.^rechtil, ZU»», str Aüi." IX. Jahrgang «r. S». Die ^Marburger Zeituu ns Haus monatlich mit!0 Go««tag t«. J«U IS?». >,«»»- nschei«, iedti. «i>I«»ch »nd Krei«-g. P>e>l« — fiir Marburg: g-nzjShri« S fl., halbjährig »i-r««l,i>h.ig b0 »r; »r ll> k. mit PoAvnseiidiiig: ganzjährig « haldjShrig 4 fl., vierteljährig Z ft. Di« «>» Mal ges»altt»e Karm»»dz«ile wird bei einmaliger Sinschaltoia V, bei zweimaliger mit Ib, de» oretmaliger mit 2V tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung LV kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Zur Geschichte des Tages. Immer mehr neigt fich die Aufregung, welche die Neuwahlen hervonufln tonnte«, ihrem Ende zu. nur noch Tirol und oie Bukowina find abzuwarten. In Böhmen find die Deklarantrn sämmtlich wieder-gewühlt worden, obgleich die Verfassungstreuen ansehnliche Minoritäten erhielten. In Galizien haben die Parteigänger Zimialtovsty's. der in Lemberg selbst gewählt wurde, über die Anhänger Smolka's einen be deutenden Sieg errungen. Der Arbeiterprozeß in Wien nimmt übrigens jrtzt noch mehr die Aufmerksamkeit in Anspruch, als» manche Enthüllungen zu Tage treten dürsten, die ohne ihn Verschlviegen geblirben wären. Es wurden bisher mehrere Belastungszeugen beeidet. aber den Hauptzeugen. Mühl» waffer, der eine sehr klägliche Rolle spielt, hat man noch nicht in Eid genommen. Bon der außerSfttrseichischen Politik ist es die span ische Kö-«igs'Arage, die alles in Athem hält, grantreich scheint entschieden ans der Forderung beharren zu wollen, daß der Prinz von Hohenzollern nicht den spanischen Thron besteige. Die Aeußerungen der Minister aus diesbezügliche Interpellationen lauteten sehr kategorisch und drohen säst offen mit dem Kriege und Preußen — schweigt, was ebenso bedeutsam ist, als ob es raisonniren würde, grantreich hat schon die Kriegsbereit schaft in mehreren Häfen eingeführt und auch Oesterreich hat sieben Kriegsschiffe seebereit machen laffen. Wenn nicht große Klugheit herrscht, so kann es bald zu einem Zusammenstoße kommen. In Rumänien gährt es in einer auffallenden Weise, und man fürchtet jeden Augenblick eine Revolution in Bukarst. Eine eigenthüm-liche Erscheinung tväre es. »venn in demselben Augenblicke ein Hohenzollern davongejagt würde, während man einen anderen einem freien Bolke aus. drängen will. -- ------- ^ Atmttllmgt« MM Kparkasst-Statattii-EitMrft. II. Im ß. 21 der n. St. (A. 22 der a. St.) bezieht sich der »vahr-cheinlich „gesetzeskundige" Herr Berfaffer auf daS a. h. Regulativ vom 2. September 1844 ß. 17 über daS Amortisationsverfahren. Zufälliger Weise existirt aber ein Gesetz vom 3. Mai 1868 B. G. Nr. 36, dessen Existenz derselbe übersehen zu haben scheint, »vodurch ge-dachteS Regulativ aufgehoben und daS Amortisationsverfahren neu nor« mirt wurde. Eine derartige „GesetzeSkunde" richtet sich selbst. Vertrauen in die Befähigung deS unbekannten Verfassers lvird fie kaum erwecken können. — acl K. 2ü d. a. St. Nach dieser Bestimmung wird die Spartaffe ermächtigt, nicht durch Pfand gedeckte Darlehen au Gemeinden zu bewil-ligen. Amortisirl sollen solche durch Gteuerzuschläge werden; es wider» spricht den allgemein anerkannten Grundsätzen der Sparkaffen, ohne ein Psand oder ein anerkanntes Aequivalent hiesür darzuleihen. Steuer« zuschlägt sind aber kein solches Aequivalent; sie geben eine problematische Sicherheit, denn sie hängt von der Möglichkeit der Steuerträger, sie zu leisten, ab; diese Möglichkeit aufrecht zu erhalten hingegen liegt in keiner Beziehung in der Hand der geldbedürftigen Gemeinde; nehmen wir nur ein Beispiel an. Die Zuschläge zur HauSzinssteuer sind durch den Umstand bedingt, daß eine solche zuuächst vorgeschrieben lvird; sür daS Entfallen einer solchen Borschleibung gibt eS unter anderem den Kall deS Leerstehens; auch bleibt es eben überhaupt denkbar, dah der Staat irgend eine Steuer be» seiligt, und daß in Folge deffen die Zuschlät^e. lvelche dies Darlehen amortisiren sollen, in der Luft hängen. Solche AnlchenSgekchäfte mit der Gemeinde gehören zu den riStante». da kein Pfandobjett für die Sicher-heit der gorderung bürgt; riStanle Geschäfte soll und darf eine Spar-tafse nicht eingehen. » Auch über daS Wechseleskomptgeschäfl gibt der unbekannte Ber-faffer keine präeisen Bestimmungen. Sollen die Bereine und Anstalten Aer Kerr im Kaufe. Novelle von Bernd »o« Gnseck. (gortsetzung.) Er jah fich um. ob ihn auch wirtlich niemand in der Nähe belau-schen könne, er horchte aus das ferne Teränsch in den Hauptgängen des Parks, und als er sich ganz sicher wußte, zog er seine Barschast hervor, um fie zu zählen und einen Uederschlag zu machen, »vie er sich einzu richten habe. Wie lange hatte er von dem ihm ausgesetzten Geide gespart, um fich einen Hort zur Ausführung seines reifenden Gedankens zu schassen. O wenn ihn das liebende Mutterauge jetzt gksehen hätte! Die Summe, welche er besah, war ihm zu Hanse mehr als aus reichend sür seine erste Einrichtung vorgekommen, jetzt hatte er darüber seine Bedenken, der Maßstab schien sich, seit er das Pflaster der Restdenz betreten, völlig verändert zu haben. Doch stand er frischen MutheS ailf und ging in die Stadl zurück, um seine weitern Schritte, die er fich überlegt hatte, zu thun. Als er die Hauptstraße verfolgte, sah er durch helle Spiegelscheiben im Schaufenster die Prachterzeugnifse moderner Industrie, wie sie sich in den Iahren seiner Abgeschiedenheit aus dem alten Stammsitze in zauber-schnellem gortschritt vervolltommt hatten, cr sah auch ein bekanntes Schild wieder über dem Hotel. Ivo er einst bei seiner frühern ftüchtigcn Anlvtsen-heit gewohnt hatte, und er trat ein. um sich zu erfrischen. Drnn bei aller Aufregung des Dranges, nur etst eine Gewißheit zu erlanj^eu, machte sich endlich doch daS materielle Bedürfniß geltend, er hatte noch gar nicht gefrühstückt! Trivial genug zu berichten. In den großen, elrganten Räumen. Ivo er eintrat, saßen hier und da an tleintn Tischen speisende und trinkende Herren, viele jünger? unter ihnen, und auch eine Gesellschaft von Offizieren, ziemlich abgeschlossen von den übrigen, nur mit einer benachbarten Gruppe in Berkehr, wo einige junge Herren von aristokratischem Ansehen, mit großen Backenbärten und dünnem Haar, zwei unter ihnen, von Gesicht die jüngsten, sogar mit hellen Glatzen, sich durchlveg französisch unterhielten. Wolfhart nahm, so nah eS thunlich »var. Platz, bestellte fein grüh-stück und verneigte sich ein wenig, als die Offiziere ,hn gleichsam fragend ansahen. Sein Benehmen hatte etwa» Sicheres, als fühlte er sich hier ganz auf seinem Platze, und sie erwiderten seinen leichten Gruß in derselben Weise. — Es tvaren lauter Kavallerie Ofsiziere. und Wolfhart, der ihr munteres unt^ezwungenes Gespräch fast Wort für Wort hören tonnte, denn sie waren nicht gewohnt, viel Rücksicht auf ihre Umgebung zu nehmen, wünschte nur immer, daß sein Bater neben ihm sitzen möchte, um von seinem Bor-urtheil geheilt zu werden. Er lvars ihnen maßlose Arr0j^anz. BrüSkirei anderer Stände. Geringschätzung selbst der Kameraden ani)erer Waffcn, und bei äußerer Eleganz und einem angelernten chevaleresten Wesen Mangel an wahrer innerer Bildung und geistigen Jntercssen vor — und wie viele thün daS-selbe, ohne fich e>n eigenes Urtheil zu verschaffen. Hier schon hätte der Freiherr und jeder andere Feind dieser Genofien» schaft eines Bessern belehrt werden können, wie viel mehr, wenn er in nähere Berührung mit ihnen gekommen lväre. Es war allerdings eine leichte, liebensivürdige Unterl)altung. lvelche sie führten, keine pedantische, schlversällige Diskussion, aber fie berührte die intereffantesten lSrscheinungen der TageSgeschichte. der Kunst, selbst der Litteratur im raschen Slreiszuge mit Schlaglichtern treffenden UrtheilS.. Nur von der scho», erwähnten RücksichtSlositjteit »legen die übrigen Gäste ivaren sie nicht frei zu sprechen; diese schienen sür sie tveder zugegen, noch überhaupt auf der Welt zu sein. lvaS nicht hinderte, daß wenn fie dann plöplich eine» Bekannten entdeckten, dieser von ihnen sehr artig und besonders, wenn eS ein alter Herr war. mit der zuvorkommendsten Auf-merksamtcil begrüßt lvnrde. Die ^Marburger Zeituu ns Haus monatlich mit!0 >,«»»- nschei«, iedti. «i>I«»ch »nd Krei«-g. P>e>l« — fiir Marburg: g-nzjShri« S fl., halbjährig »i-r««l,i>h.ig b0 »r; »r ll> k. mit PoAvnseiidiiig: ganzjährig « haldjShrig 4 fl., vierteljährig Z ft. Di« «>» Mal ges»altt»e Karm»»dz«ile wird bei einmaliger Sinschaltoia V, bei zweimaliger mit Ib, de» oretmaliger mit 2V tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung LV kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. „bankfähige" Wechsel ausstellen und solche von der Sparkasse eSkomptiren ltiffen? dann müssen sich jedenfalls drei solche Vereine oder Anstaltkn zu-sammenlhnn und ihre Firmen Protokolliren llifsen; denn nur die dnranf befindlichen Ferti^^unjicn drcicr protokollirten Fiime» machen cincn Wechsel bankfähig, oder sollen diese Bereine und Anstatten Wechsel ihrer Mit-glieder zum Eskompt«? einreichen und allenfalls den dritten Namen hcv-geben? vder sollen diese Anstalten als Censurkomite jungiren und die Sparkasse bemüffigt sein. das für gut zu finden. waS jene Herren für gut erklären? Was heißt weiterS: „als zahlungsfähig anerk.innt sein" ohne den Beisatz, wer diese Zahlungsfähigkeit zu bcurtheilen hat. Die Epatkasse kann Wechsel eSkomptiren. sie muh aber selbft zenjuriren; mögen sie von wem immer herrilhren. muh sie solche nach Belieben ohne Angabe der Gründl' zurücklvcisen können, denn nnr die Anstalt kann die Güte des Wechsels für s i c beurtheilen. Das Recht, ein Pfandobjekt im Ez.kutionsverfahren zur Rcttun»; des DarlehenskapitalS zu erstellen war auch unter der Herrschaft der alten Statuten nicht streitig, ohne daß dessen Erwähnung geschah ; der t>lei^endc Besitz solcher erworbener Objekte liegt nicht in den Zwecken der Sparkasse. lvelche ein Hypothckarinstitnt ist, dem eS nicht zusteht, seine Kapitalien in Grundbesitz fest zu fahren. Möglicher Weise ist durch diese Bestimmung überdies der Protektion Thiir und Thore geöffnet. Nehmen wir z. B. an. es hätte Jemand auf ein sehr prekäres Unternehmen große Summen verwendet, fodann aus dieses Objekt in Aol^^e eines von greundeshand verfaßten Schätzungsoperates von der Sparkasic eine Summe entlehnt, welche den wahren Werth erschöpft ; um die Sache los zu werden, .läßt cr sich exequireu und die Sparkasseausschüsse, in ihrer Majorität ebenfalls gute Freunde des Betreffenden, erbarmen sich seiner und behalten daS Objekt für die Sparkasse. waS dann? Unbegreiflich ist mir welters. warum nicht der Sparkasscausschnh das Recht haben soll, die Liste der Effekten, welche beliehen werden kön-oen. festzustellen; wie gesagt, die Direklion ist nur Vollzugsorgan, die Entscheidung in allen wichtigen Dingen gebilhrt dem Ausschüsse. Das köstlichste Produkt bureaukratischer Willkür, großgezogen unter den Fittigen deS Geldprotzen«hums. würdig in russischen Uknsen oder in Erläffen türkischer Paschas. Besitzer mehrerer Roßschweife, oder in solchen des Besitzers eines vergoldeten Pfaucnwedels in China zu prangen, ist die Bestimmung des Z. 2S der verbefferten (?) Statuten, daß eS der Direktion freistehen soll, e i n z e l n e Schuldner von der Amortisationspflicht ihrer Darlehen zu diSpensiren. Ralürlrch würde diese Begünstigung nur Jenen und insolange zu theil. als sie z. B. bei den Wahlen sich „korrekt" vei halten, d. h. nach dem Kommando ver Direktion stimmen würden; d^m mit der ^ache vielleicht nicht vertrauten Leser diene zur Wissenschaft, dlih nach den be-stehenden Staturen jedeS Kapital binnen 23 Jahren amortiftrt jein mnh. damit nicht bloß ein Theil des Publikums fortwährend au deu Wohl thaten der Sparkaste Antheil hnt. Es ist für Manchen ein großer Unterschied, ob er. für 1000 fl. Darlehen jährlich 60 oder 80 fl. zahlt (20 fl. macht die Amortisations-tangente aus), uud ob er ein Darlehen so zu sagen auf ewige Zeiten erhält. „Gleiches Recht für Alle" fei die Losung in jeder Stellung deS Lebens — Die Sparkasse ist nicht für Parteizwccke, nicht um Protektion zu üben geschaffen. Will mau in dieses Institut mit aller Macht die Korruption einführen? Die Bestimmung der neuen Statuten hinsichtlich der Berpfli^lung des GelddnehmenS erst dann, ivenn der KurS der verpfändeten Effekten Auf einmal fahen alle auf und ein überraschtes: „Pcipa!" erklang aus dem Munde der meisten. Auch Pronau wandte sich nach der Thürc. in ivelche eben, sast ihre ganze Oeffnung einnehmend, ein groher, sehr starker Huharenosfizier trat. Cr nahm die Pelzmütze von dem kurz geschorenen granen Haar und winkte damit freundlich nach den Kameraden herüber, tvelche sämmt-lich aufgesprungen ivaren. um ihn zu empfangen. „Derangiit euch nicht. Junkers!" sagte er mit einem mächtigen Nasse. „Gebt mir einen Plal; unter euch und — Sie. Kareon. wissen, wlis ich brauche. Ihr habt mir doch von meiner Sorte etwas übriggelassen, waS?" Mit dem Eintritt dieses alten Kriegers schien ein ganz anderer Geist in die Gesellschaft gekommen zu sein. Sie hatten ihn bei seiner Erscheinung „Papa" genannt, was Wolf-hart wohl gehört hatte, aber keiner hätte gewagt, diesen vertraulichen Namen ihm ins Angesicht zu wikderl)olrn. so jovial er auch mit ihnen umging und sie gegen ihn den ungezwungenen Ton der Kameradschaft bewahrten. Achtungsvoller — so schien es wenigstens Wolshart — schien ihre Haltung im Allgemeinen gegen sich und andere, nur ivar die Rede nlcht mehr von andern Jntereffen. als denen ihres eigeneu Stande,^''^ ja ihrer Truppengattung. Der alte Rittmeister — diesen Titel gaben sie ihm — kannte ivohl keine andern. Er hatte vor dem am nächsten Tische sitzenden Wolfljart Platz ge nommen und kehrte diesem seinen mächtigen braunen Halö zu. von welchem noch ein breites Stück zwischen Rockkragen und Haar fichtbar war. — „Gute Quartiere gehabt?" fragte einer der Jüngern. „Auf einem wochenlangen Marsch kann man daS nicht immer ver-langen," erwiderte der Rittmeister. „Quartiere von allen Kalibern, bin auch einmal von einem Edelmann in die Dorfkneipe logirt ivorden." — Wolfhart war unl,ngenehm betroffen — sollte das derselbe Offizier auf des zur Zeit der Verpfändung bestandenen Kurses zurückgehen sollte, einen Zuschuß, und zwar binnen 8 Tagen zu leisten, gibt keine hinlängliche Sicherheit. Wäre z. B. der KurS irgend eines Effektes zur Zeit der Belehnung 150 fl. per Stück, so gibt die Sparkaffe hierauf 100 st.; erniedrigt stch dieser Kurs um V4. dann beträgt derselbe nunmehr 112'/,. in S ^agen kann derselbe noch niedriger stehen un!> die Sparkaffe käme in ein Ristko-Die Sparkasse darf aber in jeder Beziehnng nur mit der äußersten Vor ficht vorgehen, denn sie verwaltet nicht bloß daS Geld des Reichen, sondern anch den Sparpfennig deS Armen. Andere Statuten bestimmen, daß der Zuschuß schon bei einem Rückgange von 10 pCt. des CnrseS sogleich zu geschehen habe. aä Z. 29 d. n. St. Es durfte allen Betheiligten sehr gleki^ltig seiil. wann die Direklion ihre Rechnungen, nämlich die sie betreffenden abschließt, wohl hat aber die Anstalt als solche, ivie vernünftiger Weise in deu allerdings von einem Nichtjuristen verfaßten alten Statnten die be. stimlnt. Pflicht, ilire Rechnungen mit Ende Juni uud Ende Dezember jeden Jahres abzufchließen. Ob die Aknderung deS Wortes „Totalvermögen" in den a. Statuten in: „Gksammtvermögen" der neuen eine gesetzgeberische Großthat ist, kann man getrost dem AnSfprnche der Rechtsgelehrten des „Figaro" überlassen, all K. 30. Die Gen'.einderepräsentanz in Maiburg führt unseres WisslNs den Titel „GeineindeauSschllh"; wer ist der zitirte Gemeinde-rath? übrigens begegnen wir dieser unbekannten Größe im K. 33 der n. Statuten. Im gedachten Paragraph wird neuerlich ausnahmsweise, d. h. nach der Gunst oder Ungunst, deren sich ein Beamter Ausschußmitglied oder Direktor bei der herrschenden Partei des AusschusteS erfreut, die Möglichkeit eröffnet, daß solche Personen, gewiß aber nicht im Jutereffe der Austalt, zu dieser in das Verhältniß eines Schuldners treten. Graf Mirabcau (ich iveiß zwar nicht, ob der mir unbekannte Statutenverbefserer diesen Namen schon gehört hat) sagte: ^Man dirf nie die Menschen iu Kollision mit ihren Pflichten bringen. Jene, die eine öffentliche Kasse verwalten, dürfen aus ihr nicht schöpfen, um eij^enen Bedürfnissen zu genüAn (l)snontintion 6v l' p. 84); ich für meiue Person erlaube mir den zitirten Schriftsteller für eine Aü-torität in diesen Dingen zn halteu. weil er eS war. der Frankreich seiner Zeit dt s gräuliche Bild herrschender Demoralisation enthüllte. aä §. 37 der n. St. Für welchen Wohlgesinnten ans dem Kreise Bemittelten mag wohl diese Stelle reservirt sein? Uli g. 40 d. n. St. Die natürlich in jeder Beziehung „mangelhaften" älteren Statuten bestimmen ganz richtig, daß die Beamten der Sparkaffe von dem Ansschuße fowohl definitiv als provisorisch angestellt werden, wodnrch sie gegen etivaige Paschalaunen der Direktion geschützt sind. Das Alte, »vas sich bewährt, soll mau beibel)alten. nnd somit der Direktion nicht einmal das provisorische Ernennungsrecht der Beamten kinränmen. Unbedeutende Aenderungen in den weiteren Paragraphen d. n. St. beziehen sich auf Formfragen und können somit unberührt bleiben. Zum Schlußc sei rS den berechtigten Faktoren dringend anS Herz gelegt, diese sogenannten verbefferten. in Richtigkeit verschlechterten Statuten im Interesse des Institutes, der Gemeinde und insbesondere des Friedens inner-halt! der Gemeinde zu verwerseu und an deren Stelle ein Elaborat zu setzen, ivclches von liberalen Anschauungen ausgehend, zwischen beiden in dieser S^^che maßgebenden Parteien, der Sparkasse als Anstalt und der GtMtinde»alö Eigenthümerin des Reser^esondeS vermittelt. sein, ivelchem an dtM Tage, ehe er Hohenberg Verlaffen, dort Quartier versagt ii)orden war? Er h.^tte weder ihn. noch seine Truppe gesehen, da er in Geschäften versendet geweslN und erst gegen Abend heimgekehrt war, wo er kaum Zut gehabt, noch mit Elisen seine Verabredungen zu treffen. In diese Erinnerungen vertieft überhörte er zum Glück die nicht eben schmeichelhaften Glossen tvelche die Offiziere zu der Mittheilung des Alten machten. „Wo liaben Sie denn Ihren Kleinen gelaffen, Herr Gras?- fragte jetzt einer von der Gesellschast. „Können Sie denn ohne ihn leben? „Sie haben recht." versetzte der Graf lachend. . „Ich könnte beffer einen Beffern missen, ivie eS in Heinrich IV. heißt. Ein Falstaff ist mein Walther jedoch nicht, dazu passe ich eher, »nas? Die Kourage nur bitt' ich mir ans! — Laß« mir ab.r den Junge« sein, der wird schon werden, hat sich ganz als praktischer Husar gezeigt, und den Kleinen branchen Sie ih» nicljt mehr zn nennen. Tennstädt. reictien ihm jetzt nicht bis anS Ohr t Urlaub hat er genommen, sobald er des Obersten t)abhaft werden konnte, und ist gleicy tvieder zurückgesegelt aus der Eisenbahn, soweit eS geht, dann auf Flügeln der Liebe." „Eine Marschliebe?" sragten die Kameraden ausgelassen. „Drei, versichere ich euch!" bestätigte der Graf. „Drei auf einmal, das nennt ihr doch wohl ächt husarisch. Er weih. Gott straf mich, selbst nicht, für welche er sich entscheiden soll, besonder» da ein paar Zivillinge darunter sind die stch so ähnlich sehen sollen, daß eine sich oft felbst für il)re Schivefter lialt." Wolfharts Angesicht flammte plötzlich von einer jähen Glnt auf, aber niemand achtete auf ihn. sie befragten den Alten laut tvitzelnd über den nähern Zusammenhang nad den Namen der schonen Schtvestern. „In dem Quartier lvar's. von den« ich vorhin sprach." berichtete der Graf, und Wolshart tvartete nur in krampfhafter Spannung, daß er den Namen nennen solle, um sofort, wenn er Gewißheit habe, einzn-schreiten. Aber der Name blieb aus. Mitbürger Kerichtc. Marburg 10. Juli. (An der LehrerbildungSnnstalt) unsercr Stadt werden zwei ProfessorsfttUen btstht. die eine mit der Befähigung für Pädagogik und Geslhjchte oder Deutsch, die andere mit der Prüfung auS den Nntur-tvissenschaften und dem Zeichnen, die Kenntniß der slovcnischcu Sprache wird gewünscht. Der Gehalt ist aus 1000 bi« 1200 fl. sestgeseßt. (S ch u b iv e f e u.) Äm Monate Juni wurden Z3 Schüblinge von hier abgeschoben. Unter denselben befanden sich 17 Weiber und 2 Kinder. (G e w e r b e a n m e l d u n g e n.) Im Monte Juni wurden hier als freie Gewerbe angemeldet: Hermann FriP, Tischler, Karntneryor-stlidt. Nr. 33; Anna Zebitjch. Greislerei, Magdalknavorstadt, Nr. 65; - als konzefsionirte Gewerbe: Sorglechner Eleonore, Handel mit alten, abgetragenen und sonstigen abgelegten Frauenkleidern, Stadt, Nr 189; Wolf Johann. Wirth. Stadt, Nr. 135; Fließ Mario. Koffceschant. (Hundesteuer.) Vom 1. bis zum 6. Juni ivurdcn beim hie-figen Stadtamte 100 Hunde versteuert. Mahrenberg, 7. Juli. (Kl e r i ka l e W i r th s ch a f t.) Nicht leicht kommt man in die Lage, einen UkaS eines Pfarrers in die Hände zu bekommen, der so baar. sage baar aller Kenntnisse der StaatsgrundgeseKe und der österreichischen Gesehe überhaupt, ohne aller Fraternisiruug der Lehre über christliche Nächstenliebe ist. Ein solcher Drohbrief folgt hier im Anschlüsse in vidimirter Ab-schrift und lautet: „An. die Maria Juri. Inwohnerin bei vulgo Sottler in Mahren« bera Sie werden hiermit aufgefordert, das Haus des Herrn Franz Mörth wenigstens binnen 8 Tagen zu verlassen und sich in die Gemeinde begeben» wohin Ihr Mann gehörte, widrigenfalls Geivaltmittel gegen ie angewendet werden würden. Warum? DieS lvird Ihnen Ihr Vewisien hinlänglich bezeugen, da bereits Leute in Mal)renberg davon wissen und reden. Pfarramt Mahrenberg. am 3. Jult 1870. Paar W/p. — Nr. 363. D'M Originale gleichlautend. Gemeindeamt Mahrenberg. am 7. Juli 1870. Josef Wistak w/p." Man sieht, daß dieser pfarrlichen Handlung die ordinärste richter. lilhe Bildung fehlt, die da heißt: auäiswr et »ltora par3 sto. Für diese Gattung harter Pfarrer wäre die eiserne Jungfrau, die Juquifition das goldenen Zeitalter. Für solche Figuren sind Eroberungen der Wissenschast diabolische Werkzeuge, die Voltsfreiheit. das Glück fämmtlicher Steuerzahler eiue Ausgeburt der A'itungSschreier. dieses pestilenzialischen Produktes der Lu-ziferen aus dem höchsten, heiligsten Tabernakel der untersten Hölle. — Zum Ueberfluße dieses pfarrlichen Schnitzers ist die zitirte Maria Juri ln den Gemelndeverband Mahrenberg gehörig, ihr Mann zufällig in j^ohenmauthen gestorben, daher ein blöder Unfinn. ihr zu diktiren, in eine andere als ihre eigene Gemeinde zu gehen. a« Alp-«fr-««de! Der öfter. Touristen Klub jn Wien,erbaut im Laufe dieses JahreS am sogenannten „Ofen", 140 Schritte nordöstlich unter dem Gipfel deS Zirbitzkogcl (7582'^) der Kulmination der Seethaler Alpen. Bezirks- hauptmclnnschaft Judenburg in Steiermark, dem anerkannt schönsten Aus-stchtSpunkte dieses Landes, ein 4^ 1' langes und eben so breites, massiv gemarktes „Touriftenhaus" mit Borhaus, Zimmer. Küche und geräumigem Dachboden, wofür die am 27. Juni d. I. stattgehabte Begehungs-Kommission den Kosttnüberschlag ohne innere Einrichtung auf 604 st. prälimimrt lmt und zu dessen seinerzeitigen Benilj^ung an allen jenen Orten Schlüssel hinterlegt werden, die sich für den Bau dieses Hauses durch namhaftt Beitragsleistungen betheiligt haben. Etwa eine Viertelstunde nördllch abwärts einspringt eine mächtige Quelle, zn der. wie auch zum Hause, praktikable Pfade angelegt und zu-dem auf mehreren Punkten deS Gebirges Wegweifertafeln angebracht werden. — Der Tag der feierlichen Eröffnung wird durch Cirkulare rechtzeitig kundgemacht, darin über die Gebahrung deS BausondeS Rechnung gelegt, und das Berzeichniß der P. T. Gönner und Mitjzlieder veröffentlicht. ' Es erj^cht daher an alle Freunde der Alpen die Bitte, den Vqu des Touristen hauseS am Zirbitzkogel durch Beitragsleistungen för-dern zu wollen. Der Ausschuß des österr. Touristenklub in Wien, SalzgrieS, Nr. 14. Eingesandt Dem Herrn Einsender der „Marburger Zeitung" Nr. 81 lvird er-lvidert, daß für die Weide der ruhigen steierischen Ochsen auf den Wiesen der Franz Joses Kaserne, die übrigens einem Spaziergänger noch nie etwas zu Leide grtl)an haben, kontraktlich ei» jährlicher Pachtzins von 216 fl. österr. M.Hr. entrichtet wird. Marburg, am 8. Juli 1870. Karl Scherbaum. Eingesandt' Nr. 3206. Löbliche Redaktion! Herr Georg Graff, GaSbeleuchlungsUnternehmer. hat auf die hier-änitliche Berordnnng vom 2. d. M. Nr. 3085. womit derfelbe auf die genaueste Erfüllung der mit der Stadlgemeinde Marburg eingegangenen Vertrags Verpflichlnngttt htngelvicsen tvorden ist. instehende schriftliche Rechtfertigung anher überreicht, und ich erjucbe daher Utn die gefällige Aufnaljme derselben in das zunächst erscheinende ZcitungSbiatt. Stadtamt Marburg am 8. Juli 1870. Der Vizebülgermeister: Fr. Stampfl. Löbliches Stadtanlt! In höflicher Erlviderung verehrlicher Zuschrift vom 2. präs. 4. d. M. und zugleich als Aufklärung der ..bescheidenen Anfrage" in der „Mar-burger Zeitung" vom heutigen Ta>ie sei mir gestattet folgendes zur gefälligen Kenntnißnalitne tNitzutlzeilen. Die Klage in dieser allgemeinen Form erkläre ich hiemit als gänzlich unbegründet, tveil ich davon überzeugt bin. daß die Strabenbeleuch' tung mit Gas den vertragsmäßij^en Bestimmungen entspricht, ja manche öffentliche Gasflamme noch eine größere Leuchtkrast entwickelt, als die vertragsmäßigen 12 Stearinkerzen. Äst bei der einen oder andern Laterne mit Recht etlvaS auszusetzen, so bitte ich um spezielle Bezeichnung und ich werde Abhülfe schaffe«. «Er hatte schon in der Dorfkilcipe von der Donna, die uns tn Gestalt eines GnmmiballS bediente, gehört. 5aß oben in dem verzauberten Schloß. doS uns verboten ivar. drei schöne FläuleinS l)anstn. ynd daS ließ ihm keine Ruhe. Häite ich's srnljer bemerkt, so hätte ich itim den Jutritt geZffnet. denn ich konnte eS — aber daS geht euch nichts an. Unterwegs kam ut,s «och der Mann, der stch so überaus gastfrei bewiesen hatte, nachgesetzt, hatte nachträglich meinen Namen erfahren und schämt« stch nun tvohl. Ich dankte aber für seine Einladung, bin auch Aicht mehr für Damengesellschast, macht tnir Umstände. tvaS Hab ich davon? Ich liebe meine Beqemlichkeit. Kaum war der Maun alier fort, so bemerkte mein Walther. daß er seine Brieftasche mit Golt iveiß lvie Vi»l tausend Pfund Sterling iin Quartier vergessen habe — mir kam die Sache erst verdächtig vor. aber er gab mir sein Wort, da war kein Zlvei-fel. Nttd ich ließ ihn reiten. Zwei ganze Tage blieb er mir auS !" „Bravo!" riefen die Kameraden. „Sic haben recht! Ein echter Husar! AuS dem kann eltvas werden! WaS thaten Sie mit il)tn. als er sich meldete? Der Rittmeister gab Antwort durch einen bcdeutungSvc»llcn Blick, begleitet von einem zweimaligen Kopfnicken. „Er versncht es mit mir nicht lvieder." sagte er dann. „Indessen - - tver bleibt in jungen Jahren nicht einmal über llrlaub ? Ich trug eS ihm weiter nicht nach und er schüttete mir nnn sein Herz anS über all die Schönheit und LiebenSivürdlgkeit. die er gesehen, die Freundlichkeit, die er genossen, brachte an mich auS alter Bekanntschaft noch Grüße, Bestellungen, ja einen Brief und nur. tveil im Hause große Noth war um einen Herrn Sohn, der bei Nacht nnd Nebel — Hier tvnrde der Offizier durch den rasch aufstehenden Wolsliart unterbrochen, der neben ihn trat und mit einer vor innerer Aufregung bebenden Stimme sprach: (Fortsetzung folgt.) Gingesandt. Die delikate Heilnahrung Ksvale8oivrs clu karr/ heilt alle Krankheiten, die der Medicin widerstehen; nämlich: Magen-, 5terven. Brust., Lungen-, Leber-. Drüsen-. Schleimhaut'. Alhem-. Blasen-und Nierenleiden, Tuberkulose. Schivindsucht. Asthma. Husten. UnVerdaulichkeit. Verstopsung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit. Schwäche. Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel. Vlutaufsteigen, Ohrenbrausen. Uebelkeit nnd Erbrechen selbst währenk! der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie. Abmagerung. RheumatiSmutV Gicht. Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Seiner Heiligkeit deS Papstes, des Hofmarschall Grasen PluSkoiv. der Marquise de Brshan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart dle Nevalesclere bei Crivachsenen und Kindern 50 Mal ihren Prci? im Medieiniren. Castle Rons. Alexandria, Egypten, 10. März 1869. Die delikate Ksvall'seisicz Barrn'S l)at nuch von einer chronischen Leibes-Verstopfung der hartnäckigsten Art, wornntcr ich nenn Jahre lang auf's Schrecklichste gelitte» uttd die aller ärztlichen Veljandlung widerstände», völti^g gelieilt, und ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe der Ratnr. Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen: was alle Medizin nicht vermag, leistet Du Barry'S liovttleseiöro, deren Gewicht, »venu in Gold bezahlt, nicht zu theuer ftin wilrde. Mit aller ^^ochachtnng C. Spadaro. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50. 1 Pfd. fl. 2^.50. 2 Pfd. fl. 4.50 5 Pfd. fl. 10, 12 Pjö. fl. 20, 24 Psd. fl. — R.svale8oiere (^do-oolatvs in Tabletten für 12 Tassen fl. 1,50, 24T assen fl. 2.50. 48 Tassen fl. 1.50 in Pulver für 12 Tassen fl. l.50. 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tasten fl. 4.50. für 120 Tassen fl. 10. 266 Tassen sl. 20. 576 Tassen fl. 36. — Zn beziehen dnrch Barrl) du Barrl) Co. in Wien. Goldschmied-gasse 8; in Marburg g. Kolletnig. Grazervorstadt, Tegetthoff-straße 10; in Pest Török; in Prag I. F ü r st; in P r e ß b u r g PiSztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz H a-selmeyer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Ober ranzmeycr;Grablowiß; in Lemberg Rot-tender; in Klausenburg Kronstädter; und nach allen Ge-genden gegen Baar oder Postnachnahme. Was die Reinigung der GaSlaternen betrifft, so spricht sich der Vertrag hierüber nicht näher aus. In den meisten Bertraj,tn ist stipulirt. daß die Reinigung monatlich einmal zu geschehen habe und dieses werde ich unaufgefordert auch thnn In andern Städten werden zur Sommerszeit zur Verhinderung des lüstiaen Ctaubes die Slraßen mehrmals dcS Tages mit Wasier besprengt und wo dieses nicht von der Gemeinde selbst besorgt wird, werden die Steuerträger- resp. Hausbesitzer unter Strasaudrohung hiezu angehalten. ' Daß es hier zu den nobeln P^iffionen gehört, plain - oarriers durch die Straßen zu jagen und den Stcub noch mehr aufzuwirbeln, will ich insoferne nicht tadeln, wtil ich niemand sein Vergniu^en zu r.,uben suche. — Ich bitte daher in dieser Richtung die lokalen Verhältnisse mit in Rechnung ziehen zu tvollen und ich bin überzeugt, daß dann von Seiten der Gemeinde und der Einwohnerschaft ein milderes und gerechteres Urtheil Platz greisen wird. An kein Institut werden jo hohe Anforderungen gestellt, wie an die Gasbeleuchtung: Es soll nie etwas fehlen, es soll Alles vollkommen sein. Private können in ihren Lokalen nach Herzenslust beleuchten und ich gestehe offen, daß in manchem öffentlichen Lokal mit dem Gas ein gewiffer Luxus getrieben wird. Das Auge wird hiedurch verwöhnt und trotz wiederholter Veröffentlichung des Vertrages herrscht darüber eine große Unteuntniß und glaubt man irrthümlich vielseitig, die Straßenflammen müßten eben so groß sein, wie es der Private in seinem Lok^Ue auf seine Kosten ftch beliebig machen kann. Ich habe in meiner Gasanstalt (obwohl ich hiezu nicht verpflichtet bin) einen Vunsen'schen Photometer aufgestellt und gestatte ich gkzne. daselbst Lichtproben vorzunehmen. Es wird dann zu meiner Genugthuuug konstatirt werden, daß die Straßenbeleuchtung nicht mangelhast ist und die Qualität des Gases selbst bei dem äußerst mäßigen Preis die vertragsmäßigen Stipulationen übertrifft, so daß eher Anerkennung als so heiber Tadel angezeigt wäre. Der gesunde Sinn des Publikums — abgesehen von einigen bös willigen Steuerträgern — erkennt dieses auch dadurch an. daß ich mit Auftragen zu Gas Einrichtungen förmlich bestürmt werde. Da ich anonyme Klage« in der Preffe grundsätzlich nicht beantworte, so könnte es mir nur angenehm sein, wenn stch löbliches Stadtamt veranlaßt fühlen sollte, diese meine Rechtfertigung der Oeffentlichkeit zu übergeben. Mit größter Hochachtung Marburg am 6. Juli 1870. G. Graff w/p. GeschäftSlierichte. «arburg. S. Juli. tWochenmarN»bericht.) Weizen fl. 4 80. «orn fl S.SÜ. Sttste fl.3.20. Haferft 2.öv, «nturutzsi. S.LS. Heiden ft. 3.—. Hirsebrei» fl ü.so.Hirse jl.V.—, «ohne» fl. 0.—. Srdäpfet fl. 1.80 pr.M«p-n.Rindfietsch27. «albileisch SV. Vchweinsteisch ,nng2S tr. pr.Pf.Holz. hart 30« N.1V.50. 18- fi.b.S0. wech 80" ß. a.—. 18- fi. 4.20 pr. Kiafter. Holzkohlen hart fl. 0.«0 weich fl. 0.b0 pr. Netzen. Heu fl. 2.10. Stroh. Lager- fl. 1.S0, Stren- fl. 1.— pr. Ceniner. Pet tau, 8. Juli. (Wochenmarttsber i cht.) Weizen fl. 4.30. Korn ft. 8.—. Gerste fl. 0.— Hafer fl. 3.— Xuturutz fl. 3.60. Heiden fl. 2.70, Srdäpfet fl. l.S0. Hirsebrei« fl. S.SV pr. Sketzen. Rindfleisch 25. «albfleisch 2ü. Schweinfleich jg. 2ö kr. pr. Vf. Holz SS" hart fl. 10.-. weich fl. 7.S0 pr. «lafter. Holzkohlen hart 80. «eich 70 kr. pr. Netzen. Heu fl. 2.- -, Stroh Lager- fl. l.40, Streu, fl. 1.— pr. O^ntner. Nr. 2612. Kundmachuna. (454 Im Ginne des Allerhöchst genehmigten Gesetzes vom Jahre 186S. nach welchem für den Besitz eineS Hundes in der Stadtgemeinde Marburg eine Auflage von jährlich 2 fl. zu entrichten jfts«nd in Folge der diesbezüglichen Bollzugsvorschrift werden die Besitzer von Hunden aufgefordert, den Besitz derselben vom 1. bis 20. Juli 187l) in der hiesigen Gemeinde' kanzlei anmelden zu lassen und die Aufltige gegen Empfangnahme der Quittung und Markt umso gelvisscr zu berichtigen. Widrigens jeder Hund, ivelcher vom 21. Juli 1870 an mit keiner sür das nächste vom 1. Juli 1870 bis Ende Juni 1871 lausende Steuerjahr gültigen Marke neuer Form versehen ist. vom Abdecker eingesangen und nach Umstände» sogleich vertilgt werden wird. gür Hunde Fremder oder durchreisender Personen können Fremden-marken in der Gemeindekqnjlei erhoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung. insbesondere die Verheimlichung eines steuerbaren Hundes oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, insoferne dadurch nicht eine ohnehin durch die Strafgesetze verpönte Handlung eintritt, außer der zu entrichtenden Jahres' taxe pr. 2 fl. mit dem doppelten Erläge derselben pr. vier Gulden bestraft, wovon die Hälfte dem Anzeiger zufällt. Stadtamt Marburg am 3. Juni 1670. _Der Bürgermeister: Bauealari. Ich beehre mich dem geehrten ?. Publikum anzuzeigen, daß ich das Gasthaus „zum JägerPorn" in der Domgaffe auf eigene Rechnung übernommen. Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, meine geehrten Herren Gäste stets durch ausgezeichnete Küche und frisches Märzenbier zufrieden zu stellen. Um zahlreichen Zuspruch bittet Live schöne Handlungs RealitSt in einer lebhasten Stadt Untersteiermarks — bester Posten, starte Frequenz — ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt aus Gefälligkeit Herr A. Tombasko in Marburg. (492 Hausverkauf. (401 Ht«it, i« der : össgiUe- iwä Dtliör-Loveert cksr (so^ Kni»»! 4 vkr. — tintri« l0 lcr. L«i un^ustizvr >Vitteruozi im 8»loa »ur Vien". V07) Rtachrieht Wie alljährlich so begibt sich auch Heuer die Südbahu Werkstätten-Mustk Kapelle u. z. heute Sonntag de» 19. Juli Rachmittag um 3 Uhr von der Josefi Kirche aus. unter großer Betheilung in daS Gasthaus zur notorischen Linde in Ober Rothwein und wird allda bemühet sein, unter der Leitung ihreS renommirten Herrn Dirigenten das hochverehrte Publikum mit den gewähltesten und angenehmsten Piecen zu erfreuen. gür gute Speisen, ausgezeichnete Weine und Biere. prompte liebenswürdige Bedienung und freundlichsten Empfang ist bereits bestens gesorgt und wird der Gefertigte allen ersüllbaren Ansorderungen gerecht werden. — Eintritt frei. Um zahlreichen gütigen Zuspruch bittet und macht seine höflichste Einladung ergebenst Karl Joch, Gastgeber. Eine tteiue Wohnung, bestehend aus 1 oder 2 kleineren Zimmern nnd Küche, wo möglich in der Stadt, suche ich mit Ansang August zu miethen. und bitte gefälliize Aiiträge in der Buchdruckerei dkS Herrn E. Janschitz abzugeben. _E. Hinterbolze r. Buchdrucker. «MSKU In Marburg, am Ecke der Theater« und Schillerstraße, ist ein schönes einstöckiges Haus, villaartig gebaut, mit einer prachtvollen Aus« ficht, einem hübschen Zier- und Gemüsegarten im Flücheninhalte von verwendet werden kann, aus sreier Hand zu Verkauf Näheres hierüber »vird den »virklich Kauflustigen auf mündliche und 452 Q. Klft.. welcher auch als vorzüglicher Bauplatz (mit drei Fronten) »ufen. lgen a schriftliche Anfragen vom Eigenthümer P. Skoff bereitwillig ertheilt. Ein lttttes MlNtat-Zimmer möblirt. ist an einen soliden Herrn täglich zu vermiethen. Näheres im Comptoir dieses Blattes. S02) Haus-Verkauf. Das Haus in der Kärntner-Vorstadt Nr. 6ö. bestehend aus 12 Zimmern, 2 Sparherdküchen sammt Windöfen. 3 Kellern, dann einem schönen Gemüse-Garten mit Weinhecken besetzt, nw im Jahre 186V ü^r 4 Eimer Wein gefechst wurden, welches jährl. 436 Gulden Zins trägt, ist um den Preis von üb00 ft., wovon 1000 fl. Gparkaffegeld darauf blei-ben können, aus freier Hand zu verkaufen. Näheres beim Eigenthümer Kranz Martinetz, Kärntnergaffe Nr. 214. ck'e AT'oFse A mit okt'e ^ Mit ^7'. TT» mit L in mit 2 Liavr fvruor«» ^bn»kma d«»tvn» ompkodlsn 510 I?» RIUASM, Ovuckitor, Lvrrvv^kssv. A imls Lizitattons-Edikt. Bon dem k. k. Bezirksgerichte Marburg als Realinstanz wird bekannt gemacht: Es wurde über Ansuchen der Krau Katharina Weih äe prSs. 19. Juni 1870 Z. lV719 in die freiwillige Versteigerung des grundbüchlich anf ihren Namen vergewährten Gasthofe« „A«r Stadt Mera»" C. Rr. lOS Fol. 3 aä Grazervorstadt Marburg und Dom. Rr. 21 k»6Biktringhof gewilliget und die Bornahme derselben bei Einer Bersteigerungs - Tagsatzung auf Mittwoch den tA. J«It Bormittags 11 Uhr bestimmt. Dieser Gasthof hat eine äußerst günstige Lage als der nächste gegenüber dem Südbahnhofe in der Tegetthofstra^ zu Marburg und befindet sich iin besten Bauzustande. Derselbe wird um LO.VVV fl. ausgerufen; bei der Erstehung ist ein Betrag pr. 3000 fl. zu erlegen und hat sich die Eigenthümerin nach dem Schluße der Versteigerung über die Vorbehalteue Ratifikation auszusprechen. Die näheren LizitationSbedingnisse können in der Advo-katurSknnzlei deS Herrn Dr. Kotzniuth in Marburg eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 20. Juni 1870. Epileptische Krümpse (k'sll^uelä) ljeilt briestich der Speeialarzt für Epilepsie Doktor RV. «.»!>»«!> in Berlin, jetzt; Louisenstraße 4b Bereits über Hun dert geheilt. 32 2. St. v