Nr. 3800. IX. 1916. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordunngsblntt für die Lnvauter Diözese. Inhalt. 99. Dreizehnte Kriegsandacht und die Geiieralkoimnumvn der Kinder in Marburg. — 100. Ausschreibung von Stistsplätzeu im F. B. Knabenseminar Maximilianum - Biktorinum für das Schuljahr 1916/17. — 101. Kleingeldmangel. — 102. Regelung der Milchzufuhr in Städte und Jndustrieorte. — 103. Nachforschung nach verschollenen Kriegern im Felde. — 104. Gedenktafeln für Kricgsgesallene und Kriegs« verstorbene. — 105. Mili darovi za nameravano vojno spominsko cerkev v predmestju Sv. Magdalene v Mariboru. — 106. Literatur-— 107. Diözesan - Nachrichten. 99. Dreizehnte Kriegsnndacht und die Generalkommunion der Kinder in Marburg. Ansprache anläßlich der 13. Kricgsandacht und der Kinder-Kommunion gehalten in der Marburger Kathcdralkirchc am 7. Sonntage nach Pfingsten, den 30. Juli des Wcltsturmjahrcs 1916. Ex ore infantium perfecisti laudem propter inimicos tuos, ut destruas inimicum et ultorem. (Ps. 8, 3). Teuerste im Herrn! Awölf trostvolle Kriegsandachten haben wir bereits zum Heile unserer tapferen Krieger und zum standhaften Ertragen der uns treffenden Kriegsleiden und Lasten festlich begangen. Die uns am meisten ergreifende und erhebende ist aber sicherlich die heutige dreizehnte, die um 6 Uhr früh mit einer zeitgemäßen Predigt begonnen hat und nachmittags um 4 Uhr nebst anderen Andachten mit dem heiligen Kreuzwege für unser Kriegsheer geschloffen wird. Was diesen Kriegsgottesdienst besonders segensreich gestaltet und denkwürdig macht, ist die feierliche Generalkommunion unschuldiger und demütiger, frommer und braver Kinder, an die ich jetzt vornehmlich mein oberhirt-liches Wort richte. Liebwerte Kinder! Ihr habet heute die guten Kinder bon Jerusalem nachgeahmt und habet sie in ihrer Liebe zum göttlichen Heiland weit überholt, unvergleichlich übertroffen. An euch erwahrheiten sich heute zutreffend die Worte des Psalmendichters und Sängers David: Aus dem Munde der Kinder hat sich der Herr Lob bereitet wegen seiner Feinde, um den Feind und den Rachgierigen zu vernichten. (Ps. 8, 3). 3hr habet ja heute durch eure innigen Gebete und zumal durch den Empfang des heiligen Buß- und Altarssakra-uientes Gott dem Herrn Lobpreis bereitet und habet ihn bestürmt, daß er unsere erbosten, rachgierigen Gegner verträglich, friedlich und versöhnlich stimme. Als der göttliche Herr und Heiland auf einem jungen Lasttiere nach Jerusalem frieden-bringend ritt, eilten ihm auch die rührigen Kinder, die er einst in seine Arme schloß, ihnen die Hände auflegte und sie segnete (Marc. 10, 16), freudigst bewegt entgegen und jubelten ihm begeistert zu: Hvsanna dem Sohne Davids! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Und die fröhliche Kinderschar begleitete ihren Lehrer und Freund bis in den Tempelhof und rief unaufhörlich: Hosanna, Hosanna dem Sohne Da-' vids! Die Feinde Jesu konnten diesen Jubel nicht ertragen ; sie murrten und sprachen zu ihm: Hörst b ur was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Utiqne,. ja, ich höre es sehr wohl und billige es. Aber wie könnt ihr euch verwundern? Habt ihr niemals gelesen: Aus dem Munde von Kindern und Säuglingen hast du dir Lob bereitet. (Matth. 21, 16). Was der Psalm (8, 3) sagt, findet hier seine Geltung. Die Pharisäer mußten unwillkürlich an die darauf folgenden Worte des Psalmes erinnert werden: Um den Feind und den Rachgierigen zu stürzen. Darin lag für sie eine eindringliche Warnung und Drohung. Christliche Kinder! Auch ihr habet heute aus eurem Munde dem Herrn Lob und Preis, Ehre und Ruhm bereitet. Ihr seid schon in aller Frühe in diesen hehren Tempel gekommen, um mit dem Ölzweige des Friedens in der Hand dem göttlichen Friedensfürsten zu huldigen, ihn. zu begrüßen und zu verherrlichen, ja, ihn zu empfangen und sich mit ihm auf das innigste zu vereinigen. Wahrlich ! Was Jesus Christus mit den Psalmenworten vor seinen Widersachern von den Kindern wieder geweissagt hat, daß sich nämlich der Herr aus ihrem Munde Lob bereitet, dies ist heute allenthalben in Europa in Erfüllung gegangen. Den mächtigen Ruf: Ho sa una, der da kommt im Namen des Herrn, sanft auf einem jungen Lasttiere sitzend, das heißt den Frieden bringend, haben die katholischen Kinder Europas dem Heiland heute gemeinsam wiederholt. Das kindliche Flehen, Seufzen und Rufen wird wohl die Wolken durchdringen und hin zum Throne des allmächtigen und allgütigen Gottes gelangen und den ewig Thronenden gnädig und barmherzig machen. Als der assyrische Feldherr Holofernes mit einem gewaltigen Heere gegen Palästina zog und schon die Grenzfestung Bethulia belagerte, da ließen die Priester von Jerusalem die Kinder sich niederwerfen vor dem Tempel des Herrn... und alle baten Gott vom ganzen Herzen, er möge sein Volk Israel in Gnaden heim suchen. (Iudith. 4, 9. 17). Das bußfertige Bittgebet ward erhört. Die heldenmütige Judith schlug dem stolzen und anmaßenden Heerführer Holofernes das Haupt ab, seine Truppenscharen wurden in die Flucht ■geschlagen und die Israeliten machten eine ungeheure Beute. Teuerste im Herrn! Am heutigen Sonntage ist eine große und gewaltige Armada von unschuldigen und demütigen Kindern ins Treffen geschickt worden, um Himmel und Erde zu bestürmen, auf daß dem entsetzlichen Blutbade ein Ende gemacht und der allersehnte Friede geschlossen werde. Europa läßt heute die Kleinen zu sich kommen. Unerwartet groß ist die Anzahl der Kinderkommunikanten allein schon in diesem Gotteshanse da. Wie groß ist sie erst in allen Pfarrkirchen ter weitausgedehnteil Diözese?1 Und wie riesengroß ist sie in allen den 35 österreichischen Bistümern und gar dann in allen katholischen Kirchen Europas? Das Gottesreich ■auf Erden, die streitende Kirche Christi, besitzt keine bewaffnete Armee; aber heute sammelt sie Millionen und Millionen von Kindern, sättigt sie mit dem himmlischen Brote und labt sie mit dem Blute aus der Herzeuswunde Jesu. Und sie sendet diese Armee unschuldiger Kinder in das entzweite Europa, sendet sie als Geisel zu Gott um den Frieden Europas. Doch, wie kam es zu der heutigen überwältigenden Friedensfeier der lieben katholischen Jugend? Der gegenwärtig die Weltkirche glorreich regierende Papst Benedikt XV. ist unablässig bemüht und bestrebt, den furchtbaren Orkan, der ganz Europa greulich verheert und verwüstet, zu bannen und dem schönsten, aber zurzeit unglücklichsten Weltteile den heiligen Frieden zu geben. In diesem frommen Sinne und friedlichen Geiste sind alle seine > In 12 (von den 24) Dekanaten, aus denen bisher diesbeziehentliche Berichte eingelangt sind, betrug die Zahl der Kinderkommunikanten 17.190. Ansprachen, Rundschreiben und apostolischen Weisungen gehalten. Bald nach seiner Wahl und Krönung zum Kirchenoberhaupte forderte Benedikt XV. schon am 8. September 1914 alle Katholiken des Erdkreises zum Gebet und zur Buße auf, wandte sich aber auch zugleich, bittend und beschwörend, an die Lenker der Völker, um sie zur Beendigung des schrecklichen Blutvergießens und zu Werken des Friedens zu bewegen. — Mit derselben Bitte wandte er sich in seinem ersten wunderherrlichen Rundschreiben vom 1. November 1914 an die irdischen Leiter der menschlichen Geschicke um friedliche Beilegung des Riesenkampfes. — Dasselbe hochedle Ziel verfolgte seine Ansprache im Geheimen Konsistorium vom 22. Jänner 1915, wie auch die apostolische Mahnung, welche er am ersten Jahrestage der Kriegserklärung den 28. Juli 1915 au die kriegführenden Völker und ihre Häupter richtete. — Am 6. Dezember 1915 hielt der Heilige Vater im Geheimen Konsistorium eine Ansprache an die Kardinäle, in der er den sehnlichsten Wunsch äußerte, unter den kämpfenden Parteien eine Annäherung herbeizuführen und Friedensverhandlungen zu einem glücklichen Abschluß zu bringen. — Seine väterlichen Ermahnungen und Ratschläge zur Einleitung der heißersehnten Friedensverhandlungen wiederholte Seine Heiligkeit in seinem berühmten Schreiben an seinen Kardinalvikar Pompili vom 4. März 1916 mit noch größerem Nachdrucke und mit noch herzlicherem Mitgefühl mit den Leiden der vom Kriege heimgesuchten Völker. Zugleich rief der Völkerhirt das ganze christliche Volk auf, daß es in der geheiligten Fastenzeit die ganze Kraft seines Gebetes und seines Bußeifers darauf richte, vom unendlich barmherzigen Gott den ersehnten Frieden zu erlangen. In Anbetracht dieser Friedenskundgebungen hat unlängst der Heilige Vater mit vollem Rechte aus der Hand des Kardinal-Staatssekretärs die nach altem Brauche zum Feste der Apostelfürsten Petrus und Paulus geprägte Pontifikatsjahrmedaille entgegengenommen. Die prächtige Medaille zeigt auf der Vorderseite ein treffliches Profilbild des Papstes. Auf der Rückseite ist eine Allegorie der Friedensbemühungen Benedikts XV. dargestellt. Der Papst, umgeben von den Sinnbildern der fünf Weltteile, kniet vor der Gottesmutter, die den Ölzweig des Friedens aus den Wolken darreicht. Die Umschrift enthält die Anrufung : Regina P a c i s, Königin des Friedens. Diese Darstellung ist ein Aufruf an alle Katholiken der Welt, mit dem Papste täglich um den Frieden zu beten zu den Füßen derjenigen, die als die Königin des Weltalls und des Friedens den Frieden zu vermitteln bereit und imstande ist, wenn man sie innigst und beständig darum anruft. Nicht genug! Einen neuen rührenden Beweis seiner unermüdlichen Friedensarbeit und unvergleichlichen Liebestätigkeit gab der Heilige Vater durch das denkwürdige Dekret vom 26. Juni 1916 über die Veranstaltung einer Generalkommunion der Kinder am 30. Juli als an der Wende des zweiten Kriegsjahres, das in Übersetzung also lautet: „Aus der Audienz beim Heiligen Vater am 26. Juni 1916. Seine Heiligkeit Benedikt XV., durch Gottes Gnade Papst, dem nichts so sehr am Herzen liegt, als daß die Dekrete Sacra Tridentina Synodus und Quam singulari, die auf Befehl seines Vorgängers Pius X. seligen Andenkens erlassen wurden, pflichtgemäß voll und ganz eingehalten werden, hat auf den Vortrag des Unterzeichneten Kardinal-Staatssekretärs hin, da der zweite Jahrestag des so traurigen Ereignisses heranimht, folgendes anzuordnen geruht: Alle Diözesanbischvfe in Europa sollen eifrigst darauf bedacht sein, daß in den Kirchen und Oratorien ihrer Diözesen am kommenden 30. Juli, einem Sonntage, alle Kinder beiderlei Geschlechts nach der Mei-nung des Heiligen Vaters auf möglichst feierliche Weise zum Tische des Herrn hintreten. Nichts soll dem entgegenstehen. Gegeben zu Rom, am oben genannten Tage, Monat und Jahr. P. Kardinal Gasparri, Staatssekretär."1 Werteste! Vor einem Jahre um dieselbe Zeit beschwor der Friedenspapst die kriegführenden Völker und ihre Regenten im Namen des heiligen Gottes und um des ge-benedeiten Blutes Jesu willen, von dem Europa entehrenden Blutbade abzulassen. Nun wendet sich der gemeinsame Vater der Christenheit an die Unmündigen und Kleinen. Die Kinder sollen an der Schwelle des dritten Kriegsjahres zum Tische des Herrn hinzutreten ad mentem beatissimi Patris, nach der Meinung und demWunsche des Völkervaters. Die arg- und selbstlosen, grundehrlichen und uneigennützigen, geradsinnigen und frommen Kinder sollen ihre Gebete und guten Absichten mit der Gebetsmeinung und den heiligen Absichten des Statthalters Christi vereinigen. Sie sollen in der eucha-ristischen Kommunion die großen Anliegen des Papstes dem göttlichen Friedensfürsten Vorbringen, ihn um den alles vermögenden Segen für Kirche, Thron und Vaterland bitten. Ihr inniges Flehen und gutes Meinen soll uns erwirken, daß die Tage der Trüb- und Drangsale abgekürzt werden und daß wir vor den Schrecken eines weiteren Kriegsjahres bewahrt bleiben mögen. Diese heilsame Weisung des heiligen apostolischen Stuhles habe ich rechtzeitig allen Diözesanpriestern mit der Bitte zukommen lassen, daß sie die ihrer geistlichen Obhut anvertrauten Kinder zu der eucharistischen Festfeier liebevoll einlaben und sie an ihr recht zahlreich teilnehmen lassen. Und so seid ihr, liebe Kinder, zur heutigen General- 1 Acta Apost. Sedis. An. VIII. vol. VIII. Die 7. Iulii 1916. Num. 7. Seite 217. kvmmunion erschienen, habet mit Mund und Herz den eucharistischen Gottkönig angebetet, ihn mit aller Andacht und in aller Liebe unter Brotesgestalt empfangen und habet ihm für die bisherigen Gnadengaben gedankt und ihn um neue, zumal um den kostbaren Frieden vertrauensvoll angefleht. Damit seid ihr auch den beiden berühmten Kommunion »Erlässen des gefeierten Papstes Pius X, Sacra Tridentina Synodus uud Quam singulari, die die häufige, ja die tägliche Kommunion der Großen und der Kleinen anempfehlen, treu nachgekvmmen. Nun erzähle ich euch vom Heiligen Vater, wie er zwei brave Kinder mit Geschenken beglückt und ausgezeichnet hat. Ein Kind des Valsngana-Tales hatte erfahren,, daß durch Vermittlung des Heiligen Vaters in Rom Nachrichten über seinen Vater eingetroffen seien, den man seit einem Jahre tot geglaubt hatte. Auch ich konnte durch Vermittlung des apostolischen Stuhles mehreren Familien, gute Nachrichten über ihre vermißten Angehörigen besorgen. Das genannte Kind bat nun den Ortspfarrer, er möge-doch an seiner statt durch den Bischof von Padua dem Heiligen Vater für seine Liebe danken, selbst aber wolle es zur heiligen Kommunion gehen, daß man bald Frieden machen könne. Rührender noch ist folgender Vorfall. Eine von ihren Seelsorgern notwendigerweise plötzlich verlassene Pfarre mußte auf Befehl der militärischen Behörden von den noch zurückgebliebenen Bewohnern selbst geräumt werden. In der Kirche befand sich noch das Allerheiligste. Was beginnen? Dasselbe allein in den Gefahren zurücklassen! Die fromme Bevölkerung war in lebhafter Sorge um das hochwürdigste Gut, sie wollte den Ort nicht verlassen und den Heiland im Tabernakel Zurückbleiben sehen. Die ergreifende Art und Weise, mit der man zum Empfang der heiligen Hostien schritt, erinnert an die schönsten Zeiten der ersten drei Jahrhunderte der Kirche, die den Gläubigen die heiligste Eucharistie mit nachhause gab, um sie aufzubewahren für die Stunde der Not; sie erinnert an einen heiligen Tarcisius und an andere Laienchristen, die heimlich diesen Schatz beherzt zu den Sterbenden trugen. Ein wohlerzogenes Kind von sechs Jahren wurde ausgewählt. Am darauffolgenden Sonntage versammelte sich das Volk in der Kirche. Es herrschte daselbst lautlose Stille, eine außerordentliche mit angstvoller Erwartung vermischte Ergriffenheit. Da erscheint das engelgleiche Kind, weißgekleidet, und begibt sich zum Altar. Alle Blicke richten sich auf das Kind. Eine Stimme beginnt das Confiteor, das die ganze Gemeinde unter Tränen und Schluchzen betet. Das Knäblein steigt sodann die Stufen des Altars hinan, öffnet das Tabernakel und, ein feierlicher Augenblick, zieht die heilige Pyxis heraus. Als zweiter Tarcisius wendet sich das Kind zur Kommunionbank und teilt die heilige Kom- munivn allen jenen Andächtigen ans, die im Vertrauen darauf, daß sie im Zustande der Gnade sind, sich an die Kommunionbank niederknien. Da der geweihten Hostien viele waren, mußte ein jedes der Gläubigen zehn- bis zwölfmal die heilige Hostie empfangen. Als alle Partikeln verzehrt waren, reinigte der kleine Diakon auch das Ziborium, und so nahm diese tiefrührende Handlung ihr Ende. Benedikt XV. wurde von den beiden Vorfällen durch den Bischof in Kenntnis gesetzt, der für die beiden Kinder um einen besonderen Segen und um ein kleines Andenken für ihre Jesu und seinem Stellvertreter erwiesene Liebe bat. Der Heilige Vater entsprach gerührt der Bitte und ließ durch den Kardinal-Staatssekretär dem Diözesan-Oberhirten folgendes schreiben: „Seine Heiligkeit hat mit väterlichem Wohlgefallen die beiden ergreifenden Kriegs-Episoden gelesen, die Eure bischöflichen Gnaden die Güte hatten, ihm zu erzählen. Gern macht er den beiden Kindern, von denen die Rede ist, die von Ihnen gewünschten Geschenke, die in besonderem Paket Eintreffen werden. Dieser Akt souveräner Gnade gestalte sich noch kostbarer durch den apostolischen Segen, den Seine Heiligkeit damit zu verbinden geruht hat!"' Nunmehr sage ich Gott dem Herrn den demütigsten Dank, daß er mich diesen unvergeßlichen Tag der gnadenreichen Generalkommunion der Kinder von Marburg uud der ganzen großen Diözese hat erleben lassen. Das ist ein lichter und sonniger Tag in der düsteren Zeit des Krieges. Hier herrscht wahre Wonne, hier ist süße Seligkeit, hier waltet holder Friede. Ferner danke ich vom Grunde des Herzens den hochw. Herren Katecheten, die in treuer Befolgung meiner Verordnung vom 6. Juli 1916 Z. 3186 ihre Schüler noch vor Schulschluß (15. Juli) auf die am 30. Juli abzuhaltende Friedens-Generalkommunivn aufmerksam gemacht und sie liebevoll eingeladen haben, an diesem Tage des Herrn recht zahlreich in der Domkirche zu erscheinen ober in der Pfarrkirche des Geburts- und etwaigen Erholungsortes dieser angenehmen Verpflichtung nachzukommen. Die heilsbeflissenen Seelsorger taten noch mehr. Auf daß diese Einladung in der Ferienzeit nicht in Vergessenheit gerate, wurden die Eltern und Kinder durch zwei entsprechende Kanzelvorträge am 23. Juli und durch freundliche in die Häuser verschickte Einladungen an die vom Heiligen Vater anbefohlene Friedenskommunion erinnert. Am Feste der hl. Martha, den 29. Juli, wurde fast den ganzen Nachmittag und am Sonntage darauf von der Frühe bis zur Pontistkalmesse Beichte gehört. Der göttliche Kinderfreund segnete reichlichst die große Mühewaltung der opferbereiten Priester und der opferwilligen Kinder! 1 Ecclesiastica. Vatikanische Dokumente und Nachrichten von kirchengcschichtlicher Bedeutung. Trier, 20. Juni 1916. Nr. 52. S. 208. Und deshalb danke ich herzlichst auch den lieben Kindern, daß sie mit solchem Feuereifer der warnten Einladung zum Empfange des göttlichen Friedensfürsten im allerheiligsten Altarssakramente gefolgt sind. Der Lohn hie-für wird nicht ausbleiben. Nicht wahr, Teuerste? Es geht uns schon ziemlich knapp mit dem täglichen Brote. Wenn wir aber alle, groß und klein, jung und alt, das Himmelsbrot, das der Herr in so reicher Liebe gegeben hat, nicht verschmähen, es vielmehr hochschätzen und gern empfangen, sodann wird uns auch das natürliche Brot nicht fehlen. Ein alter Spruch sagt zwar: Wer das Kleine nicht ehrt, ist des Großen nicht wert, aber hier müssen wir sagen: Wer die große Gabe des göttlichen Erlösers verachtet, dem wird auch die kleine Gabe entzogen. Wie doch denkwürdig und lehrreich! Als die Israeliten in der Wüste des Manna, des wunderbaren Brotes, das Gottes Erbarmen ihnen von Himmel fallen ließ, überdrüssig wurden, entzog ihnen Gott seine barmherzige Liebe, entbrannte in Zorn und schlug das undankbare Volk mit einer großen Plage. (Num. 11,1 ff). Wenn wir für das beste Brot, das himmlische Manna, dem Herrn nicht dankbar sind, wenn wir die Speise der Seele verachten und sie nicht zu unserem Heile genießen, dann dürfen wir uns nicht wundern und beklagen, wenn uns Gott der Herr das irdische Brot entzieht und uns straft mit der Not an Lebensmitteln. Wenn uns das geweihte Mark des Weizens nicht nährt, werden wir auch nicht Mark in unseren Knochen haben zum mutigen Ausharren in der schrecklichen Kriegszeit. Aber nein, wir wollen fleißig die heilige Kommunion empfangen — dies sei stets die Hauptsache bei unseren Kriegsandachten — wollen sie für uns selbst wie auch für die kämpfenden und gefallenen Soldaten dem Herrn aufopfern. Und der Herr der Heerscharen wird unseren Truppen unbezwingbaren Kampfesmut und uns in der Zeit der Lebensmittelnot und der Teuerung seine Hilfe gewähren. In solcher Notlage hilft ja keine Weltmacht, sondern nur die Allmacht Gottes. Letztlich entbiete ich meinen oberhirtlichen Dank den christlichen Eltern, daß sie ihre Kinder für diesen Festtag gut vorbereitet, sie zur Kirche geleitet und selbst vielfach an der Kriegskommunion auferbaulich teilgenommen haben. O vielliebe Eltern, wenn ihr Eure Kinder hungern sehet, lehret sie zum Tische des Herrn gehen! Die oftmalige würdige heilige Kommunion ist das beste Gebet um das tägliche Brot in dieser kummervollen Kriegszeit. Durch den Empfang des Brotes der Engel können die Kinder am nachhaltigsten ihren geliebten Vätern oder teueren Brüdern am Schlachtfelde, im Lazarette, im Heldengrabe helfen und nützen. Geliebteste im Herrn! Am Schlüsse erhebe ich ganz besonders meine Hirtenstimme und bitte alle Diözesanen, daß sie in diesem Kriege der Kriege mutig und beharrlich handhaben die geistigen Waffen rote den Schild des werktätigen Glaubens, den Helm des felsenfesten Gottvertranens, das Feuer der aufopfernden Gottes- und Nächstenliebe, den Panzer der christlichen Gerechtigkeit, den Gürtel der siegreiche» Wahrheit, das Schwert des göttlichen Wortes, die Macht und Gewalt des Gebetes! Insbesondere gebrauchet ihr,, liebe Kinder, recht eifrig die Waffe des Gehorsams, der Ehrfurcht und der Liebe gegen Gott und eure Eltern! Seid stets brav und musterhaft sittsam, auf das; ihr den hart geprüften und schwer heimgesuchten Eltern Freude, Trost und Erleichterung bereitet! Betet zurzeit besonders gern und besuchet munter den lieben Jesus im Tabernakel! Drei Kinderchen kamen plötzlich in unsere (St. Johanneskirche, heißt es in der Tabernakel-Wacht vom Oktober 1915 (Heft 10, Seite 267), und liefen vorhin bis zum Hochaltar. Zwei Mädchen, das eine vielleicht fünf, das andere ungefähr sieben Jahre alt. Das kleine Brüderchen, das höchstens drei Jahre zählte, führten sie. Das Knäblein war wohl wegen des jugendlichen Alters sehr unruhig, und es kostete die Schwesterchen sehr viel Mühe, es zu beruhigen. Das Schwesterchen von fünf Jahren sing laut zu beten an, worauf der Kleine stille wurde. Jedoch es dauerte nicht lange, mtb er wurde wieder laut und unruhig, so das; dem größeren Mädchen nichts mehr übrig blieb, als die Kirche mit dem Brüderlein zu verlassen. Die kleine Beterin jedoch merkte nichts davon, sie schien viel zu andächtig zu sein, als daß sie sich um ihre Geschwister gekümmert hätte. „Ein Vaterunser für unsere Soldaten und ein Vaterunser für alle, die schon gestorben sind, und noch ein Vaterunser, daß der liebe Gott unierm Vaterlande bald den Frieden gibt", so betete laut diese kleine Kirchenbesucherin. Auch betete sie manchmal dasselbe, aber das machte ja nichts. Man wurde gerührt, daß einem die Tränen in die Augen traten; denn an der Aussprache des Kindes hörte Man, wie jung es noch war. Es kamen einem die Worte m den Sinn: O Gott, der du selbst das Lallen der Kleinen erhörst, erbarme dich unser! Diesem Kindesgebete kann Gott nicht widerstehen. Die Kleine konnte sich vom Altar nicht trennen; den Blick auf das Tabernakel gerichtet, Ausschreibung uoit Stiftsplähen im F. A. für das Schi Wlit Beziehung auf den hierämtlichen Erlaß vom 17. 3uli 1878 Nr. 1451 werden für das kommende Schuljahr 1916/17 zehn neue Stiftsplätze zur Wiederbesetzung ausge-schrieben. betete sie alles, was sie konnte. Es schien, als lasse der menschenfreundliche Heiland dieses Kind seine heilige Gegenwart etwas fühlen. Als das kleine Wesen seine Andacht vollendete, verließ es die Kirche mit einer andächtigen Kniebeugung, die manchem Katholiken ein Beispiel sein könnte. Dieses gottliebende Kind diene euch, liebwerte Kinder, als Vorbild! Zum frommen Angedenken an die heutige heilige Kriegskommunivn werde ich euch ein schönes Büchlein einhändigen, das meine zwölfte Kriegspredigt enthält und mit dem itt unserer Dvmkirche vielverehrten Maria Schutz - Gnadenbilde geschmückt ist. Bewahret das schlichte Büchlein sorgfältig, leset es fleißig und denket öfters nach, was es sagen will, und vollbringet das, was es wirklich sagt. Allen den Festteilnehmern wünsche ich aber mit der österreichischen Vvlkshymne: Was als Glück zuhöchst gepriesen, Ström' auf sie der Himmel aus! Namentlich möge nach dem hochheiligen Willen Gottes das dritte Kriegsjahr, das vorgestern begonnen, von kürzester Dauer sein und uns mit dem Siege den vielersehnten Weltfrieden bringen! Es erwahrheite sich das inhaltsschwere Gebet, das ich soeben in der heiligen Messe, die ich für die Bistumskinder zelebrierte, inbrünstig zum Himmel emporgesendet habe: „O Gott, dessen Vorsehung in ihrer Anordnung sich nicht trügt, wir flehen innig zu dir, entferne alles Schädliche und gewähre uns alles Ersprießliche — durch Jesum Christum unfern Herrn! Amen." In diesem Sinne werde ich jetzt das Allerheiligste aussetzen, vor demselben das ergreifende Friedensgebet mit den Anwesenden gemeinsam verrichten und ihnen dann den sakramentalen Segen erteilen — zu ihrem irdischen und himmlischen Heile. Nach der heiligen Segensspendung erschalle aber aus dem Munde der mit dem Himmelsbrote gestärkten Kinder die vaterländisch so wirkungsvolle Kaiser-Volkshymne, und ihre Absingung reiche bis zum prophetischen Rufe: Heil dem Kaiser! Heil dem Lande! Österreich wird ewig steh'n! Ich sprach's und Gott walt's! Amen. Knaben seminar Marimilianum- Jjifttorimtm jahr 1916/17. Die Aufnahmsbedingungen hat unsere Diözesansynode im Jahre 1910 also zusammengefaßt: „§ 69. Alumni in seminarium non suscipientur, nisi qui legitimo matrimonio in dioecesi Lavantina oriundi, moribus probi, corpore sani, aetate non insto provectiores, studia primae classis c. r. gymnasii cum laude absolverint et sua indole et voluntate spem attulerint, eos ecclesiae Lavantinae sacro ministerio perpetuo se tradituros esse.“ (Act. et Const. Syn. dioeces. anno sacro 1900 institutae et peractae. Marburgi, 1901. Pag. 456). Bei Eröffnung des neuen Knabenseminars in Marburg im Jahre 1878 wurden aber die wesentlichsten Aufnahmsbedingungen also festgesetzt und gelten dieselben auch noch gegenwärtig. Sie lauten: 1. Beruf zum Priesterstande — ausnahmslos — also auch bei jenen, welche die volle Sustentationsgebühr zu zahlen bereit sind; denn das Knabenseminar ist nicht ein Konvikt oder eine einfache Versorgungsanstalt; der Zweck desselben ist ein ganz anderer, nämlich Jünglinge, welche sich dem P r i e -sterstande widmen wollen, für diesen Stand heranzubilden. Es können daher in das Knabenseminar Bewerber auch von beste» Fähigkeiten und musterhafter Gesittung nicht ausgenommen werden, wenn sie keinen Beruf für den geistlichen Stand zeigen, oder wenn ihre Eltern und Angehörigen sie diesem Stande zuzuführen nicht willens oder wenn dieselben gar kirchenfeindlich gesinnt sind. (Vergl. auch: Sklepna beseda o pomenu in namenu dijaškega semenišča Lavantinskega im Buche: Dr. M. Napotnik, Govor do semeniščanov in semeniške zgodovine obris. V Mariboru, 1910. S. 170 bis 185). 2. Tadellose Sitten und ein guter Fortgang in den Studien. 3. Körperliche Gesundheit. 4. Die Bewerber müssen wenigstens schon die 1. Gymnasialklasse mit gutem Fortgange absolviert haben. 5. Rücksichtlich des Alters haben diejenigen den Vorzug, welche nach absolvierter 8. Gymnasialklasse das 21. Lebensjahr noch nicht werden überschritten haben. 6. Jeder Zögling muß mit der notwendigen Kleidung und Leibwäsche versehen sein, sowie in das Seminar zu eigenem Gebrauche zwei Bettdecken, ein Kopfkissen, zwei Paar Leintücher, zwei Stück Handtücher und zwei Stück Servietten mitbringen: auch haben die Eltern, Angehörigen oder sonstigen Wohltäter der Seminarszöglinge die Auslagen für Schul-requisite» zu bestreiten. — Aus den Jnstitntsmitteln wird nebst der vollen Verpflegung der Zöglinge die Reinigung der Wüsche, die Beheizung und Beleuchtung der Lokalitäten, sowie die ärztliche Behandlung der Kranken bestritten werden. 7. Dem Gesuche um die Aufnahme sind beizulegen: Der Taufschein, die Schulzeugnisse der letzten zwei Schul- semester und das Mittellosigkeitszeugnis. Bewerber um einen der oben angeführten Stiftsplätze haben dem Aufnahmsgesuche eine von ihren Eltern oder dem Vormunde oder einem anderen Wohltäter ausgestellte und von zwei Zeugen mitgefertigte Erklärung (Revers — obveznica) beizuschließen, mittelst welcher sich die Eltern resp. der Vormund oder ein Wohltäter verpflichten, die Sustentationsgebühr jährlicher 250 K der Seminarskasse für den Fall zu vergüten, daß der Zögling ans eigener Schuld nicht Priester der Lavanter Diözese wird. Die Gesuche um Aufnahme ins F. B. Knabenseminar sind längstens bis 25. August l. I. bei dem zuständigen F. B. Pfarramte einzureichen. Der Kürze der Zeit wegen können die F. B. Pfarrämter die bei ihnen bis zum obigen Zeitpunkte eingelaufenen Gesuche unmittelbar an das F. B. Ordinariat leiten, sind jedoch strenge verpflichtet, nicht bloß über das sittliche Betragen des Bittstellers wie auch seiner nahen Angehörigen und über die Vermögensverhältnisse derselben gewissenhaft Bericht zu erstatten, sondern auch genau anzugeben, ob sich der Aufnahmsbewerber rücksichtlich seiner Gesundheit und seines Körperbaues nach ihrem Dafürhalten für den hehren Priesterstand eignet. 101. Kleingeldmangel. Das k. k. Steueramt Marburg hat sich zufolge Erlasses der k. k. Finauz-Landes-Direktiou in Graz vom 20. Juli 1916 Zl. 3yj17 1916 an die hochwürdigen r. k. Pfarrämter mit der Bitte gewendet, die dortselbst eingehenden Nikel- und Bronz- münzen gegen Noten wegen sehr großen Kleingeldmangels dorthin abführen zu wollen. Diesem Ersuchen des k. k. Steueramtes vom 28. Juli 1916 Z. 1060 wolle von den hochwürdigen Pfarrämtern nach Möglichkeit entsprochen werden. 102. Regelung der Milch;ufuhr in Städte und Industrieorte. In dieser Angelegenheit hat die hochlöbliche k. k. steier- 2833 W.-M. märkische Statthalterei unterm 28. Juli 1916 Z. 4 1916 anher mitgeteilt, daß die „Dienststelle für Milchversor- gung der Stadt Graz und Umgebung" in Wetzelsdorf bei Graz und die „Dienststelle für Milchversorgung in Bruck a. d. M. am 1. August 1916 mit ihrer Wirksamkeit beginnen- Gleichzeitig wurde angeordnet, daß in den Bereich der „Dienststelle für Milchversorgung der Stadt Graz und Umgebung" auch die politischen Bezirke Dentschlands-b e r g und L e i bnitz einbezogen werden. Durch diese Anordnung werden in unserer Diözese zwei weitere Pfarren teilweise betroffen, nämlich St. Georgen an der Peßniz und St. Oswald im Drauwalde. Hievon werden die bezüglichen F. B. Pfarrämter unter Hinweis auf die h. ä. Weisungen1 mit dem Beifügen in Kenntnis gesetzt, sich die gegenständlichen Anordnungen für die Regelung der Milchzufuhr in Städte und Jndnstrieorte von den zuständigen k. k. Bezirkshauptmannschaften zu erbitten. 1 Kirchliches Verordnungsblatt für die Lavanter Diözese 1916. Rum. VIII. Abs. 91. S. 117 f. 103. Nachforschung nach verschollenen Kriegern im Felde. An der Nummer VIII des Henrigen Kirchlichen Verordnungsblattes wurde die hochwürdige Seelsorgegeistlichkeit angewiesen, die Bevölkerung auch von der Kanzel darauf aufmerksam zu machen, wie um Kriegsgefangene, Kranke und Verwundete, endlich um Vermißte anzufragen ist. Unterm 29. Juli 1916, Prs. Zl. —hat nun das hohe Präsidium der k. k. steiermärkischen Statthalterei ein Schreiben anher gerichtet, in welchem die Weise zur Ermittlung von verschollenen Kriegern im Felde angegeben wird. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: Nach einer Mitteilung der Bundesleitung der „österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze" ist die Kriegsauskunftsstelle des Österreichischen Roten Kreuzes in Wien, I. Stock im Eisenplatz Nr. 3—4 neben ihrer Funktion als Zentral-auskunftsstelle für die öffentliche und privare Kriegsfürsorge auch noch mit der Nachforschung nach verschollenen Kriegern im Felde und der Herausgabe des „Österreichischen Suchblattes zur Ermittlung verschollener Krieger im Felde" betraut worden. An diese Stelle können in Österreich wohnende Parteien sich mündlich oder schriftlich wenden, wenn die ihnen seitens des Landesvereines vom Roten Kreuze in Graz (u. zw. betreffs Kriegsgefangener) ; ferner des Ausknnftsbureans vom Roten Kreuze in Wien, VI. Dreihufeisengasse Nr. 4 (Kriegsschule), oder vom Gemeinsamen Zentralnachweisbureau, Auskunftsstelle für Kriegsgefangene Wien, I. Fischhvf Nr. 3, endlich vom Kriegsgefangenenbüro in Wien, I. Bauernmarkt 21, über den Aufenthalt verwundeter, kranker oder vermißter Militärpersonen, beziehungsweise über österreichisch-ungarische Kriegsgefangene bereits erteilten Auskünfte als nicht zutreffend oder als nicht erschöpfend genug erscheinen. Die Kriegsauskunftsstelle pflegt für die Parteien vollständig kostenlos erschöpfende Nachforschungen, empfiehlt im äußersten Falle die Einrückung einer Ankündigung im österreichischen Suchblatt und verständigt die Parteien von dem Ergebnis der von ihr getroffenen Veranlassungen. Bezüglich des „Österreichischen Suchblattes" wird bemerkt, daß dieses von der genannten Kriegsanskunftsstelle herausgegebene offizielle Organ in den österreichisch-ungarischen Gefangenenlagern in den feindlichen Ländern, ferner in den österreichischen und ungarischen Militärspitülern und Anstalten des Roten Kreuzes unentgeltlich verbreitet sowie an Militär-und Zivilstellen, welche über verschollene Krieger Auskunft geben können, versendet wird und außerdem in öffentlichen Lokalen, wo Militärpersonen verkehren, aufliegt. Die Inserate werden zum Selbstkostenpreise ausgenommen, der vierte Teil des für Anzeigen bestimmten Raumes wird Unbemittelten unentgeltlich überlassen. Die ungarische Soldatensuchliste „Katona-Nyomozó Jegyzék“ wird vom Auskunftsbnreau des Ungarischen Roten Kreuzes in Budapest, Vaczi-utcza 38, heraus-gegeben. Für das Deutsche Reich erscheint im Verlage der k. Hofbuchdruckerei I. S. Preuß, Berlin, 8 14, Dresdenerstraße 43, die „Deutsche Suchliste". Im Sinne dieser Zuschrift wird den F. B. Pfarrämtern aufgetragen, die Bevölkerung in der weitestgehenden Weise mit dieser Auskunstseinrichtung bekannt zu machen und derselben bei ihrer Inanspruchnahme behilflich zu sein. 104. Gedenktafeln für Kriegsgefallene und Kriegsverstorbene. Laut anher gerichteten Schreibens vom 29. Juli 1916 Z. 5763 geht die k. k. Gesellschaft vom Österreichischen Silbernen Kreuze nun daran, die Gedenktafeln für Kriegsgefallene und Kriegsverstorbene mit Inschriften in allen in Österreich-Ungarn üblichen Schriftsprachen zu verbreiten. Der hochwürdige Seelsorgeklerus wird mit Rücksicht auf die im Gegenstände bereits erflossenen hierümtlichen Anordnungen — Kirchl. Verordnungsblatt 1915. Rum. V. Abs. 39 und Num. XVI. Abs. 110 —Jeingelaben, die pietätsvolle und zugleich patriotische Aktion nach Kräften zu fördern, die Gläubigen auf dieselbe aufmerksam zu machen und ihnen bei eventueller Bestellung wirksam an die Hand zu gehen. / 105. Mili darovi za nameravano vojno spominsko cerkev v predmestju Sv. Magdalene v Mariboru.1 II. izkaz prispevkov. Alojzij Cizej iz Braslovč, črnovojnik 10 K ; kn. šk. župnijski urad Sv. Jakob v Slov. gor. 152 K; Spodnja Sv. Kungota 10 K; podružnica Klaverjeve družbe za afrikanske misijone (Ljubljana Pred škofijo št. 8) od treh neimenovanih oseb 15 K; Kornelij Iglič, črnovojniški četo vodja, vojna pisarna v Radoljici 10 K ; veleč. g. dr. Matija Slavič, profesor bogoslovja 100 K ; Franc Sinko, kaplan na Teharjih 50 K; Kapele pri Dobovi 150 K (zbirka v cerkvi 17 K, posamezne osebe : Blaževič Andrej za f padlega sina Janeza in za sina Andreja, ki je izginil 20 K, Sevnik Mihael za svojo hišo 10 K, Stanič Marko za svojo hišo 10 K, Stanič Jože za svojo hišo in sina vojaka 10 K, Krošelj Jožef za svojo hišo 10 K, Vidmar Marija za sina edinca, ki se je v vojski izgubil 10 K, č. g. Karl Presker, župnik, v svoj namen 10 K, Radanovič Mihael za celo rodbino 8 K, Volčanjšek Ma- 1 Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo, 1916. Št. VII. odst. 68. str. 89 — 91. rij a za celo rodbino in brata vojaka 5 K, Cizel Jožefa za svoje pokojne 5 K, Vidmar Janez za celo hišo in sina vojaka 4 K, Požar Franc za f padlega sina 4 K, Ur ek Helena za moža vojaka 3 K, Vodopivc Mihael za 2 sina vojaka 2 K, Fiegelmiiller Marija za celo hišo 2 K, Blaževič Mihael za padlega sina 10 K, neimenovan za svoj namen 10 K); Sv. Rupert nad Laškim 40 K (Rupert in Marija Krajnc 2 K, Adam in Marija Videc 10 K, Treza Gradišnik 2 K, Katra Rezec 1 K, Terezija Rezec 1 K, Mihael Stegenšek 10 K, Marija Pušnik 2 K, Martin Tratnik 1 K, č. g. Jakob Gašparič, župnik 10 K, Katarina Gašparič 1 K) ; mč. g. Jožef Jurčič, bivši nadžupnik in dekan v Vuzenici izročil obveznico III. vojnega posojila Ser. D No. 146.479 po 2000 K s pridržkom obresti do svoje smrti ; kn. šk. župnijski urad Sv. Jedert nad Laškim (kolikor vojakov, toliko kron) 188 K ; kn. šk. župnijski urad Sv. Florijan ob Boču 20 K, Marija Stefančič 5 K; kn. šk. dek. mestni urad v Brežicah 30 K; kn. šk. župnijski urad Dobova 19 K; kn. šk. župnijski urad Zdole 23 K 31 h. Skupaj 2822 K 31 h. 10«. Literatur. Die Generaldirektion der Pädagogischen Stiftung Cas-sianeum in Donauwörth übermittelte anher die beiden Zeitschriften: „Ambrosius“, Monatsschrift für Müttervereinsleiter und Jugendseelsorger, und „Monika“, Zeitschrift für kathol. Mütter und Hausfrauen, Wochenausgabe — Jahrespreis M. 3 40 — und Monatsausgabe für arme Mütter — Jahrespreis M. 1. Die beiden Zeitschriften werden ihrer Vortrefslichkeit wegen dem Interesse des hoch tu. Klerus, besonders der hochw. Vereinspräsides, wärmstens empfohlen. 107. Diihesan-Nachrichten. Übersetzt wurden die Herren Kapläne: Martin Erhatič von St. Anton in W. B. nach St. Benedikten in W. B., Peter Paulič von St. Benedikten in W. B. nach Laak bei Steinbrück, Jakob Ilab usa von Altenmarkt (I.) nach Videm und August Špari von St. Paul bei Pragwald nach St. Magdalena in Marburg (III). Reuangestellt wurden die Herren Presbyter Johann Kotnik als Kaplan zu St. Anton in W. B., Emil Slajé als II. Kaplan zu St. Peter bei Radkersburg und Franz Satler als Kaplan zu St. Paul bei Pragwald. Krankheitshalber beurlaubt wurde Herr Georg Cvetko, Kaplan in Laak bei Sieinbrück. F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 10. August 1916. f Michael, Fürstbischof. St. CyrilluS-Buchdrucktrei, Marburg t