das Parlament zu richten» dcn Pelilion abgefaßt, in welcher die Peteotinnen bitten, daß solche Frauen, die das Gcsch als selbständige ledige Frauen bezeichnet und vou denen dieselben Steuern erhoben weiden, wie bei Männern , auch zum Fraueustimm« recht bei do» Parlamentswahlen zngelassei'. werdeu mögen, und daß es ihnen serner gestattet werde, durch Stelloerlreler mitzuwählen, wenn solche ein von der stimmberechtigte» Per« son unt rzeichnetl'5 Document, über dessen Form die Weisheit des Parlaments cnlscheiden möge, ausweisen können. — (Astronomisches.) Von England wird eine große astronomische Unternehmung vorbereitet. Die Obsel« valorien von Melbourne in Australien, von Madras und oom Cap der guten Hoffnung werden zusammenwirkend eine Ausnahme dei südlichen Sternhimmels ins Werk setzen. Zu diesem Zwecke hat die Negierung den Astronomen dieser Sla« tionen mächtige Instrumente zur V^füguug gestellt, sowie Apparate zu photographischer Aufnahme. Man hofft, dah noch vor Vollendung dieser großen Arbeit clectrifche Telegraphen die genannten Orte in Verbindung bringen und zu den an» zustellenden Beobachtungen behilflich sein werden. — (Livingstone'-? Tod neuerdings bestätigt.) Der Araber Musa, li»er der lreulsten und zuvcr» lässigsten Begleiter des kühnen Afrita-Neifenden, bestätigt leider die früheren tragischen Bericht. 6r erzählt, wie indi« schc Zeitungen melden, daß Livingstone gegen die Hälfte des vergangenen Septembers den See Nyassa vassirle nnb west» lich von demselben mit einer Horde von Mafiten zusammen« traf. D>.i Reisende war wie gewöhnlich an dcr Spitze des Zuges und hatte etwa zehn Begleiter hinter sich, als die feindlichen Eingcborncn auf sie stürzten. Livingstone's Begleiter feuerten, und als der Puluerdampf sich verzog, war Livingstone schon unter dem Streich einer Streitaxt gefallen. Da das Gemetzel allgemein wurde und Mufa den Tod des Führers gcfehen, beeilto cr sich dem gleichen Schictsale zu entrinnen, traf in einiger Entfernung ans den Nest dcr Ef« pcdilion und verbarg sich, mit ihnen im Walde, von wo aus sie sich aus dcn Nüclweg nach dem See Nyassa begaben und von dort aus mit einer Karawane nach der Küste ge« langten. Als die Todeöbolschaft in Zanzibar cintiaf, fentten der englische nno dic andelii Consul»! sämmllich ihre Flag« .^kn uno dic Schiffe im Hasen so wie dcr Sultan folgten ihrem Aeispicle. — (Zweiundvierzig Menschen vergiftet.) Aus Ban meldet der „Corrieie di Puglia" : Das sogenannte Baui-rnwlilhshaus S. Vasile in Molola, Provinz Terra d'Ollaitto, war dieser Tage der Schauplatz eines entsetzlichen Unglücks. Tie Eisenbahnarbciter an der von Gioja nach Ca-stcllanela sohrenden Slreckc ließen sich in dcm genannten Wirlhshunsc ihr Mülagsessen bereiten. Die Bohnen, aus dcnen das>clbe am Unglüct^tage bestand, waren in einem Glünspan enthaltenden Kupscrlessel gelocht worden, und del zw,i»ndvicrzig Menschen, danmler die Familie des Wirthes, skllttn sich dadurch bald Vergiftungssymptome ein. Siebzehn der unglücklichen Gäste sind bereits gestorben. Locales. — (Dic philharmonische Gesellschaft) wird Haydn's Toudichtnna. „Schöpfung", mehrfach geäußer» ten Wünschen entsprechend, am kommenden Montag wieder« holt zur Ausführung bringen. Die Solopartien werden von dcn Dame» Clemcnlme Cberhait, Anna Pesiial und den Hcncn Ander, Podhorsli und Mellus gesungen werden. Eingedenk der ersten vortrefflichen Vorführnng dieses vralo» liums ve>sprechen wir uns einen sehr genußreichen Abend. — (Litcrari schcö.) Demnächst erscheint im Verlage von I. Giontini eine lleine Broschüre in sloveniscber Sprach,', betitelt: „l i» Vi->" (Cuslozza und Lisfa) nach verläßlichen Quellen bearbeitet vou Vodiöti. Wegen der faßlichen Darstellung u»o leicht verständlichcu Sprache wird sich dieselbe vorzüglich dem Volle cmpfehleu, da bisher leider noch lein slovenisches Werk übci die Küegscieignisse und die Betheiligung unserer Land5lhr geehrte slovcnische Gesellschaft „Cotol" hat mir zu meinem Benefice aus Veranlassung meines 25jäh« rigen Jubiläums 25 fl. 0. W. übersendet. Ich statte hicmit meinen wärmsten Dank ab mit dem Vemerten, das; ich gerade als deutscher Sänger mich durch dilse Aufzeichnung besonders geehrt fühle. Die Gelegenheit benutzend, erlaube ich mir auch meinen wärmsten Dank aus« zudrücken sür die bei der Cassc ezlra eingegangenen 2 fl. >10 lr. Hochachtungsvoll Friedrich Mellus. Eingesendet. In der schon am 17. April stattfindenden Ziehung der Neuimyer'schen Loose in Wien lann eine Freifahrt nach Paris und außerdem in einer dortigen Ziehuug noch 3900 Francs gewonnen werden. Neueste Post. Wien, ll. Aftvil. Daö ..Frdbl" schreibt: In Ucbcreinstimuuiüs! mit dcv früheren Älitthcilxnss hürcn r»ir ncncrdingö die Bcrfichcrnng, daß dic Einbcrnfnng des NcichörathcS sür dic erste Hälfte des Mai in Aussicht «icnmnmcn, ein Tag adcv weder definitiv noch vor--Nnfig dcstinnnt sci. Hinsichtlich der für die Bänder diesseits der ^citha in Aussicht gcnonlinencn Iustizvrganisationcn theilt der ,,Dcl'." ciner ihrer Wiener Correspondent«! nut, daß tercn Durchführung vorlänfisi unterbleiben und das be« treffende Opcrat des InstiMinisterinms jedenfalls früher ten: Ncichsralhc zur verfassungsmäßigen Vchaudlnng l nterdrcitct werden soll. In Berlin scheint man sich bereits mit der Kriegs» ficfahr sehr vertraut zn machen nnd trifft für alle Eventualitäten Vorsichtsmaßregeln. Vorgestern Nach' mittags war der König im Schlosst und nahm, wie Berliner Blätter melden, begleitet voui Ministcrvräsidru» ten Graf Bismarck, v. d. Heydt :c, die Nänmc in Augenschein in denen der Sta ats sch a tz anf -bewahrt wird.— Die „V. nnd H.ls Frankreich anerkennt, „daß seine wahren und dancrnden Interessen in der Erhaltung des Friedens von Eurofto beruhen. Daß Frankreich eine Untersuchung der Klauslllu des Tractats von 1839 fordert, ohne zn-gleich anszusprcchcn, daß es sich ciucr aus einer solchen Untersuchung zu crwartcudcu Entschcidnng nntcrwerfc, wird hier nicht als ein Vcwcis des vollkommenen „Sinnes der Versöhnlichkeit" aucrkannt, den der Minister seiner Regierung zuspricht. Die ^agc wird h!er immer noch fchr ernst geiwmincn. Unterrichtete Personen bezweifeln überdem, daß Preußen geneigt sein wird, seine Haltnng in dieser Frage von dem Beschlusse cincr Eoufercnz der Signatärmächtc der Vertrage von 1839 ahängig inachcn zu lassen. (Bekanntlich hat die officiöse „France" bereits bctout, daß Frankreich keine Eonfcrcnz wolle.) Der gestern telegraphisch signalisirtc Artikel der „N.A. Z." lantct: Bei Erörternng der ^nxcmburgcrfrage hat man sich gewöhnt, dieselbe nnr alö ein Streilobjeet zn betrachten, das zwischen Deutschland nnd Fraukieich schwebt. Angesichts dieser einseitigen Auffassung ist cs wohl nöthig, darauf hinzuweisen, daß die Fc-stnug ^urcnlbnrg sowohl die nationale Verpflichtung hatte, den, deutschen Bunde als Schutz zn dienen, als auch den internationalen Zweck der Garantie der belgi» scheu Neutralität zu erfüllen. Die erfolgte Anflösuug der vormaligen deutschen Bnndcsvcrfussnng hat an dieser Stellung ^urcml'nrgs uichts geändert. Zuerst nichts dcn dentschen Staaten gcgeuüber, weil ein Verzicht des deutschen Bnndcs auf dies Verhältnis nie nnd nirgends erfolgt ist, vielmehr jeder Staat des anfgelöstcn frühern deutschen Vuudcs, die süddeutschen Staaten nicht ausgenommen, anf den uuvcräudcrlen Bestand der Verpflichtungen dcr Festung Luxemburg materiell uud formell ein erworbenes Recht hat. Dasselbe Recht hat Oesterreich. Und auch die sämmtlichen Garauticmächtc der belgischen Neutralität, welche sich so eifersüchtig bei Besetzung des belgischen Thrones zeigten nnd welche sicherlich nicht einen Augenblick angestanden hätten, die Er-tlärnng abzugcdcu, daß, wcuu ^uzemburg eiue französische Festung werde, audcre Grundlagen für den Schntz dcr belgischen Nentralität aufgesucht werdeu müßten, — alle diese Mächte haben, sagen wir, das Recht, bei eiucr Trausactiou gehört zu werdcu, welche die ^agc dcr belgischen Neutralität durchaus verändern würde. Was würde Frautrcich sagen, wenn Belgien Antwerpen an England abtreten wollte? Preußen hat nnn für sich als Großstaat uud in der Eigenschaft als Glied des deutschen Buudcs, uud im Namen aller verbündeten dcutschcu Staatcu es vertragsmäßig übcruommcu, dcu vorhandenen Stipnlationcn mit dem König von Holland entsprechend, Vnxcmburg besetzt zu haltcu. Es würde daher uicht unr die nationalen , soudcru auch die iutcruatimialcu Verpflichtungen verletzen, wcun es die Bcsatzuugspflicht einseitig aufgäbe, ohne die Znstimmnng der londoner Eoufercuzmächtc." Telegramme. Prag, 11. April. Nach Vorlcsnng der Proteste beantragt Eladtowsly im Alainen des ^audcsansschusses die Uugültigtcitscrl läruug d e r ^ alldstro < ncr ^andtagswahl. Der Statthalter erklärt, er wolle nicht die Unregelmäßigkeiten vcrth'cidigcn, d!c bei dcr Wahl vorlommeu. Daß bei dcu Wahlen überhaupt Unregelmäßigkeit«.-»! vorkommen, könne er nicht zugeben, cS war dies der einzige Fall, von dem im Landtage die Rede ist, nnd dieser wird strenge bestraft werden. Nach der Gcmcindcordnung sei es schwierig, die Erucuuuug von Ehrenbürgern zu sistircu. Wolfrum stellt dcu Antrag, die Prüfung dcs Wahlaetcs dcr bc-stchcndcn Eommission zu üdcrwciscn. Dagegen stimmen die Ezechcn, die Deutschen nnd der Großgrundbesitz dafür. Dcr Autrag wird angenommen. Anch bci den Präger Handelstammerwahlen beantragt der ^andesans-schuß die Ungültigkeitserklärung. Stcffcus Autrag anf Ucberweisuug dieses Autrages au die Eououission wird angeuommeu Hierauf erfolgt die Wahl der ^ aud c s ansf ch n ß beisi tz er. Ans dem gauzcu ^aud-tage wurdeu gewählt: Schrott, ^umbe; aus der Groß-gruudbcfitzcrcurie: Adolf Fürst Aucrspcrg, illiltcrv. Kopeh; aus der Städteeurie: Schuicykal, Görner; aus der ^aud-gemcindcncnrie: Ricger, Sladkowsly. Hierauf erfolgt die Wahl dcr unbcsoldctcn Banld i recto rcn: Aus dcr Großgruudbesitzereuric: Ritter v. Peche, Dr. Johann Liembcck; aus der Städteeurie: Dotzaucr uud Volkelt. ^^etztcre zwei Wahlcu wurdeu jedoch noch uicht publicirt.) Dcr heutigen ^audtagssitzuug wohnteu der Hiinisterpräsidcnt Baron Acust uud Äiiuistcr Graf Taaffc bci. Vrülln, 11. April, 2 Uhr Nachmittags. Soebeu wurde die Session nntcr dicimaligcn „Hoch" uud „Slava" auf Se. Vcajestät den Kaiser geschlossen. Frankfurt, W. April, Abends. (N. Fr. Pr.) Das Gerücht von der Abtretung Vufcmburgs an den Prinzen Heinrich (Brndcr des Königs Wilhelm III. uud Statt« Halter des Großhcrzugthums Vuremburg) ist verbreitet. In Folge dessen beruhigtere Börseustimmnng. ,^>amburf,, 11. '?!pril. (N. Fr. Pr.) Der ossi« ciöse Berliner Eorrcspondent dcr „Börsenhallc" schreibt: Die hannovcr' schc A ristotratie sei in den prell-ßissheu Regicrnugslrciscn in Mißcrcdit ^'rathen. Nl'au vermuthetes daß Bestrebungen stattfinden, die europäischen Zerwürfnisse im Interesse der Rchabilitirnng dcr Welse n dynast ic auszuuützeu; dcshalb sei ciuc strcugc Belvachuug des Hofes dcr itöuigiu von Hannovcr anf Schloß Aiarieubnrg angeordnet worden. Paris, 10. April Abcuds. Dcr Köuig dcr Belgier ist gesleru Abeuds hier ciugetrosfcu. Bukarest, 11. April. (Direct.) Der russische Gc-ucralcousul Barou Osfcubcrg überreichte erst gestern dem Fürsten Karl seine Crcditivc. Die Kammcrsefsiou wnrde bis ^). April verlängert. Fürst Michael von Ser-dien trifft erst Souutag iu Bukarest eiu. Iassn, 11. April. (Pr.) Nachrichten ans Kio s chcncff zufolge wird dort der Geucralissimus dcr süd-rllssischcn Armcc Großfürst Konstantin erwartet. )tcw-?jl,rk, 10. April. (Kabcltelcgraiuiu.) Dcr Senat ratifieirtc fast einstimmig deu mit Rußlaud bezüglich sciucr nordameritauischcu Besitzungen abge-schlosscncn Vertrag. Xllearaphische Wechselcourse rom l^. April. .'ipsrc. Mflalliqnc,! l'l.,5».— spne. Metalliques mit Mai» und ?lovc!nber-Ziusen 58. — üpere. i)tat,c»ial. Änlehen 07. -- Vunl-llclilil?M. — Lrsditaclicil U<>.tt0. — 1«60er Staatsaolehm U1.-W. — Silber 129.50. - Vondon 132 25. — K. l, Duealm <;.^4. Keschästs-Ieitmlg. Natioualbauk. ^»:il uelöffentlichten Wochenanswcises h.^t d^e Linatdl'essierimg srit Beginn dieses MonalrS abermals auf d?n Hechc>;i^Viilli0iie»'!^)lschliß eine Abzahlung von zwei Mill, ^»ldcn gclcislcl. Tuvch dirsc Ad;ahlnng. scrner dadurch, daß brr ^s«colu^t mid dcr ^'oiülicil) znrüclglgangcn sind, ivährcud Ulrich-zr't'si auch dic Siüin,,»! dcr Slaal^noten im Vcschi- d^r Baiil sich ucvl ludert hat, ist brv Bnul>wl^u»!la»f um dir respcctablr Summe ^ .<'.. ,«"!" ^"^'" ^'»"leu, Dcr Mctallschcch hat sich um 400.^1 lSnlden vclmchll uud bcttngt 10^,770.154 fl. 10 lr > Der „Anker." Wie die „Pr," berichtet, hat die Ncgic-rnng den modificirten Statuten dieser Vcrsichcrnngs,Gesellschaft die Oenchmiglliig ertheilt, Dcr „Anler" hätte also nnn sein drei-lljpfigc^ Dircctorium; die Geschäfte nahmen ab nnd dic^Regie steigt. Und daS bllrfen die Versicherten bezahlen ssrnuz. Credit Modilier. Die Netionärc erhalten für da« nbgelaufeue Jahr wcdrr Ziuscn unch Dividende. Ullstariselie Eiseubalillprojecte. Die Vahnfrage ist in llugarn in deu Vordergrund getreten uud >uird von den Pester Ionr^ ualen mit großer ^'ebhiifligkit vcutilirt. Während Baron Galirisl Kcm.'uy im „Naplo" über die sirbcubilrgischm Bahucn schreibt, erürtcrt Graf Emaunrl Andrassy die Richtung des uugarischrn SchicuruwegeS. Zu dem liiuftigcn ^iiel/c der 5,'ande5bahue» zählt Graf ?lndrassy folgeudc rntwcder schon im Betriebe stehende, oder crst an^zniilhreiidc ^inicii: ^) Die am rrchlcu Douauufer; sich hi„-zilhcude Pest-Wieuer^iiiic; !>) die Pcsl-Ba;iascher; l) die Kani^za» Agram-Karlsladt-Fiumaucr i^iuie (wrlch' le^terc die Productc auf dem lürzesttn Wege zmn Meere fuhrt); weiter l>) die Pest-Arad-Hcrmauiislädlcr ^inie, welche nach der Eutwicilung dcr walachischcn Bahn in ihrer Verbindung mit Bukarest über itrouilandt fortzu» setzcil wäre; dann <>) die Prst^zeglrd Großwardeiu-Klauseuburger-^iuic, in ihrer Vllbiudiiug uach Hermanustadt einerseits sowie die Verbindung Klauseubmg-Yiaghbauya-S^iget andererseits; t) die z.'i!iic Pest.Halvan-Mi^lo!c,;-Kaschau:Pr,;l>uN)el nach Polen und schließlich z,') dic Pcst-^osoucz-Oderbergür-Liuie. Dieö wäre» nun die Slrahleiibahuei!, wllchc uom Centrum an^zulaufen hätten uud die dass 5,'aud in erster Reihe berücksichtigen mußlc, um den Welthandel sowohl, als auch die strategische Sicherheit des Landes zn heben uud seiucu Wohlstand z»l kräftigen, Alö die fiir den ^audeiioerleh'.' loichligstru bezeichnet er: ü) die Pest ^osoue; Odrr-berger ^'iuie; I,) die Pest'Arad-Hermannstädtcr-^iuic; iveiter <) die Pest-M!StolcMaschmi:Przemy?ler Verbindung, »ud r>assersucht. Angekommene Fremde. ?Im 10. April. Vtadt Wieu. T>ie Herren: Pirlenhahn, Hilltenmcister, von Topüce. — Werner, Haudluugörlis., VchreuS und Bloch, 5tauflt., von Wien, — Brannt, Brauer, und Dr. Blraber, uoil Gollschee. C'lrpliallt. Die Herrcu: Tcrbuhovii, l. t. Major, von Kleiu« lack. — Schleicher, Stndmt, von iirrlingfn.— Siiuschih, Pri« valier, uud Ncsmianu, uou Trieft. -- Tnfchlrr, Kaufn!., »on Pest. " ^ühuel, Prmatier, von Wien. - Hordeilbeig, Hand« lung^iiient, von Wr,-Neustadt. Vaierischer Hof. Die Herrm: Levicnil, l. me;-, Feldwebel, von Wien. — 3ichy, von Prag, Mohren. Die Herreu: Ncubnnrr, von Triest. — Nalther, von Großdorf, Am 11. April Stadt Wien. Die Herren: Mayer, Nlillehrer, von Wien, -— Mooöbrugger, mit Neffe, von Mailand. -- Dietrich, l. l. Hauptm., vou Hermannstadt. -- Mu^qnilter, Kanfm,, von Großluuischa. Wlephant, Die Herren: Nndolf, sammt Gcmalin, Hcrrschaftö« bes., von GallrufelS, - Tütel, s. Gemalin, l. l, Hanpunann, von Wi,u. - Gaber, Nl-alilätenbes., von ^iarburg Tischler, GejchästSreis. vuu Dallwilj — Nrnman, Kausin, von Mnru« ßambal. — Schiffer, Priuat, von Marburg. — Pctric »ud Marolt, Gewirktes,, an^ Oberlrain. Vliierischer Hof. Herr Kandier, Bnhubcamtcr, von Steiubrücl. M ohre:«. Herr Hl,rnig, Tischler, und Frau Kiruig, vou Pououii. Theater. Heute Sa ini« < ag dcu 13. April: Letzte Vorstellung in dieser Saison. Die Vl'cdcrmämlrr anf dem ^andc. Lustspiel in 4 Acleu von Snrdou. ', 6'lI"Mg. 324^"-?' 0,,! "N. schwach ;.Hälfte bew.' 12., 2 „ N. 10., Ab. 32U.ol ,-i- "^ i O. schwach > heiler ! Morgens um 3 Uhr Gewitter in NO. mit lebhaften Blitze». Fnschcr Sch,ieesaN iu den Alpe», lluter Tag wechselnde Bewölkung und Windrichtung. Kühler Tag. Äbcudroth. Rasches Steigen des Barometers. ^ Vrlllntniortlichrr Redacteur: IMaz v. Klei » maur. » Danksagung. V ^ Fl!r die so zahlreiche Theilnahme au dem Leichen- V» >» l'rgänguisse meiner innigst geliebten Gattin W > Maria Maycrle D >l verwitweten Ritter v. Födranöperg W W spreche ich hiermit allen Freunden und Bekannten den lW>