LaibachelWMtung. Nr 241. Pränn merationsprcis: Im läowploir ganzj. si. ,1, > ,„bj. s>. 5>.5<». stttr tic ZuslrllllUss in« Haus halbj. I,, !r. Mit dcr Post g.inzj. st. I5>, l'.ill'j. si. 7.5,0, Freitag, 21. October Vns«rlilian ^crzcr dic angcsuchtc Vcrsctz»lng in gleicher ^lgcnschaft nach Mieders bewilligt. Dcr Iüstizmiuister hat dem Vczirksrichtcr in Pri wicvo Dr. Lconhard Lucchi die angcsnchtc Versetzung ln gleicher Eigenschaft nach Mori bewilligt. Dcr Instizministcr hat den Bezirtsgcrichtsadjunttcn w'll"z Kaislcr in Bcraun zum Staatsanwaltssubsti' ulteu in Ehrudiul ernannt. Dcr Iustizministcr hat den zircl^gcruyloaojunctcn ^larl Lenk in Esser zum Staatsanwaltssubstitutcn da Mbst eruaunt. Dcr Instizministcr hat den Landessscrichtsadjnnctcn Otto Ritter v. L udwig zuui Bczirtsgcrichtsadjuncten '" Tcplitz ernannt. Dcr Iustizministcr hat dic Auscultantcu Joseph >f urn wald und Dr. Karl Unter weg cr zu Bc-zlrksgcrichtsadjuuctcn, und zwar den Ersteren für Fried land, dcu letzteren für Rumburg ernannt. Dcr Minister für Cultus uud Unterricht hat dcu provisorischen Schuldircctor, zugleich Bczirksschulinspcctor ^scpl) Ularschall in Teltsch und den Unterlchrcr > ,"^ ^rbauck in Brüun zn Hauptlchrcrn a» der - l. -"ildungsanslalt für Lchrcriuucu in Brunn ernannt. Der Minister für Cultus und Uuterricht hat dem profess^. ^,^ Staatsgymuasium in Marburg Joseph ^N, dcm Professor au der griechisch orientalischen Ober-Wchulc in Ezcruowitz Joseph Jo nasch und dcm "Mftcntcn an dcr technischen Hochschnlc in Graz Anton lciben schuh Vchrstcllcn a>, dcr ucugcgründctcn t. l. ^ucncalschulc in Äiarbnrg verliehen nud dic Vcituug "eicr Lehranstalt dcm gcuanntcu I. Eßl provisorisch ""ertragen. Nichtamtlicher Theil. :.. Ueber die Ankunft und den Aufcuthalt Ihrer Via. Mnt der Kaiserin in Innsbruck berichten die ^tlgeu Blätter: 15) ^^ ^ ^'^ ^ ^ajcM die Kaiserin trafen am fc's,' . M. um 7 Uhr Abcuds in Innsbrnck ein. Vom Vi ^ Ncschnuicktcn und beleuchteten Bahnhöfe fuhren M ^ '^^"i^lat untcr fortwährcudcn Hochrufen dcr die U^^ beleuchteten nnd dccorirtcu Straßen erfüllenden "Mcrung in die t. k. Hofburg. Im Wagen Ihrer zoai ^fanden sich anch die durchlauchtigste Erzhcr-tiM ^"''^' während Ihre k. Hoheit dic durchlauf bie m ^^^^iu Gisela in einen: zwcitcu Hofwagcn in lickcv /'? fuhren. Daselbst waren die Spitzen sammt Trc^ "'lbchördci, nnd des l. k. Militärs auf den Olicvs.? ""b in den Vorgcmächcrn anfgcstcllt. Der Herr,, /^""stcr sollte Ihrer Majestät den FML. Frei-tcrcr s ^)ilippovic uud Hofrath Baron v. Ecschi, letz ^üra^ . ^" ^alldcshauptmann von Tirol und den hntt^,, "istcr der Landeshauptstadt vor. Dcr Landes ^udV«'lUm begrüßte Ihre Majestät im Namen des haiwtsi 5"^' ^"' Vürgcrmcistcr im Namen dcr Landes-zeigten (^ ^^" Majestät dankten in huldvollster Weise, und ail 1 "l'rcut über den Ihr bereiteten Empfang ^ajc w'^ ^'^ beglückende Versicherung, daß auch Sc. ' l «er ^^. ^,^,,,,,^^^ „ach Tirol toinmeu werden, rirtcn'«ls ^^'" glänzend erleuchteten und prächtig dcco-u»d ke^ "^ ^^^ ^' '^^fbnrg wnrdc von dcr Liedertafel Stands ^^'Ulcntsmnsik von Rainer-Infanterie ein nnd znu» Schlufsc dcr erhabenen die m^s. "'' dreinialigcs .Noch ausgebracht, in welches A , 7^'schcumcngc jubelnd einstimmte. Majestät . !^ b- Ät. ftüh gegen '.' Uhr. nachdem Ihre cclcbrirte,, m! c?""' """ ^»fraplan Abt Alois v. Wiltcn "folgte t, /«n^ '" ^"' Änrgcapcllc beigewohnt hatten, wetteifert'. ^'^' ^erg und Thal, Stadt und Land ' Ihrer Majestät ein Zeichen dcr Liebe uud Verehrung zu geben. Von allen Hügeln und Bergen glänzten Freudcnfcuer, alle Schlösser und Villen leuchteten in bengalischem Feuer, ein sprechendes Hcichcn alter Liebe uud Treue Tirols. Ueber die Nnknnft Ihrer Majestät in Bozen schreibt die dortige Zcituug: Um l Uhr 5)0 Minuten erschien, von den gedämpften Klängen dcr Vollshymnc begrüßt, der kaiserliche Zng im Bahnhöfe und machte vor dcm Eingänge nnf dcm Perron Halt, Ihre Majestät dinirtcn im Salon des Hofwaggous mit Frau Erzherzogin- Gisela. Währcno des Diners herrschte ehrerbietige Stille, denn ein Telegramm aus Vrircn verbat sich jede rauschende Musik, weil die Erzherzogiu Maric Valerie unwohl sei. AnS demselben Grunde uutcrblicb auch das Pollcrschicßcu. Nach dcm Diner, welches nngcsähr eine halbe Stuude währte, vcrlicßcu Ihre Majestät dcu Waggon uud wur-dcn von dcm Herrn Bürgermeister Dr. Streiter mit ehrfurchtsvollen Wortcu begrüßt, welche Ihre Majestät allcrgnädigst erwiederten. Ihre Majestät begaben Sich, von dcu Repräsentanten dcr Behörden gefolgt, durch den fchön ausgeschmückten Wartesaal zu dcu Wägen, welche theils mit Hof-, theils mit Postpscrdcn bespannt wareu. Bei dcr Abfahrt nach Mera» ertönten wieder die Klänge dcr Voltshymnc und während dcr Fahrt durch die geschmückten Gassen und Plätze die Hochrufe der zahllosen Volksmenge. Die Ansschmückuug der Stadt war des hohe» Besuches würdig. Reich geschmückt war die Facade des Bahnhofes, die Flaggen dcr Verbindungsstraße wehten stolz von den hohen Masten. Dic Häuser des Johaunö-platzcs zeigten wahrhaft malerische Froutcu. Auch die audcrcn Gassen und Plätze, welche dcr kaiserliche Wagen-zng berührte, waren reich uud sinnig verziert. Iu einer Bekanntmachung wird tuudgcgcbcu, daß Ihre Majestät die Kaiserin dein Bürgermeister der Vandcshauptstadt Innsbruck Allcrhöchstihr frendiacs Wohlgefallen über dcn festliche»« Ihr in Innsbruck bereitete!» Empfang, sowie auch über die Beleuchtung der Ulngc^ bung uud dcr Vcrgc auszusprcchcn geruht und denselben zugleich allcrgnädigst beauftragt haben, dcr gcsammtcn Bevölkerung den Ausdruck Ihrer Allerhöchsten Hnld und laiscrlichcn Anerkennung hicfür bekannt zu geben. Minister-Kriscn nnd st dslgilichln. Unter dieser Ucbcrschrifl begegnen wir im „O est erreich ischcn Journal" cinciu recht zeitgemäßen Allilcl. dcn wir hier in scincm vollcn Wortlaute folgen lassen: „Welch cin Gcruf der cincS Publiristcn ! Der Wahl' heil dienen Tag für Tag. frei stehen vor allem Volk als Gcrichtcrstllllcc bcsscn, was cs erlebt, als Kritiker dessen, was cS thut. was cS lcidct. als Deuter dcr Zukunft, die ihm winkt odcr droh!, — cin slnlläacr uud Richtcr acacn die Mächtigen dcr Erde. ein Mahner der Voller a„ Pflicht u»d Valc,lai,d. ein trcucr Zeuge nach oben nnd nittcn. ei» unclinüdlichcr Kämpfer mit kleinsten Geschossen, aber dic sich läglich crncneru, ein Führer ohne Rast und Nnh! Jawohl, cin schöner Bcruf! Und wichtig und be-dculcnd in dcm schuclllcbendcu Zeitalter von hcutr, wo zum Lernen kaum Muße bleibt, da jcdcr Tag die Probe dingen kaun, — wichlig und bedeutend in den, denw-liatiou»-Altillls. der ein paar Stunden von sich reden macht. Man weih wchls, um so mehr gibt man sich den Anschein der Informa» tion. Graf Potocki oerreiet auf scine (Hülcr - cr hat dlieu ; glcich^citiH kommt Elam-Marlinitz nach Wien, ve,-mulhlich zn seinen Freunden — er hol de«cn; sofort wird das coulbinist zu dem Nücktiilt des erstere», dir Eandidatur des letzteren, während die dksfttliste Kiilit llmgcllhsl sahen müßte: wenn eine Krisis wäre, winde Polvlli acwiß "ichl verreisen; sc!» Ausflug bcweiet, daß eine Krisis noch nicht isl oder vvlüber ist. lind so Tag fiir Tag in wcnin veränociler Form, immer n>il der gleichen Unleni'tniß, der gleichen Kritillosi^lcit, der glei« chcn Slirn. Wird man's denn nie »nilbc? wird's daS Pül'licnm nicht fall? sind denn wirklich die oattllandi» schcn Inlerrsscn hier in Oesterreich zu nichlS andern» do. als zu einem Spicl des Tages und der Stunde? — Äls einen schönen Beruf feierten wir ebln den der Publicistik. Die hier aber hat ihre:» Beruf verfehlt." Politische Uebersicht. Laibach, 20. October. Der «Ungarische Lloyd" meldet, daß daS den Delegationen vorzulegende Kriegsbudget-Erlra-O» dinarium sich nach zuverlässiger Mittheilung auf 45 Millionen Gulden beziffert, welcher Betrag nicht nur die durch die Kriegscreignisse verursachten Militllr«Ausga° bcn, sondern auch die auf Bewältigung des balmatini« schcn AufstandcS entfallende Quote, sowie die dalmulini» schcn Fortificalions-Ausgaben umfaßt. Dem Vermuthen nach sind auch die Kosten des verschanzten Lagere bei Krakau mit einbegriffen. Z,,r Abminderung der geforderten Summe dürfte der Erlös aus dem noch nichl blendeten Verlaufe nachbeschaffler Pferde dienen. Ein Ausweis wird Belege dafür an die Hand geben, daß die Totalziffer der einberufenen Urlauber und Reservisten 1Z.000 Mann nicht überstieg. Der IX. October, dcr Gedenktag der Schlacht bei Leipzig, gab dcm „Prcußifchen SlaalSanzei' gcr" Anlaß zu eincm Artikel, dem wir Folgendes ent, nehmen: Dcr Jahrestag dcS großen Sieges vom 18. Oclo« ber, dcr den furchtbaren Kampf auf Leipzig« Ebeueu be« schloß, ist der Geburtstag Sr. lönigl. Hoheit des Krön» Prinzen. Es isl cin bedeutungsvoller und ein hoffnungsreicher Tag auch für Deutschlands innere Geschicke. Un den Tagen von Leipzig, die Blücher und V)orl mit den blutiacn Lorbecru von Mocteru einweihten, da fehlte an Preußens Seite noch mancher deutsche Stamm Dem Enkel König Friedrich Wilhelm's III ist es jetzt be» schieden, in einem glorrcichcn Feldzuge diese Stämme veremt gegen denselben Feind zu führen. Mit danlerfuli-tem stolzen Herzen blickt unfcr Voll am heutigen 5M' tage auf zu dcm Bilde Sr. tönigl. Hoheit. Die Se» genswimsche deS Landes eilen in die Ferne, dor,h<". "" er an der Seite seines königlichen Baters das glo^'che 1728 deutsche Wcrk als einer der ersten und treueslen Führer vollbringen hilft, Gott snae dessen glückliche Vollendung! Die „Prov. Corrcspondcnz" sagt über die Situation: „Durch den neu gestärkten Wahn der Franzosen vou Frankreichs Unbesicgbarkcit ist die Fortsetzung des Krieges bis znr handgreiflichen Darlegnng der französischen Ohnmacht eine unerläßliche Nothwendigkeit. Nur das volle Bewußtsein seiner ^Niederlage begründet die Hoffnung auf nachhaltige Wirkung in Frankreich und für den Völkcrfricdcn. Die Thätigkeit der Belagerungsgeschütze vor Paris dürfte iu der nächsten Woche iu aus^ gedehnter Weise beginnen. Die Gerüchte vou Fric denSvermittlungen sind mit Vorsicht aufzunehmen. Die Versuche müssen die Franzosen zur vor-läufigcu Anerkennung der unerläßlichen Grundlagen des möglichen Friedens bringen. Die im Hauptquartier mit den süddeutschen Vertretern gepflogenen Berathungen über die Entwicklung der deutschen Eiuiguug werden im November den Reichstag beschäftigen." Ueber die Unterhandlungen mit Baza ine mcldct die Äcrlincr „Bölscu-Zcituna." : General Boye», dcr Gcueialadjutant Bazainc's, war im königlichen Haupt-quaticr >ind untcihaxdcltc mit Mollke und Bismarck we-gen der Capitulation vou Mctz. Deutscherseits wurden die äußersten Äcdin ungel', filr 5 Tage bindend, fcstgc-sctzt. Boyer ist damit am 18. d. zu Bazainc zulück^e^ lehrt, um drssen Gcnehiniguug einzuholen. Der Correspondent des „Standard" tclc^rafthirt ans Versailles, das Bombardement von Pa-»i-5 werde nicht vor 10—15 Tagen beginnen. Aricgschronik. Ueber die Vorgänge bei der dritten Armee in letzter Zeit schreibt der „Slaats-Anzeigcr": „Hauptquartier des Obcrcommando'S der dritten Armee/Versailles, 10. October. Die letzten Nachrichten, die von den kriegerischen Vorgängen im Bereich der drillen Armee dem Hauptquartier Sr. k. Hoheit des Kronpriuzcu zugekommen sind, nehmen insofern große Bedeutung in Anspruch, als durch sie zum erstenmal ein helles ^icht fällt auf diejenigen Slreitttäfte, die den Franzosen außer den cernirten Corps in Paris, Metz und einigen kleineren Festungen zu Gebote stehen. DaS Corps des Generals v. Werder ist bei seinem südwestlichen Vormarsch mehrere Tagereisen von Straßburg auf einen französischen Truppentheil gestoßeu, der schon durch seine Zusammensetzung zeigte, daß die Möglichkeit der Aushebung von regulären gedienten Soldaten in Frankreich nicht mehr zu befürchten ist. Die Streif-corps, gegen die man ein Treffen zu bestehen hatte, waren schon vor mehrereu Wochen in ^angrcs formirt, gehörten also zu dem System der südlichen Armee. Ihr Rccrutirungsgcbict waren die Landschaften der oberen Marne, Saone und ^jonne, die Gegend vou Dijon, Cüte d'Or gewesen. Hätte diese Truppe in deu größeren strategischen Plan eingreifen wollen, so wäre ihre Aufgabe die Entsetzung Ltraßburgs gewesen. Dazu aber suhlte sie sich mit ihrem überwiegenden Bestandtheil der Mobilgardcu nicht stark genug. Ihre Demonstrationen beschränkten sich auf einige Streifzüge gegen die Etap-pcuslraßen der dritten Armee und auf den Versnch eincs größeren Vorstoßes gegen Nanzig, der jedoch von einem Bataillon der dortigcu Besatzung mit so gioßer Leich« tigkcit abgewiesen werden konnte, daß ein eigentliches Gefecht nicht stattfand. Der offene Kampf, deu ihr General v. Werder bei Epinal anbot, hat diese französische Armee beseitigt, mindestens 2000 Mann sind dabei außer Gefecht gesetzt worden, mit kaum dem achten Theile dieses VeilusteS für uusere Truppen. Auf der anderen Seite ist durch das Vorgchcu des baicrischcu Corps v. d. Tann (1. baicrischcs Corps) eine energische Offensive gegen das südliche Frankreich eingeleitet. Preußische Caoallcric-Divisioncn, daruutcr die dcs Prinzen Albrecht, waren bereits in dem Augenblicke, wo die CcrnirungSlclle um Paris sich schloß, abgeschickt worden, um die Dislriclc südlich von der Stadt, in der Richtung auf Etamp^s, Pithiuicrs und Orleans, aufzuklären. Kleinere Besatzungen waren vor diesen preußischen „Eclaircnrs" scheu zurückgewichen, bei cini» gen Plänkeleien an den Vorposten, die meistens von Francs-Tircurs ausgegangen, hatten unsere Truppen jedesmal die Oberhand behalten, obgleich sich herausstellte, daß die Masse der Freiwillig Bewaffneten, die hier '.', zerstreuten Trupps deu Guerrillalrieg zu orga-nistrsn suchte, eine nicht geringe war. Sie vereinte die Freischärler von der Seine mit denen der südlichen Departements. Eine vollständige Invasion des Südens, die sich zunächst auf Orleans, dann auf Tours, den Sitz der provisorischen Regierung, zu richten hatte, sollte erst von der Cavallcric, in Gemeinschaft mit dcn anderen Waffengattungen, vorgenommen werden. Die Caualleric-Diuisioncn waren bei ihren Rccognoscirungen bis au dcu Wald vou Orleans vorgedrungen. Auf die Melduug hiervon ertheilte der Kronprinz dem General v. d. Tann, der sein Hauptquartier bisher in Long-jumeau gehabt halle, den Auftrag, mit seinem Corps auf Orleans zu marschircn. Zur Verstärkung wurde die 22. Division des 11. preußischen Corps beigcgcbcn. General o. d. Tann stand am 7. bei Arpajon und ging am 8. über Etruchy nach Etampes. Hier wurde die Avantgarde in ein leichtes Vorpostengefccht cngagirt. Man glaubte, der Feind wcrde Stand halten, nnd bc< schloß daher die folgende umzingelnde Aufstellung. Die Infanterie rückte in der Schlucht längs dem Weg auf Orleans vor, die Cavallcric an den Außenseiten beider Flügcl, dle Fronten waren schließlich gegen Angcrville gerichtet. Hier heben sich die Schluchten und gchcu in ein großes Plateau über, das für die Action der Ca» uallerie besonders günstig ist. Man überzeugte sich aber, daß der Feind, als ihm die Annäherung größerer Trup» penmassen bekannt wurde, abgerückt war. Nur die Ortschaften Monneroille, füdlich von Ctampes, und Anger-ville fand man noch von schwachen Arri(!regarden besetzt. Man machte bei dieser Gelegenheit die Bekanntschaft einer neuen französischen Truppe, die sich selbst, zum Unterschied von deu Fraucstireurs, als die der „Partisans" bezeichnet. Dieser Ausdruck hat eine politische und militärische Bedeutung. Die „Partisans" sind die Parteigänger der Regierung vou Tours und zugleich die Kricgsmannschaft, mit der diefe sich zu ihrem Schutz umgeben hat. Ihre militärische Bcstalluua rührt vom gegenwärtige» Kriegsministerium her; sie tragen ihre Lohnbücher bei sich, aus denen hervorgeht, daß sie im Solde dcS rcpublicauischcu Gouvernements stehen. Höchst bezeichnend ist, daß man bei der Conscription, aus der diese Truppe hervorgegangen, bis zu den Männern von 43 Jahren zurückgreifen mußte. Die mittleren Altcrs-classen finden fich unter den Partisans nur noch wenig vertreten — ein Beweis, daß sie durch die Entsendung der Mobilgardeu nach Paris erschöpft sind. Wohl aber hat man sich gezwungen gesehen, diejenigen Jahrgänge der Waffenfähigen herbeizuziehen, die bei gewöhnlichen Verhältnissen, als unter dem Zeitpunkt militärischer Reife stehend, nimmermehr berücksichtigt worden wären: junge Leute von 16 Jahren und wenig darüber. An Widerstand der „Partisaus" in den beiden genannten Städten war nicht zu denken. Es wurde eine Anzahl Gefangener gemacht. Die Fragen, die man ihnen vorlegte, zeigten, daß jede militärische Kcnmniß ihnen abgeht. Bewaffnet sind sie mit dem Minwgcwchr, das mit den neueren Waffen in leine Concurrcn; eintreten kaun. Sie selbst schilderten ihre Lage als bcjainmcrus-wcrth; sie hoben besonders hervor, daß die bäuerliche Bevölkerung sich gegen sie unwillig bcnchme. Man folge weder ihren Requisitionen, noch lasse mau sich herbei, ihnen die Wege zu zeigen. Aus Furcht vor dcu deut' scheu Soldaten meide der Landmaun jeden Verkehr mit ihnen. Ihre Kleidung ist ein kurzer schwarzer Nock, schwarze Beinkleider, rothe Schärpe um den Leib, Ga< maschen, die Kopfbedeckung ein Hut mit b>citcr Krampe, der des HcuiplmannS fast viermal so groß alS der der Gemeinen. Der Führer der in Angcrvillc als kricasac-fangcn aufgebrachten Truppe war ein Rentier aus Nantts. Die meisten trugen ans ihrem Hut die An!« schrift „Partisans dc Gers." Bis zu einem so weit südlich gelegenen Departement hat also die provisorische Regierung bei ihren Aushebungen bereits greifen müssen. Auch der Hanptort dcs Dcpaitcmcuts dc Gers. ist vo» Paris 085 Kilometer, d. h. mehr als !)0 Meilen cnt-fcrnt, cS liegt iu gleicher Höhe mit Toulouse, und seine Distanz von der Pirenaengrenzc beträgt wenig übel W Meilen." Aus dem Lager vor Metz, 8. October. Alls der Belagernug von Metz verdient unter vielen Herr' lichen Thaten auch ciu Heldenstück, das einem preußischen Officier gelang, aufgczeichuct zu werden Die Land-wehrdiuisiou dcs Generals v. Kummer war an die Stelle gelegt worden, welche das zehnte Armcecoips bis' her einnahm. Die Franzosen mußtcu wohl gemerkt haben, daß im Mosclgruude sich ciue geringere Zalil niedergelassen. Deshalb richteten sie am 2. d. dorthin einen heftigen Ausfall. Es entspann sich ein blutiges Treffen bei lcs Tapes an der Mosel. Die Landwehr hielt sich prachtvoll, die Artillerie gab ihre Granaten dem Feinde hageldicht. Plötzlich aber sausten auch die französischen Granaten vou mehrcreu Seilen uutcr die preußischen Geschütze. In einem Augenblick hatte der Premierlieuteuanl, welcher in der ersten leichten Ncscrvt' batterie des elften Artilleriercgiments den ersten Zug führte an seinen beiden Geschützen von zwölf' Pferden nur noch zwei anf den Bciucu, die anderen zehn lagen niedergeschmettert im furchtbare» Gewirre, ihm selbst wurde sciu Pferd uulcr dem Leib erschossen, ein Protz' lasten zertrümmert, Rad und Deichsel zerschossen. Aver rasch sp'ingt der Offieicr hinzu, ruft alle Mannschaft herbei, den gefallcncu Pferden werden in Eile die Halstelketten und Zügel abgerissen, und die ganze MauN' schuft legt sich an die Stränge und schleppt mit ungc' hcurer Anstrengung, die fallenden Kanonen haltend und richtend, beide bis hinter ciu nahes Gebäude. Hier vor den Kugeln einigermaßen gesichert, wird das Räderwerk an dcu Geschützen mit den Halfterletlcn uud dem 3t'^ mcnzeug, so gut es in der Schnelligkeit gehen will, z"' sammcngcflickt, wiederum legen sich die starken Miin»er ins Geschirr uud schleppen glücklich beide Geschütze aus dem Gefechte, bis sie gerettet sind. Nicht blos der Ts" ficicr — Prcmicrlicutcnant Förtsch, Sohn dcs G^ nasialdircctorS in Naumbura, — sondern auch 5.^ sciocr Leute, die ihm in der Bedräugniß am wacker!^" bcisprangen, wurdeu mit dcm eisernen Kreuze geschmust-„Der eiserue Zug" ward alsbald mit neuen M^" verschen, die Beschädigungen an den Geschützen wurden Kraft und Warme. (Schluß.) Wenn in historischen Zeiten die Wärmemenge, welche die Sonne jährlich ausstrahlt, nicht merklich sich geändcrt hat, so heißt dies nach unsern jetzigen Anschauungen, daß iu diesen Zeiten die Sonne so ziemlich ebenso« viel Wärme ausgegeben als durch Einstürzcu der Mc-tcorsteinmasscn empfangen hat. Es ist sehr wohl denkbar, daß das früher anders war oder später anders wird, ebenso wie auf Erden die Zahl der Sternschnuppen in yrößern und kleinern Perioden schwankt, Man Hal be-tauullich schon sehr verschiedene Hypothesen aufgestellt um die sogenannte Eiszeit der Geologen zu erklären. Sollte die Eiszeit keine locale, sondern eine über die ganze Erde verbreitete Erscheinung gewesen sein, so scheint mir die nalürlichstc Erklärung zu sein, daß sie mit einem Wendepunkt zusammenfiel zwifchcn einer frühern Zeit, wo der Wärmcuerbranch der Soune ungenügend ersetzt wurde, lhrc Wärme also abnahm, und einer spätern, vor unserer letzten, wo der Wärmevcrbrauch mehr als ersetzt wurde. b,s dcr Zustand unserer Jetztzeit erreicht war, Äus der andern ^eit« wäre es möglich, daß nach unse-.^^/^^""^ der Sonnenwärme stattfände, und wenn das der Fall wäre. könnte es ängstlichen Gemüthern, d.e fur Jahrhunderte voraussorgen, zur Be-ruh.gung d.enen, wenn ich ^ die letzten Consequenzen des Satzes vou dcr Umwandlung von Kraft und Wärme ziehe. Am Ende des vorigen und im Anfang dieses Jahr« Hunderts, als die Dampfmaschinen in England immer mehr aufkamen und der Kohlenverbrauch sich ungemein steigerte, hatte man noch kein Bewußtsein davon, daß in den Kohlenfeldern Vorräthe von Kraft liegen, welche die Sonne für künftige Zeiten niedergelegt hat, weun die Menschheit mit der dirccten Willung der Sonne, dem Kreislauf des Wassers und den nachwachsenden Wäldern nicht mehr ausreichen werde zur Bewegung ihrer Maschinen; man hatte insbesondere keinen Maßstab zur Beurtheilung, ob die Kohlen so verwendet werden, daß die in ihnen niedergelegte Wärme möglichst ausgebeutet werde. Als aber die Einsicht in die Umwandlung von Krast und Wärme, die Einsicht in das Wesen der Kohlenfelder als VorrathSlammern zu verweudender Sonncnwärmc mehr und mehr durchdrang, da machte man sich allmälig Gedanken wie lauge wohl noch die Kohlenfelder der Industrie genügen lönnen. Wenn wir auch unsere Dampfmaschinen verbessern, wenn alle unsere Feuerungen besser eingerichtet werden, Thatsache ist. daß wir außer der unmittelbar uns zukommenden Sonucnwärme noch Vor< rathe aufzehren, welche vor Jahrtausenden im Schoße der Erde niedergelegt wurden, und daß der beispiellose Aufschwung unserer Industrie diese Vorrrälhe in immer großartigerem Maßstab angreifen wird. Die jetzige Menschheit ist einem schlechten Haushalter zu vergleichen, der die angeerbten Vorräthe verzehrt ohne Ersatz, sie greift den Grundstock au, und hofft leichten Sinnes, daß ihr in späterer Zeit der Noth irgendwie geholfen wcrde. Soll sie zur alten Industrie zurückgreifen, mit dem jährlich noch wachsenden Holze der Wälder und den Wasserkräften der Viiche nnd Flüsse zufrieden sein? Das wird niemand verlangen, und keine Macht der Welt könnte c durchsetzen. Es bleibt also nur übrig, daß für den ^ tretenden Fall einer Erschöpfung der Kohlenfeldcr dai« gesorgt wird, daß die dircclc Souncnwärme besser au genutzt werde, als jetzt, wo ein großer Theil unlienu« wieder in den Weltraum ausstrahlt. Ich weiß nicht, ,^ Sie sich au eine Notiz erinnern, welche vor l"U"" , den Zeitungen die Runde machte, daß dcr Schwede^" .^ son. dcr Erfinder der Heißluftmaschine, Versuche " einer Sounenmaschine mache, offenbar einer Mal«) ^ welche die Sonnenstrahlen nnmittelbar in Bewegung . wandelt. Das wäre unsere Zulunflsmaschinc, wen" ,^ Kohleufelder erschöpft sind, und würde dazu ".^ h»e Sounenwärmc zunehmen, so lönnle vielleicht die bliM" ,^ Industrie noch lange nach Verbrauch aller Kohle" > dauern. ^,f Doch auch damit wäre der Menschheit "A ll, ewig geholfen. Wenn wir annehmen, daß '"' s^zeß" wie auf Erden, lein neuer Stoff entsteht, so muß !<" ^ lich der gesammte Kraftvorralh, der in Bewegung , Wärme besteht, so weit aufgezehrt werden, daß ^ und Bewegung aufhört, einmal, weil nur der nia ^ Körper nach dem kältern Wärme ausstrahlen l°'"''^Hc weil diefe Ausstrahlung erfolgt bis beide Körper yl ^ Temperatur haben, und dann weil ein Körper vo^ stimmter Temperatur nie einem andern durch Aus'U"" eine höhere Tcmperatnr geben tann als er »"". ^H Eine Erhöhung dcr Temperatur ist demnach nur m u durch Zusammenstoß mit andern Körpern: ist dle^ ^ sammcustoß vorbei, so beginnt die Ablühluug dmcy strahlung, und ciu Ersatz dafür ist uur so lang lich, als noch weitere Körper da sind mit denen em ^ 1729 cmsgebcsscrt, und am Morgen des 7. October, als die Franzosen in derselben Richtung mit verstärkter Gewalt den Stoß wiederholten, stand der Zug wieder bereit zum Gefechte. ^ie amerikanische Freischaar, das Sternenbanner an dcr Spitze. zog am !l). October i,i Tours ein; der ..Moniteur-Univcrscl" rnsl: „R^rci ü, »o^ l'rür^ do« lllat«.U,!i«!" DaS osficicllc Blatt dcr Regierung iu Tours meldet zugleich: „Dcr Tod des Grasen vo,-Mollle scheint sich zu bestätigen Eine Berliner Pri-viUdcpcschc an eine Person in Basel meldet diesen Tod als positiv." In Basel ist dcr famose französische ^ügcnconsul, welcher dcr »icgierung während der Bc-luijnuug SlrafchurgS so viel Unsinn tclcgraphirtc. Tcl<„raphischc Nachrichte»». Tours, 16. October. Kmalry ist heule Mor-8l»^ hicr clü^l'.osfcn ll»d hat sofort mit Gambctta cunscrirt. Dic von ihm mitgebrachten, vom ^. bis znm ^2. October reichenden Nummern des „Journal Offi c>cl" enthalten die folgenden Nachrichten: Das „Journal Osficicl" vom 8. enthält ein Dccrct, wodurch verfügt wird, daß Favrc inleiimistisch daS Porlcicuillc Gamdclta's veischc. Es enthält writer cincn militärischen Bericht über NccognoScirnngcn gcgcn Vondy. Chateau, Argen-tcuil, Neu illy uud Elamart. wobei leichte Gefechte stall-fanden und dic Mc.bilg.ndcu fich sehr gut hielten. OaS „Journal Ofsiciel" vom !1. enthalt einen Artikel, welcher über die stattgcfuudcncn Ansammlungen, Welchc die Vornahme dcr Ocmcindcwahlcn verlangten und ül'cr die ^X'gcnmanifcslationcn der ^lationalgardc bericht erstaltcl, welche Tiochu, Tamisicr uud Favrc mit den Rufen: cS lebe die Rcftublick! es lcbc die Rc» gicrnng! leine Gcmcindcwahlcn! lebhaft acclamirtcn. Eine Ansprache Favre'S an die Nalionalgardc con-stalirt. daß dieser Tag die Einiguug allcr Parteien begründet habe, um dic Fremden zu verjagen, woranf dann die Wahlen stattfinden würden. Ein Schreiben Favrc's danll den Nationalgardcn für ihren Patrioüsmus. Das ..Journal Osficicl" vom 10. veröffentlicht zahlreiche Adressen der Nationalgarde, welche die Per tagung dcr Wahlen billigen und die bewaffneten M.'.ni-fchationcn energisch verdammen. Sapia, Bataillonschcf der Nalionalgardc, wuidc, nachdem er Patronen vertheilt hatte, nm gegen daS Hotel dc Villc zu marfchircn, vor ein Kriegsgericht gcstclü. DaS Journal veröffentlicht einen Bericht des ContreadmiralS Saissct über ein glänzendes Gefecht am tt. October bei Bondy, von wo b,er Fcind hinausgeworfen wurde. Nn Auszug aus den in den Tuilcricn uorgefun-dem,, Spieren constatirt, daß nach dem 2. December ^,l!42 Personen verhaftet wurden, von welchen 14Iltt ^Puiliit, vcrliannt udcr in Haft behalten N'urdcn. DaS „Journal Ofsiciel" vom 1l. veröffenüicht ei» Dccrct. wodurch dic Journal-Eautioncn aufgchobcn werden. Die gegenwärtig erliegenden werden nach Vc-eudignng des Krieges zurückgezahlt werden. , ^iu Militärbcricht vom 10. October signalisirl k>" sehr lrbhnftcs Gefecht dcr Mobilgardcn dcS Depinte-Ulcnts Du Nord mit dein »feinde in der Ebene von "uisy und Monlrenil. Zwei feindliche Geschütze wurden von den Forts bcmonlirt. Die Soldaten zeigen überall große Festigkeit u» Fencr. An die Slcllc K»'raily'S. dessen Demission ^'gcnnmmcn wurde, ist Edmund Adam znm Polizei-plllfcclcn ernannt worden. K6ratry wurde vom Minister des Acnßcrn mit emcr Mission betraut. Gcgcu FlourcnS. welcher am ^". October unter einem falschen Porwandc Vcrgallc- rung schlagen ließ, um die Nal!o,>a!garden in insurrec-tioncllcr Avsichl gegen das Hotel de Pille zu führen, wurde die Untersuchung eröffnet. Ein Dccrct hält die Aclivität dcr Freicorps, deren Organisation genehmigt wurde, für die Kricgsoaucr ausrecht. Ein Schreiben Ferry's an den Maire von Belle» uillc constalirt, daß er Belleville besucht habe und daß er ans diesem Anlasse den patriotischen Gesinnungen dcr Nalionalgardc und dein Geiste dcr Eintracht und Sclbsl-vcllcugnnng, der die OetwItVinng beseele. Gerechtigkeit widerfahren lasse. Ein militärischer Bericht vom ll. Abends meldet, daß General Trochn gestern Moulin-Iaquct, Villejuif und Hautcs-BrulMcs besucht und in licwuudcrungs-würdigem Vcrlheidignngs-Znstanoc gcfnndcn habe. Wir habcn Maison Milland bei Ec>;ian besetzt. Dcr Mont Val^licn, die Batterie von Montcnalt, die Kanonen-doolc von Slircsncs haben ein ziemlich lebhaftes Feuer anf Sl. Elond unterhalten. Die Vallcric von Eourbc» voic feucrlc anf Houillcs. ^'>ie Vallcricn von St. Oncu fcucrtcn anf Orgemont. Die französischen Blätter bringen folgendes Pro-clam Garibaldi's: „Flunzösische Republik. Frci-hcit, Gleichheit. Brüdellichlcil. Voguscnarmcc. Tagcsbc-fchl. Freiwillige, Ficischütze» und ^iutional.jarc'cn! Ich tomme, um dlN Bcfchl über die Z^icicorpS z»r Na-lionalvcllhcidigung zu übern.hmcn. Preußen weiß. daß cS jetzt auch mit der bcwaffnelcn Nation rechnen mnß. Ich richte nicht viele Worte au euch. Hicr folgen die Insllnctioncn, welche euch bci curcn Operationen gegen den Eindringling und a,cborncn Feind der Ncpnblil zur Richtscknnr dienen müssen. Ich zähle nnf euch, ihr könnt auf mich zählen. Dnlc, 14. October 1870." Dic In struclioucn schließen mit folgcu^en Worten: ..Ich schliche, indem ich in Elinnerlin^ bringi-, daß die Vcrldcidigung von Montevideo gcgcn 1^,000 Ma»» lricgSlicüvtcr Trup-ftci, l) Iahrc dauerte; jene Stadt zähltc damals A0.000 Einwohner, unlcr dcncn sich cngllschc, f,anzöfischc und italienische Kauflculc befanden, die sich alle an der Vertheidigung b.lhclligten ui,d das Glück hatten, endlich den Triumph ihils Adoptivvlilcllalides yi erleben. AUcin Montevideo oc>krisle seioc Palast.', seine Tcnipel. s.inc gegenwärtigen und lüliftigcn Zollcllrägnissl, grnb die alten Kanonen aus, die als P^ilcr in den Strassen dien ten, vcifciti,,le tanzen, uu: die fchllndcn Gewehre zu crfctzcu, wähicod die Frauen dem Valcilande ihicn lctz-ten Schmuck widmctc». Ein französisches Dorf hat gsö< ßcre HlfSqarllcu als dainals Montevideo; können wir an dcu Erfolgcu dec Nalioualvcrthcidigung zwcisclu?" Mgesneuigkeilen. - (Aus Paris, 4. October), ist einem Mit-arbciler der „Abdpst." folgender Brief mit bcmanulcm Ballon zugegangen: „Unferc kage hicr ist höchst sonderbar und gewiß nicht erfreulich. Bon dem, was einige Stunden von Paris vor sich gehl, wissen wir leine Silbe. Na-tUrlichenvcife gibt das zu allerhand eitlen Plaudereien Anlaß, die uns beunruhigen, wenn sie auch nicht wahr sind. Die wahren Neuigkeiten adcr, dcr Fall Slraßburgs, ToulS:c., sind gar nicht erfreulich. Es fchcint, daß wir nicht Fleisch genug fllr mehr als vierzig Tage haben, und da die Negierung jetzt Fleischer geworden ist. so mißt sie uns diese Gabe Oolles sehr karg zu. Korn und Wein haben wir ill Fülle, auch Eingcsalzcncs allcr Art, aber leider mich emeu unverständigen Pöbel und tolle Revolutionäre. Geht man durch die Straßen, so wird man durch nichts an dc» Krieg erinnert, als durch eine Menge Compagnien, welche in den Nassen crcrciren. Allßcldcm sieht man Damen in schöner Toilette Spazierfahrten machen, sieht alle Läden geöffnet, die Kaffeehäuser wie gewöhnlich vollgepfropft. Und drauhen donnern die Kanonen. Wir können 2l>0.000 Mann ins Feld stellen und eine gleiche Anzahl bleibt zur Besetzung der Wälle übrig. Nach gewöhnlichen Kriegsberechnungen wäre also Paris nicht einzunehmen, denn PiManl werden wir denn doch immer hereinzuschaffen im Stmide sein. Dabei sammelt sich auch eine neue Armee in den Departements. Leider gibt es jedoch hier so viele N^enelemente dcr Schwäche, daß ich der Zukunft nicht ohne Sorge entgegensehe. Wir können von heute au etwa zwei Monate aushallen, denn von den Festungswerken und Forts darf man behaupten, daß sie sich nicht einnehmen lassen. Vermögen wir aber dem Pöbel echte Vaterlandsliebe einzuflößen ? Wird er aushalten wollen? Wird unsere neue Armee zur rechten Ieit fertig sein? Das sind Fragen, die mir sehr bedenklich vorkommen." — (Landwehr-Vonlroleversammlungen.) Die „Prager Ztg." bezeichnet, wie schon telegraphisch gemeldet, die Nachrichten der oppositionellen Blätter, daß aus Anlaß der Beeidigung der Landwehrmänuer in Horo-wiö Excesse stattgefunden haben, als vollkommen grundlos. Auch aus Königinhos, wo, wie die Prager Blätter mit-theilten, ebenfalls aus gleichem Anlasse mehrere Landwehr Pflichtige sich so renitent benommen hallen, daß Militär aus Iosephstadt reqmrirt werden mußle, meldet das amtliche Blatt, daß gleich am anderen Tage die Beeidigung der Landwehrpflichtigen in aller Ordnung vor sich ging, so daß die herbeigerufene Mililärafsistenz gleich wieder nach Iosephstadt abrücken konnte. Gegen die Rädelsführer ist die Amtshandlung eingeleltet. — (Ein neues Mittel zurConstatirung des Todes.) Wenn man in das Auge eines lebenden Menschen einige Tropfen einer Alropin-Lösung träufelt, so sieht man nach wenig Minuten eine Erweiterung der Pupille sich erzeugen, welche durch Vergleichung mit dem nicht dem Einfluß des Atropins unterworfenen Auge sehr leicht nachzuweisen ist. Diese Wirkung des Ntropins ist sehr constant, der Zustand des Auges oder der allgemeine Zustand mag sein welcher er wolle. Man kann also behaupten, daß am lebenden Menschen das Ntropin immer eine Pupillenerwei-lerung hervorbringt und Überall, wo dasselbe ohne Wir« kung bleibt, wird angenommen, daß die Muslelconlraklilität verschwunden ist, daß somit das i?eben den Organismus vollkommen verlassen hat. Diese Thatsachen sind bekannt, und man kann sie nach Bomhuts Vorschlag in Fällen von Scheintod verwerthen. Es ist jedoch nöthig, hier eine Restriction eintreten zu lassen, da es vorkommen kann, daß an dem betreffenden Individuum bereits eine Pupillen-Erweitung besteht; dieselbe findet sich wirklich häusig bei Scheintod, nur ist sie nicht besonders bedeutend, enorm kann sie sein in Folge einer Belladona-Vergiftung, Es ist daher nothwendig, eine Gegenprobe zu machen, und man hat daher in der Wirkung von Substanzen, welche, wie z. B. die Ealabar-Bohnc, die Pupille verengern, ein sehr einfaches Mittel, um einen unglückseligen Irrthum zu vermeiden. — (Vagabundenleben.) Im Bacherngebirge sEteiermarl) treibt sich gegenwärtig ein junger Bauern-bursche herum, der die ganze Umgebung unsicher macht, bald hicr 5,'cbcnsmittel, bald dort Geld stiehlt und sich ins Fäustchen lacht, wenn er die Klagen der Bauern über die mangelhafte Sicherheitspolizei im i!ande hört. Im Mai war er dennoch eingebracht und wegen etwa zwanzig Dicbstählen u. dgl. zu einer entsprechenden Freihettsstrafe verurtheilt worden; bald gefiel ihm aber das Leben im Arreste nicht mehr; draußen lockte der Frühling so schön — eines VlorgenS war die Zelle leer. Kaum war aber unser guter Freund in sein Heimatsgebirge gekommen, als er zu seinem Unglücke mit einem Gendarm zusammentraf, dcr dem wohlbekannten Gesellen in einer Weise seine Be- sawmcnstoh erfolgt. Entsteht kein neuer Stoff, so hört n»! dcr Zcit dcr Ersatz aus, und aUe etwa übrig blci> °cndcu Körper erhallen allmälig durch gegenseitige "UösU'ahlung gleiche Tcmpcratnr. Damit hüit die Strai> ""N überhaupt anf, also auch die Wärmcmillhcilung "''b Ncwcgung. Dcr letzte Satz der Wärmcthcoric ist: ""ll,s Vcben in, Weltall geht seinem Tod entgegen." vaterländische Denkwürdigkeiten. * Vun A. D. I. Ein Zauberer verurthcilt. Kais ^i? ?^!" ^^ "'" "' März verhörte dcr Mm. lsH,''. -"aicstät Pannrichter in Kram, ^annS Florian-bei )>?' "'"" ^wissen Mathia Khunhor (Kuchar?), l,^ 'l"i; '" Obcrndorf gebürtig, im Schlosse Sciscn-rinV"^" Dicl'stahl nnd „Haubcrci." Dcr Manu war schl^ °l)>'hcilsdicb und wk' findcu von ihm 14 vcr-l'ctunm^ ^tlchchlsfacta aufgezählt, welche er freiwillig ," dc» V Hauptgewicht scincs Verbrechens lag aber bcrci "'"^s noch hoch verpönten Laster dcr Zau< «»aemitt z'"<" scl'ou 10A1 dcr Jesuit Spce mit Glück dns l« c^'' ^ "b" in dcr Praxis noch ois tief in wmlc ^"wndcrt verfolgt wnrdc. Der Verhörte be« hnvc sic^'"^'" ^' ^- ulmc Anwendung dcr Folter, er Vtaiaa?^"" ^ Andre Khcrinc, oder Kropila Weib ^" "lya ..zcrgrcint" und fic habe ihm gcdrohct, sie * Vl"s biöher unbmlltzten Quellen. wolle ihn, „was änderst" machen. An cincm Pfingst-tag Mcnds. ungefähr vor 2 Jahren, so nach Martini 1662. sei sie zu ihm gekommen und habc ihn zu einer Gastcici in ihr Haus geladen. Glcich, als er ihr HanS betreten, habe er Kälte und zugleich starken Schwciß gespürt, „also daß er sich darinnen gar nichts vei-wußt." und sie habc stracks darauf angefangen, ihn mit einer Salbe unter dem Arm uud unlcr den Knien zu schmieren. Die Wirkung dieser Hcxcnsalbc habc sich alSliald gezeigt. Er sei nämlich mit Margarctha und Anderen an cincm Pfingstabcnd auf daS steierische Gc> diet, 14 Tage nach Martini 1062, „geflogen," dabei hätten sie uulcrwcgs aus cincm Hanse 2 Kinder gc> noimm'n, mit ihren Salben ihnen den Nabel cinge< schmiert, daß er aufgcbrochcu, ihnen daS Herz aus den, ^cibc gcuommcn und das Blut ausgcsoaen, das Herz aber bei ihrer Gasterei verzehrt, wovon ihm aber nichts zu Theil gcwordcu. Einc zweite Hcrcnfalirl habc er den Abend vor dem Chrisltagc 1062 mit den Hexen auf den Klet gemacht (der Blocksberg dcS slavischen Südens). Er benannte viele Thcilnchmcr diescr Vergnügungsfahrt; cS ist eine gemischte Gesellschaft hoch und niederen Standes, darunter dcr Probst von NndolsSwcrth, Herr Slcnibcrgcr, die Fran Stcmbcrgcrin von Gollschce, die Frau Koslcrin von Ncssclthal, Herr Jakob Roll, Pfarrer zu Ossiunitz, eine Fran Schwäbin aus der teutschen Gasse in ttaibach. des Pflegers in Rcifniz Weib u. f. w. Dein Äaunrichtcr schienen diese Geständnisse wohl noch nicht vollständig und er wcndclc die „peinliche Frage." d. i. die Folter, an. Dcr Inquisit fuhr nun im De» nuncircn seiner Mitschuldigen fort, indem er zu den oben Genannten außer mehreren Gaufrnwcibern auch die Frauen dcr cdlcn Herren HannS Inlob Portico zu Pratlenau und Martino drll' Argenlo gesellte. Nach diescr Aussage in den „Thurm" (das Gefängniß) zurückgebracht, scheinen den Unglücklichen, wie in seiner ^age eillällich, Wahnbilder seiner aufgeregten Phantasie gequält zu habcn, dcnu in einem späteren Verhör, mit abermaliger Anwendung der Tortur, bekannte er, drei seiner Blocksbcrggeuossinncn hätten ihm „eines Psingst-lag Abends" im Thurm einen Besuch abgestattet, ihn angefangen zu würgcu und die Kleiber vom Veibc zu rcißcu. ihn warnend, er möge über sie nichts aussagen. Außerdem bestätigte er alle seine früheren Aussagen, nur die Frau Koslcrin und des Ambrosch Weib zu Praprelsch sprach er von der früher gegen sie erhobenen Bcschuldi. gung frei Am I5>. März empfing er übrigens bereits fcin „Urtl." das mit Rücksicht auf bereits zweimalige frühere Verhaftung und Begnadigung, weil „bei seinem üblen pcven lein Besserung zu hoffen, er sich auch zu dcu Zauberer» zugezählt und mitgeflogen." yemüß Art. 109 der peinlichen HalSgcrichlSordnuny Earls V. auf Tod durch das Schwert lautete. WaS bezüglich der von «hm denuncirten Hexen geschah, ist aus dem alten Ge. richtsbuchc der Herrschaft Seiscnberg, dem wir dies el.t. Ichnen. nicht ersichtlich. Zwei von ihnen waren inhaflirt worden. Der Bannrichter entließ sie jedoch gegen Cau-t>on, weil die Aussage des Inquisiten als einer leicht' fertigen, „umbschweifigen" Person unglaubwürdig t>,s auf allenfalls weiters gegen sie vorkommende I^'glen. 1730 qlcitung antrug, daß an ein Ablehnen des Antrages laum, zu denken war; gewichtige Schellen an den Händen, wan», derte der Bursche durchs Gebirge. Der Gedanle an Flucht! beschäftigte ihn jedoch unablässig; als denn einmal der, Gendarm mworsichtigerwcise hart an dem Nande eines ^ Abgrundes dahinschritt, benutzte der Arrestant rasch diesen! Moment und versetzte seinem Begleiter einen so heftigen! Stoß, daß dieser vom Wege hinabtollerle. Der Gendarm wäre gewiß zerschmettert zur Tiefe gekommen, wenn nicht ein glucklicher Zufall sein Niemzeug und so ihn selbst an einem Felsvorsprunge festgehalten hätte. Der Gauner cnt-lam nun zwal, aber er sollte sich seiner Freiheit nicht lange freuen. Die Erbitterung der Holztnechte im Gebirge, denen er wiederholt bald dies, bald jenes gestohlen hatte, veranlaßte ihn vielmehr, sich selbst dem Gerichte zu stellen, er hätte sonst befürchten müssen, von den Holz< Hauern erschlagen zu werden. Bald aber bereute er es, der goldenen Freiheit Vnlet gesagt zu haben; trotz der ^ Epringeiscn, welche man an seine Beine geschmiegt hatte, j grub er sich durch die Mauer bis ins offene Feld, stahl > in einer nahen Schmiede Hammer und Feile und enl- ^, ledigte sich der lästigen Zierrathen seiner FUße. Seit dem, Tage treibt er sich wieder im Gebirge herum, stiehlt nach Herzenslust und weiß sich den Nachforschungen der Gendarmerie immer glücklich zu entziehen. Die Erbitterung der Bauern gegen den Burschen ist eine so tiefe, daß zu befürchten steht, er werde gelyncht werden, wenn man ihn ertappt. ! ^ ^ ^ Ü I. tl v. — (Constitutioneller Verein in Laibach.) Der Ausschuß beehrt sich hieuüt, die Herren Vcreinömitglie«! der zur 2 7. Versa m m l u n g, welche heute Abends 7 Uhr, im Saale der Schicßstätte stattfindet, höflichst einzuladen. Tagesordnung: 1. Neuwahl eines Auöschußmitglie-, des. 2. Die letzte Session des lrainischen Landtages. 3. Bedingte Neichsrathöwahlen und der Prolest der Landtags-Minorität. 4. Die Durchführung des Echulaufsichtsgesetzes. 5. Das Ministerium und die Verfassung. — (Kinderspi t al.) Soeben ist der fünfte Jahres« bericht dieses Instituts flir das Jahr 18<^9 erschienen. Das Epilalsgebäude wurde im Jahre 1869 theilweise ausgebaut und es ist zu hoffen, daß der Ausbau im Jahre 1871 vollendet werden wird. Die erhabene Protectorin der i Anstalt, Ihre t. und k. Majestät Kaiserin Elisabeth, spendete allergnädigst 100 fl. Außerdem wurde die Anstalt von vielen Wohlhälern großmüthig bedacht, und erhielt auch bedeutende Beiträge vom hiesigen Gemeinderalhc und aus den Erträgnissen der Staatswohllhätigteitslotteri»,'. Herr Dr. Ko watsch widmete seine ärztliche Kunst und seine persönlichen humanen Bemühungen in gewohnt aufopfernder Weise dem vom Beginne an unter seiner Leitung stehenden segensreichen Institute. Im Jahre 1869 wurden 36 Knaben und 31 Mädchen behandelt. Es starben im Ganzen 12 Kinder, 32 wurden völlig geheilt, 10 gebessert entlassen, 13 blieben in Behandlung. Im Ambulatorium wurden 77 Kinder behandelt. Wir können die wohlthätige Anstalt nur dem ferneren gütigen Wohlwollen aller Freunde der armen kranken Kinder empfehlen. — (Theater.) Das gestrige Lustspiel: „Wihi-gungen" trägt einen sehr herausfordernden Titel, dessen ganzes Gewicht auf den unbekannten Verfasser zurückfällt, dem wir nicht mehr zu begegnen hoffen, zudem schien unS die Darstellung stark an schlechtem Memoriren und Mangel an Ensemble zu leiden. — Der Violinist Herr Oskar Rieding vom Leipziger Conservatorium trug Ernst's Ear-ncval im ersten Zwischcnact mit einigem Beifall vor. Eingesendet. Zu den Industriellen, welche bei Gelegenheit der Anwesen« heit Sr. Majestät des Kaisers ü, Graz dadurch besonders ausgezeichnet wurden, daß der Monarch dic von densclben cxvonirteu Artikel einer besonderen Nufmcrlsamtcit wllrdigtc, gehörte auch, wie wlr mit Vergnügen coustatirrli, der rcuommirte Liqueur-fabricaut Herr Eduard Funk in Gral. Der Kaiser blieb bei der Abtheilung des Herrn Fl!nl stehen »nd geruhte sich llbcr den Betrieb dieser Fabrik in der theiln^hmeudsten Weise zu rr-tu'idiueu. Herr Flint lounlc die Austuuft geben, das; sein Fa-bncat sich solcher Anerkennung erfreue, daß ciu großer Erport nach Serbien n»d Rumänien stattfinde, und werde namcittlich der von ihm eräugte steierische Weichsclgeist sehr gesucht. Einer detMineu Würdigung der von Hcrru F -. lwch Stubbing g schickt. Tic Aicmcr Biirgclschafl hat 4000 Thl>. für Stoßburg bewilligt. Laut Nachnchtcn aus dem deutsche» Fcldlager will dic gcsammle dcutschc Armee ciuc Tagc^löhmma, (»mg»'' fähr 500.000 Tl)t>.) der dclltschen Iiwalidcustlflllng darbringen. Schiffcrnachlichtc» aus Viemeu zufolge bercitct sich daS fllluzösische Geschwader zur feindliche» Annäherung 2» das Lund vor. Dic Schiffe sii-.d udgctakclt lind ma» glaubt dalauö enlnchmc» zu dinfeu, daß sie „zum Gc< fccht klar" machcu. Das Cot'slautiuopler Blatt „Turquie" coustatirt, die bestc Politik dcr Tü'lei sei cine Alliauz mit Dculsch-la»d uud Oesterreich. Beide seien hiczu sehr geneigt, die Pforte ebenso, wie England; darum sei Nußland im Orient künftig ohnmächtig. Iu China scheint die fremdenfcindlicht Partei wieder die Oberhand zu gewinnen, mau befürchtet tin ucueS Massacre der Frcmdcn, zu welchem der europäische Krieg die Chiuesc» z» rrmuthigc» scheint. Einige Missionäre habcn sich bereits von Pctmg geflüchtet. Telegraphischer Wechselcours vom 20. October. 5perc. Metalliaue« 5?.<>5. - 5perc, MrtalliqueS mit Mai' und November-Zinse» 57.05 — 5>perc, Natioual^Anleheu 66.70. 1860er Slaats-Anlehen 92.50. - Baulaclien 712, Lrcdit-Äclicn 25.'..8". - London 123 75. Silber 122.15. - Kl. Mlluz.Ducaten 5.91. - Napaleond'ors 9.89. Handel und ^olkswirthschastliches. ^aidach, 19. October. Ans dem hcnlia.cn Marltc sind erschienen: 12 Wagen mil Getreide, 5 Wagen mit Heu und Strob (Hcn70Ctr 55 Pfd., Stroh 45) (itr. 20 Pfd.), 35 Wagen uut» 4 Schiffe (3<) Kflr.) mit Holz. Durchschnillv« -Preise. Mll^MÜz^ MltIT'Mz,» fl. lr. ft. lr. st. tr. st.,kl. Weiz-n pr, Melje« 5 20! 5 9? Butter pr. Psnud 45 —/ - Kori-Saat ., 4 30 3 98 Eier pr Stücl — -> ^— Gerste „ 2 60 3 14 Mllch pr. Mah - II) - Hafer « 1 80 8 34 Rindfleisch pr Psd, - 23------ Halbfruch! ,. ------ 4 44 Kallisleisch ,. —2«------ Heidcil „ 2 80 3 50 Schweinefleisch, —24- — Hirse „ 2 60 3 2l Schöpsenfleisch „ —15------ Knlnrnl.' ,. -------3 88 Hühndcl pr. Stilcl — 30 - Erdüpse! „ 150,------ Tanben „ .is,...— i!iuseu „ 4 50------- Heu s,r, Zentner I 40 — Erbsen „ 5------- Stroh „ i 3l> - — Fisulen ,. 4 8N------- Holz. hart., pr,Ml, — 720 Nindsschmalz Pfd, - 52^------- weichel«, 22" _ ... 5 20 Schweineschmalz,, — 4 20 Heiden „ 3 80 Kalbfleisch „ - !<0 Hirse „ 2 80 ^ Schweinefleisch „ — 25 Kulunch „ 3 90 ^ Schijpseusleisch „ — I« Erdäpfel „ 1 50/ Hiihndrl pr. Stuck — 28 linsen „ — — ^ Tllulicu „ — 12 Erbsen „ — — z Heu pr. Zentner . — — Fisolen „ 3 52 Stroh „ . - - Niudöschmalz pr. Pf> — 52 Holz, harte«, Pr. iilst 6 50 Schweineschmalz „ — 42 — weiches, „ 4 30 Ssiecl, frisch, „ — ! 29 ! Weiu, rother, pr. Eimer -- ! — Speck, geräuchert, Pfd. —,— — weißer „ - ! ^- Äuftskommenc Frcmde. Am 19, October. Elefant. Die Herren: Dr. Helletick', von Fiumc. - Poschuil, von ssiume. - Pulorny, lion Agram, iianit), Kansin, vo» Wien. — Salier, Bahnbeamter,' von Ofen. - Icllcnz, vo» Karlstadt. — Paier, Photograph, von Ofen. — Poßnig, Vc-sitzer, von Klopp. Htadt H^icu. Die Herren: Schmidt, Kanfm., von ^'ccodoif. — Gröger. Kaufm.. von Sternberq. — Dim, Ka»fm., von Wien. - Die grauen: Killer, Gutsbesitzers wallin, von Nru< marltl. — Kcrstcin, ^ezirtsvurslehcrS-Gattin, von Mnmartll. Theater. Hcutc: cp,.l^<,lati,l >ll,d .^l.ichelofen. Posse in 3 Acte» von Hopp. Morgen: Schwätzerin von Taragossst. Komische Opcr iu 3 Actcu. ^telcolulli^ischi' ^eobuchlilü^cli in ^iilwch. « "i kkz z« 3 3H !^? 6U. M,i. 32«.«8 j^44 windstill halbhcitcr l,.„ 20, 2 „ Äi. 325,,, ^.,1., windstill trübe «i '"„ 10., Ab. 325.,, < N.« windstill Regen ^"^ Vormittags halbhciler, dann zunehmende Vewöllung. Aliciids nach « Uhr Regen die ganze Nacht anhaltend. Wärme l° «^"' um 0 5" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Iauaz v. K!, i n m a V r. ^^rl«»«^«»»'»«^^ V.iiel«, 19. October. Der Gesammtcharalter der heutigen Börse unterschied sich nicht uou jenem der jllngsteu Tage. Mittags clwas matter iu Spccnlaliongeffcclcu alö ><» H'lli^tt^^»Ul)l. Porgcfchäflc und bei keineswegs bedeutendem Umsähe bewahrte die Vürse gleichwohl eine feste Hallung. Rente. Staatslosc, Actiru dcr Nallonalbant, Nordbahu, EilcoMpl!'' Äcticn uud audcrc schwere Schraukeupapicre warcu im Curse hoch gehalten, Sft"culatiou«papierc waren anfangs etwas höher, später tiefer als gestern l>cwcrthet. ohne daß die Alternation oeS Pn'^ irgcnwo erhebliche Dimensionen angenommen hätte. Acticn sulwcutionirler Bahnen uud Prioritäten hirlteu im Durchschnitt die gewohnten Linse. Auch auf dcm Dcviscnmarllc ergab sich leine gs'vich^ tigcie Vlrilnderuug. 5 72°50 Nieder-Oesterreich. . „5.. 92._____ Ober-Oesterreich . . „ 5 « ->.^. _.'^ Siebellbllrgcn ... ,, 5 „ 75 — 75.50 'l°»id. ijsterr........327.-329,— Omnibus........88.-92.— Rudolss-Bahn......162.— 163.— ' SiebenbUrgcr Bahn . , . . 165.— 166. - > Stlllllsbahu.......382.— 384.— Slldliühn . ......172.80 173.— > Slld-uordd, Verbind. Bahn . . 169.50 170. - ' Thei^Bahi,.......229.25 229,— Tramway........156,50 157.— «5. Pfandbriefe (silr 100 fl) Allg. üp Bod^n-llredit Anstalt Geld Waare vcrlnnbllr zn 5 pEt. iu Silber I07,7ti 10^! 25 dlo.in33I.rUckz.zu5p 100 fl. ö. W. Geld Waare Elis.-Westb, in S. verz. (l. Emiss.) 93— <.'4 — FerdiuandS-Nordb. in Sil'i verz. l03.60 103 80 Franz-Ioscphs-Vahn .... 94.75 9490 G.Carl-!>.'llt>w,V.i.G.U?rz.!,Em. 102.— 102 50 Oefwr. Nordweftbahn . . ^'4. - 94 50 > O,ld W'^ Sitbenb. Bahn in Silber vrrz. . 89.75 90.^ StaatSb. G.3"/«ä5.00Fr. „l.Em. 133,50 U".^" Slldb. G. 3"/. ^. 500 Frc. ,. . . 111.25 M 50 S«db.-G. i. 200 fl. z. 5"/„ filr 100 fl. 89.30 89.?" Sllob.-B on« 6"/„ (187^-74) . «500 Frc«......234^235.-7 Ung. Ostbahn......86.60 86 7^ «. «privatlose (per Stuck.) Lrcditanstalt f. Handel u. Gew. Gell» Wa°re zu 100 st. ü N......15750 1^^ Rudolf-Sliflunq zu 10 fl. . . 1450 1"- Wechsel (3 Mon) Geld W°°" Augsburg filr ,00 st sildd. W. 103 50 10. "" Franlsurl a.M. U)0 sl. detto 103.70 1<" > . Humbnrg. silr 100 Marl Balico 91.60 ." < London, fllr l0 Pfund Sterling 124. - >" ^. Paris, jilr 100 Francs . . . 47.50 ^°. (3ours der Gelds»vt,n Gell' ^°L ,r ir. Münz-Dncalcl. . 5 fl. 93 lr. 5 sl. " -Napoleousd'or . . 9 „ 91 ,. 9 „ 9/ " Vereinsthalcr... 1 „ 83 . 1 . °^ " Silber . . 122 ,. 25 „ 122 " 5« „ Kraiuische Grundentlastung« - Obligationen, P"-vatuotirm,«: -.- Geld, - Wo««.