KamstaZ den 7. Juli i-^l!>e Perle klar und rein Glänzt im Lebenskranze; Glänzt beim Todtenfackelschein, Wie beim Hochzeitötanze. Schon des Knaben Wange mahlt Dieser Perle Feuer, Wen» sie sanft und tröstend strahlt, Wird das Herz ihm freier. - Wen» des Jünglings Vrust die Pein Stiller Lieb' empfindet. Glänzt der Perle Rosenschcin, Und sein Schmerz entschwindef, Wenn bei treuem Kuß und Grüß Herzen sanft erwarmen, Da verklärt sie Gruß und Kuß In des Freundes Armcn. 'No verkannte Tugend klagt Vor der Welt verborgen, Glänzt sie freundlich, und es tagt Schnell ein schön'rer Morgen. Also strahlt ihr köstlich' Pfand Unter jeder Zone schöner, als ein Diamant 3« der Fürstenkrone. Wenn nüt Tod :,„s das Geschick K'lt die Stirn um.iehte, Glänzt im lange» -letzten Blick Auch V«r Perlen — le^«: Johann Gabriel S^eidl. Ehrende Auszeichnung eines krainischen ^ Schriftstellers. Johann Bapt. Ganser, l6^l» zu Steinbrücktl bei Neustadt! auf drm Gute slinls Vaters geboren, wurde 1685, wiewM nicht von adelicher Geburt, von den Standen Krains, ob seiner eminenten Eigenschaften als Arzt und Schriftsteller, zum ständischen Mitgliede erwählt: eine Auszeichnung, die ihm sowohl als den Herren Standen jenlr Zeit Ehre macht. Ganser freu-te sich jedoch nicht lanae dieser Ehre, da er schon 5688 starb. Er gab vol seinem Tobe ein Wcrk: de moi'^is nnilil'run,, heraus. Der Ameisenbaum von Guiana. In der Versammlung der Londoner botanischen Gesellschaft vom 6. April wurde eine Mittheilung deS bekannten Reisenden Schomburq über die IViplai-is ÄM6l->^2N3 oder Ameisenb.ium von Guiana vorgelesen. Der Stamm ist mächtig, wächst gcrade .n,f „rid die aufrechtstehenden Zweige bilden eine Pyramide; die Blätter sind 9 bis <2 Zoll lana, stark gerippt und von dunkelgrüner Farbe; der Baum gehört ohne Zwvi-fel in die Ordnung der Polygonien. Die männlichen Blumen dauern nur wenige Tage. wo sie dann auftrocknen, und ein Gleiches ist mit den Blättern der weiblichen Blumen der Fall. Die Seamente des Kelchs aber fahren fort zu wachsen, wechseln wählend des Wachsens in der Farbe von grün zu »vejß und hochroth, und werden so dünn, daß die Nippen lticht bemerklich werden. In diesem Zustande sind — 106 — sie dreimal ss groß als die Frucht, welche noch immer von dem Kelche beschützt ist. Der Baum wächst in Menge auf den sandigen Ufern der Binnenftüsse von Guiana, l»o die durch die Armuth des Bodens verkrüppelten Gesträuche kaunz 5 oder 6 Fuß hoch werden, bis zu einer Hohe von 50 oder 60, Fuß. Wer das Land nicht kennt, sollte glauben, her Baum sey mit weissen, etwas rothgefärbccn Blüthen bedeckt, unter denen die dunkelgrünen Blätter nur hie und da vorsehen. Der unvorsichtige Botaniker, welcher, durch den täuschenden Anblick gelockt, dem Baume sich nähern wollte, um die Blüthen zu pflücken, würde den Versuch schwer bereuen. Der Stamm und die Zweige des Baumes sind hohl, und mic Abtheilungen versehen, die der Stellung der Blätter an der Außenseite entsprechen. Diese Höhlungen sind von einer hellbraunen, etwa zwei bis drei Zehntel »ZoU langen Ameise bewohnt, deren Biß hockst schmerzlich ist. Ihre Fühlhörner stehen nah/ an der Mttle des Vorderkopfes, die Freßzange ist dreieckig u. s. w. Sie fallen mit der größten Heftigkeit üder dcute her, und setzen, sobald sie mit einem, weichen Stoff in Berührung kommen, ihre Freßzangen ein, wouei sie einen weißlichen Safc auoftießen lassen; ihr Biß verursacht mehrere Tage lang Geschwulst und Jucken. Die Araivak-Indianer nennen den Baum Iacuna, und die Almise I a cun a Sai, die Warowü Epan-hari, was wörtlich übersetzt, der Ameisendaum, dedeu-tet,' die Karaiven Icassi und die.ßolouisten wegen seiner Gcstalc den „langen John.« Das Vorhandensenn der scorioscn Nebenblätter, in Form einer Düce, ist hinreichend zur Bestimmung der natürlichen Ordnung, wozu ^i-!^!.ll',>H gehört; andere Kcnnztichen, wie die Bildung der Blätter, die Vefruchtungsorgane und insbesondere das aufwärts gerichtete uvulum und die i-u^icul^ äuznü-ilil' lassen keinen Zweifel über die Verwandtschaft mit den PolygonieNlMrig. Der Schatz im Kreml. In dem neuen Arsenal (Oruscheinaja Palata) im Kreml befindet sich der Schatz, in welchem die Kronen, Scepter, Throne-, Waffen und Trinkgefäße dcr Großfürsten und Czare Rußlands nebst andern neuern Merkwürdigkeiten aufbewahrt werden. Er bildet eine Sammlung von Kostbarkeiten, die wegen ihres zum Theil sehr hohen, Alters und ihres Kunstwerthes für den Alterthumsforscher und,Künstler von großer Wichtigkeit, wegen des Reichthums an Edelsteinen, mit denen sie besetzt, aber auch für den Mineralogen nicht ohne Interesse sind. Die Kronm ruhen , auf Kissen, welche auf besondern Piedestalen liegen; di'e Throne stehen an der Wand des Saales auf besondern Erhöhungen. Die Kronen sind mit Diamanten, Rubinen, Smaragden, Türkissen und Perlen besetzt j die größten Edelsteine befinden sich gewöhnlich auf der Spitze der Kronen unter dem Kreuz. Unter diese» siel mir ein großer, gelber, ungeschliffener Edelstein auf, der höchst wahrscheinlich, so viel ich nacb fluch-tigcc Besichtigung urtheilen konnte, ein gelber Sapphil ist. Die älteste Krone, die sich in dem Schatze befindet, ist oie. welche der griechische Kaiser Alexius Komnenus im Jahre lii6 dem Großfürsten Wladimir Monoma-chus nach Kiew sandte, wo sie zur Krönung des Groß' fürsten diente. Die Masse der Kostbarkeiten, die hier aufbewahrt wird, ist außerordentlich, und vielleicht die größte, die an einem Orte gesammelt ist, da sie noch an Werth die Schätze des Juwel Office in» Tower von London übertreffen soll, die auf zwei Millionen Pfund Sterling geschätzt werden. Vulcane unter der Meeresfiäche. Seit der Mitte des vergangenen Jahrhundert! hatten mehrere Seeleute die Beobachtung gemacht» daß, wenn sie in die Gegenden von 0" 50' 'südliche? Breite und 2^« westlicher Länge (non Paris?) kamei', sie dasllost das,Meer sehr unruhig fanden und häu' fig Stoße verspürten, wie'wenn sie auf Untiefen ge' stoßen waren. Mehrere hatten Bimösteine bemerkt und sogar gesammelt, von denen das Meer bedeckt war. Die ersten Beobachtungen wurden im Jahre 1',i,7 gemacht, und kurze Zeit nacheinander wieder holt. Dieselben Erscheinungen wurden im Novembel 1öä2 von dem Capiteln Le Marje vom Schisse l Seine, und im Jahre 1826 vom Capitä'n Iaper, voiö Schiffe Philainrope aus Bordeaux, wieder bemerkt! auch enthält das Journal der asiatischen Gesellschaft von Bengalen in einer Nummer des November 18Z6 mehrere Beobachtungen englischer Capitäne, welch/ dieselben Zufälle an denselben Strichen erfuhren, utt? welche Asche und Rauchsäulen am genannten Hltt dem Meer entsteigen sahen. Wahrscheinlich wird iN Bälde an dieser Stelle eine Klippe aus dem Meere hervorkommen, wie dieß vsr kurzem mit der Inst' Julia an der sicilisnischen Küste der Fall war. M i s c e l l e n. In Hortfort ward ein Sonnen-Microfc «^ , erfunden, welches die Gegenstände 3 Millionten«» — 107 — und sogar , Millionenmal, vergrößert, wenn heller Sonnenschein da ist. Vermittelst diescs Instrumentes entdeckt man in den Mehlstäubchen. welche auf ! dm Feigen liegen, kleine Thierchen in der Größe von 2V2 Fuß Länge. Der Stachel einer gewöhnlichen Biene scheint ^ Fuß Länge zu haben und in zwei Essigtropfen unterscheidet man hundert von schwimmenden Schlangen in der Größe von 6 bis 8^ Fuß. In Europa werden jährlich ungefähr fünfzehn und eine halbe Million Centner Eisen, im Werthe von 775 Millionen Franken producirt; oder dreimal mehr cm Werth, als der Werth aller übrigen gewonnenen'Metalle. Der entomologischen Gesellschaft in London hat man aus Nordamerika eine zahlreiche Sammlung von Insecten zugeschickt, die man aus rohem Terpentin und aus dem Kopalharze zog. Zu den neuesten Erfindungen gehört eine Dampforgel, welche für die Locomotive von Tyne in Eng' land bestimmt ist, und der Eisenbahn-Gesellschaft zugehört. Sie wurde von einem Geistlichen, Namens Birketl, erfunden, und hat acht Register, die eine Octave mit ganzen und halben Tönen bilden. Es ist dieß der erste Versuch, ein musikalisches Instrument mit einer Locomotive zu verbinden. Kürzlich wurde ein Werk über China herai's-gegeben, worin sich der Verfasser, ein Brille, namentlich über die häuslichen Sitten der Chinesen ausbrei-zet. Im Capitel über die Hunde bemerkt er, daß sie häusig gleichfalls zur Speise dienen, und daß die Fleischer in Canton immer einen Stock oder eine andere Wassc bei sich führen müssen, um die Angriffe ver gebenden Hunde abzuwehren, welche den Mord der andern Hunde rächen wollen. Das Fleisch wird «uf dem Markte ausgehängt, wi< bei uns das Kalbfleisch, und die jungen Hündchen, welche, eben so wie in Europa die Lämmer, als ein Leckerbissen gelten, tv'rdcn in Käfigen oder Körben, die man in Bambusstäbe« auf der Schulter tragt, auf den Markt spracht. m Mechaniker der vereinigten Staaten, Namens Ritter, so« ein Pferd aus Eisen gebaut haben, von einem mittelstarken Mann leicht in Bewegung gebracht werden, auf jedem Wege gehen und «h.,e Anstrengung 8 Lieues in der Stunde zurückle-HM kann. Anekvote. Ein eben so bornirter Maler fragt« einst den berühmten Maler Philipp H ackert um Rath, wie er seine Stube malen solle? Ich denke, spricht er: ich will sie erst weißen und dann malen. „Nein!" anlworteteHackert, „wenn Sie meinem Rathe folgen wollen, so müssen Sie sie zuerst malen und dann weißen!« Der Tropf, ohne den ungeheuren Hieb zu fühlen, bittet um Erklärung. «Ei nun!" «nt-gegnet Hackert, «wissen Sie nicht, daß das Abendmal deö da Vinci auch überweißt war, und spater mit den größten Kosten restaurirt wurde? So wird's die Nachwelt dann auch mit ihrer Stube machen." — Und siehe da, das Unglaubliche geschieht. Mein Tropf malt die Stube erst mit größter Mühe, überweißt si» dann, und schreibt darauf mit großen Buchstaben über di« Thüre: Selbst kemalen und dann keweißt, Nun Gott sey Lob und Ehrenpreis! A u r i 0 s a. In Kassel hat sich ein W a sse r - Verein gebildet, dessen Mitglieder alle Krankheiten nur mit Wasser zu heilen sich verbunden haben. Frühtlhin fügte man doch noch Brod hinzu, aber man wird jeden Tag mäßiger. Arme und ZüchtUnge können jetzt Methusalems Alter erreichen, und wenn Wasser für alle Krankheiten ausreicht, haben wir auch keine Revolutionen mehr zu fürchten, die meisten rührten nämlich nur aus Wasser- und Brodscheu her. Vor einiger Zeit hat sich in Paris eine ganz besondere Art von Vetriegerei ereignet. Eln Herr mit Orden, in einer Art von Uniform, geht mit vier Straßenkehrern hinter sich her durch die entfernteren Winkel von Paris. So wie er an ein Haus kommt, wo nicht recht rein gekehrt ist, tritt er sogleich ein, fragt nach dem Wirth, und macht gewaltigen Lärm, daß man die Verordnung wegen des Straßenkehrens nicht beachte. Der Eigenthümer ist erschrocken, denn es wird von ansehnlicher''Geldstrafe gesprochen. Endlich kommt es- zu einem Arrangement. Der strenge Aufseher sagt- „Ich will dießmal kewe Anzeige machen, aber wenigstens müssen die Kehrer bezahlt werden." Vier, sechs Franken, je nachdem das Haus groß ist, d. i. je nachdem der Eigenthümer erschrocken ist, werden dann gezahlt, und noch ein großer Dank dazu gespendet. Dak Schönste an der Sache ist, daß auch die Gassenkcbrer die Angeführten sind, und einem vornehmen Polizeibeamten zu gehorchen, glauben. — 103 — »Die Sängerinn M " " «,« h^'ßt es in einer Theaterkritik, »die sonst nie die Constanze erreichen konnte, erwartet mit der größten Ungeduld die Aufführung der Entführung." Ein Trost in drei Nöthen. ^ Wenn faule Väume anfangen zu brennen, Wenn faule Pferde anfangen zu reimen, Wenn alte Weiber ci'fangen zu lieben, Gottlob! noch Keines hat's lan^e getrieben. Auslösung ves Nogogryphes aus dem Illyr. Blatte Nr. 24, vom 16. Juni 1838. Neval — Eva. Fortsetzung des Verzeichnisses der eingegange-^ tten Museums - Geschenke. Nr. 111. Vom Hrn. Heinrich v. Costa, k, k. Cameral«Vez,'rkscommissär zu Laibach: 2) 1 antike Kupfermünze, l^allienus, Iic.>5t!tiNo,' orbl5, 1^. 368/2 l; — und ein polnischer Silker-Zroschen, Johann Casimir, 1660. l?) 2 Urkunden, das Diplom als ^sur-is Ilii-iuzliu« Doctol-, des von .Iu«,n 1?lii>is»s>. ^unius (^olliml-uz <3e ?c»rtuga!Is>, eines Sohnes des Hofkriegsrathes und Fcldmarschalles I)an ^nlan ^,in. doluml^. c^u ?s,rtu^l. Grafen von Puel'la:c.7 l1. ^.»baci i — des Doctors der Rechte, Carl Joseph Khappus von Pichelstein, Wappen und Symbol, als Mitglied der Akademie der Operosen zu Laibach, genannt Nxljuisiws, mit dem Wahlspruche: pr^c; icli^uig ?e6olet; — und die Abbildung der Mißgeburt eines Kindes, welches zu R-asKel am 7. Juli 18U5 geboren wurde, ly 6 Broschüren, als: 2 Hefte Zoll-, Mauthund Schifffahrts Tariffe für die Illyrischen Provinzen nachdem Napoleon'schen Decretf vom 27. November 28l0, französisch und italienisch gedruckt in der Gouvernements Druckerei des Georg Weiß zu Triest; — Vinhak's Nede bei der Dankfeier für den Sieg der Alliitten bei Leipzig, gehalten im Dom zu Laibach am I. November 1813; — Inaugural-Dissertation: „I)e ?l-iviI<.'Zii5 ^<>8!llmcmli acl calisaz p>25," und Säht aus der Jurisprudenz, welche pVo Ooctarali vissl,,^ t»te der unlängst verstorbene Oi-. Andr.Hav. Nepeschitz t782 zu vertheidigen übernahm; — und 3 Hefte, Sätze aus allen Theilen der Rechtswissenschaft, welche drei noch lebende Docloren der Rechte, Krämer, zu Wien l822, 1825 und 1828 vertheidigten. e) Einige Druckstück?, Canlaten, Prologs, Elegien , Programme , Iubellieder, Beschreibungen' allegorisch-mimischer Darstellungen ?c., welche bei fest: lichen Gelegenheiten und Trauer-Anlässen in Laibach oder zu Gö'rz erschienen sind; — und s) ein Wiener Stadt-Banco? Zettel vom I.Iuni 5 806, pr. 5 fl. Nr, Il2. Vom Hrn. Professor Io se pH D a-garin zu Laibach: l Halbthaler, Hungarn, Iosepft II. 1785; — t d P «< Anmerkung. Die Musealferien fangen für dieses Jahr DM< nerstag den 12. d. M. an, und dauern durch 6 Wochen bis Donnerstag den 23. August, während welcher Zeic das Museum in det Regel geschlossen bleibt. Die dem Museum mittlerweile allenfalls zugedachten Geschenke werben sowohl im Bureau des hohen Landes-Präsidiums, und in der st and isch enKanz le<, «ls auch in der Wohnung eines jeden der «ben anwe-senden Curatoren des Museums übernommen» Vom Cnrator. des krain. Landes-Museums Laibach den «. Juli. 1838.