Zeitschrift für krainisché Landeskunde. Nummer 9. Laibach, 1899. VII. Jahrgang. Das Eisen in Krain. Beiträge zur Geschichte der krainischen Eisenindustrie und deš krainischen Eisenhandels. Von A. Milliner. Eisnern. Der Hammerbetrieb. ■ Mit 1795 beginnt die Production zu sinken, denn laut SitzungsGProtokolles von 1796 Nr. SS, wurden 1795 um 802 Ctr. weniger erzeugt, als im Jahre 1774, welches 4132 Ctr. ergab'. 1796 sinkt die Erzeugung auf 2261 Ctr., was gegen die 3330 Ctr. von 1795 wieder einen Rückgang von 1069 Ctr. bedeutete. Doch bemerkt das Protokoll von 1797 Nr. 27 : „Indessen ist bekannt, dass Eisnern anr unordentlichsten mit dem Schmelzen verfährt,, und ohngeachtet in Ober-Eisnern der Hammer abgebrannt und mehr als ein Vierteljahr nichts gearbeitet worden, so erscheint doch, dass ein Stückofen - über 1130 Ctr. aufgebracht. Nimmt man das Jahr 1795, so hat ein Ofen, gegen den andern gerechnet, 1665 Ctr. erzeugt.“ ■ Da man die Angaben behufs Feststellung der Frohne zu machen hatte, so trachteten die Gewerke Wo nur möglich dieselben geringer darzustellen, als sie in Wirklichkeit waren. So will Franz Anton Homänn im dritten Quartal 1796 in 10 Tagen nur 26 Ctr. Roheisen erzeugt haben, J weiches er mit ä 4 kr., somit im Ganzen per 1 fl. 44 kr. verfrohnen will. Die Angabe wird bezweifelt und. werden Tscherin und Krischaneg abgesendet, die Sache zu untersuchen. Tscherin constatirt den'Betrug, und es wird beschlossen, das Protokoll an die Höfstelle zu schicken. Sitz-Protokoll Nr. 306, 348, 357. Auch gegen andere Gewerke erheben sich Bedenken. So übersendet sub pries. 16. Juni 1797 Josef Urbantschitsch 2;2 Stück Frohnfassionen der Gewerken für das I. Quartal, in welchen die Erzeugung von 35 Wölfen im Gewichte von 507y2 Ctr. ausgewiesen wird, die meisten zu 13—-14 Ctr., obwohl sie gewöhnlich mindestens 18—20 Ctr. wogen.1) So werden später 1803 105 Wölfe mit 2832 Ctr.. somit ä zu 26 Ctr. ausgewiesen. Laut Sitz.-Prot. von 1797 Nr. 15, wurden Fälschungen der-Fassionen des Stefan Semen und Gregor Sch ni dar constatirt. Festerer fatirte nämlich aus 30 Ctr. Roheisen 12 Ctr. geschlagenes Eisen auf einen Hammertag, letzterer aber auf .drei Tage, ebenfalls nur 30 Ctr. Es wurde beschlossen, bei den Visitationen nachzuforschen. Im Sitzungs-Prot. Nr.' 9 von 1797 wird nun verschiedenen Herren ihr Unterschleif vorgehalten,: wobei vergleichsweise auf die beiden ehrlichen Glo-botschnig’s, den Vater Georg und Sohn Franz hingewiesen wird. Zum Schlüsse heisst es;,. „Richtig, ist, dass diese Leute sich des Betrugés so gewöhnt haben, dass, >nur. mit höherer Gewalt Einhalt jge-v schehen muss ^ ^ . >r - - , Es handelte sich dabei, wie schon bemerkt, um die Entrichtung der Frohngebühr an. das- Aerai) ; welche per Centner 2 kr. betrüg., Die Wirthsehaft. muss ziemlich arg gewesen, sein, denn das Decret der , Hofkammer vom 3. Februar 1797 lautet kategorisch;., „Bei der Ueberzeugung, dass die von Ober- , und? U^ter-r Eisnern eingekommenen Frohnfassionen sowohl;in Ansehung^ des Roh- als, geschlagenen Eisehs une.cht ün,d ialšch' sind, mithin das Frohnregale ' evident heeitófaètìti§T fwòr--! den, auf der Steile die einzelnen Frohnätisweise^ dèirb’è-' treffenden , Gewerken zur, Umänderung: gnd^ echten’ Vpr- , fassung durch einen S traf boten .mit-’'-der. Bedrohung; rückzusendeh, dass, widrigenfalls'alles Roh- und vorfindig' geschlagene Gut ohne Weiters-ebnfisCirt und-dih Hämmer und Oefen in ärarialische Administration genommen ..werden.“ Im Bescheide heisst es auch, dass die dortige Verfassung, die Führung der Werkbücher, die Wägung des Roheisens,- das wäIsche Gewicht,2) Alles *) Sitz.-Prot. Nr! 12Ö. 8) Dieser Pašsiiš ist darum auffallend; Weil laut Rev.-Bergamts-act ddo. 23. Jänner 1751 das Wiener Gewicht und Massa-bei den-Hammerwèrkeh eingeftthrt: würde undrdie alten Maässe und Gewichte vertilgt werden sollten. Man scheint sieh.; eben um- diesen-Erlass in;. “Praxi nicht gekümmert zu haben. .r ;.—. ;,;i V * i i;rt i«x dem Referenten unbekannt sei, und doch sei es nöthig, das „Innere einzusehen“, um einmal Ordnung zu schaffen. Sitz.-Prot. Nr. 61. Den Herren draussén bei der Regierung kamen eben alle diese unsere heimischen schönen Zustände recht prähistorisch vor. Die Erledigung ist aber auch ein schlagender Beweis dafür, dass die Verhältnisse bei den krainischen Eisenwerken ganz eigentümliche und von denen anderer Montanwerke total verschieden waren. Laut Sitz.-Prot. Nr. 7 0 entschuldigten die Gewerke „ihre List und Bosheit beim geschlagenen Eisen damit, dass sie gegen die Natur der Sache und gesunden Menschenverstand behaupten, dass sie nur Nägel für geschlagenes Gut ansehen“. 1798 werden schon 332T5 Ctr. angegeben, wovon Waare ini Wer the von 3010 fl. 35 kr. im Lände blieb, und um 46.084 fl. 22 kr. ausser Land ging. 1799 betrug der Erlös im Lande 2533 fl. 25 kr. und-ausser Land 46.839 fl. 56 kr. — 1800 würden erzeugt 3088 Ctr. Eisen, erkauft 986 Ctr.,1) Erlös 55.430 fl. — 1801 erzeugt 2960 Ctr. erkauft 1547 Ctr., Erlös 71.562 fl. — 1802 erzeugt 2560 Ctr. erkauft 1666 Ctr-, Erlös 75.997 fl.— 1803 erzeugt 2832 Ctr., erkauft 1525 Ctr. Erlös 75.788 fl. — 1805 erzeugt 2512 Ctr. erkauft 1544 Ctr. Erlös. 80.485 fl. — 1806 erzeugt 2890 Gtr., erkauft 2950 Ctr., Erlös 178.942 fl. — 1808 erzeugt 2497 Ctr. erkauft 2369 Ctr.Erlös 149.154 fl. Ein Vergleich der drei Gewerkschaften Kropp, Steinbüchel und Eisnern in dieser Periode fällt sehr zu Ungunsten der Gewerke in Eisnern aus. Alle drei arbeiten mit Stucköfen und untér gleichen sonstigen Umständen: Am rührigsten zeigt sich St einbüchel, dann folgt Kropp, endlich Eisnern. Fasst man den Erlös für die gelieferte Waare ins Auge, und um diesen handelte .es sich ja bei jedem Geschäfte, so müssen wir denselben auf einen Stückofen berechnen, somit im Vergleiche mit Stein-büche 1 bei Kropp und Eisnern halbiren. Da erhalten wir folgende Zahlen pro Hammer : .1800 Steinbüchel . . .106.000 fl. Kropp . . . . . 58.570 „ Eisnern . . . ; 27.715 ,, 1801 Steinbüchel . . .110.152 „ Kropp .... .76.825 „ Eisnern . . .. . 35.781 „ *), Man erkaufte das Eišen zu Zeiten, wenn die Erzeugung der beiden Stucköfen nicht ' genügte, um den Bestellungen genügen zu können, meist in Kärnten. 1802 Steinbüchel . . . 128.972 fl Kropp .... . 52.481 » Eisnern . . . . 37.998 n 1803 Steinbüchel . .. .135.426 jj Kropp . . V » . 61.288 ji Eisnern ... . 37.894 n 1805 Steinbüchel. . . .128.354 n Kropp . . . 80.570 » Eisnern . . . . 40.242 » 1806 Steinbüchel . . .248.270 Kropp .... .113.343 » Eisnern . . . . 89.421 » 1808 Steinbüchel . . .201.230 » Kropp . . . 85.750 » Eisnern . . . . 74.57.7 » Damit stimmt auch der Kohlverbrauch. 1809 wird derselbe angegeben: für Steinbüchel 156.800 Metzen. Kropp 271.000 Metzen (135.800 per Hammer), Eisnern 238-000 Mètzen (119.000 per Hammer). Sollte hier nicht ein Zusammenhang mit den socialen Zuständen erkennbar sein? In Steinbüchel herrschen fast allein, die unternehmenden T h o m a n e *). (mit 37 Hammertagen von 48). In Kropp und Eisnern war das Geschäft in eine Menge sich untereinander befehdende, meist analphabete Hammergewerke zersplittert. Von diesen waren die am obern Hammer in Eisnern so obstinat, dass sie selbst von der Einführung. des Flossofens nichts wissen wellten, als derselbe nicht nur in Kropp und Steinbüchel, sondern auch in Unter-Eisnern schon mit Nutzen func-tionirte. 1819 gab es wieder Anstände wegen uncor-recter Streuwerksrechnungen. Unterm 20- Juni wendet sich Gregor Gašperin, als Fertiger für die Analphabeten Jak. Semen,,Luk. Marenig, Jak. Dem-scher, Thomas Kobler und Jak. Kobler an die Berggerichtssubstitution; da heisst es, dass über jede beanständete Post besonderes Getöse gemacht werde, und jede wird „Herr Director mit Fluchen und fürchterlichem Tischklopfen vertheidigen.“ (Act. Joh. Globotschnigg.) Um 1834 wurden in Eisnern mit beiden Hämmern bei 4300 Ctr. Wallascheisen erzeugt, dazu aber : noch Eisen aus Passiek und: 1806 Ctr.. aus Kärnten eingeführt. In 24 Stunden wurden 90—100 Ctr. Erz. mit 360—400 Metzen Kohlen verschmolzen, per Jahr aber 129.826 Metzen. Es bestanden damals • a Die Thomane fassten die Sacke mehr. vom kaufmännischen Standtpunkte auf; daher konnte Sigmund Zois 1812 daran denken, dem Johann Th Oman vulgo Kreuscha, unii dem Kroppér Wo dl ey die Wochain zum Kaufe anzubieten. in Ober-Eisnern zwei, in Unter-Eisnern ein Wallaschfeuer, ferner zwei gemeinsame und drei Pri-vat-Zainhämmer: nebst. 162 Nagelschmied-Essfeuern (gegen 106 im Jahre 1817). Verkauft wurden um 1834 *) jährlich 4060 La-gel Nägel per 80.000 fl., wovon circa 500 Familien mit über 1627 Seelen2) ihre Existenz fanden. Die für Triest, Fiume und Carlstadt damals erzeugten Nägelsorten waren folgende : Terni trati 3 Sorten, Canali, Quaterni, Ceseni 2 Sorten, Mantuani, da Bezzo 2 Sorten, da Soldo 2 Sorten und doppi Soldo. Das Bergvolk in Eisnern. Auch hier wiederholt sich in den Acten das nämliche Lied, welches wir schon früher in Kropp haben singen gehört. 1677 erlässt der Oberbergrichter Jak. v. Er-berg unterm 18. August an den Unterbergrichter Carl Anton Plauz eine Instruction, in welcher § 5 bestimmt, dass die Laster und Uebelthaten nicht ungestraft durchgehen sollen. Strafen werden bemessen und die Gelder sollen dem Oberbergrichter verrechnet werden, weil davon der Bergschreiber und Frohnbote erhalten würden. Da erfahren wir z. B., dass zur „Hinterstelligmachung der Arbeit“ die Bälge zerschnitten wurden.3) — „Grodel, Skaja und Schmieden-Pockel“ werden, wie der Cassa-schlièssler Franz Homann 1782 klagt, von den Arbeitern sehr entfremdet.4) 1794 klagt die Bergwerksvorstehung5) in Eis-riern und macht Vorschläge: 1. Wegen Nichtarbeit-lèiètung an den abgeschafften Feiertagen, 2. wegen des in ein Drittel Zaineisens bestehenden Lohnes, 3. der Verschleuderung des gewerkschaftlichen Kohles, 4. der Veruntreuung von Eisen und Stahl, 5. der Nichtablieferung der Avanzonägel seitens der Nagelschmiede an ihre Gewerke. Das Oberbergamt erledigt die Beschwerde dahin, Idass laut Resolution vom 4. Jänner 1789 die Nagelschmiede haar bezahlt werden müssen. Dies beziehe sich auf die Abschaffung der Pfennwerthdarreichung, nicht aber auf den vertragsmässigen Callo, der mit einem Drittel accord-mässig festgesetzt sei. Die Avanzonägelwirthschaft •) Nach Carl Prennèr, k.h.Actuar in Lak, in Hohenwarts „Beiträgen“ II. p. 17 ff. : 2) 1746 zahlt Éisnern laut „Kopfsteuerspecification“ p. 106 von 1J48 Personen 73, fl. 52 kr. Kopfsteuer, die höchste unter allen Ge.^ werken. 1808 zählte Eisnern noch hei 2000 Seelen, 1894 noch 1058. — 1830 wurde ein Hochzeitsmahl , in Eisnern auf 20 fl. M..M. veranschlagt. Yert, u. Sch. Buch VH; p. 30. 3) Acten Joh. Globotschnik. 4) Acten-Repertorium pro 1782, Nr. 299. s) Sitz.-Prot. Nr. 265,- müssen sich die Gewerke aber selbst züschreiben, „da sie selbst keine Ordnung kennen, und welche die natürliche Folge ihres widersinnigen Accordes ist.“ In Eisnern seien die Nagelschmiede überhaupt auf den nur immer erforderlichen Kohlbedarf und auf die Avanzonägel accordirt, es müssten daher beide Theile pactiren. Aus dem Anfänge des XIX. Jahrhunderts ber sitzen wir eine Charakteristik des Bergvolkes in Eisnern in einer Eingabe des Pfarrers Josef Schübel ddo. 1. März 1813 an das fürstbisch. Ordinariat. Da heisst es : Die unzähligen. Unannehmlichkeiten, die ich täglich im mm er mehr von meinen Pfarrkindern erleiden muss, haben mich endlich zum Entschlüsse geführt,- „auf die Pfarre zu resigniren und um eine andere Stelle zu bitten“. Er hatte, auf alle mögliche Weise gesucht, dieses „sonderbare und aüsge-r i s s e n e V o 1 k “ zur Folgsamkeit zu bringen. Liebe und Schonung wären ebenso fruchtlos gewesen, wie die evangelische Strenge. „Denn ihre Herzen sind härter als Eisen, das sie machen.“ Selbst der Maire und der Friedensrichter wurden vergebens gegen die ärgerlichen Unordnungen angerufen ; ersterer suchte den Pfarrer sogar bei der Gemeinde lächerlich zu machen. ; Unterm 23. März ersucht Bischof KaütsChitz die „löbliche Mairie Eisnern“, den Pfarrer zu unterstützen und ihm sein Verbleiben erträglich zu machen, widrigenfalls! er ihn anderwärts verwenden und seine. Stelle unbesetzt lassen und Eisnern der Pfarre Selzach provisorisch zutheilen müsste. Sehr unangenehm waren die Poster schmiede den Gewerken auch in Eisnern. So klagt der Bergwerksvorsteher Franz Anton Homan unterm 2 9. März 1794: „'Dass wenige Bergwerksinsassen und - Posterschmiede, so keine Gewerken sind, unerlaubter Weise Eisenerz und'Kohlen' an sich kaufen, um arme Gewerke durch diesen heimlichen Vorkauf dahin zu zwingen, dass selbe aus Mangel dieser Hauptmaterialien ihre Hammerund Stuckofentage nicht selbst bearbeiten können, sondern mit solchen entweder zur Verminderung des ärarischen Erohngefälles feiern, oder ihre Tage dieser Art Leuten mit grossem Schaden in Bestand auslassen müssen.“ Der Bescheid lautete dahin, dass die Posterschmiede nichtAdem Bergoberamte, sondern dem Kreisamte unterstehen. Es möge dieses von der Herrschaft Lak als Dominium, einen Beamten nach Eisnern schicken,. die Kohlen und Erze con-fisciren, abwägen und abmessen und an die Gewerken, verkaufen und verkünden, dass, wer noch solchen Schleichhandel treiben wird, ihm die Erze confiscirt werden. Knappen und Grubenbesitzer aber seien auszuforschen und anzuzeigen. Sitz.-Prot. Nr. 7 8. Noch ’ im selben Jahre /wurde demgemäss mit dem Posterschmiede Matheus Kotier vor ger-gangen; dieser beschwert sich sub prses. 19. December 1794 ^alSi nunmehr durch Erkaufunig eines/Tagshammers neu gewordener Gewerk“, dass ihm wiederholt und im Monate Mai Kohlen und Erze abgenommen worden seien und ■bittet um Restitution. Er wird abgewiesen, da er damals noch Posterschmied war. Sitz.-Prot. Nr. 283. Die Gewerksaristokratie war nicht gerne gewillt, selbst .solòhe Posterschmiede als. Gewerke, anzuerkennen, welche sich einen Hammertag erkauft hatten. Diesfalls beschwerte sich ein . Matheus Warl gegen Homann sub praes. 10. Jänner 1795. Das Oberbergamt willfahrt ihm im Sitz.-Prot. Nr. 11’, auch wird ihm über Eingabe : de prses. 21. Jänner das im Vorjahre confiseirte Erz. und Kohl, welche verkauft wurden, restituirt i, c. Nr. 25. - 'Unterm 26. November 179.5 erkennt das Kreis-aint -Laibach dahin: „Dass die Posterschmiede nach der von jeher eingeführten und in der Oberberggerichtlichen Norm vom 2. Mai 1669 gegründeten Schuldigkeit auf ihren Erzfeuern das gewerkschaftliche Zaineisen,' in Ermanglung eigener Nagelschmieden aufzuar-beiteil allerdings schuldig, und nur dann, wenn ihnen von Gewerken kein Zaineisen ausgewogen wird, auf eigene Hand zu schmieden befugt sind.“ - Die Abschaffung dieser Posterschmiede mit ihren Essfeuern, sei jedoch mit den Eigenthumsrechten nicht verträglich. Rev.-Amt-Act 1802 Nr. 158. Auch Eisnern hätte unter dem Bergvolke seine Veteranen;- so : bittet laut Sitz.-Pröt. ddo. 31. December-Ì800 Simon Horvat um eine etwa erledigte Spitalpfründe, da er schon 70 Jahre alt und -60 Jahre in der Bergwerksarbeit als Nagelschmied, Ofehmeister und zuletzt als Factor stehe. Helena Grocher, Nagelschmiedin, bittet um eine solche Pfründe. Es wird 1. c. Nr. 97 auf sie eingerathen, da sie seit ihrem 11. bis zum 59, Jahre in Arbeit -gestanden, durch diese 48jährige, stets beim Feuer : geleistete beschwerliche Arbeit ganz erblindet und nach dem Tode ihres Mannes ganz hilflos geworden sei und nicht einmal mehr betteln1) könne. Endlich. Sei sie schon seit dem 28. December. 1797 „immer ■ in die Geduld, zur Erhaltung dieser Pfründe: angewiesen worden, nunmehr aber wirklich an die Reihe gekommen.“ f <) Dieses Geschäft hat speciell seit’ dem Ruin- der Nagel-schmiederei durch die Maschinenstiften und Maschinennägel in allen drei Bergorten sehr an Ausdehnung gewonnen. Nie jedoch wird vom Bettelgange gesprochen, sondern derselbe heisst „die Reise.“ Man geht nicht zu den Bauern betteln, sondern „auf die Reise“ „na rajžp“". Der alte Ge'werken-Stolz steckt noch im verkommenen Epi-gonen- der einst prassenden Voreltern. Im Gegensätze Zu Kropp und Steinbüchel be-stand in Eisnern der Abusüs der Nachtarbeit. Sie begann in Ober-Eisnern um 10 Uhr, in Unter-Eis-nern um 12 Uhr Nachts. Des Tages schliefen die Schmiede. Um 9 Uhr Abends ging der Weckruf durch die Gassen:- „Oij Mica! Katra etc., ustan pojd kovat! — (O Maria! Kartharin etc., stehe auf! komm schmieden!) hörte man da rufen. Nach einer halben Stunde wiederholt sich der Ruf wieder, die Gerufenen antworten, sie seien bereit. Der Meister zündet inzwischen in der Esse das Feuer an und um 10 Uhr beginnt die Arbeit, welche bis 4 Uhr Früh dauert; um diese Stunde ist das Frühstück, dann wird von 5—9 Uhr wieder gearbeitet. Um 9 Uhr Morgens geht man nach Hause, wo Hausarbeit verrichtet wird. Von 2 bis 8 Uhr ist Schlafenszeit, um Abends 10 Uhr wieder an der Esse zu beginnen. Alle Bemühungen, diese unnatürlicheLebensweise äbZubringen, blieben erfolglos, zogen im Gegentheil den Betreffenden, wie z. B. dem Kaplan Matthaeüs Klun ’) 1885 und 1886 arge Anfeindungen zu. Dass der. Bauernhumor sich auch an dem Feiertagsunfuge der Eis-nerner rieb, ist selbstverständlich. Hier lautet die Spottwoche: „Jesta poinagi!1 2) — pondelek blau, torek piko deremo3 4) v sredo želez vagamo, četertek so rajtenge, petek pa bomo vdarl, saboto, sé za praznik pripravljamo, nedeljo je j otrova“) tron odpert.“ (Montag blau, Dienstag Cur des Katzenjammers, Mittwoch Eisönwägen, Donnerstag rechnen, Freitag hämmern, Samstag zum Feiertag Vorbereitung, Sonn-teg ist je trova, der Thron [im Altare] offen.) Heute ist so ziemlich alles dahin, die Hochöfen stehen kalt, das Eisen, welches noch von den Globötschniks, um die Arbeiter, zu beschäftigen, meist auf Vorrath verschmiedet wird, wird von Aussen bezogen. Ein grosser Theil der Bevölkerung ist ausgewändert, dieselbe ist seit 1621 von an die 30005) auf 1000 Personen herabgesuüken. : ———iti, i ;/v Die Zukunft der Stadt Laibach. XXVIII. Diesen excessiven Preisen zu steuern, erliešs der Landmarscball Graf Anton Josef v. Auersperg unterm 4. Februar 1736 einen Tarif,- dem zur Folge an Schiffslohn zu bezahlen war: von Rann bis . Kašel 14 fl., von Gurkfeld oder Videm bis Kasel 12 fl., von Lichten- 1) Starb als Pfarrer in Weichselburg. 2) In Eisnern übliche Exclamationsformel. . ; 3) Cur des Katzenjammers. ' / 4) Kukurutzsterz mit- gerösteter Leber belegt. 5) Cf. „Argo“ 1895 Nr. 3 p. 37. wald oder Terischendòrf bis dahin 10 fl., von Ratschäch aber 9 fl. Bezüglich der Verpflegung und das Lagel Wein — vulgo Vedernca — habe es beim Herkommen zu verbleiben. Als Entgelt dafür wurden per Wein-Schiff 2 fl. 16 kr. bestimmt. Aus einer Zuschrift der Stände ddo. 5. Februar 1787 ist ersichtlich, dass auch die Steirischen Stände 20.000 fl. für die Arbeiten am; Savefluss bewilligten, welche sie in zwei Jahresraten an die Cassen in Laibach abzuführen sich Verpflichteten. Der Landschafts-Präsident Graf Franz Carl v. Wurmb rand kam in der Angelegenheit persönlich nach Laibach. . Die Sache schien sich bis dato somit ganz gut zu machen, da erfolgte unvermuthet eine Katastrophe, welche das begonnene Wèrk arg zu verzögern, ja die Schifffahrt an einer langen Strecke ganz zu unterbrechen drohte. Es war dies der Bergsturz bei Mitale. Ueber den Tag des Naturereignisses sind in den Acten Widersprüche vorhanden. Im Berichte an den Kaiser, datirt 26.-November 1737, heisst es: „Es ist nemblichen den 21. nuperi an dem Saustrom unter den bekannten Renko-Würbel ober dem Wasserfall Mitalo bei dem sogenannten Prussnikar“ etc. „ein nambhafter Berg-Bruch beschehen und in erst oberdeuten Strom gesunken.“ In einer Zuschrift der Geh. Räthe ddo. Graz, 4. December aber heisst, es : „Es ist landkundig, wässmassen den 24. Oktobris1) nächsthin bei Prussnik in der Nacht sich ein solcher Wasser- und Bergbruch zufälligerweis ergeben, dass der ganze 'Sauström versezt, und die völlige Schifffahrt derzeit gesperrt worden.“ Laut Berichten ddo. 23||24, 25. und 26. November geschah beim Prussnikar oberhalb dem Wasserfalle Mitale der Bergbruch vom Fürst Auersperg’schen Waldbann am Kü r n-b erg, eine. Stunde ober dem Strome, welcher den rechten Rinnsall des Stromes auf bine Stunde weit mit Ungeheuern Felsen und Bäumen so verschüttete, dass die Verschüttung 4 Klafter unter und 6 Klafter über den Wasserspiegel lagert, und der angesehwóllene Strom ein anderes Bett suchen musste, Die Felsen, Steine und Bäume; welche den Strom verschütteten, unterbrachen die Schifffahrt' gänzlich. Man beschloss einstweilen an dieser Stelle am Ufer eine Noth-strasse zu eröffnen, um die Ladungen auf leichten Wägen zu überführen und dann überladen zu können. Man hoffte mit Hilfe,von 150 Mann in 14 .Tagen mit dem Werke zu Stände zum kommen. Der Beginn der Arbeit würde auf den 2. December festgestellt. Die benöthigten 150 Arbeiter hatten die am ‘ Strome. liegenden Herrschaften und Güter Poganik, Grünhof, Statenegg, Schwarzenbach,. Selo, Pfarrkirche St. Martin, Weixelstein,.Hotemesch, Ratschach, ■ >) Ein,Erlass,- ddo.-Graz 12. ünd 30. April 1738 spricht auch vom Ereigniss des October 1737. Scharfenberg, Neudorf, ‘St, Georgen, Oben- und1 Unterà ErkènStein, Savenstein, Schönaich, der, Pfarrer von Ravenstein, Ruckenstein, Erlachhof, Neustein, Gurkfeld,. Thurn am Hart, . Landstrass, Grossdorf,' Deutschorf, • Mokritz, Arch, Thurn Gallenstein, Wagensperg, Freudenau,, Stift Sittich und Weixelburg zu. stellen. Die Leute : erhielten pro Tag 10 kr. Tagelohn, für; ihre Bequartierung würden Baracken errichtet. ; Schon unterm 3. December wird von der Fertigstellung : der Nothstrasse gesprochen und unterm 9. December der Tarif für den Frachtvèrkehr am Flusse ünd an der Umladestelle bekannt, gegeben.: Im Jahre 1738 wird unterm 12. April wieder der 0ctob er als; der Monat der Katastrophe genannt und die Arbeiten begannen im November. Die Landschaft: schoss laut 20. Februar 1738 dazu 300 fl. vor. jf : ■ ’ :'i Als Schifflohn wurde festgesetzt von Mok.ri.tz-: bis zum Bergbruch bei Mitale 10 fl. . : von Rann bis Ein 9 fl.‘ von Gurkfeld 7 fl. --- von ' Lichtenwald 5 fl." von Ratschach 4 fl. — Für den Transport ,pér Nothweg über den Bergsturz vom grossen Lagel 3 kr., von sonstigen Waaren per Schiffsladung 30 kr. — Vom Bergbruche bis Kleče oder Kasel aber pro Schiff 5 fl. T. W. Als Commissäre fungirten oberhalb des Bergbručhes Ignaz Frhr. v. Abfalterer und unterhalb-desselben Frhr.' Franz Sigm. von Z e t s c h k e r. Indessen hielten sich die Anwohner, welche diè Ueberführung der Frachten besorgten, gar nicht an. den , Tarif. Ein Laure Je ch und Anton S tihega erpressten ungebührliche... Schiffslöhne, Ward e i s s : (Berdajs) und Prusnik er aber erpressten statt der Gebühr von 3 kr. und 30 kr., 2 fl. 30 kr. Landfracht. : Der Landesverwalter beauftragt die beiden Gommissäre Zetschker und Abfalterer darüber zu wachen,' dass die Tarife streng eingehalten werden, — „ad unguem observirt werden“: - ’ - • Laure Jech, Anton Schega, Wardeiss und Prosniker aber werden unterm 30. December zur.Verantwortung citirt. Unterm 4. Febr. 1738 ddo. Graz werden die Stände verständiget, dass dér Kaiser zur Navigabelmachung des Saustromes und. Laibacliflusses dann, wegen Remedirung des durch den Bergbruch geschehen Schadens 60.000 fl, angewiesen habe. Die Steirische : Landschaft, aber hätte noch 10.000 fl., die Krainerische aber 7500 fl. abzuführen. Unterm 20.' Februar 1738 würde von der Landschaft beschlossen, bis zum Charfreitage 100: Handlänger gegen Bezahlung von 10 kr. T. W. zur Ausräumung des' Bergbruches beizustellen. Zur Beistellung diesen 100 Mann wurden wieder die obangeführten Herrschaften herangezogen. Einem Regierungserlasse ddo. Graz 12. April 1738 zur Folge, waren zu dieser Zeit die Hauptarbeiten bis auf die Beseitigung der Einbruchmassen, welche im October 1737 den Fluss verschütteten, beendet. Als solche nun beseitigte Hindernisse der Schifffahrt wèrden da bezeichnet : Beim sogenannten „steinernen Brucken-Schwall nächst Sa-gadulia, Koritnik, Beli stap (slàp), Brumali, Muscana, Zer-niza, Schiwanzi,- Tufstein, Berst, Kosipotok, ober Kosipotok und RenkoAm Ufer wurden 4072 Klafter Weges theilS aus dem Felsen gesprengt. Die Solidität der Arbeit am Flusse hatte sich bei „der im letzt abgewichenen 1737er Jahre sich geäusserten gross und lang fürgewesten Ergüssung beeder Flüsse“gut bewährt. Der Kaiser befiehlt, das Werk weiterzuführen und den „Berg-Bruch“ bei Prussnik zu räumen. Es werden zu den in die bereits „1736 ausgestellte Reparations-Cassa gewidmeten 100.000 fl. weitere' 30.000 fl. dergestalt nachgetragen, dass von den Königreichen Serbien und Slavonien, dann vom landesfürstlichen Aerario zusammen 18.000 fl., von Steiermark und Krain aber 12.000 fl. zugeschossen werden. Der „Hufschlag oder Seitenweg an dein Ufer des Saustroms, welcher auf 4720 Klafter“ schon fertig ist, soll sowohl an der Save als an der Laibach, dermalen zwar nur für Schiffzieher durchge-führt werden ; doch sei darauf Rücksicht zu nehmen, dass „mitls der-maliger arbeit eine etwo künftig zu unternehmen . befindende sogenannte Hochenau mit Pferden befördert werden möge.“ Für dieseWege wurde eine Terrain-Breite von drei Klafter bestimmt. Die Ei-genthümer sollen entschädigt werden. Interessant ist es, aus dem Schriftstücke zu vernehmen, dass am Werke boshafte Beschädigungen geübt wurden: „Da man unterschiedlich eiserne, mit Blei befestigte und eingegossene Klampfen mit grosser Gewalt ausgebrochen, Quadersteine aus der Lage gebracht, Holzwerk in den Schleussen des Canals bei St, Stephani Kirche zertrümmert, die Säulen des Landshauptmaunischen Verbotes und Warnungs-Patent ausgegraben und andere dergleichen Muthwillen verübt hat.“ Die Verübung solcher Rohheiten wird je nach der Grösse der Bosheit mit „ausserordentlichen Lands-Verwei-1 * sungs-, Hand-Abhackungs- und resp. Galeeren-Strafen bedroht. l) Save und Laibach; Räufoerunwesen in Krain. Culturhistorische Notizen aus haibvergangener Zeit.1) III. Ein Erbergisches Manuscript von circa 1800, Supplement zu Valvasor, enthält ad M ö 111 i n g und U s k ö k e n folgende Bemerkung: „Viele armen Familien suchen sich ihr Bröd durch den Schleichhandel und Einschwärzen von Tabak. Dabei geschehen oft Schlägereien und Mordthaten, nebstdem auch unablässige Neckereien von Seite der Tabaksgefftllen-Administration, wie nicht minder sittenverderbliche Ausschweifungen der Aufseher oder U eb e r r e i t e r (Ableiter), wie man sie nennt, die unter dem Schutze der Regie mehr geduldet als geahndet werden. Daher wurden 1751 am Kirchmesstag Dom. Exaudi. zu Sittich 16 solche Ueber- reiter von der wüthenden Populace unbarmherzig ermordet.“ p. 104. Die Tabakschwärzerei wurde vor 1850 auch von anderen Krainern schwunghaft betrieben. In Agram kostete in den dreissiger Jahren ein Pfund Tabak 1 Groschen und der Centner 5 fl., wozu noch 10 Pfund als Zuwage drauf gegeben wurden. Unser Gewährsmann, ein 81 Jahre alter einstiger Saveschiff-mann, welcher in seiner Jugend selbst das Geschäft betrieb, stellte folgendes Calcul auf. Er trug 1 Ctr. 50 Pfund und 2 Pfund Schnupftabak als Ladung auf seinem" Rücken, mancher Schwärzer mehr, andere weniger, keiner aber unter einem Centner. Bis Bregana war der Marsch gefahrlos, von da bis Dittai ging man drei Nächte. Tagsüber wurde in vertrauten Weilern geschlafen. Verkauft wurde der Tabak zu 4 Groschen das Pfund, es ergab sich somit per Centner ein Gewinn von 15 fl., mehr 2 fl. für die ,10 Pfund Aufgabe, zusammen somit 17 fl. Damals viel Geld für einen jungen Burschen.2) An der Mühle des Herrn Ignaz Wutscher in Q ber- il Cf. „Argo“ VL p. 156. und p. 170. 2) öuber, Beamter des DreissigSt-Amtes in Pfus'snik, Vater des vor circa 30 Jahren vielgesuchten Med.-Dr. Cuber, verfolgte einmal Tabakschwärzer bis nahe von Okrog, einer Filiale von St. Ruprecht in Unterkrain in der Herrschaft Scharfenberg. Bei Okrog schoss, ihn ein Schwärzer nieder. Als Dr, Cuber geadelt wurde, nahm er das Prädicat v. Okrog an. Reg.-Rath. Machkot. Fig; 1. ]/i0 der natürlichen Grösse. feld —Gorenje Vrhpolje c- bei St. Bartelmä hängt eine Holztafel, ' 90 cm breit und 72 m hoch, welche auf beiden Seiten in Oelfarben gemalte Darstellungen trägt. Die eine Seite zeigt eine roh gemalte Landschaft aus Unterkrain, in welcher 21 Kirchen sichtbar sind. Die andere Seite enthält die im vorliegenden Bildchen wiedergegebene Scene.1) Das Gemälde stellt die ehemals Kangus-Mühle dar, in welcher zugleich ein Ueherreiter* 2)-Posten von drei Mann bequartirt war. Der ländliche Künstler stellt den Ueberfall des Dorfes und des Postens dar und .gibt unten eine Erklärung in der Landessprache, welche in deutscher Uebersetzung lautet : „Im Jahre 1829 kamen 16 türkische Grenzer nach Unterkrain auf Raub. Eines Sonntags* am 16. August, kamen sie Abends auch in das Grenzwächterhaus, die Kaserne in Oberfeld zum Ran-guš. Ein Grenzwächter wurde angeschossen, der Zweite musste ihnen dasWirthshaus zeigen, der Corporal aber sprang vor Angst zum Fenster hinaus. Der „beli krajne*3) (weisse Krainer) musste den Räubern bis Oberfeld den Weg weisen, wofür er einen Hut als Lohn erhielt; es war der Sintič aus Črneča vas4) der Angeschossene (Grenzwächter) hiess Rutar, der zweite T a i tsrc h m a n n, der dritte, Sefar, entkam. Der Räuberhauptmann5) trug einen rothen Mantel und rothe Mütze, er hièss JereSusa, bei 40 Jahre alt. Von den übrigen waren einige sehr alt, zwei jung. Zum Andenken ausgeführt und hinterlassen Josef Rangu š, im Jahre 1875, alt 68 Jahre.“ Ich' fand 1896 im Dorfe noch einen Augenzeugen, den 77jährigen Anton Gorišek, welcher als lOjähriger Knabe den Ueberfall mit erlebte. Der Mann erzählte, dass, die Räuber sogar schon ein halbes Jahr früher ihren Besuch angekündigt hätten. Man ijg Ich verdanke die peinlich genaue Copie des Bildes der Gefälligkeit des Werkmeisters an der k. k. Holzindustrieschule in Laibach/ Herrn Joh. Taučar, nach dessen in halber Grösse genommener Federzeichnung das vorliegende Bild photozinkographisch hergestellt ist. 2) Interessant ist ihre Uniformirung. Frack, Hose und Mütze sind wéiss, Aufschläge grün. 3) Weisskrainer, ihrer Tracht wegen sö genannt. Er steht rechts im oberen Winkel des Bildes. 4) Scherendorf bei Landstrass. 6) Verhandelt hinter dem Hause mit dem Finanz>väckter. errichtete daher Holzstösse für die Kredfeuer bei St. Daniel und auf Aršišče, die auch bei ihrer Ankunft, angezündet wurden. Sie kamen unter erzwungener Führung des Sintič über die Gorjanci nach Vrhpolje, wo sich die Scene mit den Grenz Wächtern abspielte. Einer nahm einem Bauern einen;Laib Brod ab, und im Wirthshause zechten sie„ natürlich ohne zu bezahlen. Von Oberfeld wendeten sie sich gegen Schloss Faistenberg, wo sie von der Frau des Verwalters Hafner mit, Flintenschüssen empfangen wurden. Darüber stutzig, nahmen sie ihren Marsch gegen Mottling. Da. Sintič den Weg dahin, nicht kannte, nahmen, sie von Oberfeid einen neuen Führer mit, der ihnen aber in Möttling entwich. Der Grenzwächter-Posten von St. Bar--thelmä kam zwar verspätet zu Hilfe, schoss , aber doch ins Blaue ihnen nach, wobei ein OberfelderInsasse einen Streifschuss ins Bein davontrug.. Heute verkehren die einst gefürchteten Uskoken friedlich, mit den Krainern. IhreWeiber; und Töchter kann man besonders am Tage des hl. Felix (18. Mai) in Rudolfswerth in grösserer Menge antreffen. Den heiligen Felix verehren sie, als Helfer gegen Kopfleiden, opfern Kerzen, bleiben bei der 7 Uhr-Messe und kehren dann in ihre Berge zurück, Ihre Gesichter sind meist breit, stupid, braun und hässlich;, manche sind blond, die meisten aber dunkelbraun, bis schwarz. Ihre malerische Nationaltracht haben sie schon zu ändern be-, gönnen. Die Weiber beginnen bei der chaussure, indem sie die plumpen Opanken mit. modernem Schuhwerk vertauschen. Die Männer mit modernem Hut und Anlégung einer schwarzen Weste,, Die, Frauenzimmer, welche sich moderner Fabrikserzeugnisse bedienen, trugen, soweit ich beobachtete, die ausbündig-steh Schundstoffe, die sie vielleicht noch dazu theuer bezahlten. ... Müllner. Urne mit Bronzeknöpfen. Im ausgedehnten Grabfelde von St. Margarethen in Unterkrain, welches sich um das, über lOGO m im Umfange messende Gradišče von St. Josef am Vini vrh ausbreitet, fand sich in einem Grabe die in Fig. 2 abgebildete schwarze Urne. Dieselbe, ist dadurch bemerkenswerth, dass sie mit in Dreiecken angeordneten Bronzeknöpf-chen verziert ist. Daš Gefäss ist 22'ó. cm hoch und hat an der Mündung 25'5 cm Durchmesser. Won einer zweiten, gleich verzierten Urne von ähnlicher‘ Dimension fanden sich nur einzelne Bruchstücke vor, wohl aber kamen zwei kleine Schalen von'schwarzem Thon mit je einém Henkel versehen, 'mit vor,' welche ebenfalls : mit entsprechend kleineren Bronzèknopfen verziert sind. Dieselben haben 9 cm Durchmesser bei 4 cm Höhe: ; . Müllner. Ad Nomenclatur bei den Hammerwerken. Sub Nr. 99 führten wir in „Argo“ Nr. 8 p. 136 den Ausdruck „o trjakih“ auf. Das Wort bedeutet die Zeit zu Anfang Mai, wo die Aecorde geschlossen wurden. Die Bezeichnung bezieht sich im Volksmunde auf die drei sog. Eismänner Pankraz, Servaz, BOnifaž, welche jetzt auf den 12., 13., 14. Mai fallen. Vor der Kalenderreform durch Papst Gregor XIII., promulgirt mittelst Bulle1) ddo. 24. Februar 1582, fielen sie auf dén 2., 3. und 4. Mai,- da damals der Julianische Kalender um ,10 Tage gegen den verbesserten differirte; heute ist die Differenz schon auf Ì3 Tage angewachsen. Die drei Eismänner heissen, wie bemerkt, noch heute in Krain otrjaci, recte otrđjaci, wahrscheinlich die „Erstarrer“, die „hart machen; den“ (otrditi = verhärten.) Anderé wollen die Benennung auf tri — drei zurückführen und sie als „tro-jaci'== „die Dreimänner“ 'auffassen. Darüber mögen sieh indess Philologen einigen, für uns ist es interessant zu sehen, dass der Gebrauch, den Accord zu Anfang Mai bei den Hammerken zu schliessen, bereits vor 1583 bestand, und dies umsomehr, als es ja urkundlich feststeht, dass im XVI., Jahrhundert das . krainische Eisengewerkswesen in voller Blüthe stand, 1517 schon die Maximilianische Bergordnung, 1550 die .für Kropp, Steinbüchel und Kolnitz und die bis in die neueste Zeit gütig gewesene Carolingische. 1575, also sieben Jahre vor der Gregorianischen Kalender-r'eform erfloss. Die otrdjäci oder trojaci rückten zwar um 10 Tage zurück, der Name aber blieb am Anfänge des Monates Mai haften. Müllner.. Yatagan aus dem Laibachflusse. In Fig. 3 geben wir einen Yatagan aus Stahl, welcher im Flussbette der Laibach am sog. Volar am Moraste gefunden wurde. Die Klinge ist 64 cm lang, die Griffzunge " 9 Man sprang1 damals vom Ì0, aüf den 20. October, und zwar in Italien,; Spanien--und Portugal. In Frankreich erst zwei ,Monate später,, in, den katholischen Theilen Deutschlands, den Niederlanden und der Schweiz 1583. Die Protestanten Deutschlands folgten erst 1700, England1 erst 1752. 14 cm. Der Knauf am' Ende: ties Griffes ist aus Bronz e. Aehnliche Waffen wurden i auch in St. Michel bei Hreno-* vitz gefunden; ..• — ! Müllner. Neue Inschriften aus Laibach. In einer Mauer eines Gebäudes in der Römerstrasse, welche über der alten westlichen Romérmauer verläuft, wurde jüngst ein darin eingemauerter Sarkophag von 89 cm Länge, 55 cm Breite, und 38 cm Höhe .freigelegt. Er besteht aus Gleinitzer Kalk. Leider ist der Anfang der Inschrift abgebrochen. Das noch Uebrige lautet : d • I M- ___ . Š • M I L • L E G ■ XIII • G ERIN A* AE LIANO R11 • P A R EN T E S I N F E L I C I S S I M • , Der Herr Eigen thümer. verehrte den Sarg dem Museum. -----Müllner. Scharfrichter-Rechnung von 1775. Im bezeichneten Jahre würde bei der Herrschaft Kreuz ein Primus Kamnitaf gehenkt. Der Scharfrichter stellte über seine Function folgenden. Tax-Zedl. Was mir Endesbenannten wegen dem mit dem Strang hin- gerichteten Primus Kamnittar zu zählen ist, als Liefergeld von Laibach bis Herrschaft Kreuz von ein Tag und zurück à per 45 kr. . . . . . ... I fl. 30 kr. Kostgeld unterwegs von 2 Tagen ä, 1 fl. 15 kr. 2 „ 30 „, Kostgeld in Loco von 4 Tagen à i fl. 15 kr. 5 — „ Wartgeld von 4 Tagen à 45 kr. '. . . . . 3 „ „ Pferdpassirung von 4 Tagen à 45 kr. . . . 3 „ — „ für das Haarabschneiden................ . . 1 „ — „ für das Aus- und Fürführen............ für den Geriehtsschrauben.............. . . 15 „ für die Leiter anzulehnen .... . . . . , 1 „ .— für die Execution mit dem Strang . . , ','p 15 „. für die Leiter abzuwerfen . . . .' . .1 für die Ketten dem todten Körper zu Überhängen 1 „. 30 „ für Knecht-Trinkgeld . .. . . . . . . . . . 1 „ 30 „ für die Gerichts-Mahlzeit \ , . . ". 48 „ .Herrschaft Kreuz, 5. August 1775. Summa 23 fl. 18 kr. Hans Georg Perghoffer, k. k. Freimanh in Crain; Die unheimliche Rechnung erliegt; im Archive des LandeSmuseums. Müllner.'. ■ - . Druekfehlerberichtigung,. In Nr. 6, pag. 101, Note 1, soll es statt: Spital-. oder Franzensbrücke heissen: Schusterbrücke., Fig. 3. Das Blatt èrscheinfriri ungezwungener Folge I2mal im Jahre, l—rlW-Bogen stark und kostet ganzjährig 8 K ==;8 Mark, halbjährig 4 J£=z- 4 Mark. Rcdactèur, Hératisgeber ùhd Verleger: Alfons Müllner,' Musealcustos in Laibach:'^- Druck vòn' „Leykam“ in Graz.