Nr. 131. Pränumel»t>on«pr,i«: Im Compt°,r gan,j. fi. ll. halbj. fi. 5 5N. FUr die Zustlllung w« Hau« halbj, «»lr. Mit bn Post «anzl- st. 15, hnlbj. 7 5«. Mittwoch, 38. Mai. Instrlionsgebilr- Yül Neine Inserat« bi« zu < Zeilen »5 lr., größere per Zeile « lr.; bei «fteren Wiederholungen per Zeile 3 lr. 1879. Amtlicher Theil. yss, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^erhöchsw. Entschließung vom 23. Mai d. I. die "M des Dr. Richard Bazzoni zum Podeste von "lest allergnädigst zu bestätigen geruht. Strcmayr m. p. Taaffe m. i,. Kundmachung. y. ^iit Beziehung auf meine Kundmachung vom ^' d. M.. Z. 1008/Pr.. betreffend die Ausschreibung Mncincr vteuwahlen für das Abgeordnetenhaus des "elchsrathes. wird nachfolgend in Gemäßheit des l^ 25 lf Gesetzes vom 2. April 1873, N. G. Vl. Nr. 4l. "^Wählerliste des großen Grundbesitzes '«'rain mit dem Beisätze kundgemacht, daß Recla-d° ^'" lll'geu dieselbe biuueu 14 Tagen, vom Tage ' "N„dii,achuug gerechnet, bei diesem Landcspräsidium ^'bnugeu sind.' Laibach am 25. Mai 1879. Der k. k. Landespräfidcnt: Franz Ritter v. Kallina w. p. W ä h l e r - L i st e ^^>M Wahlkörper des großen Grundbesitzes im Herzog-thume Krain. !, Ahai!iö, Dr. Carl — Gairau. ^Apfaltrern, Otto Freiherr v. — Kreuz und . Obcrstciu, Münkcndorf, Nenthal. ^ ^pfaltrern, Rndolf Freiherr v. — Grüuhof, weithurn, Oedengraz, Krupp. ?' ^^ms, Ignaz'Gmf v. — Gut Nanu. ' K",^sperg, Carl Wilhelm Fürst v. — Ainöd. ^ojzegg^ Wcixelbnrg, Scisenberg, Gottschce. Pul- ^ Auerspera, Gustav Graf v. — Mokriz. ^ Aucr sverg, Josef Maria Graf v. — Auers- ^rg nut deni incorporierten Gute Nadlischeg, Eunnegg. ^' Varbo-Waxenstein, Josef Emanuel Graf v. ^ Kroifeubach. ^-Barbo-Waxenstein, Valesca Gräfin v., . sleb. Gräfin v. Arko — Nadelstein. 1, ^"'»garten Inlie — Wildenegg. n> .^«"mgartner Emilie — Lack. ^crg, Ludwig Freiherr v. — Nassenfuß, Milhl- Men, Nassenfüß-Sagoriz und Thnru lmter Nas« 1i !"^ch- ^lagay, Ludwig Graf Ursini v. — Weißen- ' ^/rnic Markus — St. Peter-Malthescr-Ordcns-i. ^Ulunu'uda. ^odelli-Fahnenfeld, Anton Freiherr v. 1k a" Thurn uuter Laibach, Veßniz-Gilt. ' ^ondenhove, Heinrich Graf v., Großcapitnlar 7^ D. R.-O.-Commenda in Laibach, landschaft-17 'che Gilt. ^uudenhovc, Maximilian Graf v., Land- Anthur der Valley Oesterreich — Mottling, 1k 3'^-'O- ^"miuenda. ' "ubrzensty, Johann Freiherr v. — Ru-l!j ^chtshuf und Maichau. ' ,Kullenz Bernhard jnn. — Rosencgg-Gilt bei ^s ^«llruz Eduard — Nnßdorf. 3z ^"llsch^in Anna - Adlershofcn. ' ""mprobstei Laib ach — Capitelgilten St. ^n^'lhrlmä und Scharsenberg, dann inehrere in-!). Mum.^ Pfarren. '^lNrureich Norbert Moriz — Ponowitfch ' ^uas, Graham M., Heinrich M. nnd Iacqnes ^ ?'^ Zobelsbcrg. ^ K'chtenau, Adolf Ritter v. - Strngg. ' «V"nzl Viitter v. Vesteneck, Dr. Inlius - L^Ulzl Ritter v. Vcsteneck, Otto — Schncckm- /N^"u, Franz Ritter v. — Gradaz und 3. Mava, Thmnal., Weiniz. ^ zuchs Gilbert - Obcrgö'rtschach. Nli Molf - Pepensfeld. 31. Galle Carl — Frendenthal. 32. Golobii^ Anton — Pfarchof Zirtlach. 33. Greßcl Maria — Treffen 34. Gut mannst H al-Benv cnut ti, Dr. Lndwig Ritter v. — Hottemesch, Weixelsteiu. 35. Heß Antonia — Hranilovit Gilt, Schwerschag' Gut. 30. Hof-Aerar, k. k. — Prcstranck, Lipizza. 37. Ho heu wart, Carl Graf v. — Rauuach. 3«. Homatsch Anton — Tschernembl-Hof. 39. Iuanz Franz — Grundelhof. 40. Iustiz-Aerar — Katzeustein. 41. Kalker Franziska nnd Paul del Negro — ssicsllstein. 42. Klinzer Andreas — Weißeufels. 43. Koäi r Alois — Pfan gilt St. Ruprecht. 44. Koschicr Paula — Wartcnberg. 45. Kosler Johann — Ortcncgg, Freihof. 46. Kosler Johann, Peter, Dr. Josef, dann Obresa Maria -- Leopoldsrnh. 47. Krainischc Industricgesellschaft — Neu. marktl, Iaucrburg zc. 48. Kur alt, Theresia, Eduard, Theodor, Carl und Franz — Smnk. 49. Langer vonPodgoro, Franz Victor Ritter v. — Poganiz. bO. Langer vonPodgoro, Franz Anton Ritter v. — Areitenau, Luegg, Preißegg. 51. Lanthicri, Carl Friedrich Graf v. — Wippach fammt Trillet'scher Gilt uud Graf Strassold'scher Gilt, Slapp. 52. Lazarini, Heinrich Freiherr v. — Flödnig. 53. Lazarini, Jakob Freiherr v. — Iablaniz. 54. Lenk Jakob — Arch, Unter-Radelstein. 55. Lichtcnbcrg, Nina Gräfin v. — Lichtcnbcrg und Podgoriz, Smret. 5N. Lichtenberg, Wilhelminc Gräfin sen., Lich-tenbcrg, Wilhclmine Gräfin jun., Lichten^ bcrg, Carl Graf — Hallcrstcin.Gut. 57. Licchtenberg, Leopold Freiherr v. — Habbach. 53. Löwenfeld Moriz — Ratschach, Scharfen-stein, Scharfenberg. 59. Mach Maria — Slattenegg-Hof. 60. Mnli Ignaz — Podwein. ' 61. Margheri, Albin Graf v.. und M argheri, Iofefine Gräsin, geb. Gräfin Coreth — Wördl. 62. Margheri, Albin Graf v., und Apfaltrern, Silvia Freiin v., geb. Gräfin Margheri — Altenburg. 63. Mauer, Dr. Gustav — Erlachhof, Ruckeustein. 64. Maurer Therese — Riching-Gut. 65. Mayer Josef — Leutenbnrg. 66. Mayer Peter — Ioßek'schc Gilt bei Krainburg. 67. Mayer v. Meluhuf, Franz Freiherr v. — Savcnstcin, Unter» Erkcnstein. 68. Mnhl eisen Marie — Hof Lack bei Manns-bllrg, Dragomcl, Kleinlack-Gnt. 69. Nugent,'Arthur Graf v. — Kostet. 70. Pace, Carl Graf v. — Thnrn bei Gallenstein. 71. Pehani Josef - Obernassenfuß-Gilt, ,M tr^'-Gilt. 72. Pelikan Wilhelm — RothenbüchelGut, Rothcn-büchl-Gilt. 73. Pfcffel Moriz - Gallenfels. 74. Pirn at Lnkas — Tuffstcin-Gilt. 75. Pogaöar, Dr. Johann Chrysostomns — Gör. tschach, Bisthum Laibach oder Pfalz, Waisach-Gilt. 76. Porcia Ferdinand, Fürst v. — Fideicommiß-Herrschaften Senosetsch, Prem. 77. Praschniker Alois — Galwiegg. 78. Probst ei Rudolfswerth — Rndolfswerth, Capitcl-Gilt. 79. Rastern, Johanna Freiin von, geb. Freiin von Apfaltrern — Scheerenbüchel. 80. Rechbach, Barbara Freiiu von, geb. Gräfin Thurn-Valfassina — Krentberg. 81. Reya de Castelletto, Felix Edler von — Moosthal. 82. Noth Anton — Gcrbin. 83. Ruard Victor — Insclwcrth, Probstei zu Vcldes. 84. Rndesch Carl — Feistcnbcrg. 85. Rudesch Carl uud Theodor, Kosler Maria uud Müh leisen Maria — Neifniz. 86. Savinschegg, Dr. Josef Ritter v. — Mottling. 87. Schaf fer Eduard — Weinbüchcl. 88. Schneid Iofef Ritter von Treuenfeld — Stcinbüchel. 89. Schwegrl, Josef Freiherr v. — Grimschiz. 90. Seunig Maria, Ioftf, Eugenie, Amalie, Anna nnd Friedrich — Kisel, Posch- uud Maurische-Gilt, Strobelhof, Tschcple, Plautz'sche Gilt, Wit-tich-Wald-Gilt. 91. Sladovic Ferdinand — Tschernembl, Mött-liuger Bcncficiuul und St. Katharina-Gilt. 92. Smola Anton Vincenz — Staudeu, Rudolfs-wcrther Spitals Gilt. 93. Stare Alois, Frauziska, Michael, Anton, Ferdinand, Felix und Josef — Gerlachstein. 94. Strahl, Eduard Ritter v. — Altenlack. 95. Taufferer, Bcuno Freiherr v. — Weixelbach. 96. Tcrpinz Iofefine — Kaltenbrunn, Brunn, vulgo Studeucc-Gilt. 97. Th'urn-Valsassina, Gustav Graf v. — Rad-nlmnlsdorf uud Wallenburg. 9.^. Tom et Lucie, geb. Schwarz — Kroisenegg. 99. Urban cic Eduard — Höflein. 100. Urbancic Louise — Billichgraz. 101. Urbantschitsch Johann— Thuru unter Neu-bnrg. 102. Valmagini, Julius v. — Rcitcuburg. 103. Vilhar Eugen — Steinberg-Gnt. 104. Vol lmann Anna, verwitwete Kham — Ncnhof. 105. Wasfitsch Raimund — Grailach. 106. Walt her Max — Großdorf. l 07. Windischgrätz, Hngo Fürst zu — Slattenegg, Wagensbcrg, Loitsch, Haasberg, Luegg. 108. Wultenspcrg, Franz Freiherr v. — Selo. 109. Wurzbach-Taunenberg, Carl Freiherrv.— Schwarzenbach, Tannenbcrg, Zirklmhof, Ebensfeld. 110. Wurzbach v. Tauncnbcrg, Dr.Iuliusv.— Landspreis. 111. Zois-Edelstein, Michael Angelo Freiherr v. — Egg bei Kramburg. Nichtamtlicher Theil. Aus Bosnien und der Herzegowina. Aus Kuleu-Wakuf wird mitgetheilt, daß dort am 25. April die Vrrthcilung von Saatfrucht an die repatriierten Flüchtlinge begann. Die Leute waren über die fast unverhoffte' Alimcutatiou herzlich froh und autworteteu auf die Frage, ob sie künftig den Grund-Herren die Tretina abliefern und sich den behördlichen Anordnungen fügen würden: „Was der Kaiser be» stehlt, thun wir gcru, dem Kaiser wollen wir alles gebl'N, er ist gnt nnd gibt viel." — Gleichzeitig bei der Vcrthcilnng unterschrieben die Bauern anch ohne Anstand die Pachtverträge, uud ist nicht ein Fall von Reuiteuz zu verzeichnen. Dieselben tauften viel Samen zum Aubau. Dem Berichte des Bezirtshaufttmannes und Re-patriicrnngstommissärs v. Budisavljevie zufolge beträgt die Anzahl der aus Dalmazicu und Montenegro zu» rückgetehrtcu herze gowinisch en Flüchtliugc circa 38,000 Mann. Für diese wurden von den einzelnen Lokaltommissionen in Saatfrucht beaufprucht (Erdäpfel und Fisolen ungerechnet) für den Bezirk Neve-sinjc 150,000 Ola; Gaeko, ohne die Bevölkerung jenseits der Drina, 34,800 Ola; Bllek, diesseits der Drina, 84,000 Oka, jcnjeits der Drina 63,000 Oka-Trebinje 44,870 Oka. Stolaz 91,250 Oka, zusammen 317,920 Oka, oder rund 400,000 Kilo Die Kommissionen von Nevcfiuje und Gaiku bcansprn-chen ungefähr 20 Ota per Person, Trebinje und Stolaz bleiben bedeutcud darunter, und nur Bilek macht Höhcrc Ansprüche. Nur solcher Samen durfte angekauft werden, welcher im Frühjahre gesäet wirb und schnell re.ft, also Gerste, Roggen. Weizen, Ku-kuruz Hirse, Haide. Erdäpfel'.' Fisolen. Die Anschaffung anderer Frucht - uud Oemuflgattlmgen blecht deu cmzclurn Familien überlassen. Der größte Theil dieser Saatsrucht muhte außerhalb der Herze, gowina bestellt werden, weil im Lande selbst die Preise zu hoch siud und in den Zehentmagazine,, Soinmer-und Winterfrucht gemengt ist. sich also für die Frühjahrsaussaat wenig eignet. Nur circa 50.000 Oka Gerste und 35 000 Oka Kulurnz konnten aus den Zchentvunätheu' von Trebinje, Poschilelj, Ljubuschki u,ld Mostar entnommen werden, meist für Neoesinje, 1036 um die Transportkosten zu ersparen. Gebraucht wurden außerdem 400 Meterzentner Weizen, 3800 Meterzentner Gerste. 2000 Meterzentner Roggen. 1000 Meterzentner Knknrnz, 200 Meterzentner Hirse, 200 Meterzentner Haid?, 400 Meterzentner Erdäpfel, 400 Meterzentner Fisolen im ungefähren Werthe von 70,000 Gulden. Bei der Bctheilung mit Zugvieh, Feld- und Hausgerätheu mußte auf die eigenthümlichen Verhältnisse in den einzelnen Kadiluks Rücksicht genommen werden. Hauptsächlich in Betracht mußten zuerst die Bezirke Nevesinje. Gacko, Bilek uud Ljubinje kommen, weil dieselben stets zu den ärmsten zählten uud der Neve-sinjaner und Ljubinjauer Bezirk während der Insur-rectionsjahre dadurch am meisten litten, daß sie, von den schützenden Dalmatiner und Montenegriner Grenzen weit entfernt, beim Ausbruch des Aufstaudes von der beweglichen Habe fast gar nichts, kaum das nackte Leben retten konnten, während die Distrikte von Tre-biuje und Stolac erst in zweiter Linie zu berücksichtigen kommen. Die Bewohner des Popovopolje brauchten z. B. ihre Wohnstätten gar nicht zu verlassen, konnten ruhig die Felder bebauen ' die Bewohuer anderer Orte aber konnten vom beweglichen Gute mehr oder minder über die Nachbargrenzen bringen. Für die Bezirke Nevesinje, Gaeko und Ljubinje wird in Berücksichtigung der knapp bemessenen Geldmittel je zehn Familien ein zweispänuiger Pflug, in den Bezirken Bilek und Trebinje je 20 Familien ein solcher bewilligt. Derselbe muß von einheimischer Form sein, damit die Holzbestandtheile von den Leuten leicht selbst angefertigt werden können und damit sie damit umzugehen verstehen. Von Hauen, Sicheln, Waldhacken, Handhacken, Handsagen, Schaufelu, großen uud kleinen Bohrern wurde für jede Familie ein Stück bestellt. Sensen genügen in den Gebirgsbezirkcn Bilet und Trebinje je eine für Ml Familien, und zwar eine nennfäustige, während je eine zehnfäustige für eine Familie der übrigen Bezirke bestellt wurde. Eiue Baumsäge ist für 400—500 Köpfe genügend, Krampen kommen in den Bezirken Nevesinje, Gacto und Äilek einer für je zwei Familien, in den Bezirken Trcbinje und Stolac für jede Familie zur Vertheilung. Für Trebinje kaun sogar noch unter dem Ausmaß geblieben werden, weil die dortigen Ansprüche entsprechend dem mindereil Bedarf sehr gering sind. Dagegen ist es nothwendig, die für den Bezirk Bilek normierten Quantitäten entsprechend zu erhöhen, indem das Bataillon Vujovic (die Herze-gowiuaer Flüchtlinge wurden ill Montenegro in Bataillone getheilt) mit 942 Familien, 0375 Personen und 1683 Arbeitsfähigen erst nach Verfassung der Präliminaransprüche zuwuchs. Unerwähnt darf nicht bleiben, daß ein Theil der Bezirke von Nevesinjr, Gacko und Ljubinje wegen des schwereren Bodens der dortigen Ebenen den schweren Pflug (ralo und crl^Io) benöthigen, während die anderen Distrikte nur jenen mit einem Eisenstück (l6M6ö) brauchen. In Summa wurden gebraucht für 5200 Familien mit 33,484 Köpfen 750 Stück Zugvieh, 379 Pflugscharen, 3700 Krampen, 80 Baumsägen, 3700 Sensen, je 5000 Hauen, Schaufeln, Waldhacken, Handhacken, Handsä'gen, Sicheln, große und kleine Bohrer. Das Zugvieh wurde um den Betrag von 09,000 st. erworben, während die Ackergerüthc lc. circa 30,200 fl. ausmachen. Zur Situation im Orient. Die letzten militärischen Nachrichten von der Balkan, Halbinsel constatieren, daß die Räumung Bulgariens von den russischen Truppen sich gänzlich, die Ost-rumeliens größtentheils vollzogen hat. Nur mehr zwei Armeecorps stehen noch auf türkischem Boden bei Philivftopel und im Distrikte von Sofia. Die durch-greifenden EvacuationZmaßregeln, welche unläugst in einem Konstantinopler Telegramm in Aussicht gestellt wurden, silld daher im wesentlichen durchgeführt, uud im großen und ganzen entsprechen die Thatsachen der Versicherung Rußlands, die Occupatioustruppen aus den noch besetzten Gebieten so rasch herauszuziehen, als es dle Umstände wie immer gestatten. Gleichzeitig hat Rußland in ostensibler Weise seine Verwaltung ill Ostrnmelien eingestellt. Auch in Bulgarien wird die Verwaltung vonseite Rußlands nnr mehr im Namen des Fürsten Alexander geführt. Sobald der Prinz von Battcnberg sich in Konstantinopel den Investiturberat des Sultans erwirkt haben wird, wird diese Verwaltung auch <1o t'^0 aufhören, wie sie sich selbst bereits als <1v Mio erloschen bezeichnet. In den bedeut-samsteu uud ergreifendsten Fragen darf daher die Rea-lisicrnng des Berliner Vertrages heute bereits als ?ine gesicherte und zweifellose betrachtet werden. Hiezu bemerkt die Wiener „Moniags-Revue": Für uns hat dieses Ergebnis allerdings nichts Ueberrascheildes. Wir haben es nicht auders erwartet. Die Entwicklung der Ereignisse auf der Balkan-Halbinsel bildet eben seit geruumer Zeit nnr eine einzige Kette von Beschämungen für die pessimistische Opposition. Nicht eine ihrer Voi anssagungeu ist durch diese Entwicklnng bewahrheitet worden. Serbien uud Moute-uegro haben nicht in die Occupation der Herzegowina eingegriffen und die Insurrection daselbst activ unterstützt, iin Gegentheile, Montenegro stand auf Seite Oesterreich-Ungarns, und die Besitzergreifung von Spizza hat sich unter der legalen Intervention der montenegrinischen Behörden vollzogen. Die unaufhaltsame Vereinigung Bulgariens uuo Ostrumeliens hat sich in dem Sinne gelöst, daß, während Aleko Pascha die Verwaltung Ostrumeliens übernimmt und das europäische Statut publiciert, der Priuz von Battenberg die beruhigendsten Versicherungen nicht nur bezüglich der augeublicklichcu Observauz der Berliner Stipula-tionen. sondern auch bezüglich seiuer künftigen Haltung abgegeben hat. Die Allarmrufe, Rußlaud werde feine Truppen nicht zurückziehen, beantwortet das Factum von der nahezu vollendeten Evacuation. Die russisch-türkische Allianz hat sich, kaum publicistisch abgeschlossen, in eine Seifenblase ausgelöst, von der uichts übrig ge-bliebeu ist, als ein herbes Circular der Pforte über die russische Vergewaltigung der muselmanischeu Elemente in Anlgarien und Ostrnmelien. Die Reihe ließe sich mit Grazie fortsetzen, allein sie würde doch immer nur zu dem Eiueu Ergebnisse führen, daß die Opposition iu keinem Punkte, nicht einem einzigen, Recht behalten hat. Bei dieser Sachlage wird man ja wissen, was man davon zu halten hat, wenn jetzt neuerdings das Märchen aufgetischt wird, die günstige Wendung sei einzig und allein der Haltung Englands zuzuschreiben, ein englisch-russisches Uebereiukommen dominiere die Situation, Oesterreich-Ungarn sei wie imlner isoliert geblieben, kaum um seiue Auffasfung befragt worden. An sich hätten wir dagegen nichts einzuwenden, denn jedenfalls steht das Resultat iu erster Linie, und wenn Oesterreich-Ungarn eine gereizte Auscinandersetznng mit Rußlaud erspart geblieben ist uud England sich allen Mühen in dieser Richtung uuterzogen hat, so sollte das doch von jenen nicht mißbilligt werden, welche die Erhaltung des Friedens um jeden Preis auf ihr Vanuer gefchriebeu haben. Aber wir müßten das Gedächtnis fast so vollständig verloren haben, wie die Opposition bei jeder Berufung anf ihre Profezcinu-gen, wenn wir uns nicht erinnerten, daß Graf Schu-waloff seineu Weg nach London über Wieu genommen hat. Ulld damals sollte ja Graf Audrassy den russischeil Forderuugeu nachgegeben, ganz im Sinne des jetzigen „russisch-englischen Uebereinkommens" nachgegeben haben. Wen täuscht man da? Und welchen Zweck können derartige Entstellungen der Wahrheit haben, als den einer hämischen, jeder patriotischen Empfindung baren Kritik um jeden Preis? Daß sich aus dem englisch-russischen Uebereiu-kommeu alsbald die englisch-russische Alliauz entwickeln wird. ist selbstverständlich. Mit Allianzen ist die Opposition immer so rasch als auch gewiß bei der Hand. Ist es nicht die russisch-türkische, so ist cs die russischenglische, die russisch-italienische oder russisch-französische. Die russisch-euglische ist freilich altcu Datums. Zur Zeit der „Globe-Enthüllungen" bildete sie den Triumph der nichtzünftigen Politiker über die Züuftigen. Daß sie weuige Tage darauf gleich nach den ersten Eongrcß^ sitzungen eiu klägliches Ende nahm, hindert nicht, sie bei passender Gelegenheit eine fröhliche Auferstehung feiern zu lassen. Nnn deuten die letzten Parlmncntsertläruu-gen Lord Beaconssields allerdings aus das stritte Gegentheil. Bei aller swatsmännischcn Abwägung seiner Worte hat der englische Premier deu Interessen-Differenzen Englands und Rußlauds im Oriente lebhaften Ausdruck gegebeu. Auch war feine Rede im wesentlichen eine Apologie der Berliner Stipulations, als dereu Vertragstreuester Förderer Graf Audrassy gilt. Allem was wiegcn solche Kleinigkeiten gegenüber deu Versicherungen des Wiener Korrespondenten der „National-Zcitung?" Und in der That entschädigen die politischen Resultate immerhin für diese kleinen und kleinlichen Vexationen. Kein denkender Politiker wird sich übertriebenen Hoffnungen bezüglich der künftigen Gestaltung der Verhältnisse des Orientes hiugebeu. Das europäische Statut wird aus Ostrumelieu keinen Musterstaat schaffett und die freisiuuige Vcrfafsung Bulgarien noch lauge nicht aller geistigeil uud materiellen Segnuugen vorgeschrittener Civilisation theilhaftig machen. Aber relativ geordnete und einigermaßen stabilisierte Zustände werden sich allerdings all die Verwirklichung des Berliner Vertrages kuüpsen. Die schweren Besorgnisse, welche jede Entwicklungsphase der orientalischen Frage hervorrief, werden allmählich von den Gemüthern weichen. Der Pforte wird die Zeit gegönnt sein. auf den Bahnen ihrer Wiedererstarknng fortzuschreiten, und sie wird aus eigeuer Kraft Verhältnisse domiiiiereu können, deren Beherrschung ihr jetzt nnr durch die Hilfe und thätige Sorge Europa's ermöglicht wird. Dem Pariser Vertrage hat man seinerzeit nur wenige Jahre kärglichen Bestandes eingeräumt. Er hat den Frieden des Orientes uahezu 20 Jahre gesichert. Vielleicht wird auch der so lebhaft bestrittene Berliner Vertrag dereinst kein ungüustigeres Schicksal aufzuweiseu haben. Verhandlungen im englischen Parlamente. In der Sitzung des englischen Ob er Hans es vom 20. d. M. lenkte Lord Truro (liberaler Peer) die Aufmerksamkeit des Hauses auf einen Bericht über den Zustand der im Februar nach dem Kap gesandten Infanterierregimenter, und hob hervor, daß W Bericht grelle Mängel in der Armee - Organ'!"" anfdecke. uud Lord Hardinge machte darauf aufmeri^ daß die meisten der nach 'dem südafrikanischen llne«" schauplatz gesandten Soldaten uureife Iünglmae ieu'. Lord Bury. Unterstaatssckretär im Kriegsnnm stemm, räumte ein, daß das gegenwärtige Armeestst^n «' große» Mängelu leide. Die gegenwärtige Negieru»t,, ei indeß nicht verantwortlich' dafür. Das H"r . uicht arm an reifen Soldaten, es besitze eine öv,»" Manu starke Reserve uud eiue Miliz von 20.N Manu. Die Reserve könnte indeß nur in einem gM nationalen Nothfall einberufen werden. Die Negmu, u beabsichtige eine Vorlage einzubringen, welche geM " werde, daß Reservisten freiwillig in das stehende.U eintreten können. Auch werde eine Militärkomml,"' zur Ausarbeitung einer neuen Heeresorganifation hergesetzt werde»'. Der Herzog von Cambridge e"p>n ^ die Limenregimenter durch Freiwillige aus der M > complctt zu machen, denn solange das Slstem . kurze» Dienstzeit bestehe, könne'das Land nttM erwarten, solche erfahrene Trnppen zu besitzen, als unter dem Sistem der langen Dienstzeit hatte, ^n^ dem uoch der Kriegsminister Lord Cranbroot baldige Abhilfe des Uebelstandcs versprochen, "' Lord' Cardwell, der ehemalige Kriegsminister, Hoffnung ausgedrückt: cs werde keiu Versuch ge« werden, das alte Heerwesen, welches vor dem »" krieg bestand, wieder einzuführen, ward der.Gegen? verlassen. . A Iu der Sitzung des Unterhauses vom 22. o. ^' erläuterte der Unter - Staatssekretär Stanhope " Budget für Indien. Derselbe wies namens auf die großen Schwierigkeiten hin. mit welchen . Regierung in den letzten fünf Jahren infolge der o den Wechselkurs herbeigeführten Vcrlnste und "s^ der Hnngersnoth zu kämpfen gehabt habe. Me e » tische Regiernng habe beschlossen, die Vorschläge . indischen Regierung inbetrcff der Circulations'«^ uicht zu geuehmigcn. Wenn die Regiernug allen >), Verpflichtungen mit Ausnahme der Kriegskosten!'"^ komme, so ergebe sich ein Deficit von l^ ^ ^Z Pfund Sterling. Die Regierung beabsichtige, v"! Deficit iu der Hauptsache durch Vermindcnli'g . Ausgaben für öffentliche Bauteu und für ^e 5) ^ vcrwaltnng zu deckeu. Feruer solle eine military Kommission für Indien eingefetzt werden, welche , Aufgabe haben folle, Ersparnisse bei der Armee Y" . zuführen. Schließlich theilte der Unter.StaatsscN^ noch mit. daß die Regierung von der CrmääM ^ iu England eine Anleihe anfzunehmcn. nur ^/M, machen werde, wenn die Nothwendigkeit es eT^n uud daß in diefenl Falle die Anleihe' auf 5 ^ ,^^> Pfund Sterling beschränkt bleiben solle. -^ 3 M-welcher ursprünglich einen Antrag auf sofort'Ne ^c, minderuug der Ausgaben für Indien angekündigt 1,, beantragte uuumehr mit Rücksicht auf die ElW" HB des Unter-Staatssekretärs Stanhope die An"^ einer Tagesordnung, in welcher ausgesprochen ^, daß das Haus mit Besorgnis den Zustand der F'^,,e in Indien sehe und die von der Regierung bes")^^, Reduction der Ausgaben für Indien billige. "7,<,gbe, stone erklärte zunächst, daß er bisher beabsichNgl ^ den Antrag Fawcctt zu unterstützen. Der >" ^Z sprach sich sodann beifällig über die Ausfuhr»" ^ Unter-Staatssekretärs Stanhope alls, beglüMvn',^ denselben zu der in Aussicht gestellten Ver>mn°e , der Ausgaben, durch welche die MeinungsverM ^ heilen der Parteien über die indischen Finauzen ""^ blicklich beseitigt seien, und empfahl fchließllch 6"'^ seinen Alitrag zurückzuziehen. Nachdem Fa^mt agl' Verlangen entsprochen hatte, wurde die DebaMvc^^ Kagesneuigkeiten. — (Olmützer Kardinäle.) Seit de"H^ 1003 bis zum heutigen Tage saßen auf dem b^"' zel Stuhle der Olmützer Erzdiöcesc 01 Bischöfe, °"«^hcc waren <^ Kardinäle, u. zw.: Johann XI. "A ^vo"l 1417 bis zum Jahre 1430, Franz v. DittrlMe' ^ Jahre, 15W bis znm Jahre 1030, Wolfgang V",,d u. Schrottcnbach vom Jahre 1711 bis 1738. "" ^e Julius Graf Trojer vmu Jahre 1745 b's z«" "7?? 1758, Anton Theudur Graf Collorcdo vom ^ ^, bis zum Jahre 1811. Maria Thaddäus Gras ^^^ manusdorff vom Jahre 18l1 bis zum I"^ Iah" Rudolf Iuhaun Erzherzug von Oesterreich ""'^ihc" 181«) bis zum Jahre 1831. Maximiliau Io„,a"b^ — (Tricsts Verkehr mit dem ^» ^ I, Der Binnenhandel Triests hat im Monate "l> ^gc" keine Fortschritte gemacht, im Gegentheile. " '^ic^ den der Monate Februar und März 3""^"^« Die Gcsan.nltbeweg.lna belief sich auf ^4.^ ^' gegen 733,741 Qu. im gleichen Monate des "° IN37 —- ^ ein Minus von 38,834 Qu. ergibt. Dasselbe ver-s ^»t^ftch auf beide Vertehrsfactoren, denn die Einfuhr Anlande betrug 501.870 Qu. gegen 519,458 Qu. " ^pril 1878. war also um 17,588 Qu. geringer als " -Uurjahre. Die Ausfuhr nach den. Zulande bezifferte ? ''"t 1^3.037 Qu.. gegen 214,283 Qu. im April ^. war daher um 21,246 Qu. kleiner als im gleichen '°nate des Vorjahres. Die „Tricster Zeitung" begrün« diesen Rückgang folgendcrweisc: „Die znfälligcil ^hnltnisse. welche in den beiden letzten Jahren einen "Murdentlicheu Warenzug über unseren Platz leiteten, Men ihren Abschluß gefunden; die Donau und das M?^ Meer sind frei, die Transporte gehen zu Lande »ack w ^ "" "^" Punkten, die Verkehrswege haben, .,7 Bosnien nnd der Herzegowina, und nur noch ein ^'ner Theil der Waren hat seinen Stapel in Trieft. n nach gewissen Manipnlationen seinem Bestimmuugs- ^ zugeführt zu werden. Die großen Gctrcidcvorräthe ^'^ sind gelichtet, die Save ist dnrch ein vom un» r Ren Comlnunicationsministcrinm geschaffenes Hin- rnis versperrt, und die Warcnbewcgnng Tricsts zu Lande "yr eine Verminderung, die aber noch lange nicht .Grenze desjenigen bildet, dessen wir uns in tnrzcr hüb ""^ ^'üffilnng der Pontrba-Linic zu gewärtigen .s ^ (Vom Blitze gctüdtct.) Ein äußerst intcr-Micr Fall der Wirkung des Blitzschlages ereignete sich m ^oderscuner Bezirke. Die Taglöhncrin Anna Endisch ,"» Weletschin ging nachmittags, ihr vierjähriges Kind ,M Armen, nach Pladcn, als sie, plötzlich von einem ^'"gen Blitzstrahle getroffen, leblos niederstürzte. Bald tm^ an der Leiche vorübergehende Arbeiter fanden ^ hcftig schreiende Kind in den Armen seiner Mutter, lm,^ im Tode noch so fest hielt, daß es nicht geringe >uye kostete, das Kind ans denselben zu entferne». , ertlvürdigerweise ist das Kind ganz nnvcrschrt gcblic-«II »M s^^lchinen.) In Berlin ist wieder eine Mnweise Erkrankung an Trichinose vorgekommen, und I^m, '" Gnrdc-Füsilicrrcgimcnt. Dort mußten kürzlich ^ Mann, nachdem von den betreffenden Bataillons-. ölen auf Grund der Symptmne Trichinosis constatiert <>^en, „ach deni Garnisonslazareth geschafft werden. . !^ ^illnnschaftcn haben fämmtlich ausgefagt, daß sie Gastes Schweinesteisch von einem in der Nähe der ^erne wohnenden Schlächter geholt und verzehrt haben, z, -^ (Brände in Nuß land.) Aus Petersburg, ^.Nai, wird der „K. Ztg." geschrieben: „Die Nach->H? von größeren Feuersbriinsten aus verschiedenen senden des Reiches mehren sich. Aus der Warschauer Lck? ^'^ "n Feuer gemeldet, welches zieinlichen vor s anrichtete, und auch hier in Petersburg brach "'c>? ^ "littags ein größeres Feuer alls, von dein ^'' ^eil es zuerst in einer Scheune auskam, annehmen h ' ^aß es gelegt worden sei. Aus dem Iunern meldet !ei ^" russifchcn Blättern, das Feuer in Orenburg ""ke durch Brandstiftung, fondern infolge der ganz "^Mvühnlichcn Dürre entstandeil." ^llils^ ^'^ Feuerbcrgc auf Java,) fowol im ^^"' als auch im westlichen Theil der Insel, bcfin-boy^^Nllch den neuesten Berichten aus Singapore in e^. Thätigkeit. Ein breiter Strom glühender Lava !i>dli s ^ derwiistend auö dem Krater von Smcrii znr ^lm ^ Allste, meilenweit die Nächte mit seiner rothen ^» ^^llcnd. Die Gcdchbcrge speien gewaltige Mcn-^üsf> ^ "'^' welche das ganze umliegende Land ^ fokales. ^3e Wys^ über Haupt- oder Großgemeinden. II. ^hin " bezeichnet Großgemeinden als lebens^ ^u>i!>/^' ^'lche, ihren Verpflichtnugen leichter nach-^>tm n "" ^""be stud, theils weil sich in einem M^ ""kreise ^cr zu dem Geschäfte eines Gemcinde-^er ^ ^alifieierte Perfönlichkeiten finden, und weil ^ebvt ^gemeinde auch ausgiebige materielle Mittel ^,,^ When, ^lnch dieses anscheinend schlagendste ^ .'i.l'"^chcs von der anderen Seite angeführt X/'Mncht nicht den wirklichen Thatsachen. Ueber« d Schäfte" "^' ^!^ be,n Gemeindevorsteher obliegenden !^ ihn/ ^.^ wir werden sehen, daß die wenigsten Mssen l' die nieisten aber uon den einzelnen Aus-^n Ortfchafteu thatsächlich verrichtet werden. ^ Ein Gemeinde - Eigenthum besitzt eine derart zusammengestöppelte Hauptgemcinde als solche nicht, daher auch keines zu verwalten ist. Jenes der einzelnen Untergemeinden entzieht sich aber fchon gesetzlich derBcwirthfchaftnng vonfeite derHanptgcmeinden, weil dafür besondere Ortschafts-Vermögensverwaltungen bestehen. Die Erhaltung der öffentlichen St'raßen ist von altershcr nach Ortschaften geregelt und wird daher uur von ihnen besorgt. Die Militär-Einquartierung und die Vorspannssache wird von den allerorts für größere Umkreise von der Aezirksbehörde eigens hiezu bestellten Marschstations^Kommissären unter die einzelnen Ortschaften vertheilt, und im Innern derselben geschieht die individuelle Ausführung von den Ortsausschüssen ohne jede Ingerenz des Geinnudevorstehers. Das Armeuwesen, das Heimatsrecht und die damit in Verbindung stehende Ertheilung der Ehemeld-zettel wird, wie später des näheren auseinandergesetzt werden wird, schon ganz besonders als ein Reservat der alten Gemeinde betrachtet und gchandhabt. Was endlich die Ausübung der Lotalpolizei anbelangt, so ist der Gemeindevorsteher am allerwenigsten in der Lage, solche in zwanzig Ortschaften gleichzeitig mit Erfolg zu haudhaben, dieWirths- uud Einkehrhäuser zu beaufsichtigen, das Paß- uud Mcl-dnngsweseu, die Feld , Lebensmittel- uud Marktpolizei zu besorgen, die Beobachtung der Vorkehrungen für die Gesundheit der Menschen und Thiere bei Epide^ mien und Viehseuchen zu überwachen, das Gesinde, die Arbeiter nnd die unter Polizei-Anfsicht Stehenden in Evidenz zu halten. Auch diese Functionen werden daher uur von den Ortsausschüssen ausgeübt, wie es denn auch nicht anders möglich ist. Wenn aber alle nnn erwähnten Geschäfte, welche beinahe den ganzen gemeindeämtlichen Wirkungskreis ausmachen, thatsächlich von den eiuzelneu Uutergemein-den verrichtet werden, so ist nicht abzusehen, warum nmu sie uicht gleich als feldständig erklären und auch formell dazu ermächtigcu sollte? Das Abhäugigkeils-Verhältnis zu einem oft weit eutfernten, mit den Lokal« Verhältnissen nicht vertraute» Gemeindevorsteher und der Abgang des Vollstreckungsrechtes lahmt jedes frische Eiugreifeu uud schwächt oder vereitelt sogar deu Erfolg. Vefonders Polizeiliche Vortehruugeu gestatten am allerwenigsten die weitwcndigen Umzüge uud Auffchübc, die mit der Erwirkuug des gemciudeämtlichen Place-tums verbuudcn sind. Thatsächlich geschieht mm dies allerdiugs nicht in der Regel. Die Ortsvorsteher stehen, sowie e2 das natürliche Bedürfnis erfordert, so ziemlich auf eigenen Füßen, nennen sich Gemeindevorsteher (öuMni) und we» den als fulche auch allgemein betrachtet, aber alle ihve Handlungen, so cutsprechend sie auch sein mögen, sind deswegen illegal nnd muffen, wenn sie znr amtlichen Kenntnis kommen, als solche bezeichnet uud be-hobcu werden. Die Folge davon ist, daß jeder Orts-nusschnß,.dem einmal seine Thätigkeit auf diese Weise von der Behörde desavouiert wurde, für die Zukunft lahmgelegt ist nnd sich fernhält, wodurch eiu förmliches Moratorium des öffentlichen Rechtes in dem Orte eintritt. Nicht eine gewisse soeiale Stellung oder eine höhere intellcctuelle Bildung, sondern ein ehrenhafter Charakter, ein guter Wille nnd ein natürlicher Verstand sind die beste Qnalifieation für einen Gemeindevorsteher. Solche Männer finden sich aber in jeder kleinen Gemeinde, nnd mau brancht sie uicht meilenweit im Umkreise hcmmznsnchen. Geht es in einer Gemeinde schlecht, so sind in den seltensten fällen Unfähigkeit des Gemeindevorstehers, fondern immer nur Unb'eflisfenheit uud Indolenz. Mangel an Willen uud oft auch absichtliche Unthätigkeit daran schuld. Die Behauptung, dasz Großgemeinden billiger sind, ist schon ganz nnd gar nicht wahr. Wie eben nachgewiesen wurde, werden die meisten Geschäfte des Gemeindevorstehers von den Ausschüsseu und Ortschafts-Vermögensveuualteru verrichtet. Diese müssen für ihre Mühen und Wege ebenfo gezahlt werden, ihre Iahresvechnnngen sind oft nicht unbeträchtlich, sie wmden aber deswegen nicht viel größer sein, wenn der Rechnnngslcger zugleich auch der Gemeiude-vorsteher wm'e. Die 10(10 bis 1500 Guldeu, welche beiläufig eiue Hauptgemeinde jährlich in Anspruch uimmt und deren Einbringung der Gemeinde bei den vielen anderen Giebigkeiteu hart zn stehen kommt, sind daher die Uebcrgebühr, welche große Gemeinden ver-nrsachen, nicht aber das soviel gerühmte Ersparnis hiebei; und wofür wird diese Uebergebühv gezahlt?! für eine Arbeitsleistung, die nicht der Bevölkerung zu-gnte kommt, nicht für reelle Gemeiudegeschäfte/ sondern nur nm den Bestand des Hanptgemeindeamtes zn ermöglichen, nämlich für die Eintreibung nnd Verrechnung der zur Bezahlung des Gemeindeschreibeis nnd Dieners uud für die Kanzlei-Anslagen nothwendigen Auflagen. Darcmf beschränkt sich nämlich in der Regel die Thätigkeit der Großgemeindeämter nnd dehnt sich nicht einmal so weit ans, daß sie ncvstbei auch die Einbringung der in den einzelnen Ortschaften unausweichliche» Auslagen fnr Hutwcide- uud Waldsteuer, für Feld- uud Forsthüter, Gemeindehirten und andere Lokalbedürfnisfc besorge» würde; die Auftheilung und Einbringuug diefer Abgaben wird den Ausfchüffeu in den Ortfchaften überlassen, die es durch Anwendung von Pfändung, Transferierung und andere Execu, onsschritte auch incompetenterweise, und fthr oft sogar ohne jede Controlle thun. Andererseits ist es aber auch dem Hauptgemeindeamte ' icht übel zu uehmeu, wenn es sich der Perception aller dieser vielseitigen Umlagen zu erwehren sucht, deuu wohin würde es kommen, wenn es alle die verschiedenen Giebigleiten in den etwa 20 Ortschaften der Gemeinde eintreiben und hierüber ordnungsmäßig Buch führen wollte, müßte es sich in diesem Falle doch als ein förmliches Steueramt einrichten und organisieren! _______ — (Militär- Personalveränderungen.) Der Hauptmannauditor zweiter Klasse Friedrich Po-gatschnigg des Garnisonsgcrichtes in Esfcgg wurde zur k. t. Kriegsmarine übersetzt. — Der mit Wartegebühr beurlaubte Hauptmann erster Klasse Leopold Ritter von Zollerndorf des 9. Iägcrbataillons wurde als invalid unter Vormerkung für Lokaldienste mit 1. Juni d. I. in den Ruhestand versetzt. — (Der P atri otisch e H i lfsverein in Krain und feine Aufgabe.) Um ein einiges und erfolgreiches Wirten der zahlreichen in Oesterreich be» stehenden Hilfsvcrcine für verwundete oder erkrankte Krieger für den Fall des Bedarfes zu ermöglichen, hat man den Bcfchluß g> saßt, die sämmtlichen schon bestehenden oder im Entstehen begriffenen derartigen Vereine in der Art zu organisieren, daß dieselben zwar als selbständige Vereine ihr Vermögen verwalten, bei Ver« thcilung der Gaben in andere Provinzen sich aber den Weisungen der in Wien bestehenden Ecntralleitung unterordnen. Letztcrc, unter dem Vorsitze eines aus den Mitgliedern desselben gewählten Obmannes, welcher die Bestätigung als solcher von Sr. Majestät dem Kaiser erhält, bildet sich aus den Delegierten der sämmtlichen patriotischen Hilfsvcrcine, und werden demselben noch die weiteren Aeiräthc vom Kriegs- und Landcsverthcidigungs-Mini-stcrium sowic von der obersten Sanitätsleitnng beigegeben. Die Ecntrallcitung als das Organ, welches durch diese seine Organisiernng mit der Kriegs- und Sanitäts-Verwaltung in unmittelbarer Vcrbindnng steht, bestimmt dann auch, nach welchen Orten, in welcher Anzahl und in welchen Gegenständen die Hilfeleistung der Provinzial-vercinc, wenn solche nach auswärts zu wirken aufgefordert werden follten, zu geschehen habe, und zwar aus dem Grunde, damit die Gaben gleichmäßig vertheilt und nicht eine Truppe oder ein Spital mit zu vielen, dagegen eine andere Abtheilung mit zu wenigen Spenden bedacht werde. Auch das im Wohlthun stets in erster Linie stehende Laib ach ist eben begriffen, eii^en patriotischen Herren-Hilfsvcrein für verwundete und kranke Krieger ins Leben zu rufeu und sich der obgenannten Centralleitung in Wien zu unterstellen, allein es dürfte nicht genügend sein, daß eine Anzahl edelgesinnter Männer zusammentrete und, wie es bei Vereinen gewöhnlich üblich ist, die bestimmten Jahresbeiträge leiste, für den Fall dc» Bedarfes felbst Sammlungen einleite und die erzielten Einnahmen durch die aus den Mitgliedern gewählte Vcrcinsleitung nach deren Beschlüssen oder erganaenen Weisungen der Centrallcitung in Wien vertheile und darüber Rechnung lege, die Aufgabe eines derartigen Vereins, wenn er seinem Zwecke entsprechen soll. ist eine viel ausgedehntere, und es wäre sehr zu empfehlen, bei der Constituierung dieses Provinzialvereins die Mitglieder in zwei Kategorien zu theilen, und zwar in beitragende nnd thätig mitwirkende. Aufgabe der bei» tragenden Mitglieder wäre es, einen Fund zu gründen welcher für den Fall des Bedarfes seinen Nestimmungen zugeführt werde; - Aufgabe der thätig mitwirkenden Mltglicdcr (welche leine Verpflichtung zu einer finanziellen Beitragsleistung hätten) wäre es dagegen für den Fall. als Laibachs Spitäler mit verwundeten oder kranken Kriegern belegt werden follten. die Krankenpflege zu übernehmen. " „., 6s würde sich demzufolge empfehlen, möglichst viele thatig wirkende Mltglicdcr in diefe Vercine aufzunehmen und dlefclben in Abtheilungen zu ordnen, und zwar u) ln Me. welche die Labung und Stärkung der an tommcndcn odcr Laibach durchpassierenden Verwundeten und Kranken besorgen; d) in jene. welche den Tran5. Port derselben vom Ankunftsorte bis in das bestimmte Spital besorgen; c) m jene. welche die Verwundeten nn 1 Kranken m en Spitälern besuchen und d?eselb n m.t den von den behandelnden Aerzten erlaubten Labe-und Stärkungsmitteln :e. betheilen, (Die dritte Abthei-lnng könnte auch aus deu Mitgliedern der ersten und zwelten Abtheilung gebildet werden.) Jede dieser M-the.lnngen hätte sich einen Obmann zu bestimme,., welcher se.nc Weisungen von der Vcreiusleitung erhält, für deren genaue Ausführung Sorge trägt und der iüereins-lc'tung über den Vollzug Mclduilg erstattet. Ist auch ein solcher geordneter Verein scheinbar schwer herzustellen, so gehört seine Organisierung doch nicht zu dem Unmöglichen, und es werden sich gewiß viele edle Männer finden, welche einsehen, daß nur durch strenge Ordnung das schöne Ziel, welches sie sich vorgesteckt, zu erreichen ist. Laibach zählt der Patrioten genug, Ausgabe des IN38 Gründnngscomites ist es, sie heranzuziehen und zu erhalten. — aber zügern möge man nicht mit der Errichtung eines patriotischen Werkes, damit dasselbe im Falle des Bedarfes nach allen Seiten ausgerüstet dastehe. — (Gefälschter Wein,) Einem Weinhändler aus Müttling wurden verflossenen Samstag 12 Eimer Wcm beanständet. D^r Wein winde durch den Stadt-physiter Nr. Kouatsch und den Gerichtschemiker Professor Knappltsch untersucht und als gesundheitsschädlich erkannt. Sämmtliche l,2 Eimer wurden consiscicrt und iu den Gluberschen Kanal geschüttet. — (Diebstahl,) Der Kramerin in der Laube des dem hiesigen Buchbinder Hern! H. Nicman gehörigen Hauses wurde gestern mittags ein Geldbetrag von mehr als 100 fl. gestohlen. — (Unbestellbare Briefvostsenduugen.) Beim Laibacher Stadtuostamte erliegen nachstehende, unabsenobare sowie wegen nicht crfolgter Bestellung vom Bestimmungsorte retourgelaugte Briefpostsendungen: I. Un absendbare Korrespondenzkarten: a) wegen mangelnder Adresse: Franz Ujlaky an Freund: Erkrankung seines Kameraden; E. an Freundin: bezüglich der nach St. Gotthard überschickten Photographie; d) wrgen ungenügender Adresse: an Ferdinanda dell Negro in ?. II. Retour gelangte Briefpostsendungen: a) Korrespondenzkarten an: Constantin Airrovic in Marburg, Josef Tornbacher in Fimne, Leonore Müller in Trieft, Katharina Wißjat in Arch; d) Briefe an: Josef Balent in Szigetvar (?), Josef Kobal in Dutovlje, Maria Zupic in Semitfch, Luigi di Franceschi in Senica, Carl Hofer m Antwerpen, Leopold Bregovic in Wien, Fanny Ko-renöic in Trieft, Maria Iagorc in Gutenfeld, Josef Gebze in Laibach, Michael Nosan in Ncifniz, Lukas Ienko in Kottori, Johann Kepec in Laibach, Mathias Rupar in Laibach, Franz Weber in Kleinmüuchcn, Helena Verko in Iofcfsthal, Johann Gufel in Dervent, Katharina Narobe in Neugasse Nr. 37 (?), Agnes Gril in Grohlaschiz. Anna Peile, Franz Kupic und Franz Travnit in Treffen, Peter Zontar in Lukowiz, Josef Götzel in Agram, Mathias Melihar in Budua, Mikorich in Nazderto, I, G. Schwarz in Wien, Maria Zupan in Neumarktl, Albin Perfta, Franz Gostincar und Goldschmidt in Wicn, Heinrich Hofmann in Salzburg, Iofcf Valencic in Obrov (?), Andreas Gerlica in Berdouica, Anton Sparovic in Brod, Eugen Kumicic in Bersec, Anna Grahlovic in Kreßniz, Rudolf Iakhcl in Natschach, Anton Franko in Arch, Georg Smolej in Stolac, Josef Bonac in Arch, Johann Mahar in Stein, Maria Sotlar in Heiligenkreuz, Ursula Bruder in Trieft, Otajnar und Gregor Svete in Warasdin. — Die Aufgeber wollen über diese Sendungen verfügen, — (Tfchernutscher Jagd.) Am 7. Juni um 10 Uhr vormittags wird bei der Laibacher Bezirkshauptmannschaft die Verpachtung des Iagdrechtes in der Gemeinde Tschernutsch vorgenommen. — (Kein Agiozuschlag,) Auch vom l. Juni d. I. an wird bis auf weiteres ein Agiozuschlag für die in Silber ausgedrückten Gebühren vonseitc der Eisenbahnen nicht eingehoben. Hiednrch wird jedoch auch wie bisher die im Zivilverlehre bestehende theilweisc Erhebung eines löperzent. Agiozuschlages im Personen-, Gepäck- und Eilgutverkchre der k. k. priv. Südbahngesellschaft nicht berührt. — (Wiener Festzug.) Um das große Schau« spiel, welches der Wiener Festzug als würdiger Schluß der kaiserlichen Hochzeitsfeierlichkelten darbot, auch der Zukunft im Bilde zu erhalten, veranstaltet die Buchhandlung von Moritz Perles in Wicn die Ausgabe eines künstlerisch ausgeführten Albums, das in 40 Blättern alle Gruppen des imposanten Zuges, nach der Natur und möglichst porträtgetrcu gemalt, darstellen wird. Die Ausführung dieses künstlerischen Unternehmens hat der Maler E. Stadlin übernommen, der bekanntlich auf Makarts Wunsch und unter dessen Leitung mit der stilgerechten Ausschmückung sämmtlicher Festzugskostüme betraut war und daher die geeignetste Persönlichkeit hiezu sein dürfte. Das Album, auf welches die hiesige Buchhandlung von Ignaz v. Kleinmayr und Fcdor Bambcrg Bestellungen übernimmt, erscheint in 10 Lieferungen zu je 4 chromolithographicrten Blättern und verspricht eine Zierde jedes Salontisches zu werden. Jedes Bilo wird circa 16 cm. hoch und 50 cm. breit sein. Die einzelne Lieferung kostet 3 fl., doch werden schon jetzt Subjcriptionen auf das ganze, im Spätherbste d. I. vollendet vorliegende Album zum ermäßigten Preife von 25 fl. angenommen. Neueste Post. Orig inal-Telessramnie der „Laib. Zeitung." Berlin, 27. Mai. Die Tabakkommission setzte den Tabakzoll mit 60 Mark für ausländischen und mit 25 Mark für inländischen Tabak per 100 Kilo fest. Der Reichstag nahm den ersten Paragraphen des Sperrgesetzes in der Fassung Windhorsts an, wurnach die Zölle für Roheisen, Material«, Spezerei- mid Genußwnren sowie Petroleum vorläufig in der bei der zweiten Lesnng des Tarifgefrtzcs und Tabakgesetzes genehmigten Höhe erhoben werden können, nud genehmigte den Nest des Sperrgesctzes nach den Kom-missionsanträgen. — Die ,,'Nordd. Allg. Ztg." vernimmt, Bismarck habe das gestrige Diner beim Kaiser benutzt, um von diesem einen mehrmonatlichen Urlaub zu erbitten. Versailles, 27. Mai. Clemenceau (Nadicaler) beantragt die provisorische Freilassung Blanqui's, damit er vor der Kaminer seine Wahl vertheidige. Die verlangte Dringlichkeit wurde verwoifcn. Petersburg, 27. Mai. Das „Journal de St. Petersburg" enthält Ausführliches über die Besprechungen des Kaisers Alexander mit dem Fürsten Batten-berg in Livadia. Der Fürst erklärte, er werde dcn europäischen Höfen die gcnane Einhaltung des Berliner Vertrages versprechen und auf dic Vorbedingungen dcr Ruhe im Orient hinweisen. Dahin gehören die aufrichtige Anwendung der ostrnmcllschcn Verfassung, der Aufschub des Einzuges der Türken, die Erledigung der Balkan - Grenzfiage, die Organisation Macrdoniens ähnlich Kreta's, die Grenzregulicrung Bulgariens bezüglich dcr Dobrnoscha, die Regelnng dcr Donan-schiffahrt und die Frage der Festungsschleifung. Der Zar hat das vollste Vertrauen zum Prinzen. Graz, 26. Mai. Die Abhaltung des steierischen Parteitages ist für den 8. Juni in Aussicht genommen. Baden, 26. Mai, mittags. (Presse.)' Die Äcs-scruug im Befinden Dr. Giskra's hält an, und es scheint die Gefahr bereits vorüber zu sein. Innsbruck, 26. Mai. (Presse.) Der bisherige Reichsrathsabgeordnete Dr. Blaas erklärt in den heutigen Blättern, unter keiner Bedingung ein Mandat mehr anzunehmen. Baron Sternbach tritt ebenfalls zurück. An seiner Stelle wird der Klerikale Dr. von Riccabona kandidieren. Feldkirch, 26. Mai. (Presse.) Dr. Bernhard Florenconrt, Weltgeistlicher nud Redacteur des klerikalen „Vorarlberger Voltsblattcs", wnrde aus Oesterreich ausgewiesen. Berlin, 26. Mai. Der Kaiser ernannte bei der gestrigen Hoflafel dcn Fürsten von Bulgarien znm Major k 1:l «uiw des Gardes du Corps - Regiments. Paris, 26. Mai. Heute fand die feierliche Er-thcilung der Kardinal-Barette an die jüngst ernannten Kardinäle durch den Präsidenten der Republik, Grcvy, statt. Auf die Ansprache der Kardinäle erwiderte Grcuy, daß der Schutz der verfassungsmäßigen Behörde den Rechten der Kirche nie fehlen' werde - dieselben laufen keinerlei Gefahr nnd seien durch die Gesetze beschützt. Wenn die Negierung auch nicht die Rechte der Kirche über die Rechte des Staates setzt, so ist sie doch uon lebhafter Sorgfalt für den Schutz aller beseelt. Paris, 25. Mai. Die Zeugen Goblets "d Cassagnacs entschieden sich in einer nachmittags M gehabten Besprechung dahin, daß kein Anlaß zu emc> Duell vorliege, und unterzeichneten ein y.,otolou, welchem dieses Resnltat constatiert wird. .,. London, 26. Mai. Im Unterhause kunW Northcote an. daß angesichts der Verhällx'sse m VU" afrita, da die Vertheilung der Zivil- »nd M'"" gewalt dafelbst unter vier Personen den Anfordeumg nicht entspreche, beschlossen wurde, Wolseley nnt " höchsten Zivil- und Militärbefehl in Natal, ^a, vaal und den Eingebornengebieten nördlich und o> der den jetzigen Kriegsschauplatz bildenden K0l0l>'^ zu betrauen. — Im Öbcrhause zeigt Viscount ^ brook an, Cavagnari habe telegrafisch gemeldet, onv heute den Vertrag mit Iaknb Kahn unterzeichnet Y" ' Petersburg, 20. Mai. Hier eingegangenen " richten aus Charkow znfolge sind die Ernte-AusM" in Sndrnßland vortrefflich. Telegrafischer Wechselkurs vom 27. Mai. Oolb' Papier - Rente 68 40. — Silber - Ncntc 70 80. ^- ",^„ Neiltc 80 85. 1800er Staats.Aulchen 126 2b. — V"'"'« el 848. — Kredit» Actieu 266 60. — London 117 05. -- "^, —. K. t. Münz-Dukaten 5 5,0, — 20' Franlen "» 9-33°/,». - 100-Äeichsmart 57 55. Wien, 27. Mai, 2'/, Uhr nachmittags. (SchliM^ ilrcditactiru 266 50. 1860er Lose 120 25. I864cr Lo»t ^.,., österreichische Ncntc in Papier «8 40. Staatsbal,» ^ ' ^ Nordbahu 229 25. 20-Frantcnstücke 9 33'/.. uugar. K"°'^l 25.".- . österreichische ssrancobaul—'—, üstcrrcichischc,"»u. 128.".0. Lombarden »2 25, Unioubanf 85 30, iil>n>dac»c" "' türlischr Lose 22 75. Commuual'Auleheii 117-50. EM>"" Woloreiite 80'8b. ungarische («uldrrute 9510. Nlchig-^^^ Anstskommene Fremde. Am 27. Mai. . ^ Hotel Ttadt Wicn. Schmctlcs, Fchucr, SottelsckM, >W z,,, Kaiser. Ksm, Wicn, — Ämalia Acrbii, t. l. P°!l'"'w' Äabcnfcld. - Scncar, Gottschcc. — Autonic Pla»',n^H^ vate, Cilli. — Mayer, Iägerndurs. - Varlha, NM^ Woratschcl, Reis,, Schöuliude. ,,. .,« ^ Hotel Elefant. Lelii uud Hermann, Kaufleute. M»"^^' Kellner, Assecurauziuspcltor; lliidic. Ksm., und Schult'HM, kaut. Wien. - Graf Lichtcubcrg. llntcrkrain. -- "' ^ " Prag. Hotel Europa. Nusa, Holzhändlcr, Trieft. ^h^ Vaierischcr Hof. Vaizer samutt Tochter, Sagor- -" Privatier, Trieft. — Miinzderg, Graz, s,D<, Kaiser von Oesterreich. Ncliitsch, Commis, Laibach. ^ ^ Nronnu. ., Goltschcc. — Stranzl, Mlisiler, Hainersdorf. -" ^cett', Privatier, Trieft. — Zdarzil, Musilcr, Olmich. ^ Musiker, St. Michael. Verstorbene. ^d. Den 20. Mai. Katharina Sukovc, ssewesene 62 I., Franziskancrgasse Nr. «, Gcbärmuttcrtrcbs. « Olt" Den 27. Mai. Josef Kopinick, Schneider, ^ Kthe", fantcngasse Nr. 5, allgemeine Wassersucht. — Lorenz ^,gc"' pcusiouicrtcr Straßcneinräumer, lttcitschulplah Nr. b, cmphyscm. Im Zivil spitalc: Ml- Dcn 27. M a i. Michael Pouhcc, Arbeiter, btt ^>' Vergiftung. ^^^^»^ Meteorologist^ Z u W tt - ^j K 7U.M„, 72893 4-143^ windstill Neb//„ 0'^ 27. 2 .. N. 72« 69 ^-17 3 SW. schwach bcw^ 9 ., Ab. 729 8!) >12 2 NW. schwach bcwöl" ^ ^ Morqcils Nebel, dann heiter, schwül, gegen ^ A»^ luittcrwoltcu, ferner Donner; nachmittags »vechielll « B" lllug. Das Tagesmittel der Wärme -j- 146', um ^^^ dem Normals_____________________________,^^-^^T^ Verantwortlicher Redacteur: O t t o m a rNaM^^ <)l)^s(lll)(l'l(!)^. Wien, 26. Mai. li Uhr.) Die Speculation verhielt sich ziemlich reserviert, doch konnten sich die Kurse ohne Schwierigkeit behaupten. Gelb Wale Papierrente........6840 6850 Silberrente........70 60 70 70 Goldrente.........8085 8090 Lose. 1854........117 — 117 50 » I860........125 75 12325 . 1860 (zu 100 fl.). . . 129 - 129 50 » 1864........160 50 161 - Una- Prämien.«,,!.....105 75 106 25 Kredit-L..........17175 17225 Mudolss.L.........1650 17... Prämienonl. der Ttadt Wien 116 75 117 -Donllli'Nenulierungs.Lose . . 10925 109 75 Domänen < Pfandbriefe . . . 14375 14425 Oesterr. Schaßscheine 1881 rück« zahlbar . . . . ... . . 101-. iai>50 Oestcrr. Schatzscheine 1882 rück. zahlbar.........100" 100 50 Ungarische Goldrente .... 9515 9525 Unqarische Eisenbahn-Anleihe . 11125 111 75 Ungarische Eisenbahn-Anleihe. «iumulativstücke.....- Ni— 1N50 Ungarische Schatzanw. vom I. 1874..........1192o 11950 Unleyen der Stadtgcmeinde Wien iu Ä. «. ..... 9960 9990 «eld Wa« Urnndentlaftungbvbligatiouen. «öhmeu.........102— 103 — Niederösterreich......10450 —- - Galizicu.........90'— 9050 Tiebeubüracu.......8150 82 Temcser Banal......8225 8275 Ungarn..........85-50 86 - Actlen »»on Vanlen. Velb War? Äuglo-österr. Äaul..... 126— !26'25 Kreditanstalt ....... 266 50 266 75 Dcpositenbaus....... 175 - 177'- K^cditauslalt, uü^ar..... 254 254'25 Oestcrrcichisch - uugarische Bank 844 845 Uilioubant ........ 8450 84 75 Vcrlchrsbanl....... 118 25 118 50 Wiener Bankverein..... 128 75 129'- «lctien von Transport-Unternch »nuunen. Geld Ware Alfülo.Vahu .......140-50 141 — Donau.Dampsschiff,'Ocjcllschllst 571 572 -Hlisabeth-Westbahil.....18150 18250 Gelb Ware Ferdinands. Nordbahu . . 2282-2287 — Franz.Ioseph.Uahu . . . . 150— 150-50 Galizischc Karl. Ludwig. Nahn 242 75 243 -Kaschau.Oderberger Bahn . . 117— 117 50 Lemberg-Czernowitzer Bahu . 139 25 1N9 75 Lloyd < Gesellschaft.....576— 577-- Oesterr. Nordwestbahu . . . 136 - 136 75 Nudulss'Bahn.......135 25 135 50 Staatsbahn........272 50 273 - Tndbahn.........!)4 i)s) <),", , . Thcisz.Vahn........207 50 208 50 Ungar.'galiz. Verbindungsbahn 107 75 108 25 Ungarische Nordostbahn . . . 130 75 13125 Wiener Tramway-Gesellschaft 192 50 193— Pfandbriefe. Allg.öst.Bodentrcoitaust.(i.Gd.) N5 - 115 50 « „ .. si,Ä,>.V.) 99- 99 25 Ocsterrcichisch - ungarische Ban! 101 10 10120 Ung. Vodentredit-Iust. (V..V.) 98 50 98 75 Prioritats Obligationen. Elisadeth'B. 1. Em.....95 70 96 — Ferd.'Nordb. in Silber . . . 104'— 104 50 Franz-Joseph. Vahn ... 9350 9375 Gal. Karl.Ludwig.V,. 1- Em. 103'^ ^5 Ocslcrr. Nordwest-Bahn - - " Ig ^'.g Sicbcubürgcr Bahn - - ' ' ,«9^ lZ.'. Staatsbahn I. Em, - - - - ,^,59 l^,i>^, Loildo», lnxge Slcht . - - ^^45 4" Pari«........ ' Velllssrten. Dulateu------ ^ R/^ ''^ ' Napoleonsd'or . 9 « 64/,. Deutsche Reichs- 5? « - N^lcn .... 57 ^ 0" " zoo - Silberguldel, . . 100 « -^ " Krainische Gruudcutlastuugs^obllga """' Geld !'15l>. Ware ^'^b b" Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierreute 68'40 bis 68 50. Tilberrentc 70 70 bis 70 80. Goldrente 80 85 bis 80 90. Kredit 266 50 b,s ^l,l»-?5. «'« 126-t.O, Londun 11710 bis 11740. Napoleons 9-24'/, bis 9 35, Silber 100— bis 100- -. 1