Trscheint Multag und Fleitllg. Neialtion: Dwlt, N.Markt Nr.,2°, 3,St. Expedition: Rann Haus-Nr. !9». I„serli»n««e!>ühren: ,,ir die 2sp»ltige Zeile oder deren »anm für ! Mal 6 tr„ 2 Mal «kr 3 Mal l» tr. Insertion«. stempel jede« Ma l 3« kr. Verlag und Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang. Zeitschrift für wtcrliindischc Interessen. (MllnuscriPte werden nicht zurückgesendet.) Laib ach am 8. September 1865. "' H^' vierleljcihrig I „ 25 „ Duich die Post: ganzjährig 6 fl. 4N kr halbjährig 3 „ 20 „ »ierteljährig I „ ?» ,, Einzelne Exemplare kosten 5 Nkr. Verantwortlicher Redakteur: P. v. Rabies. ^ 72. Wie soll die Amtssprache bestimmt werden? Die treffendste und präziseste Antwort, die sich nur denken läßt, gibt auf diese Frage ein vor Kurzem erflossenes Dekret des Görzer Landes­ausschusses. Wie nämlich die „Novics" schreiben, hat der Görzer Lan­desausfchuß dem Prinzipe der vollsten Gleichberechtigung von allem An­fange an Rechnung getragen, und den italienischen Gemeindevorstehungen italienisch, den slovenischen aber sluvenisch zugeschrieben. Natürlich haben auch die meisten slovenischen Gemeinden die slovenische Amtssprache ein­geführt, in welcher sie sowohl ihre Berichte machen, als auch ihre Proto­kolle, Rechnungen, Inventarien u. s. w. führen, Nichts desto weniger gibt es doch auch einen oder den andern „halbstädtischen" Vorstand einer slovenischen Gemeinde, der auf slovenische Zuschriften italienisch oder deutsch antwortet. Den Ausschuß hindert bas nicht, weil er keinerlei Sprach» zwang ausüben will; aber was der Landesausschuß auch nicht duldet, ist, daß er in seinem Rechte, das er zugleich als seine Pflicht ansieht, gehindert würde, mit dem Volle, das er zu vertreten hat, in dessen Mut ­tersprache zu sprechen, ihm in dessen Muttersprache zuzuschreiben. Als daher kürzlich ein Gemeindevorstand verlangte, man solle ihm italienisch oder deutsch schreiben, weil er die ,,neue(?) slovenische Sprache" nicht verstehe, erhielt er folgende Antwort des Landesausschusses (natürlich slovenisch): „Zu Ihrer Gemeinde gehören 7 Katastralgemeinden, welche fast ausschließlich von Slovenen bewohnt sind. Der Landesausschuß hält es daher für seine Pflicht, Ihnen seine Dekrete in jener Sprache zu senden, wie an die Vorstände anderer slovenischer Gemeinden. Nicht wahr ist es aber, wie der löbl. Gemeinde» orstand in seinem Berichte Z. 162 schreibt, daß zwischen der Sprache, in welcher der Ausschuß schreibt, und jener, die in Ihrem Gemeindebezirke gesprochen wird, ein solcher Unterschied wäre, daß die erstere in Ihrer Gemeinde Niemand verstehen sollte, denn der Landesausschuß schreibt seine Dekrete in jener Sprache^—wie- das ge­genwärtige, in jener Sprache, in der die Bücher geschrieben sind, welche die Kinder in Ihre r eigenen Schule lesen, und in eben jener Sprache, in welcher in Ihren Pfarrkir­chen den versammelten Gläubigen das Evangelium vorge­lesen und erläutert wird. Der Herr Gemeindevorstand, welchem diese Sprache nicht genehm ist, und der verlangt, daß man ihm italienisch «der deutsch zuschreibe, ist hiezu allein im Namen der Gemeindevertretung oder der sämmtlichen Wähler nicht berechtigt. Der Landesausschuß weiß es sehr gut, daß der Herr Bürgermeister auch den deutschen Bericht nicht selbst verfaßt hat, sondern sein Herr Secretär. Aber der Secre­tiir, der seineZahlung vonSlovenen erhält, ist verpflich­tet, die slovenische Sprache Vollständig zu können, so zwar, daß wenn er sie nicht kann oder nicht können will , er un­werth der Stelle ist, die er bekleidet. Es ist unabweislich nothw endig, daß der löbliche Gemeinde-Vorstand die Dekrete des Landesausschusses in der Muttersprache der Ge­meindeangehörigen erhält, weil es seine Pflicht ist, sie ihnen mit authen­tischen Worten bekannt zu geben, und weil nach den Gese­tzen jedes Gemeindemitglied das Recht hat, solche Dekrete im Gemeindeamte selbst durchzusehen und zu lesen. Feuilleton. An die Vernünftler. Nu« tem Slovenischen de« Simon Ienko, im Metrum des Original« übersetz von L. Germonik. Gott mög' verzeih« euch Männern so klug Eure Belehrung, Mir zum Betrug. Euerer Weisheit Glaubt' ich, o Thor! Die mich zum Greise Jung schon erkor. Tage des Frühlings Sinken hinab, Thorheit der Jugend Steigt aus dem Grab. Hole der Geier Euren Verstand, Der mir die schöne Jugend entwand. Nicht Recht ist es daher, wenn man der slovenischen Sprache den Weg zu der Gemeindekanzlei versperrt. Sonach wird der Landesausschuß, treu seiner Pflicht, dem löblichen Gemeindevorstande auch künftighin, soviel als thunlich, seine Dekrete in slovenischer Sprache senden." Die Antwort des Gemeindevorstandes auf dieses Dekret erfolgte bereits — slovenisch. Es hieße die Wirkung dieses tresslichen Erlasses abschwächen, wollte man denselben mit einem Commentare begleiten. Wir können nur wünschen, daß diese einzig richtigen und vernünftigen Grundsätze als­bald bei allen Behörden zur vollsten Ausführung kämen! Die Opposition gegen das Ministerium. Das Ministerium Velcredi hat in der Publizistik, namentlich in den hauptstädtischen großen Tagesblättern eine Opposition gegen sich, die mit zunehmender Ereiferung und nicht ohne Erfolg bei den großen Massen des Lesepublikums Mißtrauen gegen die neue Regierung verbreitet. Wir wollen das Wesen dieser Opposition mit wenigen Worten charakterisiren. Daß die Parteigenossen eines gestürzten Ministeriums gegen die neuen Minister in Opposition treten, ist konstitutioneller Gebrauch. Nun waren aber die Wortführer der jetzigen Opposition zwar längere, aber nicht die letzte Zeit hindurch Anhänger des Ministeriums Schmerling, sie haben im Gegeutheil ihrerseits alles Mögliche gethan, um dieses Mini­sterium zu stürzen. Da sie nun gegen das neue Ministerium sofort wieder Opposition machen, so beweisen sie dadurch, daß sie zwar ein neues Ka­binet, aber ein anderes, o. h, ein aus ihren Freunden und Gönnern zu­sammengesetztes gewünscht haben und noch wünschen. ^ Wir wollen im eigenen und allgemeinen Interesse die größtmöglichste 'Preßfreiheit. Durch diese ist natürlich auch die Freiheit gegeben, politi­>fch«n Unsinn zu schreiben. Politischer Unsinn aber ist es, von den neuen Ministern zu verlangen, daß sie die Politik der alten fortsetzen sollen. Dies verlangt aber die jetzige Opposition, denn sie schreit beständig um die strikte Durchführung der Februarverfassung. Das Ministerium Schmer­ling ist samint seinem Reichsrath an der Unmöglichkeit gescheitert, die Fe­bruarverfassung in der ganzen Monarchie durchzuführen. Diese Unmöglich­keit besteht aber unter jedem Ministerium, sie würde auch unter einem Ministerium Herbst-Kaisersfeld bestehen. Kann also das Ministerium Vel­credi das Wunder wirken, das Unmögliche möglich zu machen? Ganz be­sonders ist es unmöglich, die siebenbürgische Fiktion aufrecht zu erhalten. Die jetzige Opposition strebt also nach Unmöglichem, und wer das thut, vereitelt die Erreichung des Möglichen. Die jetzige Opposition charakterisirt sich auch noch durch Folgendes. Sie hat dem Ministerium Schmerling ursprünglich und drei volle Jahre hindurch ein maßloses Vertrauen entgegengebracht, hat den Bestand dieses Ministeriums mit der Existenz Oesterreichs und der Freiheit in Oester­reich identifizirt. Dann schlug sie plötzlich in das äußerste Gegentheil um, hat dasselbe Ministerium maßlos angegriffen, hat ihm alle Fähigkeit, ja sogar den guten Willen znr Lösung der großen Aufgaben abgesprochen. Dem Ministerium Velcredi treten diese selben Oppositionsmänner sofort mit maßlosem Mißtrauen entgegen, sie prophezeien, daß dieses Ministerium Johann weikyard Freiherr lwn Mluasor. Geschildert durch P. v. Radic«. (Fortsetzung.) 4. Valvasor als Krieger. Ehevor wir von der Aktion selbst sprechen, in der wir unfern Ge­lehrten als Krieger und Führer kennen lernen, wollen wir einige Worte anfügen über die Organisation des landschaftlichen Kriegswesens (vom XV . bis einschließlich XVII . Jahrhundert). Das Haupt der landschaftlichen Streitkräfte, der Ritterschaft und des Aufgebots, war der Landoberste, welche Stelle wir fast durchwegs mit der des Landeshauptmanns vereinigt sehen. Der Adel Krams wurde im XV . Jahrhundert wegen der unab­lässigen Kämpfe mit den Osmanen aus dem in den früheren Jahrhun­derten auch bei uns eingeführten Heerbanne in einestehende Waffengat­tung, die Ritterschaft, versammelt, und da der Adel, „der Ritter", seine Dienste immer nur zu Pferde that, und die Zahl der zu stellenden Reiter oder Pferde nach der Größe der Begültung oder des adeligen Be° sitzthums sich richtete, so nannte man diese Ritterschaft auch: ständische Gültpferde. Sie war in zwei Compagnien abgetheilt, in die blaue und in die gelbe, nach den Landesfarben so genannt; im Noth» falle bei größerem Zuzüge wurde noch eine dritte und vierte Compagnie mit den Abzeichen blau-weiß und gelb-weiß gebildet. Die Stärke dieser Reiterabtheilungen war nicht fest normirt; sie war bald größer, bald geringer, je nachdem die Anlässe dazu eintraten. Diese Ritterschaft bestand aus den Adeligen mit ihren Reisigen, deren jeder je nach seiner 298 die Freiheit unterdrücken, die Einheit des Reiches zerreißen werde. Viel­leicht tritt schließlich wieder ein Umschwung in der Erkenntniß und Gesin­nung dieser Opposition ein. Wir wünschen, daß es dem Ministerium ge­lingen möge, diesen Umschwung zu bewirken, nicht durch Rundschreiben und Programme, sondern durch praktische Thaten. (Reform.) Politische Nevue. Das Ministerium hält daran fest, die Landtage diesseits und jenseits der Leitha möglichst gleichzeitig tagen zu lassen; daß der sieben­bürgische Landtag zu Ende dieser Woche einberufen wird, wurde schon ge­meldet, die Einberufung des ungarischen und croatischen Landtags wird in den nächsten weiteren acht Tagen folgen und beide somit längstens an ­fang s Dezembe r zusammentreten. Wie von wohlunterrichteter Seite versichert wird, ist auch die Regierung mit ihrem Programm sowohl die­sen beiden, als wie den Landtagen in der westlichen Hälfte der Monarchie gegenüber so ziemlich im Reinen. I n den Landtagen von Ungarn und Croatien handelt es sich natürlich vor allem um Erledigung der staats­rechtlichen Fragen; das Ministerium soll daher auch entschlossen sein, seine Altion in diesen beiden Landtagen mit der Vorlage des Diploms vom 20. Oktober und des Patents vom 26. Februar zu beginnen. — I n den übrigen Kronländern will sie ihr Augenmerk vorzüglich der Ausbildung des Gcmeindeorgllnismus widmen; es werden daher insbesondere für jene Landtage, welche das System der höheren Gemeinde abgelehnt haben, neue diesfällige Vorlagen vorbereitet, um mindestens die Bezirksgemeinde überall einzuführen. Ebenso wird auch in Galizien die Berathung über die Bezirksgemeinde neu aufgenommen werden und kaum mehr auf jenen Widerstand stoßen, den sie unter dem früheren Ministerium erfahren mußte. Es ist nunmehr festgesetzt, daß die Landtage diesseits der Leitha Mitte November oder spätestens in den ersten Tagen des Monats De­ zember zusammentreten sollen. Die Regierung hätte einen früheren Ter­ min gewünscht, aber der Umstand, daß die Mitglieder der Landesvertre­ tungen, welche im Reichsrathe gesessen sind, durch die lange parlamen­ tarische Campagne unter Schmerling so sehr ermüdet wurden, daß sie der Erholung bedürfen, um ihre häuslichen Verhältnisse zu ordnen, hat für diese Hinausschiebung des Termines gesprochen. Die Politik des Mini­ steriums wird, das kann ich schon heute mit vollster Beruhigung sagen, einen Gang nehmen, welcher alle Cassandrarufe der Wiener Presse zu Schanden machen wird. I m Laufe dieser Woche sollen wichtige Kundgebungen von Seite des StaatöministerS sicher zu erwarten sein. Die betreffenden Vorträge soll Herr Graf Velcred i im Interesse des möglichst tiefen Amtsgeheimnisses nicht blos eigenhändig verfaßt, sondern auch eigenhändig copirt haben. Aus Wien bringt die „Gazeta" die Nachricht, der Iustizminister habe Schritte gemacht, um der Polizei jeden Einfluß auf die Presse zu entziehen. I n diesem Sinne sei eine Anfrage an die Unterbchörden ergangen. Nach dem Muster des ungarischen Hofkanzlers hat nun auch der croatische ein Rundschreiben an die Obergespäne erlassen. Es sagt unter' Anderem, daß „sich die politischen Ansichten nach jeder Richtung hin bedeu­tend klärten, so zwar, daß der Weg zur Lösung der schwebenden Fragen gegenwärtig viel geebneter ist, als im Jahre 1861 nach der Auflösung des Landtages". Der ,Mr°d " ist mit der „Debatte" in Fehde begriffen. Der Streit dreht sich um die 1848er Gesetze und deren Consequenzen. Unter Vegültung einen, zwei, drei oder auch mehr mit sich führte. Es standen ihr aus ihrer Mitte ein „Landesrittmeister", zwei Lieutenants (einer da­von hieß Capitainlieutenant) und zwei Fähnriche vor; sie hatten nebstdem ihre Unteroffiziere und Fouriere. Die Uniformirung dieses „Freiwilligencorps" bestand in einem Kol­ler aus Ellenhaut, Helm mit Federn, Schärpen nach der Compagniefarbe und mit dem Landeswappen; die Armirung ans Pistolen und Schwertern und Arquebusen (eine Art Karabiner), von welcher Waffe sie auch den Namen Arqucbusierer (A.-Reiter) hatten. Da diese Ritterschaft fortwäh­rend „auf ihrer Huth und in guter Bereitschaft" sein mußte, so wurde ihr für jeden Reisigen jährlich 50 st. aus der landschaftlichen Kasse ausbezahlt. Der zweite Theil unserer vaterländischen Landesbewaffnung war das sogenannte Aufgebot des Fußvolkes oder, wie man sich in jener Zeit ausdrückte, „des gemeinen Mannes". Wurde das Aufgebot erlassen — und dies geschah im Momente der Gefahr durch Allarmfeuer und Nllarmschüsse (Kreutfeuer und Kreutschüsse) — so mußte je nach Bedarf der 10., 20., 30. oder 50. Mann (letzteres d'.e gewöhnliche Zahl) der gesammten Landbevölkerung an den Standort seines Bezirkes, „Viertels" eilen. Durch Beschluß des Generallandtages der innerösterreichischen Lande, gehalten in Marburg 1475 — auf welchem überhaupt eine eigene Kriegs? ordnung für die Lande bestimmt wurde*) — war die Eintheilung eines jeden einzelnen Landes in „Viertel" zum Zwecke der bessern Organisirung des Aufgebotes festgestellt worden. Demnach zerfiel Kram in fünf „Vier­tel" : 1. Obertrain, 2. Unterkrain, 3. Mitterkrain, 4. Am Karst, 5, „Ister­reich" (Istrien). ') Die Hauptpunkte der beschlossenen Kriegsordnung entnimmt man aus nach­ folgender Aufzeichnung: Gütlich war doch diese« der Schluß, weil kein Krieg ohne Gelt und ohne Mannschaft kann geftirt werden, also soll man den Landsfürste.i dahin ersuchen, daß er Inen (den Ständen der 3 Lande) erlauben wollt, ein Landschaftlaffa aufzurichten, alle Gülten und mannbare Personen des Land« zu beschreiben, ein gewisse Contribution darauf zu schlagen, taugliche Einnemei darüber zu verordnen, auch alle« das­ jenige, was zu solchem Werk weiters von Nöten sein wird, insonderheit et­ . liche wol erfahrene und in Kriegssachen wol geübte Landherrn zu dero Land­ obersten und Viertel haubtl eute» zu bestellen. Welches alle« der Kaiser bewilligt, ist pro xi-img, eontribrMoiis ein Wochenpfennig bewilligt und bald darauf nicht allein in allen Vierteln Hauptleut und Landobersten, son. dein auch gewisse »udjsct» zu Generaleinnemern bestellt worden. (Dr. Kro­ ne«: Zur Quellenkunde und Geschichte des mittelalterlichen «andtaaswesen« in der Steiermark. Graz l865, z>. 75). Anderm macht der „Närod" die „Debatte" aufmerksam, baß gerade der magyarische „Rechtsstandpunkt" schon einmal zum Kriege geführt und daß daher die Anerkennung dieses Rechtsstandpunktes und die Durchführung seiner Consequenzen nichts anderes wäre, als eine neuerliche Veranlassung zur Wiederholung des Krieges. Das aber wünsche gewiß Niemand von uns, selbst die Magyaren nicht. Und wenn nun die Magyaren nicht einen Zoll breit von ihrem sogenannten Rechtsstandpunkte weichen wollen, könne man mit Recht die Frage aufwerfen, ob sie dann aus den traurigen Er­ eignissen der Jahre 1848 und 1849 etwas gelerut haben? Bei Gelegegenheit der Generalversammlung der „Natioa si-KsKa« fanden Privatbesprechungen bezüglich der Haltung serbischer Abgeordneten am künftigen Landtage statt. Wie ich schon früher gemeldet, verlangt man von jedem Abgeordneten ein Programm, und wurde in einer Ver­ sammlung ein solches von einer bei den Serben in gutem Ruf stehenden Persönlichkeit (Üarnojevio) vorgelesen, weil dieselbe krankheitshalber per­ sönlich nicht erscheinen konnte. I n diesem Programm verpflichtet man sich für die Arrondirung der Komitate nach Nationalitäten und für die Her­ stellung einer Komitats-Autonomie, wie selbe vor 1848 bestanden, zu wir­ ken. Doch hat man sich vorzüglich auf Vorschlag Dr. Meletili's dahin geeinigt, bezüglich der Komitats-Autonomie jene Partei verstärken zu wol­ len, die eine möglichst kleine Centralisation anstreben wird. Die Centra­ lisation wird hüben und drüben nicht geliebt, und man wählt von zwei Uebeln das geringere. Das „Mein, diplom." dementirt zu wiederholten Malen die Nach, richt, daß Oesterreich gegen die Anerkennung Italiens durch Spanien in Madrid Protest erhoben habe. Oesterreich hat, wie das diplomatische Blatt versichert, nur einfach die Erklärung abgegeben, daß es von jetzt an sich aller Consequenzen ledig ansehe, die bisher in Bezug auf eine ge­meinschaftliche Action der beiden katholischen Höfe zu Gunsten der welt­lichen Macht des Papstthums aus den gleichzeitig von Fürst Metternich und Herrn Mon am 28. Mai 1861 zu Paris überreichten Noten hatten gezogen werden können. Bekanntlich hatten damals in diesen Noten Oester­reich und Spanien sich bereit erklärt, Frankreich zur Aufrechthaltung der weltlichen Herrschaft des Papstthums behilflich sein zu wollen. — Die Sympathien für Oesterreich in Holstein haben durch den Ab­schluß der Convention von Gastein einen Rückschlag erlitten; jeder Enthu­siasmus ist verflogen; die große Menge behauptet, es sei nur noch eine Zeitfrage, wann Holstein wie Lauenburg an Preußen verkauft werde. Die Berliner „Nationalzeitung" thut ihr Möglichstes, die Holsteiner in diesem Glauben zu bestärken. Die Gasteiner Convention scheint in Wahrheit nur ein sehr kurzer Waffenstillstand zu sein, denn schon mehren sich die Anzeichen von allen Seiten, daß man nicht viel über die bloßen Rudimente eines Verständ­nisses hinausgekommen. Und vielleicht ehe der löbliche Bundestag, „der feit drei Jahren keine eigentlichen Ferien gehabt", seine jetzige eigentliche Vakanz beendet, dürften die österreichisch-preußischen Differenzen ziemlich wieder in ihr altes Recht eingesetzt sein. Von einer definitiven Einigung ist man auf alle Fälle noch sehr weit entfernt, und das Gerücht dürfte wohl nicht ganz aus der Luft gegriffen sin, daß, wie die „B. H." schreibt, FML . Gablenz nicht eher seine Funktionen in Holstein antreten möchte, bis er nicht die vollständige Kenntniß des Umfangs seiner Kompetenz-Sphäre habe. Wenn aber die Cabinete von Wien und Berlin selbst noch nicht über alle Einzelheiten der Gasteiner Convention im Reinen sind, so dürfte es schwer halten, dem FML . Gablenz für alle Eventualitäten Den Oberbefehl über dieses Aufgebot hatte, wie schon erwähnt, der Landesoberst e (Landeshauptmann). Es bestand in 5 Compagnien nach den genannten 5 „Vierteln". Jede Compagnie hatte einen Hauptmann (den Viertelhauplmann), einen Fähnrich*), einen Lieutenant, mehrere „priins, plana " (Feldwebeln), Unteroffiziere, Trommelschläger und Pfeifer. Diese Chargen, die alle aus der Landschaftskasse bezahlt waren, blieben auch im Frieden beisammen, während natürlich das Aufgebot zum Pfluge entlassen wurde, und bildeten so die Cadres zu dieser echtesten Volks­wehre! Unter den fünf Viertel!)auptleuten war der des 1. Viertels in Ober­train (mit dem Standquartiere in Laibach) der erste im Range; ihm zu­nächst stand der des 2. Viertels, von Unterkrain , und diese, weil eben hier die Einfälle der Osmanen zuerst stattfanden, weitaus wichtigste Stelle in dem Organismus der Landesvertheidigung hatte unser Valvaso r inne. I n solcher Eigenschaft hat „der Mann der Feder" manche Schar­mützeln mit den Türken bestanden und eine hervorragende Kriegsthat un­ternommen und ausgeführt, deren Beschreibung er (im IV . Bande, Seite 604) selbst genau aufgezeichnet hat. Ich folge seiner gleich klaren als drastischen Erzählungsweise, nur hie und da im Satzbau und Orthographie nach dem Gebrauche unserer Zeit nachbessernd. „I m Jahre 1683 wurden — schreibt Valvasor — abermals au« Kram wegen der Vathiany'schen und türkischen Unruhen in Ungarn und Oesterreich 400 Schützen und zwar unter meinem, als einen von der löb­lichen Landschaft in Krain verordneten Hausitmanne im untern Viertel, ') Bei den fünf Compagnien de« Aufgebotes giengen die Fähnrichs den Lieute­nants im Range vor — bei der Ritterschaft standen sie ihnen nach, ­„denn, sagt Valvasor (IX. B., p. «), man behält allhin noch die alte Manier, daß der Fähnrich mehr commandirt als der Lieutenant. Wie dann auch nit unbillig von den Alten Demjenigen ein Vortrit in der Authorität gegeben worden, dem eine größere Gefahr und Angelegenheit aufgebürdet wird. Denn es ist bekannt, was im Treffen an Behauptung oder Verlust der Fahnen für eine wichtige Veränderung hafte, wie ehrlicher (Weise) der Fähnrich dieselbe so, wenig als seine eigene H»ut dürfe fahren lassen, wie gemeiniglich da«'größte Ungestüm de« Fnnde« auf die Fahnen eindringe. Gesialtsam deswegen nicht allein von den uralten Griechen die Fahnen und Standarten für Heiligthümer geachtet worden, wie Plato bezeugt; sonder» auch sowol bei den Römern, als alten Teutsche» in heiligen Wert gehalten und unter die heiligen Sachen gerechnet worden, wie beim vior^sio KaIiearii»8«Lo, I^oiwg und anderen zu lesen. Solchem nach stand auch der Fähnrich in großer Rsputatinu und ward diese Charge von den Römern keinem andern anvertraut, al« der Muth und Pitz beisam­men hatte, und nicht nur beherzt, soiidern auch verständig und in etwa« ge­lehrt sein mußte". 28» seiner Repräsentanz des österr. Mitbesitzes vollständige Instruktionen zu geben. Correspondenzen. —2. Lllibllch, 6. September. Das in Nro. 68 dieses Blattes ver­öffentlichte Präliminare der Handels- und Gewerbekammer für Kram für das Jahr 1866 hat auf die Handel- und Gewerbetreibenden einen ange­nehmen Eindruck gemacht, nachdem durch die bedeutenden Abstriche in den Ausgaben ein großes Ersparniß für das nächste Jahr in Aussicht steht, sohin sich auch die dicsfälligen Steuerzuschläge mit dem nächsten Jahre etwas niederer stellen werden, welches den Steuerpflichtigen uni so willkommener wird, als sie ohnehin mit andern Steuern reichlich bescheert sind. Von diesen Abstrichen wurde auch der Sekretärsposten mit dem namhaften Betrage von 240 fl. betrossen und es ist nun wohl erst die Frage, ob sich der Herr Sekretär damit zufrieden stellen wird. Da­mit das Honorar für den Sekretariatsposten nicht fortwährenden Schwan­lungen ausgesetzt feie, wäre es Wohl zu wünschen, daß einestheils ein fixer Gehalt festgesetzt, anderntheils aber auch dieser Posten nicht, wie bis jetzt, brsvi mauu, d. i. ohne vorausgegangene Concursaus­schreibung besetzt werde. Ist ein Gehalt fixirt, so weiß jeder Eon-current, um welchen Gehaltsposten er sich bewirbt, und stellt sich damit ' zufrieden; wird aber auch die Stelle im ordnungsmäßigen Concurs­wege besetzt, so ist den Mitgliedern der Handels» und Gewerbekammer die Gelegenheit geboten, dem ihnen am geeignetsten scheinenden Bewerber die Stelle zu verleihen. Dadurch wird beiden Theilen volle Rechnung getragen. Wir hoffen, daß die löbliche Handels- und Gewerbekammer nach beiden Richtungen diesen Gegenstand in Ordnung bringen werde, weil beides im- Interesse des Institutes gelegen ist! Von der Gull. (Anfang September). Wir arme Landbewohner (Schützen, Turner und Sänger) lesen oft in langen Winterabenden auch die in der Laibacher Zeitung erscheinenden Concertberichte der philharmo­nischen Gesellschaft, dieser mehr als 100 Jahre alten Matrone; wir wis­sen zwar, wie viel wir auf diese Recensionen halten dürfen — doch wir lesen sie, denn wie gesagt, die Winterabende sind zu lang! Wenn wir nun in diesen Berichten fortwährend den Ruhm und die Glorie der Ver­einslehrer abgespiegelt finden, die da in den Concerten brilliren mit ihren Vorträgen und jedesmal unter Stürmen von Applaus abtreten, so denken wir in aller Stille unserer Abgeschiedenheit nach über die hohe Aufgabe pädagogischer Thätigkeit, die diesen Concertheroen die Statuten der Gesellschaft vorsetzen! „Die Hebung der Musik in Krain" ist die schöne erhabene Tendenz unseres altehrwürdigen Musikvereines. Kommt — so stellen wir in unserm Vauernstübchen die Frage — das Lehrpersonale dieser Forderung nach? Wie uns bedünken will, nicht so ganz! Wir wissen nämlich Fälle, daß in Laibach gebildete Schul­lehrer erst auf dem Lande von bäuerischen Sängerinnen Lieder, Cadenzen, Cantate, praktisches Orgelspie l lernen mußten, oder daß sie dazu erst von den Geistlichen abgerichtet werden mußten! Oder sehen wir in die neuere Kunstgeschichte Österreichs — nicht einen berühmten« Musiker, nicht einen Sänger oder eine Sängerin — außer einigen wenigen, die sich selbst gebildet haben — weist unser Krain auf, womit dessen philharmonische Gesellschaft fo arg renommirt wird. Wir wollen hoffen, daß wieder die Zeit kommen wird, wo diese als Kunstinstitut im reinsten heiligsten Sinne gegründete Gesellschaft der „?Ki1o - darmonioorum", zuvor aber aus der Verquickung mit dem Sängervereine losgemacht, nur Commando an die steierische Grenze beordert mit zwei Fahnen, deren eine blau, die andere gelb war (in der den Steiern gewahrten Hilfe also gleichsam das ganze Land Krain durch die beiden Landesfarben reprasen­tirend). Wir marschirten am ?. August Nachmittags in aller Eile von Laibach ab und setzten unfern Marsch eilends bis Leibnitz und Wildon fort, und lagen hierauf am Grazerfelde etliche Tage still, bis ich von der löblichen Landschaft in Steiermark Ordre erhielt, daß wir nach Fürstenfeld sollten, um Nadkeröburg nebst andern um Fürstenfeld liegenden Schlössern zu entsetzen. Nun commandirte ich den Fähnrich Wolf Albert Schwab mit 100 Mann, dann den Unterhauptmann Herrn Hans Christoph Port­ner mit 75 Mann, beide nach Vurgau; den Baron Ferdinand de Leo ebenfalls mit 75 Mann nach Neudau; nach Hohenbruck einen Lieutenant mit 30, nach Kapfenstein einen Wachtmeister mit 10 und nach Hainfeld einen Feldwebel auch mit 10 Mann. Ich selbst gieng nach Fürstenfeld am 24. August um 2 Uhr Nachmittags mit 100 Mann; der Ort war, da durch ein etliche Wochen früher stattgehabtes Gewitter der Pulverthurm in die Luft gesprengt und so die Befestigung ruinirt war, soeben von den kaiserlichen Truppen verlassen worden, nichtsdestoweniger der Feind, „die Rebellen und die Türken" im Anzüge darauf und auf die andern umlie­genden nicht beschädigten Schlösser begriffen. Obgleich drei von den Graf Sauiau'schen Dragonern und Metternich'schen Kürassieren eingebrachte Gefangene aussagte», daß 6000 Türken mit 13 „Stücken" (Geschützen) von Kanischa aus, in vollem Marsche wären, um sich mit dem vor Für­stenfeld campirenden Vathiany'schen über 5000 Mann starkem Lager zu verbinden, achtete ich doch die Ehre der krainischen Land­fchaft, welche mich mit obgenannter Mannschaft nach den steierisch­ungarischen Grenzen abgeordnet hatte, für meine Verbindlichkeit, allda so lange wie möglich auszuhallen. Ich ließ eher, als ich noch in ein Quartier kam, beim Thor eine Brücke abtragen. Indem aber die Vathiany'schen Rebellen anfingen, herüber zu marschiren, liefen alle die Bürger hinaus, und blieben nur 17 Greise nebst 4 oder 5 Wei­bern darin. Besagte Rebellen zündeten uns vor der Stadt das schöne große Dorf Speltenbach an, desgleichen in der Vorstadt einen Stall. Deshalb ließ ich mitde m größten Geschütz Feuer geben. Nicht weit von der Stadt befanden sich der Graf Karl von Saurau, Kommandant über die Dragoner, und ein Graf Dietrichstein, Kommandant über die Metternich'schen Kürassiere. Die beiden tapfern Helden setzten -— und ganz besonders Graf Saurau — in die Rebellen, so daß die Feinde bis auf 300 vor Fürstenfeld sitzen blieben, die übrigen bis in ihr Lager verfolgt wurden. Ein überaus großes Dorf, nämlich Rudersdorff, desgleichen das Dorf Kaltenbrunn geriethen dadurch in Asche, und fo allein ihrem hohen Berufe: Pflege und Verbreitung der Musik in Stadt und Land, wird leben können, und dann wird ihr auch ge­wiß aus allen Gauen unseres schönen Vaterlandes ein tausendstimmiges Livio zum Danke für ihr segensuolles Walten entgegenschallen! — a— CM , 4 September. Die gestrige „L«86äa" war wieder m künstlerischer und gemüthlicher Weise vorzüglich. Es ward das Lustspiel „DvobH " gegeben und namentlich die Rollen der beiden Freier und des Bedienten zum allgemeinen Ergötzen gelungen dargestellt. Besonderes Lob verdient das sichere und naturtreue Spiel des Frls. Fanny K. Nach der Vorstellung trug der Gesangsverein der öitavuic:«, mehrere Lieder vor und ein Tanz beschloß das gesellige Fest, das in heiterster Laune bis zum frühen Morgen währte. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich auch der hiesige Herr Kreisgerichtspräsident v. Best, der Herr Professor Dr. Heschl, derzeit Rector Magnificus der Grazer Universität, der hoch­würdige Herr Abt Vodunek, der Herr Bezirksvorsteher Lichtenegger, mehrere Professoren der Theologie, dann des Marburger und Cillier Gymnasiums, viele hiesige Beamten und Bürger. Noch rufen wir einem scheidenden Freunde, der durch zwei Wintersaisonen die Tanzunterhaltungen der (.itÄvuic«, erfolgreich geleitet, ein herzliches N», «lärÄvje! zu. Lokales und Provinziales. — DieSanitätskommission hatte am verflossenen Samstag ihre 3. Sitzung. Nach dem bisherigen Zug der Cholera ist Hoffnung vorhanden, daß sie uns mit ihrem Besuche dießmal verschonen werde. — Da zum BeHufe der Trockenlegung des Morastes der Gru ­be r'fche Kanal bereits vertieft wurde, so werden mit Anfang des künftigen Monates auch die Arbeiten zur Vertiefung des L ai b ach flufs e s be­gonnen, welche am Raan beginnen und bis zum Zwangsarbeitshause aus­gedehnt werden. Die B eseiti g un g der in die Laibachsich ergießenden Unlathskan-Hl e wird nun eine ernstliche Erwägung von Seite der Communalbeyörde erfordern. "^»^^"^ " berichten in ihrer letzten Nummer, daß am 26. d. M . m 22301-lo a (in der Pfarre Moräutsch) an dem Geburts» Hause unseres berühmten Landsmannes ^ur i Vo^a , mit einer ent­sprechenden Feierlichkeit ein Denkstei n aufgestellt und um 10 Uhr des­selben Tages in der Kirche bei hl. Kreütz ein Todtenamt gefeiert wird. Mehrere Verehrer des unsterblichen Mannes in Wien, welche hierzu die Anregung gaben, kommen an dem besagten Tage nach ^Forio» , und die „Novioe," welche schon vor mehreren Jahren für die Aufstellung 'eines großartigen Monumentes für Vs^a plaidirt haben, sprechen es als eine Ehrenpflicht unserer Landsleute aus, daß sich an der beregten Feier­lichkeit recht viele Patrioten betheiligen möchten. Der 26. September 1802 ist der Todestag des Freiherrn von Veß«, ; daher der 26. Sept. d. I . zu der obgenannten Feierlichkeit gewählt wurde. Das Ende des berühmten Mannes war bekanntlich ein sehr tragisches: ein rachedurstiger Müllner erstach an den Ufern der Donau unseren Landsmann und warf ihn in die Donau. Den Theilnehmern der Feierlichkeit wird der Weg von der Eisenbahnstation I.Ä26 über St. Helena als der geeignetste bezeichnet. — Prof. Dr. Ritter von NiK1o8iö, welcher Mittwoch Laibach besuchte, gab dem Natioa.Verein e die sehr erfreuliche Zusicherung, daß er ihrer Bibliothek von allen seinen Werken je 1 Exemplar zum Ge­schenke machen werde. 8Iava! — Die „Tagespost" schreibt: Krainische Landtagsab­geordnet e (welche?) haben, wie uns aus beachtenswerther Quelle mit­ giengen in jener Nacht viel Hundert Häuser in Rauch auf. Bei dieser Aktion erhielt Lieutenant Graf Schallenberg einen Schuß in den Mund, der jedoch nicht tödtlich war. Hierauf wurde täglich im Vathiany'schen Gebiet geplündert und gebrannt, weil des Bathiany Truppen vorgeleuchtet und mit dem Brennen den Anfang gemacht hatten. Am 2. September kamen der Oberst Freiherr von Stadl (Anführer dessteierischen Aufgebots), der Vicegeneral der windischen Grenze Graf von Trautmannsdorf und der Oberst von Ivaniö Graf von Thurn mit etlichen 1000 Kroaten, welche sich über alle Maßen wohl hielten, und mit denen ich oft wider den Feind einen Partheigang gethan. Nach der Entsetzung Fürstenfelds, als es das Ansehen gewonnen, die Rebellen würden von Pinkafeld auf Hartfeld losgehen, bin ich sowohl mit meinen bei mir habenden hundert, als mit den zu Rädkersburg gele­ genen hundert Mann den 15. September gegen Hartberg vorgerückt und dort so lange geblieben, bis obgedachter Graf Bathiany (oder, wie man insgemein diesen gräflichen Namen ausspricht, Vuteani) sich eines Bessern besonnen, und wieder an seinen rechten Herrn und König, nämlich an die römisch kaiserliche Majestät ergeben und sich nachher gut kaiserlich erwie­ sen hat. Weil nun durch die Wiederkehr des Grafen auf den rechten Weg, die Gefahr sich von dieser Gegend auch abgekehrt hatte, marschirten wir alle mit einander ab und kehrten nach Laibach zurück, wo wir den 1. November anlangten. Bei unserm Durchzuge dMch Graz gab „Eine löbliche Landschaft in Steyer" ihren Dank für den geleisteten Dienst uns durch einige ansehnliche Denkzeichen zu erkennen, indem sie mich mit einem grünen Beutel, darauf der hochlöblichensteierischen Landschaft goldgesticktes Wappen blinkte und „inwendig ein güldenes Eingeweide", nämlich etliche Stücke zehnfacher, hiezu besonders geprägter neuer Dukaten lagen, wie auch den Herrn Hauptmann Portner mit einem Beutel mit etlichen dop­pelten mit sonderbarem Fleiße neugeschlagenen Thalern, desgleichen beide Herren Fähnrichs, uud auch jeder der andern Unteroffiziere mit einem Angedenken beschenken ließ und zwar, was uns zu desto größerer Ehre, der Leutseligkeit der löblichen Landschaft aber zu größerem Ruhme ge­reichte, durch die Hand des Herrn Grafen Herbard (X) von Auers­perg, des damaligen Präsidenten von Steiermark". Mit diesem schließt Valvasor die fo äußerst bescheiden gehaltene Schilderung des gewiß interessanten Faktums, in welchem wir einen der vielen Beweise davon finden, wie die Völker Innerösterreichs sich immer gegenseitig in den Tagen allgemeiner Gefahr gerne und schnell Hilfe ge­leistet, um, von dem Gefühle der Zusammengehörigkeit beseelt, mit Leib und Leben die schönen Alpenlander vor dem ewigen Besitze der Musel­männer zu schützen! ^Fortsetzung folgt). 3U« getheilt wird, die Absicht, ihre College« in Steiermar k zu einem Platze richten, den der Landwirth auf feinem Hofe hat. Am besten ist die Abgeordnetenta g einzuladen, um sich über mehrere staatsrechtliche Elipse oder ein länglichtes Viereck, das muldenförmig 3 bis 3'/„ ssuii Fragen zu verständigen. Sie glauben in der Rede des Herrn M . v. ausgegraben und gut mit Cement ausgemauert ist, damit die Jauche nicht Kaiserfel d Anhaltspunkte (»io!) gefunden zu haben, die eine Ver­in den Boden eindringen kann. d. Das Regenwasser, welches von den ständigung erwarten lassen. Sollten Mitglieder dessteierischen Landtages Dächern oder sonstigen Zuflüssen kommt, muß strengstens abgehalten dieser Aufforderung Folge leisten, so wird dieser Abgeordnetentag wahr­werden, o. Der Iauchenbehalter wird am besten an der tiefsten Stelle scheinlich in Cill i tagen. Nach Kärnten sind die Einladungen nicht er­angebracht. Ist Gefälle genug vorhanden, so ist es für den Mist qut gangen, weil die dortige Landcsvertretung nur wenige Anhänger der wenn der Abfluß des Harns aus den Viehställen in die Miststätte mün­Autonomistenpartei aufzuweisen hat. det, und durch den Mist in die Iauchenbehalter sickert. Der Behälter — In Folge der gehaltvollen Rede des Grafen Anton Auersperg darf nicht zu klein fein, sonst kann er in Zeiten (besonders im Sommer) im letzten krainischen Landtage wegen Ueberbürdung des Landes mit Steu­wo man nicht fahren kann, überstießen und dadurch die beste Jauche ver­ern wurden noch vom früheren Ministerium Erhebungen angeordnet und loren gehen, ä. Wenn irgend möglich, so versäume man nicht die Ab­mit dem Ministerialerlasse vom 5. v. M. aus dem Titel der Uneinbring-tritte besonders jener der Dienstboten (diese müssen stets sehr rein gehal^ lichteit zur Abschreibung bewilligt: An der Grundsteuer nebst Umlagen ten, bequem und angenehm gemacht werden, damit sich der Dienstbote hin­der Vorjahre incl. November und December 1664 — 45.411 st. lO.'kr.; gezogen fühlt, aber nicht wie allgemein dies der Fall ist, daß wegen demzufolge entfallen auch an derLandesumlage 5674 st. 48'kr; an Grund­Schmutz und Unreinlichkeit die Leute in allen Winkeln der Wirtschaft entlastung 9680 fl. 80'kr.; an Bezirkscassenumlagen 2396 st. 66'kr., ihre Nothdurft verrichten und dadurch einen unbezahlbaren Schaden den, und an Gemeindezuschlägen 128 fl. 83'kr.; mithin zusammen 63.321 st. Dienstherrn machen) so anzubringen, daß sie in den Iauchenbehalter ei»' 89.'lr. münden. Man erhält dadurch eine schwarze Brühe, die auf Aeckern und — Ausweis über die im Monate August 1865 vorgenommenen Wiesen Wunder wirkt, e. Hat man sich eine gute Miststätte angeleat lokalpolizeilichen Amtshandlungen: Vrotbäckereien-Revisionen 2, Fleischnach-so muß man auch dafür sorgen, daß der Mist gut wird. Dies geschieht wägungen 5, Schlachtlokalitäten-Revisionen 8, Obstrevisionen 12 (8 An» am besten dadurch, daß man denselben 2 mal in der Woche mittelst einer stände), konfiszirte Waagen und Maße 2, Anstände wegen Stand-Aufstel­Jauchenpumpe und Schlauch, die in die Jauchengrube nach Belieben ae lung 1, Uebertretungen der Sanitäts-Polizei 1, Uebertretungen der Rein­stellt wird (oder durchs Begießen mittelst eines Schöpfers), mit Jauche lichkeitsvorschriften 1 , Felddiebstähle^4, Konfiskationen anderer Lebens­übergießt, sonst brennt er und verliert dadurch an Quantität und Quali­mittel, Schwämme u. dgl. 1. tat; denn der Dampf, welcher fortgeht, ist auch Dung und zwar der beste' — Das 10. Heft von Luksiö „Slavischen Blättern" ist gestern weil er die meistenstickstoffhaltigen Stoffe mit sich führt. 5 Ferner kam, hier angelangt. Es reihet sich würdig seinen Vorgängern an. man den Mist sehr verbessern und vermehren, wenn man ihn schichten­weise mit Erde bedeckt. I m Nothfalle nimmt man die Erde vom Acker Das Grgebniß der Sammlungen fnr das zu da selbe ohnehin wieder zurückkömmt. Z. 2 mal in der Woche u / errichtende Kinderspiral. nach dem Begießen wird die Düngerstätte durch einiges Vieh feltaeir<.ton damit diestickstoffhaltigen Theile mehr festgehalten und ihrer eiaentl chen (Veröffentlicht durch das constituirte provisorische Damen-Comits.) Bestimmung besser erhalten werden. Die Düngerstätte soll auch mit einer Einmal. Spende. Iährl. Varriöre versehen fein. K. Endlich sollen in der Nähe schattenreiche Bau­fl. kr. fi, kr. me gepflanzt werden, um den Anprall der Sonnenstralen zu verhindern Herr Georg Auer 15 — — — Evangelischer Frauenverein, durch dessen Stellvertreter Herrn Dr. Pol 25 — Eingesendet. Summa . . 40 — — — Summa des letzten Ausweises . . 4353 3 30? 20 An die löblichen Redaktionen der „Laibacher und 6 Silberthaler Zeitung" und des „l'i-i^Iav." *) Bekanntlich stehen die Curfe der krainischen Grund, Hauptsumme . . 1 4393 3 30? 20 entlastungsobligationen gewöhnlich höher als die der steier­und 6 Silberthaler, märkischen, kärntnerischen und küstenlandischen. Es ist daher ein große r 2 vollständige Betten, 3 Kinderbettchen, 2 Polster, 1 Matratze, Roßhaare Uebelstand, daß in Ihren Blättern die krainiscben Grundentla­für 1 Matratze und 2 Strohsäcke. stungsobligationen mit den genannten in einen Topf geworfen werden Verschiedenes. Das mag ein Vorthei l sein für die Geld- und Wechselqeschäflshäuser' aber es ist Nachtheil für das Publikum, wenn z. Eine Zusammenstellung der von den Bergbau-Inspektoren eingegan» notirten krainischen Obligationen nach dem cumulirten Curse von 85 an­genen Berichte ergibt, daß im Laufe des Jahres 1864 nicht weniger als gekauft werden. Uns ist bekannt, daß der „Wien. Geschäftsbericht « der 86? Menschen in den Kohlengruben Großbritanniens umgekom­„Wanderer" und noch einige andere Blätter in Wien die krainischen men sind, Einer aus 354, denn es waren 307,000 Personen in denselben Obligationen in separaten Notirungen bringen; es wird daher wohl beschäftigt. Dennoch muß das Resultat noch als ein günstiges angesehen nicht zuviel verlangt sein, wenn wir an unsere Landeszeitungen werden; in den Jahren von 1856 — 1860 ereigneten sich durchschnitt­die Anforderung stellen, daß sie unsere Landesobligationen in «u­lich 1000, in den drei folgenden Jahren bis 1863 durchschnittlich 994 kunft separat behandeln, da bekanntlich ihre Cursnotirungen den Wechslern Todesfälle jährlich. Staffordshire, Wales und der Südwesten zählen die als Norm dienen durch ihre bisherige Notirungsweise aber die Ver äufer meisten, Durham und Schottland die wenigsten Verunglückungen. Erplo­ stets ,m Nachtheil sind. " sionen bringen nicht die größte Gefahr, durch sie kamen nur 94 Leute um im Jahre 1864, fondern fast die Hälfte ist dem Einsturz schwerer Massen von oben oder von seitwärts her zuzuschreiben; im Jahre 1863 verloren ») Die Redaktion des „^«^»v« wird dem gerechten Wunsche Rechnung tragen. in solcher Weise 407, im Jahre 1864 395 Menschen das Leben. I n den Die Red. Schachten fanden 184 tödtliche Unglücksfälle statt. Eine kürzlich in Kraft getretene Parlamentsakte verfügt, daß jede Grube zwei Schachte haben Grinnerungstafel muß, wodurch nicht nur eine Erleichterung, der Verschüttung zu entgehen, (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). sondern auch eine Besserung der Ventilation beschafft wird. Der Ertrag ^ .... Vf.«. 9- September. Verhandlung gegen unbekannte Erben eine« Ackers v der Kohlenwelke belief sich im Jahre 1864 auf 95,122.919 Tonnen, was veliki yivi genannt beim Bez. A. Wivpach. auf den einzelnen Arbeiter für jeden Werktag ungefähr eine Tonne aus­ HafnerIeim°Ve7^^L°ck!°" ^"°^"" ^ "°" ^»"ste« der Realität der Agnes macht. A. Stew. ^°"°lu" a über Crlöschungsklage des Anton Koslaker beim Bez. — Einem Schreiben aus Mexico entnehmen wir die Notiz von einem eigenthümlichen, unserer Mode nicht erreichbaren Schmucke dortiger ständenm ^aN'^Be^^^lurg'" ^ ^«^0. v. 19.3 st. E. H-, er- Damen. Es ist dies ein Sprungkäfer, Cucuyo genannt, dessen Kopf im Dunklen so hell leuchtet, das man nahe daran lesen kann. Die Damen »°N 85^fi'belm^"A."T7cheme«!l""" ' " ^<° « ^^ ° <« ^tzwer.h erhalten ihn dadurch lebend, daß sie ihn mit Zucker füttern und einige Male des Tages baden. Reizt man ihn oder legt man ihn auf einen 'Ge°rge7bew7N"del'V3'F"^V ^"" " ' " " ' ^-° « "« ^ Teller mit kaltem Wasser, so phosphorescirt er sehr lebhaft. «bekannten Eigenthums-Prätendenten einer Landwirthschaftliches. ^ <--I.°! .^ ^Minoer. 3. erek. Feilbietung der Realität te« Andr» Stelzer ,m Schatzwerth von 200 fl. beimstädt. del. Bez. G. Neustadtl Die Miststätte. 2079 U/""" " b°« Anton Hrovat i« Schatzwerth von Motto: Die Düngergrube ist die Gold» grübe de« Landwirthes. (Aus dem Amtsblatte.) 8.— Nenn Jemand einen durchlöcherten Geldbeutel hat, so ver­ZHllung von 1 und 2 spännigen liert er fein Geld, und wer eine schlechte Miststätte hat, der verliert einen großen Theil des Dunges und dadurch einen Theil seines. Einkommens. landsch^^elW^^QH " r ^""hch für Kanzleien bei der Denn kann z. B. in die Miststätte das Regenwasser eindringen, so wer« den die festen Theile des Mistes ausgewaschen und es geht sonach am Verstorbene. Acker dann ein verhältnißmäßiger Theil Stroh und Körner verloren. Umaebu?7Laib?H"°Ä/^^^/"^",^chubbe8le!ter beim k. k. Aezirksamte der Man hat ausgerechnet, daß wenn man 20 Maß gute Jauche auf einen K5?b«' W °7> St. Petersvorftadt Nr. 130, «.. der Kornacker bringt,' man ungefähr um 24 kr. Korn und Stroh mehr be­ kommt. ^ ^ ^ ' ^ z°gr»diik,^r^.g^ Eine Düngergrube die vollkommen ihrem Zwecke entsprechen soll d. h. daß darin so viel als möglich alle Theile der festen und flüssigen svital °?d« Zau^n..^"' ° n^l" . Inwohnerin, »lt «0 Jahre, im Civil­ « «> ?5?"^"uchfellentzundung.-Lorenz Paret«, Schlofferaeselle °l 2? <>«««, menschlichen und thierischen Exkremente als: Eiweiß, Bitterstoff, Gallen­^ ' Fe" , speichelartige «nd Harnblasenschleime, Harnsäure Blattgrün, zehrun! ' '" H"bezkY-Vorstadt Nr. 26, an der Aus-Gallenstoff, Kohlen-, Schwefel- und salzsaures Natron und phosphorsaure Kall- und Tonerde, Ammoniak, Natron, gröbere Reste von Speisen und Lottoziehungen. Futter «„also diestickstoffhaltigen Substanzen aufbewahrt und gesammelt K. l. Lottoziehung am 6. d. M. werden, soll dergestallt beschaffen fein: ». Die Form muß sich nach dem Trieft: 18. 27. 61. 21. 75.