Vereinigte ^«96. >M Gedruckt mit Edlen von Kleinmaycr'schen Schriften. Frey tag den 29. November 1816. I n n land. Wien. Ve. k. k. Uajestat haben den Postmeister zu Obcrlaibach, Joseph Obresa znr Bclohnnng seiner in den Iab.rcn »3o5, »809 nnd i8»3 ausgeübten patriotischen Handluligcn, d,e kleine goldene Ehren-Medaille nnt Oehrl und Scbleife verliehen. . ^on der prov. Dir. der pr,v- Oesierr. National-Bank wurden am 16. Nov wieder 8 ^ill. von dem Papiergelde verbrannt, welchesbey der Bank an Akzien Einlagen cin- ^^'H"i2.' d, hatte der k. Vaierische ansser-ordentliche Botbsckafter, Graf v Rcckbcrg, im fürstl. Nuersbcrgi^cn Ballaste e,n sehr glänzendes Ball fest veranstalte, welchem ^ I. M. M. der Kaiser und dle Kaiiennn blsum 1 Ul,r nach Mitternacht beywohnten. Der Pallast war aufs prächtigste, so wie der Weg auf dem Glacis vom Burg-bis zum Schottenthor ganz beleuchtet Ausland. S ch w e i tz. Man ließt jetzt in mehreren Schweitzcr-blättern, daß dieses Land seine MUitkrvcr-träge mit auswärtigen Machten vollendet, und selbige der Tagsatzung vorgelegt, sodann diese sie gnt geheißen nnd in das Archiv niedergelegt hat. Vermöge dicserVcrträgeaibt die Schweiz eincn grossen Theil ibrer Ein-woboer an fremde Machte bin, als ob sie scloige zu Hause nicht ernähren könnte. Diese Truppen werden zuerst in der Heimath in Regimenter gebildet, nnd ziehen dann aus nach den vier Winden der Erde, um unter fremder Herrschaft zu dienen. Diese Sitte ist zwar schon alt, aber darum nicht weniger sonderbar. Zum Erstaunen ist es, daß diesmahl die Zabl derselben 25 Bataillone ausmacht, die im Ganzen 23ocx> Mann be« tragen. Hiervon bekömmt Frankreich allein 2 Garde und 4 Linicnegimentcr, der König der Niederlande drcy Regimenter zu seiner Disposition. Ausser diesen 22000 Manu aber stehen deren noch andere in spanischem, englischem, sordiüilckcm und neapolitanischem Di nsie, und wachen das Räthsel noch umso unan^ösbarcr, warum die Schweiz so viele ihrcr Finder ans ibrcmSctwoße entferne, um sie in fremde Dicnsibarkeit zu ge, ben. Kein Land in Europa tdut das, und setzt seine Kinder der Möglichkeit ans» heute oder morgen gegen einander kämpfen zu müssen, oder ibr Blut für ein andetes Interesse , als das ihres Vaterlandes zn verspritzen. Sey es auch, daß bey den Höfen ein Echweitzer-Regiment m?5r zum Prunks als zum Kriegsdienste geböten möge, so hat dock Fraickrctch danmhls, »,vo Lnd^vig XV'!. dle traurige Epoch: feiner ^.'setzung erlebte, ulld scll'st in den letzten db ^apartischen Zci-teu Beyspiele gegeben, wo diett Schweitzer-truppen nicht nur zum Staate dienten, sondern in den Fall gekommen waren, ihrBlnt zu vergießen. Achnlicke Gelegenheiten, wo sie zum wirklichen Kriegsdienste gebranckt wurden, haben auch in andern Ländern statt gehabt, und, weit entfernt von ihrem Vaterlande, habeu sie für eine Sache, diedie-sem, wie ihnen gleich fremd war, mit den Kriegen, des Landes anriehen müssen. Aber auch abzeseh^n von der Uiiangench-men Nothwendigkeit, in welche die in fremdem Kriegsdienste befindlichen Schweizer gesetzt werden können, für fremdes Interesse fechten zu müssen, abgesehen von dem trau, eigen Loose, das ihnen fallen kann, daß Brüder gegen Brüder kampftn müssen, ist es unbegrciftich, daß gerade die Schweize. ibr Vaterland in solcher Zahl verlassen, um hier oder dort, gleichviel, wo es sey, Kriegsdienste zu nenmen, die Schweitzer, bey dc-uen das Ideal der schönsten Freyheit reali-firt zu seyn scheint, sie, die gebornen Widersacher jeglicher fremden Herrfchaft, sie, bey denen man jetzt, wo die meisten Völker Europens entweder gar keinen, oder nur einen Schein von Nazionalcharakter haben, fast aNein noch achte Volkstümlichkeit, wah< ren Gemcinsinn, sucht, die doch verschwinden müssen, wenn in jede Form das Volk sich schmiegen lernt, sie endlich, die einem Lande gehören, daß für seine Söbne so mäch-t^ge Fesseln besitzt, so unendliche Ucitze, die Nlcht leicht übertreffen werden möchten. Gewiß , es ist schwer, dem Vcrfahren der Schcitz, die Ihrigen in fremde Disnstbarkeit ;u bringen , einen Nahmen zu gebm. (K. Z ) Die oberste Schuldehöroe zu Luzer.l laßt als Belobnung des Fleißes unter die Schulkinder eine Schrift austheilen: „Das Herz des Menschen, ein Tempel Gottes oder eine Wohnung des Satans, wobey zehn grauliche Abbildungen des Letztern besindlich sind. In der Rathsstube einer Schweizecstadt, die mit dem Gemählde Tell's, wie er den Apfel vom Kopfe seines Sohnes schießt, geziert ist, wurde vor Kurzem ein Urenkel des- selben TeU's, zu 5c, Ktockschlagen, z:uu Pranger und zu mehrjähriger Kettcnstrafe verur'cheitt, weil er— Nnteri'chriftcn zu ei-ne:n Gesnch g e sa m 'n ^ lt, d n rch das cr die Frey-lassung sciucs gefangenen Vaters bewirken wollte. (G. Z.) Frankreich. Zu Tours w'.'^d? 5on einer herumziehenden ^cutaüz'cbande der Sohn ei^es Zim-merniaxnes, sin sehr hübscher Kn.ibe von 3 Jahren, gestohlen. Man hat settdcm nickts mehr, weder von dem armen Kiitde, noch von den E nfü^rcr!,, in Erfahrung gebracht. Madame Saqui ist be^etts aus England in Calais angelangt, wo sie jetzt ihre Künste producirt. Vor ihrer Reise nach England führte sie den bescheidene!! Titel- cl,l>>w t'^r,, 000 Fr.; grosse Staatskärper (dic keinen T^eil der Verwaltung ausmachen) 2,isi./,,s>(n, Staatssekretaciat3')ü,ooo; auswärtige Angelegenheiten 856,780; Justiz 3 Mill; Ministerium des Innern «,85c>,<^0(); protestantisches Kirchenwescn i,3cx),000; katholisches i,«03,000; öffentlicher Unterricht, Künste unö Wissenschaften »,200,000; Ministerium der Finanzen 2^75^,000; der Marine 5 Mill.; des Kriegs 23 MUl>; des Wasserbaues und der äffe wichen Arbeiten ^,5oo 000; des Handels undderKolonien 1,359,^5?; unvorherge, sebene Ausgabca 8i3,?63. Im Ganzen ?3, ^00,000 Fr. (W. Z.) G r 0 ß b r i t a n n t e n. 3u Vatb haben Wilddiebe Folgendes ans schlagen lassen: „Wir müssen hören, daß nächstens em 5^esetz erscheinen würde, welches jeden Wilddieb zur Dlportaziou auf lieben Jahre verurtheilt. Ist das die englische hrcy^N: DK bis'^r'.gen Jagdgesetze waren schon zu streng. Der Urheber aller Dlnge hat dasMldprctebensogutfurdle Vaucr», wie für die großen Herren geschaffen; l^ott wird nich: zugeben, daß stln Volk unterdrückt tvird. Er wird uns beysteyn. Alles was Ödem hat, lobe den Herrn! (G. Z.) Dasjenige, was dic Prlxzesstn von Wales Von ihrer grossen nnd gefährlichen Rei,e nach Griechenland an kostbaren Kunsischatzcn mitgebracht hat, bildn mitdcmjenigen, was sie vorher schon besaß cin reichcs und merkwürdiges Muftu.n zur Verschönerung ihrer Villa. 2),ese Fürstin hat besonders die Akademie zu Atden durch ihre Freygebigkeit ausgezeichnet, und unter die armen Mönche, welche das heilige Grab bewachen, eine betrachtliche Geldsumme austheilen lassen. Vey ihrer Zurück-kunft hat Ihre lönigl. Hoheit, zur Dank barkeit für die glücklich überstandenen Gefahren, diejenigen Personen, welche dMelben nnt lhr aethcilt hatten, nüt besondern Auszeichnung?« delodnt. Dem Pfarrer von Cenoblo wurden Geldsummen für seine dürftigen Pfarrklnder zuaesteUt. Für die Landleute wurden allerley öffentliche Spiele veranstaltet, bey welche« die Frau Prinzessin selbst den Sägern dle ^^a7ba7^rmalsm.Nottl Weichte entdeckt. d über 5o Jahre alt, mithin nur 920 im Staude von jener Erlaubniß Gebrauch zu machen. Von diesen sind 34 Gründer und Eigenthümer von Fabriken, 1^0 Handwerker (Meister, Gesellen und Lehrlinge, und zwar Packer, Buchbinder, Buchdrucker, Drechsler, Tuchmacher, Gürtler, Gerber, Goldschmiede, Goldschläger, Hut-wacher, Maurer, Schuhmacher, Scbmie-»e, Sattler, Schneider, Schlächter, Tisch- ler, Mrma k^r, Weber u!idMatro''c'l (auf dem platten Lande in Daaemars Mt es anch jüdische Ack^i".!?cr), 5o Studc t^» und, Ku:chf>'c, und 26 O'rofsw',.'. Dieß n^o v,'> Früchte, welche jene königliche Verwilllgung in de?i ersten fünf und zwanzig ^a'ren iil ei.-ncm Lcu-.de erzeugte, wo bis dayi'i die ^ll-den a'isdcn Handel, als einzige,, ^rwerhz'v^ig, beschrankt waren, wo .bcn deßl'.a!^ !,-z^,ii-ge Hindernisse d^r Verbreitung a:dcrer bürgerlicher Erwcrbartcn unter ibücn ini Neqe standen, deren Wcgraumung man zi'.m grossen Tdcil der Verfügung des dortige, jüdischen Vorstandes verdankt, daß jeder Knabe der aus der Frcyschule entlassen wird, einen ordentlichenErwcrbzweig ergreifen mnh.Man siebt, wie einfach die Negzernng jenes angeblich so, schwierige Problem der bürgerlichen Veredluna, dcr Juden einzig durch die Gleichstellung ihrer jüdischen Unterthanen mit den christlichen gelöst hat. Der Baron v. Müller ist aus seinem Gefangnisse entlassen, und halt sich in Kopenhagen auf. Mebrere schwedische Offiziers, Freunde des Grafcn o. Lswenf'aupt, sind über den Sund gekommen, seinen Tod zu rächen , und sich mit dem Baron zu schlagen. > (P. 3) ^ M i s z e l l e n. Die Erettr Postkutsche wurde am 20. Okt. Nachts, auf dem Wege nach London von einer Löwin, die Eigenthümern einer Menagerie entsioheu war, angefallen. Ein Pferd hatte sie bereits halb erwürgt, als ein großer ^ Bullenbeisscr auf sie losgelassen wurde. Die Löwin ließ vom Pferde los, lief dem Hund - nach und erwürgte ihn. Die Warter der Me- - nagerie waren indeß herbei geeilt, und ihnen ) gelang es, die Löwin in einen Stadel zu l jagen, wo sie wieder gefangen wurde. - 3lm 26 Oktober Abends trat ein Mann ! rasch in das Haus eines Weinhändlers zn Paris, und wollte eine Pistole gegen die Hausfrau abfeuern. Ein junger Mensch - stürzte den Morder in den Arm und wens - dete den Schuß ab, der ihn nun in den Arm . traf. Auf das Geschrey entsprang der Mör- - der; er wurde verfolgt, und da er nicht - mehr entrinnen konnte, tödtete er sich mi< - einem zweiten PiM. (P. Z.)