«Mhett, str All».' H Str. R»S Mittwoch, IO. Stovember tMiiV. VI. Jahrgang Die ^Marburger »n»Ha»ß monatlich mit Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreita^. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl.. vierteljährig 1 fl. Sl)tr; fkr Zustellung ich 10 kr. — mit Postverseudnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig Z fl. Die ein Mal gespaltene Varmondzeiie wird bei einmaliger Einschaltung >t lt», beijwtlmaltger mit lü, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedeßmaltgeEinschaltung 30kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Zur .jjlschichte des Tages. Der Autschuß des Herrenhauses hat die Grundrechte beinahe unverändert angenommen, namentlich jene, die sich auf das Kon« tordat beziehen. Den Tirolern zu Liebe wurde die Bestimmung verlvorsen. daß alle« Staatsbürgern, ivelche in einer Gemeinde »vohnen und daselbst von ihrem oiealbesiße. Erlverbe oder Einkommen Steuer entrichten, das Wahlrecht zur G,munde« nnd Landks Bertretung unter denselben Bedin« gungen, lvie den GemeindeangehörigkU gebührt. Freiherr von Beust soll bei einer Zusammenkunst mit dem Grasen Stackelberg in Betreff der türkischen Frage erklärt haben: Oester-reich denke gar nicht, tvi, dies von gelviffer Seite behauptet wurde, an eine (Entschädigung sür die verlorenen italienischen Provinzen durch Vos-nien und die H,rjtgowi»a; Oesterreich wolle und müsse sich vor Allem im Annern kräftigen; es werde aber streng am Grundsätze der NichteiN' Mischung festhalten, so lange es nicht in seinen eigenen Grenzen gefährdet würde. Marschall Bazaine. bemchtigten Andenkens, ist nicht nur geblieben ivas er stets waF ^ ein Günstling Nt'poleons — er ist sogar Ober. Befehlshaber deS dritten Armeekorps mit dem Hauptquartier in Nanch geworden. Liegen die». viele See Lffiziere, hie beurlaubt wareu, haben Befehl erhalten, stch einzuschiffen. Die Koste« der Tegettholfffche« Sendung» Marburg, 19. R»vnnbtr. Unter den siebzehn Millionen und fünfmal hunderttausend Gulden, mit tvelchen der Staatsvoranschlag für das lausende Jahr überschritten worden, treffen tvir auch die Kosten für die Tegetthofssche Sendung nach Mexiko in d,r Höhe von Mimal hunderttausend Gulden. Oesterreich war als Staat dem ganzen mexikanischen Kaiierthume fremd geblieben — wie kommt es nun auf einmal zu diesen Kosten? Als die Frage: ob die Leiche des Kaisers Maximilian nach Oesterreich gebracht tverden soll, an unsere Minister herantrat, mußten diese sich be-stimmt entscheiden, ob die Angelegenheit eine Sache des Staates ist, oder nicht. Für letzteres sprach die bisherige Richtbetheilung an der mexikani-schen Unternehmung. Auf dem Äandpunkte des Rechtes mußte das Ministerium erkennen: die Heimholung sei zunächst eine Privatsache der vertvittweten Kaiserin Charlotte und dann erst eine Privatsache des öfter-reichischen Kaiserhauses. Die Reichsvertretung hätte von demselben Standpunkte aus den Kredit vertveigern müssen, hätte daS Ministerium erklärt, die Heimholung sei eine Reichssache, und wäre dasselbe mit der gorderuNt, von ziveimal hunderttausend Gulden zur Deckung der Kosten vor dem Reichsrath erschienen. Faßte aber das Ministerinm diese Angelegenheit als eine Reichssache auf. dann »var es seine Pflicht, dieselbe auch als solche »u behandeln. Die Regierung durfte in diesem Falle den Admiral Tegetthoff nicht als Privatmann nach Mexiko ziehen lassen — im bloßm Vertrauen auf den Ruf des Seeheldeu und auf das freundschaftliche Berhältniß desselben zu Maximilian : Tegetthoff mußte dort als Beglaubigter Oesterreichs gelten und sich im Namen desselben mit bindender Vollmacht an die republi-kanische Regierung wenden. ES hätten Oesterreich und Mexiko als Staaten mit einander verkehrt. Regierung und Regierung — es wäre ein Schritt zur Anerkennung der republikanischen Regierung von Seiten Oesterreichs gewesen. Wen» nnser Ministerium die Angelegenheit zur Sache des Reiches machte, warum scheute es stch, folgerecht zu verfahren? Warum hat Der Herr Referendarius. Erzählung vom Verfasser der „Neuen deutschen Zeitbilder" (6. Fortsetzung.) Aber er kam ihr so liebevoll entgegen; er errSthete. und tvar ver« legtn. als er ihr. in ein Papier eingewickelt, das Geld überreichte. Er sagte das so einfach, so herzlich. Das Auge wurde ihr wieder feucht, das Hert üsfnete sich iljr tvieder. in Liebe, in stiller Bitte um Verzeihung, daß es sich aus einen Augenblick habe verschlitßen können. Sie nahm das Geld, und lSrückte die Hand, die es ihr reichte. Sie hätte ihm um den Hals fallen mögen, tvenn nicht Arbeiter auf dem Platze gkwtfen wäröu. „Und nun eine Bitte. Emma. Deine Direktrize hat morgen Räch-mittag eine Landpartie. Hüft Du mir gesagt." „Ja." ..Sie hat Euch den Nachmittag srei gegeben, ohne von dem Arbeitslohn Abzug zu machen." „So y»t sie versprochen." „Der Nachmittag gehört also Dir. Schenke mir ihn. Wir sahren »ach Französisch'Buchholz; Du «varst noch nicht da In dem gräflichen Garten ist es so schön." „Mit Dir allein?" fragte das Mädchen in ihrer Unschuld und Verlegeuheit. „Du fürchtest Dich allein mit mir?" „Es tvürde sich nicht schicken. Rudolph.^^ Der junge Mann mußte univillkürlich lachen. „Und wir waren so oft allein, und sind es in diksem Augen-blicke «och. „Das ist etwas Anderes." „Und warum?" Eie konnte es nicht sagen; sie suhlte es Vielleicht deutlich genug, tvie die offene Straße, dtis htlle Tageslicht, die Nahe auch der sremdeften Mensche» — nnd so «rar sie bisher nur »it ihm allein gewesen — selbst in der großen verdorbenen Stadt ein Schirm sür sie sei. dessen sie draußen auf der Landstraße, wie in dem kleinen Dorfe. ,m engen Wagen, in dem Schatten der dichten BoSquets des gräflichen Parks, in dem Dunkel des Abends, entbehre. Aber sie konnte das Gefühl wohl in keine» klaren Gedanken und daher nicht in Worte bringen. Oder lvollte sie den Geliebten nicht verletzen? Der junge Mann schien ihr Gesühl zu ahnen, jedenfalls ihr Bedenkt» zu ehren. „Wir werde» nicht aNein sahren, Emma. Mein Freund Erhard, von dem ich sprach, derselbe, mit dem ich mich etabliren lverde. und seine Mutter, die hier in Berlin lebt, werden uns bejzletten." „Kennst Du die grau?" sragte daS Mädchen in ihrer Borsicht, viel-leicht auch in einer dunklen Ahnung. „Sie ist eine der vortrefflichsten Frauen, die ich kenne." Das Mädchen schwankte noch immer. „Und meine Mutter? Sie soll auch davon nichts tvissen?" Das war wohl ihr hauptsächlichstes Bedenken, das sie nur früher nicht auszusprechen gewagt hatte. Der junge Mann schien wirklich verletzt zu sein. „Du mißtrauest mir. Emma. Lassen wir es. Ich wollte Dir eine Freude machen, verzichte aber darauf." „Ich habe Dich beleidigt. Rudolph?" „O nein." „O doch. Ich fahre mit Dir. Sei nicht böse, mein guter Rudolph, ich bitte Dich jetzt darum. Laß uns hinfahrtn." Wie mächtig und zugleich wie schwach ist die Liebe! In das Auge des jungen Mannes schoß ein Freudenstrahl. War tu seinem Herzen jene unwiderstehliche Sehnsucht nach eiitem andern, einsameren Begegne» scho» erwacht? Oder tvar seilie Freude gar —? „Morgen Mittag um zwei Uhr, Emma. Ich «verde an der Waisenbrücke aus Dich warten. „Ich werde da sei»." Sie trennten sich wieder. Er ging nach der Winckelmann schen Lithographie zu. Sie begab sich zuerst in die Grünstraße. um die Rech-nung der Direktrize zu bezahlen, und dann zu chrem Putzladen in die Leipzigerstraße. IV^ Der nene Miether der Frau Nohrdors schien wirklich, wie Emma Rohrdors ibrem Geliebten gesagt hutle, ein etwas eigenthümlicher Kauz zu sein. Er hatte sich solgenderweise be« der Frau eingeführt. An fich dasselbe erst dor Kurzem, wie die Wiener Abendpoft berichtet, eat« schloffen, Tegetthoff zu ermächtigen. Namens der österreichischen Regierung den PräAdenten Iuarez um die Auslieferung des Leichnams zu ersuchen? Konnte unser Ministerium die Weigerung der Mexikaner nicht vorhersehen? Mußte unser Ministerium dies nicht wissen, da es ja doch an der Stelle der MeMner nicht anders gehandelt hätte? Wäre in dem Augeublicke. als das Ministerium sich einigte, die Leiche des Kailers auf Staatskosten heimbringen zu lassen. Admiral Tegetthoff zu diesem Zwecke rechtsgiltig bevollmächtigt worden die Gendnug hätte am ersten Tage der Verhandlung schon gelingen mitssen: die Leiche des unglücklichen Kaisers ruhte in heimischer Erde — die Gehnsucht Aller, welche danach verlangt, wäre gestillt und die Kosten hätten wohl nicht mehr, als die Halste betragen. Hunderttausend Gulden aber sind kein geringes Sümmchen sür das geldarme Oesterreich. Vermischte Nachrichten. (Der Untergang Tortolas.) Aus New Sork ist bekanntlich ^meldet worden, daß die fünf Geviertmeileu große, wohlangebaute Insel Tortola. die 12,000 Einwohner hatte, versunteu und die ganze Bevölkerung bei der furchtbare« Katastrophe ihren Untergang gefunden. Tortola. eine der sogenannten Zungseru-Inseln. nordöstlich von Portoriko und nördlich von St. Thomas gelegen, war. wie alle Eilande der kleinen Antillenkette, häufigen Erdbeben unterworfen; eine derartige Erderschütterung, gewaltiger als alle bisher bekannten, dürfte sich als die Ursache des schrecklichen Ereignisses herausstellen. Die Geschichte der Umgestaltungen der Erdoberfläche weiß von mehrere« kleinere» Inseln, welche in den letzten Jahrhunderten in golge vulkanischer Hebungen und Senkungen aufgetaucht und gesunken; sie erzählt aber davon nichts, daß ein mehrere Meilen großes bewohntes Land plötzlich, ohne daß seine Insassen Zeit zur Wucht und Rettung fanden, in fich zusammengebrochen. (England.) Das Vlaubuch. welches dem Parlamente vorgelegt worden, liefert den erfreulichen Beweis, daß die Verbrechen seit vier Iahren in stetiger Abnahme begriffen find. Bemerkenswerth ist. daß die meisten Verbrecher nicht durch Roth, Zus.^ll und natürliche Anlagen es geworden, sondern daß fie eine besondere Bolksklaffe bilden, in der das «erbrechen erblich ist und sörmlich gewerbsmiißig angelernt, betrieben wird. Eine andere merkwürdige Thatsache hat diese Erhebung von Neuem bestätigt, die in auffallendem Widerspruch mit den herkömmlichen Vor. stellungen von der Unschuld und Unverdorhmheit des Landlebens steht. Die eigentlichen Landstädte weisen nämlich gegenüber der Abnahme in der Industrie eine Zunahme der Verbrechen von ZV aus. Die Industrie wirkt also veredelnd und fittlichend und der Schulunterricht trügt sehr wesentlich zur Verminderui^ der Verbrecherzahl bei. (Die englische Bibelgesellschaft) hat in Paris wahrend der Dauer der Ausstellung nicht weniger als 11 Millionen Bändchen von biblischen Büchern und Abhandlungen vertheilt Ein Glück sür sie. daß die Ausstellung nicht länger währte, denn fie hatte nur noch 200,000 Bündchen übrig (Die Branntweinsteuer in Xnßland) hat in der ersten Hülste d. I. bb Millionen Rubel eingetragen. (Bedeutung des Bürge rthume s.) 3m „Gleichheitsklube" zu Pest hielt Klapka der Obmann desselben am 14. November der ltlingel der Wohnung ward zuerst sehr leise gezogen. die Glocke hatte kaum angeschlagen. Die Frau Rohrdorf war mit einer Arbeit beschäftigt, von der fie nicht sofort aufstehen konnte. Unmittklbar darauf wurde zum zweiten Male so stark geläutet, daß die Fenster zitterten. „Der ist eilig." dachte die Krau. Sie sprang auf und öffnet, schnell die Thür. Ein fremdes, kleines, rundes Männchen in den fünfziger Iahren stand vor ihr. „Gehört Ihnen diese Wohnung. Madame?" „Ja. mein Herr." „Dikser ganze Stock?" ..Draußen am Aenster bei )hn dnrch sämmtliche Zimmer. Er hatte schon gleich anfangs mit fichtliche« Behage» sein Angen-merk ans die a« End, des Korridors gelegene» Stuben gerichtet. Als er in diese eintrat, war sein Erstes, die Gardine« jenes in den Korridor eine Rede, in welcher er u. A. Hervorbob. lvie sehr ein starker, aufgeklärter Bürgerstand Ungarn notht)ue. „Meine Geburt und meine theuersten Erinnerungen aus dem Kindesalter" s.igte d^r Redner, „knüpfen mich an diesen Stand, dem wir Alle fast, die wir hier versantmelt find, angehören ; den ich in den Iahren 1848 nnd 184S ehren gelernt, als er durch seine Opferivilltttkeit und sein ausdauerndes Mitwirken es möglich gemacht, unsere« N.»men u«d unser« Ehre i« Glanz zn erhalten, «tld dessen Bedeutung und Einfluß auf die Entwicklung der Menschlvit ich müh read meinet Verbannltng in den freifinnigsten und vorgeschrittenste« Ländern Enropa's zu studiren Gelegenheit g?habt. Ja. meine Herren, de« Bürger» stände, der Mittelklasse alier Nationen, hah.n wir den T'iumphzug zu verdanken, den die Freiheit in den letzten drei Jahrhunderten durch Europa gehalten. Da haben fich die heiligen Ideen der Demokratie ausgebildet; da sind die ewigen Menschenrechte verkündet, da find die schwere« Fesseln religiöser Unduldsamkeit und Borurtheile gespreitgt »vordeu ! Der Thätigkeit der Mittelklasse haben wir die freie Presse, dieses mächtigste Knlturmittel. zu verdanken; aus ihr,«» Kreise find die nützlichsten Ersin« düngen der letzten Zeit hervorgegangen, und ihr tierdanken wir es. wenn »vir in diefem Augenblicke die sittlichen und materiellen Errungenschaften der Menschheit auf so hoher Stufe glänzen sehen." Marburger Berichte. (Ehrwürdiges Alter.) Ei« Grundbesitzer vom Lande, der Wein i« die Stadt geführt, begab fich am l6. d. M. zu einem Schnei-dermeister in der Drangasse und kaufte einen Rock. Nährend der Meister zu einem Nachbar ging, um die vom Käufer empfangene Banknote (60 fl) zu ivechseln, stahl der biedere Landmann ein Leibchen im Werthe von L st. ü0 kr. Die Ehefran des Geschäftsmannes ergriff dq» Dieb auf frischer That; der Beschädigte ließ ihn jedoch frei ziehen, da er aus Rütf» ficht auf das hohe Alter desselben keine Anzeige machen wollte. (Schanbühne.) Wir begritßten es mit Freuden, daß nach langer Zeit tvteder ein Geisteskind eines hier weilenden Berfaff rs über die Bretter ging. Das Lustspiel: „D K. ». Münz-Dukaten . . . . b.77 wohl nicht z» Hause sein, und weiter nichts. Sind Sie auch damit einverstanden. und wolle« Sie danach streng Ihre Kinder instruiren?" „Vir werden uns Alle pünktlich danach richten, mein Herr." „Schön. Madame, so wären wlr fertig. Wann kannn ich einziehen f" »Venn Sle wollen." „Hente Abend, wenn es dunkel ist." ^Ihr Name, mein Serr?" „Sie nennen «ich Herr Ehre»reich." Als es dunkel geworden war, kam der Herr Ehrenreich in einer Droschke zurück. Er hatte nur wenige Sachen bei sich, einen Reisekoffer und ein kleines, schweres Kästchen, das er selbst und sehr vorsichtig aus de« Wa^en trug und sofort in seiner Schlafstube verschloß. Er bestellte sich ein einfaches Abendbrov: Brod. Butter und Käse, ein paar gekochte Eier nnd eine Alajche frisches Wasser, und zum solgeuden Morgen zwei Tassen Kaffee mit einem Brödchen. Welter sollte sich Niemand um ihn bekümmern. Am anderen Morgen war er früh auf. und als ihm die gran feineu Kaffee brachte, fand fle ihn völlig an^kleidet. so daß er jeden Anaenbiick Besuch empsaugen konnte, in seiner Arbeitsstube sttzeu. dem Anscheine »ach mit Papieren beschästigl. die auf seinem Tische ausgebreitet lagen. Den Zisch halte er unmittelbar an das auf den Korridor füh« rende genfter gerückt, und er saß so. daß er nur die Hand anszuhehen brauchte, mm die Gardine an der Seite des Ae»sters zu verschiebe» und so in den Korridor zu bl'cken. ohue daß er selbst in diesem sichtbar wurde ^Uin sonderbarer Mensch." dachte auch die Krau Rohrdorf. „Ich soll nicht wisse«, wer zu ihm kommt; er will die Leute, die ihu besuche», vorher desto ge»a«er beobachte« Was sür Me»sche« mag er erwarten f Und welche wichtige uud geheimnißvolle Sache» »»ag er «it chnen zu verhaudel» hahe», daß er sogar, blos »m nicht behorcht werde» zu könne», die St»he »ehena« miethe» will?- Bei der Polizei ihn a«zu«elden. hatte er gar geradezu verboteu» er stehe sür jede, auch »och so hohe Strafe ein; übrigens habe er sich schs» selbst angenieldet. Er hatte i»deß bei sei»em raschen, kurzen Be-»eh«e« ein ehrliches Aenhere. Die grau Nohrdorf machte sich daher keine Sorgen «« ihu. De« ganz,« Morgl« blieb er zu Havse, eehtelt auch kkl»e« Besuch. Sei» Mttta^efi,» Verzehrte er iu seiner Stube ; er hatte es sich einfach bestellt. Suppe. Gemüse, gleisch. Gleich uach Tische wurde es lebeudiger hei ihm. zum Theil zu seiner nicht ougeuehmen Ueber r«sch>»g (Sortsetzung solgt.) Vom Nüchertisch. (Ueber laudwirthschastliche Fortbildungsschulen uud Wanderlehrer, sowie über die Mittel zur Bildung nnd Belehrung des Bauernstandes überhaupt. Bon Dr. H. V. Pabst. Wien 1867. Verlag von W. Braumüller.) Unter diesem Titel handelt der Verfasser einen Gegenstand ab. wel-cher ebensowohl im allgemeinen staats- und volkswirthschaftlichen. sowie im besonderen Interesse der Landeskultur als ivichtia erscheint. Der Verfasser hat dem Gegenstande seit langer als dreißig Jahren seine Ausnierk« samkeit und einen Theil seiner Thätigkeit zugeivendet und reiche Erfahrungen darüber, besonders auS dem südivestlichen Deutschland, gesammelt und in dem Schristchen niedergelegt, wobei die beträchtlichen Fortschritte näher nachgelviesen werden, «vel^che in Würtemberg. Baiern. Hessen. Rhein-preußeu gemacht ivorden. sowohl in Bezug auf einen unmittelbar an die Volksschule sich anschließenden, die landwirthschastliche Berufsiiildung zugleich begrüudeuden gortbitdungs-Unterricht, als durch laudwirthschastliche Wauderlehrer zu« Zwecke der besseren Belehrung des Landmannes. Der Berfasser hat bei seinen klaren und überzeugeudeu Darstellung,u stets die Verhältnisse der deutschen und deutsch slavilchen Länder Oesteereichs im Auge unl> wird dabei von der Ueberzeugung geleitet, d^iß zur Hebung der Vielerorts bereits bedeuklich gewordenen Zustände der bäuerlichen Bevöl-keruug zwar vieles, namentlich auch im Wege der Gesetzgebuug (Areitheil-barkett des Bodens. Abruudung des Bes^cS. Zusammenlegung der Grund-stücke ic.) noththue. vor Allem aber bessere Bildung und Belehrung des Bauernstandes, damit ebensowohl ein bessere», zeitgemäßer wirthschaftlicher Betrieb platzareifen, als damit der Landmanu die Bortheile der bevorstehende» Atnrbau Gefetzgedung begreisen uud genießen könne. Das zu dem Ende dringeud gebotene Borgeheu wurzelt und gipfelt, wie der Verfasser schlagend beweist, iu der Volksschule, ohne deren durchgreifende Verhesierung alles ül»rige Streben von geringem Erfolge oder selbst fruchtlos sei. Die Schuft ist zunächst an die landivirthschaftlichen Gesellschaften und Vereine odressirt. die Rathschläge d.s Verfassers aber um-fassen folgende sechs Abtheilnngea: 1. BervoUkommnunA des Bolksschul-wtseus; 2. Allgemeiner Fortbildunqs-Unterricht mit Begründung der land-wirthschastlichen Berufsbildung, anlehnend an die Volksschule; 3. land-ivirthschastliche Wanderlelzrer; 4. Ortsvereine zur Besprechung der Maß-regeln für c»en landwirtlzschaftlichen Fortschritt; 5. Verbreitung belehrender Schriften unter dem Bauernstände; 6. Ackerbauschulen für Bauernsöhne. Dem Schristchen ist möglichste Verbreitung ivie Beachtung sehr zu wünlcheu Geschästtterichte. Pettau. IS. November. (Wochtnmarktßkericht.) Weizen fl. S.40, Korn st. S.70, Serfte fl. 0.—, Haser fl. 0.—. Kuturutz fl. S.90. Heiden st. Z.So, Hirsebrei» fl. b.6b, Erdäpfel fi. t).— pr. Metze». Rindsleisch ohne Auwaae 24, Kalbsleisch ohne Auwage 2«, Schweinfleifch jung Z4 kr. pr. Ps. HolZ SS" Hort fl. S.—, detto weich fl. 7.— pr. Kloster. Holzkohlen hart fl. V 4S. detto weich fi. V.40 pr. Metze». Heu st. 1.—, Stroh, Lage?' fl. 0.S0, Streu« fl. 0.70 pr. Centner. Verstorbene in Marbmg. vom SS. Oktober bit IL. S^«»e«bir: Maria BeiUitsch. Inwohnerin. 4» S., AuSzchrung. — Krau Mathilde Erber, k, f. Grundbuchfahrers-Gatttn, 67 3., GehiiÄähmung. — Jakob Deschmann, Aaail« schmied, S0 3., Sl«tten>. — Alois Rup«sch, Gärtner, üS A., Wassersucht. — 3. Ha?er, Taglöhner, 60 3.. Entträstung. — 3oh«nn Lrafchnit, Knecht». SV S.. AuszehruN^ — Heer 3obann Erber, t. k. Trundbuchtführer, 74 I.. alt Lmgenlähmnng. Agatha Veranitsch. 3nwohnerin, 40 3.. Wassersucht. — Krau 3osefine Krischner, Vaumeisters-Sattin, SV A., Lungentuberkulose. — Antonia Löschnik, Inwohnerin, SS 3., Lungen« tuberkulöse. Ein GewSlb nahe dem Hauptplatze ist sogleich zu vergeben. — Nähere Auskunst im komptoir dieses Blattes. (634 großer Weinkeller wird vermiethet: Tegetthoffstraße, Haus-Nr. 1V4. (63V Wm-Lizitatio«. In den Kellern auf der sogenannten Neuenwelt in der Graze?' Vorstadt zu Marburg werden circa sünhig Startin Wein sammt Ve' l»iuden heuriger Lese aus den Gebirge» Burgmaierhaf. St. Jakob und Oberklappenburg am MS.?tVve«ber im Lizitationslvege gegen gleich bare Bezahlung verkauft, wozu Kaufslustige hiemit eingeladen werden. Die Weine werden unentgeltlich auf den Bahnhof gestellt. Marburg am 13. November 1867. «3tt) Die Eigenthümerin; Maria Leonbard. Kirchenwein-Lizitation. Am «S. November d. I. wrrden 27 Startin Kirchenweine, bester Picker er heuriger gechsu^, bei der kirchlichen Winttrei in Nußbach, Pfarre Lembach, von 10 Uhr Bormittags angesangen lizitando hintan gegeben. Kirchenvorstehung Lembach. Donnerstag den 21. d. M. in Herrn Kartin's Saale: Eesellschasls-Abtlld. «SV)___Z. Asptiwii Vx«lI»ii»V«tiu ^ 7 Re«er süßer, die Maß zu 32 kr alter „ zu 4 kr. tSKLer KletU'Riesling in Hcilb Bouteillen zu 45^ kr. .. Seitel- „ zu . 2S' kr. tSSZer rother Burgunder in Halb Bouteillen zu . i 35 kr. „ „ „ Seitel. „ zu . . 2« kr. ist zu haben im Hause des Herrn Bäckermeisters Leopold Uebeleiß in der Burggasse Nr. 143. Die leeien Bouteillen werden gegen Bergsttnng von 5 und 3 Kreuzern znriickgenommen. 623) Gduard Rauscher. Weill-Azitatio«. Am 21. November »verdeu 22 Startiu Kircheulveine beuriger Aechsung sammt Gebinde loeo Ja ring gegen bare Bezahlung lizitando verkauft. (617 Kirchenvorstehung Zarin,, am 14. November 1867. 4tarl Mscher ia dkl^ OrMMsiM, gibt dmi geehrten Publikum bekannt, daß er von H,rrn Herzog die ganze Fischerei abernommn, hat, und von fetzt an Skarpfe« ynt Hechte« von 1 bis 8 Pfnnd iu dessen Aleischbank im Zelkefschen Hause Nr. 22, soivie in seinem eigenen Hause zu jrdtr Stunde zu habe» sind. (622 Kundmachung. («zz Wein-Lizitation. (624 Am 21. November d. I. lverden in der Pfarre Witschein »eh« Startin Kirchenweine in neuen Halbgebinden lizitando gegen Barzahlung verkaust. Kirchenvorstehung Witschein am 15. November 1S67. Z. 11507. (637 Exekutive Realtttten-Versteigernng. Vom k. k. Bezirksgerichte Marbura wird bekannt gemacht: Es s»i über Ansuchen des Johann Laurentschitsch die exekutive Bersteigeruag dtl drm Georg und Theresia Dejch gehörige«, gerichtlich auf 1025 fl. ge schätzten Realität Berg Nr. S1 aä Schleinitz und Berg Nr. 2'/, »ä Pfarrsgilt Gams bewillii^et und ^zu drei geilbietuugs Tagsatzungen und zwar: die erste aus den 14. Dezember 1867, die zweite aus den 14. Iiiwaer 1868. die dritte auf den 14. Februar 1868, jedesmal Bormittags von 11—12 Uhr n. z. die erste uud zweite ia der Gerichtskanzlei und die dritte Versteuerung «n Ort und Stelle der Rea lität tn Unter Jakobsthal mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Psandrealität bei der ersten und zweiten geilbietuug nur um oder über den Schätzungswerth, bei der dritten aber auch unter demselben hintan-gegeben werden wird. Die Lizitationsbkdingnisse. wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein w«/. Vadium zu Händen der Lizitationskommis-stvn zu erlegen hat. sowie das Schätzungsprotokoll und der Grundbuchs-Extrakt können in der dießgerichtlichen Registratur eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 14. Oktober 1867. Nr 7675. Kundmachung. (038 Wegeu rückständiger l. f. Steuern. Grundeutlastungs Gebühren n. lverden am 26. November 1867 Bormitt^s von 10 bis 12 Uhr neun Start in Weine heuriger Aechsuuß, de« «zekuteu A>lo» grch. Grund-besißer iu Wolfsthal gehörig, sammt Gebinden an deu Meiftbi«t»nden gegen gleich btire Bezahlung im exekutiven Versteigerungswege veräußert werden. Kaufluftige werdeu hiezu mit dem Bemerkt« eingeladen, daß die Weine nicht unter dem Schätzungspreise hiutangegebeu werde«. K. k. Bezirksamt Marburg am 16. November 1867. Dcr k. k. Bezirksvorfteher: Nrailza. Nr. 12211. Edikt. (618 In Folge des Gemeinderaths Beschlusses vom 14. November 1867 wird wegen Pachtüberlaffung des durch die hohe k. k. Statthailerei ddto. 6. Juni 1863 Z. 10381 i^enelMigtM städtischen Lendgrfälles. dann des Verkaufes des Eises und des Flugsandes an den Lendstätten nach den bestehenden Tarifen für die Zeit voin l. Jänner 1868 bis Ende Dezem-ber 1870 eine neuerliche öffeutliche Versteigerung am Samstag dfn 23. November d. I. Bormittags um 11 Uhr hieramtS abgehalten werden. Als Ausrusuugspreis des einjährigen Pachtschilliuges »vird tier Be« trag pr. 763 fi. mit dem bcstimmt. daß daS Pachtobjekt unter dem Aus-rufungspreise nicht l.inlangegeben tvird. Hiezu werden Unternehmung», lustige mit dem Bemerken eingeladen, daß die nähere« Lizitationsbedignisse während den Amtsstuuden in der Gemeindekanzlei eingesehen lverden tön«en. Stadtamt Marburg am 15. November 1867. Der Bürgermeister: A. Tappeiner. l>er »vesü»»«!«« 8el>ut2 odo» vkmeotliok in Or^ZßxtLKalausßralds ia SV. ve»vkiOv«aGv »n>^o»siodQ«t«n »Verlr». xe»oj>l«oktli> Lin »tTklevr ö»na von S32 Kvitsn mit KV l»nat<»mi»vksn ^bl^illluv^eri. In vvniagsvlt. kroi» il'blr. 1. 10 sIr.m tt. Z. 24 i»t wrt- vitdrenä iu »llea «»mk«Nen vorrittdiA, in l)e» vorolä ck Vomp.» Ktsfansplat/ 12. l^ss DW^ virtl vor versokie^vasn ötkeutliok »nxe^rvu- äiDstsa —- »vsvdlivi» iu k»d«Ni»tt dokea enodisne' , , n«i» t - ^uiiiüssen Misses vuok». vvrlkvßss eirlAluOlNHUUMk« V«» iMursutt«« unti »vktv ä»r»ut, ^ ^ ä»»» »iv mit l) v i L o ll r u e lr t v 8 tsm ^ vl vvr > i «> . I «lt i » t. ^l»ct»i»n »ann sino Vvrv^SLliiluuHs niedt »tattÜnÄsn. ^ Nr. 112S2. Edikt (626 Am NovtMl,er 1867 von 10 Uhr Vormiltags auqefangen werden bei dcr Realität des Georg Purgai zu Knschermg 8 Ätii^in Wein diesjähriger Aechsnng qegen soglriche Barzahlnng öffentlich verftei-qert werden, wozu Kanssluttige einq?lade« find. K. k. Bezirksgericht Marburg am ü November l867. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Ts sei über Ersuchen des k. k. Landesgeriäites Gen» die mit Bescheid vom 1. Ottober 1867 g. 153S3 bewilligte exrtutive V,rsteigerung der aus Nomen Frauziska Weiser vergewährten, in der steicrmärtiichelt Landtasel Haupt, buch 6, Seite 576 einkommenden Gült Prischnighof mit deu HÄusern Nr. 31. 32 und 33 in drr Grazervorstadt zu Marburg im gerichtlichen Schätzwerthe pr. 35 534 fl. ö. W. auf den B. Dezember IßsSL, S. ASumer und G. Aebruar lAGA, jedesmal Bormittags von 11-^12 Uhr an Ort und Stelle dcr Realitüt mit dem Anhange ange-ordnet tvorden. daß diese Rcalitüt bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über den Schätzungwerth, bei dcr dritten aber auch unter demselben hintangegebeu wird. Die Lizitationsbedingnisse, wornach jeder Lizitant vor dem gemachten Anbote ei« Vadium von 3550 ft ö. lkL. entweder iu barem Geld? oder in Eiulagebüchelu des steierm. Sparkaffen Vereines, oder in Kaff«. Anweisungen der österr. Kreditanstalt sür Handel uud Gewerbe oder ber u. ö. liskompt Gesellschaft, oder iu österr. Staatsschuldverschreibungen Nlich ihrem Kourwerthe zu Händen der Gerichtskommission zn erlegru hat. — sowie das Schätznngsprotofoll und der Grundbucl^extrakt können in d»r diesgerichtlichen Registratur eingrsehen tverdrn. K. k. Bezirks<,ericht Marburg am v. Oktober 1867. Verantwortlicher RedaNettr: Franz Niesthater «. Iff. »t v Druck und 'i!^nl«g von t?d>ard Ia«fchltz ln Okurbur»,.