Nr. 1. Samstag, 2. Jänner 1904. 128. Jahrgang. ' ^^ V-«^ ^ TH^M ^ ^> Vr«numtral, « Lie «Laibacher Zei!u»ü» erlcheiiil tägllch, mil Vlusimhme drr Lunn- u»d Feiertage, Die slbmlniftration besinbel sich ttoogresiplntz Nr, 2, die Ucdaltio» Dalmntlligasse Nr, 3. Tpcechslundeu der Redaktion vou « bls lO UHr voriiülta»«. llnfraulierlt Ariese werbe» nicht anneuuüimeil. Waiuislriple nicht zurült^esteNt. Amtlicher Teil. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben dem nachfolgenden Beschlusse der Delegation des Reichsrates die Allerhöchste Sanktion zu erteilen geruht: Veschluh der Delegation des Reichsrates betreffend die Bestreitung der gemeinsamen Ansgaben in den ersten zwei Monaten des Jahres 1W4. Das gemeinsame Ministerium wird ermächtigt, die gemeinsamen Ausgaben in dem Zeitraume vom I. Jänner bis 29. Februar 1904 nach Maßgabe des für das Jahr 1903 votierten ordentlichen Erfordernisses, dann des für das Jahr 1903 für die Kommanden, Truppen und Anstalten in Bosnien, in der Hercegooina und im Lim-Gebiete bewilligten außerordentlichen Erfordernisses bestreiten zu dürfen. Diese Ausgaben werden in den ziffermäßigen Rahmen des für das Jahr 1904 erst zu bewilligenden Voranschlages einzufügen sein. Der Audgetbewilligung für das Jahr 1904 soll hiedurch weder im ganzen noch in den einzelnen Titeln und Posten vorgegriffen werden. Die auf die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, beziehungsweife auf die Länder der ungarischen Krone entfallenden Teilbeträge werden nach dem gesetzmäßig festgestellten Quotenverhältnisse zu berechnen fein. Wien. am 20. Dezember ,903. Der Präsident: Gautsch iu. p. Der Schriftführer: Dl. BYk m. p. «ab. I. 3279 ex 1lX)3. Den vorstehenden Beschluß, welchen die von Mir für den 15. Dezember 1903 nach Wien einberufenen, vom Reichsrate, sowie vom ungarischen Reichstage zur Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten entsendeten Delegationen hinsichtlich der Bewilligung zur Bestreitung der gemeinsamen Auslagen in den ersten zwei Monaten des Jahres 1904 gefaßt habcn, und der Mir durch Mein gemeinsames Ministerium unterbreitet wurde, finde Ich in Gemäh-heit der Gesetze vom 21. und 24. Dezember 1867 zu genehmigen und zu bestätigen. Wien, am 23. Dezember 1903. Franz Joseph m. p. Goluchowsli iu. p. Vuri^nm.p. Pitreich m. p. FML. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 30. De» zember 1903 (Nr 298) wurde die Neiterverbreitmlg folgender Preherzeugnisse uerboltli: Nr. 153 «Marbiirger Zeitung» vom 22. Dezember 190-l. Nr. 301 «Tiroler Tagblatt» vom 21. Dezember 1903. Nr. 28« «I/ällu X5«». Nr. 2 «IU»tioo 8vodu67» vom 23. Dezember 1903. Nichtamtlicher Ceil. Ungarn. Man schreibt aus Budapest: Die Obstruktion hat noch immer nicht ihren letzten Atemzug getan, allein sie ist unschädlich uud politisch bedeutungslos. Da sie nur vierzehn Mitglieder zählt, vermag sie leine Anträge auf Abstimmungen zu stellen, da derlei obstruktionistische Anträge schriftlich eingebracht und mit zwanzig Unterschriften versehen sein müssen Es läßt sich fast bis auf den Tag feststellen, wie lange vierzehn Dauerredner das Abgeordnetenhaus zu unterjochen vermögen, und man gelangt dabei zu dem Ergebnis, daß die Schreckensherrschaft der Obstruktions-männer nicht mehr lange dauern könne. Ferner wird als sicher angenommen, daß die Unabhängigkeits« Partei sich allen Ernstes von der Obstruktion losgesagt hat und daß ein Rückfall und eine Wiedervereinigung ihrerseits mit der Obstruktion nicht zu erwarten ist. Die vierzehn Obstruttionsmänner stehen im Parlament und im Lande vollständig vereinzelt da. Unter solchen Umständen erscheint es zwecklos unt' auch unnötig, irgendwelche Gewaltmittel gegen dic Obstruktion anzuwenden. Ministerpräsident Gras Stephan Tisza kann das Ende der Obstruktion in aller Ruhe abwarten, da dieses Ende allem Ermessen nach nahe bevorsteht. Wenn man aber auch die Politik der starken Hand im Parlament nicht mil ihrer ganzen Wucht geltend zu machen hat, so hatte die starke Hand ein umso weiteres Feld zu ihnr Betätigung in der Verwaltung und auf dem flachen Lande, wo die Anarchie alle Dämme niederzureißen drohte. Die Steuer» und Militärverweigerungs-beschlüssc drohten geradezu zu einer StaatMlamitä! zu werden. In jedem einzelnen dieser Beschlüsse la^ ein Attentat gegen die Zahlungsfähigkeit Ungarns und gegen die Wehrfähigkeit der Monarchie. Diese Attentate prallen jetzt, dant der glücklich bctätigtcn starken Hand in der Verwaltung, von Ungarn und der Monarchie wirkungslos ab. Die Altion der Heeresverwaltung, betreffend die Einberufung der Ersatzrcservisten ist für die Betroffenen eine übcrans harte, aber leider unabwendbar gewordene Maßregel im Interesse der Aktionsfähigkeit der Almee. Gra, Stephan Tisza hat ein bedeutendes Werk vollbracht, indem er mit der größten Selbstverlcugnuug und Selbstaufopferung in diesen schweren Zeiten di" Interessen des Staates, der Monarchie und l>r Armee vor jeder Beschädigung sorgsam bewahrte und es ermöglichte, daß sich diese Aktion der Heeresverwaltung ohne administrative Schwierigkeiten werde vollziehen lassen. Die Last der Verantwortung fl'l^ diese überaus drückende Maßregel wird sicherlich vcr« nichtcnd auf die Häupter der Obstruktion niedersausei, Allein dem Grasen Tisza oblag es, zu beweisen, daß er die Interessen der Monarchie und dcr Armer gegen die verheerenden Elemente der Obstruktion zu wahren versteht. Dieser Beweis ist jetzt vollkomm-u erbracht. Feuilleton. Balltlänge. Slizz« von Aelena MazdanvKa. (Nachdruck verboten.) Es war nahe an Mitternacht, und der Ball in der prächtigen Villa schien seinen Höhepunkt erreicht zn haben. Aus einer Nische, halbversteckt durch eine lebensgroße Marmorfigur, eine Kugelfpielerin darstellend, Überblickte ich die glänzende Gesellschaft. Die Luft in dem großen Tanzsaale war von Rosenduft erfüllt. Köstlich, berauschend. Tausende der herrlichsten La France°Nofen schmückten den Raum. Sie hingen in Gewinden an den in weiß und gold schimmernden Wänden herab, bald in dichten Büscheln vereinigt, bald in Guirlanden auslaufend. Sie standen in hohen Gläsern anf den Konsolen in den Ecken, umrankten den Kwnleuchter und glühten in herrlicher Pracht in verschwenderischer Fülle zwischen dem Grün der Blattpflanzen und Gewächse, die den Hintergrund des Saales füllten. Von dort klang die Tanzmusik herüber, fo eigci'-artig fchön, fo hinreißend, wie ich sie nie zuvor gehört hatte. Wic oft hatte ich diesc Tanzweisen schon gehört! So aber waren sie mir nie zuvor erklungen. Es war nicht das gewohnte, korrekte rhythmische Spiel, sondern cin Jauchzen und Jubilieren, leidenschaftliche 9"b<". meisterte aber ihren Ärger so weit, freundlich zu erwidern : «Heute ist es nicht möglich, Lallie. Du siehst doch selbst, daß das Eoup6 nur zwei fassen kann! Dann ist auch ein Gefängnis für ein Kind wie du kein passender Besuchsort; und so wird Jim, glaub' ich, ebenfalls denken». Sie fuhren ab. Lallie, unfreiwillig zurückbleibend, war nun noch fester überzeugt als je zuvor, daß es auf der ganzen Welt keine abscheulichere Person geben könnte als ihre zukünftige Schwägerin. Aci der Ankunft in Cester blieb, wie schon zu« vor verabredet worden war, der Pastor im Privat zinimer des Direktors, das dieser Herr ihm zur Vcr fügung gestellt hatte, Miß Eva Millers Rückkehr da-selbst zu erwarten, da dicsc ihren Verlobten allein sehen und sprechen wollte. Der Direktor, noch von einem Wärter begleitet, führte die Dame selbst nach Lord Narchcstcrs Zelle. Ein Schmiec durchrieselte Evas Körper beim Durchschreiten der laugen weißen Korridore. Ihre Fußtritte auf den Stemfliescn halltcn erschreckend durch die finstcn'n Gange, nnd die hohen Manern, selche das Gebäude umgaben, schloffen auf dieser Teitc des Gefängnisses das Tageslicht so voll-ständig aus, daß eine Laterne nötig war. Nachdem die breiten Eisenriegel entfernt worden waren, drehte sich die schwere eiserne Tür in .n Angeln, und ' ^ ^. ^'iänner 1904, Politische Uebersicht. Laibach, 31. Dezember. Seine Majestät der Kaiser hat an den öster-reichisch-nngarischcn Botschafter in 5tonstautiuopel v. Calicc anläßlich dessen 5t)jährigen Dienstju-bilänms folgendes Telegramm gerichtet: «Mit dem hentigen Tage vollenden Sie das 50. Jahr Ihrer Mir und der Monarchie in verschiedenen nnd be-dentenden lHtellnngen des Staatsdienstes uuuuter-brochen gewidmeten Tätigkeit. Ich beglückwünsche Sie anläßlich dieser so langen Dienstzeit, während welcher Sie znlctzt seit mehr als zwei Jahrzehnten in Konstantinopel als Mein Botschafter beglaubigt find, und blicke mit besonderer Befriedigung anf die hervorragenden und ersprießlichen Dienste, welche Sie, von Patriotismus beseelt, jederzeit uud namentlich auf Ihrem gegenwärtigen Posten geleistet haben. Indem Ich Ihnen Meinen Dank nnd Meine Aner-lennnng aussvreche, zähle ich auch ferner anf Ihre wertvollen Dienste.» - Aus Anlaß dieser Feier veröffentlicht das «Frcmdenblatt» eine Biographie des Diplomaten, an deren Schluß das Blatt schreibt: «Nicht unberührt von der Last der Jahre, aber in ungebrochener Rüstigkeit des Geistes nnd Körpers begeht nnser Botschafter den Gedenktag seiner fünfzigjährigen Wirksamkeit im Dienste der Monarchie. Obwohl die arbeitsreichen fünf Dezennien dem Jubilar nicht bloß das Recht auf Ruhe, sondern wohl mich das Bedürfnis danach gegeben haben, harrt er in echt österreichischer Pflichttreue auf dem hoheu Posteu aus, anf welchem er in diefer bewegten Zeit nnd inmitten cincr Ncformarbeit, von deren Erfolg der frieden anf der Ballanhalbinfcl abhängt, eine größere Anfgabe zu erfüllen hat als je.» «Narodni Listy» bemerken gegenüber den Anregungen, betreffend die Einsetzung eines Per-manenz-Ausglcichs-Ausschnsscs in Böhmen, die Wähler des Landtagsabgeordneten Ianda hätten dem gesamten czcchischen Volte ans der Seele gesprochen, als sie erklärten, die neuerliche Beschickung von Ausgleichskonferenzen sei gegen die Ehre des e^'chischen Volkes. Übrigens widerspreche die Ein-^tznng eines Sonderansgleichs-Ausschnsses für jedes der Länder der böhmischen Krone auch der staatsrechtlichen Idee. An anderer Stelle erklärt das Blatt, die czechische Obstruktion sei ein Gebot der eisernen Logik. Die Czechen wollten durch ihre Obstruktion die fortwährende Gefahr der deutschen Obstruktion bannen. Alle Bemühnngcn, die Verhältnisse zu sanieren, würden sich als vergeblich erweisen, solange das Damoklesschwert der siegreichen deutschen Obstruktion nicht beseitigt sein werde. Die Ezechcn wollten dnrch ihre Obstruktion die Staatsautorität, welche vor der deutscheu Obstruktion kapituliert habe, wieder emporheben. Im Gegensatze zn diesem Blatte betont «Hlas», der Standpunkt, es sei gegen die Ehre des czechischen Voltes, an neuerlichen Verständignngs-versuchen teilzunehmen, sei ein verfehlter. Die Czccheu dürfen etwaigen Versuchen nicht ans dem Wege der Direktor ließ Eva eintreten, zog sich anch nach ein paar an den Gefangenen gerichteten Worten gleich wieder zurück. Barchester saß vor einem kleinen hölzernen Tische, den Kopf auf die Hand gestützt. Bei des Direktors Eintreten hatte er nnr aufgeblickt: bei Evas Erscheinen sprang er aber sofort auf uud eilte ihr entgegen. -Eva», rief er erfreut, er Vauer war eiu sehr vernünftiger Mensch uud durchaus normal. Er erklärte, daß cr die Frau verkaufen müsse. ,y^ sie ihm das Leben verbittere. Der Kreischef ließ dann die Fran rnfcn uud fragte sie. was sie vou dem Plan ihres Mannes halte. Sie war natürlich nicht sehr erba^ davon, aber etwas Absonderliches faud sie uicht darin. — (Wci ß e Mohre n.) Eiucu Mohrcu weiß zn waschcu ist selbst unserer erfindungsreichen ^it noch ^ nicht gelungen: aber cincu Negcr weiß zu brennen nnd weiß zn leuchten, sott bereits möglich sein; Wenigstens behauptet Dr. sscnrh Pancoast, Professor an der Universität Philadelphia, eine wunderbare Eigenschaft der Röutgeustrahlcn entdeckt zu haben: sie sollen die scherze oder braune Haut der Neger weiß macheu köuncn! Es bleibt wenigstens nach jeder Eiuwirkuug dcr Nöutgen-strahle,, auf der damit bchaudelteu .vautstelle des Negers eiu weißer Fleck zurück, der nicht mehr verschwindet. Tic Neger könnten also, wenn sie gerade wollten, sich weiß-brennen lassen. Aber sie scheinen es gar nicht zu wollen. Dem Redakteur eines großen Üoudouer Blattes erklärte der Direktor eiuer in London auftrcteudcu Ncgcrtruppe: «Wenn mau arm geboren ist, uützt ciue weiße Haut anch nicht viel. Wenn man aber reich ist, lanu man eine beliebige Hautfarbe haben nnd wird trotzdem überall gern gesehcu sein. Warum sollten wir also unsere Hautfarbe äuderu wollen?» Dieser Neger ist entschieden eiu sehr vernünftiger M.„,,! 3«ln>- und PmiiüM-Nachrichten. «cdcnkftin ^ Dr, Josef S„VP»n, .,,.A'-'L:^ "NW?"—^ Genau um die Mi^ des Taqes, ebeu falls zur zwölften Stunde, zu der wir uns heute in d ftm Saa venammclt haben lm wenige Schritte von hier e d^n" 19 ^ ^laße d«ses Hanfes am 5. I,.i f." Nnd seither dahin gegangen, ab., unsere C-rmuciuug yt nicht weniger treu, uuser? Tran,, mcht wcmge h.r gew,rdcn »nd aufrichtige Verehrn., würzen smd wr h,,, ,^, ' „^^ ^..> ge,chiedcucu , mde unsere Hnldiguug darzubringen -^"" mit Josef -"Ppau dnrch eme lange Reihe von Iahreu in aufrichtiger F«uud,cha t verbunden gewesen zu fein und oft mit ihm nn oNMtkchen Leben Schulter au Schulter' gestandcu und gckampft z„ ^m - die so auszeich, ueude Aufgabe geworden ist. Ih„eu bei diesem ernst-feierlichen AulaM noch einmal das Bild dieses vortrefflichen Mauues vor die Seele zu führen, so trete ich angesichts der ^clMerigkeil, Wesen uud Bedeutung einer so vollwertige,, Persönlichfeit in knappem Nahmen zu fasseu, an we,e Aufgabe zwar nicht ohne Zagen heran, doch aber crsullt von -^richtiger Dankbarkeit und Vcrehruug M den, dessen Andenken diese hehre Stnnde geweiht ist, Ich mciue, ans diesem Platze es unterlassen zu können, Ihucu eiuc cmgehcnde Tarstellung des äußeren Lcbcnsganges Josef Huppanö zu biclen und ausführlich alle seine Leistungen zn berühren, die er teils im Berufe, teils in dcu zahlreichen von ihm bekleideten Ehren. ämtern vollbracht hat: sei es als Rechtsanwalt und Mitglied zweier der höchsten Gerichtshöfe des Reiches sei es als Gemeinderat und Bürgermeister, als Landtags-abgcorduetcr uud Mitglied des ^andcsausschusses, als Neichsratsabgeorduetcr, als Mitglied der Parteileitung uud hauptsächlich uud vor allen; auch als langjähriger leitender Acamte nnscrer Anstalt; ich meine dies vornehmlich ans dem Grunde nicht tm, zu sollen weil eiu Lebensbild des Gefeierten, von pietätvoller und kundiger Hand verfaßt, bereits gedruckt vor nur lieat, in dem alles das getreue und würdige Schilderung findet, und dicfcs Lebensbild wird noch in dieser Stunde in Ihre Hände gelangen. Au dieser Stelle aber „»ollen wir vor allem ver> suchen uns die volle Bedeutung des Mannes klar m machen, gleichsam seiu mncres Wescn zu erfassen. Manuigfach ist das geistige Rüstzeug, mit dem be-deutende Menschen ihre Taten ausdeuten uud vollbriugen Wenn Wir die geistigen Eigeuschastm Josef Suftvcms in wcuigc Sätze zusammenfassen wollen, dürfen wir vielleicht sagen: Reiche Kenntnisse und Erfahrungen insbesondere auf rechtswiffeuschaftlichem und finanziellem Gebiete, gepaart mit einer weit abschauenden Erkenntnis dcr Mcnscheu und Dmge; eine felicne Klarheit des Denkens; eine ganz ungewöhnliche Arbeitskraft und uicht zuletzt auch die Fähigkeit einer nachhaltigen Initiative und Originalität der Ideen — dies alles vereiut gab Ioscf Suppan die Befähigung zu seinen hervorragenden Leistungen. Und wenu damit gewissermaßen die vcrstaudcsmäßlgc Seite seines Weseus in großen ^ügcn umrissen crschieuc, so drängt es uns gleich, auch seiuer ethischen Vorzugc zu ^denken. Denn um wo Verstand uud Sittlichkeit m höheren« Sinne in schönem Gleichmaße vcrciut sind, da gewinnen wir den Eindruck eiuer harmonisch ausgestalteten Persönlichkeit, reinen uud vollen Menschentums. Das war auch bei unseren, gefeierte», Freunde der Fall. Seineu seltenen Verstandes eigcuschaften standcu ungetrnl'le Reinheit des Charakter. nie versagendes Pflichtgefühl, Festigkeit dcr Überzeugung znr Scitc. Unscr verehrter Freund war mcht aus zn weichem Holze geschnitzt, wie cs bei einem Manne seiner Art fast felbstucrständlich dünkt und wenn cr eine Meinuua ' nach reiflicher Prüfung einmal als richtig erkannt hat:^ war cr wohl nur fchwcr und bci-Auführuug del stärtsteu Gegengründe davon abzubringen. Er war in dcr Regel eher verschlossen und nicht leicht uud für jedermanu zugänglich; ganz anders freilich war cr dauu, wem, man ihm ciumal nahegewlcn war und er Vertrauen gefaßt und Freundschaft emp^nden hatte. Dminn wäre cs arg gefehlt, ob einer bisweilen allzuerust.'!: Außenscitc scincu treuen Sinn. seine stcte Hilfsbereit-schaft, seine warme Teilnahme fnr Hilfsbedürftige und Vedräugte vergessen zu wollen, und es kaun kein glän« zeuderes Zeugnis geben für sein edles Herz und scin? Zärtlichkeit als die Art und Weise, wie er als G^tte und Vater gelebt nnd gewirkt hat. Wenn wir die Frage erheben,' wie stellte sich 5 / Enppcui zur Zeit und ihren Forderungen, z'.'. '^ leitenden Ideen der («^enwarl, s" 5""l"' wn- ihn - " Lllibacher Zeitung Nr. 1. 3 2. Jänner 1904. Zügen« als einen modernen Menschen im besten Sinne des Wortes bezeichnen. Er war ein übcrzcngungstrcncr Anhänger von Freiheit und Fortschritt anf allen Gebieten, ein trencr Sohn seines Volkes nnd seines Landes, warm« fühlend für die Ideale der Hnmanität nnd stets bereit, sie nach besten Kräften zu verwirklichen. Wir haben unseren verehrten Frennd einen modernen Menschen genannt; das Modernste freilich, das Allermodernste mit feinen krassen Einscitigkeiten nnd wüsten Übertreibungen, das behagte seinem Wesen ganz und gar nicht. Ihn erfüllte jener schlichte Stolz, der dem Manne ziemt, nnd zngleich eignete ihm jene echte Bescheidenheit, die gerade bei bedcntcnden Männern damit gerne Hand in Hand geht; er hatte einen starken Unabhängigkeitssinn; unabhängig war er nach oben wie nach nnten. Er hatte wahrlich nicht das Zeug zum Hofschranzen, doch ebensowenig znm Voltsschranzen; er schmeichelte niemals den Hohen nnd Mächtigen, aber ebensowenig den Massen und beugte sich nie vor hohlen Schlagworten. Schweres Mißgeschick nnd tiefer Kummer — dieser Anteil der Sterblichen — siud auch Suppan nicht versagt geblieben; er trug sie mit der Gelassenheit des Weisen, nnd wenn er manchen schweren Kampf dnrch» zukämpfen hatte, machte er niemand zu dessen Zeugen und er focht ihn aus mit sich allein, tief in feinem Innern. Nach zwei Richtungen aber war ihm das Schicksal mild nnd gnt gesinnt: Er erfreute sich — es wurde das fchon früher angedeutet — an der Seite einer edlen Fran, feiner zärtlich geliebten Gattin, und im Kreise von ihm mit inniger Verchrnng zugetanen Kindern des schönsten und erhebendsten Familienlebens und er hatte das Glück, nach vielen Richtnngen die Erfolge feiner Arbeit, die gedeihliche Entwicklung seiner Schöftfnngen selbst zu erleben; er konnte sich bewußt werden der Dankbarkeit und Verehrung feiner zahlreichen Frcnnde und Anhänger. Gewiß war er jeder Schmeichelei im Grunde des Herzens abhold, auf äußerliche Ehrungen gab er nicht allznviel, ranschcnden Kundgcbnngen wich er aus — allein das Bewußtsein, ernste Arbeit nnd Hingebung gewürdigt zu sehen, dafür die Achtung feiner Mitbürger, wie verdient, im vollsten Maße errungen zu haben, das kann und soll anch für einen fo ernsten Mann, wie es Josef Suppan war, Genngtuung und Freude fein! . . . «Er war ein Mann, nehmt alles nur in allem!» In dieses eine Wort können wir noch einmal alles zusammenfassen, was uns an dem Wesen nnd der Eigenart unseres gefeierten Freundes z« erkennen ver» gönnt war. wr war eine Individualität, eine Person» lichkeit, wie wir im Sinne unserer heutigen Ausdrucks« w^s- hinzufügen dürfen, und das ist schließlich doch das beste Lob, das einem Manne gefftendct werden kaun. Nnd es weigt nmfo schwerer in unserer Gegenwart, mit ihren nivellierenden Tendenzen, denen nnr starke Geister zn widerstehen vermögen, in der Gegenwart, wo alles so gerne unter das Richtmaß der Parteien und der Schlagwortc gestellt wird, wo nnr zn oft die Mittelmäßigkeit herrscht und die Kraft der Lungen größer scheint als die des Geistes; in der Gegenwart, der vielleicht nichts so sehr fehlt als ausgeprägte Indivi-dualitäten und starke Persönlichkeiten, in der anch wir Deutsche in Österreich mit Sehnsucht nach überragenden Männern ausschauen, die, mit großer Kraft und neuen Ideen ausgestattet, das Vertrauen aller sich zu erringen und alle gemeinsam zu rettenden Taten mit sich fort° zureißen vermöchten! . . . Und Josef Snftpan, dieser gediegene, ausgezeichnete Mann, war einer der Unsern in mehr als einem Sinne. . . - Die Hülle ist gefallen, nnd wir erblicken mit Rührung die liebgewohnteu Züge von Künstlerhand gcfornlt. Mit Freude und Stolz dürfen wir uns es gerade in diesem feierlichen Augenblicke ins Bewußtsein rufen: dieser Mann, neben dem kein besserer im Lande gewirkt, an dessen blankem Ehrenschilde selbst der heftigste Gegner niemals zu mäckeln wagte, er war einer der Unfern, er war uns Führer, Freund, Berater und, was wir eben an dieser Stelle besonders lebhast und innig empfinden, er hat sich durch eine lange Reihe von Jahren mit Treue, Hingebung und unvergeßlichem Er« folge unserer Anstalt gewidmet; er hat in dieser Zeit all sein Können und Wissen all seine Arbeit und seine Kraft in ihren Dienst gestellt. Sein Name bleibt mit der Geschichte dieses Hauses für alle Zeiten fest und ruhmvoll verbunden! Uud mm wollen wir am Schlüsse dieser ernsten Stunde dieses Denkmal zu zweifacher Bestimmnng weihen: Es soll zum ersten ein Zeichen der Dankbarkeit sein, vor allem der Männer, die zngleich mit Josef Suppan in diefem Haufe gewirkt nnd geschaffen, dann aber auch der Dankbarkeit der Frennde und Mitbürger überhaupt, und zum anderen soll dieses Denkmal immerdar an ein leuchtendes Vorbild erinnern, eine Mahnung soll es sein, es dem Gefeierten gleichzutuu im Pflicht-bewußtscin und Uberzeugungstrene, weiter zu arbeiten in feinem Geiste, es soll ein Weckruf sein für kommende Geschlechter! Und wenn das Denkmal diese Bestimmung erfüllt, dann hat unser geliebter Freund nach dem tiefsinnigen Spruche unseres großen Dichters gelebt im Ganzen — im Ganzen, das bleibt, wenn wir einzelne fallen — nnd fo die wahre Unsterblichkeit errungen! Laibacher Gemeinderat. Der Laibacher Gemcindcrat hielt vorgestern abends eine außerordentliche Sitzuug ab, au welcher sich unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Hribar 25 Gemeinde» rate beteiligten. Zn Beginn der Sitzung machte der Bürgermeister die Mitteilung, daß der krainische Landesausschuß den Rekurs des Baumeisters Philipp Suvanöiö gegen den gcmcinderätlichen Beschluß, wonach ihm längs seines unverdauten Grundes an der Aleiweisstraße und an der verlängerten Nonnengasse die Errichtuug eiuer eisernen Einfriedung auf gemanerter Grundlage anfgetragen wurde, zurückgewiesen habe. Der bezügliche Beschluß des Gemcinderates ist nunmehr rechtskräftig geworden, Vizebürgcrmeister Dr. Ritter von Blciweis brachte sodann einen Dringlichkcitsantrag ein, betreffend die Vcrgcbnng der städtischen Fnhren pro 1904. Offerte wurden eingebracht von den Fnhrwcrksbesitzern Johann Marolt und Johann Turk und der Vizebürgcrmeister stellte den Antrag, daß die Fuhren dem billigeren Offe-rcnten Johann Marolt zu vergeben feien. Herr Marolt fei früher stiller Kompagnon des Herrn Vrhovec gewesen, welchem die Fnhren wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten entzogen werden mußten, deshalb sei ein gewisses Mißtrauen gegen denselben nicht ganz unge-rechtfertigt: ans diesem Grnnde möge der Gemeindcrat gleichzeitig beschließen, daß die zn erlegende Kaution von 200 Kronen sofort als verfallen zn erklären sei, wenn eine grobe Unregelmäßigkeit bei Vornahme der Fnhren konstatiert würde. Gemcinderat Dr. Triller erhob Bedenken gegen den Antrag des Vizebürgcrmeistcrs, da dnrch die Vergebung der Fnhren an Herrn Marolt an dem bisherigen Znstande nichts geändert werden würde: früher war Marolt stiller Kompagnon, nun aber würde Vrhovec an feine Stelle treten nnd die Klagen würden wahrscheinlich von neuem wieder laut werden. Die Fuhren mühten daher an einen verläßlichen, wenn auch etwas teureren Offcrcnten, Herrn Johann Turk, vergeben wer» den. In ähnlichem Sinne fprach sich anch Gemeinderat Dr. Tavcar aus. Nachdem über Befragen des Ge-meinderates Gkrjanc der Bürgermeister erklärt hatte, daß die Differenz zwischen den beiden Offerten rund 2000 X jährlich ausmachen würde, wurde zur Abstim-mung geschritten und hicbei mit dreizehn Stimmen der Antrag des Gcmeindcraies Dr. Triller angenommen. Nach Übergang znr Tagesordnung begründete Ge« meinderat Josef Turk seinen selbständigen Antrag in Betreff Verlängerung der Rechtskraft des Gesetzes bezüglich der 18jährigen Steuerfreiheit für Neubauten in Laibach. Mit dem Gefctze vom 23. Juni 1895 wnrde die Steuerfreiheit für Gebäude, welche im Jahre 1695 durch Erdbeben beschädigt wurden und infolge dessen entweder neu aufgeführt oder wesentlich umgebant werden mußten, auf 25 Jahre festgesetzt; für alle übrigen Neu-und Umbauten aber wurde eine 18jährige Steuerfreiheit zugestanden. Mit der kaiserlichen Verordnung vom 24. Inni 1900 wnrdc die Gültigkeit dieses Gesetzes bis zum 3. Juli 1905 verlängert. Seit dem Jahre 1896 sei zwar die große Mehrheit der demolierten Häuser wieder aufgebaut, beziehungsweise umgebaut worden, doch sei eine bedeutende Anzahl durch Erdbeben demolierter oder beschädigter Häuser noch nicht wieder errichtet worden, zumeist aus dem Grunde, weil den betreffenden Be-sitzern die nötigen Mittel fehlen. Der Mangel an kleineren Wohnungen aber bestche in Laibach noch fort und es wäre daher zn wünschen, daß die Rechtsgültigkeit des oberwähutcu Stcuerbefreiungsgefetzes auf weitere fünf Jahre verlängert würde, da in diesem Falle noch so mancher Neubau, beziehungsweise Umbau in Angriff genommen werden würde. Mit Rücksicht darauf stellte Gcmcindcrat Tnrk den Antrag, der Stadtmagistrat fei zn beauftragen, beim k. k. Finanzministerium im Wege der Landesregierung um Verlängerung des Gesetzes vom 23. Juni 1895 einzukommen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Gcmeindcrat Dr. Stark referierte über den Bericht des Bürgermeisters, betreffend den Abschluß einer Haftpflichtversicherung der Stadtgemeinde Laibach bei der Vcrsicheruugsgcsellschaft «Providentia». Über Antrag des Referenten wnrde jedoch von einer derartigen Versicherung derzeit Umgang genommen. Namens der Polizcisektion berichtete Vizebürger, meistcr Dr. Ritter von Blei weis über die vom Bürgermeister beantragte Ben.ennung einiger neuer Straßen und Plätze. Die anf den Bangründen des flovcuischen Arbeitervereines nächst der Kolesia entstehenden zwei nencn Straßen erhielten die Benennung Badgassc (Aopali^ko ulie«) und Krantgasse (Xkljarsko ulieo); die neuentstandenc Straße auf den Kandareschen Bangründcn nächst dem Unterkrainer Bahnhofe wnrde Galjevica benannt. Die hinter dem «grünen Berg» nach Kroisscneck führende Straße erhielt den Namen Rakovnik-gassc, die projektierte Straßen auf dem ehemals Del Cotschen Besitz auf der Polana Stroßmayergasfe nnd Stara Pravdagasse, die neu zu eröffnenden Straßen auf den fogcnannten bifchöflichcn Gründen bei St. Peter den Namen Vrhovecgasfe und Illyrische Gasse und endlich die Straßen nächst der Tabakfabrik Tabakgasse slodaon« ulieo), Schilfrohrgasse (X2 biöovji) nnd Schöner Weg (I^pi pot). Der Platz bei der St. Peterskirche erhielt den Namen St. Petcrsplatz. Bei diesem Anlasse stellte Gemcinderat Subic den Alltrag, es mögen in solchen Gassen und Straßen, welche nach berühmten Männern benannt sind, nach englischem Muster besondere Tafeln mit kurzen biographischen Daten des Mannes, nach welchem die betreffende Straße benannt ist, angebracht werden. Gemcinderat Dr. Pozar unterstützte diesen Antrag, desgleichen Gemcinderat Dr. Tavöar, welcher jedoch den Znsahantrag stellte, daß die Angelegenheit bchnfs Ermittelung der Kosten vorerst an den Stadtmagistrat geleitet werde. Der Antrag des Gemcinderates Snbic wurde im Prinzip angenommen nnd der Stadtmagistrat bcanftragt, in betreff der Kustenfragc dem Gemeinderate Bericht zu erstatten. Gemeinderat ßubic berichtete sodann über das Projekt, betreffend die Errichtung eines Kaiserdcnkmales. Der Ausschuß für die Beurteilung der eingelangten Denkmal-Entwürfe hat seine Anfgabc beendet nnd den ersten Preis per 800 Kronen dem Bildhauer Svetoslav Peruzzi, den zweiten Preis per 600 Kronen dem Bildhauer Franz Berneker und den dritten Preis per 400 Kronen dem Bildhauer Johann MeZtroviö zu-erkannt. Die eingelangten Entwürfe sind derzeit im großen Saale des «Mcstni dom< ausgestellt. Da der übrigens wohlgclnugcne Bernckcrsche Entwurf mit den vorhandenen Mitteln nicht verwirklicht werden kann, wird die Ausführung des Peruzzischcn Projektes mit einigen Ändernngen in Antrag gebracht. Der Referent trat für die Aufstcllnng des Kaiscr-Dcukmales, welches mit Rücksicht auf die projektierte Ausführung ein lauschiges Plätzchen erfordert, in der Steruallee ein, während das größere PreZeren-Dcnkmal auf dem Platze vor dem Iustizpalais aufzustellen wäre. Der Gemeinde» rat sprach sich im Prinzipe für die Ausführung des Projektes Pernzzi aus und beauftragte den Bürger-meister, mit dem Künstler in betreff eines detaillierten Kostenvoranschlagcs und eines entsprechenden Modells in Unterhandlung zu treten. Dem Ausschnssc für die Be-urtciluug der Entwürfe wurde über Antrag des Ge-mcindcrates Senekoviö für dessen Mühewaltung der Dank ausgesprochen. Schließlich berichtete Vizebürgermeister Dr. Ritter von Blei weis über die vom Stadtmagistrate beantragte Systemisierung dcr Stelle eines Polizciinspcktors. Von der Systemisierung einer neuen Dienststelle wurde vorläufig abgesehen uud dcr Stadtmagistrat beauftragt, die Frage einer Reorganisierung der städtischen Polizei im Rahmen des derzeitigen Standes zn stndicren nnd über das Rcsnltat des Studiums dem Gemeinderate Bericht zu erstatten. Vor Schluß der öffentlichen Sitzuug warf der Bürgermeister einen instruktiven Rückblick auf die Tätigkeit des Gemeindcrates im abgelaufenen Jahre. Seine Ans-führnngen, anf die wir noch zlu'ückkommeu wollen, gestatten einen Ausblick in die nächste Zukunft und legen die Anfgaben dar, welche dcr Stadtverwaltung noch harren. In der hicranf folgenden geheimen Sitzung wurden die provisorischen Sichcrheitswachmälmer Josef Bcvc und Franz Grosclj definitiv im Dienste bestätigt. — (Ncujahrsempfang.) Dcv gestrige Neujahrs» empfang bei Seiner Exzellenz dem Herrn Landes« Präsidenten Baron Hein und Frau Baronin Hein nahm eincn glänzenden Verlauf. Indem wir uns einen näheren Bericht darüber vorbehalten, erwähnen wir vorläufig, baß die Violinvorträge dcr Frau Baronin Kornclia Codelli sowie das musikalische Genreb.'ld »Ein großes Damencafc» stürmische Anerkennung fanden. Im letzteren wnrden die Solopartien von den Damen Frau Magda von Mieden, Fran Blanche Weid t und Fräulein Marquise Luise Gozani gesuugen, während sich der Chor ans Frau Anna Krefse nnd den Frau-lein Anica Fcrjancic, Gisela Knlavic, Silvia Lnck-mann, Mitzi von Ricdl, Melitta Vok nnd Erna Zcschko zusammensetzte. Die Klavierbegleitung besorgte Herr Kapellmeister Christoph, welcher anch den aw mutigen musikalischen Scherz mit den Damen trefflich einstudiert hatte; als Regisseur waltete Herr Obcr« lcutnant Weidt umsichtig feines Amtes. — (Ernennungen im Iustizdienstc.) Das k. k. Oberlandesgcricht für Steicrmark, Kärnten nnd Kram hat die Nechtspraktikautcu beim k. k. Landesgcrichtc in Laibach Ernst Stockl und Johann Sinkoviö, beim k. k. Kreisgerichte in Cilli Anton ZdoUek und Iofef Dr 0 bnitsch, beim k. k. Kreisgerichte in Rudolfswert Franz Kalan z» Auskultanten für den Oberlandes-gcrichtssprengel Graz ernannt. — (Personal Nachricht.) Herr Notar Dr. Hans Winkler in NeumaM wurde nach Rofegg verfctzt. Laibacher Zeitung Nr. 1.___________________^^^_ ^ _____________________________________ ^.Jänner 1904. — (Gegen die unleserlichen Rezepte.) Das Ministerium des Innern hat in einer vom 27. v. M. datierten Verordnnng ll. a. anch a/'gen die unleserliche Schrift in den Rezepten Stellung genommen. In dem Erlasse wird gesagt: «Das Nczeftt muß in allen Teilen deutlich nnd leserlich geschrieben sein. Ans nnlcserlich geschriebene oder dem Apotheker nicht völlig verständliche Rezepte darf keine Arznei ohne früher eingeholte Anfklärnng seitens des ordinierenden Arztes uer^ abfolgt werden. Anf jedem Rezept soll in der Regel Name nnd Wohnort der Partei, für welche die vcr^ schriebene Arznei bestimmt ist, ersichtlich sein, nnd sind diese Angaben, falls dies vom Arzte unterlassen worden sein sollte, in der Apotheke beizufügen. Verweigert die Partei die Mitteilung derselben, so ist das Rezept in deren Einvernehmen mit einer geeigneten Bezeichnung zu versehen, dnrch welche einer Verwechslung bei El> folgnng der Arznei vorgebeugt werden kann.» Ferner wird verfügt, daß bei der Abgabe von abgeteilten Pulvern das Öffnen des Lumens der Papierkapscln dnrch Anblasen mit dem Mnnde ans sanitären Rnck> sichten zn vermeiden ist. — (Aus der Diözese.) Vorgestern wurde Herr Johann Kalan anf die Pfarre Zapoge installiert. — Verseht wurden die Herren Kapläne Josef Potokar ans St. Martin bei Littai als Dumvikar nach Laibach, Franz Kralj ans Aßling nach St. Martin bei Littai, Ivan Prijatclj ans Soderschitz nach Aßling nnd Andreas Pavlin ans Gereus nach Soderschitz- — (Sanitäts-Wochenbericht.) In der Zeit vom 20. bis 26. Dezember v. I. kamen in Laibach 23 Kinder zur Welt (30'8"/„), darunter eine Tutgebnrt, dagegen starben 20 Personen (27'7"/^), nnd zwar an Diphtheritis 1, an Tubcrknlosc 4, infolge Schlagflusscs 1, Unfalles 1, an fonstigen Krankheiten 13 Personen. Unter den Verstorbenen befinden sich 5 Ortsfremde (25'0"/„) nnd 8 Personen ans Anstalten (40'0"/„). Infektions, crkranknngcn wurden gemeldet: Maseru 3, Scharlach 1. — (Die Silvesterfeicr im Narodni d om), vom hiesigen Turnvereine «Sokol» veranstaltet, hatte zwar einen vorzüglichen Besuch zu verzeichnen, verlief aber nicht in jeder Bezichnng zufriedenstellend. Den Hauptgrund dafür bildete wohl einerseits der nnznlang» lich temperierte Tnrnsaal nnd andererseits die mangelhafte Zusammensetzung einer Abteilung der Vereinskapclle, welche eben aufspielte, wir ein Hänflein von Musikern ohne jedwede Besehung der Baßinstrumcnte spielen kann. Die sonstigen Programmpunkte fanden die ihrer Güte entsprechende Aufnahme. Der ersten Nummer «I.» ^rHviata», Phantasie für Flöte nnd Klavier, vorgetragen von den Herren Brcznik und AcniZek, wurde frenndlichc Anerkennung gezollt, wohingegen das Conplet «Der Fleischhaner» seiner Witzlosigkeit halber gänzlich abfiel. Ein besseres Schicksal war der wandernden Konzertkapelle uud dem Eonplet «Der Dienstmann» bc° schieden, den Abend aber «rettete» eigentlich erst das einaktige Lustspiel «^Io(iv«, welches vou Frau-lein Kreis und den Herren Bolc^ta, Lier nnd Verov«ek mit Humor, im richtigen Lustspieltempo nnd mit köstlichen Akzenten gespielt wurde uud daher anch ungeteilte Anerkennung fand. Um Mitternacht sprach der Starosta°Stellvertreter des Sokolvereines, Herr Dr. Ravnihar, einen kernigen Neujahrsgruß, und hicranf erfolgte eine Allegorie, den Abschied des alten nnd den Einzng des neuen Jahres darstellend. — (Der Silvesterabend des Slavec), welcher vorgestern abends in der Pnntigamer Bicrhalle stattfand, erfreute sich eines zahlreichen Besnches. Die Unterhaltung eröffnete ein Teil der mitwirkenden Vereins-kapelle mit Parmas Marsch »8K02 v»8» («I.egionalji»), welcher das Publikum sogleich in die richtige frische Laune brachte. Nun folgten der Reihe nach die Programm-punkte: «/an ili dccluk« (komischer Ehorgesang), Kris« kowskys «Ilwphonkli" (Männcrchor), Henig «/adju ktmtatu» (Chor mit Klavierbegleitung) und wnrdcn insgesamt mit großem Beifallc aufgenommen. Der erste Preis gebührt aber unzweifelhaft dem von den Herren Kranjc (Tenor), Beietto (Baß) und Fräulein Koeevar (Sopran) vorgetragenen Trio ans der Oper «proclaim U6v«8t»», welches mit Verständnis gesungen nnd gespielt wnrde. Der vom Herrn Dintar dargestellte «I.«moii8ki ix»lioui Zkrivaö, wnrde saint den Conftleten bis anf die Entgleisung am Schlnfse sehr gnt gegeben. Die Konzert' mnsit «M^i ätruli» (kostümiertes hnmoristisches Quintett mit Klavierbegleitung) erfreute sich großen Lobes. Die Vereinskapelle trug unter Leitung ihres Kapellmeisters, Herrn Poula, alle Nummern sehr gut vor und fand dafür den verdienten Beifall; auch mnßte sie mehrere Zugaben leisten. Tie Klavierbegleitung besorgten teils Herr Kapellmeister Bcni^et teils der Gesangsdirigent Herr GoruP. Um Mitternacht erfolgte der «Nenjahrsgruß» 'mrch eiue Allegorie, nnd daran schloß sich der sehnlichst crw.irtete Tanz, welcher bis in die frühen Morgenstunden wäync. — Wie auf viele seine Veranstaltungen, darf der ^esangsvcrein «Slavce« auch auf diesen Untcrhaltnngs> >ibend mit Befriedigung zurückblicken; er versteht es eben, mit seinen Programmen stets das Richtige für das Pnbliknm ausznwählen. —x. *" (I a h r wendfcie r.) Nach alter Sitte feierte der Laibacher Teutsche Turnverein die Jahreswende in bekannter gemütlicher Geselligkeit, zn der jeder einzelne sein Teil willig beiträgt. Die Botschaft von dieser Veranstaltung klingt alljährlich allen Mitgliedern und Freuudeu des Vereines gar verlockend, denn sie wissen, daß dieselbe ein Fest bildet, auf welchem man Unterhaltung und Anregung in reicher Abwechslung findet. Der große Saal des Kasino füllte sich daher rasch mit zahlreichen, frohgelaunten Befnchern, die der geschickt zusammengestellten Vortragsordnung volle Empfänglich-kcit entgegenbrachten. Heitere Weisen der Militärkapelle wechselten mit frischen, schwungvollen Vortragen der Sängerrnnde des Vereines nntcr der bewährten Leitnng ihres Sangwartcs Herrn Ranth ab. Das Kürturnen am Barren nnd Gruppcnturuen nnter der Leitung der Herren Eerer uud Krctschmer fand dnrch die kühne nnd exakte Änsführung helle Bewunderung. Zwerchfell' erschütternd wirkte dic Anfführuug der großen italienischen Oper «?rHll«68o» 6a liimini», ein köstlicher Ulk, der, mit hinreißendem Humor gegeben, insbesondere die Vorzüge einer männlichen Primadonna ins hellste Licht stellte. Den Eintritt des ncnen Jahres feierte Sprcchwartstell« Vertreter Herr Dr. Binder in schwungvoller Rede, die begeisterten Anklang fand. Nnn trat Prinz Karneval in feine Hoheitsrechte, fröhlich beugte sich alles seinem lustigen Szepter und dem Tanzvergnügen wnrde bis zmn Morgengrauen gehnldigt. ^. - (Der slovenischc kanfmännische Verein »Merkur») macht seine Mitglieder nochmals auf die Hanptverfammlung aufmerksam, welche morgen nach-mittags 2 Uhr in den Vercinslokalitäten ^«Narodui Dom») stattfindet. — (Vernnglückt.) Am 29. v. M. früh wnrde der ledige Kleidermacher Simon Zmitck ans Mitterdorf, Gcrichtsbezirt Radmannsdorf, in einem Graben tot anfgcfnndcn. Zmitck hatte des Nachts in stark angeheiterten Znstandc ein Gasthans in Mittcrdorf verlassen uud dürfte auf dem Heimwege iu den Graben ge' stürzt sein. —I. — (Ehrnng.) Die Gemeindevertretung von Nillichberg im politischen Bezirke Littai hat in ihrer am 27. v. M. abgehaltenen Gemcindcsitznng den Herrn Pfarrer Andreas Petek in Heil. Kreuz bei Littai an^ läßlich seines 70-jährigcn Gebnrtsfestes im Hinblick auf das jahrelange, verdienstvolle Wirken der genannten Gemeinde einstimmig zn ihrem Elirenmitgliede ernannt —ik. ' ^Schadenfeuer.) Am 23. v. M. abends brach im Wohnhanse der verwitweten Besitzerin Maria Lamnt in Kralji, Gemeinde Doblicc, ein Fener ans, welches das Wohnhaus, die Stallung samt Streu« und Fntter° Vorräten sowie einigen Möbelstücken in kurzer Zeit gänzlich einäscherte. Daß sich das Feuer nicht weiter verbreitete, ist dem tätigen Eingreifen einer Patronillc des k. k. GendarmerioPostens Tschernembl sowie der Insassen von Gric, Doblicc und der umliegenden Ort-schaften zu verdauken. Die Besitzerin erlitt einen Schaden von nngefähr 2000 X, war jedoch anf 8000 X versichert. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß sie selbst das Feuer gelegt hat, wnrdcn gegen sie die gerichtlichen Er> hebnngen eingeleitet. —r. — (Internationaler Kongreß für Schul-Hygiene.) In der Zeit vom 4. bis 9. April 1904 findet in Nürnberg der erste internationale Kongreß für Schulhygiene statt, dessen Tätigkeit in Abhaltung von Vorträgen, gemeinsamen Diskussionen nnd Veranstaltung einer Ausstellung über die verschiedenen Gebiete der Schulhygiene bestehen wird. 8. — (Rudolfswerter ^italnica.) In der jüngst abgehaltenen Hauptversammlung wurden „ach. stehende Herren in den Ansschuß gewählt: Weilhard Gandini, Landesgerichtsrat (Obmann), Johann 8kerlj, Landesgerichtsrat (Kassier), Dr. Jakob Jan, Gerichts austultant, Edmnnd Kastelic, Handelsmann, Franz Küßel, Gcrichtsausknltant, Anton Lcvcc, Landesgcrichtsrat, Josef Lo/ak, Gcrichtskanzleivorsteher, Johann Maselj, Gym-nasialprofcssor, Josef Moravec, Handelsmann, Otmar Skal6, Obcrbczirkstierarzt nnd Lehrer an dcr^Landes-ackerbauschule in Stauden, Simon Edler von Slavonic, Apotheker und Stadtgemeindcvorsteher, Vinzenz Umck, Tischlermeister, und Dr. Wladimir Atek, Advokat. — (Schonzeit für Wild arten.) Im Monate Jänner stehen folgende Wildarten in Schonnng: männliches Not- und Damwild, Gemsböcke, Gemsgeißen und Gemskitze, Rehgeißcn nnd Rehkitze, Feld- und Alpen-Hasen (in der zweiten Hälfte des Monates), Auer° und Birkhähne fowie Aner- uud Birkhcnncn, endlich Rebhühner und Wachteln. — (Verlorene Gegenstände.» Das Schnl-Mädchen Maria Mcisetz, wohnhaft Herrengasse Nr. 10, verlor vorgestern auf dem Wege von der Herrengasse dnrch die Fürstenhof-, Hilschcrgasse, Aleiweisstraßc bis zur Erjavccstraße eine silbcrue Taschenuhr. — Die Baumeisterstochtcr G. A. verlor in der Stadt einen Ohrring mit Diamanten. Theater, Kunst und Literatur. . " (Deutsche Bühne). Als Silvesteworstellunq ging vorgestenl Nestroys uuverwüstliche Posse -Einen Jux will er ,ich machen' vor schwachbesuchtem Hause '" , S/cue. Die Vorstelluug war von Karnevalsqeist erfüllt, slott uud lustig, und es machten sich insbesondere die Herreu Lang und Kühne durch gelungene Charat-terwernng 'hrer Rollen verdient. -Heute wird zinn Vorteile der trefflichen Operettensängerin Frau Mal e^ .Du- schone yelena» von Offenbach aufgeführt. Das 5!ng'mcht^ . Sp^n^:^!^^ Geschäft., ^rettag: «Zigennerbaron» '^' ' , ls.^miN^.V/^ ^ viel,' doch möcht' ich alles wissen!.) hecht es im «Faust.. Alles wissen ann ke.n Mensch aber uach Mss n streben soll jeder, der mcht ganz un Materiellen versinken will. übe d,e Errnngenlcha tm und Fortschritte der Wissenschaften °^5" '??" stch am besten dnrch die Wochenschrift «Das W'scu fur Alle. (mit Beilage: Schule der Mathenlatl). Der Prospekt, der unserer heutigen Nunnncr beiliegt m ormiert über «Das Wissen für Alle- da. dnrch die Anchhandlung Jg. v. Kleinmayr H Fed. Bamberg fnr 2 Kronen 50 Heller, respektive > 3 Kronen pro Qnartal z« ^ziehen ist Probennmmern daselbst. ^ , ^ '" der Zomlnrche. Sonntag, den 3 Jänner (Oktave des heiligen Johann Evangelist Hochamt «m 10 Uhr: Messe in ?.:' kilMM Laibacher Zeitung Nr. 1.______________________________________5_______________________________ 2. Jänner 1904. großen Menge von Menschen umlagert, die Verwandte und Freunde, welche sie vermißten, unter den Toten suchten. Es heißt jetzt, daß die Leute der Freiwilligen Feuerwehr, welche auf der Vühne waren, beim Aus> brnchc des Brandes von einer Panik ergriffen wnrdcn, die schlimmer war, als jene unter den Zuschauern. Sie waren vor Schreck unfähig, die zur Erstickung eines Brandes bereitstehcnden Mittel anzuwenden. Als der Asbestvorhang durch den Luftzug gegeu die Seitcu des Proszeninms gepreßt wurde und deshalb nur halb herab" gelassen werden konnte, liefen die Bühnenarbeiter, ohne sich weiter zu bemühen, davon. Das Publikum hatte mir von drei oder vier AnsgänaM Kenntnis und suchte diese, obgleich in Wirklichkeit mehr als vierzig Ausgänge vorhanden waren, in wilder Hast zu erreichen, wobei sich furchtbare Kämpfe abspielten. Als die Nettungsleitern angelegt wurden, drängte sich das Publikum in solcher Hast heran, daß viele auf das Pflaster herabstürzten und ums Leben kamen. Es stellt sich herans, daß der Theaterbau nicht in allen Teilen fertig war. Einige Treppen waren nur halb zu Eude gebaut. Eine an der Seite des Gebäudes befiudlichc Stiege endete 50 Fuß über dem Pflaster, ohne daß eine Leiter bis an den Boden führte. Am oberen Ende dieser Treppe hatten sich zahlreiche Frauen angesammelt, die von der nachdrängenden Menge immer weiter nach vorwärts geschoben nnd nach und nach herabgcstoßen wurden, so daß sie de» Tod fanden. Aber auch die Nachdrängenden stürzten, von neuen Massen gestoßen, ihnen bald nach. Viele Znschauer im Theater müssen aber den Tod durch plötzliches Ersticken gefunden haben, denn es wurden zahlreiche Tote auf den Plätzen gefunden, das Antlitz unverrückt der Bühne zugcweudet. Das Theater sieht von außeu unverändert aus und über dem Haupteingaugc erhebt sich noch unbeschädigt der «nächtige Indianertopf. Bis jetzt zählt man sechshundert« neunzig Tote; dreihundert Personen werden noch ver° mißt. Die Theatertruppe bestand aus 300 Personen. Im Theater waren 2000 Personen anwesend, von denen 1740 Sitzplätze innehatten. Während der Panik kamen ganze Familien ums Leben. Mehrere Not< ausgänge waren dnrch die Eisentüren verschlossen, für deren rechtzeitiges Öffnen niemand gesorgt hatte. Vergeblich war von den Zuschauern versucht worden, diese Türen mit Gewalt zu öffnen. Da vor dem Theater kein Feuermelder stand, ging viel Zeit verloren, bevor die Feuerwehr eintraf. Anf telephonischen Anruf eilten etwa 100 Ärzte und 150 Krankenwärter herbei. Ein Priester erteilte den Sterbenden den Segen. Eine Köchin und ein Kellner des benachbarten Restaurants brachten eine Leiter auf das Dach eines Schuppens; der Kellner fing nacheinander 15 aus dem Fenster hcrabspringende Frauen auf. Die große Zahl der Zufchauer erklärt sich daraus, daß die Vorstellung im Theater zu ermäßigte» Preifen gegeben wurde. Telegramme des lt. K. Telegraphen-Korresponbeuj'Zureaus. Wien, 1. Jänner. Se. Majestät der Kaiser hat heute vormittags die Neujahrsgratulation der Erzherzoge entgegengenommen. Um 6 Uhr abends fand ein FMlllendiner statt. Ostasien. London, i. Jänner. «Daily Telegraph, meldet aus Totio vom gestrigen: Die Lage ist sehr ernst; sie scheint sogar verschlechtert zu sein. Japan hat dringend die Anweisung zur Vollendung oder Umwandlung uon drei seiner besten Fahrzeuge der Handelsmarine in armierte Panzer gegeben. Seit Beginn des Jahres vermehrt Nußland fortwährend die Zahl der Kriegsschiffe in Ostasien. Eine Anzahl Schiffe liegt zur Fahrt nach den ostasiatischen Gewässern bereit. London, I. Jänner. Reuters Bureau meldet aus Tschifu: Japan hat noch eine Anzahl Transportschiffe gechartert. Das 6. Armeeturps ist kriegsbereit, ebenso die Flotte, die in vier Geschwader geteilt ist. London, 1. Jänner. »Daily Telegraph» meldet aus Nagasaki: Die Leitung der nach Kuifn führenden Bahn hat den Befehl erhalten, am 2. Jänner 5000 Mann, die nach Korea unterwegs waren, nach Nagasaki zu befördern, sowie 60.000 Tonnen Kuhlen nach Kusatstl zu;- Ergänzung der großen in Nagasaki befindlichen, Kuhklworräte zu verfrachten. Petersburg, i. Jänner. Wie die Zeitung .RosM' aus zuverlässiger Quelle erfährt, nehmen die "'-lhandlimgen zwischen Nußland und Japan cinen voiit^,^ friedlichen Fortgang. Alle Meldungen über ein Ultimatum Japans seien die reinste Erfindung. H.ch^ sei nur, daß Rußland ebenso wie Japan o,e Kriegsbereitschaft verstärkte, was begreiflich sei, da die Viöglichkeit politischer Verwicklungen andauernd besteht und in Japan mit ausländischem Gelde cme leidenschaftliche Agitation qeqen Rußland betrieben wird. " ' ' '" " Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am cli. Dezember. Dr. Fabiani, Professor; Minger, Voslovih, Fuchs, Vettelheim, Me.; Walland, k. t. Hauptmaun, s. Frau, Wien. — Rieliart, Kfm,, London. — Gregoric, Pfarrer, Oberloitsch. — Krzisnit, Pfarrer, Dornegg. — Vaselli, Pfarrer, Grisigulluo, — Horvat, Pfarrer, Oberkrain. — Schwarz, Privat, s. Frau; Metschnigg, Priuate, Trieft. — Köln, Kfm., Glina. — Blacha, Fabrilsdireltor, Warasdin. — Vizjal, ilfm.. Gottschce. — Dr. Pirchegger, Gymnasial-Professor, s. Kind. Pettau, — Walonig, 5tfm., s. Frau, Littai. — Mal, Kaufmannsgattin; Lipschih, Kfm., Fiume, — Wimmer, Ninger, Ingenieure, Graz. — Dr. Supau, Ieutraldirellor, Leobeu. — Fleischer. Monteur, Dresden. — Voudi, Direktor, Brück a, b. Mur. — Pico, Kfm.; Petz, Ingenieur, Udine. — Label, Kfm.; Lamareh, Privat, f. Frau, Budapest. — Sauler, Reifender, Klagenfurt. — Kauf' mann, Kfm.; Payor, Reifender, Graz. Verstorbene. Am 30. Dezember. Viktor Smerlol, Schuhmacherssohn, 2'/, M.. Hilschergasfe 4. Atrophie. — Helena Lalnar, Tag-löhnerin, 2:l I., Alter Weg 8, Tuberlul., rnoumoum d»>-ou. — Maria Mariniit, Iimmermanstochter, 14 Tage, Ilovica 36, Darmkatarrh. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 3 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. >, 2U.N. ! ?39'2 —4^?sSSO7schwaL Schnee ^ 9 . Ab. j 738 3 -b 1, windstill Schnee 7 U. F. 737-5-4-9, NO. schwach ^ Schnee 1. 2 . N. 737-6 —2-9,OSO. fchwach! bewölkt 128 9 . Ab. 739 3j—3 2^ NO. schwach > bewölkt 2.l?U,F. ! 739 7^-6 5 NO, schwach ^ tlw. bewölkt ! 2 4 Das Tllgesmittel der Temperatur vom Donnerstag —5 3', vom Freilag -3 7°, Normale —2 6», bezw. —2 7°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. ^'^f* U»ber»ll in haben. unentbehrliohe Zahn-Cram« M erhält die Zähne rein, weiss und gesund. LoUuHzzsll krozpokt «lU»lVr H «»., krault-fürt am zl»in 152. ^5285) 9—1 ! Die ausgezeichnet wirkende ! idlillULllllJlll - nddlllllKllll aus der (269) 50 „Maria Hilf-Apotheke" des M. Leustek in Laibach kräftigt den Haarboden, beseitigt die Schuppen und verhindert das Ausfallen der Haare. Preis einer Flasche mit Gebrauchsanweisung I K. Jede Familie sollto im eigensten Interesse nur Kathreiners Kneipp-Malz-Kaffee alu Zu sat 2 zum täglichen Kaffeegetränk verwenden. (1) 10-l Garantirt nein es Weindestillat COGNAC MEDICINAL UNTER STÄND.IGER CHEMISCHERCONTROLE Destiller IE CAM IS & STOCK TRIE ST-BARC ÜLA '/¦ Ft. 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(5278) 3—3 l Vom tiefsten Schmerze ergriffen, geben wir im l eigenen wie im Namen aller übrigen Verwandten l allen Frelinden und Bekannten die erschütternde Nach» ! richt, daß nnser innigstgeliebter Vater, Großvater l usw., Herr Konrad Stöcklinger ! Besitzer ! gestern, den 1. Jänner, um b Uhr friih nach sehr l langem Leide», versehen mit den Tröstungen der i ! heil. Religion, in, 60. Lebensjahre ruhig und gott« l ergeben im Herrn entschlummerte. . l Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird I heute Samstag, den 2. Jänner, »m ^ Uhr "achmtt. l tags im Steibchause, Nömrrstmhe Nr. ^ emge- l segnet nnd sodann auf dein ssnedhofe zi, vt. ^yn. l stoph im eigenen 0)mbe zur leM, Nuye belgesetzt. Die heil. Seelenmessen wcrdm "' ^er Tlrnauer ! Pfarrkirche gelesen. Laibach «»' 1. Jänner 1904. ! Die tieftrauerndcn Hinterbliebenen. Laibacher Heilung Nr. 1.________________________________ 6 ^____________________________2. INnne: 1904. Kurse an der Wiener Oörse vom 31. Dezember 1903. N^ dem oMeue. ^3^.« ______________________________________Me notierten Kurse verstehen sich m Kronenwahrung. Die Notierung sämtlicher «tlien »nb der «Diversen Lose» versteht sich per Stück, Allgemeine Zlauloschuld. «"d Na« Hinheitl, Nente in Ä!u>en Mai- November p, ss. 4-2"/,,, . . 1< 0-60 10080 !nLUb,IHn..Iuli vi, K.4'2"/« 1^0 55 100 75 .,!1iot,sstbr.A»8,pl,K.4 !i«/u 100-80101 — ,, „ Upril,-Olt.pr,N,4-2"/<, 10075 10095 1»54er Staatslose 25>a st. » 2"/„ —'—^ — — 18l»0er ,, 500 fl. 4"/u 15570 156 70 1860er ,, 100 fl, 4°/u 185'—I87'5U 18L4cr ., 100 fl, . . 258'— 2L2' — dtu. ,. 50 st. . . 258'— 262'— Tvm.'Psllnbbr. ü 120 ft. 5«/„ . 298-75 299-75 zlaalsschuld der im Kelch«- rat» oeitretenrn Königreiche und Länder. OtNerr, «ilulbrente, stfr., 100 fi., per Kasse.....4"/., 12025 120 75 bto Rente inttroncnwähr., stsr,, < ^ per Kasse.....4"/« lO0-l!,'> 100 85 ««.bto.bto, per Ultimo . 4"/„ ! 100 65 100 85 Otsterr,Iiweftitions'«ente,stfr., ^ per Kasse .... 3'/,"/« i»3IN !»I 30 «lsenbahl,'Etaati>sch»lb. Ucrschreibunne». »lllüIieMali» ix O,. steuerfrei, z» 20,000 Kronen .. , 4"/« 11» — 119 75 Franz Joses »Vahn in SUber «div. St) . , . . 5'///« I»9 45I»U45 «ubulisbahn i,i Kroxeiiwähr. steuerfrei ldiu. St,), . 4°/» 10010 10110 Nornrlbelgbahn in Krunenwähr. sleuersr,, 4W Kronen . 4'V« »0020 101'20 Zu 2taa«sschuldvelschrtib«n< «ex ab„esltmp.<5islnb..Al „.........4b»>— 454 — 5. «arlLudw.'V. 2U0 fl. NM. ü /„ uun 200 fl......—-—" —'— Otlb Ware lvom Etaate zur Zahlung übernomnlene lkisenb. St.> Silb,, 4°/„..... I0U'40 101-40 Oalizischc Karl Ludwig. Vah» j (biv, St.) Silb. 4°/u . . . >00'45 101'45 Vorarlberger Vayn, Cm, 1884 ! (div. Vt.) Ellb. 4"/u . . . lll0^0 1N1'40 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krune 4°/,> U!l«. Guldrentc per Kasse . 11880 113 — bto. dto. per Ultimo , . . . 1i8'l.«!<» 101-35 Vlnleheu der Eer od,G°!b) j123-25 l84'U.-> dto, b!°. (1834^ . . . . ! 98!»a W'.'O Kl», bto. (1898), . . . .lW'50 !01'50 Böi!cba»Mnlehen, verlosb. 5»/» U9L0 100 20 4"/,. Nlainer LaüdrZ.Nnlelien . I»l! ^iN ,0! L5 Oeld 8'.'are psandbriefe ell. Bobtr, allg, 0st,lu50I.veil.4"/<> 99 Ll> I0U' — N..üsterr Lande«'Hlip.-slnst,4"/u 10020 n>1 iü' Oesl..ui,g, Äanl 40>/^ähr. uerl. 4°/«......... 10070 101 70 dto, bto. 50i2hr. Verl. 4°/c> 100 75 101 75 Sparkasse, I.bst., KOI., verl.4"/u Wl.'«» — — Gisenbahn'Vlioritiilü« ybligntionen. ssetdinands'Nurbbnhn Vm. 188N 10« 50 »Ul 90 Oestcrr, Nordwestbahn . . . 10«-^0 l0?üc> Llaatsbahn....... !2«-i><,^W — Eüdbalin li 3"/„ ver,.Iiln».»I»!i blo. kk"/„...... 305 — Ü07-— Ung,'gaUz, Bahn..... 11U-!>1!-— 4"/„ Nnterliainer Vahnen . . W'-',>!Kw 20 Diverse z°ft (per Stück). Verzinslich« i/ose. 3"/„ Vobentredit Lose Eni. 1580 Ls'L- 2!)7 — !i"/„ ,, ,, llm. 1«8U 28«-— L!>050 4"/u Donau.Dllmpssll), 100 II. . —— — -5"/« Donall.«eg»I..«°se . . , — >. .,.-- Nnverzlnßliche l.'ose. Vubap.'Vasilica (Dombau) l»fl, 1920 20 20 Kreditlose 100 fl...... —>— .. — Llary Lose <0 fl. KM. . . . i?0— ,80 - Ofencr Lose 40 f!..... 1«» — 178 — Palsfy Lose 40 fl. KM. . . . 170— 17U--«olcn Kreuz, Oest. Ges., v, 10 fl. —— —-- ,' ., UN«. ., „ 5fl. LN70 Ä7-7U Äudolf-Lose 10 fl...... 65- ! fl...... 2:»0--^>'w'_ üt Wr,wi!< Lose 40 sl. . . . 250 - ^5'- Wicinr Com»,..Lose v. I. 1874 408- 5<>7-Gewmslich. d. U"/u Pr,.Schuld». d. Nobtnlreditanst., i>le!>b 5(,0sl. . . 2L90 L^10-«ä u. Vclriebs Ors. für stübt. L.rahenb. '" Wien I.t, ^ . - _ _.^ d,u dtu. bto. !>t. U . ->__j ^..^ "!öln,> Norbbahn 15« sl, . . »05- u,;?^ VnW'chraber llis. 500 fl, KM. 2448- 245.»- tvt° bto. <>it, II) 200 fl. 10L5- I«,». Donau TampüclnNaw«. Gesell. «-'»N.rr 500 fl. Killl. . . - n?< — «8i ^. T>^ Bobcnl'acker E.Ü'./VO X 504-^ üio-^ ss/dina^Noidt'.'Uc^ I.NM. 5530- 5Ü50- 3V^'«i ^^ O s er'r Nordwes'rahn 2<0sl.S. 42«->z>r,->>0 d n do (>'t- U) L«" sl. S. 419-^Li - Prag D'lerEilenb, 100sl abgst. ^00 ü« 2,bal,.> 20° !', S- - - °^^ «»'- Fanbe«. NXeV.N^^°. d32^0 533-00 Giro, u, ttasieiw,. Wienol 2«" I, ^.^^^.^ H^olhetl,., rest., ^00si.l»"/..>l. 2"" _____ Gelb Ware Liwbnbani, Orst,, ?00 sl, . . 44L — 44?- — vefterr.°ungar. VanI, 600 fl, . IÜ87- i",l>7- Unionbai't ll< 0 fl..... 54L — 54«- - ^erlehrsda:,!, Mg, >40 fl. , ^.7«-— 274- - Indussrit.zlnter» nelimungen. gauges,, «Uz,, Ost,, 100 sl, . . l2l-— ,54'-^ ^Mier Eise»- und StahlIüd. ,,,w Wien 100 sl..... l55-,5?-— ^'e!,bai,„w.Leihg,.Erste, 1«0fl. 213-— 2l4-^ ''st!bem!,l)l". Papicrf. ,i V.'G, 125— «30 — gunner Brauerei 100 sl, , . !U0 — 3»ö - ^<°»lll!,.(z,t,>lis^ . Oest,.alpine, 42?-— N°'Tllrj, Lleinlohle» 100 sl. 55« — 5«3 — "^W!lg,iim!,l", Papiers, 200 sl. 255'- ü,!0--. ^tenierm,", Papieif, U, V >O, ^03 — 404' — ^"lailer ,WI,>s,,w .Gesell, 7<» ,l, 388-— 332'-^ ""'!«"!,G.OcslinWien.iüOsl. 46U— ^«4 — ^Mon^fiha!,«,, Allg, in Pest. «,,?"" l^........ 73egel°«ltie!l Ges. ??U- 7Ül- - Devlftn. llurze Sichte». 3"l'krbllm....... lS87?i9»- V^Plab«...... l,7-12 117.3» U"b°"........ 238-80 25S-25 Z?^- -....... «»I? 9V»? Haluten. 5KW'........ 1125 ,1-3.. H,.^5,"tn Ctucke..... '9-04 18-W ' ' "7-12 117-2», 3 ,7'"'W «c>nl,,°te.. , - . 95-25 «5'ÜU von Heulen, lMi»inll»rles«>ii, I'rlorlllUen, Akll«-n, I I^oaeu «"If , DvvUfii und Vnlnten. il (&3»9) Loa-Versioherung. Ba.ri.3r- -o.nd. ¦Wech.Blei-Gesch.aft I.alluu'li. MpitiilsriiHse. I Warzlasunq v.n Bar-EtH.,,, |. ,„„.,...... unj aut B,ro.K,nt,,