, S- .Uulii* v gotovinl.i Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat üchrisU«tt»«g «nd Beratungi |Swiew«oa »lico 5, Xelephon kr. Zl (tntenwban) t vezugipreil« für d«» Inland: vierteljährig «l> Dia, haldiährig «0 Din, gan»-^»tß»dtg»ng«n »erden in d« verr»allu«z ja billigfitu Gebühren entgegengenommen f fährig 160 Din. ALr da» Vu,tand entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Tin 1.S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag srüh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Mmmer 18 Telje» Sonntag, den 1. März 1931 50. Jahrgang Das Spiel um den König König Alfons von Spanien hat wieder einmal j seinen Ruf, ein äußerst geschickter politischer Schachspieler zu sein, gerechtfertigt. Nach einem langen Hin und Her von für die spanische Krone nicht angenehmen Wirren, nach Augenblicken. in denen das Sein oder das Nichtsein der Monarchie auf des Messers Schneide stand, und nach einem parlamentarischen Zwischenspiel von äußerster Feinheit und vermutlich auch Ironie, sieht sich der spanische Herrscher wieder einem Kabinett gegenüber, das ungefähr die gleichen Züge zeigt wie das alte, das der „Sturmwind" des Vollswillens davongefegt hatte. Viele werden nun behaupten, daß der plötzliche Umschwung der Politik des Königs lediglich von der Furcht diktiert gewesen sei, durch weitere 'Nachgiebigkeit der republikanischen Bewegung gegen-über seine Krone und seine Dynastie aufs Spiel zu setzen. Wer jedoch die Persönlichkeit des Königs Alfons von Spaniens kennt und sich die geschickte Taktik vergegenwärtigt, mit deren Hilfe es ihm stets gelang, auch der peinlichsten Schwierigkeiten nach kürzerer oder längerer Zeit Herr zu werden, wird wohl kaum annehmen, daß das diplomatische Geschick den König bei seinem letzten Spiel um seine Eristenz im Stich gelassen hat. Das Ganze ist eine sehr fein geschliffene und von außen gesehen sogar etwas heitere Komödie mit happi) end. Weshalb König Alfons sich dazu entschloß. nach dem Rücktritt des Kabinetts Beren-guer sich mit der Kabinettsbildung ausgerechnet an die Leute zu wenden, die ihn sehr gerne und mög-lichst rasch ins Land des Pfeffers hineinkomplimen-tieren möchten? Vermutlich konnte er seine Pappen-heimer, die Schwäche ihrer Position, die Uneinigkeit in ihren Reihen, die Planlosigkeit und vielleicht auch Ideenlosigkeit. Als er den alten Guerra mit der Aufgabe betraute, ein neues linksorientiertes Ka-dinett zu bilden, wußte König Alfons ganz genau, Zum 200. Geburtstag Frau Ajas Von Frau Hofrat Bcaia Pctraschct, Vojmk Am 19. Februar 17H1 ging es in dem ge-räumigen Hause der Familie Tertor in der Fried-bergerstraße in Frankfurt am Main etwas bewegt zu Herr Johann Wolfgang Tertor wandelte in seiner getäfelten Wohnstube ruhelos auf und ab, er nahm die Akten, die er noch heute erledigen sollte, vom grünen Tisch, doch nur, uni sie gleich wieder wegzulegen, dann trat er lauschend auf den Flur, um seufzend wieder zurückzukommen. Schließlich ging er ungeduldig zur Türe hinaus, nahm im Vorzimmer den pelzgefütterten Ucberrock vom Nagel, stülpte die faltige schwarze Sammetkappe auf das reiche, in einen Zopf gebändigte Haar und eilte in den Garten, der sich hinter dem Hause weithin er-streckte. Dort setzte er seine rastlose Wanderung zwischen verschneiten Hecken und Rabatten fort, nicht ohne ab und zu ein prüfendes Auge auf die in Stroh verwahrten Spalierbäume an der Haus-mauer zu werfen. Doch behmrlicher noch und in zärtlicher Sorge flog sein Blick auf die mit blüh-weißen Gardinen verhauenen Fenster der Schlaf-stube seiner Eheliebsten. Die Sonne strahlte eben in den blitzblanken Scheiben. was er tat. Guerra, auf Grund seiner Alters und seiner Verdienste um die republikanische Bewegung dem Namen nach wenigstens der Führer der Links-Opposition, erfreut sich im Volke einer großen Po-pularität. Aber er ist kein Taktiker und kein Meister auf dem Schachbrett des politischen Spiels. So mußten die Schwierigkeiten, die sich im Augenblick der Bildung eines Linkskabinetts in Spanien ent-gegenstellten, gerade für Guerra zu etwas Unüber-windlichem werden. Vergeblich flehte der greise Führer der Linksvpposition die Sozialistenhänpt-linge und Führer der linksextremen Gruppen an, die große Chance der Republik nicht achtlos vor-übergehen zu lassen. Persönlicher Neid, Parteiego-ismus und Dummheit trugen dazu bei, daß die spanische Republik, die schon im besten Werden schien, im letzten Augenblick wieder scheiterte. So erreichte der König das, was er wollte. Er zeigte dem Volke, daß er nicht der Mann ist, den Strom einer neuen Zeit nur aus einem eigen-süchtigen Interesse heraus einzudämmen, gleichzeitig aber auch, daß dieser Strom, wenigstens was seine Route in Spanien anbelangt, recht schwach, dürstig und ohne Frische ist. Der Sieg König Alfons' ist deshalb so vollkommen, weil er seine Gegner einer Lächerlichkeit aussetzt, die, wie man ja weiß, töten kann. Womit wir allerdings nicht sagen wollen, daß der Erfolg des spanischen Herrschers ihm und seiner Dynastie ein für alle Mal die Krone gesichert hat. Der Sieg ist im Augenblick allerdings voll-kommen, aber die Verhältnisse in Spanien sind doch zu verworren, uneinheitlich und systemlos, um eine Wiederholung der letzten Begebenheiten un-möglich zu machen. Das neue Kabinett, das der mit seiner Bildung vom König beauftragte Admiral Aznar zusammengesetzt hat, umfaßt alle die politischen Kreise in Spanien, die sich zur Monarchie bekennen, also auch | dle Gruppe, die den rechten Flügel der Liberalen bildet. Der neue Ministerpräsident ist zwar ein sehr tüchtiger Verwaltungsfachmann, als Politiker hat er jedoch keine besondere Rolle bisher zu spielen ver-möcht, obgleich er schon einmal vor der Diktatur Kriegsminister in einem spanischen Kabinett war. Einer der führenden Köpfe der spanischen Regierung wird der neue Außenminister Graf Romanones sein. Er ist der Führer des monarchistischen Flügels der Liberalen und, was hier sehr kennzeichnend ist, der Haupturheber des Sturzes des alten Kabinetts Be> renguer, den wir im neuen Kabinett wieder als Kriegsminister vorfinden. Gleich nach dem Zusam-mentritt der neu.n Regierung hat der Ministerprä-sident erklären lassen, daß das Kabinett es als seine wichtigste Aufgabe betrachten werde, innerhalb von drei Atonalen die Wahlen zum Parlament auszu-schreiben. Man ist auch bereit, diesem zu wählenden Parlament den Charakter einer 'Nationalversammlung zu geben, die das Recht erhält, die Verfassung von 187ß in der „vollen erforderlichen Ausdehnung" zu reformieren. Damit ist gesagt, daß das neue Parlament alsbald nach seinem Zusammentritt in die Lage versetzt iverden soll, über die Frage Mo-narchie oder Republik zu entscheiden. Dieses Entge-genkommen an gewisse Strömungen ist allerdings nur scheinbar. Schließlich ist es ja eine monarchistische Regierung, die die Wahl ausschreibt, und was dies für die Gestaltung des Wahlkampfes bedeutet, kann man sich denken. Im übrigen hat schon jetzt das Kabinett dafür Vorsorge getroffen, daß das auch der Regierung nicht gerade angenehme Mittel einer Wahlenthaltung von den Liberalen nicht gut ange-' wandt werden kann. Hat es sich doch dazu gefunden, die Wahlen zum Parlament mit denen in den Ge-ineinden zusammen zukoppeln. Da auch die Opposi-tionsparteien, wenn sie nicht die wichtigsten Inte-ressen ihrer Wähler aufs Spiel setzen wollen, an den Gemeindewahlen sich beteiligen müssen, so sind sie dadurch gezwungen, ihre Stimme auch für das Obs nun nicht bald so weit war? Ach es ist wirklich kein Leichtes für die arme kleine Anne Margret, schon Mutter zu werden — sie ist ja noch nicht zwanzig Jahre alt. Eben erreichte die ängstliche Spannung von Johann Wolfgang Tertor ihren Höhepunkt, als sich oben klirrend ein Fenster der Schlafstube auftat und die weiße Haube der Hebamme sichtbar wurde. Eine Hand winkte Er-lösung. So schnell war der schon etwas zur Fülle neigende Ratsherr noch nie ins Haus und über die hölzerne Treppe gelaufen. Als er dann oben in der sonnigen Stube am Bett seiner geliebten Anna Margret saß, ihre Hand zärtlich in seiner hielt, als ihm ein rosiges Kleinchen mit glänzend braunen Aeugeln in spitzenbesetztem Steckkissen auf den Knieen lag — da wurden ihm die Augen feucht und ein heißes Dankgefühl überströmte den lebensfrohen Mann, daß der Herrgott alles so wohl gemacht. Und als dann das kleine Mädel denn es war „nur", ein Mädchen — den winzigen Daumen ins Mündchen steckte und energisch daran saugte, scheinbar sehr befriedigt über sein Dasein, und über das blasse Gesicht der jungen Mutier ein sonniges Lächeln flog, drückte Johann Wolfgang Tertor warm die Hand der Eheliebsten und meinte behaglich lachend: „Nun, die wird das Leben meistern, aus dem Mädle wird noch was B'sonderes, Mar-garetle!" Er hatte so seine eigenen Gedanken, der Herr Tertor über die Welt und die Menschen und auch itine eigenen Träume, die ihn oft ganz genau über die bevorstehenden Ereignisse bei den Seinen unterrichteten. Und daß aus dem Mädle wirklich was B'sonderes wurde — die Mutter des größten deutschen Dichters aller Zeiten — damit hatte er richtig prophezeit. Zunächst wurde aus Katharina Elisabeth so wurde sie genannt — ein sehr munteres Kind mit lachenden braunen Augen, aus denen Gesundheit und Lebensfreude strahlten, so daß ihr jedermann gut war. umsomehr, als ihr auch von Kleinauf ein köstlicher Humor eignete. Fröhlich wuchs sie mit vier kleineren Geschwistern heran, ging lachend und singend durch ihre goldene Kindheit, unbeschwert von allzuviel Unterrichtsstunden. Denn Vater Tertor, obwohl leibst ein juridisch gebildeter Mann aus einer angesehenen, wohlhabenden Patrizierfamilie, hielt nicht allzuviel von Gelehrsamkeit. 3n seiner Bibliothek befanden sich nur juridische Werke und Neifebeschreibungen. Heiterer und bequemer Gemüts-art, wollte er seine fröhlichen Kinder nicht allzusehr mit dem Lernen plagen. Leben und Lebcnlassen. der gemüttiche Grundsatz des Oesterreichertums, dem Tertor als gut kaiserlich Gesinnter anhing, war auch der seine. Und seine Wohlhabenheit, sein Ansehen. Seile 2 votsche Zettung Äaiwna 18 Parlament abzugeben. Auch dlejes Neme Beispiel zeigt, wie äußerst gerissen die Politik des Königs zu Wege gegangen Ist und wie arg die Blamage ist. mit der die Liberalen den Vorhang über ihre so mißglückte Iichenierung ziehen müssen. führung beirren oder gar entmutigen zu lassen. Notwendig ist, daß die deutsche Be-oölkerung dieGeduld nicht verliert, sondern alle Mängel den »Händigen Schulbehörden, ab« auch den deutschen Vertrauensmännern zur Kenntnis dringt, damit diese in die Lage versetzt werden, nötigenfalls im Unterrichtsministerium selbst Abhilfe zu suchen. Politische Rundschau Inland Die jugoslawischen Bischöfe für die jugoslawische Minderheit in Italien Der Erzbischof Dr. Anton Bauer in Zagreb hat im Namen des jugoslawischen Episkopats einen Hirtenbrief erlassen, der sich gegen die Verfolgungen der jugoslawischen Minderheit in Italien wende« und anordnet, daß am Josefitag. dem 19. Mftg» in allen katholischen Kirchen öffentliche Gebete für die Jugoslawen in Italien verrichtet werden. Der Ljubljanaer Gemeinderat und der Kuluk Auf der Sitzung des Ljublianaer Gemeinde rates am 25. Februar wurde auch die Arbeitspflicht der Bevölkerung, der sogenannte Kuluk, der eine beträchtliche Besteuerung darstellt, behandelt. Bürger-meister Dr. Puc betonte, daß die Ausschreibung der Kulukpflichtigen im Draubanat zum erstenmal statt finde und deshalb die Praris des Kuluk noch sehr ungewiß sei. Sicherlich werden unzählige Beschwer-den eingereicht werden und Monate werden ver- ?>ehen, bevor eigentlich die Grundlage dieser Steuer estgestellt werden wird. Auch seien die Vorschriften des Gesetzes nicht so klar, daß man schon heute sagen könnte, wie sie angewendet werden würden. Außerdem sei der Widersland gegen den Kuluk so groß und es sei deshalb nicht ausgeschlossen, daß es noch zu irgendwelchen Abänderungen kommen werde. KR Ivan Tavcar brachte einen Dringlich' keitsantrag ein, in welchem es u. a. heißt: ..Mi: dem Jngeltungtreten des Gesetzes über den Kulu? werden im Draubanat von der Bevölkerung neue große Abgaben gefordert. In der Mehrheit unserer Gemeinden ist die persönliche Arbeit an den Straßen fast undurchführbar, die Zahlungen in Geld be-deuten aber zu große neue Lasten. Wir leugnen nicht die guten Absichten des Gesetzes über den Kuluk, besonders für jene Teile des Staates, wo aus den bisherigen verfügbaren öffentlichen Mitteln sich das Straßenprogramm nicht befriedigend durch-führen läßt. Aber das Draubanat fällt nicht unter diese Provinzen, weil es schon mtt den Banal- und Gemeindesteuern für den Bau und die Verbesserung seiner Straßen alles gibt, was es imstande ist. An-gesichts der wirtschaftlichen Lage der Ljubljanaer Bevölkerung, angesichts der Tatsache, daß Ljubljana schon bis zum äußersten steuerbelastet ist, ferner daß der Kuluk gerade die materiell schwach siwierten Schichten am schwersten trifft, ist nachfolgender Appell gewiß nicht unbegründet: Die hohe königliche Re-gierung möge anordnen, daß die EinHebung des Kuluks für Ljubljana, sowie auch für das Draubanat aufgeschoben oder wenigstens für das Jahr 1930 eingestellt werde: für das Jahr 1931 soll er im niedrigsten Ausmaß vorgeschrieben werden." Zur Begründung seines Antrages führte GR Tavcar aus, daß für das Draubanat 6 Arbeitseinheiten festgesetzt seien, während zwei genügen würden. Am schlimmsten sei es, daß der Kuluk auch für zurück für das Jahr 1930 vorgeschrieben sei. GR Dr. Bo-hinjec erwähnte, daß im Prinzip die vergrößerte Sorge für die Straßen zu begrüßen sei, daß aber die Einführung des Kuluks in der gegenwärtigen Gestalt nicht soviel Ruhen bringen werde, als sie aus der anderen Seite indirekt schaden könnte. Ausland Wichtige Beschlüsse der internationalen Agrartonferenz in Paris Der französische Außenminister Briand hat bei i;:: Eröffnung der internationalen Agrarkonferenz in Pans erklärt: „Die Stunde hat geschlagen, in der die Kr.;„' der mitteleuropäischen Agrarländer gelöst werden muß!" Dieser Forderung versuchte die Agrarkonferenz Rechnung zu tragen, indem zwei Protokolle, eines über »och vorhandenen Wetzen-Vorräte, das andere über die Vorräte an Mais und Eine zweite Verordnung über die deutschen Volksschulen Der Herr Unterichtsminister hat, wir wie von authentischer Seite erfahren, an die beteiligten Banal ämter unter dem 14. Feber 1931 O. N. Br. 12284 folgende Weisungen gerichtet: „I. Die beiden Vertreter der örtlichen deutschen Minderheit, die an der Kommisson für die Gn-schreibung der Schüler in die deutschen Minder-hettenschulen teilnehmen, werden vom Bonus ernannt. u. zw. aus vier Personen, die von den Eltern der Schüler deutscher Volkszugehörigkett hiefür sorge schlagen werden. II. Die Kommission wird von dem B^irks-jchulinspektor einberufen und geleitet. lil. Der Unterricht in den deutschen Volksschul-abteilungen ist sofort aufzunehmen, u. zw. unter Zugrundelegung des folgenden Lehrplanes: Klasse 1 11. 111. IV. Stunden Zusammen 1. Religion und Morallehre .... 9 2 2 2 8 2. Staatssprache........ — 6 5 11 3. Deutsche Sprache....... 7 7 4 4 22 4. Anschauungsunterricht..... 4 — — 7 5. Geographie......... — — 2 2 4 6. Geschichte der Jugoslawen .... — 2 3 f> 7. Rechnen und geom. Formenlehre 4 4 4 4 16 8. Naturgeschichte........ 3 3 6 9. Zeichnen ......... 1 1 1 1 4 10. Schönschreiben........ 1 1 1 1 4 11. Handarbeiten f. Knaben u. Mädchen 2 »j 1 1 « 12. Singen........'. . 1 1 1 1 4 13. Turnen und Kinderspiele .... 1 1 1 1 4 IV. In der l. und II. Klasse der höheren Volksschule findet der Unterricht in der deutschen Sprache statt, mit Ausnahme des Unterrichtes in der Ge-schichte der Jugoslawen, der Geographie und der Staatssprache. Die Staatssprache wird in diesen beiden Klassen in je fünf Wochenstunden vorqe-tragen. Die Aufstellung dieser Klassen und der lin-terricht in ihnen beginnt mit dem Schuljahr 1931/32. X« UnterrichtSmmlstn: B. Maksimovic e. h." Diese Weisungen ergeben, im Zusammenhange mit der an dieser Stelle bereits früher veröffentlichten Verordnung, ein ziemlich abschließendes Bild von dem Aufbau und dem Unterrichtsbe-triebe der deutschen Minderheiten«!»-t e i l u n g e n an den staatlichen Volksschulen. Deshalb seien die wesentlichen Punkte der neuen Schuloer-Ordnungen nochmals in übersichtlicher Weise zusammengefaßt. Die Einschreibungen in die deutschen Volksschulabteilungen werden durch eine Komission vorgenommen, die aus je zwei Vertretern der staatlichen Schulbehörde und der ortsansässigen deutschen Bevölkerung besteht. Was die beiden deutschen Vertreter betrifft, so haben das ihn allmählich zur Würde des Bürgermeisters und Schultheißen führte, erlaubte ihm eine sehr behagliche Lebensführung. Frohe Geselligkeit, ein glückliches Familienleben durch die vollkommene Harmonie der Eltern, sorglose Ungebundenheit, fröhliche Geschäftigkeit in Haus und Garten, in dem die Himbeer-' und Stachelbeerbüfche den Kindern Sir Verfügung standen — aus dieser glücklichen mwelt heraus hat sich der gelehrte Herr Kaiserliche Rat Goethe das blühende junge Mädchen, das mit siebzehn Jahren noch fast ein Kind war, heimgeholt. Die jugendliche „Frau Rat" mochte sich viel-leicht anfangs etwas schwer zurechtgefunden haben in dem alten, düstern „an vielen Stellen winkel-haften Hause" am Hirschgraben. Kein Garten, keine Bäume sahen traulich zu den Fenstem hinein wie in der Friedbergerstraße. Eine hohe Hofmauer ver-wehrte die Aussicht auf die großen Gärten der Roßmarkthäuser. Von einem einzigen Zimmer im obersten Stockwerk, dem sogenannten Gartenzimmer, sah man „auf jene Gärten, über Stadtwälle «nd Mauern aus eine schöne fruchtbare Ebene." Doch Frau Elisabeth focht das nicht an. Ver-suchte auch ihr gelehrter, pedantischer, um zwei Jahr-zehnte älterer Gatte noch, sie zu erziehen und nach-zuholen, was an Lehrftunden bei ihr versäumt worden — sie ließ ihn gewähren, griff herzhaft zu im Haushalt und erfüllte musterhaft ihr« Pflichten die Eltern und Vormünder der einzuschreibenden schulpflichtigen Kinder vier Personen ihres Vertrauens zu bestimmen, aus denen sodann der zuständige Banus zwei Vertreter in die Kommission entsendet. Dieses Vorschlagsrecht der deutschen El-tern und Vermünder darf von nie man-dem beeinflußt oder gar verkürzt wer-den. Vor dieser Kommission haben die Eltern oder Vormünder der einzuschreibenden Kinder die wahr-heitsgetreue Erklärung abzugeben, daß ihreFa-miliensprache die deutsche ist. denn die deutsche Familiensprache ist als hauptsächliches Merk-mal der deutschen Volkszugehörigkeit ausdrücklich anerkannt. Die sogenannte Namensanalyse ist also unwirksam geworden, Abkunft und Klang der Familiennamen dürfen von der Kommission überhaupt nicht er-hoben werden, denn diese hat lediglich das Vorhandensein der deutschen Fami-liensprache festzustellen. Gegen notorisch un-richtige Angaben steht dem Vertreter der staatlichen Schulbehörde das Recht des Einspruches zu, doch verbleibt das Kind auch in diesem Falle bis zur Entscheidung des Unterrichtsministers in der deutschen Schulklasse. Aus das eindringlichste sei davor gewarnt, sich durch Schwierigkeiten in derDurch- gegen ihren Gatten. Mit Lust und Liebe schaltete und wattete sie im Hause. Ordnung und Ruhe, ein strenges Pflichtgeftihl war ihr angeboren, so ging ihr alles leicht von der Hand, alles Unange-nehme zuerst anfassend. „Den Teufel zu verschlucken, Ohne ihn erst lange zu begucken" hatte Gevatter Wieland geraten. Ihre lichte junge Erscheinung, ihr frohes Aachen und Singen, ihre Frische, ihre gesunde naiv sinnliche Natur erfüllten das alte düstere Haus mit Leben und Sonnenschein. Als nach einem Jahr der Ehe, am 28. Au-guft 1749, das holde Wunder geschah, als sie Mutter eines Knaben — Johann Wolfgang Goethe geworden, da empfand schon die blühende Achtzehnjährige in heißer unaussprechlicher Freudigkeit, daß nun das tiefste und reinste Glück in ihr Leben gekommen war. 58 Jahre später hat sie an die jiig Bettina geschrieben: „Du sollst mich Mutter heißen in Zukunft für alle Tag, die mein spätes Alter noch zähtt, es ist ja doch der einzige Name, dir mein Glück umfaßt." Deutsche Zeitung Seite 8 V/AS DIE ZAHLEN SAGEN! 700.000PÄCKCH E N ELIDASHAMPOO IM LETZTEN JAHR VERKAUFT . A- E I N BEWEIS SEINER GÜTE! Diese 700.000 Päckchen Elida Shampoo wOrden au fei n an dergel egl die 33fache Höhe des Zagreber Domes ergeben. Nummer 18 -r-;-;--- (Seche, von allen 27 Teilnehmerstaaten unlerschrie bei» wurden. Bezüglich dieser Getrridearten wurde 'estaestekt, daß der Bedarf der europäischen Staaten grWer ist als die Erzeugung der mitte!- und oft-europäischen Länder. Deshalb haben sich die Vertreter jener Staaten, die aus den Donauländern Getreide einführen, also Deutschland, Oesterreich, Italien und Belgien, bereit erklärt, von den Donau-Staaten eine gewisse Menge zu übernehmen, mit Üorbefyall der entsprechenden Qualität und Preis-kage. Auch diejenigen Länder, die normalerweise kein Getreide aus den Donauländern beziehen, wie England, Dänemark. Schweden, Holland, werden unter den gleichen Vorbehalte» gewisse Getreide-mengen den Donauländern abnehmen. So wichtig die Beschlüsse der Pariser Agrarkonferenz auch sind, ist jedoch noch nicht abzusehen, wie sie durchgeführt werden könnten, wenn die Ueberseestaaten und Rußland Getreide zu den niedrigsten Dumping» preisen nach Europa werfen sollten. Ob dann d>e genannten Einfuhrländer den erwähnten Beschlüssen zuliebe das Donaugetreide zu normalen d. h. höheren Preisen abnehmen würden, ist gewiß sehr zweifelhaft. Aus Stadt und Land Jugoslawische Fremdenverkehrspropa ganda in Deutschland. Hierüber berichtet der Ljubljanaer „Jutro" neuerdings folgendes: In Westfalen wird die Propaganda für Jugoslawien und seine landschaftlichen Schönheiten fleißig fort-gesetzt. Seit der junge populäre Maler Josef Arens in Gelsenkirchen seine große Ausstellung, die in allen Schichten und ganz besonders noch in den vermögenden und Intelligenzkreisen ein so großes Interesse erregt hat wie nur selten irgendeine Kunst-Veranstaltung in diesen Städten, veranstaltet hat, ist Jugoslawien sozusagen in Mode gekommen. Mit I. März wird die Arens'sche Ausstellung in Reck-linghausen eröffnet werden, wo wiederum Vortrage über Jugoslawien stattfinden sollen. Das Protektorat hat der Präsident des westfälischen Landtages Herr Oberbürgermeister Dr. Haemer von Recklinghausen Übernommen. Arens hat seiner bisherigen Kollektion einige sehr schöne neue Kunstwerke sowie Aquarelle seines Freundes Neuzeiten hinzugefügt, der des Sommers am liebsten auf der Insel Nab weilt. Die Eröffnung der Ausstellung in Necklinghausen wird um 5 Uhr nachmittags stattfinden, abends ist auf dem Schlößchen Engelsburg, das dem Klub der Industriellen gehört, ein Festbankett für geladene Gäste, auf dem offiziell die Errichtung der hiesigen Deutsch-Jugoslawischen Gesellschaft proklamiert werden wird: diese Gesellschaft wird sich sofort darauf kon-stttuieren. Aus Recklinghausen wird die Arens'sche Ausstellung nach Dortmund übertragen werden, das ebenfalls eines der wichtigsten Industriezentren ist, in dessen Bereich eine schöne Anzahl unserer Landsleute wohnt. Der junge Meister Arens, der die Propaganda zugunsten Jugoslawiens ebenso wie noch verschiedene hiesige Intelligenzler init Liebe und idealem Bemühen führt, hat sich außer mit seinen Kunstwerken und glänzenden Reisestizzen aus unserem Staate auch als Vortragender vvrzüg-lich ausgezeichnet. Am Freitag, dem 13. Februar, hiett er im sehr geräumigen und gesteckt vollen Saal des „Hans ^-achs- Hauses" in Gelsenkirchen einen Vortrag. Er beschrieb Slowenien und Süd-serbien auf Grund von 1.50 herrlichen photographischen Aufnahmen. Er sprach über zwei Stunden aus dem Stegreif so warm, daß ihn das vornehme, zum größten Teil der deutschen Kolonialgesellschaft angehörige Publikum unterbrach und mit stürmischem Beifall belohnte; am Schluß des Vortrags war das gesamte Propaganda Material, das der Vortragende von Seite des jugoslawischen „Putnik" zur Ver-fügung hatte, im Moment vergriffen. Es ist ganz sicher, daß Heuer gerade nach Slowenien und auch ans Meer sehr viele prominente deutsche Gäste au» Westfalen kommen werden und es hängt natürlich wohl nur von der Organisation und der Bedienung ad, daß sie am Ende nicht enttäuscht sein werden. Jedenfalls war der Arens'sche Vortrag für Gelsen-kirchen ein Ereignis. Regelung der Frage der Eisenbahn-schranken. Bekanntlich kamen in letzter Zeit da und dort in unserem Staate tödliche Unglücksfälle vor. die auf das Fehlen von Eisenbahnschranken zurückzuführen waren. Deshalb wird dieser Tage so» Verkehrsministerium eine Vorschrift erlassen, durch die die Frage der Eisenbahnschranken geregelt werden soll. 2n dieser Vorschrift wird nicht ange-ordnet werden, daß bei allen Eisenbahnübergängen Schränken zu errichten sind, sondern im Gegenteil sollen die Schranken überall dort aufgelassen werden, wo der Verkehr nicht sehr groß ist. Die Aufmerksamkeit der Passanten auf die Züge wird auf andere Weise geordnet werden, und zwar werden überall Tafeln angebracht, mit der Aufschrift „Achtung auf den Zug!", die bei Nacht mit roten und grünen Lampen beleuchtet werden. Vor jedem Uebergange wird jeder Zug in einer Entfernung von 1000 m ein Signal geben, und zwar so scharf, daß es auch in geschlos-jenen Wagen gehört werden kann. Befinden sich Uebergänge auf einer Stelle, wo die Strecke nicht gerade ist, so werden die Züge langsamer fahren und fortwährend Signale geben, bis sie wieder in die gerade Linie einlaufen. Durch diese Verfügungen will man erreichen, daß die Eisenbahndirektionen für Unglückssälle nicht mehr verantwortlich sind und auch keine Entschädigungen zu zahlen haben. Konkubinat. Vor kurzem brachten die Blätter die Nachricht, daß in einem Teile unseres Staates eine Banalverordnung erschien, die gegen die söge-nannte „wilde" Ehe gerichtet ist und von den Be-troffenen die Abschließung einer regelrechten Ehe innerhalb einer gewissen Frist fordert. In den Zei-tungsberichten stand nichts davon, ob sich diese Maßregel auch gegen Leute richtet, die gerne heiraten möchten, infolge der bestehenden Gesetze jedoch nicht heiraten können. Offenbar in der Annahme, daß auch solche „Konkubinate" von jener Verordnung betroffen werden, hat uns ein Leser eine Zuschrift eingesandt, der wir, wie grundsätzlich jeder erlaubten Meinungsäußerung, auf seine Bitte Raum in un-serem Blatt gewähren. Sie lautet: Wissen solche Bravorufer, was das Leben selbst ist? Daß es oft von Irrtümern, Krankheiten, Untugenden. Ver-brechen zerrissen und zersplittert wird? Die Menschen heiraten nach katholischem Ritus zusammen, werden von ihren Eltern, der ganzen Gesellschaft und der übrigen Welt wie füreinander geschaffen erklärt, die Kirche gibt ihren Segen und zugleich die Fesseln fürs Leben. Nun zeigt es sich bald, daß sie nie für einander geschaffen waren, daß in erster Zeit schon Ehebruch, Brutalität, Leiden und Schmerzen für beide Teile im Uebermaß sich anhäufen. Es wird geschieden, selbstverständlich nichts leichter als das. In drei Wochen ist alles vorbei, nun aber kommt der Elou der Sache. Keiner? der beiden bedenk», daß er noch an der stärksten? Fessel hängt, und fängt sie erst an zu fühlen, wenn eine solche Schei-dung ihre Früchte trägt. Beide Teile sind aeschiede«, aber nicht um frei zu sein, sondern sie haben mit ihrer Scheidung nur Bett und Tisch über Bord geworfen und sind verheiratet geblieben. Findet nun dieser Mann eine für ihn paffende Frau und die Frau einen für sie passenden Mann, dann geht der Schimpf los. Man bezichtigt sie des Konkuoinats, der wilden Ehe, und es wird selten jemand einfallen, sie als Lebensgefährten anzusprechen, die sie in Wirklichkeit sind. Ein anderer ttnglücksfall bringt einen Vater von mehrern Kindern ins Gefängnis oder ins Irrenhaus, von wo keine Wiederkehr mehr zu erhoffen ist. Das arme Weib als Mutter macht die Bekanntschaft eines edlen, hilfsbereiten Menschen, der ihr mit Herz und Gut zur Seite stehen, den Kindern Vater sein und ihr Gatte werden will. Die Frau ist längst geschieden, der Mann ledig, also steht einer solchen Hilfe in der Not nichts im Wege. „Konkubinal" wird man bald tuscheln hören, sobald der Mann oder die Frau als Mutter mit ihren Kindern, die bis dato hungerten und Not litten, ein gemütliches Heim beziehen. Und wieder andere, deren erste Ehe kinderlos blieb, was den Grund der Scheidung gab, bekommen Familie, sind glücklich, fleißig und zufrieden. Das Nestchen ist warm und weich, wo ihre Kinder wie junge Vögelchen wachsen und gedeihen, bis sie. flügge werden und ihren Eltern mit tausend Freuden für ihr Dasein danken, ohne ihre Illegitimität zu fühlen oder gar zu verfluchen. Wäre es nicht eine der größten Sünden, ein solches Familienleben zu zerstören und die Kinder das fühlen zu lasien, wofür die Eltern mit doppetter Liede und Vorsicht jede unlautere Annäherung der Nebenwelt fernhielten?. Es gibt mehr als die Hälfte der legitimen Kinder, die alles wissen und hören, was sich zwischen den Eltern abspielt, die sich nicht verstehen und vertragen. Wie bitterlich hört man solche Kinder klagen und weinen! Wer schützt solche Wesen vor Herzleid und Angst, wer hütet ihre Moral, wer bürgt für ihr seelisches Gedeihen? Vielleicht die Untrennbarst der Ehe? Die ewige Fessel? Ist da» Moral ^ Ist Seit« 4 Deutsche Zeitung Nummer 18 das Menschenrecht? Der Mann wütet wie ein Löwe an der Kette, die Frau schmachtet wie ein in den Kot getretener Wurm und die Kinder hören und sehen das oft schon als kleine Schulkinder oder gar nach früher. Sie verstecken sich in Angst und Schrecken vor ihren eigenen Eltern, die nicht den Mut haben, einem solchen Leben ein Ende zu setzen und sich eine andere Lebensgefährtschaft zu suchen, weil eben ihre Ehe unzertrennlich ist, und sie im andern Falle ein besseres Verhältnis mit einem anderen, verständigen Menschen entehrt. 2vas Gott und die Natur nach schweren, menschlichen Irren zusammenfügt, soll der Mensch nicht trennen! Des-halb wird in allen Staaten, wo die Unzertrennlichkeit der Ehe noch besteht, für die Ehereform gekämpst. Man muh nicht die Folgen zu beseitigen suchen und damit unnennbares Unheil auf viele unschuldige Menschen heraufbeschwören, sondern das von den Betroffenen selbst am schwersten getragene Uebel kann nur durch die Beseitigung der Ursachen geheil! werden. Der größte TeU der sogenannten „wilden" Ehen aber «st auf die gegenwärtige Un* zertrennlichkeit der Ehe zurückzuführen. Eine ver-nünstige Ehereform würde alle diese Leute glücklich machen, weil sie endlich heiraten könnten. Eine solche standesamtliche Trauung würde alle Unglücklichen der Gegenwart und der Zukunft ie-habilitieren, so daß sie kein Stein mehr zu treffen braucht von denjenigen, die ein Unglück nicht ver-stehen oder nicht verstehen wollen. Sensationelle französische Erfindung. Heilungs-Dampfapparat „La sudation scientifique" heilt und vertreibt alle Krankheiten und pflegt den Körper. Verlanget kostenlose Prospekte vom Haupt, vertrete? S. D. Pappo, Zagreb, Palmoticeva ul. SO. 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Februar einen Dringlichkeitsantrag niit allen gegen 4 Stimmen angenommen, demzufolge der Herr Ministerpräsident und der Unternchtsminister gebeten werden, die deutsche Schulabteilung an der staatlichen Volksschule in Celje aufzuheben. Die von Bürgermeister Dr. Gorican verlesene, von 18 Ge- , meinderäten unterfertigte sehr uinfangreiche Dringlich-keitseingabe enthält alle jene bekannten Elemente, wie daß es in der hiesigen Gegend keine Deutschen gibt, daß die eingeschriebenen Kinder nicht deutsch seien usw. Ferner operiert sie mit der Haarspalterei, bslß in die deutsche Abteilung Kinder von ver-chiedenen Schulen eingeschrieben worden seien (Knaben- und Mädchenvolksschule), während für Minderheitsschulabteilungen nur Kinder einer Schule in Betracht kämen. Da» Interessanteste war, daß der Dringlichkeitsantrag zur debattenlosen Annahme vorgeschlagen wurde, was einer Stellung-nähme von deutscher Seite vorzubeugen den Zweck hatte. GR Dr. Georg Skoberne erklärte daher, daß es eigentlich traurig sei, daß einem Gemeinderats-Mitglied die Abgabe seiner Meinungsäußerung nicht gestattet sei. Der Gemeinderat sei überhaupt nicht kompetent zu einer solchen Eingabe, weil derartige wiederholte Stellungnahmen gegen Regierungsver-orbnungen nach seiner Meinung heute nicht zulässig seien. Man hätte warten müssen, daß das Unterrichts-Ministerium selbst nach dem im Amtswege vorgelegten Material seine Entscheidung treffe. Es seien 25 Kinder eingeschrieben worden, und zwar e i n st i m m i g. Die nachträglich erhobene Behauptung — hierbei wandte sich Dr. Skoberne zum Schulleiter Herrn GR Bizjak — daß die behördlichen Vertreter der Einschreibelommission nicht gewußt hätten, daß sich unter den Eingeschriebenen auch Ausländer befänden, wodurch nunmehr die Zahl der Kinder auf 18 herabgesetzt erscheint, sei nicht wahr, weil sich die Kommission ausdrücklich über die Tatsache der Auöländerschast unterhalten habe. Prof. Dr. Hans Pirchegger über un« seren heimischen Maler A. F. Seebacher. Wir freuten uns herzlich, dieser Tage in der Grazer ..Tagespost" aus berufener Feder Worte hoher An- Uhren, Juwelen, ffold-und Silberwaren, Silber-und Chinasilber - ff e rette, £est ecke und J)osen Standuhrwerke &P JTnton o Jm Xecnikßmm Ly# A-v mJQrJffi Celje, ff/avni trg erkennui.g für unseren heimischen Maler Herrn See-bacher lesen zu können. Der bekannte Geschichts-schreibe? der Steiermark Professor Dr. Hans Pirch-egger widmete den Radierungen Seebachers aus der Geschichte unserer Stadt ein Feuilleton, dem wir nachfolgendes entnehmen: „Ein Cillier Künstler, A. F. Seebacher, der es verdient, in weiten Kreisen bekannt zu werden, gab im Jahre 1026 ein Heft mit zwölf Radierungen heraus unter dein Titel ..Leleis -mtiqu» et nova". Er schilderte die anttke Stadt und ihre Erlebnisse, wie die Geschichte und die Sage sie ihm darboten. Roch war Seebacher ein Ringender, man sah das aus manchen Härten. Aber die Liebe zu seiner Vaterstadt verklärte das Ganze und nicht bloß der Cillier selbst, scndern jeder, der die Sannstadt gekannt und geschätzt hat, tonnte seine Freude am Werke haben. Martin Perc schrieb zu den Radierungen einen gut einführenden Teil. Im vergangenen Jahre brachte Seebacher die erste Fortsetzung' heraus unter dem Titel „Die Grafen von Cilli". Es sind wiederum zwölf Ra-dierungen, den Text schrieb diesmal Professor I. Orozen, der bereits eine Geschichte der Stadt in slowenischer Sprache verfaßt hat, M. Perc gab das Werk heraus. Ein Stück Weltgeschichte zieht an unseren Blicken vorbei. Seebacher verstand es, die Größe des Augenblicks zu erfassen, frei von hohlem Pathos und fern von Trivialität, und ihn zeitgemäß zu kleiden. Er ist eine Künstlerpersönlichkeit. Wir wünschen ihm den Erfolg, der ihn zur Herausgabe einer dritten Lieferung ermutigt, und beglückwünschen die Cillier zu dieser künstlerischen Ehrung ihrer Heimatstadt! keine zweite Stadt der alten Steier-mark kann sich einer solchen rühmen. Wie steht es da um Graz?" Bei dieser Gelegenheit möchten wir auf eine Buchbesprechung zurückgreisen, die in unserer letzten Sonntagsfolge unter dem Titel „Südsee-Liebe-Götterglaube" über das Buch „Mystik der Südsee" unserer Schriftstellerin Alma M. Karlin erschienen ist. Mit dem feinen Blick für wirkliches Können und wohl auch aus dem liebenswürdigen Wunsch heraus, einem Landsmann die Möglichkeit zu bieten, sein künstlerisches Schaffen über den engen Kreis seiner Heimatstadt hinaus bekannt zu machen, hat Frl. Karlin dieses Buch und auch sonstige Zeit-schriftenbeiträge von Seebacher illustrieren lassen. Was eine solche Zusammenarbeit für eine ringende Künstlerseele bedeutet, braucht wohl nicht besonders ausgeführt zu werden. In den Seebacher'schen Zeichnungen zur „Mystik der Südsee" bewundern wir besonders sein Einfühlen in diese unbekannte Welt, die er an der Hand der Dichterin so erlebt, als ob er sie selbst mit leiblichen Augen gesehen hätte. Für ihn sind die Zeichnungen Phantasie, die Wirklichkeit wurde, denn die Verfasserin hat in ihnen ihre Wirklichkeit ja wieder erkannt. Diese Arbeiten, die eine schöne Klarheit des Striches ausgezeichnet, sind eine sehr beachtliche Leistung. Auch bei ihrer Betrachtung gewannen wir den Eindruck, daß See-bacher rasch einer Höhe seiner Künstlerschaft zu-schreitet, auf die wir, seine Landsleute, bald stolz sein werden. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 1. März, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst im Anschluß daran im Ge-meindesaal statt. Jägerball. Die hiesige Sektion des Jagd-Vereines S. L. D. veranstaltet am 28. Februar d. I. in allen Räumen des Narodni dom ihren traditio-nellen Iägerball mit besonderem Programm. Höf-lichst eingeladen sind alle Jäger und Freunde der grünen Gilde. Beginn um 20'/. Uhr. Parteienempfang auf der hiesigen Bezirks-Hauptmannschaft wird hinfort bloß an jedem Dienstag und Samstag von 8 bis 12 Uhr vormittags statt-finden. An den übrigen Tagen bloß in sehr drin-genden und unaufschiebbaren Fällen. Ueberprüfung der Motorfahrzeuge aus dem Bezirk Celje. Die Bezirkshauptmann-schast in Celje verlautbart: Die Ueberprüfung aller Personen- und Lastenautomobile, die Heuer noch nicht überprüft wurden, wird am Dienstag, dem 3. März 1081, um 11 Uhr vormittags in Celje am Sp. Lanovz vor der stäb tischen Garage stattfinden. Die Ueberprüfung der Motorräder findet am 17. März ebendort um 11 Uhr statt. Alle Eigentümer von Motorfahrzeugen sollen an den erwähnten Tagen ihre Motorfahr-zeuge, die gesäubert, mit der neuen Evidenznummer für das Jahr 1931 versehen und in tadellosem Zustand sein sollen, herbeiführen. Gegen jene Eigen tun,er von Motorfahrzeugen, die dieser Aufforderung nicht nachkommen sollten, wird nach dem Gesetz vorgegangen werden. Der Berwaltungsausschuh der Anti tuberkuloseliga in Celje ersucht um nachfol gende Veröffentlichung: Der Verwaltungsausschuß der örtlichen Antituberkuloseliga in Celje hat sich aus seiner Sitzung am 23. Februar nachfolgend konstituiert: Zum Obmann war aus der letzten Hauptversammlung Herr Bogomir Zdolsek, Lehrer in Celje, gewählt worden. Der Ausschuß wählte nun aus seiner Mitte nachfolgende Funktionäre: Herrn Dr. Ivan Rajsp, Primarius des Krankenhauses, zum 1. Vizeobmann; Frau Fanica Stermecki zur 2. Obmannstellvertreterin; Herrn Dr. Jakob Rebernik, Chef des Gesundheitsheimes, zum 8. Vize-ybmann. Zum Schriftführer wurde Herr Viktor Smigovc, Leiter der Eipositur des Kreisamtes für Arbeiteroersicherung, zu seinem Stellvertreter Herr Franz Rojnik, Handelsangestellter. zum Kassier Herr Prof. Gorup, Gnmnasialprofessor, zu seinem Stell« Vertreter Herr Josip Jagodic, Kaufmann in Celje, gewählt. Der Ausschuß der Antituberkuloseliga hat aus seiner Sitzung ferner über die Zusammen-stellung des Finanzentwurfes und über die Richtlinien der zukünftigen Arbeit der Liga verhandelt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt für die ordentlichen Mitglieder 12 Din jährlich, für unterstützende Mitglieder -">0 Din, für Gründer 1000 Din. An alle Geldinstitute und Anstalten sowie an die größeren Industrieunternehmungen werden durch die gewählten Delegaten Frau Maria Dr. Gorican und Herrn Dr. Jakob Rebernik schriftliche Ersuchen um Unterstützung und um Beitritt zur Liga als unterstützende Mit-glieder gerichtet werden. Das EinHeben des jährlichen Mitgliedsbeitrages für die Liga wurde Herr Anton Koren übertragen, und wir bitten, daß ihn die ge-ehrten Bürger nicht ablehnen. Es ist jedermanns Pflicht, in die Reihe der Kämpfer gegen die Schwindsucht einzutreten und die Liga in diesem Kampfe sowohl in materieller als in moralischer Hinsicht zu unterstützen! Vorgetäuschter Selbstmord. An einem der letzten Abende meldeten zwei junge Burschen in der Stadt, daß der 20-jähnge Fleischhauergehilfe Bernard 5t aus Spodnja Hudinja auf der Burg ruine Selbstmord verübt habe, indem er nach Ueber gäbe von Abschiedsbriesen über den Felsabhang in die Tiefe gesprungen sei. Während nun die Polizei und die Rettungsabteilung — auch der Totengräber soll bereits mit einem Sarg zur Stelle gewesen sein nach der Leiche suchten, saß der junge Mann in einem Vorstadtwirtshaus und riß billige Witze über die in Ausübung ihrer Pflicht nach ihm Su-chenden. In der Trauer über den vor einigen Tagen erfolgten Tod ihres Mannes wurde die 47-jähnge Keuschlerin Ursula Gunze in Mestinje wahnsinnig und rannte mit dem Kopf mit solcher Gewalt in eine Mauer, daß sie sich schwer beschädigte. Sie wurde ins Allg. Krankenhaus nach Celje überführt. Polizeinachrichten. Bekanntlich ist der aus dem hiesigen Gefängnis in das Allg. Krankenhaus in Ljubljana wegen Verschluckens eines Löffelstiels abgegebene Albin Stuß von dort geflüchtet. Es war ihm gelungen, Zivilileider zu bekommen und nach Zagreb zu verschwinden, wo er dieser Tage in ein Haus auf der Ilica einbrach und der Haus Meisterin Rosalia Petek Wertsachen im Betrage von 8000 Din stahl. Hiebei wurde er jedoch von der Hausmeijterin erwischt und auf deren Geschrei auf der Straße festgenommen. Der Mann mit dem ominösen Namen Stuß dürfte wahrscheinlich wieder den, Gefängnis in Celje zurücküberwiejen werden. Dieser Tage wurde der 24-jährige Küstenländer Vid Z. und sein Genosse Alois Z. verhaftet, die in Celje und in Lasko von verschiedenen Privat-personen und nationalen Vereinen kleinere Beträge herausgelockt hatten. Bei ihnen wurden mehrere Tischtücher und andere Gegenstände gefunden, die sie in Ljubljana gekauft haben wollen. Vid Z hatte auch eine silberne Ziqcrrettendose mit dem eingravierten Monogramm „M. I." in seinem Besitz. Beide Verdächtigen wurden dem Gericht eingeliefert. Nummer 18 Deutsche Zeitung Seite 5 Todesfälle In Ponikva ist am 20. Fe-bmar der 60-jährige Besitzer Herr Egydius Zollner gestorben. Der Verstorbene war ein geborener Tiroler, der in seiner Jugend nach Celje gekommen war, wo er als Braumeister in der ehemaligen Bier-brauerei beim Hotel „Krone" gewirkt hatte. Später war er langjähriger Kantineur in der ehemaligen Landwehrkaserne gewesen. Der Leichnam wurde nach Celje überführt und hier am Umgebung? friedhos zur ewigen Ruhe bestattet. Im Allg. Krankenhaus «st Frau Emma Gregorin, Witwe des Oberlandesgerichtsrat-» Herrn Gregorin in Celje, im Alter von 68 Jahren gestorben. — In Cret bei Celje starb der 82-jährige Besitzer Herr Franz Lemez. Stadtkino. Am Samstag, 28. Februar, Sonntag, l.,_ und Montag, 2. März, der herrliche Alpen- und Skifilm: „Der Sohn der weißen Berge." Einer der schönsten Filme, die wir jemals im hiesigen Kino gesehen haben! FreiwNNoe Feuerwehr Teile. Tetephon g». Den Woidcn',len»t »vernimmt am Ai. Feder der l. frq, Jtarnrannbant: Emmerich Verita. Maribor Todesfall. Am vorigen Montag um 7.11 Uhr nachts ist hier der Kaufmann Herr Alois Sucher nach langem schweren Leiden im Alter von -68 Iahren verschieden. Herr Sucher war der älteste Kaufmann in der Magdalenenvorstadt und einer der ältesten in unserer Stadt überhaupt. Der alte biedere Herr, der sich erst in der allerletzten Zeit Ruhe gegönnt hatte, blickte auf ein arbeitsreiches Leben zurück. Hatte er doch ein Menschenalter lang auf ein und demselben Platze sein Geschäft geführt. Donnerstag um 3 Uhr nachmittags wurde die Leiche in der Kapelle des städtischen Friedhofes in Pobrezje feierlich eingesegnet und unter großer Be-teiligung der Kaufmannschaft und auch der Bevöl-lerung in der Familiengruft beigesetzt. Den Hinter-dliebencn unser herzliches Beileid! Kuluk. Im «inne der Durchführungsverord-nung der kgl. Banalverwaltung für die Verwendung der Steuerzahler für öffentliche Arbeiten, hat der Stadtmagistrat ein Verzeichnis aller männlichen und Weiblichen Personen ohne Unterschied des Alters, die direkte Steuern entrichten, angelegt. Dieses liegt bis zum 3. März am Slomskov trg Rr. 11, Zim-mer 4, allen Interessenten zur Einsicht auf. Alle diejenigen, die aus welchen« Grunde immer die vorgeschriebene Eingabe nicht gemacht haben, wie Unternehmungen bezl. ihrer Angestellten und solche Personen, die keinerlei Steuern bezahlen, und im Sinne des Gesetzes zur persönlichen Arbeitsleistung verpflichtet sind, haben sich im angegebenen Amte bis zum 3. März zu melden. Unsere „schweren Jungen" wieder an der Arbeit. In den letzten Tagen mehren sich die Einbrüche und Einbruchsversuche in unserer Stadt wieder besorgniserregend. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind gleich 3 Einbrüche bzw. Einbruchsversuche vorgekommen. Der eine Trafik beherbergende Pavillon an der Ecke der Stroß mayerjeoa und Slovenska ullca mußte so einen gewaltsamen Besuch über sich ergehen lassen, wobei den Dieben glücklicherweise nur ein kleinerer Vorrat an Zigaretten Jn die Hände fiel. Aber immerhin betragen der Schaden der erbrochenen und verbogenen Gitter und die anderen Beschädigungen 1800 Din. Dem Büro der Arbeiterkulturorganisation „Svoboda" statteten in derselben Nacht ebenfalls Einbrecher einen Besuch ab und erbeuteten den in einer Tischlade verwahrten Betrag von 700 Din. Einem Trafikladen in der Marijina ulica nächst dem Kreisgerichte versuchten sie ebenfalls einen un-zedetenen Besuch abzustatten, wie die Eindrücke eines Stemmeisens an der Türe erwiesen, wurden aber von Passanten verscheucht. Bissiger Hund. Die in Studenci wohnhafte ^2-jährige Frau Irma Nedeijko wurde dortselbst von einem Hunde in das Kinn gebissen. Die Rettungsstation, die die Bedauernswerte aufsuchte, leistete ihr die «sie Hilfe. Seltene Jagdbeute. Samstag erlegte der Besitzer Herr Franz Vracko aus So. Juris ob Pesnici eine ungefähr 100-jährige Krähe. Das ungewöhnlich hohe Aller haben Kenner an den fast weißen Flügeln des Vogels festgestellt. Das seltene Eremplar können Interessenten beim Präparateur Herrn Zieringer besichtigen; dem Vernehmen nach soll sich auch das Wiener Museum dafür interessieren. Freiwillige Feuerwehr Maribor,Fern» sprecher 2224. Freiwillige Rettungsabteilung, Fernsprecher 2336. Zum Feuerbereitschaftsdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 1. bis ein-schließlich 7. Mär^ ist der l. Zug kommandiert. Kommandant: Brandmeister Martin Ertl. Bereitschaft in Reserve: ll. Zug. Aporhekennachtdienft. Den Apotheken-nachtdienst in der kommenden Woche und zwar vom 1. bis einschließlich 7. März versieht die „Adlerapotheke", Mr. Minarik, am Hauptplatz Nr. 9. Ptuj Regulierung der Brotpreise. Infolge der steigenden Mehlpreise sieht sich auch die Bäcker-genossenschast Ptuj in ihrem Wirkungskreise (Bezirk Ptuj und Ljutomer) veranlaßt, ab 1. März 1931 die Brotpreise den übrigen Genossenschaften im Drau-banate anzupassen wie folgt: Weißbrot Din 4.50, halbweiß Din 4.20, Schwarzbrot Din 3.75 per Kg. Um bei den immerwährenden Mehlpreisschwankungen, owie auch wegen Mangels an Kleingeld die Oef-enllichkeit mit der Erhöhung der Brotpreise nicht u beunruhigen, bleibt für die Zukunft die Form owie der Preis des Brotes unverändert, dagegen wird aber das Gewicht des Brotes Aenderungen erfahren. Zum Beispiel, wie oben erwähnt, kostet ab 1. März l. 1.1 Kg Schwarzbrot 3.75, 1 Wecken oder Laib, 106 Dkg. schwer, aber 4 Din u. s. w. Slovenska Bistrica Der Wechselseitige Dorschuhkafsenoer ein hält am Sonntag, dem 22. März l. I., um 10 Uhr vormittags im Gasthos Walland seine dies* jährige Hauptversammlung ab. Der 3. Jägerball, der am 14. d. M. vom hiesigen Jagdverern veranstaltet wurde, hat einen Reingewinn von 2400 Din zu verzeichnen. Die Beleuchtung der Bahnhofstra^e hat uns schon öfter Anlaß zu Klagen gegeben, Es ist uns nun aus Elternkreisen, deren Kinder tag-täglich in aller Herrgottsfrühe zum Schülerzug eilen «nüssen, die Beschwerde zugegangen, daß sich ihre armen Kleinen durch Schnee- oder Kotmassen und eine ägyptische Finsternis den Weg zum Stadtbahn Hof bahnen müssen. Dieser bedauerliche und unHalt-bare Zustand ist auch schon des öfteren im Ge-meinderat zur Sprache gekommen. Nach dem Amselfeld ist dieser Tage eine zehnlöpfige Familie aus Klopce abgereist. Die Ko lonisten haben in zwei Waggons, in welchen sie auch ihren gesamten Hausrat untergebracht hatten, ihre weite Reise angetreten. Eine ansehnliche Gruppe von Dörflern gab den Abwanderen« bis zum hie sigen Kleinbahnhofe das Geleite. Näheres üb Kuluk ist die Verwendung der Volksarbeit für den Bau und die Erhaltung der nichtstaatlichen Straßen und wurde eingeführt mit dein Gesetz über die Selbstverwattungsstraßen („Sluzb. Novine" vom 13. Mai 1929, Nr. 110XLV, Amtsblatt vom 10. Juni 1929, Nr. 247/60). Die Banalverwaltung des Draubanats hat für die Durchführung dieses Gesetzes eine Vorschrift vom 20. Dezember 1930, Zl. 3295/6 (Amtsblatt Nr. 5/2 vom 8. Jänner 1931) herausgegeben. Inwieweit für den Bau und die Erhaltung der Bandstraßen, der Zufahrtstraßen zu den Eisen-bahnstationen und der Gemeindestraßen die ordentlichen Beiträge des Banats, der Straßenbezirke, die besonderen Quellen nach den Bestimmungen des Gesetzes über die Selbstverwaltungsftraßen sowie die Gemeindemittel nicht genügen sollten, muß die Arbeit der Bevölkerung angewendet werden. Zur persönlichen Arbeit sind alle arbeits-fähigen männlichen Bewohner im Banat vom vollen 18. bis zum vollen 53. Lebensjahr verpflichtet. Be-freit von der persönlichen Arbeit sind Studenten bis 24 Jahre mit weniger als 100 Din direkter Steuer. Kriegsinvaliden, Ordenspersonen, sowie kulturelle und humanitäre Einrichtungen. Steuerpflichtige, die nicht unter die Verpflich-tung persönlicher Arbeit fallen und über 100 Din direkte Steuer zahlen, müssen ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter und Arbeitsfähigkeit die Ablöse bezahlen. Die Angestelltensteuer wird bei der Bemessung des Kuluks als Grundlage genommen, und zwar zur Gänze (ohne Einschränkung, mit Ausnahme der Abzüge nach Artikel 90 des Gesetzes über die direkten Steuern). Alle staatlichen (Zivil- und Militär) Angestellten, einschlißlich der Offiziere, der Banal- und Gemeindeangestellten, so-wie auch die Pensionisten bezahlen die persönliche Arbett mit Geld im Betrage der dreitägigen Löh- Personen, die zu arbeiten oder die \ r den Kuluk nung bzw. Pension, ohne Rücksicht auf Geschlecht, Aller und Stellung. Alle jene Angestellten, die keinen Grund- und Stellungsgehalt haben, ihre Be züge jedoch getrennt als systemisterten Gehalt. Teuerungszulage, Wohnungsgeld ». erhalten (z.B. die Kontraktangestellten und Diurnisten), bezahlen die persönliche Arbeit in Geld nach dem systemifier-ten Gehalt «m Betrag der dreitägen Löhnung ohne Rücksicht auf die Teuerungszulage und das Woh-nungsgeld. Der Kuluk in Geld muß spätestens bis 1. Ok-tober jedes Jahres bezahlt werden, sonst wird er zwangsweise eingetrieben. Jede Person, die bei der Durchführung der Pflicht der Volksarbeit verletzt wird, hat das' Recht auf unentgeltliche ärztliche Hilfe für die erste Not beim Gemeinde- oder dem nächsten Dristriktsarzt. Die Kosten für die weitere Behandlung und Kran-kenpflege gehen zu Lasten des Arbeitspflichtigen nach den gellenden gesetzlichen Vorschriften. Die Arbeitspflichtigen sind dem Arbeiterver sicherungsgesetz nicht unterworfen. Personen, die jemand beim Bau von Straßen vertreten, müssen von demjenigen, den sie vertreten, beim Arbeiterver-sichenmgsamt angemeldet werden. Die Verpflichtung zur Volksarbeit bzw. die Ablöse für die persönliche Arbeit wird in einem Jahr mit höchstens drei Einheiten für die Banal-straßen und mit 3 Einheiten für die Gemeindestraßen angesetzt. Als Einheit wird bei der Be-Messung der Ablöse der Taglohn eines gewöhn-lichen Arbeiter? im Betrage von 20 Din ange-nommen. Als Einhell werden bei Personen, die bis 200 Din direkte Steuer zahlen, 1 Arbeitstag, bis 300 Din direkte Steuer 2 Tage, bis 900 Din di-rekte Steuer 3 Tage, bis 1400 Din direkte Steuer 4 Arbeitstage u. s. w. berechnet. »löse zu zahlen verpflichtet sind, und müssen also arbeiten: oder müssen zahlen: weiche direkte Eteuer »ahten bis rnr •■öantu- und Zusahrtftraben für Gemeinde- Zusammen müssen sie tut Süawu uitO Zusahnftraßen für Gemeinde Zusammen zu S,ienbahnen Fraßen arbeiten m Eisenbahnen straßen i» zahlen 200 Din 3 Tage 8 Tage 8 Taqe 80 Din 60 Din 120 Din 600 6 6 „ 12 „ . 120 120 240 „ «00 » 9 18 180 180 860 . 1400 „ 12 12 24 240 240 480 „ 2000 „ 15 15 30 300 300 600 „ 2700 18 18 „ 36 380 „ 380 720 „ 3500 „ » 21 21 42 420 420 840 „ 4400 „ 24 24 48 480 480 960 # 5400 „ 27 27 „ 54 540 „ 540 m 1080 „ 8600 „ SO 80 60 600 600 K 1200 „ 8000 88 83 «8 660 660 1820 „ 10.000 ' 36 36 " 72 " 720 " 720 - 1440 „ Jenen Personen, die über 10.000 Din direkte Steuer zahlen, wierd für alle wetteren 3000 Din eine Ablöse von 120 Din oder 6 Tage Arbeit verrechnet. Die Verpflichteten, die ihre Verpflichtung nicht abgelöst haben oder nicht zur Arbeit gekommen sind bzw. nicht einen geeigneten Stellvertreter geschickt haben, werden zwangsweise zur Arbeit geführt und Überdies mit Arrest bis 7 Tage bestraft. Für das Jahr 1930 wird der Kuluk für dieBo* nalltraßen in 3 und für die Gemeindestraßen in 3 Einheiten bezahlt. Seit« 6 Deutsche Zeitung Nummer 1# Für die Ttierlizenzierung, die hier Anfang April l. I. vorgenommen, werden wird, kommen nur Tiere der Mariahofer Rasse in Be-tracht, was wir hiermit richtigpellen, Koöevje Todesfall. Am 18. Februar ist in der Stadt die im ganzen Ländchen best bekannte Be-fitzerin und Geichästsinhaberin Frau Antonie Loy geb. Äöthel im Alter von 68 Zähren gestorben. Die Verstorbene war eine herzensgute Mutter und Züchtige Geschäftsfrau, die den guten Ruf des Hauses Franz Loy nach dem Hinscheiden ihres Gemahls bei heimischen und auswärtigen Kunden aufrechtzuerhalten verstand. Den Angehörigen unser herzlichstes Beileid! Ein Wildschwein getötet haben am 14. Februar die Dorfburschen der Ortschaft Schüflein bei Koprivnik. Als in Erfahrung gebracht wurde, daß die Gegend oberhalb der Ortschaft Schäslein ein starkgebauter Eber durchstreife, griffen die schnei-digen Burschen zu Hacke und Mistgabel und gingen auf die Treibjagd. Unter lauten Halloh trieben sie den borstigen Gesellen bis an die Gemarkung von Rodine und kreisten ihn dort ein. Abgehetzt setzte sich der Eber nach einer fast vierstündigen Verfol-gung zur Wehr. Den ersten Angreifer. Josef Hins. rannte' er nieder. Aber der geistesgegenwärtige Bursche, dem die Hacke entfallen war. sprang be-herzt auf, schwang sich mit kräftigen Sätzen auf den Rücken des schnaubenden Tieres und hielt si' an zweiter Bursche, August Verwüster unserer Aecker mit der Mistgabel ins'Auge, während )osesJonke iest. Ein »warzen seinen Borsten Nick, stach dem mit der Mistga^r, >»-» und noch zwei andere Burschen das Borstenvieh mit ihren Hacken bearbeiteten. Ein wuchtiger Schlag auf das Hinterhaupt streckte den Eber zu^Boden. Schon zu Tode verwundet, machte das Tier noch einen Bazweiflungssprung, brach aber dann zusammen und verendete. Das getötete Wildschwein wurde zer-stückelt und unter die Burschen verteilt. Die hiesigen Bauern aber waren froh, wieder einmal einen argen Verwüst« ihrer Wintersaaten vertilgt gesehen zu haben. Es wundert uns, dah die mutigen Burschen nunmehr behördlich belangt wurden. Wo die Jäger versagen, muß man zur Selbsthilfe greifen, denn keine Viehart hat hierzulande auf den Aeckern und Feldern mehr Schaden angerichtet als das Wildschwein. wsr geben dem geschätzten Publikum hiermit zur Kenntnis, dass wir den \/ertrieb aller ausländischen, insbesondere der deutschen Zeitungen und Zeitschriften für Celje und Umgebung ab l. März der Firma Flora Lager-Neckermonn, Celje, Presernova Nr. i, übergeben haben, woselbst alle Blätter sofort nach Erscheinen erhältlich sind. Abonnements für Celje und die Provinz werden durch diese Firma sorgfältigst ausgeführt. Medjunarodni prom. novinski i ogl. zavod d. d. Zagreb, Samosianska 1—2. Schach - Ecke redigiert von Harald Schwab Problem Nr. «7 Walter Frhr. v. Holzhausen. „Deutsche Schach-blätter" 1911 Stellung: Weih: Kc7, Tel, Th3, Sc6, Sh4. Bd5, g4 (7 Steine) Schwarz: Ka8, Ddl (2 Steine) Weih zieht und setzt im 3. (dritten) Zuge matt! Lösung zu Problem Nr. 6». 1.) Sd7—c5, Th5y c5 2.) Sd3—f4; 1. )......Tc«Xc5 2.) Sd3—b2 Ein prachtvolles Stück von klassischer Oekonomie! Schach Fasching Wie alljährlich, so erschien auch Heuer die Februarnummer der „Wr. Schach-Zeitung" als Faschings nummer. Wir geben im nachsolgenden einige Pro-ben des in ihr enthaltenen Humors: Unter Annoncen: Damentaujch! Inter essenten erhalten diskrete Auskunft gegen Voreinsendung von 5 1».—. Anfragen unter ..gediegene Fortsetzung" an die Erpedition des Blattes. Schachmedizinischer Ratgeber: Rote Ohren: Diese Erscheinung ist harmlos; trachten Sie immer auf Gewinn zu stehen, dann wird sich das legen. Bücherschau: „Indien und Sch" v. Dr. S. G. Tartakower: wieder eine anmutige Broschüre des fruchtbarsten aller Schachschriftsteller; sie enthält die 12 Wettpartien gegen Sultan Khan in aus-Jährlicher Glosierung. Preis S 1- Nachrichten: Newyork: Im hiesigen Christen viertel, welches »ich in den letzten Jahren prächtig entwickeil hat. wurde unlängst ein Schochllub gegründet. - Und so gibt es noch viele andere ^-cherze^ die aber, da sie ja zum großen Teil aus Schach'^ach liches gemünzt sind, nicht immer auch dem Laien verständlich sind. Zedenfalls aber bedeutet _ die Faschingsnummer der 3V. S. Ztg. für jeden Schacher eine angenehme Abwechslung gegenüber der sonst oft so trockenen Materie! Lehrjunge aus gutem Ilause mit entsprechender Schulbildung, findet bei freier Kost und Wohnung Ausnahme bei M. 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Ihr Haar war mit den Jahren grau ge worden, sie trug es noch wie in ihrer Jugend, den dünnen Zopf rund um den Kopf gelegt und mit einem Samtband gehalten, das schmale Gesicht war braun von der Sonne und Regen, die abwechselnd ihre täglichen Wege begleiteten. Sie war Magd des Bäckers in Kirchdorf und tnig Wecken und Semmeln in die Kasthäuser und zu den Bauern ringsum. Tag für Tag, Jahraus Iahrein, mit der Sonne begann sie ihre einsamen Wanderungen und erst in den Nachmittagsstunden sah man sie wieder von dem Hang herabsteigen ins Tal. Dann gabs noch manche Arbeit im Hause, ehe sie in ihre Kammer gehen und an sich sowie ihr Kind denken konnte. Welch ein kleiner enger Raum, eine Bettstatt, «in Schrank, ein Tisch und zwei Stühle füllten ihn Knj und doch eine Welt, ihre Welt. Durch die inen Fenster blickten Himmel, Sonne. Felsen und rauschende Fichten herein und die alte Burgl erzählte der jungen Burgl den ganzen Abend bis zum Schlafengehen von all den Dingen, die sich einst im Dorfe oder in der Umgebung zugetragen uud im Gewände der Sage im Volke fortlebten: vom Hräuleturm" bei der Einsiedelei, wo einst wilde Weibsbilder hausten, die es in Sonderheit auf junge Burschen abgesehen, oder vom Apfeldorf, das einst mfolgc schlimmer Pestzeit so völlig ausgestorben war, doh man den verödeten Meiler um einen Apfel verkaufte! von dem großen Treffen auf den Mini-chauer Feldern zwischen einem aus dem Hause der Beiden und bösen heidnischen Häuptlinge und von jenem Raubritter Moor bei Habach, der' vor Rudolf »on Habsburg durch einen unterirdischen Gang floh. Was wußte die alle Burgl nicht an solch unheimlichen Dingen und das Kind sog all die Geschichten «in, unverlierbar für alle Zeit. Tagsüber hals die kleine Burgl mit im Haus. Das war eine Sache, die sich von selbst verstand, sie bekam wohl manchmal eine Semmel für ihre Dienste. Die Bäckin hatte immer Kindsvolk im Hause. Sie hatte ein Gelübde getan, der hl. Maria alljährlich ein Kind zu schenken, bis zum 14. hatte sie auch ihr Versprechen gehalten, dann aber lieh es ihr geschwächter Körper nicht mehr ui; sieben Kinder lagen schon unter dem grünen Rasen, die anderen wuchsen recht und schlecht wie Wiesenblumen auf, die kleine Burgl hatte die kleinsten davon immer unter ihrer Obhut. Leicht war das manchmal nicht, aber sie hatte kein Wort der Klage über die Ungebärdigkeik des wilden Volkes, unauslöschlich hatte es sich in ihre kleine Seele eingeprägt, sie war nur zum Dienen geboren, und verpflichtet, auch manch Ungutes widerspruchslos einzustecken. Aber jene Abende, jene schönen, goldenen, sagenumwobenen Abende in dem kleinen Kammer! zusammen mit der Mutter, die waren ihr Eigentum, ihre Welt. Wie die Augen der guten alten Frau so seltsam aufleuchten konnten in diesem traulichen Beisammensein, mit wem würde sie wohl in solchen schönen Augenblicken tauschen? Ach ja, die Mutter war ihr Einziges und ihr Alles; was wäre die Welt ohne sie, was sollte sie ohne ihren Schutz tun? Aber eines Morgens war die gute Alte im Bett gelegen und hatte die Augen nicht mehr geöffnet. Eiskalt war es dem Kind langsam zum Herzen gekrochen, schauernd hatte sie plötzlich das letzte große Geheimnis im Menschenleben erkannt. Alles Rufen und Streichen der kalten Hände und Wangen hatte das Leben nicht wieder erwecken können. Dieser plauderfrohe Mund blieb geschlossen. Eine grenzenlose Einsamkeit, eine Verlassenhett ohne Maß kam über sie. Die Bäckin schüttelte den Kopf, als sie ans Bett trat und fuhr sich über die Augen „Mein Gott", meinte sie, „jeder ist glücklich, ders hinter sich hat. Was hat man denn vom Leben." Der Pfarrer kam und strich dem Kind über den Scheitel. „Bist ja bei guten Leuten", sagte er freundlich, „es wird dir nicht schlecht gehen". Nach drei Tagen fand das schlichte Begräbnis statt; Burgl konnte nicht mehr weinen, alles kämpfte sich in ihr zusammen, die Blicke der Menschen am offenen Grabe taten ihr weh, sie konnte es nicht fassen, daß die Svnne schien und es doch so sehr dunkel war ringsum. Und daß die Mutter Maria mit genau dem gleichen milden Ausdruck niederbückte auf ihre Not, wie einst, da sie mit der lieben Toten vor dem Bilde gestanden und um ihre Fürbitte gefleht. Um den stillen Gottesacker schwebten wie lebendige Blütenblätter weiße Schmetterlinge, so mußte wohl der Mutter Seele aufgeflattert sein zu Gott, ja vielleicht waren die weißen, unschuldigen Falter Seelen, die zum himmlischen Vater flogen, dachte sie, wohl gar einer von ihnen die Mutter selbst, es geht ja gar so geheimnisreich zu in der Welt. Und dann kamen die Leute und reichten ihr mit einem aufrichtigen Mitleiden auf dem Gesicht die Hand. Sie sah das alles nicht. Sie hörte alles wie aus einer großen Entfernung. Worte rieselten auf sie nieder wie leiser Regen. Nach einer Weile schaute sie auf, die Firmvatin, die Bichlerin aus Gasteig ging neben ihr. Erleichtert atmete die kleine Burgl. Gott Lob und Dank, daß die Bichlerin bei ihr war, das war wohl eine gute Frau mit einem goldenen Herzen, es mußte wohl auch mit einem weißen Rosenkränzlein umwunden sein, so wie man die hl. Maria darstellt auf from men Bildern. Von der Patin, da hatte die Mutter arg viel gut gesprochen. Und nun verstand sie auch, was die Bichlerin meinte. „Mein Burgl," sagte sie, „das arme Mutter! hats nit leicht gehabt im Leben: dein Vater hat so viel frühzeitig sterben müssen, und wie Habens sich lieb gehabt, die zwei und rechtschaffen hats sich plagen müssen, unser Herrgott weiß alles, und wirds ihr lohnen, gewiß, er wirds ihr lohnen, der guten Seel. Ja, was soll mit dir nun werden, Burgl. willst mit mir kommen?" Das Kind schüttelte den Kopf. Es will ihm nicht in den Sinn, daß es das Kammerl verlassen soll, in dem es mit der Mutter so friedvoll gehauset. „Ich mein ja nur." beschwichtigte die Patin,' „wenn dir's lieber hier ist, so bleib schon, ich hab nur ge^ meint, es wird dich zu viel ans Mutterl gemahnen, 's wird dir so viel hart sein, jeden Tag an das Elend denken müssen." Die Bäckin meinte, das Zimmert würde wohl nächstens eine neue Brotträgenn beziehen, sie hätte schon auf die Taler Rest gedacht. SetU 8 Deutsche Zeitung _ Nummer 15 Pripravljalni odbor Gostilnicarske pivovarne d. d. Lasko Vorbereitender Ausschuss der Gastwirtebrauerei A.-G. LaSko Aufruf zur öffentlichen Aktiensubskription Auf Grund der Intei ims-Konzession zur Gründung der Gostilnicfarska meister in Lar. RoS Frau, Advokat, Hausbesitzer und Bürger- hien.it die öffentliche Subskription auf die Aktien der Gastwirtebrauerei A.-G. Laäko auszuschreiben. Das einander soliden Monatsraten ä Din 28.— pro Aktie ab Stammkapital beträgt Din 10,000.000.—, verteilt auf 20 000 Aktien 1. April 1|»31. .... h Din 500.— und kann durch Beschluss der Generalversammlung bis In beiden Fallen sind pro Aktie noch Din 1<\— für Lmmissions- auf Din 25.OÖ0.<00— erhöht werden. Nachdem bereits ein Kapital von spesen sofort zu entrichten. Din 11 000 000 — durch die Vorsub.kription gesichert erscheint, weiden Die gründende Gener&lvcrsammlune wird einberufen, sobald die die durch die Reeenwärtigc Zeichnung aufgebrachten Beträge, zur bereits jetzige InterimskoDzession seitens des Ministeriums in eine d«hnitive vorgesehenen Kapitalsvermehrur.g verwendet, deren Höhe von der grün- umgewandelt sein wird, wofür wir bereits angesucht haben und wird denden Generalversammlung festgesetzt wird. derselben die Wahl des \ erwaltuug>raU*, des Aufsichtsratcs und der Die Aktien werden auf Namen lauten und erfolgt die Bezahlung: Stellvertreter zufallen. .... .... , „ ... , , a) sofort in barem ä Din 500.- pro Stück oder Die Generalversammlung ist beschlusstahig. sobald ein, Drittel de» b> in Katen wobei sich die Aktie auf Din 536— stellt und sind Aktienkapitales durch dip Aktionäre persönlich oder durch Vollmacht bievon Din *00.— sofort zu bezahlen, der Rest aber in 12 auf- vertreten erscheint und entfällt auf jede Aktie eino Stimme. Die Zeichnungsfrist wird auf 30 Tage festgesetzt und dauert vom 2. bis 31. März 1931. > Zeichnungsstellen: 1. Prva hrvataka stedloniea (Erste kroatische Sparkasse) In 3. Okrajna kraulliilca üi posojllnlc» (Bezirkssparkassa) In La>ko. Zagreb mit Ihren sämtlichen Filialen (für Slovenlen Celje, Ijnb- Auswärtige Interessenten werden ersucht, sich zwecks Infor- U""%"C°nrL.u d,.s t»rhfreit™,lo» A,,««hmm, wir ..............l>rUCk,ort.nb.«H,»ng „„ .In. «ler 4» «S.tn?le.räk. lilTOTarDa .1. .1. I.i U»k«. Ztlohimne«»IHl,n ,« Für den vorbereitenden Ausschuss zur Gründung der Gostilnicarska pivovarna d. d. Laäko: Majcen Ciril, Obmann Trop Ognjeslav, Schriftführer Lasko, am 25. Februar 1931. 'Wiener jVfesse S. bis 14. März 1931 (Rotunde bis 15. März) SONDERVERANSTALTUNGEN: Mübelmcsse / Reklamemessc / Pelzmode-Salon Antiquitäten- und Kunstausstellung Ausstellung „Ncuzeitlichc Betriebswirtschaff' INTERNATIONALE AUTOMOBIL -UND MOTORRAD-AUSSTELLUNG Eisen- und Patentmöbelmesse/Ausstellung für Nahrungs- und Genussmittel/Bau- u. Strasscnbaumcsse/Technische Neuheiten und Erfindungen / Land- und forstwirtschaftliche Musterschau ÖSTERREICH 1ISCHE JAGD AUSSTELLUNG Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte Kein Passvisum I Mi» Messeausweis ued Reisepaas freier GronzUbertritt na-h Österreich Da» uneaiisehe Durchreisevisum wird bei > orwele in Leipzig, (Jesten. Messehaus und bei den ehrenamtlichen Vertretungen in p p | 1 p • Erste Kroatische ßparkass», Filiale Celje IftlLlUi Tujxko prometna pisama. Schöner ßesitz ca. .'31 Joch Acker. Wiesen u.Wald, Haus mit 1 Zimmern und Nebenräumen, Wirtschaftsgebäude und Stallungen, in der Nähe von Ormoz gelegen, ist aus freier Hand zu verkaufen. 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