Mbacher lV5 ^KI» « Pränumcrlltionsprli«: Im Lomptoil g°n,l. I/lil' ^^N st- ", balbj, fi. 5-5N. Mr die ^ustcllunn in« Hau« ^»-^» 5/«FV» h,,hj, 5U ll. Mit der Post «ailzj. fi. l5, hall'!. 7 5,0. Freitag, 7. November. In s» / ^ Wiederholungen per Zeile 8 tr. ^ v « v. 3iichtan!tlicher Theil. Das österreichische Budget pro 1880. Ueber das „Budget pro 1880" enthält die „Mon-tags, Revue" einen Artikel, dem wir folgendes entnehmen: „Der Staatsvoranfchlag für das Jahr 1880 'st kaum in den Händen des Abgeordnetenhauses, als er auch fchon Gegenstand der heftigsten und, wie wir Wohl nicht verschweigen dürfen, anch der oberflächlich» sten Angriffe von vielen Seiten bildet. Die Thatlache, oafs m der Administration fehr weitgehende Er-sparungeu erzielt wurden, Ersparuugcn, von welchen einzelne, wie z.B. die 1>/« Millionen bei der Grund-steuerregulicrnng, eine geradezu verblüffende Wirkung gemacht haben und doch innerhalb weniger Tage fchou vergessen sind, dafs man von der Verminderung des diesjährigen Deficits von 21 Millionen auf 12-7'Millionen im Jahre 1860 nicht mehr fpricht, ist für den jenigcn leicht begreiflich, welcher die österreichischen Verhältnisse temtt. Sulche Dinge vergessen sich leicht! Die Hanpteinwendungen betreffen nicht so schr die Ziffern des Staalsvuranschlages, als die zur Bedeckung deH Deficits vorgeschlagenen neuen Steuern. Wir b?. kennen, dass die m dieser Beziehung geübte Kritik des Führers der Verfassungsparlel uuö befremdete, Es ist nur auf die Eaptlvielung des einen eigenen Urtheils entrathendcn Theiles der Bevölkernng berechnet, wena mau sich daraus beruft, dafs die Erhöhung der Petro-leumsteucr uud der Tarif für gewisse Gebüreu bloß durch die Abwehr der Verfafsungspartei bisher nicht zustande kamen. Wenn diese Paitei hliute wieder ein Cabinet zu bilden hätte uud diese Regierung sich die Aufgabe stellte, das Deficit zu beseitigen, so müsste sie wle das frühere verfassungstreue Miuisterium zu den nämlichen Quellen einer Erhöhung der Einnahmen zurückkehren, weil es andere, weniger drückende nicht gibt. Freilich eine Methode existiert, um das Land anstatt mit einer Mehrbelastung von 12'? Millionen uur mit 800,000 fl. zu beschweren: man brauchte zur Bedeckung des Abganges nur 1K Millionen Goldrenle zu verkanfen. Aber das Ministerinm Taaffe will uuu einmal keine Schulden mehr machen und meint, dafs ^in Land, welches eine Summe von 400 Millionen «actisch aufbringt, auch imstande sei, eine Erhöhung A ^"/o zu ertragen; es setzt voraus, dass ein Staat !? .^Vll Millionen Steuerträgern keineswegs ruiniert »:"be. wenn per Kopf (der factischen Steuerträger) di" Steigerung von 1 fl. 50 kr. eintritt. Ist ja doch ref klsassungspartei daran schuld, dass die Sleuer-st», ' seit 20 Jahren uud die Personal-Einkommen« ' "N seit ü Jahren nicht durchberatheu und angenom« en wurde? Wäre die erstere vollzogen oder hätte nur die letztere das Abgeordnetenhaus passieren können, dann würde Herr von Ehrrtek nicht nöthig gehabt haben, Quellen aufzulhun, die man fchon wegen ihrer mäßigen Ergiebigkeit nur im Alle der Noth eröffnet und welche die Regierung felbst nur als Aushilfsmittel für die Dauer eines einzigen Jahres in Anfpruch nehmen will «In der Transportsteuer sieht Herr Dr. Herbst ebenfalls einen Angriff anf die Armen, welche infolge der erhöhten Reissgcbür nicht mehr zum Einkaufe nach Wien werden fahren tonnen. Auch das ist leichter ge-fprochcu als nachgewiesen. Die Abgabe besteht ohne Gefahr und ohne schädlichen Einfluss auf den Verkehr der Reisenden fast überall im Anslande, uud sie hat auch iu viel höherem Maße bis vor ganz kurzem in Oesterreich bestanden. Nur hat sie nicht der Staat, sondern — das unsere Titres besitzende Auslaud ein-gchobcn. Oder traf das bis zu 40 pCt. gestiegene Agio, welches die Reisenden zu der normalen Trans-portgebür zahlen mussten, milder als die 10proc. Stener, welche die Regierung jetzt, wo dieses Agio aufgehört hat, verlangt? Und haben jene enormen Zuschläge auf deu Verkehr hemmend gewirkt, oder ist mcht vielmehr die Zahl der reifenden Personen in einer auf» steigenden Progression begriffen? Die Opposition hat es leicht, sie übernimmt die Anfechtung von Steuer-vorlagen, ein allezeit populates Geschäft. Allein sie wird anch hier kaum zur That gelaugeu. Das Ziel der Herstellung des Gleichgewichtes nn Staatshaushalte ist ein so großes, dass alle kleine Bedenken, mögen sie auch berechtigt sem, dagegen verstummen müssen. Um wie viel mehr die uubegründeten!" Der „Sonn- und Feiertago-Eourler" äußert sich über das Fiuanzcxposc: „Del Leiter des Finanzministeriums hat es iu seinem Expose selbst ausgesprochen, dafs es ein großes Opfer ist, welches die Regierung durch die neueu Steucrforderungen den Steuerträgern zumuthct. Aber ohne ciu folchcs Opfer ist nun einmal die endliche Herstellung des Gleichgewichtes im Staats-hanshalte nicht durchzuführen. Die Reducierung des Vcrwaltuugsaufwaudes lässt fich nicht mit einem male von heute auf morgen, sondern nur nach nnd nach durch zweckmäßige Reformen in allen Zweigen des öffentlichen Dienstes bewerkstelligen, uud eine solche Reform der Stcucrgesetzgebuug, wodurch nicht nur eine gerechtere Vcrtheiluug ocr Steueru, sondern auch eine namhafte Erhöhung des Staatseinkommens erreicht werden soll, braucht Zeit. Das Schnldenmachen aber soll sogleich aufhören. Es muffen alfo für die Ueber-gangöpcriode Einnahmsqucllcn gefchaffen werden. Dafs dicfclben nur in ncnen oder erhöhten Steuern bestehen kölmen, ist klar. Neue Steuern fallen stets lästig, sie mögen auf was immer für Objecte gelegt werden, und da man begreiflicherweise mit Vorliebe Gegenstände eines starken Verbrauches zu Steuerobjecten wählt, da wenig gangbare Artikel einen zu geringen Ertrag liesern würden, so wird durch die neue oder erhöhte Besteuerung regelmäßig ein großer Theil der Bevöl-keiung empfindlich getroffen. Popularität kann man unter dicfen Umständen von einer Maßregel, wie es die Auflegung neuer oder die Erhöhung bestehender Steuern ist, nicht verlangen. Aber in dem vorliegenden Falle heiligt wirklich der Zweck das Mittel. Wir erkennen in diesen Vorlagen den ersten ernstlichen Schritt zur Erreichung jenes großen Zieles, das uns allen seit langem vorschwebt. Die durchsichtige Klar» heit des Exposes, mit welcher Herr von Ehertek die Ueberrcichnng des Staatsvo»anschlages begleitete, ist uns Bürge dafür, dass der Chef unserer Finanzvcrwal-tling ehrlich uud aufrichtig an jener großen Aufgabe arbeitet. Jeder gute Patriot wird ihn dabei unterstützen!" Die Militiirtaxe. In der Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses vom 3. d. M. wurde vom Finanzminister Grafen Szapary der bereits angekündigte Gesetzentwurf über die Militärtaxe eingebracht. Im Nachstehenden lassen wir die wesentlichsten Bestimmuugen dieses Gesetzentwurfes folgen: ß 1 und 2 bestimmen, welche Individuen und für welche Zeit zur Einrichtung der Wehrsteuer verpflichtet sind, und zwar sind es diejenigen, welche wegen Untauglichkeit für immer aus den Listen gestrichen wurden, für die ganze Militärpflichtigkeitszeit; diejenigen, welche vor Ablauf ihrer Dienstzeit wegen eines körperlichen Gebrechens entlasten wurden, welches aber nicht eine Folge des Dienstes ist und die Betreffenden nicht erwerbsunfähig machte, für jedes Jahr der noch rückstäudigeu Dienstzeit; diejenigen, welche in der letzten Altersklasse oder nach Austritt aus derselben im Sinne des Wehrgrsetzes § 10 besreit oder im Sinne des 8 ^ Punkt c, entlassen werden, für jedes Jahr der zwölfjährigen Dienstzeit, während welcher die Befreiung oder Entlassung für die Betreffenden aufrecht steht; endlich diejenigen, die vor Ablauf der gesetzlichen Mililärpstichtigleitszeit aus der Monarchie auswandern. 8 3 befreit von der Wehrsteuer die Erwerbsunfähigen, wenn fie vermögenslos find, die Armen, welche öffentlich unterstützt werden, die im tz 10 des Wehrgesctzes erwähnten Militärpflichtigen und die zum Landsturm Gehöreuden in dem Jahre, für welches sie zur Dienstleistung einberufen sind. — Nach tz 4 erlischt die Steuerpflicht mit dem Tode, ferner, wenn Jemlleton. Was die Nebe vermag. "Man, f«i nach dcm Englischen liraibcitct von Ed. Wagncr (VeMscr dcr „Mvxa"). (Fortsehnn«.) auck s^^am nennt Sie Großmutter; darf ich Sie "H fo nennen?" fragte fie mil lieblicher Stimme. KusK k ^''^ der alten Frau verfinsterten sich. Der ui» vrannle ans ihrer Hand und die Stimme schmei-au<5 s-'h"'" Ohr. Des Mädchens Schönheit hatte si, 1 >'lr sie etwas Bezauberndes; aber dennoch blieb '" unbewegt. sllal "^ ist mir gleichgiltig, wie Sie mich nennen," Ule ste kalt. ..Seien Sie so gnt. mich znfrleden zu laffen." Las Mädchen fuhr erbleichend znrück. H. »Machen Sie sich nichls daraus, Valerie," sagte dcv m/"/ "^'vßmulter kümmert sich »m niemanden in arnk^. D" ^^ ^ ^ ^M. sie früher ein Nl... M'ssgesch'ck getroffen. Darf ich Ihnen mein """ zeige.,, Valerie?« di, .^ holte fein Albnm herbei, nnd beide begannen Kuvl!" ^'"selben befindlichen Bilder zu betrachten. NttA 6"t verstrich, und das Abendessen wnrde anf-U"gen. Niemand sprach während des Essens em Bal^ ^ herrschte eine gedrückte Stimmung. Es siel Leb^ ?f' dass niemand nach ihrer bisherigen Din«, «le. ""ch ihren Bekannten oder sonstigen unl fragte. Nach dein Essen begab sich Mrs. Reynold auf ihr Zimmer. Roberts Frau half der Magd in der Küche, seine Söhne entfernten fich gleichfalls, und fo blieben Robert und seine Nichte allein in dem Wohnzimmer. „Onkel," faqte das Mädchen nach längerem Schweben, „ich fürchte, dafs mein Kommen euch sehr ungelegen ist. Wenn das der Fall, so will ich morgen wieder fortgehen. Mrs. Piason ist zwar abgereist, aber ihr Mann ist noch in Warwich und wird mir ein Unterkommen verschaffen." „Ich will sogleich an ihn schreiben und ihm die Nothwendigkeit vorstellen, dass er bald für Sie eine Slclle finden muss," erwiderte der Farmer. „Valerie, Ihre Anwesenheit ist uns peinlich, und Sie müssen sich hier umfliicklich fühlen, aber Sie können hier blViben, bis Mr. Peafon eine Stelle für Sie gefunden hat." Ein bekümmerter Ausdruck flog über des Mädchens Gesicht. „Sind wir sehr entfernte Verwandte, Onkel Robert?" fragte sie nach einer kurzen Paufe. Mr. Reynold nickte. „Ich wnsslc. dass unsere Verwandtschaft nicht sehr nahe fein konnte," sagte Valerie, uud ihre Lippen zitterten. „Sie sind sehr gütig gegen mich gewesen, Sir, nnd ich danke Ihnen von ganzem Herzen dafür. Mrs. Peafon sagte, dass Sie für meine Erziehung gesorgt haben. Eines Tages," fügte sie mit hohem Stolz hinzu, „wenn ich erst dazu imstande sein werde, will ich Ihnen Ihre Güte mit freudigem Herzen zn vergelten suchen." „Ich habe nichts von Ihnen zu verlangen," sagte Mr. Reynold mit unsicherer Stimme. „Es befindet sich eine kleine Geldsumme für Sie in meinen Händen. Sie ist noch nicht ganz erschöpft, obwohl ich sie fehr stark habe angreifen muffen." „Wer gab Ihnen das Geld für mich?" fragte Valerie rasch. „Niemand. Es ist ein Fond, der zu einem andern Zweck in meinen Händen gelassen wurde." „Für wcu war das Geld bestimmt?" fiel das junge Mädchen ihm aufs neue ins Wort. «Das kann ich Ihnen nicht sagen." gab Reynold ausweichend zur Antwort, .fragen Sie mich nlcht danach. Valerie. Da kommt meine Frau. Ich warne Sie, irgend solche Frage an sie zu richten" Es war nicht wahrscheinlich, dass Valerie sich m der Sache, die ihre ganze Seele erfüllte, an Mrs. Reynold wenden würde, die auf sie zutrat und ihr nn ^ ^.Es^ist Zeit, dafs Sie zu Bett gehen," fagte sie mit kalter Stimme. ., .. c^ - ^ Valerie nahm das Licht, wünfchte eme gute Nacht und" en' ernte sich- . Als sie halb die Treppe hinauf war, siel es 'hr m', dass sie N^. Reynold von hrem Koffer hätte s°gen sollen. Rasch ent-schlössen kehrte sie u„. D.e Thür der Wohnstube war leicht angelehnt und sie vernahm die Stimme der Mrs Reynold. Aber die Worte, welche die Frau fprach, hemmten Valeriens Schritt. 2190 der Betreffende fo verarmt, dafs er öffentlich unterstützt werden muss. Der Ertrag der Steuer wird nach § 5 verwendet zur Verbesserung der Invalidenversorgung, dann zur Versorgung der Witwen und Waisen derjenigen, die vor dem Feinde gefallen oder infolge der Kriegsstrapazen gestorben sind; in zweiter Reihe zur Unter--stützung der daheim bleibenden Familien der im Mobilisierungsfalle einberufenen dauernd Beurlaubte», Reservisten, Ersatzreservisten und Honveos. — Hü. Der zur Versorgung der Invaliden, Witwen und Waisen bestimmte Theil stießt in einen Fond, zu welchem Ungarn der Proportion seines Rekrutencontingentes entsprechend jährlich 857.470 fl. einzahlt. (Oesterreich zahlt, was über die obige Summe bis zu zwei Mil» lionen nöthig ist.) H 10. Die jährlichen Steuersätze der Wehrsteuer sind die folgenden: 1.) Drei Gulden zahlen: a) die bei der Landwirtschaft, in Fabriken, bei kaufmännischen und industriellen Unternehmungen als Gesinde angestellten Individuen; d) die Taglö'hner. 2) V>er Gulden zahlen: 2) Hausgesinde; d) Gehilfen und Hilfsarbeiter in Fabriken, in kaufmännischen und industriellen Unternehmungen, wenn sie monatlich nicht mehr als 40 fl. erhalten oder wenn sie nach dem Stück arbeiten; 0) Diurnisten und Schreiber, die keine fixe jährliche oder monatliche Bezahlung beziehen und überhaupt die Arbeiten von Schreibern, Rechnungsführern und Aufsehern in einem Geschäfte, Unternehmen oder bei einer Anstalt versehen, ohne fix angestellt zn sein; ä) Hausierer, welche keinen fixen Ge-chüflsort haben. 3.) Sechs Gulden zahlen: u) Selbst. tändig, jedoch ohne Gehilfen arbeitende Handwerker; )) in kleinen oder großen Gemeinden mit Gehilfen arbeitende Handwerter. — 4.) Diejenigen Wehrpflichtigen, welche im Sinne des G.-A. 1875: 19. § 2, beziehungsweise des G.-A. 1875: 47, H 13 als Fa« Milieuhäupter oder Familienmitglieder in die zweite und dritte Klasse der Erwerbsteuer gehören, oder im Sinne des G.-A. 1875: 27 die Bergbausteucr entrichten, haben als Wehrsteuer auf Grund der ihnen, refpective dem Familienhaupte für das vorhergegangene Jahr vorgeschriebenen Gesammtsnmme der directeu Staatssteuern und des Grundentlastungs-Znschlaa.es zu zahlen: 5 ft., wenn die Basis der Steuer nicht größer als 50 ft. ist; 10 fl., wenn dieselbe zwischen 50 und 100 fl.; 20 ft., wenn dieselbe zwischen 100 und 500 Gulden; 40 si., wenn dieselbe zwischen 500 und 1000 Gulden; 80 ft., wenn dieselbe zwischen 1000 und W00 Gulden; 100 st., wenn dieselbe mehr als 3000 fl. beträgt. 5.) Diejenigen Wehrpflichtigen, welche im Sinne des G..A. 29. 1875, § 2, respective des G.-A. 47. 1875, § 13, als Familienhäupter oder Familien-mitgliedrr in die vierte Klasse der Erwerbsteuer gehören, zahlen auf Grund der Gesammtsumme der ihnen im vorherigen Jahre als Familienhäupter, re» spectwe als Familienmitglieder vorgeschriebenen Staatssteuer und des Grundentlastungs-Zuschlages: 5 ft., wenn die Basis der Wehrsteuer nicht größer als 50 fl. ist; 10 st., wenn dieselbe zwischen 50 uud 100 fl.; 20 st., wenn dieselbe zwischen 100 und 200 fl.; 40 fl.. wenn dieselbe zwischen 200 und 400 fl.; 80 fl.. wenn dieselbe zwischen 400 und 800 fl.; 100 fl., wenn dieselbe mehr als 800 fl. beträgt. § 18 bestimmt, dass die Wehrsteuer für 1879 am 1. April 1880, von 1880 an stets am l. Jänner des nächstfolgenden Jahres fällig ist. Wer sie binnen der auf diese Termine folgenden nächsten 15 Tage nicht bezahlt, gegen den sind die gesetzlichen Aestim°j mungen über die Steuereintreibung anzuwenden. — § 19. Die Eintreibung und Verbuchung der Wehr-steuer geschieht so wie bei anderen Steuern. — 820. Wehr» Pflichtige, die sich nicht melden oder die amtlich geforderten Daten zur bestimmte» Zeit nicht einliefern, werden mit dem Drei- bis Sechsfachen des Wehr« steuelbetrages gestraft. Ortsvorstände und Slnhlrichler, welche die vorgeschriebenen Listen nicht rechtzeitig einsenden, ferner die Angehörigen, welche d^n Tod cims Wehrsteuerpflichtigen nicht rechtzeitig anmelden, werden mit 5 bis 50 fl. bestraft. — § 21. Geschieht die Be« strafung Wehrpflichtiger infolge einer Anzeige, so erhält der Denunciant ein Drittel der Geldstrafe. — H 22. Kann der zu einer Geldstrafe Verurtheilte nicht zahlen und ist er vermögenslos, so tritt an die Stelle der Geldstrafe eine Arreststrafc, wobei ein Tag gleich 10 fl. zu rechnen ist. Aus dem Motivenberichte, welcher dem Gesetzentwurfe beigeschlossen ist, heben wir Folgendes hervor: Im Wehrgesetz § 5N sind auch Ersatzreservisk'n erwähnt, wenn sie nicht einberufen wurden; hier nicht, denn sie können am Ende doch einbernfen werden und dann müssten sie sowohl Steuer zahlen als auch factisch dienen, was ungerecht wäre. Die Wehrsteuer besteht schon seit Jahren in einigen Cantouen der Schweiz, und seit 1878 ist sie auf die ganze Schweiz ausgedehnt worden. Die Zahl der Steuerpflichtigen dürfte nach den bisherigen Erfahrungen jährlich 75.lil5 betragen; abgerechnet die Ersatzreservisten, die Erwerbsunfähigen und gänzlich Vermögenslosen, durften jährlich 70.000 Iudividuen wehrsteneipflichtig werden, was in zwölf Jahren 840,000 gibt. Den Steuersatz mit durchschnittlich 4 Gulden angenommen, ergibt dies jährlich 3.3<>0,000 Gulden; hievon ab die in den gemeinsamen Fond zu entrichtenden 857,470 fl., bleiben zur Unterstützung der Familien der Mobilisierten und für den Staat 2.502.530 Gulden. Diese Summe ist schon in das Budget für 1880 aufgenommen. _______ __________________ Das preußische Deficit. Im preußischen Aligeordueleuhause legte am Samstag der Finanzminister Bitter den Staatevur« anschlag für 1880 bis l88l vor und brachte hubei dem Hause zur wenig angenehmen Kenntnis, dass nicht nur in dem FinanWhre' 1878 bis 1879 sich ein Deficit von 8-'/z Millionen Mark herausgestellt habe. sondern dass auch im laufenden Etatejahre sich während der ersteu sechs Monate die Mmoererträge auf l4 Millionen Mark belaufen, endlich dass sich das Ge-sammt deficit für 1880 bis 1881 mit rund 47'/z Millionen Mark beziffere, und zwar 5^/z Mil« lionen im Ordinarium und 42 Millionen im Extra» Ordinarium. Die Hauptschuld am Deficit trage die noch immer anhaltende Geschäftskrisis, der Stillstand im Handel und Verkehr. Dieses Deficit müsse dnrch eine Anleihe gedeckt, alle nicht nnbedingt nothwendigen, namentlich Luxusausgaben müssten aufgeschoben werden, die strengste Sparsamkeit mit Vernnnft und Vor» sicht sei geboten. An einen Steuererlass auf Grund der vom Reiche erhaltenen Ueberschüsse von 24 Millionen Mark töi'.ne selbstverständlich jetzt nicht gedacht werden. Weiter legte der Minister die Nothwendigkeit einer Stenerreform dar und stellte eine Börsen« und Aauksteucr in Aussicht. Was die Frage wegen des Ankaufs dcr großen Eisclibahilen dnrch den Staat betrifft, erklärte sich der Minister entschieden dafür, „Das kümmert mich nicht," hörte sie die Frau sagen. „Ich kann sie nicht freundlich behandeln, und ich werde es auch nicht versuchen. Ich hasse sie! Ich könnte sie demüthigen, indem ich ihr sage, wer sie ist und welch' ein Fluch auf ihrer Geburt lastet." Es schwirrte dem jungen Mädchen vor den Augen und zitternd zug sie sich zurück. Sie schlich die Treppe hinauf, und eine geisterhafte Blässe bedeckte ihr Gesicht. Sie erreichte ihr Dachstübchen, verschloss die Thür und sank wie vernichtet auf ihr Lager nieder, trostlos vor sich hinstarrend. „Was soll das bedeuten?" fragte sie sich. ..Ein Fluch auf meiner Geburt? Wer war meine Mutter?" Stunde auf Stunde vergieng und immer legte sie sich diese Frage wieder vor, ohne dass sie der Wahrheit näher kam. Nur Eins war ihr klar: Es umgab sie ein Geheimnis, welches sie ergründen musste. «Ja, ich muss es erfahren, ehe ich dieses Haus verlasse," sprach sie endlich entschlossen zu sich selbst. „Ich will sogar Mrs. Reynold fragen, wenn es nolh-wendig ist. Ich darf nicht eher ruhen, bis das ganze Dunkel gelichtet ist. Wer war meine Mutter? Und lebt sie noch? O. ich muss dieses entsetzliche Geheim-nis enträthsrln. das meine Geburt umschleiert, von dessen Enthüllung meine ganze Zukunft abhängt und das mich jetzt so unglücklich macht." 8. Cavitel. Das Bekenntnis eines Sterbenden. Die achtzehn Jahre, welche seit der Verheiratung jeines Sohnes, des Lord Oscar, verflossen, waren für den alten Grafen von Saint Berry keine glückliche Zeit gewesen. Seitdem Oscar auf den Wunsch seines Vaters die schöne Erbin Georgine Glanmorc geheiratet, war derselbe wie umgewandelt woiden. Er hatte seine früheren Bekanntschaften abgebrochen, seine Nennpferde verkauft nnd im wahren Sinne des Wortes ein ncucs Leben begonnen. Er wurde still und finster und in seinem Wesen lag eine Art Zurückhaltung nnd Scheu. Er mied die Gesellschaften, lebte sehr zurückgezogen, und unter der Last seines bösen Gewissens wurde seine Gesundheit wankend. Von seinen früheren Freunden verkehrte nur noch einer mit ihm: Martin Clifford, der Mann, den der alle Graf für Oscars bösen Genius hielt, und der es in Wirklichkeit anch gewesen war. Aber wie dcr junge Lord sich änderte, so änderte sich auch Clifford. Er gab seinen bisherigen Lebenswandel anf und empfirng jahrelang von Oscar eine bedeutende Rente für seine Verschwiegenheit, bis er unerwartet eine ansehnliche Erbschaft machte, die ihn in den Stand setzte, ohne die Güte seines Freundes leben zu können. Nachdem Lord Oscar von dem Selbstmorde der armen Emmy gelesen, hatte er Clifford beauftragt, für die Bestattung der Verblichenen zn sorgen. Clifford hatte sich sofort auf den Weg gemacht, mn den Anf-trag auszuführen, erfuhr aber, dass der Leichnam nicht aufgefunden fei; er erhielt nur Emmys Tranring und die anderen Gegenstände, welche man anf der Waterloobrücke gefunden hatte. (Fortsetzung folgt.) !dass der Staat als solcher die unbedingte Disposition über die großen Durchgangslinien haben müsse, und dass es erwünscht sei. wenn diejenige Thätigkeit, welche jetzt in vielen Eisenbahnverwaltungen sich in einer Concurrenzthätigkeit entwickelt, sich zu eiuer mehr fruchtbaren Thätigkeit umgestaltet. Von dem Ankauf der Privatbahnen durch den Staat befürchtet der Minister eine Schwächung des Staatscredits nicht und ist der Ueberzeugung, dass eine Verzinsung des Anlagekapitals aus deu Betriebseinnahmen sich vollauf werde ermöglichen laffen. Die Rechte des Hauses spendete den Auseinandersetzungen des Ministers Beifall. Zusammentritt der spanischen Cortes. Am 3. d. M. sind in Madrid die spanischen Cortes wieder zusammengetreten. In einer Art königlicher Botschaft wurde den Cortes die bevorstehende Vermählung des Königs Alfonso mit der Erzherzogin Marie Christine von Oesterreich angezeigt, und der Finanzminister legte gleichzeitig einen Gesetzentwurf vor, durch welchen 450,000 Pesetas für die Civilliste der künftigen Königin und 250,000 Pesetas als jährliche Rente für den Fall der Witwcnfchaft verlangt werden. Es ist nicht wahrscheinlich, dass dieser Ent-wnrf nennenswerte Anfechtungen erfahren werde. Die Cortes werden sonach alsbald zu den anderen dringenden Angelegenheiten übergehen, nnd darunter steht beküüntlich die cu banische Frage in erster Linie. Wie man sich erinnert, war bei der Pacification der Insel durch den damaligen Gcneralgonvcrnenr von Cnba und jetzigen Ministerpräsidenten Martinez Campus iln Frühlinge des vorigen Jahres die Znsage bestimmter Reformen über die Vertretung, Verwaltung und Besteuerung der Insel und über die Lösung der Stlavcnfrage ein Haupthebcl für die endliche Bei-leguna. des langjährigen Streites gewesen. Das vorige Ministerium Cauuvas'del Castillo genehmigte die Abmachungen des Generulgonverneurs und überließ ihm balli darauf auch die Durchführung, indem es zu seinen Gunsten zurücktrat mit der ausdrücklichen Erklärung, das neue Ministerium Martinez Campos anfs beste unterstützen zu wollen. Die Reformvorjchläge für Cnba wurden denn anch alsbald formuliert und den Cortes in der vorigen Session vorgelegt. Sie blieben wegrn anderweitiger Geschäfte unerledigt, bildeten 'aber auch nach dem Sessionsschlnsse den Gegenstand fortgesetzter Cmn inissionsberathungen. Beim Herannahen der nenen Session wurden diese Berathungen in der letzten Zeit wieder eifrig fortgesetzt, und es stellte sich eine wesentliche Differenz zwischen dem von der Commissionsmehrheit für zulässig nnd dem von der Negierung für nothwendig Erkannten aus. Die Commifsionsmehrheit wollte nur eine klaffen- nnd stufeuweise, bis in das Jahr 1890 sich hinziehende Aufhebung der Sklaverei zugeben und ebenso anch nur eine allmähliche Abänderung nnd Aufhebung der spanischen Handelsmonopole und Privilegien auf Cuba. Im Gegensatze zu diefen Commissionsbeschlüssen hat der Culonialministcr in einem aw 25. v. M. abgehaltenen Miuisterrathe eiucn durch" greifenden Plan vorgelegt, wonach die Abschaffung del' Sklaverei unmittelbar bei Veröffentlichung des Gesetzt erfolgen soll; die Freigelassenen sollen unter del" Schutze ihrer bisherigen Besitzer bleiben, welche verpflichtet sein sollen, ihnen Lohn zu geben; acht Iah^ hindurch soll am Schlüsse eines jeden Jahres der aW Theil dcr Freigelassenen vollständig frei werden, und zwar dnrch das Los. Außerdem hat der MmlstcrratY beschlossen, die Zölle auf Einfuhr von Cerealien »ach der Halbinfel angesichts des Standes der Ernten nicht zu berühren. Dieses neue Project hält also ungeM' die Mitte zwischen dem früheren RegiernngsentwuN und den Beschlüssen der Commissionsmajor'ität. ?u Mattinez mit diesem Compromissentwurf mehr Olua haben wird, wird sich bald zeigen, denn eine abermalige Verschleppung dcr Augclegeuheit scheint kallln möglich. Zur Situation in (koustantinopel. Eiue Entscheidung in Constantinopel ist noch w^ erfolgt. Die Möglichkeit, dass sich die Wage zn Gunste'' Englands neigen werde, soll, nach einer Depesche oe „Pol. Curr.", keineswegs ausgeschlossen sei». "^'"°., dem — heißt es in dieser Mittheilnng — es ve lautet, dass der russische Botschafter Fürst Lobaiw' dem Sultan gerathen hätte, der Forderung ^nglau" dcn äußersten Widerstand zu leisten, uud dass 0 Sultan die Absicht habe, das Auftreten Sir H. 2"ylN" mit der Ernennung Mahmnd Nedim Paschas 3" Großvezier zn beantworten, glanbt man doch, " ' der Sultan sich den ForderniilM Englands ^!"U nnd ein Ministerium Kheircodm berufen werde. ^ Haltung der Mehrzahl der CoiMess-Mächte "w " Wiedcrerschcinen der cngllschen Flotte, die lhlcn ^" nach den syrischen Gewässern gerichtet hat, werde dem Sultan erleichtern, sich sür die letztere Euc ^ lität zn cnlscheiden. - Ueber die Unterredung^ welchc Sir H. Layaro m der vorigen N»ocyc Mahmud Nedim gehabt hat, schreibt man " „Pol. Corr." unterm 31. Oktober aus Constantmopel 219! „Die beiden aufeinander folgenden Unterredungen, welche Sir H. Layard mit Mahmud Nedim Pascha gehabt, sind Gegenstand zahlreicher Commentare ge« Wesen. In der ersten, am letzten Sonntag stattgehab« ten Besprechung war es Mahmnd selbst, welcher dem englische» Botschafter die ersten Avancen machte; er äußerte sich nach bestem Vernehmen ungefähr wie folgt: „Man hat mich mit Unrecht als einen Gegner der englischen Politik betrachtet. Um die ganze Wahr» heit zu sagen, ich war stets der Meinung und bin es noch heute, dass die Interessen Englands und der Türkei identisch seien, und dass diese Interessen ein vollkommenes Eliweruehuien, ein enges Aüudnis der beiden Länder gebieterisch forderu. Mehr als je bedarf das geschwächte, erschütterte m,d von so vielen Feiu> den bedrohte oltomanische Reich eines machtvollen und sicheren Alliierten. Ich sage sicher, dcun Sie werden mir beipflichte», dass bei mehr als einem Anlasse die Politik der englischen Negierung der Türlei ge« genüber eiue uueutschlosseue und unsichere war, dass sie zuweilen sogar einer feindseligen ähnlich fah, und dies ist der Grund, warum wir kein volles Vertrauen zu ihr fafsen konnten. Sollte es auch fernerhin so sein, so wären wir eben gezwungen, uns nach eiuer andern Seite hin zu wenden, anderwärts die Stütze zu suchen, deren wir bedürfen. Wenn aber Eure Excellenz nns versichert, dass wir auf England zählen können, so wird dieses keinen treueren Freund besitzen, als das vttomanische Reich." Sir H. Layard erklärte seinerseits, dass das Wohlwollen, die Unterstützung und der Schutz Englands für die Türkei vou gewissen Bedingungen abhängig seien. Die Pforte müsse den Berliner Vertrag getreulich ausführen, ernstlich den Weg der No formen betreten uud in ihrer Politik sich sorgfältig jedes Actes, jeder Maßnahme enthalten, welche den englischen Interessen zuwiderlaufen würde. Mahmud erwiderte, dass ein Eiuvernehmeu auf diefer Basis leicht, dass dieses Programm das seinige sei und dass er im Miuislerrathc eine deu Wünschen des englischen Botschafters absolut conforme Sprache geführt habe. Vou einer zweiten im ^jali Mahmud» zu Brbck am letzten Mittwoch stattgcfundcueu Besprechung will man wifstn, dass in die Details der namentlich in Kleinasien einzuführenden Reformen eingegangen wurde. Die Nothwendigkeit und Dringlichkeit' dieser Ncfonucu wird von Mahinund Nedim vollständig anerkannt. Bei feinen Unterredungen mit den Chefs der Missionen, insbesondere mit dem österreichisch-ungarischen Geschäftsträger Ritter v. Kosjek, betonte er. dafs er das Heil der Türkei nur iu der fofortigcu, cuergischeu Ausführung der Reformen auf dem Gebiete der Vermal' tung, der Justiz und der Finanzen erblicke. Mahmud gab einen Beweis feiner Gefchicklichkeit nnd Vorher» ficht, indem er dem Sultan riech, Midhat Paicha auf dem Posten als Gouverneur vou Syrien zu belassen. Möglicherweise wird es ihm gelingen, seinen ehemaligen Gegner Midhat in einen Anhänger umzuwandeln." Oagesnemgkeilen. ^- (Der Trousseau der Frau Erz her-i°gii> Marie Christine.) Wie das „Frdbl." cr-Au. wird die gcsammte Brautausstattung Ihrer l. k. ^vheit der Frau Erzherzogin Marie Christine, der lünf. .'sen Königin von Spanien, am 12. und 13. November '" Palais Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Albrecht Aufgestellt werden. Die Ausstellung wird die gesummten Kletten und die Lingerie der Erzherzogin, die hier ."gefertigt wurden, umfassen, nur das Brautkleid wird 'N derselben nicht enthalten sein. Denn nach einer alten 'panischen Sitte wird dasselbe in Madrid angefertigt U"d die Künigsbraut erhält es erst nach ihrer Ankunft am Tage vor der Vermählung. Die erwähnte Sitte ver» "mchtet nicht allein den König, fondern in Spanien ist leder Bräutigam, und fei er auch der geringste feines Landes, verhalten, seiner Braut das Hochzeitskleid zu 'Henken. Wie bereits bekannt, lässt König Alfonso in Madrid für die Königin überdies noch zwölf Toiletten ""fertigen, das ist alter fpanischcr Königsbrauch. Die 'n Wien für die Erzherzogin angcfertigen Toiletten 'lammen alle aus dem Atelier der Hosticfcrantin Ma-dame Barges, die bekanntlich seit langem eine der beliebtesten Confectionärinncn der IIuuw uo^iut.« ist. . -^ (Fiumancr Hafenbau.) Ueber den Fort-lchntt der Bauten am Fiumancr Hafen im verflossenen ^"hre und über die denmächstiacn Arbeiten gibt das ^lrssortbudget des ungarischen Cominunieations-Mini-Neriums interessante Aufschlüsse. Der Motivenbcricht konstatiert, dass schon oft die Nothwendigkeit betont Worden sei. eine Abschliehung des Hafens herzustellen; wegen des heftigen Wellenschlages ist ein Mschlnssinulo "othwendig. um das Wasser des Hafenbeckens von dem «ußeren Meerwasser zu trennen. ÄlSher wurden die praliminierten Beträge stets zur Bestreitung der Bau-erfordernisje aufgebracht, nun find aber nur die Ar-^lten an, Wellendamme und der Bau eines zweiten "ua,s rückständig gewesen und letzterer kann ohnehin "'cht vor Herstellung der Abschliehnngsmoli gebaut werden. Auch traten im Laufe des Jahres Differenzen ^" der Bauunteruehmnna „Entreprise generate des ^ Zemins de Fcr et des Travaux publics" über die i Interftretierung einiger Vertragspunkte und über Fortsetzung und Vollendung des Baues, wozu sich auch Preiserhöhungsansprüche gesellten. Em Vergleich war^ nicht herbeizuführen, und eS musste die Finalabrechnung! vorgenommen und die Unternehmung ihrer Vcrpflich. tung zur Bauvollcndung enthoben werden. Zum Wellen-dämme fehlen 117,000 Tonnen divcrfer Steine und deren Aufmauerung, uud diefe Lieferung und Arbeit wurde zusammen mit dem Abschlussmolo im Offcrtwege vergeben. Die am 13. September stattgehabte Offert-vcrhandlung ergab als wohlfeilstes Offert das der Fiumaner Firma Bianchini und Consortcn mit 2045 Procent Ausmahlung, so dafs die auf 080.3W fl. 20 kr. ueranfchlagten Arbeiten um 819.454 ft, 15 tr. herzustellen sind. Die Differenz beträgt etwa d,e Hälfte der oon der früheren Unternehmung gestellten Forderung; ein zweiter Concurrent verlangte zweimal so viel Auf-zahluug. Das Miuisterium will die Arbeit biunen zwei Jahren herstellen lassen. — (Das Testament eines Sträflings.) Sonntag starb im Spitale des St. Weuzels-Strashaufes in Prag der Sträfling Simon Gclli Beibok. aus Krnoszcze, Gouvernement Warschau, gebürtig. Derselbe war einer der berüchtigstcn Garottcrö in Amerika, welcher mit seinen Complicen viele Eifcnbahnrelsende ums Leben brachte. Er fah fich infolge der scharfen Verfolgung endlich in Amerika nicht sicher und entfloh nach Europa, wo er sein Garotterhanowcrk in verschiedenen Reichen und Ländern weiter betrieb, bis ihn die Nemesis in Böhmen erreichte. Gcllv Acibot wurde vom Krcisgerichle in Egcr zu acht Jahren schweren Keilers verurtheilt, da sich bei dem bezüglichen Strasfalle der verübte Mord nicht nachweifen ließ. Nach übcrstandrncr Strafe sollte er den amerikanischen Gerichten übergeben werden, wo er zweifelsohne dem Galgen verfallen wäre, wenn er nicht in Prag nach bisher fünfjähriger Kerierstrafe gestorben wäre. Gclly Bciduk litt an der Wassersucht. Bereits vor längerer Zeit wollte er sein 10.000 fl. in Barem be« tragcndctz Vermögen einem andern Sträfling ccdieren. wogegen die Prager Gerichte Einsprache erhoben und in-folge dessen Dr. Bolcslav Ritter v, Placzrt als Curator bestellt wurde. Vor seinem Tode Ucß der Sträfling einen Prager Notar kommen, »no in Anwesenheit mehrerer Zeugen wurde das Testament ausgefertigt. Seinen legitimen Sohn in MassachussetS enterbte er, während er den Sohn seiner Schwester, Chaim Wolf in Plots-low, zum Universalerben einsetzte. Weiter testierte er für den Präger t. l. Strafhausverwalter 600 st., für die Herren Med.-Dottoren Slawil nno Plumert je 400 st,, für zwei StrafhauSndjuncten je 400 fl., einem Aufseher 200 ft,, einem zweiten 150 ft., einem In-spectur 300 fl.. für dir latholijche Kapelle im St. Wenzels. Strafhause 200 sl. (der Verstorbne war IsraeUt). weiter feine goldene Uhr sammt Kette gleichfalls dem Verwalter des St. Wenzels.Strashauses. — (Franzüsifches Latein.) Starte Lateiner scheinen die Franzosen nicht zu sein. Das Tribunal von Alais hatte entschieden, die vom Präfecten vertriebenen dortigen Lehrbrüder wieder in den Besitz des Schullucales zn setzen, und zwar. wie der juristlsche Ausdruck lautet, ,MiNn manu militari". Daraus sabriciertc nun der „Petit Marseillaiö" allen Ernstes folgende Nachricht: Auf Befehl des Gerichtes von Alais füllen die drei Schulbrüder Etiam, Manu und Militari wieder iu den Besitz ihrer Schullocale gesetzt werdeu («iol). — (Verbot der Stiergefechte.) Wie der „Rappel" zu melden weiß, haben die französischen Minister sich auch mit dem Programme beschäftigt, welches das Presscomite für das demnächst in Paris abzuhal. tenoe Fest znr Unterstützung der spanischen Ueberschwemmten aufgestellt hat. Sie erklärten sich mit den löblichen Anstrengungen der Blätter vollkommen einverstanden, fanden jedoch die Einwendungen, welche der Minister des Innern gegeil den einen Punkt des Programmes, die Sliergescchtc, erhebt, durchaus gerechtfertigt. Solche barbarische Schauspiele waren in Frankreich von jeher untersagt, und die Minister waren der Allsicht, dass das Programm des Festes reichhaltig genug wäre, um dieselben auch diesmal entvehrtich zu machen. Herr Lepörc soll deshalb entschlossen sein, dem Comite die Erlaubnis zur freien Einführung dcr Stiere sowohl als zur Abhaltung der blutigen Spiele zu versagen. Locales. — (Militär ° Persoualvcranocrungcn) Der Hanptmann erster Klaffe Jakob Nuhbaumer des 12. Artillerieregiments wurde als invalid mit 1. Dezember d. I, in den Ruhestand verseht. (Domicilswahl Klagensurt.) — Der Rcgimentsarzt zweiter Masse Dr. Franz Dnschek des 12. Artilll-ricregiments wnrde zum Dragl'ncrrl'giüientc Carl Prinz von Preußen Nr. 8 und der Olierwnndarzt Carl Waldbrunn vom 5. Bataillon des Pionnicrregiincnts zum 12. Artillerieregimente übersetzt. ^ (Ernenn nn g.) Der k, k. Vergeleve der Pribramer Bergdirection Herr Johann Kavcic wnrde zum Assistenten für Bergbau- und Martjcheidetnnde und Aufbereitungslehre an der Leobncr Bergakademie ernannt. — (Erledigte Pfarren in Krain.) Die Pfarren Saplana und Godowitsch im Dekanate vber-laibach. ferner die Pfarren Watsch im Dekanate Mo-räutsch, Theiniz im Dekanate Stein und Dobrawa im Dekanate Radmannsdorf sind in Erledigung gekommen, und zwar die beiden ersteren durch Pensionierung, die drei letzteren durch Beförderung der bisherigen Inhaber. Bewerbungsgesuche um die Pfarre Godowitsch sind an das fürstbifchostichc Ordinariat in Laibach. um die Pfarre Watfch an die k. t. Forst- und Domänendirection in Görz und jene um die drei übrigen genannten Pfarren an die l. l. Landesregierung in Laibach zu richten. — (Rinderpest.) Die Gefammtzahl der in den verseuchten vier Bezirken Littai, Gurkfeld, Rudolsswert und Tfchernembl der Rinderpest bisher theils durch Umstehen, theile durch Kculung zum Opfer gefallenen Thiere belauft sich auf 52^ Rinder, 14 Schafe und 1 Ziege. — (Hunde an der Leine!) Zufolge einer vom Laibacher Stabtmagistrate gestern verlautbarten Kundmachung müssen wegen der m der Ortschaft St. Veit nächst Laibach ausgebrochenen Rinderpest bis auf weiteres sämmtliche Hunde im Laibacher Stadtgebiete an der Leine geführt werden. Frei umherlaufende Hunde Werden vom Wasenmcister eingesungen und vertilgt, — (Unaufgeklärter Vorfall.) Wie wir feinerzeit mitgetheilt haben, wurde am 22. August d. I. bei dcr Einmündung des Laibachflusses in den Gruber-scheu Kanal eine unbekannte, bereits in vorgeschrittenem Verwefungszustanor besixdliche weibliche Leiche aufgefunden. Die samtätspolizeillche Obduction der Leiche ergab, oafs fich die Verschiedene im zweiten Monate der Schwangerschaft befand, Spuren einer Gewaltthat lvur» den an der Leiche nicht cunstatiert. und da sich überdies in den Kleibern dcrselvcn eine m fchwarzleoerner Brief-tafche verwahrte Barschaft von ungefähr 80 fl. vorfand, so liegt die Vermuthung nahe, dass die betreffende Person, die im Alter von 25 bis 30 Jahren gestanden haben mag, falls sie nicht zufällig verunglückte, ihrem ^ebrir absichtlich durch einen Sprung in den Laibachstufs ein Ende gemacht habcn dürfte. Trotzdem nun nach der Person dcr vermuthlichen Selbstmörderin sofort die ein» gehendsten Nachforschungen gepflogen wurden, ist es sonderbarerweise bisher noch immer nicht gelungen, die Identität derselben festzustellen, fo dass der vielleicht einem unglücklichen Liebesverhältnisse entsprungene tragische Vorfall bis nun noch völlig unaufgeklärt dasteht. — (Vermuthete Brandlegung.) In dem Bcsitzthume des Viertelhüblers Johann Ahac'ic in Michel-stcttcn bei Krainburg kam am 25, o. M. um 3 Uhr morgens ein Schadenfeuer zum Ausbruche, welches das hölzerne Wohnhaus des genannten Besitzers nebst allen Einrichtungs' und Kleidungsstücken bis auf den Grund und vom anstoße»den Stallgebäude den Dachstuhl fammt Futtervorräthen nnd gegen 80 Hektoliter Körnerfrucht einäscherte, wodurch Johann Ahacic einen Schaden von 1300 fl. erlitt, gegen den er bei der Gesellschaft „Slavia" bloß auf den Betrag von 500 fl. versichert war. Der Beschädigte verdächtigte inen zweiten Besitzer im Orte, mit dem er schon feit längerer Zeit in Feindschaft lebt und der angeblich auch kurze Zeit vor dem Ausbrnche ors Feuers eine darauf bezughabende Drohung ausgestohen haben soll, der böswilligen Brand« legung, infolge dessen gegen denselben die strafgericht-liche Uutersuchuns, eingeleitet wurde. — (Ertrunken.) Der aus Wippach gebürtige 32jährige Franz Bratassomch. zuletzt als Wächter im neuen Hafen in Trieft brdienstet, ist am 23. v, M. vom Molo Klutfch ins Meer gestürzt und ertrunken; sein Leichnam wurde erst am I. d. M. ausgefunden. — (Schadenfeuer.) In der Ortfchaft Martins» bach nächst Zirlniz kam an, 25. v. M. um 10 Uhr alien, s im Heuboden des dortigen Grundbesitzers und Gastwirtes Josef Prcmrov. vermuthlich durch die Unvorsichtigkeit eines der Dienstlcute. ein Schadenfeuer zum Ausbruche, dem außer dem gefüllten Heuboden auch das darunter befindliche Stallgebäude zum Opfer siel. Das Vieh wurde gerettet. Die Frau und ein Sohn des Besitzers, welche einige Wagen aus dem brennenden Stalle retteten, erlitten hiebe» einige Brandwunden, Der durch das Feuer angerichtete Schade wird auf 2200 fl, geschätzt, nnd war der Besitzer bei der Assecuranzgefell-schaft „Slavin" auf den Betrag von 1000 st. versichert. — (Gem rinde wähl) Bei der am 14. v, M. stattgehabten Neuwahl des Vorstandes der OrtSgemeinde Godowitsch wurden Johann Pagun zum Gemeinde. Vorsteher, Josef Govelar zum ersten und Josef Gruden zum zweiten Gemcinoerathe gewählt. ^ (Schafd , ebst ° hl) Dem Grundbefther Anton Kalister m Iurschiz im Gerichtsbezirke Illyrlsch.Fe.strlz wurden in der Nacht zum 24. v. M. aus der ver-sperrten Stallung !1 weiße und 3 schwarze Schafe ge- "'_ sFelsabstürze.) I" der Süobahnstation Steinbrück woselbst °°r ore. Jahren die noch in aller Erin-nerung stehende große Bergabruts^ung erfolgte, lüsten sich oicscrtaae von der Abdachung hinter dem Bahnhöfe mchrere Feldstücke los. die bis auf das Bahngeleife und zur Saue hcrunterlollerten und die Schienen derart verbogen, dafs Reparaturen vorgenommen werden mussten. Infolge dieses Vorfalles wurdeu, wie man der „Presse" 2192 aus Steinbrüll schreibt, um den Bahnkörper für die Folge vor ähnlichen Beschädigungen zu sichern, auf der verdächtigen Bergwand Sprengungen vorgenommen, damit sich das lose Gestein oder Erdreich zeige. Trotz« dem ist zu befürchten, dass die nasse Witterung so manche Stelle aufweichen und namentlich der Winter zersetzend einwirken und neue Gefahren heraufbeschwören werde. — (Tarvis'Pontebabahn.) Nur folgende österreichische Eisenbahnstationen werden einen directen Verkehr für Reisende und Frachten mit der Ponteba» bahn haben: Brück (via Leoben), Feldkirchen, Friesach, Glandurf. Knittelfcld. Iudenburq. Klagenfurt. Laib ach, Leoben, R a d m a n n s d o i f - Lees, St. Michael. St. Veit. Tnrvis, Wien und Neustadt (via Leoben) und Zeltweg. — Zwischen Pontafel und Ponteba findet kein localer Verkehr weder für Reisende noch für Frachten statt. Frachtsendungen von Oesterreich nach Italien können gleich bei der Aufgabe frankiert werden. Jedes Billet mit ganzem Tarife berechtigt zu einem Gratis» Transporte von 25 Kilogramm Reisegepäck. Wertpapiere werden von der Pontebabahn noch nicht expediert, und müssen dieselben noch fernerhin viu Cormons stradiert werden. Nur Pontafel allein ist berechtigt, Reisegepäck mit specieller Versicherung zu expedieren. —li. (Theater.) Die sogenannten gemischten Abende, welche sich früher einer besondern Beliebtheit im Publicnm erfreuten, haben ihre ganze Anziehungskraft verloren, seitdem die große Operette (schon das Wort ist ein Unsinn) modern geworden ist. Auch die vorgestrige Vorstellung war schwach besucht, obwohl sie ein sehr anziehendes Programm entwickelte, und zwar in einer Weise, die jedermann zufriedenstellte. „Papa hat's erlaubt", ein sehr heiterer Schwank von Moser und L'Arrongc, »nachte den Anfang und versetzte das Publi« cum in dic animiertestc Stimmung, Urgemüthlichcr Humor, der privilegierte Vorzug des deutschen Lustspieles, ist in diese komische Mitrailleuse zum Platzen geladen und eröffnet bei guter Darstellung ein lustiges Rottenfeuer von unwiderstehlicher Wirkung. Dies war alich vorgestern der Fall. die Znhörer kamen aus dem Lachen gar nicht heraus und applaudierten mit wahrer Begeisterung. Im bekannten, an großer Unwahrschein!ichkeit der Composition leidenden Schwanke „Werzulctzt lacht", vun Knauff. prodncierten sich Frau und Herr Director Ludwig sowie Frl. Bellan mit ausgezeichnetem Erfolge, indem sie für dieses Stück, welches bei halbwegs matter Scenierung sehr leicht langweilig werden kann. das leb« hafteste Interesse hervorriefen. Den Beschluss der Vorstellung machte das „Pen. sion at" von Suppe, Noch niemals ist diese reizende Operette a»f unserer Bühne so vollständig nnd in musikalischer Beziehung so gelungen aufgeführt worden als diesmal. Herr Kapellmeister Andreae hat mit dieser Scenierung abermals ein Meisterstück geliefert, ein ehrenvolles Zengnis feiner Begabnng nnd seines uu< ermüdlichen Eifers. Sämmtliche Ensemblesätze, welche bei früheren Aufführungen zum größten Theile übergangen wurden, gelangten mit seltener Präcision z»m Ausdrucke und alle beschäftigten Kräfte zeigten eine Sicherheit, die ebenso angenehm berührt, wie sie selten an Provinzbühnen wahrzunehmen ist. Besonders hervorzuheben sind diesfalls oie Fräulein Heißig, Wildner, June und Blau. die ein musterhaftes Damenquartett, voll Ausdruck und Schliff, ftrooucierteu und namentlich im complett durchgeführten Finale der ersten Abtheilung mit Vravour auftraten. Frl. Wideman» und Herr Endtresser brachten die Hanptpartien vorzüglich zur Geltung, nur hätte letzterer etwas besser und anfmerl-samer spielen können. Um seine Braut zu begnißen, muss man ihrer Frenndin nicht den Spazierstock znm Halten übergeben. Fran Berthal wirkte sehr charakteristisch. Herr Mondheim übertrieb und war mehr keck als tomisch. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laib. Zeitung." Budapest, 6. November. Das Unterhaus nahm die Dotation des Hofstaates mit überwiegender Majorität unverändert an, nur die äußerste Linke, welche im Verlaufe der Debatte Anträge auf Reduction und alljährliche Bewilligung eingebracht hatte, stimmte dagegen. — In Beantwortung einer Interpellation betreffs angeblichen Verkaufes von Staatspapieren erklärt der Finanzminister, er habe seine amtliche Stellung nicht zu eigenem Vortheile nnssbraucht. 3l/l2 den mehrseitigen Erklärnngcn in der Presse gehe der wahre Sachverhalt hervor. Er übernehme die vollste Verantwortung. Serajewo, 6. November. Das kaiserliche Realgymnasium und das Militär-Knabenpensionat wurden heute durch den Herzog von Württemberg feierlich eröffnet. Fünfzig Zöglinge aller Confessionen sangen die Volkshymne ab. Die anwesenden Militärs, Beamten, die Stadtvertretung von Serajewo, die Geistlichkeit aller Confessionen, der Lehrkörper und die Schuljugend brachten ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser aus. Constantinopcl, (i. November. Nachdem Salis« bury vom Botschafter Musurus die Zusage der Ausführung aller von England verlangten Reformen erhielt, wurde die Entsendung des britischen Geschwaders nach Vurla contremandiert. Die Pforte studiert die demnächstige Ausführung der Reformen, ohne übereilt vorzugehen. Mithab Pascha wurde beauftragt, die Unruhen in Syrien um jeden Preis zu unterdrücken. __________ Prag, 5. November. (Frdbl.) Wie in akademischen Kreisen verlautet, ist die Universitätscheiliing in eine czechische und eine deutsche bereits in Vorbereitung ; zwei akademische Senate mit selbständigen Fa-cultäten werden eingeführt. Beide Senate unterstehen einem Rector, der tunnismäßig gewählt wird. Die medicinische Fcicnltät nimmt bereis die Lehlmateriul-theilung vor, über die Lehrkräfteberufung ist noch uichts Bestimmtes entschieden. Prag, 5. November. (Presse.) Nach einer vorgestern in Prag eingetroffenen Verordnung kommen bei den Feldjägern nebst bereits ungeordneten 15 Mann per Compagnie noch weitere fünf Mann fiir die Zeit von Ende November bis Ende März zur Beurlaubung, ncbstdem per Eompagnie zwei Unterjäger nnd zwei Patrouilleführer. Pest, 5. November. (N. fr. Pr.) Die ungarisch« kroatischen Regnicolardeputationen setzten heute ihre Verhandlungen fort, doch kam auch heute leine Einigung zustande. Die Discussion drehte sich hauptsächlich um die Grenzeinkünfte nnd die kleineren Steuer-gattnngen. Dle ungarische Deputation wird Samstag eine Eonferenz halten; Sonntag findet wieder gemeinsame Äerathnng statt. London, 5. November. Das „Bureau Reuter" meldet: Die Pforte ersuchte den Marquis Salisbury dnrch den Londoner Botschafter um Informationen über die Beweguug des englischen Geschwade's bei Vurla. London, 5. November. (Presse.) Der türkische Botschafter Mnsurus Pascha verständigte gestern nachmittags Lord Salisbury, dass Mahmud Ncdim Pascha sich bereit erklärt habe, aus dem Eabinete zu scheiden. Auch der Premierminister Said Pascha habe dem Sultan schon sein Portefeuille zur Verfügung gestellt. London, 5. November. (Tgpst.) Im Schoße des Cabinets sollen sehr ernste Spaltungen eingetreten sein. Lord Beaconsfield will beim Lordmayorsbanlet am 9. November seinen Rücktritt anzeigen. Madrid, 5>. November. Beim Zusammentritt der Cortes erklärte der Minister des Aeußern, dass er kein auf die Allianz zwischen Oesterreich - Ungarn und Deutschland bezughabendes Document besitze. Constantinopel, 5. November. (Pol. Corr.) Die Krisis infolge des Einschreitens des englischen Botschafters dauert fort. Der Sultan macht Schwierigkeiten bezüglich mehrerer Forderungen des englischen Botschafters, darunter auch wegen der von letzterem geforderten Ernennung Sadyl Paschas zum Ober-commandanten der Gendarmerie. Auf der Pforte erwartete mau den telegraphischen Bericht des türkischen Botschafters in London, Musurus Pascha, über eine wichtige Besprechung mit Lord Salisbury, zu welcher er von Said und Savas Pascha vorgestern angewiesen worden ist. Wegen der eingetretenen Krise ist die für den 5. November anberaumt gewesene Confe-renz in der griechischen Frage vertagt worden. Constantinopel. 5. November. Der rusfifche Botschafter wird schon Freitags oder Samstags zurückerwartet. Der Sultan hat bis dahin die Antwort auf die englische Note verschieben lassen. Telegraphischer Wechselcurs vom 6, November. Papier - Rente 68 25. — Silber - Rente 70 30. — Gold» Rente 80 25. - 1860er Staats.Anlehen 12? 80. — Nant-Actien 839. - Credit» Actien 268 25. — London 116 80. — Silber - —, K. l. Miinz. Ducatcn 5 57. — 20. Franken - Stücke 9 32'/,. 100.Re,chsmart 57 65, Wien, 6. November, 2'/, Uhr nachmittags. (Schlusscurse.) Crcbitacticu 26340. 1860er Lose 128--. 1864er Lose 159'—, österreichische Rente in Papier 68 27, Staatsbahi, 267—, Nordbahn 226-50, 20.ssranleustüc»t 9 32'/, türkische Lose 18 30, uua.cn isch? Cl-editactien 253 75. L!ul,dactien 594 —, österreichische An^lianl 134 40. Lombarden 81-. Uuioubank 93 20, Com-muüolanlcheü 113 60, Ennvtische —, Goldrente 80 20, ungarische Goldrente 94 45. Geschwächt. Angekommene Fremde. Am 5, November. Hotel Stadt Wien. Petcrta, SchmrlkcS und Verck. Kaufleute, Wien, — Globoiuit, (Äcwcrksbes., s. Frau, Eisncin. — Sani s, Sohn, Fcrrara. > Hotel Elephant. Möstl, Schriftsteller und Journalist, Graz. — Äructucr, Kfm,, Wien. - Anlclu Anna, Krain, — Icraj, Landstrasj. — Wcrdowatz F.. Hüttcnverwalter, Gmünd. — Wcldowatz A., Privatier, Marburg, — Dolruz. Wein- und Obslbau-Tchuldircctor, Slaft. — Gobel s. Frau und Sunclar, Tlcin. Mohren. Vachcr Anna und Pachcr Amalia. - Petritsch, Wie». .Uutall Carl und Kotall Johanna, Laibach. — Hartmaun Anna, Dornig. Vaierischer Hof. Cadorc, Holzhändlcr, Tricst. — Frau Fran- ccschi, Sissct. — Kaliu, Äcamtcr, Untcrtrain. Verstorbene. Den 4. November. Maria Fraudolii, Armenpfründ» ucrin, .Narlstädterstraszc Nr, 9, Lungenödem. Den 5, November, Franz Skalar, Hutmachcrssohu, 13 Tage, Floriansgasse Nr. 35, Icwril« miüi^nu«. — Fran» cisca ^upanili, Schuhmachcrstochter, 1 I,, Alter Markt Nr. 9, Auszehrung. Im Civilspitale: Den 5. November. Maria Osmcl. Papierfabriksarbei» term, 3li I., paralytischer Vlödsinu. — Magdalena Vrczuik, Mctalldrchersgattiu, 48 I., Lungcntuberculose. Theater. H c u t c (gerader Tag): Ei» vornehmer Sch wieger. so hu. Lustspiel in 4 Acten von Augier uud Sandcan, Lottoziehung vom 5. November: Prag: 37 1 81 20 111. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7U.Mg 74394 - 5 4 'windstill Nebel 6. 2 „ N. 740 32 4. 20 SW. schwach theilw. bew. 000 9 ., Ab. 738 31 ! - 2 0 windstill Nebel Vormittags Nebel, nachmittags theilwcisc bewölkt, Sonnen« schein; Abcndrolh, dauu dichter'Nebel. Das Tngcsmiltcl der Temperatur - 18", um 7 7" uuler dem Normale. Veranlwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg <^!'^vkl!U)!. Wien, 5. November, (1 Uhr) Das Geschäft belebte sich, und insbesondere waren neben einigen Favoritpapieren der Speculation die Prioritäten begehrt. »elt Wal, Paplerrente........6835 6845 Silberrente........7040 7050 Voldrente.........«0 55 80 65 Lose. 1854........12050 121 . I860........128 12850 . I860 (zu 100 fl.) . . 12950 130-. ' 1864 .......15850 159- ^Ina.. Pslimien.VlnI.....104 1"4 50 Vredit-L..........16875 16925 «udols«-L.........17— 17 50 Pnnniencinl. der Stadt Wien 113 75 114 — DoüllU'RsMierungs'Lose . . 110 50 111' Domäne,:. Psandbriese . . . 143 75 144 10 Ocsterr. Schahscheine 1881 rück« zahlbar.........100 7b 15 25 Galizien.........9440 94 «0 Siebeubilrqen.......8225 82'75 lemeser Haimt......85 50 86 Ungarn..........8675 8725 klctleu vau Vanlen Auglo-österr. «anl..... 1«4 — 134 25 Creditaustalt ....... 26920 26)4» Depositenbank....... 225 50 226 Kreditanstalt uugar..... 254 50 255 — Oesterreichisch, ungarische Vank 837 M3 Ullionbaul ........ 93 40 93 70 Äerlehrsbanl....... 121 - 12 t 50 Wiener Nautverein..... 135 25 135'50 Actlen vsn Transport Uuterneh-mun»en «elb w«« Alföld-Bahn .......137 50 138 - Donau.Dampfschiff.Gesellschaft 584 5»5' Elisabeth-Westbahn.....174 75 1?b ^ Gell» Mai« Ferdinands.Nordbahn. . . .2265-2270 — Franz-Ioseoh-Ällhu .... 1515«) 152 Galizische Carl - Ludwig «Vahn 240 50 24! — Kaschau-Oderberger Äahn . . 116 25 116 5') Limberg'Czernowiyer Äahn . 141 25 141 75 Lloyd . Gesellschaft.....598 - 599 - vesterr. Noroivestbahn .... I38'50 139 — Nudolfs'Vatm.......141 5u !42-- Ttaatsbahn........2>i6 25 266 75 Zndbahn.........81' - 81 .',0 Theik.Bahn........20 i - 2»3 50 Ungar.'galiz, Verbiuduugsbahu 111'- 11150 Ungarische Noroostbahn , . 130 25 130 75 Wiener Tramwau.Geseslschaft 19!) 199 50 Planvbrlefe. Mg.öst.Vode,icreditanst.^,Gd.) >l6 !!6 5s» .. « . ,i.«,-«.) 100 - 100,^0 Oesterreichisch. ungarische Bar.l 10150 10170 Ung. Äoofüclrdit.Ittst. (Ä.-V.) 100— 1U0 50 Vrlarltsts Dbllgatlsnen. Elisabeth-V. 1. Em.....96— 9625 Ferb.-Nordb. in Silber , . . 107' - 107 50 Frauz.Ioscph.Bahn ... 95 - »525 <«al. Carl-Ludwig-Ä. 1. Em. I02 25 102 75 Ocsterr. Nordwest-Äahn . . 96 60 96 90 Zieiienbürqsr Vahn .... 7470 75 ^ Vtaatsbahn 1. V>n.....16? - 167 50 Züdbahn ii 3"/.......I16'25 !I«'50 . »5«/.......101 - 10125 Devisen. Auf deutsche Plalle..... 56 90 5?^' Loudon. kurze Slcht .... l!6?0 lib8" Uondon. lauge Sicht .... "670 lib8« Pari« .......... 4605 40 W Veldlsrte«. »e!b Wo« Ducaten .... 5 st. 58 kr, 5 ff. 59 ,r. Napolconsd'or . 9 „ 32 . 3 ^ <,