Verwaltung: RathauSgafse Nr. 5 2'.-(rpt)»n Nr. *1, talcnirfan. Vez«>>^de»nqii»geu Duich Die »oft bo»»II»!> . . . . K 11» Sic,l«ljStz«ig Salbjöftl« ...*«•— <9aiU »„«„««Mi »er e«»»- u Hn I—1* Uhr mm, » v.rrbcn ntidl iBTiidiUtttn. «ammUle lim- (tnbwig« > >S: fcfxilifMtigt S b l ii» > i g u » s » n mxmt die «»Ballung ze.cn '■^ctfdjnvr.ii b ruhiat, indem er sagte: ..Ja, i bitt' Jhna, Sie miiaß'n Jhna halt mehr in die Brust werf'n! . . . Hab'n Sie scho an Don tfarh*? mit aner Hendel-brnst g'seg'n??" Ferdl, dem der Gedanke^ daß er vielleicht der erste Don Carlos mit einer Hendelbrust sein sollte, überaus peinlich war, beschloß, sich während des ganzen Abends krampfhaft in die Brust zir rverseu. Auch die Trikots schienen ei» wenig zu weit zu sein, aber der Kommis beruhigte ihn mit den Worten: „O, dö leg n si scho au, bis amal am Körper san, und dann is' vielleicht eh besser, wann» net gar zu luapp san, denn sunst könnt'» s' Jhna ja beim Tanzen z'springa, und dann stell'n S' Jhna dö Situation vur l" „Na, i bitt' Jhna, hör'u S' ma aus! . . . Wann i mit dcr Pantzner-Resi geh' !" „Na ja, alsdann, wann Sö mit der Pantzner- Eilt Ä.imstag, 6 März 1909. Sani.rung der Laudesfinanzen, Gebäiidestener-reform usw. — gestellt sah, in einem Zeitpunkte, wo endlich die Bankfiage, die militä-rifchen Forderungen Ungarns und insbesondere der Ernst der äußeren Lage unserer Monarchie, die innere Ordnung und Fesiiqnng so außer» ordentlich wünschenswert erscheinet» iuffni. Die Deutschen hätten olle Ursache, gegen die Sprachcnocsetzentwüise entschieden Stellung zu nehmen Wenn sie dies nicht taten, so sei dies ein Beweis für ihr Bestreben, geordnete Zu-stände herbeizuführen während das Borgehen der Tschechen und ihrer Berbüiideteu über deu Begriff des Mutwillens schon hinausgehe. Daß eiu Häuflein von wenigen Volksvertretern, bar jedes Berantwortlichkeitsgefühles, es zustande brachte, gegen die arbeitswillige Mehrheit jede gedeihliche Arbeit nnmöglich zu mache«, fei auf die geltende Geschäftsordnung Mückznführen, weshalb es begreiflich erscheine, wenn die For-dernng mich einer Aenderung der GeschästSord-nuug immer düngender werde. Bei Bcriicksich tigiing dieses Wunsches müsse jedoch der Er^ wägung Rechnung getragen werden, daß auch die deutschsreiheitlichen Parteien in die Lage kommen köiiuteu, zur Verteidigung der natio-uilkN und wirtschaftlichen Interessen veu den schärfsten Parlament .tischen Mitteln Gebrauch zu machen. ES wäre unvorsichtig, ja gefährlich, wenn sie sich selbst die Hände bänden. Die heutige inneilpolitische Lage sei die Frucht jeuer duich mehr als 30 Jahre hindurch betriebenen Regierungspolitik, welche die slav.sche Begehrlichkeit bis zur Unersättlichkeit steigerte. Resi geh n, da ders so etwas einfach »et vorkumma . . . i sag' Jhna, 'S ders net!" DaS gelbseidene Wams hatte auch noch einen zweite» Fehler, eS hatte nämlich über den ganzen Rücken einen breiten, braiinen Fleck, da dem srüheren Don Carlos, Jnsante» vo» Spanie». durch die Ungeschicklichkeit eines Kellners ein kleines RindS-golasch aus deu Rücken gefallen war. Wieder hatte der Kommis beruhigende Worte in Bereitschaft: „Ja, mei liaba Herr, deSweg'n is ja das Kostüm billiger, den» ohne Sast müaßt i Jhna nnl zwa Giild'ii mehr rechna!" „Ah! So iS dös bei Jhna mit dö Kostüm g'rad verkehrt, als wia mit dö Würst'ln, dö san nämli mit Sast teurer! . . . Ha, ha, ha!" „Ha, ha, ha! Da hab'n S' eh recht! . . . Uebrigens sich: ma ja den Fleck gar net, weil «' ja eh den spanischen Mantel d'rüber hab'n! I kann Jhna nur sagn, Se werd'n sehr fesch arrsschau'n! Als was geht den» die Fräul'n Resi, wann ma ftag'u derf?" „Als Rvgogodame! . . . Sie hat si eh bei Jhna 's Kostüm g'tmmma!" „Ah, dös war's! — Na, jetzt erinner i mi scho! — Sö werd'n sehr a sesch Paar! sein! — Außerdem stimmt 's a mit der Zeit: Rvgogodame und Don Carlos!" Während der letzten Worte hatte der Kommis das Kostüm eingepackt und Ferdl ging eilends nach Hau», um sich zu kostümieren. * * * 34 Jahrgang. Man hätte bei Zeiten, anstatt immer dir offene Hand mit allen möglichen Konzessionen hinzu-halten, eine starke Faust zeigen sollen. Erst durch die Hochruse oiif Serbien und durch das sta»tö- uiü mililärfeiudUche Treiben, tag die Kriegslust unseres großsprecherischen N chbarn bis zi.Nl blinden Ä>.>h»witz Neigelle, sei die Re« gieruug zur Einsicht geführt worden, daß es so nicht weiter gehe. Gerade diejenigen, die man immer wieder durch Zugeständnisse auf Kosten der Deutschen — dies nicht nur bildlich ge-nommen — zu beruhigen versucht und auf diese Art veiwöhnt hat, schlagen nun dem Staate, dem sie dankbar sein müßten, schmerzliche, kantn heilb.ire Wunden. Die Begehrlichkeit der slovenischen Po-litiker sei, was an der Hand der angeführten unwiderleglichen Daten erweislich fei, schon ganz und gar nicht begründet. Ihre Bestrebungen stehen zu den wahren Interesse» ihres eigenen BolkeS im Widerspruch nnd sei eS bezeichnend, daß in jenen Belangen, in denen diese Rition mit eigenen Mitteln aufzukommen habe, eine anssallende Rückständigkeit wahrnehmbar sei, so z B. im Bolksschulwese». Auch der sozialdemokratische Verband Hai e keinen Grund, die deutschsreiheitlichen Parteien für die erfolgte Ausschaltung des Parlameu-tariSmuS verantwortlich zu machen, denn er w> r eS, aus dessen Mitte heraus der nationale Zwist selbst im Parlamente mit dem Auswerfen der Parlamentssprachenfrage geschürt wurde. Die sozialdemokratische P.irtei habe mit dem Ein-dringen zahlreicher DringlichkettSanträge jenen So leicht, als er sich die Sache vorgestellt hatte, sollte sie nun doch nicht gehen, denn trotzdem er schon zwei paar Unterhosen übereinander angezogen hatte, plvderten die Trikots dennoch derart, daß er — obwohl er sich mit aller Krast in di: Schenkel» und Wadel» warf — in dieser Verfassung »»mög. lieh auf den Ball hätte gehen können. — Zum Glücke kam fein Freund, Johann Zips, nicht nur auf Besuch, sondern auch aus die glänzende Idee, daß man durch sorgfältig zusammengelegte Hand-tücher, die durch Sicherheitsnadeln an die Unter-hosen zu befestigen wären, die Trikots ariSfülleu könnte. „Und die Wad'l'u mach ma mit Servietten!" meinte Schani. Der frühere Don Carlos mußte ganz mahn» witzige Dimensionen besessen haben, denn bis die vollständige plastische HerauSarbeitnng gelungen war, waren jür den unteren Teil des Don Carlos vier Handtücher und zwei Serviette» ausgebraucht. „I bin der reine Bildhauer, heut' kumm' her, jetzt werd'» ma dir »o die Brust und in Rückn anßaarbeit'n!" „Was brauch' denn i an Buckl als Don Carlos! . . . Seit wann is denn der Don Carlos bncklat?!" .Bncklat! . . . Red' r von bucklat?! . . . Aba ausg'süllt muaßt do hint'n werd'n!" „Ja, was glaubst deuu du, w>a viel Hand-ti'iacher i 110 hab' ? — Des is ja eh scho' daS reine Wäschg'schäit, was i da auf mir !>ab'!" „Kannst net zum Wirt abischicTn, wegen Ser-viett'n?" „Ah, hör ma aus! Und 'n QWst'it legt er Sack-tüacherlu hin!" Seile 2 Deutsche Wacht SBuatntt 1» Elemente», die schließlich die parlamentarische Arbeit lahm legten, d.n Weg zu diesem trau-rigen Erfolg gewiesen. Auch habe sie znr Verwirklichung jenes Progranimpuukte«, der sich mit der Lösung der nationalen Frage befaßt, bisher nichts ersprießliches unternommen, viel-mehr seien die tschechischen Mitglieder dieser Partei in manchen nationalen Belangen am radikalsten vorgegangen, während die deutscheu Mitglieder iiu nationalen Verteidigungskampf ihrer Volksgenossen sich abseits, ja oft in die Reihen der Gegner stellte» und bisher keine Beweise dasiir erbracht hatten, daß sie das im Wahlkampf gegebene Versprechen, für die Er-Haltung öeS nationalen Besitzstandes einzutreten, einzulösen gesonnen seien. Abgeordneter Marckhl besprach bei Erör» terung der gegenwärtigen finanzielle» Lage in eingehender Weise die dem Lande Steiermark drohenden wirtschaftlichen Nachteile, welche die Ausführung des WafferstraßengefetzeS nach sich ziehen würden. Hiebei kritisierte ei insbesondere die Haltung der dem sozialdemokratische» Brr-bände .ingehörigen steirische» ReichSratSabgeord-neten bei der Abstimmung über den einschlägigen Antrag deS Abgeordneten Daszinsky. Die Grün-dung der slavischen Union, einer panslavistischen parlanientarische» Bereinigung, erfordere als Gegengewicht ein Zusammenziehen aller deutsch-bürgerlichen Parteien in nationalen Angelegen« heilen, was aber niemals eine Bindung in an-deren Belangen zur Voraussetzung haben dürfe. Wenn stch die slavischen Politiker beider Parteirichtungeu der Hoffnung hingeben, daß sie durch den Zusammenschluß mit jene« staatS-f»indlichen Elementen, die in der slavischen Union eine Unterkunft fanden, die Erfüllung ihrer be-kannten, gegen das nnterländische Deutschtum Steiermarks gerichtete« Forderungen erzwingen werden, so geben sie sich einer Täuschung hin, denn hinter dem bedrohten unterländischen Deutsch« tum steht die deutsche Geineinbürgschast. Und so lange die Deutschen, ohne oder gegen die der Staat nicht bestehen kann, einig sind, was ja endlich einmal der Fall ist, brauche« sie «m ihren nationalen und wirtschaftlichen Bestand nicht besorgt zu seiu. Die Wählerschaft muß jedoch auch ihrerseits trachten, einig vorzugehen, und dadurch die Tätigkeit ihrer Vertreter im „Ausg'halt'n! I hab'S scho'! — An Idee. Freunder!!" Bei diesen Worte« riß Schani die Bettdecke zurück. „Na, willst ma vielleicht gar de Tuchat um« geb'«?" «De Tnchat, Tepp! . . . S' Leintuch! . . . Siegst es. Freunderl, also wird de G'schicht g'macht, daß sa si spitzt!" Inzwischen hatte Schani das Leintuch entsprechend zusammengefaltet und wie einen Prießnitzumschlag um den unglücklichen Ferdl ge-schlungen. „So und jetzt schliasst eini! . . . Krutzi, da Kragn geht ja kaum zua. — Den hab'n 's rein eing'naht!" „So hör' do aus, du derwürgst mi ja! . . . Aufhör'n, sag' i!" Schani machte trotzdem noch eine letzte gewal-tige Anstrengung und der Kragen war zu. „Ha. ha. ha! . . . Dös Kostüm kenn' i ja, dös hat der blade Blnntzner vor vierzehn Tag trag'n 1" „Was? Der blade Bluntzner?! Der is ja dreimal so dick, als wia i! — Und schwitz n tua i etzt scho. dös wud dös reine Dampsbad heilt' abends!" „Na sei froh, wenigstens hast d' bei Antree herin, wannst a Dampsbad dersparst!" „Hör' anf, mit dö G'spaß, ziag di liaber an! So jetzt gib ma no den rot'n Mant'l um. — Du, i geh' daweil «unter ins Extrastüberl, i hab' nämli scho jetzt an Niesendurst. — Uebrigens ziag i mein Havelock an, denn dö Angafferei stiert ma'S!" * . • ReichSrate, für welche das Vertrauen der Wählerschaft die Grundlage bildet, unterstützen. In allen Versammlungen wurde dem Ab« geordneten Marckhl das größte Vertrauen auS-gesprochen. . Die Südslittien und die panslavistische Propaganda. Ans Trieft wird der „Wiener Deutschen Korre-spoudenz" geschrieben: Kräftiger als man noch vor einem Jahre er-warten mochte, äußert sich die panslavistische Bewe-gnng nicht nur iin Norden der Monarchie, in Böh-men, soudeni auch im Süden. Sie kleidet sich beute in das großserbische Gewand. Die serbische Frage steht ja auf der Tagesordnung und bekanntermaßen will der PanflavismuS verhindern, daß die füdflavische Frage im Rahmen der österreichischen Monarchie gelöst werde, die ihm als ei» slavenseindlicher, der Vernichtung werter Organismus erscheint; er will ja dem Königreiche Serbien die Führung in dieser Angelegenheit zusprechen und fördert deshalb die großserbischei! Wühlereien. Der Agramer Hochverrats-prozeß wird hierzu interessante Details liefern, ebenso wie auch die tschechische antimilitaristische Agitation in Böhmen damit im engsten Zusammenhange steht. Weniger beachtet sind bisher die diesbezüglichen Vor-gänge im slovenischen Lager beachtet worden, vielleicht weil die slovenischen Führer in Wien von patri-otische» Phrasen überfließen. Eine ganz andere Sprache rede» aber die Tatsachen. Die slovenische Intelligenz — der slovenische Bauer kommt hier nicht i» Betracht — ist heute bereits dnrchtränkt von panslavistischen. serbenfreundlichen Ideen. Der »teil» dieser Seuche wird durch die Presse verbreitet, wobei bei deu Urheber» der Bewegung durchaus nicht allein ideelle Beweggründe mitsprechen. Den größten Eiser legt in dieser Beziehung die slovenisch. liberale Presie an den Tag, doch anch ihre Anti° pode kokettiert heute bereits stark mit dem Pan-flavismus. Der Gedanke der ,^n^o8lovnn»tii» jed-not«* der südslavischen Bereinigung hat sich aber bereits so stark in den Köpfe» der slovenischen Politiker eingenistet, daß eS selbst den klerikalen Blättern als zn großes Wagnis dünst, wider de» Strom zu schwimme». Der „Slovenski Narod", das liberale Hauptorgan führt «»gescheut und zuweilen mit wahrem Fanatismus die Sache Serbiens. Es sei hier anch daraus verwiesen, daß dieses Blatt von Belgrad durch Originaldepeschen sehr gut unter-richtet wird und daß auch jüngst ans Bosnien aus-gewiesene russische Agitatoren, wie sich das Blatt Im Gasthause wurde Ferdl mit ungeheurem Halloh aufgenommen und obwobl er heftig dagegen protestierte, wurde ihm doch sofort der schützende' Havelock ausgezogen. „Anfach großarti' schaust aus!" sagte der Wirt wohlwollend. „A fescher Mann, der Herr Ferdinand!" meinte die Frau Wirtin. „Was hast denn da im Packl V" fragte ein Gast. „A, des is der Huat !' Bei diesen Worten zog Ferdl das gelbe Plüschbarett ans einem großen Papiersacke und setzte eS kühn auf. „Das steht d'r tadellos I" „'s is a sehr lebhaft'S Kostüm!" „Na, da wird die Resi fchau'u!" Nur die Köchin murmelte vor sich hin: „Schaute aus wie Paperl!" Aber es war sicher nur der Zorn, daß sie heute keinen AnSgang hatte erlangen können, der sie zn einer ebenso bissigen, als ungerechten Bemerkung hinriß. Inzwischen war Schani als „Gigerl" und bald nach ihm auch Resi angekommen. Man beschloß, znerst zu nachtmahlen und dann einen Einspänner zn nehmen, der die ganze Gesellschaft auf ihren Bestimmungsort bringen sollte. Die Stimmung war überaus animiert nnd im Nu war die Zeit des Aufbruches da. Alle waren glücklich verladen und in rasendem Tempo jagte der Wagen davon nnd hielt bald darauf vor dem Saal, den der „Schwafser-bund" znr Abhaltung seines Maskensestes gemietet hatte. Die Auswaggonieruug erregte scho« Aussehen und keine kleinere erregte dann der Einzug in den Saal. selbst rühmt, mit seinen Schriftleitern Fühlung ge-nommen haben. Der „Slovenski Narod" hatte auch seinerzeit, als ihm der Staatsanivalt noch nicht jene Beachtung widmete, die ihm zukommt, hänsig Ueber fetzungen aus dem in Belgrad erscheinenden „Slo-vanski Jug", d. i. „Slavischer Süden", gebracht, in denen nnverhüllt die Idee der politischen Ver-einigung aller Südslaven unter serbischer Führung gepredigt wurde. Bereits während des Zollkrieges mit Serbien waren die austrophoben Neigungen der slovcnischliberalen Politiker unverhüllt in die Er-scheinnng getreten. Ein geradezu glänzendes Beweis stück für die enge» Beziehungen, die man in Kreisen der slovenisch-liberalen Presse mit Belgrad umerhält, war aber jene Belgrader Depesche deS ..Narod", die unmittelbar nach der Erklärung der Einverleibung der ReichSlande gebracht wurde nnd die Meldung von den Kompensationsansprüchen der beiden serbischen Fürstentümer enthielt, und zwar in einer Form, die sich späterhin als „wohl nnterrichtet" herausstellte. Auch die Tatsache, daß Kronprinz Georg von Serbien vor etwa zwei Jahren inkognito Krain bereiste und sich dann im „SlovanSki Jug" sehr anerkennend über die „südslavische Begeisterung der Slovenen" äußerte, ist ziemlich unbeachtet ge-blieben, verdient aber wieder in Erinnerung gebracht zn werden. Politische Rundschau. Arbeitsfähigkeit des Parlamentes. Nicht nur die Regierung, auch die arbeitSwU ligeu Parteien, d. h. jene, die im Abgeordnetenhaus? wirkliche, positive Arbeit leisten wollen, bemühen sich, die Arbeitsfähigkeit des Abgeordnetenhauses herbei-zuführen. Dieser Frage galt auch die Sitzung des Vollzugsausschusses des Deutschen Nationalverbandes am 24. dS., an der namens der Deutschradikalen Partei die Abgeordneten Pacher. Dr. Sommer, Eduard von Stransk» und Wols teilnahmen. Die deutschradikalen Redner, welche in der Sitzung das Wort ergriffen, traten dafür ein, daß die deutschen Parteien ihre Bestrebungen auf Herstellung der Arbeitsfähigkeit des Hauses »ur unter der Boraus. setzung verfolgen sollten, daß die Arbeitsfähigkeit sich nicht bloß anf die StaatSnotivendigkeiten beziehe, sondern auch aus die Sprachenvorlagen. Die Regiernng müßte sich verpflichten, mit allen Kräften daraus hinzuarbeiten, daß nicht bloß daS Rekrutenkontingent. die AnnexioSvorlage und dieBerftaallichungSvorlage. fonderil auch die Sprachenvorlage, die ja auch eine Staatsnotwendigkeit ist, der parlamentarischen Ber Handlung zugeführt werde. Ferner erklären sie sich entschieden gegeu ein formelles Zusammengehen mit den Christlichsozialen und wandten sich insbesondere gegen den Ansdruck .Deutscher Block", unter welchem eine eihnheilliche taktische Gruppe verstanden wird. Ferdl fing manchen feurigen Blick ans schönen Auge» auf und schon einigemal hatte Resi ein Gefühl wildester Eisersucht beschlichen, aber immer wieder hatte sie Ferdl zu beruhigen gewußt: „I was nöt, wia ma da eifersüchtig sei kann l Des is do fchließli natiirli, daß a Mad'l an Mann anschaut, wann er ihr g'fallt! DeSweg'u hab' i ja do nur di gern! Und dös Kostüm steht ma halt a sehr auat . . ." Ferdl wollte noch weiter sprechen, aber er wurde durch eine laute Stimme, die dem Blnntzner-Toni, der diesmal als Pierrot erschienen war, an-gehörte, unterbrochen. „Da schaut's, a Anspaninger mit Saft!" Gleichzeitig hob er das rote Seidenmäntelcheu hoch auf. Gauz empört wendete sich Ferdl um ut'b sagte: „Geh', laß die blöd'n G'spaß!" „Ja, glanbst denn, i kenn' das Kostüm net? I" „He, Spaninger mit Saft!" Wütend ging Ferdl, seine geliebte Resi am Arme, zu seinem Tische zurück nnd stürzte in der ersten Aufregung ein Viertel hinunter. Im Nu hatte sich die Geschichte des Kostüms im Saale verbreitet nnd von allen Seiten fielen Bemerkungen, die den Nimbus des Ferdl auch bei den jüngsten anwesenden Mädchen schnell zerstörten. Eben setzte wieder die Mnsik ein und Ferdl führte feine Resi zum Tanze. Wie rasend wirbelte er mit ihr dnrch den Saal, um gewissermaßen den Beweis zu erbringen, daß er sich ans all diesen Witzen wenig mache. Als die Musik schließlich in eine Schnellpolka überging, flog er wie ein Pfeil dahin. Als sie zu Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. Hsuatagsieitage der „Deutsche» Wacht- iu Lilli. Nr 10 „Die Südmart" erfd>cint (eben Sonntag als unenl^eUItche Beilaae fttt die Leser I der Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Eadmart" nicht käufiich _111 1909 Piplonmkenränke. Roman von Max l». Aortsebung.) Langsam nnd in wehmütigem Tone halle der Doktor die letzten Worte gesprochen, nnd Esther hörte, obwohl die Andeutungen, die er machte, sie in Erstaunen setzten und sie sehr beschäftigten, — sie konnte sich nicht erklären, unter welchen Umständen sie jemals aus Eng-land verbannt werden sollte — doch heraus, daß all der Glanz seines Hauses nnd der Reichtum, der ihn umgab, ihm nichts bedeutete, wenn er nicht einst ihm dazu verhelfen könnte, in daS Land seiner Väter zurück-zukehren. „Ich könnte niemals mein Vaterland aus immer verlassen," ries sie ans nnd Mitgefühl mit dem Manne vor ihr klang aus ihren Worten. „Mögen auch noch so starke Bande mich an die Fremde fesseln, ich müßte doch immer an Devonshire denken, wo ich meine Kind-heft verlebt. — Wenn Sie also wünschen, daß ich mit Ihnen die Heimat verlasse, dann, bitte, geben Sie mir das Versprechen, daß ich zurückkehren kann, wann immer ich will, denn nnr dann diirsen Sie aus meine Begleitung rechnen, Herr Doktor." Er blickte sie freundlich an nnd lächelte über diese echt weibliche Vertragsklausel. „Mein liebes Fräulein," sagte er, „wenn der Tag kommt, an dem Sie tatsächlich ans England verbannt wären, so würde es nicht im meiner Macht stehen, ja oder nein zu sagen. An diesem Tage werden Sie den Namen Francisco lavier längst vergessen haben. Ich sprecht rätselhaft, aber jetzt kann ich nicht anders reden, nnd wenn Sie überzeugt sind, daß alle meine Pläne nur zu Ihrem Besten geschehen, werden Sie mich anch nicht weiter fragen. Sie werden viele Dinge in diesem oder irgend einem anderen meiner Paläst? sehen oder hören, die Sie beunruhigen oder erregen, aber glauben Sie mir als einem Mann von Ehre, daß Sie hier eben so sicher aufgehoben sind, wie in Ihres Vaters Hans, — Ihr Wohl könnte mir nicht teurer sein, wenn Sie meine eigene Tochter wären." P e m b e r t o n. vetfeoTen. Sie glaubte ihm unbedingt, obwohl sie ihn nicht verstand. Der überlegene Geist stritt mit dem ihren und zwang sie nieder. Daß der Doktor etwas vor ihr verbarg, das wußte sie vom ersten Augenblicke an, aber was es war, ob gut oder böse, daS kountc sie sich nicht erklären, nnd er ließ ihr auch nicht Zeit, darüber nach-zndeuken, denn schnell ging er zn anderen Gegenständen über und begann sie zn fragen nach dem, was sie während seiner Abwesenheit getan hatte. „Anssuf hat mir einen guten Bericht über Sie erstattet. Ich hörte, daß Sie eine willige Schülerin sind und meine Vorschriften getreulich besolgen. Da werden wir bald Ersolge sehen, und auch die Aus-regung, welche Sie heute Nacht durchgemacht haben, wird Ihnen nicht schädlich, sondern nützlich sein, wenn sie Sie lehrt, daß Mut eiue der schönsten Gabeit auch des Weibes ist. Es gibt viele Dinge im Leben, die uns erregen können, wenn wir nicht unseren Verstand ge» brauchen und nns fragen, ob wir Grund haben, uns zn fürchten. Aber nnn erzählen Sie mir, bitte, von Ihren eigenen Betrachtungen über unsere Experimente." Esther versuchte, iu ihrer einfachen Weise von der Behandlung zu sprechen und von den Wirkungen, die sie bis jetzt beobachtet hatte. „Ich fühle mich stärker nnd auch glücklicher, Herr Doktors; die Bäder tun mir sehr gut, und vor allem die vollkommene Ruhe Ich fühle mich so, als wenn alle Sorgen des Lebens von mir genommen wären. Ich sehne mich nicht danach, von hier weg zu gehen, sühle aber doch die Kraft in mir, jede, auch die schwerste Arbeit, zu vollbringen." Der Doktor nickte mit dem Kopf, und von dem Tisch eine Lampe nehmend, hielt er sie über ihr Haupt, nin ihr Gesicht deutlicher zu erkennen. „Bitte blicken Sie mich an, Fräulein Venn," sagte er, „ich muß sehen, ob ich Ihnen anch glauben > darf." s Gehorsam, aber doch etwa« verwirrt durch sein forschende« Auge, erfüllte Esther seinen Wunsch. Eine lange Zeit betrachtete er sie, wie ein Bildhauer eine Statue, an der er arbeitet. Da« Resultat befriedigte ihn anscheinend; er setzte die Lampe nieder und fuhr in seinen Fragen fort. „Sie sagen, Sie sehnen sich nicht fort von hier. Da« ist ein gute« Symptom! Die Geneigtheit, an dem augenblicklichen Aufenthaltsorte länger zu bleiben, ist eine« der geheimen Zeichen der Gesundheit, und die Gesundheit ist unumgänglich nötig für unseren Erfolg. Zunächst wollen wir also mit der bisherigen GeHand-lung fortfahren, und erst, wenn wir England mit dem Gebirge vertauscht habe», eine Aenderung darin eintreten lassen. Ich bin zufrieden mit dem, wa? bisher er-reicht ist, möchte aber doch keine allzu schnellen Ver sprechungen machen. Ihr Gehorsam ist wie ein großes Geschenk für mich und Verpflichte mich Ihnen zu vielem Dank. Vergrößern Sie meine Dankbarkeit da-durch, daß Sie mir erlauben, noch eine weitere Be-obachtung zu machen, — ich glaube, sie wird Sie interessieren." Er drehte sich um und ging nach seinem Studier-zimmer. Esther hörte, wie er einen Schrank öffnete und nachher wieder verschloß. Als er zurückkehrte, trug er auf seinem Arm ein langes blaue« Kleid, in da« eine Kappe eingenäht war und von dem ein Gürtel aus dem Fußboden schleifte. Die !»tappe schmückte ein Krenz von Diamanten, nm da« herum religiöse Embleme in Gold und Silber gestickt waren, während ein kurzer UmHang, der um die Schulten! sich legte, mit Passionsblumen geschmückt war. Der Doktor bat Esther, da« Kleid anzuziehen, und war offensichtlich mit größtem Interesse ihr dabei be-hilflich. Esther bemerkte, daß da« Gewand eine alter-tümliche Arbeit war; es erinnerte sie an ein Gemälde von Murillo in der National-Galerie zu London, wo die heilige Madonna in einem genau ebensolchem Gewand erschien. Als Esther das Kleid angezogen hatte, entdeckte sie, daß es zn lang für sie war, und daß es in Falten um ihre Füße sich legte. Der Dokter wußte indes schnell zu helfen, indem er die Silberschnallen unter ihrem Kinn stärker anzog. Kaum hatte er aber das junge Mädchen angesehen, als er einen Ruf des Er-staunen« ausstieß. „Jnez del Eadi! Es ist Jnez bei Eadi!" murmelte er immer wieder und wieder, und wie um jeden Zweifel zu verdrängen, zündete er noch die andere, von den Rosen verborgene Lampe an, bis helle« Licht auf Esther fiel. „ES ist ein Wunder, Fräulein Bettn, ein richtige« Wunder!" rief der Doktor Hingeriffen. „Eine« Tages aber werden Sie daran» Nutzen ziehen! Mehr kann ich Ihnen jetzt nicht sagen, Sie würden es doch nicht verstehen." Esther gestand sich im stillen ein, daß ein Ver-ständnis hier allerdings unmöglich war. Nichtsdesto« weniger aber hätte sie doch eine Frage gewagt, wenn nicht plötzlich der Klang einer Glocke im äußeren Hof ertönt nnd Fußtritte anf den Steinen hörbarjgeworden wären. Das erregte Dr. lavier« Aufmerksamkeit nnd plötzlich schien ein neuer Gedanke ihn zu überkommen. „Bleiben Sie in diesem Kostüm," rief er ans, ..meine Fretinde kehren zurück. — Ich darf sie nicht abweisen, — aber warten Sie hier, — eS ist ein glücklicher Zufall nnd kann uns helfen." Mit diesen Worten verließ er eilig das Zimmer. Als er gegange» war, lehnte sich Esther ans ihr Rosen-Rnhebeet zurück und versuchte, sich das Geheimnis zu erkläre», welches sich immer mehr und mehr verdichtete, je länger sie iu diesem Hause der Mysterien blieb. DaS vergebliche Nachdenken machte sie müde und schläfrig. Sie hielt sich indes mit Gewalt munter. So verging eine Viertelstunde, — aber der Doktor kehrte nicht zurück, — es schlug von einer entfernten Kirchglocke l Uhr, und noch immer war er nicht da. Jetzt endlich unterlag sie dem Schlafe. Ans diesem wurde sie durch das Rascheln eines brokatenen Vor-Hangs und durch einige Rufe des Staunens voni Fenster her aufgeschreckt. Als sie aufsah, erblickte sie, ein Gesicht, das ihr wohl bekannt war, — dasjenige des jungen Mannes, welchen ihr Julia als den Prinzen von Eadi vorgestellt hatte. 9. Kapitel. Als Esther in ihrem eigenen Zimmer am folgenden Morgen erwachte, fand sie ein neneS Kammermädchen an ihrem Bette. Da« Mädchen sagte, ihre Name sei Susanne, nnd sie sei von Madame Julia engagiert, um das gnädige Fräulein nach dem Süden zn begleiten. Esther gefiel ihr Gesicht, und so zögerte sie nicht, ihr Vertrauen zu schenken. „Sie kommen ans Paris?" .Ans ArleS, Mademoiselle. Ich war mit Monster auf dem Schlosse St. Paul nnd soll Sie heute dorthin begleiten. All Ihre Sachen sind bereits sertig gepackt und die Billette gelöst. Wir fahren von Eharing-Eroß um 11 Uhr ab." Esther traute kaum ihren Ohren. Der Doktor hatte, wie sie sich erinnerte, oft von seinem Schlosse an den Grenzen Spaniens gesprochen, aber daß er eine so frühe Abfahrt von London in« Auge gefaßt hatte, war ihr niemals in den Sinn gekommen. Die Ereig-niste der letzten Nacht hatten jedenfalls eine solche 8 schnellt Aenderung seiner Pläne herbeigeführt, die Esther jetzt ganz unvorbereitet traf. „Begleitet Herr Doktor nnS?" fragte sie, sich schnell ankleidend. „Er sprach hentt Nacht nicht dar-über, nnd ich hatte keine Ahnung, daß wir sobald weg-gehen würden, — ich glaubte immer, wir wollte» Madame Julias Rückkehr abwarte»." Susanne hatte keine Zeit z« Erklärnngen. Sie machte sich in dem Raum so eifrig zn schaffen, als wenn die ganze Verantwortung allein auf ihr ruhte. „Wir werden Madame in Paris finden," sagte sie, „Monsieur hat das Haus bereits verlassen und wird niit uns aus Schloß St. Paul zusammentreffen. Er hat mich beauftragt, Ihnen sein Bedauern darüber auszusprechen, daß wir allein reisen sollen, aber Sie und ich Mademoiselle, wir werden schon durchkomme», denn es ist ja mein Heimatland, in das wir uns begeben. Monsieur hat einen Brief für Sie iu Ihrem Boudoir hinterlassen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, aber wir brauchen uns auch nicht zu überstürzen.jl So erzählte das Mädchen, arbeitete dabei aber sehr eifrig und legte bald einen Morgenrock zusammen oder packte mit einer Geschicklichkeit, welche nur lange Nebung zustande bringen kann, ein Kleid in den «offer. Wie aufgeregt Esther auch über die Aussicht einer solchen lange» Reise war,' sür ihre Kainnierjungser schien es nichts zu bedeute». Susanne hätte Enropa dnrchsahreu »nd ihre Vorbereitungen mit ebensolcher Rnhe treffe» können, wie wenn sie zn einem Spazier? gang in London sich rüstete. Susanne hatte von einem Brief des Doktors ge-sprochen. Dieser wurde Esther bei»! Frühstück überreicht. Er war in liebenswürdigen Worten abgefaßt, aber kurz. Der Doktor sagte, daß Geschäfte der wichtigsten Art ihn ans London weggerufen hätte» und daß es ihm sehr leid täte, daß sie nicht zusammen die Reise nach dem Schlosse St. Paul unternehmen könnten, aber Esther — dessen war er sicher, — würde ihn entschuldigen. „In London ist mchts mehr los," schrieb er. „Was sollen wir also dort länger bleiben? Wir wollen jetzt GebirgSlnft atmen, Kamerad. Der Zweck, den wir erreichen wollen, fordert Lungenbalsam und den werden ivir in St. Paul finden. Ich rechne anf Ihr Interesse und auf ihr Wort nnd weiß, daß Sie anch in die Fremde mir nachfolgen werden. Heute abend finden Sie im Hotel Ritz in Paris meine Schwester Julia. Sie wird dort ihre Führerin fein, bis ich komme. Alles für die Reise Nötige besorgt daS Mädchen. Sprechen Sie, bitte, nicht weiter von dem kleinem Geschenk, das ich sür Sie znrückgelassen. Da» sind geschäsltliche Angelegenheiten, die die Freund-schaft nicht unmöglich machen darf. Ich grüße Sie brüderlich, Kamerad, und verbleibe stets Ihr ergebener lavier de Montnlvan.' Das kleine Geschenk, von dem er sprach, ivar ein Elsenbeinschächtelcheii, das englische» Geld lind Bank Voten im Werte von 100 Pjd. Stert, enthielt. Esther nahm dieses Geschenk dnrchans nicht übel, aber si wollte es zunächst nicht gebrauchen nnd es für Augen-blicke der Gefahr aufsparen. Sie hattte niemals sich verhehlt, daß sie vielleicht einst iu schlimme Lage» kommen könnte, nnd eben noch war ihr der Gedanke, daß sie anf dem Kontinent ohne Geld sich aufhalten sollte, wie etwas erschienen, dem ilir Mut nicht be-gegnen könnte. Als Susckmie meldete, daß der Wagen an der Tür wartete, nahm Esther UmHang nnd Hut und ging hinaus mit deu Hoffnungen eines Menschen, der auf unerwartete Ferien zieht. Von diesem Augenblicke au bis zu ihrer Ankunft in Paris um >2 Uhr hatte sie für nichts anderes Interesse als für das in bestän-digein Wechsel befindliche Bild um ftc her. Die von der Sonne beschienene Natnr, der von Schiffe» belebte Kanal, Calais mit seinem Gewirre von Stimmen, die düsteren Sanddüne» bei Bonlogne, AmienS nnd seine Tunnel, die traumlosen, eintönigen Ebenen Nordsrank-reich», und endlich die grimmigen Befestigungen, die belebte» Straßen und das befremdete Gewirr »nd Ge-töse von Paris, — alles das erschien ihr wie ein Bild der Märchenwelt und brachte sie ivie in einem Tranm an den Zielpunkt ihrer Reise. Und wie Susanne .schwatzte, — wie Frankreich sie entzückte! Esther glaubte, eiue so gesprächige Person noch itiemals nm sich gehabt zu haben; uichtsdestotrotz aber war sie froh, daß Susanne auf dem Nordbahuhofe bei ihr war, nm alles anzuordnen und sie sicher durch diesen betäubenden Trnbel hindurch zn sühren. „Weiden wir denn anch ein Zimmer im Hotel bekommen, Susanne?" fragte sie, als sie den.Bahnhof verlassen hatten »nd der Wagen über das Pflaster rassellte. Susanne war sast zit erstaunt, um zn antworten. Als ob jemand, der nicht vorher ein Zimmer bestellt hatte, überhaupt das Hotel Ritz aussuchen würde! „Monsieur hat heute morgen telegraphiert, Made-nioiselle! In Frankreich kaun er alles bestellen, alle Welt kennt Mvnsieur de Moutalvan «lud die beste» Zimmer werden sür ihn reserviert." (Fortsetzuug solgt.) 4 Netehrendes, praktisches, Keiteres etc. Schlachtruf der Deutschen in Oesterreich.*) Von AureliuS Polzer. G» braust d«r Sturm von Nord und Süd Und heult sein schaurugellend Lied: Er stürme sausend immerfort, Wir stehen treu, ein Mann, ein Wort, Wir steh'n der starken Eiche gleich, Wir bleiben deutsch in Oesterreich. Die Springflut wälzt sich wild heran: Auf Posten stehen Mann für Maun! Den Wogen bietet mutig Trutz. Dem Deutschen in der Ostmark Schutz! So steht dem Felsendamme gleich, Schirmt deutsche« Recht in Oesterreich! Frech ruft zum Kampf der Slaven Schwärm Mit Finsterlingen Arm in Arm: Bewehrt euch Brüder mit dem Schwert, Die Stirn dem Feinde zugekehrt! Auf, auf zum Streit: der Sieg wink» euch. Dem deutschen Volk in Oesterreich. Dem deutschen Volk, so treu wie Gold. Nicht käuflich feil um schnöden Sold, De» Reiche» Schild, de» Reiche» Speer, Des Reiche» starker GeisteSwehr, Dem deutschen Volk, dem keine« gleich Im weiten schönen Oesterreich. Drum auf, den Flamberg in die Faust, Und wetternd in die Feinde saust I Und freudig opfert euer Blut! Denn wa» ihr schirmt, ist heilig Gut: Ein Teil vom groben deutschen Reich. Da» deutsche Volk in Oesterreich. •) Da? in der letzten Folge der Eüdmarkmitteilungen gebrachte Gedicht unseres treuen Gesinnungsgenossen und hervorragenden Schriftsteller» Aureliu« Polzer wurde irrtümlich unvollständig gebracht, so daß wir un« beeilen, da«» elbe richtig zu stellen. Bei der Anlage von Spalieren tut man gut. die dazu verwendeten Nägel vorher bi« zur Roiglut zu erhitzen und dann in kalte» Leinöl zu werfen; durch diese» Verfahren werden sie vor dem Rostigwerden geschützt. Metallstempel reinigt man am besten mit Petroleum und reibt dann mit Watte sclange, bi» diese keine Oel-spuren mehr zeigt. Dem Beizen deS Saatgetreide« gegen Brand muß ein mehrmaliges Abwäschen unter wiederholter Erneuerung des Wasser« und unter tüchtigem Umrühren vorausgehen, damit eine Be-netzung gerade der zwischen den Haaren an der Spitze de» WeizenkorneS befind-lichen Brandsporen herdeigeführt wird. Schmackhafte» Sauerkraut. Um Sauerkraut, da» gewöhnlich gegen da» Frühjahr sehr sauer wird, länger gut und schmackhaft zu erhalten, legt man zu demselben in den Einmach-ständer ein Stück Birkenholz. Diese» zieht die allzu viele Säure an sich und da« Kraut bleibt bi» in den Sommer gut genießbar. Honigwaben, bedeckelte oder un-bedeckelte, können dem stärksten Frost ausgesetzt sein, ohne daß ein Zerspringen derselben erfolgt. E» ist daher nicht notwendig, die Honigwaben während de» Winters in frostfreien Lokalen auf-zubewahren. Zwiebelsuppe aus französische Art. Kleine weiße Zwiebelchen werden geschält, in messerrückendicke Ringe ge-schnitten, leicht in feinem Mehl ge-schwungen, in Schmalz schön goldgelb gebacken und mit geblähten Semmel-schnitten in die Suppenschüssel gtlegl. Beim Anrichten wird die sehr kräftige Fleischsuppe kochend heiß über die Zwiebelringelchen und Schnitten gegossen und mit Schnittlauch und MuSkat gewürzt. Glyzerinfalbe ist ein sehr gute» HauSmittel gegen mancherlei Hautübel, besonder» gegen wund« und aufge-sprungene Hände, Lippen, gegen Frost-schaden, Schwielen, Hühneraugen und andere Verhärtungen Sie macht die Haut weich und zart, besonde^ wenn ste abepd» eingerieben wird, und ist deshalb auch Frauen zu empfehlen, welche die Hände viel im Wasser ge-brauchen müssen. Die Salbe wird folgendermaßen bereitet: In 60 Gramm süßem Mandelöl werden bei mäßiger Wärme 30 Gramm Wallrat und 5 Gramm weiße» Wach» geschmolzen. Dann gibt man 30 Gramm Glvzerin zu und rührt, bi» es erkaltet ist. MalitiöS. „Wundern Sie sich nicht über den mißlungenen Toast des Doktors Grabstichel; — e« geht ihm eben gegen die Natur, Jemand leben zu lassen." Da» Höchste. Ameyr; »Seb'nS die Zwilling dort an; die kann doch Niemand leicht von einander unter» scheiden." — Bmeyr: „Da» ist noch gar nicht«. Ich hab' zwei Zwilling«-brüder gekannt, die fich selber miteinander verwechselt haben " E« gibt nicht« überdieAuf-richtigkeit. Sie: .Sage mir auf« richtig Moritz, möchtest du dir wünschen mit mir im Jenseit« zusammenzutreffen? ' — Er: „Weißt du, Julie, bi« du ein-mal tot sein wirst, dann will i.h schon Ruhe haben!" Ein Vielbeschäftigter. „Ich möchte nur gern wissen, wer der Herr ist, der jeden Nachmittag b:im Fenster herausschaut?" — ,DaS ist verjünge Doktor drüben, derkum diese Zeit immer seine OrdinationSstunde hat." Nummer 19 Deutsche Wacht welche die Deutschsreiheitlichen und Ehristlichsozialeu umsaßi. Eine am selben Tage über Einladung des Vollzugsausschusses abgehaltene Versammlung der sogenannten Arbeitsparteien, welcher Vertreter der Dewschsreiheitlichen, Lhristlichsoziale», Polen «nd Svzialdemokraten beiwohnten, endete ganz resullni-los, da die Polen und die Sozialbemolraten abkeh« nende Erklärungen abgaben. Endlich der Friede gesichert. Narodni Dnevnik bringt in der Donnerstag-nummer seinen erstaunten Lesern nachstehende, sensationelle Mitteilung: .Der Gemeindeansschuß von Kokarje im Sanntale hat in seiner Sitzung am 1. März einstimmig beschlossen, an daS k. k. Mini-sterium deS Aenßereu nachstehendes Expreßschreiben zu senden: „„Im Namen der ganzen Bevölkerung der Gemeinde Kokarje verlangen wir, daß die beab-sichligte Expedition der österreichischen Armee nach Serbien unterbleibt. Wir sind gegen jeden Krieg; denn der Krieg schadet nnermaßlich der Landwirt-schaft. dem Handel niid Gewerbe, den Familien, den Steuerträgern, alleu Gemeinden, überhaupt allen Nationen und dem ganzen Reiche, ter Streit mit Serbien soll im friedlichem Wege geschlichtet werden. Ueber den Krieg soll der Reichsrat und Seine Majestät entscheiden. Wir erlauben nicht, daß mit unserem Blute und Steuern einzelne Kopse der ans« wältigen Reichspolitik spielen würden!"" — Der Expreßbrief wurde abgesendet am 2. März." So der Bericht. Man weiß wirklich nicht worüber man mehr lachen soll, über die Schwarzhafuer vou Kokarje, welche aus das Kommando ihres großen Politikers „Raboslav" (Radoslas Kuaflit, Lehrer und Gemeindeschreiber in Kokarje) dieses Abderitenstückl geliefert haben, oder über den feierlichen Ernst, mit ivelchein ein nichllinmoristisches Blatt einen solchen Witz bringt. Hiebei erinnert man sich unwillkürlich an jenes Roscgger'sche Mnlterchen, welches dem zum Militär einrückenden Sohne warm ans Herz legte: Lieber Schorschl! wenn dn amol bei die Soldaten bist, saug mir nnr kan Kriag an. Tnan aber andere an Kriag führn, misch de du net drein, kummt et» nichts G'scheidts anßi! Die Ausschreibung der Landtagswahlen. Die amtliche „Grazer Zeitung" veröffentlicht die folgende Kundmachnng: „Wegeil Ablaufes der !'. regelmäßigen Landtagsperiode werden anf Grund des §6 der Landtagsordnung vom 28. Feber 1861, R.-G. Bl. Nr. 20, und der §,§ 20 »nd 21 der LandtagSivahlordnuug vom 19. Feber 1909, L.-G. nnd B.-Bl. Nr. 24 die allgemeinen Neu-»ahlen für den steiermärkischen Landtag hiemit ans« geschrieben: Wahltage: Für die allgemeine Wähler- Ende war reichte er seiner Resi den Arm, um stolz wie ein Spanier «eben ihr im Saale zu prome-nieren. Von allen Seiten hörte man Lachen und anzüg-liche Zurufe, daß sogar Resi, die ahnungslos neben ihm kinschrtt», darauf aufmerksam wurde. „Du, was woll'n denn dö Lent eigentli? . . . Dö lach'n die ja aus." „Aber dö san blöd, wer wird si denn um dös scher'» ?" Plötzlich hörte man wieder die Stimme des Maden Blnntzner: „He, du Anspaninger mit Saft!" „Jetzt Halt's aber 'S Maul, sunst könnt i wirkli in Sast geh'n und ob d'r dös grad angenehm war' —" „Di hab'n s' ja schlecht a'bund'n, Aspaninger !" „Dummer Bua!" „Na, wirkli, schau nur auf deine Füaß!" Ferdl erbleichte; er hatte zwar scho» beim Tanzen etwas Verdächtiges bemerkt, aber in seiner Ausregung nicht weiter daraus geachtet, und jetzt — da sah er eS: auf dem rechten Bein waren die ein-gelegten Handtücher offenbar der Sicherheitsnadel entwischt und hatte» sich um das Knie herum iu einen dicken Balleu zusammengelegt; auch der Prießnitz-Umschlag war ins Rutschen gekommen und statt der spanischen Heldenbrust war nur mehr eine ganz ge-wohnliche Magenerweiterung zu sehen. ..Wia ma mit dem g'schwollenen Knia tanzen kann 's" „A so a Unvorsichtigkeit! ... Na ja — junge Lem!" „Gengan S' baden, Herr von Spaninger!" Kaum hatte Resi die Situation erkannt, ließ sie FerdlS Arm sahren und stürzte mit einem: „Aus « alles, grauslicher Kerl!" weinend davon. klaffe erster Wahltag am 7. Mai, Tag der allfäl-ligen 1. engeren Wahl 14. Mai; der Landgemeinden erster Wahltag am 17. Mai, Tag der allfälligen 1. engeren Wahl 22. Mai. Tag der allfälligen 2. engeren Wahl 27. Mai; der Städte und Märkte und die Handels und Gewervekammern erster Wahl-tag 24. Mai, Tag der allfälligen 1. engere» Wahl 28. und 24. Mai, Tag der allfälligen 2. engeren Wahl 2. Juni nnd 24. Mai; des großen Grnnd-besitzes erster Wahltag 29. Mai. Tag der allfälligen 1. engeren Wahl 29. Mai, Tag der 2. engeren Wahl 29. Mai. Die Helfershelfer der Tschechen. Bei einer zwischen dem Ministerpräsidenten und den Führern der sozialdemokratischeu Partei statt-gefundenen Besprechung brachten die Sozialdemo-kraten ihre alten Beschwerden gegen die Schließung der ReichsratSsession vor und gaben zum Schlüsse ihre „schweren Bedenken gegen den weitverzweigten Tendenzprozeß gegen die tschechischradikale Partei" Ausdruck, der nach ihrer Meinung ein „Verhängnis voller Fehler" sei. — Die bürgerlichen tschechischen Parteien haben den Prozeß bereuö als „höchst un-politisch" bezeichnet, die sozialdemokratische Partei hegt gegen ihn „schwere Bedenken". Diese Ueber-einstimmung ist sehr interessant, aber schließlich natürlich: es handelt sich im Wesen um eine revo-lntionär-antimilitaristische Propaganda,' die dem öfter-reichischen Staate das militärische Rückgrat brechen soll, das allein ihn bnndeSfähig macht, nnd da sind Sozialdcmolraten nnd Tschechen eines Sinnes. Tschechische gukunftspolitik. In einem tschechischen Blatte liest man: „Viel' leicht wird es auch einmal dazu komme», daß wir (Tscheche»! uns darnm kümmern können, sür unsere Volksgenossen, die außerhalb der Grenzen ihres Vaterlandes ihr Brot suchen, so zu sorgen, daß es auch unseren Kindern in Dresden, München, Berlin usw., wo eS überall Tschechen in reichlicher Zahl gibt, ermöglicht werde, ihre Muttersprache »nd ihr tschechisches Fühlen zn erhalten." Aus Stm» und Land. Die Gemeinderatswahlen für die Stadt Tilli sind sür den 15., 16. und 17. März ausgeschrieben und zwar werden Montag, den 15.d. die Wähler des III. Wahltörpers, Dienstag, den 16. jene des ll. Wahlkörpers und Mittwoch, den 17. jene des I. Wahlkörpers zur Urne schreiten. Reklamalione» gegen die Wählerlisten wurden nicht eingebracht. Ferdl wankte sast erdrückt durch daS Hohn-gelächter der Anwesenden aus dem Saale seiner Triumphe hinaus und in einem Wirtshause ertränkte er seinen Schmerz über die Vergänglichkeit alles Schönen anf der Erde in zahlreichen Viertel» mit Gieß. In der Früh wurde» die Hausbewohner durch einen Schuß alarmiert. Der Hausbesorger stürzte hinauf, man holte einen Doktor herbei und führte ihn rasch zu Ferdl, der stöhnend in seinem Bette lag. Sieben dem Bette am Boden lag eine Flaubert' Pistole. Der Arzt sagte mit einer ungeheuer bedenk-lichen Miene: „Ein Selbstmordversuch oder unglücklicher Zusall!" „Ja, hör'n S' deuu net, Herr Ferdinand, daß Jhna der Herr Doktor fragt, ob's a Zufall war oder ob's Jhna selber ermordet hab'n!" „I hab' mi selber ermordet!" stöhnte Ferdl, indem ihm Tränen über die Wangen liefen. Der Doktor begann nun eine sorgfältige Unter-suchung. „Hier am Kopfe kann ich keine Wunde finden!" „Wann nur net a edles Organ verletz« is, Herr Doktor!" „Ja, das müssen wir eben erst sehe»! Hm, Brust . . . Arme ... gar nichts!" „Dös war a Unglück, wann an edles Organ verletzt wär', Herr Doktor!" „Na, am Rücken auch nichts! . . . Hm! . . . Wo haben Sie sich denn eigentlich hingeschossen?! . . . Ha, ha, ha! Na also, da schau'n S' her! Nennen Sie das ein edles Organ?! . . ." „Ist die Wunde tödli, Herr Doktor?" stöhnte Ferdl. GemeindewShler-Verfammlung. Die Wählerversammlung sür die bevorstehenden Gemeinde« ratswahlen der Stadt Cilli findet Donnerstag, den II. März im Speisesaale des Deutschen HauseS statt. Die Versammlung, welche um 8 Uhr beginnt, wird vom Deutsche» Vereine einberuseu und eS wird bei derselben die Kandidatenliste, welche dem Deutschen Vereine im Einvernehmen mit den Vertrauensmännern der verschiedenen BerufSzweige aufgestellt wurde, end-giltig festgesetzt werden. Jeder deutsche Wähler er-scheine verläßlich bei dieser hochwichtigen Versammlung, bei welcher die lebhafte Anteilnahme der Deutschen Eillis an dem öffentlichen Leben und insbesondere an der Verwaltung unseres Gemeinwesens Ausdruck finden soll. Cillier Deutscher Gewerbebund. Wie schon gemeldet, sand Sonntag den 28. Februar nachmittags im Gasthause .zur Traube" die Jahreshauptversammlung des Eillier Deutschen Gewerbebundey unter überaus zahlreicher Beteiligung der Mitglied, r statt. Der Obmann, Herr .'latk Mörtk, eröffnete um 2 Uhr nachmittags die Versammlung! mit einer herzlichen Begrüßung der Erschienenen, insbesondere auch des Vertreters der Presse. Der Sekretär des Vereines Herr Zoses Krell brachte die Verhand-lungSschrift über die letzte Vollversammlung zur Ver-lesung; sie wurde genehmigt. Der deutsche Hand« werkerrat hat an den Gewerbebund ein Schreibe» gerichtet, in welchem er ersuchte, anläßlich der bevor-stehenden Wahlen sür den Gewerberat nur für Kandidaten einzutreie». welche dem Handwerkerraie angehöre». Da jedoch nur Gewerbekorporatione» höherer Ordnung und Genoffenschaftsverdünde das Stimmrecht habe», konnte in die Erledigung dieser Zuschrift nicht eingegangen werden. Da der Obmann, Herr Karl Mörtl, dem Handwerkerrau angehöit und die Sitzung desselben zugleich mit dem Zusammen-treten des Handwerkerrates in Wien stattsii'den wird, so wurde Herr ttarl Mörtl ersucht, über seine Wahr-nehmuiigen bei der Konstituierung in der nächsten Versammlung des Gewerbebundes Berichl zu erstatten. DaS Gewerbesördeiungsinstitut in Graz fragt an, ob im Jahre 1909 eine Lehrlingsarbeitenaus-stelluug in Cilli stattfinden wird. Ueber diesen Gegen« stand berichtete in ausführlicher und lichtvoller Weije Herr Michael A l.t z i e b l e r und stellte mit Rücksicht auf den Umstand, daß die vor drei Zähren statt-gefundene LehrlingSarbeitenausstellung von einem fehr jchönen Erfolge begleitet war. den Antrag, Heuer wieder eine solche Ausstellung in Cilli zu veranstalten. Dieser Antrag, welcher von Herrn Zoh. M a st n a t wärmstens unterstützt wurde, wurde einstimmig ange« nomme». Der deutsche Handwerkerverein in Graz bringt in Anregung, daß die Handwerkerorganisatio» „Tödlich? . . . Sagen Sie. haben Zie eine sitzende Beschäftigung?" „Na, Herr Doktor, i steh bei der Arbat!" „Nun. das ist Ihr Glück, sonst hätten Sie nämlich eine Woche aussetzen müssen!" „I maß net, da blamiert ma si ja nur! . . . Entweder bringt ma si nm oder net!" sagte der Hausmeister sichtlich enttäuscht. „I bitt Jhna uur, sag'n S' nur niemand was . . . a net der Resi, denn sunst war'S ganz aus mit ihr, und i hab's do nnr weg'» ihr tan!" „Wir beide werden schon schweigen, nur sind Sie ein anderesmal vernünftiger!" Resi ivar inzwischen auch verständigt morden und in ihrer Aufregung herbeigeeilt, denn eigentlich hatte sie ihren Ferdl noch immer' lieb. „I bitt di, is g'sährli?" „Net tödli, hat er halt g'sagt!" „Und weg'n meiner hast es tan! . . . Ferdl. geh wenn i di recht pfleg, kann i di no rettn! I bitt' di, laß ma de Wuud'n anfchau'n, daß i d'r 's frisch verbind'!" „Na, mei Kind, dös geht net, du kennst ma derschreck'n!" „Mei Gott, so schreckli schaut'S auS! Und weg'n meiner! . . . Ferdl kannst ma verzeig'n?!" »I »erzei d'r, weil i bi gern hab' I" sagte sichtlich erschüttert Ferbl. Nächsten Sommer soll bie Hochzeit sein; der blade Blnntzner und der Zipf-Schani find Kranzel-Herrn, beziehungsweise Brautführer. «ö-cilc 4 Leul.'che Wacht •JJi«trn:rr !9 angesichts der Gründung eines christlichsozialen GewerbebundeS offiziell den Titel „Deutsche Hand» werker-Organisation" anzunehmen habe. Nach dem Berichte deS Herrn Johann K 0 rofchetz wurde beschlossen, dieser Anregung beizutreten und Herr Karl Mörtl beauftragt, bei der Sitzung deS Hand-werkerrateS in Wien in diesem Sinne zu wirken. Herr Josef Krell erstattete hieraus den JahreS-bericht- auS welchem zu entnehmen ist daß im abgelaufenen Vereinsjahre 3 Vollversammlungen, 9 Ausschußsitzungen und 2 Besprechungen stattgefunden haben. Der Verein zählte 91 ordentliche und 10 unterstützende Mitglieder. Offiziell beteiligte sich der Deutsche Gcwerbebund bei der 71. Generalversammlung des steiermärkische» Gewerbevereines in Graz. bei welcher die Auszeichnung der langdienenden Arbeiter beschlossen wurde! Als bemerkenswert wird hervorgehoben. daß anläßlich der Auflösung des Cillier Bauve, ines über Intervention des Deutschen Gewe, bebundes die Herren Dr. Foregger, Julius Rakusch, Karl Teppei und die Sparkasse der Stadt-gemeinde Cilli aus die Auszahlung der Aktien zu Gunsten der minderbemittelten Gewerbetreibenden ver-zichtet haben, infolgedessen der Verlust der beteiligten Gewerbetreibenden bedeutend verringert wurde. Eine schlichte, jedoch würdevolle Feier fand anläßlich der Auszeichnung für langjährige und brave ArbeitS-leistung am 9. August statt, bei welcher Stefan Podwerschek und Dominikus Amort mit der silbernen und Johann Kovakic mit der bronzenen Medaille samt Diplom ausgezeichnet wurden. Am >0. Februar wurde in der Vollversammlung über Anregung des Herrn August de loma die Abhaltung eines Volks-festes beschlösse», welches auch im Monate August abgehalten wurde. Trotz de« ungünstigen Wetters war das Ergebnis ein sehr zufriedenstellendes und gebührt für das Gelingen desselben alle», welche sich darum verdient gemacht haben, der aufrichtigste Dank, insbesondere den deutschen grauen und Mädchen von Cilli. Dem Deutschkii Gewerbebunde sind im abgelaufenen VercinSjahre 119 Schriftstücke zugekommen, dagegen wurden 142 Erledigungen hinaus-gegeben. Bei dem Umstände, als der Deutsche Gewerbe-bund bestrebt ist, nur die Jntertfftn der deutschen Gewerbetreibenden zu vertreten und die Erhaltung des GewerbestandeS verfolgt, ist es unbedingt not-wendig, daß jedes einzelne Mitglied des Gewerbe-bundes durch festes Zusammenhalten diese gewiß schwierige Ausgabe unterstützt Es ergeht daher anläßlich der heutigen Neuwahl die Mahnung, nur solche Männer in die VercinSleitung zu wähl:n, die d?S volle Vertrauen der Gewerletreibenden besitzen, es ist aber dann die unbedingte Pflicht jedes Einzelnen, dem gewählten Ausschüsse sowie dem Obmanne jeder« zeit treu zur Seite zu stehen. Durch die Opferwillig-seit der unterstützenden Mitglieder der alljährlichen Spende der Sparkasse, sowie der Stadgemeinde Cilli wird der Deutsche Gewerbebund in die Lage versetzt, arme deutsche Gewerbetreibende nnd deren Familien zu unterstützen. Der Tätigkeitsbericht wurde mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen. Ebenso wu>de der Säckelbericht deS Zahlmeisters, Herrn Joses I i ch a, über Antrag des Rechnungsprüfers, Herrn Johann Riegersperger mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und dem Zahlmeister die Entlastung erteilt. Ja den Ausschuß wurde» nach-stehende Herren gewählt: Michael A l t z i e b l e r. Michael A n t l e j, Johann C v e t a n o w i t s ch, Joses I i ch a, Adols Klarer. Johann Koioichetz, Anton K o i 14 r, Karl Mörtl und August de T o m a. Rechnungsprüfer: Gottfried Gradt und Johann RiegerSperger. Herr Karl Mörtl berichtete sodann über das im vergangtiien Jahre stattgefunden« Volksfest, welches einen Reinertrag von K 2537.50 abgeworfen hatt«. Ditfer Rtinertrag ist zur Errich-tung einer gewerblichen AushilfSkasse bestimmt, welche notleidende Gewerbetreibende bei Anschaffung von Rohmaterialien unterstützen foll. Im weiteren Ver-lause der Versammlung wurde über den Umstand Klage geführt, daß deutsche Lehrlinge so schwer zu bekommen seien, weil seitens der Eltern der Lehr-linge es an materieller Beihilfe fehlt. Hiebei wurde auch gerügt, daß deutsche Meister mit ihren slove-Nischen Lehilmgei sich der flovenifchen Umgangs-spracht bedienen und dies sogar ost in Gegenwart deutscher Kunden tun. Herr Johann Riegers-Perger zollte dem abtretenden Ausschusse sür feine aufopfernde und mühevolle Tätigkeit warme Aner-kennung und die Versammlung schloß sich dieser Dankeskundgebung durch stürmischen Beifall an. Der Vertreter der Presst brachte in warmempfundener Ansprache dem Deutschen Gewerbebunde sein Heil auS. Nach Schluß der Versammlung fand sogleich die Konstituierung des Ausschusses statt, welche nach-stehendes Ergebnis hatte: Obmann Herr Karl Mörtl, Obmannstellvertreter Herr Johann K o r o -f ch e tz, Schriftführer Herr August de T o m a, Zahl-meister Herr Joses Jicha. Evangelische Gemeinde. Morgen, Sonn-tag, findet um 10 Uhr vormittags in der Christus-kirche Gottesdienst statt. An diesen schließt sich nm 7412 Uhr ein Schnlgottcsdienst an, dem alle Volks-und Bürgerschüler beiznwohnen haben. vom „Tanz auf da Olm". Es waren schöne Stunden, die nns die Veranstaltting beim „Hnbertus" geboten hat. Unvergeßlich wird jedem Besucher die fröhliche Laune, das heitere Wesen sein, die einem jeden den Ernst zn ranben im Stande waren. Der überaus gute Besuch verriet aber auch, daß die Tänzer vvm letzten Fasching noch immer nicht befriedigt waren, daß sie unermüdlich sind im Dienste der Göttin der Tanzkunst. Im Morgen-granen verließen die Gaste den Ort der beste» Unterhaltung. Die Gastwirtin, Frau Wesiak, ist zn dem Ersolge zn beglückwünschen, der ihr Dank sür ihre Bemühungen sein soll. Vom Verbände der deutschoölkischen Arbeiter Cillis. Am Sonntag den 14. d. M. nm 3 Uhr nachmittags findet im Vereinsheim. die MonatSverfaminlung statt. Ist das Gleichberechtigung? In den letzten Tagen haben deutsche Studenten eine Faschings-nnterhaltting besucht. Wir geben ja gerne zn, daß eS ein Fehler dieser jungen Leute gewesen, den sie auch mit argen Strasen büßen mußten. Was aber wird denn allen jenen „windischen" Studenten geschehen, die sich an den Faschingssestlichkeiten im „Narvdni dom" beteiligt haben? Hiezu wollen wir nur bemerken: Gerechtigkeit allein vermag Lehrer und Schüler zusammenzuführen, das Gegenteil reißt sie auseinander. Dom Deutschen Schuloerein. In der letzten Sitzung der Vneinsleitung n urde beschlossen, Herrn Sekretär Dr. Karl Trost zu kooptieren. Die slovenische Unterrichtssprache an den utraquistischen Gymnasien in Krain. DaS Unterrichtsministerium hat angeordnet, daß an den Krainer utraquistischen Gymnasien allmählich die slovenische Sprach« als UnterrichtSspracht eingeführt werde. DieS soll in dem Maße geschehen, als slo-venische Unter» ichtsbehelse zur Versügung stehen. Theater-Nachricht. Die Operette „Der fidele Bauer' von Victor Leo», Musik von Leo Fall gelangt Sonntag, den 7. d. zur Erstausführung DaS Werk, eines der besten der jüngsten Operetten-literatur wurde bereits an 100Mal im Theater a. d. Wien mit durchschlagendem Erfolg ausgeführt und beherrscht daselbst noch immer den Spielplan. Auch in Laibach wurde die Operette bereits zweimal mit sensationellem Erfolg und ausverkauften Häusern gegeben. In dem Stück sind alle Operettenkräste und eine Anzahl von Schauspielmitglieder in größeren Rollen und Partien beschäftigt. Am Dienstag gelangt das Hofburgtheaterlustspiel „Der Beilcheiisreßer" von G v Mosel. mit Siro Zerbi in der Hauptrolle zur Aufführung. Verkehrshindernisse. Laut Telegramm der Betriebsbirektion Wien ivurde wegen andauernden Schneefalleö der Gülcrzngsvcrkehr in der Strecke Klagenfnrt—Franzenssestk bis aus Weiteres ein-gestellt. Personen- nnd Gepäcköverkebr bleibt ausrecht. Slovenische Patrioten. Am !-!0. Feber veranstaltete in Laibach die flovenischnationale Arbeiter-Organisation eine Faschingsunterhaltung im .Narodni dom." Hiebei kam eS zu österrtichfemdlichen Kundgebungen, indem ein gewisser Dr K. eine strbenbt-geisterte Brandrede hielt, die in ein Zivio auf Ser-dien und dem Kronprinzen Georg auSklaug, das von der Versammlung stürmisch akklamiert wurde. Gegen Schluß der Rede war ein Geireitcr des 27. ^'and-wehr-Insanterieregimenls eingetreten der seinem Un-mut über die östeirtichfeindliche Kundgebung laut Ausdruck gab. Er wurde daraus von einem städtischen Sicherheitswachmann aufgefordert, das Lokal zu verlassen; dieser Aufforderung lei-stete er mit der Erklärung Folge, daß ein österreichischer Soldat in einer solche» österreichseind-liehen Gesellschaft» nichts zu suchen habe. Der Gefreite erstattete die Anzeige nnd auf Grund der gepflogene» Erhebungen erfolgte von der Militärbehörde das Verbot an die Garnison, das Vereinshaus „Narodni dom zu besuchen Bezeichnend ist daß die slovenische Presse diesen aufsehenerregenden Vorfall ganz ver-schweigt. Windische Gehässigkeit. Das hiesige windiiche „Tagblatt", welchcS heute schon einen eigentümlichen Leichengeruch von sich gibt, bringt nachstehenden, gehäßigen Ausfall gegen den Kaufmann W o g g: „Wir inachen den Deutschen Volksrat für Untersteiermark daraus aufmerksam, daß der Kauf- mann Wogg in Cilli slovenischen Kaufleuten am Lande slovenische Offertbriefe aus Petroleum zusendet. Allerdings veisteht Herr Wogg noch nicht gut Slovenisch. < Folgt ein Beispiel aus dem Briefe.) Aber mit der Zeit wird er eS schon lernen; er zeigt doch guten Willen und Zuvorkommenheit den Slovcnen gegenüber dadurch, daß er auch den Post-ort schön slovenisch dazu schreibt. Wenn er noch slovenische Korrespondenzkarten haben wird und dem Cyrill- und Method Verein 1"00 K schenkt, dann kann er leicht sicher auf Aufträge rechnen, weil er damit bekunden wird, daß er wirklilch ein Blatt von unserem Baume ist. Darum Herr Wegg nur ruhig vorwärts!' Nachfeier zum Sagaball. Das ans Anlaß des Iagaballes hier zu Besuche weilende Waldhorn- und Gesangsquartett drS Brucker Männer-gesangvereines hat sich auch sür den darauffolgend«»! Tag. Sonntag den 7. März, in der bereitwilligsten Weise in den Dienst des hiesigen Männergesaugver-eines gestellt; so steht uns denn ein ganz eigenartig genußreicher Abschluß des Iagaballes in Aussicht Der hiesige Männergesangverein veranstaltet nämlich am obgenannten Sonntag in den Räunien des „Deutschen Hauses" einen allgemein zugänglichen Familienabend mit Borträgen des Brucker Doppel-quartetteS. So hofft denn der Verein auch an dieser Nachseier alle Besucher des Iagaballes begrüßen zu können und sind alle Freunde des deutschen iedes herzlichst willkommmen. Unser wackerer Männer gesangverein beziehungsweise das Brucker Quartett verdienen aber die vollste Anerkennung für daS stete Streben deS Vorwärtsschreitend und Rierastens. Die Eintrittskarten zu dieser Veranstaltung, per Person l Krone, Familienkarte 2 K. werden am Abend selbst ausgegeben. Der letzte Kammermustkabend des Cillier Mustkvereines führte wieder zu einem ganzen Erfolg. Die leider nicht besonders zahlreich erschienene Zuhörerschaft folgte den vorzügliche» Darbietungen mit größtem Interesse und kargte nicht mit Beifall. Ein ausführlicher Bericht folgt. Erstaufführung. Sonntag den 7. März 7 Uhr abends findet in der Tonhalle zu Laidach die Erstaufführung der Symphonischen Pha> tafie „Es muß fein" von Dr- Anton Roie statt. Für den deutschen Schulverein bat am Rarrenabende des Cillier Turnvereines der „Bettler von Store" 29 8 gesammelt und seiner Bestimmung zugeführt. Ein lieber Gast. Unserer Schriftleitung wurde ei» prächtiger Citronensalter überbracht. Nur kurze Zeit koninen wir das allerliebste Tierchen be-wundern, den» die Jahreszeit hat ihm ei» längeres Verweilen nnter uns nicht vergönnt. Dom Iustizdienste. Das OberlandeSge-richt hat die Rechtspcaktikanten beim hiesigen Landesgerichte Dr. A. Stuhec, Dr.Alsred Mildner und Max Scheffemegger; beim Landesgerichte Laibach Doktor Vladislav Derc, Johann Kralj. Ernst t£ham und Jakob Konda; beim Kreisgerichte Cilli Alois Rendl; beim KreiSgerichte Marburg Emil Url und beim Kreisgerichte Rudolfswert Alexander Pojiiik zu Aus-kultanten ernannt. Schatzgräber. (Entierio) Schwindel Nach einer uns zugekommenen Mitteilung hat ein Be-diensteter der k. k. Polizei Direktion in Prag aus Rußland einen Brief erhalten, durch welchen der Absender nach Art der spanischen Schatz-gräder offenbar Geld herauszulocken versucht. ES hat den Anschein, daß die spanischen Schwindler, die in letzter Zeit von den spanischen Behörden ener-gischer verfolgt wurden, nunmehr von Rußland auS denselben Trick in teilweise geänderter Form weiter zu betreiben versuchen. Die Handschrift ist zwar eine andere als bei den spanischen Schwindelbn'efen, die durchwegÄ von einer anderen Hand herrührten, die Form deS Schwindels ist aber eine sehr ähnliche Wir warnen davor, sich auf derartige B«iefe in Unterhandlungen einzulassen und empfehlen solche der Behörde zu übergeben. Aus dem Zliiterlaude. Storö. (Anerkennung im Schuldienste. — Dank.) Der Ortsschulrat lächern hat in seiner letzten Sitzung der Lehrerin Frau Olga Schwaqel anläßlich ihrer Versetzung in de» dauernden Ruhe-stand für ihr 1 jähriges, pflichttreues und ersprieß-liches Wirke» an der deutschen Volksschule in Store den Dank und die Anerkennung ausgesprochen. — Wie alljährlich, so haben auch heuer die Veranstalter deS am Faschingsonntag slattgesundenen Arbeiter- Nummer 19 Deutsche Waaji ©fite 5 kränzchenS den erzielten Reingewinn von 25 X sür die hiesige Schuljugend zur Veranstaltung eiueS Frühl'ngsousfluges gespendet, ivofür ihnen die Schulleitung destens dankt. Tüffer. Zn Tüffer ve, schied im 60. LebenS-jähre Herr Äi»on Jefich, Noiariaiskonzipient. Der Verblichene war über zehn Zahre bei Herrn Doktor A. Mraolag a!S >to»zipicnt tälig. Fiducit! Gonobitz. sGemeindewahlen in Gonobitz.) Die Cdnizen der Deuifcheu für die am 3. und 9. Müiz l. Z staltfindeiiden Gemeindewahlen sind derart gut fundamentiert, daß die Slowenen dem Anscheine »ach nicht den Mut haben werden, sich an derselben zu beteiligen, außer daß sie mit ihrer Lauerpolitik rechnen und die allsäUige Bekriegung der Deutschen unter sich ausnütze» wollten um im Trüben fischen zu könne» Die Stimmung sür tie Wahl deS Großteil der Bürgerschaft ist eine der-art Einheitliche, daß die biSheiige Vertretung, welche sich durch das zielbewußte Wirken das allgemeine vertrauen erworben hat, die Wiederwahl der bis herigen Funktionäre durchsetzen wird. Das Wirke» deS in der gegenwärtigen Vertretung amtierenden Bürgermeisters, Herrn Kran; Kowatsch, welcher durch 20 Jahre in der Gemeindeveitreiung arbeitet ist hin-länglich anerkannt, seine Arbeiten sür das allgemeine Wohl geben einen harmonischen Anklang in der Bevölkerung. Die Wiederwahl dieses uneigennützigen Mannes zum Vorstände der Marktvertretung von Gonobitz würde gewiß ireudig begrüßt werden. Das Deutschtum, nicht nur iu Gonobitz. sondern überhaupt im Unterlande h«t an Herrn Kranz >towatsch einen gute» und sicheren unerschrockenen Wegweiser, der feine volle «rast und Zeit dafür opfert. Der Straßen-bau Gonobitz—Oploinitz wi>d a» Herrn Kranz Kowalich einen energischen Förderer finden. Gonobitz. (Großer V e r l u ft.) Am 4. d. wurde» von der Fürst Hugo Windifchgrätz fchen Güterdirektion verschied-ne Wriniorte» aus dem Jahre 1903 freiwillig versteigen Viele »lauflustige hatten sich dazu eingefunden. Einem Weinhändler aber widerfuhr das Mißgeschick, beim Lösen der Fahrkarte nach Gonobitz im Marburger Hauplbahnbofe eine Geldtasche mit mehreren tausend Kronen zu vergesse». Seine bezügliche drahtliche Meldung von Gonobitz ans nach Marbug halte kein Ergebnis. Die Geld-taiche blieb verschollen. Rann. Der sür morgen angesagte evangelische Gottesdienst muß eingetretener Hindernisse halber »vrschobcu werde». Rann. (F a s ch i n g S k r ä n z chje».) Wie schon seil Jahren, so veranstaltete anch heuer der rührige Verein ..Deutsches Heim" in Rann am Fasching-dienstag ein Kränzchen, eine sogenannte ..Weiße Redoute." Obwohl nicht alle Besucher in Weiß er-schienen waren, so war doch die weiße Farbe weit-aus vorhanden »nd verlieh dein Bilde ein eigenartiges Gepräge. Dem Maskenzuge voran kam die Imitation des Zeppelin'sche» Luftschiffes, welches nach mehrmaligem streifen im Saale plötzlich explo dierte Ein blinder Revolverschuß imitierte die Explosion, das Luftschiff ging in Trümmer und nun war dies das Zeichen zum Beginne des Tanzes. Der Maskenzug bot ein herrliches Bild. So sah ma» darunter eine spanisch« Bruderschaft, eine Schnee-männergrnppe mit der Eiskönigin, eine Beduinen» giuppe mit ihrem Häuptling, mehrere weiße Domino, eilte Rokokodame, eine Picrelte, ein« Windmühle, All» Wien, ein Segelschiff, eine Sonnenblume, ein fesches Gigerlpaar, drei weißgekleidete Mohren, einen Harlekin, eine Elsäsjerin, ein« Matlosin, einen Schneeball, einen Ros^nstock, «in«» Man» im Mond« und noch andere viele Figuren in weißer Phantastetracht. Auch erschien während des Tanzes ein Teusel im Saale, der wirklich als ein toller Teufel bezeichnet werden kann. Er sprang auf Sesseln und Tische» herum, kollerte auf dem Ä-ch»».g mit »«-«»>. P„is einer Flasche 2 K, per Post 40 I, mebr für Packing. Alleinige Erieugung und Hauptrersandstelle: »r. llelliuuiin'N (Herbahnys Ntcbsolger) Apotheke nr Barmherzigkeit", Wien, VII/1, Kaiserstrasse 73 —75. Depots bei den Herren Äpoihetern in Cilli, Teutsch-Landtbeig. Feldbach. Gonobitz. Graz, Kindberg, Laibadi, Liezen, Marburg, Mureck, Pettau, Ravkersburg, Rann, Windisch« Ffiftrif. Windischgra». WolsSberg. lt8'5 Gingesendet. Die guckerrilbendüngung. Für die Zucker-rüde muß nicht nur stark, sondern auch zweckmäßig gedüngt werden. Man sorge jedenfalls dafür, daß der Boden mit Stickstoff im Verhältnisse zu den übrigen Nährstoffen nicht übersättigt werde, denn bei einem Ueberflusse an Stickstoff und Mangel an Phosphorfäure und Kali entwickeln sich wohl Blätter uud Wurzeln, dagegen gefährdet man die Qualität. Die Zuckerrübe braucht die Phosphorsäure in einer leicht zugänglichen Form. Es ist demnach unerläßlich als Phosphorfäuredüngemittel ausschließlich das SuperphoSphat zu wählen, dessen Phosphorsäure durch das bloße Regenwaffer aufgelöst und sofort von der sich entwickelnden Pflanze aufgenommen wird. Eine gewöhnliche Superphosphalgabe beträgt ungefähr 450 bis (500 Kilogramm auf l Hektar und deren Anwendung zahlt sich auch selbst aus an Phosphorfäure reichen Böden aus, nachdem in jedem Boden die leichtlöslichen Verbindungen dieses Nähr« stoffes fehlen. Auch für Zutteirübe soll die Dün-gung insbesondere mit Supherphosphat in erster Linie in Betracht gezogen werden und erweist sich für Futtenüde eine starke Düngung besonders dank-bar. Kali düngt man in Form von 40 Prozent 200 Kilogramm pro 1 Hektar, Chilisalpeter gibt man beim Anbau 200 Kilogramm pro 1 Hektar, oder in Form von schwefelsaurem Ammoniak 150 Kilogramm pro l Hektar, als Kopfdüngung im Bedarfsfälle Chilisalpeter lOO bis 200 Kilogramm pro 1 Hektar aus zweimal verteilt. Bezüglich der Rentabilität einer solchen Düngung sei auf folgendes Versuchser-gebnis hingewiesen: Dünger aus 1 Hektar in Kilo gramm: Superphosphat Parzelle II 400, Parzelle III 400; Schweselssaurem Ammoniak Parzelle II 180, Parzelle III 180; 40 Prozent Kalisalz Parzelle 111 250. Ertrag von 1 Hektar in Kilogramm: Rüben Pnr,elle I 11.200. Parzelle I I 22,600, Parzelle III •_'8400; Blätter Parzelle 14600, Parzelle 11 6400, Parzelle III 8300. Der durch Düngung erzielte Reingewinn in Kronen Parzelle II 130*70, Parzelle III 228 90. Zur Berechnung des Reingewinnes dienten folgende Preise per 1U0 Kilogramm: Supherphosphat K 8 80, Schwefelsaures Ammoniak J? 32, 40°/, Kalisalz K l l.4". Rübe K 1-95, Blatt K -.40. Da» Zentralbureau des Bereines der O sterreichischen Suphoi phoSphat-Fabriken in Prag, Graben 17, vet« sendet an Jedermann bereitwilligst Kalender für Landwirte mit reichem Inhalte gratis und franko. Ein modernes Waschmittel im guten Sinne des Wortes und eine Ersparnis an Zeit und Geld ist Perfil. Willkommen und begehrt von jeder Hausfrau, welche Wert auf blendend weiße Wäsche und schnelle Abwicklung des Wäschegeschäftes legt. Das vorzüglichste Mittel gegen die Jnfiuenza und deren Folgezustände, zugleich das wirksamste Mittel zur Borbengung und Verhütung dieser jetzt überall epidemisch auftretenden Krankheit ist Apotlsekers A. Thierrys Balsam, der sich seit Jahrzehnten glänzend bewährt hat, er ist auch wirk-sam bei schlechter Verdauung mit ihren Nebenerscheinungen, wie Ausstößen, Sodbrennen, Stnhlver-stopfnngkn, Säurebildnng, Gefühl von Vollsein, Magenkamps, Appetitlosigkeit, Katarrh, Entziin-düngen, Zchwächeznständen, Blähungen usw, wirkt schmerzstillend, hnstenlindernd, schleimlösend und rei-nigend. — Auch Apotheker A. Thierrys Zentifolien-salbe ist, wie allbekannt, gleich dem Balsam, ein im Hanse nnd auf Reisen unentbehrliches Mittel, sie ist schmerzlindernd, erweichend, lösend, ziehend, heilend usw. Znr vollsten Ueberzeugung lasse man sich gratis die Broschüre mit tausend Original-Dank-schreiben über Apotheker A. Thierrys unersetzbaren Balsam und Zeutisoliensalbe kommen und adressiere stets genau: An die Schutzengelapotheke beS A. Thierrti in Pregrada bei Rohitsch. n ■ n , » , l'»n Kr. 1S.50 an Ixt >tn itoft jtl tticT Hohe DRStSGlOß Äs*. (Jinnto 8. schon IIUIIO ungiduiu« rersolll iul Hau» gj(ie,ftt. Jicif« Di..Hct«u» .«&! «»»«. «»». Meldrn l'ahrikl, llrnnrhrrK, Zftrleli. errav Ch ina-Wein mit Eisen. BjcJcn. AuaMlsag Wien 1H0S-. Muarnli a»d, RHr«»-diplon >vr fotI«», nerveHStiirkeiid«», blntv«r-bMwtmlM Mittel. ▼«rtUiehtr OiichMet Dibcr Wnt^ IrillletoOniebl a, J.'iSKKIlAVAI.LO, Trleste-Bareola. KftaflTcb tn 4ea Apolbakea In . ». *f I L k K(H.lO »<9 u IL1 ( 4.80 21 nSweiS über die im städt. Schlachthause in der Woche vom 22. bis 28. Februar 1909 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. R am e be* Fleischers Äutichek Jakob . Delschmann. . . Grenka Johann . Janschek Manin «ne« ..... Kossär Ludwig . Leitoschel Jalob. Payer Samuel . Planin» Franz . Pleftscha». . . . Pleiersly Redeuschea »ebeuschegg Joses Eellat Franz . . Seutschnigg Anton Etelzer..... Umegg Rudolf . Vollgruber Front »ftwirte Private Sch>«w, rin^rfilliTtr« MritA » :ji n 4H £ * tf> Q «S 11 J 2--- - 1 — - 11 — 4 1 $ I I I = •a 3 s» | «5 I - eingeführtes Fleisch in Kilogramm I s (0 Q j=r 3 C 1 E S £ ö a 47 48 121 £ 00 SARG WIEN. BESTE hn-cr£me („© weh. der Fußboden muH laekiert werden"), ruft mancbe Haussrau aus und denkt nach, welcher Fußbodenlal wohl der beste >*i und wo sie ihn kaufen soll, — Am besten wählt man den echten Keil-Lack. «elcher b«i Gustav Stifter und bei ®itior Wogg in Cilli, in Markt Tüff.r bei And. 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