Nummer 28. »ettau. den 11. Aul» 1898. /5 IX. Johr^. Pettauer Montag-Zeitung. Deutschnationales Organ für Untersteiermark. m""0: „Deutsch, frei, treu!" SSreii für Pettau mit Zustellung in» Hau«: Bierteljährig sl. 1.S0. halbjährig fl. 2.40. gou^ährig fl. 4.60. mir Poftversendung im Inlande: Vierteljährig fl. 1.40, batuidhria fl. 2.80, ganzjährig fl. 5.60. - Crtn^elnr «umuurn 10 kr. • n- t > a Her«t. M. W o l f. Noch andere Autoren haben ihre Mitarbeiterschast bereits zum sichert und so hoffen wir durch die Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit, wie die Thatsache, das« daS Blatt io viele Originalartikeli, bringt, wie kein anderes selbst größeres Provinzblatt. auf zahlreiche Beteiligung rechne» zu dürfe». He,r Blanke über, nimm» aus Gefälligkeit auch ferner die Annahme von Ankündigungen. Die Verwaltung. An unsere Leser! Seit mehr al» einem halben Jahre haben die Leser dieses Blattes Gelegenheit gehabt zu prüfen, und sie werden immer gefunden haben, das« wir für Deutschlhum. Recht und Freiheit cingetretrn sind. Wir sind in der ersten Nummer unseres Blattes für den Frieden eingetreten und gegen die, das Gedeihen des Staates wie da» Wohl der Bürger bedrohende Zwietracht. Wir sind aber auch voll und ganz eingetreten für da« historische Recht des deutschen Volke« in diesem Staate. daS darin besteht, dass Jeder sich zu feinem Ueber Sndermann's „Johannes". Bo» Dr. Ägid Raiz. Worin sich der „moderne" Dichter nicht verläugnN, ist die Wahl des .Helden" Johannes und die Ausgestaltung seines Charakters. Bon einem Helden im Sinne der ältern Dramatik zu sprechen, verbietet unS eigentlich das Drama, wie die Gegenwart es als eine Schöpfung ihre» Geistes und ihrer Verhältnisse gezeitigt hat. Nicht nur. dass selten mehr wie ehedem eine Figur handelnd oder leidend im Mittelpunkte de» dramatischen Vorgangs steht; selbst wenn eine solche da ist. fehlen ihr die heldenhaften Züge. ES mag bezeichnend für die Menschen unserer Zeit erscheinen, dass die Dichter, welche sich die realistische Abschilderung der Wirklichkeit zur bewußten Aufgabe setzen, durch ihr gewissen-HafteS Streben nach Wahrheit und Menschlichkeit ihrer Gestalten — nebst dem Zustande ihrer eigene» Psyche, aus der sie doch zunächst schöpfen müssen — veranlaßt werden, in das Gewebe der Charaktere einen Einschlag von Schwäche und Halbheit zu fügen. Menschlich fein heißt bei ihnen ichwach und unvollkommen sein, und das ja wahr und unbestritten; es fragt sich nur. ob daS Normale oder gar Unterwertige auch für die Kunst gelten soll, ob nicht vielmehr in deren Wesen die Annäherung an daS Ideal eingeschlossen ist. Doch halten wir uns an die Thatsache. Deutschthuni bekennen kann, ohne dass man :ä wagen darf, ihn des Verrathet an Österreich zu zeihen Nie hat Österreich bessere Patrioten go habt als es seine Deutschen sind, die Gut und Blut seit Jahrhunderten für die Dynastie geopfert hoben, und heute soll der Deutsche, auf dessen starken Schulter» der Thron der Habs-kurzer ausgebaut wurde nnd immer fest geruht hat, geachtet und seiner Rechte beraubt werden! Ministerium aus Ministerium wechselt, auch die KampfeSarl, aber ein Ziel, nach dem Alle ihre Pfeile schnelle», bleiben immer die Deutsch»'». Und so muß Jeder, auch der Friedlichste in den Kamps eintreten für daS Heiligste wa« es gibt, feine Muttersprache, seine Eigenart und seinen ererbten Besitz, den er unangetastet aus seine Kinder vererben muß. will er sich nicht selbst schänden. In diesem unS friedlichen Deutsche» ausgezwungenen Kampf werde» uns die Leser unseres BlatteS iminerdar bereit sehen, für Wahrheit. Recht und Freiheit deS deutschen Bolksthumcs einzutreten und hoffen wir darum auf die volle Unterstützung aller deutschen Städte und Orte im steierischen Unterlande, deren Gemeinde- und sonstigen Interessen in unserem Blatte immer einen beredten Vertheidiger finden werden. Und so hoffen wir. da das Blatt uun-sehr unabhängig von jedem, uüe immer geartete» Einfluß ist und bleiben wird, weil die deutschna-tionale Partei hier eS zu ihrem Organ erwählt hat und ihm eine feste Stütze bietet, dass sich bald eine neue Schaar treuer Leser auS den deutschen Orten den alten zugesellen werde. Am 3. des Heumonds 1898. R. I. Bayer. Herau»geb«r und verantwortlicher Schriftleiter. Diese zu erweisen, berufen wir u»S weniger auf die Größe» des jungen Dichtergeschlechtes als auf die kleinen Geister; denn diese tragen wie immer die Merkmale ihrer Zeit deutlicher aufgeprägt als die Genies, deren mehr unbewußtes, auö dem Urquell ihrer Naturgabe sprudelnde« Schaffen dem Einfluss? der Zeit weit minder unterworfen ist und über ihn bald hinauswächst. Aber selbst ein Hauptmann — um einen der bedeutendsten unter den Jungen zu nennen —, wie viel Stärke der Beobachtung und Eharalterisicrungskunst hat er daran gewendet, um uns. von dem unleidlichen Principienheiligen Alfred Loth in „Vor Sonnenaufgang" bis zum kläglich scheiternden Ubermenschtnlhum eine» Meister Heinrich, mensch-licht Schwäche und Unvollkommcnheit zu schildern ! In den socialen Dramen welche die Mängel und Schäden unserer bevorrechteten GesellschaftSclassen aufdecken, begegnen wir vor allem dem nervösen, zerfahrenen, schwanken Charakter, der die Ent-artung offen zur Schau trägt. Man beliebt ja, unsere ganze Zeit mit Be-Ziehung da» „ausgehende" Jahrhundert (sin du siöcle), die Zeit des Verfalles (döcadenoe) zu benennen. Es gibt Schriftsteller, die mit diesen Schlngwörtern coqueltieren, es gibt Leute, die da-mit ihr eigenes Nichts »nd die Verderbtheit ihrer Sitten zu beschönigen suchen. Aber wer »id)t durch die Brille deS Pessimismus schaut, bemerkt gewiß neben dem Versalle auch den Aufschwung und neben den Zeichen deS niedergehenden Jahrhunderts auch die deS aufgehenden neuen. Man ersinnt Zukunftsbilder aus dem 20. Jahrhunderte, In Liebe treu! Den, deutschen Lereinshause in Pettau gewidmet zur Zr-ösfttungjfeier am 9. Juli. AuS uns'rer Väler Bardensang erklang Ein machtig hohes, allverbindend Wort. Das eisenhändig Zwietracht niederzwang, Dem startmuth nah' verwandt, ein sich'rer Hort. Die Herzen innig aneinander sd)los». Ein duft'ger, ewig bluh'nder. starker SchosS: Die Treue war'S, des Sinne» Festigkeit, Der Liebe Pfand in schwerer Noth und Zeit. — Verklungen ist die Zeit, verweht der Geist, Der uns ein Vorbild edler Mannheit weist, Den» lange Zeit ließ sich die starken Schwingen Die Thatkraft durch der Feinde List bezwingen. Nun Frühroth flammt' auf hoher Berge Rand. Und Funken blitzen durd) daü Nebelband, Uuv »eller. immer Heller steigt der Schein DeS Sonnenlichts, es bricht der Tag herein. Die Nacht entflieht, besiegt allüberall. „Von Fesseln frei!" tönt rings ei., Jubelschall! Beglückt und stolz znm Bunde reicht die Hand Jedweder ringS im Osterreicherland. Das» Brudersinn fid) stets in unS vermehr' Und all' in Lieb verbunden steh'» zur Wehr, Umkränzt von unserer .Heimat heil'gen Eichen. 'Gen Feinde, die verräth'risch un« umschleichen. Ein jeder uns res Bolksthuin» .Heil behüte. Dass kraftvoll sprieße uns'rer Einheit Blüte. „Germania, getreu Dir immersott! Und dreimal Heil," daS sei das Losungswort! Dies ist mein SegenSspruch zum deutschen Feste! Erstarke unter Gottes Schirmerhand, Du deutsche» Haus, behüte deine Gäste. In alter Treu' dem deutschen Vaterland! Karl Rain. ausgestattet mit allen denkbaren technischen Fott-schritten, die eine völlige Umwälzung unserer Lebensführung im Gefolge haben — aber nicht diese sind es eigentlich, denen die zählende Zeit zudrängt, größer als all das wird sich auch dies» mal die Macht der Ideen erweisen und ihr Kampf um die Herrschast. blonder« jener, der auf die Umformung der Gesellschaft abzielt. An dem morschen, altersschwachen Gerüste unserer Gesellschaftsordnung wird gerüttelt, und es kracht in allen Fugen, die Wissenschaft schreibt kühn über alle Autorität hinweg, neue Anschauungen und Wertungen erheben sich und ringen nach Geltung — und mag die rohe Gewalt des bewaffneten Friedens. die dem EonservativiSmuS zu Diensten steht, den Gang der Zeit im Vergleich zu frühern Epochen noch so sehr verlangsamen, unter die Oberfläche hinabdrücken. elementare AuSbrüche verhindern, aufhalten läßt er sich nicht. Wir dürfen über die Gegenwart keine ge-jchichtlichen Urtheile fällen und uns nicht v«r-messen, in die werdende Zukunft zu schauen; aber eines dürfen wir: uns über das Gefühl Rechenschaft geben, das die Erscheinungen der Gegenwart in unS erwecken. Da müssen wir ge-stehen: es ist nicht da» Gefühl ruhigen Besitze«, dauernder, gesicherter Zustände, sondern der Be-wegnng und des Flusses. .S nt daS Gefith. ,S müßten die alten Wege verlassen und neue ein-geschlagen werden und wir befänden un» in der Zeit de» sich vorbereitenden Übergangs. iffsrtKjurj Is'jt.) 3 w (D 8 c+ 6 3 ÖQ Wir empfehlen unser Blatt allen deutschen Geschäftsleuten zu Ankündigungen bei aller billigsten Preisen. Rundschau. Die Zerstörung der fpantfduit Flotte ist kr furchtbarste Schlag, der Spanien treffen tonnt?. Denn nicht nur sind die Vertheidiger Kuba'S da« durch der kräftigsten und wirksamste» Unterstützung, sonderii — wainoch schwerwiegender ist -- auch der Verbindung mit Spanien verlustig geworden. Trotzdem hetzt die spanische Geistlichkeit zur Fort-schnng des Krieges. Ungeachtet der furchtbaren Opfer an Blut und Geld, die das arme Land bereit« gebracht hat, soll eS noch größere in einem weiteren Kampfe mit den siegreichen Amerikaner» bringen, wodurch es zweifellos z»m Bankervtt ge» trieben werden würde. Aber der unduldsamen spa-nischen Geistlichkeit ist e« ein Gräuel. das» durch die Umwälzung und die £>mfchaft der Amerikaner nun sowohl auf den Philippinen wie aus den Antillen alle Religion»culte Duldung genießen solle». Dein unglücklichen Spanien drohen aber hihi auch innere Unruhen als Folistwirknng der colo-nialen Niederlagen. Carlisten, Republikaner und Anarchisten find am Werke. Eine Frau und ein Kind mit einem kopflosen Ministerinm au der Seite, stehen eiuerschrecklichec Katastrophe hilf-»nd rathlos gegenüber. Durch den in Vvrnemouth erfolgten Tod des beriichtigten Cornelius Herz. dieser physio-logischen Type unserer treibenden Faiseure in allen europäische» Staaten, wurden in Frankreich alle Erinnerungen an die Panama Seandale ge« weckt »nd auch das Gespenst Dreysuß, diese Ge-wifsenSschuld der französischen RegierungSinänner. taucht wieder empor. Sein unglückliche« W«ib pocht an die Thore de» obersten Inftizamt» und schreit nach Gerechtigkeit. In Italien will General Pelloux mit mil-deren Mitteln, als sie Rndini beantragte, die Ruhe Italiens sichern »nd durch Ersparunge» und Erhöhungen der Steuern eine bessere Situa-tio» schaffen. In den oberschlefischen BergwerkSdistrikten, wo die Socialdemokraten von ßUOO auf 25000 «»gewachsen sind, beginnt eS infolge gewißer Maßnahmen der Grubenverwaliungen bedenklich zu gähren. AnS Amerika und England komme» Nachrichten von furchtbaren SchiffSeollifioneu. bei denen zwei Schiffe, der größte und schönste Dampfer der „Compagnie TranSatlantique". der „Äourgozne", mit tt—800 Personen bei Sable-JSland und dann ein unbekanntes Schift' zwischen Boston und Empedole gesunken sei» sollen. Auch fand ans einem amerikanischen Schiffe im Royal-Albert-Dock in London eine Explosion statt, die 5 Mann todtete und 15 schwer verwundete. Bei unS amtiert der § 14 geräuschlos aber geldverzehrevd. In Galizien hat nach de» Greuelthaten fa< nalisierter Bauer» Standrecht und Belagerrings-zustand alles mnndtodt gemacht. In Olmütz gab eS tschechische Schlägereien. Deutsche Feste werde» verböte», slavische begünstigt, das ist Thun'iche Gleichberechtigung. Aber die deutsche Einigkeit wachst und die Gemeinbürg-fchaft der Deulschen wird immer unerfchütter-licher. Die Leuchtgas- und Wasser-gasbereitung. ii. DaS Wasierga», mit seinem wiffenschaftlichen Namen HydrokarbongaS benaunt, besteht aus Wasserstoff, Kohleuoxid »nd Kohlensäure und ent-steht, wenn man Wasferdämpsc auf glühende Kohle einwirken läßt. Die Erzeugung findet im großen Ganzen in der nachfolgenden Weise statt, wobei bemerkt wer« den mnß, dass bei den verschiedenen in Anwen-dnng stehenden Systemen die Erzeug»»gSweise wohl iu mannigfacher Weife modifieier, erscheint, im Wesentlichen ab«- doch auf der hier entwickel-ten Methode beruht. Die Stückkohle oder auch staubförmigeS Material wird in die Verbrennungskammer de« auS feuerfestem Material« hergestellten Apparate» ein« gebracht, im letzteren Falle durch einen besonderen mit einem Schieber versehenen Apparat — auch gemeiner Stichtorf kann verwendet werden — denn selbst minderwertige Breumnulerialic« liefern dennoch WafsergaS vo» gleicher Qualität und daS ist e». was daS WafsergaS al» den Brenn-ftoff der Zukunft erscheine» läßt, weil da« Leucht-gab sich nur an« Stückkohle vorzüglichster Qua-lität herstellen läßt und diese wegen ihre» hohen schwärmt mein Freund von bcii Linde», im Prater erzählte er mir von den Reizen des Grnnewalde», in Schönbrnnn sprach er mit Begeisterung von — Potsdam! und so gieng eS weiter, e» war gerade, al« sei er nur nach Wien gekommen, um daheim besser darüber schimpfen zn könne». Unwillkürlich stellte ich im Stillen Vergleiche zwischen dem Verhalten meine» Spree-Atheners und eine» Wiener» in der Fremde an, wir bereit sind wir. ach nur zu bereit, die Vorzüge und Schönheiten fremder Städte a»zuerke»«e»; wir könnten in dieser Beziehung etwas vo» unseren reichSdeutschen Brüder» lernen; freilich würden wir dann vielleicht den Ruf der Liebenswürdigkeit einbüßen! Ich führte meinen (fast in da« Hau« eines Freundes ein, in dem sich stet» eine, au» Literaten und höheren Beamten bestehende Gesellschaft einzufinden pflegte. Dr. W____ unterhielt sich ausgezeichnet, er sprach von dem großstädtischen Leben in Berlin und fand andächtige zustimmende Zuhörer. Am Nachhauseweg platzte er nach längerem Schweigen plötzlich mit der Bemerkung herau»: „In gewissen Kreisen Wien« scheint ja doch ein ganz erträgliches Deutsch gesprochen zu werden." Nun war ich mit meiner Geduld zu Ende, ich mußte laut anflacheu und sagte: „Sie find wirklich köstlich in Ihrer norddeutsche» — nun fasten wir Voreingenommenheit und erinnern irncb an den Philister au» Alt-Berli», der, wie die Anecdote erzählt, zur llongreßzeit nach Wien fuhr, sich hier köstlich unterhielt »nd al« er »ach längerer Zeit wieder in die Heimath fuhr, feine Preise« und der vereizelnten Fundorte hylbrr. zudem »och durch hohe Frachtsätze bei grofj.i' Entfernungen wesentlich vertheuert ist, wie diel auch bei un» in Pettau der Fall wäre; dabei die Erzeugung dev Leuchtgases in den meisten Fällen ungleich kostspieliger ist. al» die dc« Wassergase« und demgemäß auch einen weit gc-ringcre» Nutzen abwirft. Ist also das Brennmaterial (Stückkohle) ein. geführt, so wird diese entzündet „»d mittelst einer Rohre Luft eingeblafen. um die Verbrennung zu beschleunigen, ebenso durch tut andere« Rohr in die beiden andere», mit feuerfestem Material an gefüllte» Kammer», »m die überströmenden brenn, baren Gase zu verbrennen. Ist nun die Temperatur aus einen genügen» de» Wärmegrad erhöht, so wird die Gebläseluft abgesperrt und in die beiden mit sc»erftstcm M». terial angefüllten Kammer» Wafserdampf eingc lassen, welcher durch die Zwischenräume desselben durchgeht und in überhitztem Zustande in die Brennkammer kommt, wo er durch die glühende Kohle abwärt« strömt. Hiebei nun wird der Wasserdampf zersetz! »nd bildet sich infolge dessen ei» Ga«gemisch, da>,> au» Wasserstoff, Kohlenoxyd und Kohlensäure zn« sammengeietzt ist. DiefeS Gasgemisch entströmt durch die fischen-kaminer und da»» wieder aufwart» durch da» in der nachbarlichen Kammer aufgehäufte, feuerfeste Material, an welche« es einen sehr großen Theil feiner Wärme abgibt und durch ei» bcso»> dere» Leitungsrohr von hier an» in den GaSbc-hälter. Ist nun die Temperatur der Kohle in der Brennkammer unter einen gewissen Temperatur-grad gesunken, wird der Dainpf abgesperrt, der GaSautlaß geschloffen, durch die Röhre wieder Gebläseluft hier herein und dann i» die beiden anderen Kammern oder Retorten eingelassen, um die au« dem Brennraum »ach dein eominunieie-renden Raum strömenden Gase wieder zu ver brennen, bi» wieder der nöthige Hitzgrad erreicht ist. um abermals Wafserdampf aus die glühenden Kohle» einströmen zu lassen, wodurch wieder die Zersetzung des Wnster» in Wasserstoff. Kohlen-oxyd und Kohlensäure erfolgt »nd der Prozeß in der vorbeschriebenen Weise weitergeführt wird Soll man nun staubförmigeS Material oder Freunde mit der Mittheilung Überraschte, dass in Wien wirklich Deutsch gesprochen werde." „Nun fühlen sie sich beleidigt," meinte Dr W.....und doch ist der Wiener Dialect welt- bekannt." „In Berlin wird wohl kein Dialect ge-fprvchen?" fragte ich ruhig. „Ach gewii», aber doch nur von dem Volke, dem Janhagel, in ge bildete» Kreisen hört man nur reureS Deutsch, während cS doch bekannt ist, dass kein Süd dentfcher, vor allem kein Wiener dialektfrei spricht." Nun ich mus» gestehen, das« ich auch noch keinen Berliner dialectsrei sprechen hörte, ma, erkennt die verschiedenen deutschen Stämme ja immer an der Milndart und e» wäre anch schade, wenn ihrer Sprache da« charakteristische Geprän abhanden käme, die Frage ist nur, welcher Dialeu etymologisch der richtigste ist und da gebührt wob! dem unseren die Palme; denken Sie nur daran, wie viele unserer Tialeetwörter sich schon im Ribe-luagenliede, dem wichtigsten deutschen Sprachdenknn'' finden." ..Da» will ich ja gar nicht leugnen, aber au» diesem Sprachdenkmal, wie Sie eS richtn nennen, hat sich ja eben unser moderne» Hock deutsch entwickelt, dessen Wortreichthum durch so viele spätere Dichter, vorzüglich die Klassiker und Altmeister Goethe bereichert wurde und da wir heute nicht mehr in der derben Sprach, unserer Vorfahren reden, so berührt e», gerinn gesagt komisch, wenn man Wörter gebraucht, vie sich nur mehr im Volke erhalten haben, zu dere» Verständnis nian Philosophie studieren mus». So ist e» ja sattsam bekannt, auch ans Meiu Berliner. Als ich vor mehrere» Woche» einen Brief von meinem College» und langjährigen Corref-pondenten Doctor W— au« Berlin erhielt, in dem er mir mittheilte, dass er die Absicht habe, mich in Wie» zu befuchen. freute ich mich aufrichtig, denn ich schätze ihn al« geistreiche» Schriftsteller „,id war ihm auch in Briefe» menschlich näher getreten. Heute habe ich ih» ans die Bahn begleitet und ich gestehe e», ein Seufzer der Erleichterung entrang sich meiner Brust, al« er mir ans dem Collp4se»ster einen letzten AbschiedSgrnß zuwinkte. Ee Hai nichts gethan, um meine Achtung zn verscherze», er zeigte sich alS liebenswürdiger Gast, versicherte mich wiederholt fei»er Freundschaft und lud mich dringeiid ein. ihn in Berlin z» besuchen und dennoch, ja ich kann es nicht leugnen, ich fühle mich wie erlöst! Ich habe in den letzte» acht Tagen mehr von den Schönheiten und Sehens-Würdigkeiten unserer Vaterstadt gesehen, als sonst in Jahren, aber alle» wurde mir vergällt dnrch die Vergleiche mit Berlin, die ich stet» anhören mußte und die natürlich nie zn Gunsten Wien» «»«sielen. Ans alle» Wegen begleitete ihn sein Notizbuch — im Theater, in den Musee». aus allen öffentlichen Plätzen, überall sah ich ihn die Seiten desselben bekritzeln; ja selbst aus dcr Tramwav zog er da« Büchelchen herau« und machte Notizen; dabei pflegte er mit überlegener Miene zu lächeln und so oft rr einen wirklichen Mißstand rügen konnte, druckte seine Miene innere Befriedigung ans. Gienge» wir auf dem Ring spazieren, so I — z — flüssige Aohlenwasferstoffe verwerte», so muß die T.niperawr bedeutend höher gttrirben werde». Tann sperrt nian da» (Abläse ab und läßt Wafserdampf ein. öffnet man nun den Trichter und läßt das staubföimige Material oder die Migen Kohleuivasserstofse ei», wobei diese den» start überhitzte» Dampf begegnen, so vollzieht sich derselbe Zerfctzuug«proceß, welcher dann durch daS Passiere» der glühende» Kohlenschichte vollen-det wird. Durch geringe Modifikation diese» Prozesses sann man. mittelst Amvenditiig flüssiger Sub-stanzen oder gepulverter Kännel oder Boghead-kohle Leuchtgas erzeuge»! ja. bei Anwendung von Eisen statt deS seuerfesten Material« beinahe .,anz reine« Wafferstoffga«. Die starte Ablagerung von OxydationSproducten, welche die baldige Verunreinigung der Röhren und Brenner vermochte, ist nuu durch Anwendung chemischer Rei-nigungsmittel» auf ein Minimum herabgesetzt, so das» bei Anwendung deS Auer'schen Glühlicht-lörpelS und in unterirdische», feuchte» Locali-täte» durch den sogenannten Mognesiumkamm, daS WafsergaS ei» viel schönere», weißere« Licht bietet als das Leuchtgas. Namentlich das vo» Dr. Strach« angewendete, neuartige System einer kleinere» Zwischenglocke, vo» welcher aus das Wir» nun diese« Kilogramm Steinfzhl.: :n ÄaisergaS verwandelt, wobei 2470 öunnee:n(wii<:i uerlore» gehen, so verbleiben 5030 Varmeeinheilen. .«lche in passend conftruiert.'n Heijaovar«en nur U) Verlust ergeben, so eais er> nun 4527 Wärmeeinheiten, also da! 'echSfache cesirl-iicrt. Tamu ist defien unbedingte Lerroeud':ng, namentlich für HauthQltunge'.i. z,e ^.^mudunrie und den Kleingewerbeberneb. iu? kleinere Makoren. GaSkraftmaschmen :e. nur m>chr ru or Zeit Es hat sich nun hie?, noy er:,e Strömung gegen die Einführung Ses Waperguies geltend gemacht, veranlaßt durch die angebuch schlechten Erfahrungen in Radketstmrq. ::oh Zer günstigen R.sultate der Verbuche >n and im Allgemeinen Krankenhause n Lien. rtoy Bet Thatsache, dass das Wanergas f«u «wem ,'jahr-zehnte in Nordamenka. Schweden. Norwegen. Dänemark gebräuchlich ist und das ua« Sie Amerikaner in den techmjchea Fragen gewiß über sind, denn eS ist daS Vaterland LdnonS^ T,eS allein sollte zu denken geben Nun, e,n'ge u:t> gläubige Thomasse wandten sich direct an Rad-ker«burger Konsumenten, in der ganz richtigen Erwägung, dass die gan; sicher die Wertzeherr nicht verheimlichen würden. Auch der Semem deruch Herr Roßmann hielt Anfrage be, einem juwr» lässigen Freund und erhielt die folgende klärung: ..Lieber Fr.'und! Bezuglich deS Wanergaslichtes kanu ich Trr dasselbe »ur warm>te»S empfehlen, e! dar keine Nachtheile, sondern nur Vonheile; in erster L:nc? ist die Reinhaltung der Brenner nochwendigunö Sorge zu trage», dass die Uhr stns abgedieht wird u»d kein Hahn offen bleib:. ?amit kein« ÄaSauSströmuug vorkoinmen taun. — Al« Freund kann ich Dir das Licht »ur empfehlen und sage Dir offen, führe eS nur gleich ein. Du und Deine Gaste werde» er»e große Freud« haben und Du wirst Deine gute Rechnung finde». Her^ticheu &n>» 3oh. Michelitsch." gereizt; erst gestern spielte mir der Zufall eine der meistgelesenen deutschen Iugendichristen iu die Hände: ich meine die PensionSgeschichte von Smmy v. Rhode»: Der Trotzkv^f Sie liegt noch aus meinem Schreibtisch. >voh«n mir es me,ne Tochter, empört über da» un« widerfahrene Un-recht, gebracht hat" lind daS Buch au>»chta»ieud suhr ich fort: ..Die Verfasserin theilt den Vne? einer berühmten Wiener Schauspielerin an e,ne deutsche JnstitutSvorsteherl» mit. Hören S«e !,ar einigt Stelle» au» demselben? Da heißt eS unter anderen." „Run ich >>ad halt »,t »otia. uuch iu sorge», iveiß ich doch da« goldne ^»icheN ^>hr Kind) in so gute Häud! Wollne Strümp' und a Iackerl hab i halt uit mitgeschickt. > wunich da» Kind nit zu irrn'ohne». Es soll u»mer a weiß Kleiderl anziehen" — .»nd so geh: es U'U Nnn sagen Sie mir aufrichtig, glaube» ^>e d>,»S eine unserer berühmten Schauspielen»»», die HohenselS oder die Schrati z V 10 schreib« ? „Stil» das wohl »ich« !" A» einer anderen Stelle sagt das tfind dieser Schauspielerin w>» de» Elevinnen Die Stadel gefallen mir und ein andermal ruft es im Entzücken üde, eine neu, Puppe: „Ach Götter»." eine Verkleinerung die ich »och nie gehört hade. .Habe» Sie genug von diese» Proben?" „Ja ich gebe zu. das» d.,s sla,ke IU*» treidttugeu siud. die Versasseri» zu wenig u»t dem Wiener Dialect vertraut ist. ade» ..Aber im allgemeinen ve»h,,rreu Sie dwt) bei ,)l»er Meinung i r,ej ich ärgerlich, t.,» >,t xtv»fti plustig »ißert sich i*i« aiiderrr Önrt, dc* ebenn,II« au» einem ^oninuitkiten >erN>HN ».in »«'Äalb ivenvnil ,,as laben sich tu« ie»te ;ocn«r !»t nir iort> bet ,»deren Gmt-ilrnehmeru 1 »gestellt. Das ija« wird !>ei uns inehnring ;u Hei^» »nd toch^t»«fo! >er-wenöer. 3a b«-i u»S äiSher jbrrnauut nir iitzeln Rütor'Nttrr.Driioinii) lorfomint, tinrt tberftoiipt kein i&i>J euigeletti?» ist. wird aaaielbi- ,uch nicht \\i M>ror.'n Äeineii Jrnwndrt. s >t wer lURer mick laüielvc mch ür »cie» /Zweck ,er-uwitsli'! oerden 'an». Bei »?!>, '.eyiqen Hrnfe ao» l! Kreuzer ur. ^Mt. Ä'iS koinml »IS !Zie -Äi-kcr'.ige ylcimmc.mf nicht zmii 2 Kreuzer mo find »lle 'lbnehmer ZeZ lurch len chouen ^icht-'Äfect. !ne leichte yiinoimvung »id fteuitmlUim, der >auze» innern Liurichtiliiqen nir ler Sm-ucötuiiq wßer-orBüitlich ium'Otrn 1110 vürae >iwiß Niemand nne Leranlasiung suchen, ine moere Oetrillv-rung ein^umür?!«. ^chlorige >ut Zic f.ilierr ^u-rückzukinninen. W«nn chuii' »ellcuM kleine JuttiHt aurch iüSftrdine!, uo» H>,S i»» jflet Mimat wrqe» fcjmah::i "Ina. ü ist dies zewiß mr mmer »r ll..i<;emotuchr,r les ilbiverrenö i»o Zi-r cheilwnsen Nachiunigteir L. rwnauÄ )urch Ctfrntuifcn des Hahnes zu^uuhr^iiien zewe'eu iiill nur ,u Anam; Set 'imrchrxig jcchtiitn uto cho» i;t '.anPM .» fnntt ffiviie ei» U»fnll. mch utüt reu ni'niZe^et Bedeutung jcrtielK». .judem st ?u.'ch VetnieniZung Zes Züiiäcrs .Muttivle?" Heu» le^ichet llnfalt lusgr'chtofse». Za ::uu >uü» A»Sverori^chet jeiiet^el! rn'ch^rvn Zu jede« werdmr Tienite ^efie nad nur Vergnügen bereit, ze-.chniit 2lle? Lt kd, nheit aitö Hechachtung Fra:i;j Kt:ire^teg ' Die beiden wertvollen Mitthei^.-,gen Surften d,e Ven'täaduien itnS U-vc:nett'chen. '»wie 3ic klugen Gefch»LNsleul,. weiche rechnen kva ieu. awijt ju eden uwS auch ermuht. JafS Leu». )« »eöe7 Mit unserer iRyrt&m. wch «ti unieten i$eti*Ü.:-n'sse» und Sitten detann: und. sich xawtSiajjsrr. diexibea ju ichtldern Dwk Än«tzung *vnat: un« aber theuer yi 'tehe?». ne >e.ng, i.t4 m unsere» guttu p 'chtimmer wü}, i* s»:C* den Wienern >o oft vorge«a^t. Sa ?» '« . siud und ichiecht 'vrechen. di» f« vt -4vr. Bewunderung alles Aeemde«. .n chc. n Jfe*«« res dem Berliner, es ietb't glauden ' .'.Vun Sie wen»»jtenS 'ch^.'.eu X>.-x» ÄrCw! nicht ,u tdeiUn*. me»a:e »em Art rtwes iivf. .Paid^'a. wen:, ich »n «emer, ^ u>ett Zangen dtu. lenkte ich e,n. ade: S:e ,?e'.dei» um recht geden u>e:,n »ch behaune. «an »>>^ steh nur euier Mundart bedienen, mit der man aain witiuut ist. im D-aleet äußert '»ch !^e Volksseele: man kann >hi, nicht richtig ged'.an.ivn. ohne das Volk zu ke»>,e». ,^>ele au.1i keinem Wiener Schriftsteller ei», im Berliner ?!ale»t zu schreibe»" Dr W .. halte üch erde'den. war idn» ungemuthlich aeioorden und er e»w»dene meinen Gu«e»achtw»»lch nicht so de,zlich wie ES that mir leid. al»er meiiie ^»le reuten mich nicht Ziwi Zage spate, reiste <1 ad und »ch >.h ioar lxilt s,ol> d.„»l»>n er mir »>>.1, au» dein Eouzvfenster zur,es. ,.t' sollte ni.d» \*\ gessen, ihn i» seinem schonen Berlin zu desiiche», dachte ich mir: ^a. ich werde schon kommen, aber dan» iwidv ich »»» auch Notizen mache». A mächtig», eine höhere Miethe einzufordern. Au-gesicht« all dieser gewichtigen Umstände wird wohl kein vernünftiger Geschäftsmann, der rechnen kann, sich von der Theilnahme auSschließeii, den» er wurde sich ja zweimal selber bestehlen: Er-stens durch das theure und schlechte Licht, was er brennt, zweiten» durch die dann bei den ge-ringeren Einnahmen bedingte Erhöhung der Gemeinde-Umlagen. „Deutscher Radfahrer-Berein in Pettau." Ein wichtiger Schritt ist auf dem Wege zur Hebung und Pflege de» nationale» Bewußt feint gethan worden. Der Pettaner Radfahrer-Verein, der feit seiner Gründung dem nationalen Momente nicht be-sonders Rechnung trug, hat seine Satzungen dahin geändert, dass fortan nur deutsche Stam-meflgenosseit ordentlich« Mitglieder werde» können. Damit steht die Änderung des Namens iu ..Deutscher Radfahrer-Verein in Pettau" in Ver-biudung. Dant de. »»rnniiWiche» Arbeit dej verdien »wollen Obmannes und des ueugewählten Ausschusses ist es gelungen, alle Bedenken, die man geltend gemacht, alle Schwierigkeilen, die sich ihnen entgegengestellt, zu beseitigen und immer mehr und mehr eine Einigung herbei-zuführen. Es wird gewiss niemand verkenne», dass heute die nationalen Berhälnisse sich so zugespitzt haben, dass eine gedeihliche Entwicklung, ein gemeinsames Vorgehen zwischen deutsche» und slovettischen Radfahrern gänzlich ausgeschlossen ist. Ein euger Ztisammenschlus» von gleichgesinnien StanimeSgenossen, welche denselben Zweck verfolgen, hat seine volle Berechtigung. Jeder Berein hat heutzutage eine höhere Aufgabe zu erfüllen. Den deutschen Bereinen obliegt nicht allein die Pflege deS Sportes und der Geselligkeit, sondern sie müssen sich auch aufschwingen zu Beschützern der heiligsten Güter ihrer Ration, daS ist deutsche Sprache, deutsche Sitte, deutscher Sang. Alle AuSländerei sei ausgeschlossen. Bon nun an betrachtet es der deutsche Radfahrverein als Pflicht, an der natiomlen Arbeit mitzuwirken, mit den anderen stramm deutschen Bereinen in enge Fühlung zu treten und zur Kräftigung und Verbreitung ocs nationalen Bewußtsein» etwa» beizutragen. Dadurch, dass der Berein sich aus nationalen Boden gestellt, ist der Bestand und die weitere Entwicklung desselben gesichert. Biele StamnieSgeiiossen, welche bisher die Thätigkeit des Vereines mit misStrauischen Augen betrachteten und deshalb zöget ten, dem Vereine beizutreten, haben nun keinen Grund mehr, abseits zu stehen und dem Vereine den Vorwurf der Lauheit in nationalen Dingen zu mache». Mit Eifer »nd Ernst geht der Verein daran, seiner neue» Ausgabe gerecht zu werden. Da der Verein »eben dem sportlichen Zweck . auch der Geselligkeit, der Pflege echt deutscher — 4 — Gemüthlichkeit einen breiten Raum gewährt, so gilt es nun, diese Bcfticbuiigc» zu fördern durch zahlreiche Beitrittserklärungen unb bas Ansehen beS Vereines zu stärken. Geschieht bieS, dann wird neues, frisches Leben in den Verein kommen und es wird eine Zeit dcS Aufschwunges beginnen. Mit fester Zuversicht hoffen wir. dass dieser Aufruf bei allen Radfahrern deutscher Nationalität den lebhaftesten Widerhall ivecken werde. B. Deutsche Steiermarks! Schweres Unglück Hot einen große» Theil der deutsche» Bauernschaft in der Gegend von Fürstenfeld getroffen. Von, Hagcl sind die Saaten in den Boden geschlagen, die Hopsen- und Wein-gärten vernichte», die Obstbäume beschädigt und ihre Frucht zerschlagen. Der angerichtete Schaden ist kaum zu berechnen und wird nur zum geringsten Theile von den Versicherungen gedeckt. Viele bäuerliche Familien sind sozusagen brotlos dem Untergänge preisgegeben, wen» nicht Hilfe wird. Nicht alle» Verhagelten kann geholfen werden, wohl aber den Ärmsten der Armen. Hat schon Se. Exellenz der Statthalter im Namen der Regierung und der LandeSanSfchuß im Namen des Landes Unterstuyungen versprochen, so werden die Unterstützungen nicht ausreiche», die Noth und daS Elend zu lindern. Deutsche SteiermartS! StanimeSgenossen sind rS, die da unter dem harten Schicksalsschlage seufze» »nd deutsche Männer sind e», die sich z» eitlem Ausschüsse znsammengethan haben, um den Bedauernswerten nach deutscher und christlicher Art beizuspriilge». indem sie selbst nach ihrem Vermögen ihr Scherflein beitragen für die Ver-hagelte» uud sich an Euch wenden, dasselbe zu thun. Und indem Ihr dieser unserer Bittte willfahrt, erfüllt ihr nickt nur eine» der schönsten Gebote des Christenthumes, sondern Ihr stärket auch deutsches Stammesbcwußtfein und deutschen Ge-»icinsittn — denn die unterstützte Bauernschaft wird nicht vergessen, dass eS de»tsche Brüder waren, die ihnen Hilfe gebracht. Jeder der Unterzeichneten nimmt Beiträge entgegen. Ebenso die Verwaltniig dieses Blatte». Mit deutschem Gruß und Handschlag: S » 11 e r, Landtagsabgeordneter, Bezirksob-wann. — Dr. Leopold H u n d e g g e r, Bürgermeister. — FranzSt ocker. — Anton Pferschy. — Reinhardt Bayer, Gut«besitzer. — Michael Weber. — Josef S i 11. — Freiherr Friedrich Karl R o k i t a n S k y. Landtagsabgeordneter. Pettauer Wochenbericht. 43nbiläuui«fritr.) In der am 3V. Juni d I. stattgefunden«» Sitzung des Comites für die Abhaltung einer JubilänniSfeier wurde be-schlössen, dieselbe am 2. December, al» am historischen Tage, zn begehen. Die Feier kann am Schlüsse diese» Schuljahre» nicht abgehalten tverden, da in Folge des Personalwechsel» der Schnlleitiing »nd der Erkranknng z'veier Lehrerinnen da» JubiläumS-Fest-Liedersptel nicht vollständig eingeübt werden konnt«'. Am 4. October tan» die Feier auch nicht stattfinden, da da» Liederspiel neii eingelernt werde» mus». indem viele Schüler und Schülerinnen entlasse» tverden, mehrere Schüler in» La»de»gymnasium übertreten werden und in jeder Classe ei» ganz neite» Schüler-Material sein wird. Aus Antrag de» Borsitzenden Herrn Dr. Ritter SixtuS von Fichtenau wurde beschlossen, sämmtliche Schüler »nd Schülerinnen der beiden städtischen Schule» mit der Festschrift: „Osterreich über alle»!' von Professor und Stadschulnispector Johann Georg Reis z» bttheilen. Auf Wunsch de» Schulleiter» der Knabenschule wird von einer Bewirtung der Schuljugend abgesehen werden, ind-m e» einerseits unpädagogisch wäre, Kinder mit geistigen Getränken zu beschenken, anderseits die dadurch entstehenden Kosten zu einem humanere» Zwecke verwendet werde» könnte». Es tvird hierauf a„ Antrag de» Herr» Apotheker» Ignaz B e h r b beschlossen, arme Schüler und Schülerinnen e, Kleider» zu beschenke». Die nöthigen Mittel ty» mögen die beiben Schulleiter durch eine geeiert, Sammlung ausbringen. Weil ber Zweck berftld« nicht nur ein patriotischer, sonder» auch ei» ^ menschenfreundlicher ist, so erhofft mau i» An betracht der gute» Herzeit der Bewohner Pettiju'i ein günstige» Ergebn!». (j, (Crotfnuiigäfrier des Vereine» „Drnlstto Vereiniha»«.") Am Samstag abends tt Üb fand die feierliche Eröffnung der „Gasttvirtfchai für Deutsche" i» den von dem Berein „Deut^ BereinshauS" gepachtete» Localitäte» des ei* maligen Gasthofe« „zum weiße» Lamm" statt. W? werde», wegen Schluß deS Blattes vor Be.,im der Feierlichkeit, in der nächste» Nummer eine» eingehenden Bericht bringen. -Aumelduiig der Schüler für die I. Classe findn an zwei Terminen statt Entweder am 15. Juli von 10 bis 12 Uhr. oder ant 16. September von 10 bis 12 Uhr. An beiden Termine» begingt um 2 Uhr die A»snahi«Sprüsu»tg. Die für die l. Classe sich minielbeubtii Schüler haben iu Begleitung ber Eltern ober ber Stellvertreter derselben zu erscheinen und den Geburtsschein, sonn Schulnachrichten oder ein VolkSschulabganaSzeugmi mitzubringen; außerdem sind bei der Einschreibung 2 fl. 00 kr. zu erlegen. (Slädlilchrr Äin&ergortru.) Am nächsten Montag den 18. Juli findet um S Uhr vor-mittags int Turnsaale der städtischen Knahiv Volksschule die Schluß- und Kaiser Jubiläum:-seier des städtische» Kindergarten» statt und hoft die Leiterin beSselben, Fräulein Höber. auf eine recht zahlreiche Theilnahme seitens alter Gönner und Freunde dieser für die Kleinsten unserer Kleinen so segensreichen, erziehlichen In stitntion. (Veteranen-AnsAng nach St. Veit.) Sonntag fand ein Ausflug des gut deutsch und stramm-gesinnten Veteranenvereine» unter Begleitung der städtischen Kapelle de» hiesigen MusitvereiueS n dem nahgelegenen St. Veit statt. DaS Marfäi-tempo war ein sehr flotte», die Unterhaltung ein. sehr lebhaste und schließlich kehrten sie als Sieger heim, den» so mancher ehemaliger alter Krieger hatte seine» „Fahn'" erobert. (12. Vsltaersammlanq dc» Verschijaeruag» und Frn»öe>»rrkrhr».Vrrriae, in pettau.) «m 2. Juli fand unter außerordentlich schtoachcr, ju geradezu kläglicher Theilnahme, die biesjährigc Hauptversammlung de» Vereines im Schweizer-hause statt. Selbst von den 15» Ausschussimt-gliedern waren nur 3 erschiene». Wa» soll man da von den (Mit-)Gliedern sagen, wann da! Haupt (die Äoestandschaft) so lässig ist? — Man fasst e» kantn, das» diese so prächtige An-läge so vernachlässigt wird und das» die Pettauer diese» Kleinod, nur 10 Minuten vom östlichen Stadtende entfernt, gar nicht frequentieren, sondern sich jetzt liefst von dt» Schnaken in d«n Park-anlagen unb am Kai jümnierlici, ,ersteche» lassen, während wir oben auf dem Altan dveU«rS am 4 Juli mußte die Kegelbahn iien g.dcckt werd«:-; der Tkichwurde fertig au«-geputzt und die Dämme aufaeworfen. ES wurden Pflanzen und Baun,, zur Anpflanzung gekauft, darunter 22 Kastanien zum Ersatz a' beschädigte? Baume »nd 400 Fichtenbäum6"n für eine Reu-anläge. Die Polkarbriten verachten dieses Jahr bedentend mehr Kosten, da daS vorerwähnte Hagel-wetter große Zcrstörnngen verursacht hatte, so den Schotter wcgqcschwenimt »nd ganze Löcher in die Wegen gerissen, weshalb diese neu fundiert und beschottert werden mußten, wozu da« Material theilw«ise auS der Hinterbrühl bezogen werde» mußt«. Außerdem gab die Gemeinde 20 Knbik-meter groben Schlöglfchotter und 20 Kubikmeter seiner Schotter mußte gekauft werden; doch konnte» damit die Wege nicht vollständig wieder hergestellt werden «nd dürften weitere circa 30 Kubikmeter Rieselschotter anzuschaffen sein. Ebenso mußten die drei Brücken ganz neu her-gerichtet werden. Der Teich wurde mit 600 Karpf-nfctzliugci! bestellt. Außerdem wurden 8 Stück neue Bänke aufgestellt, die Bankleisten zweimal mit Tl>ccr angestrichen, um da« Holz wetterfest zu machen und 170 Stück Stangen für die amerikanische» Rebe» gekauft und der Eiskeller gefüllt, wofür sich 57 fl. Ausgaben ergaben, wovon später 50 fl. eingenomme» wurden. Die gegebenen Concerte bedingt?« einen Mehr-kostenbktrag vo» 60 fl.. auch n>bventionierte der Verein die Theatermusik. Herr Roßmann ver-wieS dann daraus, wie er bestrebt war. für die größeren Kosten dieses JahrcS teilweise» Ersatz zu schaffen, wa« ihm auch gelang, so durch Ber-kauf von Heu und Grummet, den Erlös für das Ei« mit 50 fl. und Verpachtung der Eisbahn mit 30 fl.. »»von freilich dem Pächter 20 fl. zurückgegeben wurden, weil derselbe nur lO fl. gelbst hatte. A»ö dem Verkauf vo» Fichteiibäume», Sträuchern k. sei«» 200 fl. cingegange». ebenso 50 fl. 40 kr. für Schnittreben und wurden die Abfalle in die Erde g«l«gt, welche im nächsten Jahr al« Wurzelrebc» verkauft werde» können und noch 20 fl. ergeben werden. Nachdem der Sprecher hervoraehoben hotte, welche Unterstützung der Bürgermeister Herr O r n i g dem Vereine hatte angedeihen lassen und diesem sowie der Gemeindevertretung, b«r Pettouer Sparcaffe, dem Pettauer Borfchuft-Vereine, dem k. k. Officierecorpö d«S 4. Pionnier-Bataillon«. den BereiilSniitglicdcrn ui.0 allen übrigen Spender» sür die oft schr nanihaiten Spenden qedankt hatte, ersuchte tr auch de» anwesenden VereinSfuiiction-nären, Herren VereinScasfier I. Kasper und dem Acreinsökonomen und zugleich Vorstand deSFrem-denverkehrS-VereineS Gfpattl, die in aufopserung«-vollster und strengster Pflichterfüllung und in außerordentlich zeitraubender Mühewaltung im Interesse des Vereines thätig sind, die verdiente allerwürmste Anerkennung und der bewnderen Dank auszudrücken, wie auch der Schnfrtmnng der .Pettauer Zeitung" für deren Bercitwiiliick^it. diese Jnterrflei, zu fördern, was geschickt. Sodann vrrlaS Herr Johann Kasper den Brrichl über die Geldgebarung (ttfdlidjr Binderin.) Fräul. Tfcheitscher bat an» 6 Juli 1888 eine Damenuhr verloren. Tberesia Wreßnig. Schülerin der H. Classe der MadchenvolkSschule i» Pettau, hat dieselbe ge-funden und b«im Stadtamte deponiert. (Armband gefundn,» Ei» Armband au« Silber würd« am Ä. Juni d. I. in St. Johann gefunden und beim Stadtamte in Pettau de-poniert. (Urm gchsrt dir Gildmuoir?) Eine Goldmünze würd« einem Schüler w ge» bedenklichen Besitzes abgenommen. Der Berlustträgcr wolle sich melden. (Sedruklichrr Srfitz.) Am 5. Juli 1898 um 4 Uhr Früh hat «in Wachmann in d«r Ka-nischavorstadt in Petlau ein?» Mann angehalten, welcher aus der Richtung von Pichldorf nach Pettan kam und der in einer Serviette ohne Merkzeichen zwei Paar Etiefletten trug. B«i Durchsuchung seiner Kleider fand man in einem Hokensacke eine Taschenuhr, welche von einem Diebstahl herrühren dürfte. Der Anschalten« h«ißt Georg Hc»lu2an, ist ans Luzinjack in Croa-tien und war bereits wegen Verbrechens deS Diebstahlc« mit 3 Iahn schweren KerkerS vorbe-straft und landeSverwieseu. (l«dschlag.) Franz Penic, Winzer i» Deschiia. hat am 30 Juni 1898 seine 7 Jahre alte Tochter «schofle»; ob a»S Zufall oder Roheit dürfte die Untersuchung an den Tag bringen. Derselbe würd« dem k. k. Bezirksgerichte durch die k. k. Gendarmerie eingeliefert. (I»d nur« find«.) Am 2. Juli 1898 ist in der G«mei»de Werstj« der 2'/, Jahr« alte Soh» Ignaz W n u k des Johann W n u k in eine Kalkgrub« gefallen und blieb todt. Offenbar liegt hier wieder eine Fahrlässigkeit vor. waS die vom k. k. Bezirksgericht einzuleitende Untersuchung jedenfalls eruieren dürfte. (Ei» fiarlanrr Dirk.) Ein Vagant namen« Anton R e n d l. 16 Jahre alt. angeblich Sohn des Iokvb N c » d 1, Flößers in Marburg, der als Knecht bei Alois W e r ft i ö in Loeiüdorf bedienstet war. bat demselben circa 60 fl. gestohlen. Er wurde am 4.' d. M. in Pettau durch die SicherheitSwache arretiert und mit dem Rest des gestohlenen Geldes per 58 fl. dem k. k. Bezirksgerichte eingeliefert. (Eiu neuer Wellbiirgrr.) Um '/,10 Uhr nachts wurde Maria K o r a d a, Winzerin aus Gomila, am 2. Juli in die Wohnung der Hkbanime Heller mittelst städtische« Krankenivagen« überstellt und bat wahrend de« Transporte« einen Knaben entbunden. (Ein 3rdiprrKtr.) Am 2 d. M. hat im Gansthause der Frau Ranze nbacher i» Pettau ein fremder Bursche eine Zech« von 1 fl. 10 kr. gemacht »nd ist dann unter Zurück-lassung eines werllosenRegenschirmeS verschwunden Die Suche nach dem Ausreißer blieb er-folgloS. (/euerdrrrilschust der frrtmliaru irurr- «khr.) Für die lausende Woche hält der 1. Zug und die l Rotte Fruetbereitschast —Zugsführer Lorentfchitfch. RotlführerMartschitsch und 8 Mann. Fenermeldunge» sind aus d«r Centralftation in der SicherheitSwachstube im Rathaus zu machen. Vermischte Nachrichten. (Vir 98. »«burtslagsfcirr.) Wie die „Mar-burger Zeitung' in ihrer Nummer vom 7. Juli mittheilt, begieng Herr Jakob B a n c a l a r i am Montag, also an, 4. d. M., seine 98. Ge» burtStagsfeier und zwar bei voller geistiger Frische und körperlicher Rüstigkeit. Und wir schließen un« den schlichten, aber warme» Worten de» Schriftleiter» dieses Blatte« mit den besten Wünschen an. Ein Mann, geboren im Geburtsjahre diese« Jahrhunderts nnd berechtigt, mit aller Hoffnung dem Gebunsfeste deS kommenden Jahrhundert« noch als Zeuge beizuwohnen. muss das wärmste Intel'# aller errege». Diese» gottbegnadete Grei« hat da»» diese« an Wandlungen reichste Jahr-hundert auf alle» Gebiete» menschlichen Wissens, menschlicher Thätigkeit und politischer Benin-dtruiiaen voll und gauz mit- und ausgelebt. (Aufnahme iu das b. k. Zufanlrrie-Cadctlenlchlll-Provilariom in Slruß (Strier-mark.) Mit dem Beginn des Schuljahres 1898/99 (16. September) werden in de» I. Jahrgang des Cadellenschul Provisoriums 30 b>« 50 Stu-dierende der Gymnasien und Realschulen als Zöglinge ausgenommen. Die Aufnahmungsbedin» gungen find in d«r Buchhandlung L. W. Seidel & Sohn (Wien Graben) um den Preis von etwa 20 kr. erhältlich. Auch ist das Commaudo der genannten Militär-Erziehungs- und Bildung«-Anstalt gerne bereit, anfragenden Personen zur Zeit der gewöhnlichen Amtsftunden einschlägige Auskünfte zu ertheilen. (Slavische Her>u»f«rdrru»gru.> Im Nord und Süd finden fortwährend slavische Heraus-forderuageu gegenüber den friedliebend«» Deutschen statt. Bald ist e« Prag, bald Krakau oder Lemberg, Olmütz oder Brunn, bald Laibach oder Cilli, jetzt wieder bei Marburg. Am letzten Sonntag beschimpften die ilovenische» Studenten und (Utalnica-Mitglieder in Lembach deutsch« Ausflügler von Marburg, wie die „Marburger Zeitung" berichtet. Wahrscheinlich halte» sie diese Schimpfwörter für de» richtige» Culturmesser und sie haben recht. Es zeigt, wie tief noch da» Nii*ü» ihrer Cultur ist: da» beweise» auch d«e beide» .Hetzblätter ihrer Schmutzpresse, die .Süd-sleirische Post" und der „GoSpodar" i» ihre» Artikeln, die beide, die eine iu verhunzter deutscher Sprache, die andere in flovenischer Zunge nur Dolmetsch niedrigster Gesinnung sind. (WtttrrPr«Phr)nuugru > Wenn HanS noch daS Gruseln lerne» könnte, müßte er dieS un-fehlbar anaesichtS der Drohnoteu, die in Falb'S Kalender sür die zweite Jahreshälfte zu lesen sind. Für den Juli droht Falb mit zahlreichen Gewittern, reichlichen Niederschlügen und niedriger Temperatur und in schöner Reihenfolge kommt d«r August wieder mit zahlreich«» Gewitter«, reichlichen Niederschlägt», ausgedehnte» Land-rege» u»d wieder kühler Temperatur. DaS wäre ja daS reinste Hundewetter in den Hundstagen! Wa» sagen alle unsere F«rie»bedürstige« und F«rienberechtigte» zu solch einer Betwässerung ihre« Vergnügens? Da käme ja keine Landparthie. sondern nur lauter Wasferpurthieu zu Stande. Graf Ledochowski schmeichelt unsere« Wünsche» mit der Prophezeiung auf schöne« Weiter und Schmeichlern leiht man immer ein geneigte« Ohr und schenkt ihnen gerne Glauben. Am 2. und 31. August sollen die stärksten kritischen Tage sei». Vederemo! Wir werde» sehe», wer Recht behalt. (Ilrbrr dir SrldßtzrrSrlloug o»n Suttrr für deu Haushalts Wer de» köstlichen Wohlge-schmack einer absolut reinen und täglich frisch bereiteten Butter kennt, der wird gewiss die Mittheilung mit großer Freude begrüßen, dass von der Firma R. v. HünerSdorfs N a chf. in Wien eine gesetzlich geschützte HauS -haltungS-Butter Maschine in deu Handel gebracht wird, durch die eS jeder Familie er« mögliche ist, sich jen?n durch die moderne Butter-verfälschungSindustrie leider immer seltener und theurer werdenden Genuß täglich und mit «ur — k — gouz geringen Kosten zu verschaffen. Diese« Maschinchen. da« in ertrc» starker Ausführung mit vernickeltem Deckel 3 fl. kostet, nimmt unter deu Erfindungen der Neuzeit zweifellos einen sehr beachtenswerte» Platz ein. denn eS ist für Jedermann, der über ein Quantum Vollmilch verfügt, wirklich von ganz unschÄdbarem Werte. Die Herstellung der Butter geschieht auf die denkbar einfachste Weise und erfordert kaum einen Zeitaufwand von 8—12 Minuten. Außer zur Butterbereitung dient daS Maschinchen auch zum Schnecschlageii. Chocoladequirle» und Schlag-rohmmache». Nach demselben System sabricirt die genannte Firma auch Schnell-Butiermaschinen für Landwirte k. von 2—50 Liter zu 8 fl. bit 42 fl. 50 kr. Verkaufe meinen gesammten Besitz in der Ka-nischavorstadt, bestehend aus 1 Haus mit Gasthansconcession, 2 Zinshäusern mit Gärten und 3 Joch Grundbesitz. Kauflustige wollen sich wenden an Sebeet. Turfc. Kenleotieveretedt. Stampiglien aus Kautschuk oder Metall liefert in jeder Ausführung billigst die Buchdrucker«) W. Blanke in Pettau. 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Die commissionelle Berhandlnnl'. hierübe? find?» am SamStag, den Juli 1898, um 3 Uhr nachmittag« an Ort »nd Slelle statt, bei »elcher. wenn nicht früher schriftlich, die allfälligen Einwendungen anzu« bringen sein werdcn, widrigenfalls der Ausführung der geplanten Änlagen Mitgegeben wird, sofern? sich nicht von AmtSwegen Bedenken dagegen er-8 IMiutra Sund 3elkft1»rrftesliin| aus Sem von der r.iqlitben Äoffecnttldj angesammelten Robm (Sahne! mit der gesetzlich geschützten WM- ssanabaltrmA^öuttsrmaiviIiinO -M» Jährlich Nachweisbare Srs»«^- fix be» Ha»Sl»alt ». 6O.-Wer taglich frische, unverfälschte Butter so» kostlichem Aoblge-schmack und als labendes vorzügliche« «Äettiink für «esuobe und Kranke die ärztlich so setir ernvsehlene Dultrrmilch sich kostenlo« verschaffen will, der kaufe nebize Majchine. 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Der Unterzeichnete beehrt sich im eigenen, wie im Namen der übrigen Verwandten seiner vielgeliebten Gattin Caroline, der edlen, unvergeßlichen, theuren Todten, allen, welche derem Leichenbegängnisse beiwohnten, oder sonstwie ihre ebenso ehrende als trostreiche Theilnahme be-thätigten, den herzinnigsten Dank hie-durch auszudrücken. Hochachtungsvoll«! ^Safob Illabun FadritSbcsitzer Pettau, am 5. Juli 1898. Soeben erschienen: Stiegler, Ver »rbschuitt »ad die »ichtt§ste» cw Srr»cktchtiz»»ß veredetter «ebe». Mit 4S ptibigea >b»ilbaag«a. — frei« ß. SSV. Borräthig bei ». Mauke. Buchh«i»di»»A. Pettau >>?» ia beatscher »ab stseeaischer >«O>ab« "M> — 8 — gegen Vanzen^ldhe, mbumnanitfct.^ . \? Statte.t, $aro|itM auf <»u»thieren >c. je. ^ v -T-- Zacherlin wirkt staunenswerth! Es tödtet jedwede Art von Znsecten mit geradezu srappirender Kraft und rottet da« vorhandene Ungeziefer schnell und sicher der» art aui, das» gar keine lebende Tvur mehr davon Kbrig bleibt. 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Und da die Pettauer Montags-Zeitung auf allen Gebieten: Politik, Kunst, Wissenschaft, Literatur, Landwirtschaft und Gesellschaftsleben, Neues und Interessantes und Originalarbeiten — keine Nachdrucke — bringt, auch in ganz Österreich, Deutschland, der Schweiz, vorzuglich aber in Steiermark in den ersteren Kaffee- nnd Gasthäusern und Hotels anfliegt, so finden die Ankündigungen die allergrösste Verbreitung bei allerbilligsten Preisen und liegen eine ganze Woche auf. _ Die Verwaltung. Gesucht Theilhaber oder Compagnon zur Ausbeutung meines Patentes vom 22. December 1897 für eine Mähmaschine mit in Kugellagern laufenden Antriebswellen, welche als äusserst zweckmässige Verbesserung eines allgemein nöthigen[Massenartikels ausserordentliche Verbreitung finden wird. Theilnahme am Fahrrad-Oe-schüfte und der mechanischen Schlosserei nicht ausgeschlossen. Offerte erbittet der Unterfertigte Johann Spruiina in Pettau. Drink: 28. Blanke. Vettau. Weitage zur 1Dott»uer Deiturrg Verlaß Don W Vlanke in Pettau. Die Gardenhöfer. Novelle von Leo Berlhold. Knttitu») apa labt schön grüße«," bestellte Olga von Garden In sonder-bar affektiertem, halb singendem, halb schnarrendem Tone, .und läßt Dir sage», daß wir gen, Linda unter unsern Schuv nehmen wolle»», wenn'S nach Gardenhof geht. Papa Imt sich gleich gedacht, daß Tu nicht mitkommen würdest. Wir wollen aber gern ein paar Tage früher reisen, was meinst Du dazu?" .Ich nicht. Olga." erscholl e» au» dem Nebenzimmer, .ich will Mama nicht so lange allein lassen, dann komme ich e»»ch lieber nach.' .Wie sie sich wieder opfern will," lächle die Cousine, .als ob ?ei»e Mutter da« erlauben würde." »Ich werde auch mit dem Bild nicht eher fertig, komm nur und fleh, die gaiye Borderanflcht fehlt mir noch, ich möchte gern »och Tante Mollh» Pudel hinmalen, den fle so liebt." .Du giebst Dir wirklich selbst Mühe, etwas zu machen," rief Liga spöttisch, „das sollte mir fehlen, ich fahre einfach nach dem öazar und kaufe etwas, irgend eine schöne Sandarbeit. Auch an meine Toilette »nuß ich denken. Tante Tilde, »vie findest Dn hell« iUÜnc Seide mit Edelweiß gestickt. Edelweiß zum Saar, in die uelche hinein nehme ich Tautropfen von Brillanten, es sind noch wunderschöne von Mama da, die muß Papa herausrücken." .Hellgrün wird gut zu Deinem blonden Haar und dem weißen Teint passen, Kätzchen," sagte Linda freundlich zur Cousine, dir jtt ihr getreten »var und ihr über die Schulter blickte. Kätzchen war der Kosename aus der Kinderzeit. Die kleine Olga liebte schon damals Katzen und ihre Jungen über alles, auch hatte sie selbst, sowohl in ihrer ä»»ßeren. ge-schmeidigen Erscheinung wie in ihrem schmeichelnden Wesen etwas Ähnlichkeit mit den von ihr bevorzugten Wesen, daß fle bald den Namen bekam und ihn auch behielt, als aus dem Kinde eine Inng-irau wurde, deren grünlich-graue Augen noch immer so verlockend blicken, deren zarte, weiche Händchen noch immer so sanft streicheln konnten wie früher, wenn sie etwas erreichen wollte. Olga war mehrere Jahre in einer eleganten Schweizer Penston >iewesen, hatte dort besonder» viel mit emancipierten Russinnen verkehrt und war als vollendete .Dame" in das Hau» ihres Vater» iiirückgekehrt. Dieser war über daS Erscheinen der iveltgewandten, klugen Tochter nicht allzu erfreut. DaS durch keine Rücksicht gebundene Leben eines vornehmen Junggesellen, der durch Rang. Anvorkommenheir und Permöge» >me dreifach gesuchte Persönlichkeit war. hatte ihn vollständig in »eine angenehmen Fesseln geschlagen, und nur ungern löste er sich von den liebgewordenen Gewohnheiten ab. Olga schaute ansang« voll Begeisterung in daS zwar kalte, aber interefiant geschnittene und imponierende Antlitz de» Bater» und war von der Feinheit inner Formen so entzückt, daß sie da« oft unstete Wesen übersah und für Ueberanstrengung und Aerger im Dienst nahm, wa» doch liefere Ursachen hatte. Der Geheimrat »var trotz der kühlen Außenseite eine leiden-ichastlich« Natur, e? liebte' Aufregungen aller Art und scheute sich in seinem Egoismus nicht, den guten Rus verheirateter Damen rnif» Spiel zu setzen, sich an waghalsigen, geschäftlichen Unter-»ehmungen zu beteiligen und vor allem dem Spiel, besonder« in der Form des Hazard, zu huldigen. Da» alte Sprichwort von dem Glück und Unglück in Spiel nnd Liebe schien sich bei ihm zu bewahrheiten, denn ebenso »vie man lwn seinen großen, bei seinem vorgerückten Alter fast »»glaub- I lichen Erfolgen bei Frauen erzählte, so wußte man von bedeuten-den Verluste» zu sagen, die er im Lauf der Jahre ertragen hatte. Nach aitßen hin. besonders der vornehmen Familie gegenüber, wnßte er sich jedoch stet» al» ein glänzend sttuierter, durchaus nobler, sittenstrenger Edelinann zu zeige». E» oancrte nicht lange, so hatte die kluge Llga ihn durch-schaut und gab sich anch keine Mühe, dies zu verbergen. .Papa studiert sich schon eine schöne Rede für da« Fest ein." sagte fle eben. .Er lief in seine»» Arbeitszimmer auf und ab. gestikulierte mit Armen und Händen und deklainierte in höchstein Pathos — nein, es war zum Totlache», nachher .improvisiert" er eine kleine Rede, und dann ist alles entzückt." .Sprich nicht so. Olga," mahnte die Tante, .da» klingt uu-ehrerbietig." .Braucht auch nicht ander» zu klingen, Tante Tilde, ich ver-göttere Papa doch, er ist so amüsant und interessant, daS ist doch schließlich beim Mann die Hauptsache." .Eigentlich ist es ein schrecklich unweiblicher Bonourf, Liuda. den Du Dir da mit der melkenden Kuhmagd gewählt," wandte sich Olga zu ihrer Cousine, .da hätte ich doch lieber etwa» Interessanteres genommen, sollten es 'mal gerade Tiere sein, warum nicht lieber eine Iagdscene, da Onkel Leo doch so ein leidenschaftlicher Jäger ist, ein verendete» Reh, ein verletzter Hund . . . ein auge-schoflener Treiber oder sonst Aehnljches." »Hättest Du dies Empfinden .weiblicher" gesunde», um mich Deine« Ausdruck« zu bedienen?" fragte Tante Tilde, „ich glaube kaum, daß Linda sich gern lange solche Modelle angeiehe» hätte" .Aber, liebe Tante, jetzt ist doch 'mal .pikant" die Losung. Der Mode niülsen wir un« fügen, das hilft »ihn mal nichts. Linda malt Genrebilder, nun, das »väre eben mein Geschmack. Uebrigen«, Schatz," fuhr sie fort, sich die grauen fchivedischen Handschuhe zu-knöpfend, .hat Dir Cousin Herbert »och nichts von den lebende» Bilden» geschrieben, bei deren Darstellung wir helfen sollen? Rein? Ich soll Diana vorstelle», deute nur, »vie schön da» sein mnß. ei» Tigerfell um die Schulten» und den silbernen Halbmond im Haar, Better Lncian steht mit mir in den» Waldbild. Ehrlich gesagt. Linda, ich »verde jetzt wirklich Jagd aus ihn machen. Du. Lieb-chen, wirst mir doch dabei nicht ins Gehege kommen, hast Dein Teil ja, den schönen, blonden, sausten Herbert ... na, na, na, rede Dich nur aus, Dn weißt, ich merke alle«, »väre übrigen« anch nicht mein Genre ... einem Gerücht zufolge »verdet ihr beide al« Hermann »lud Dorothea figurieren, immer idyllisch, dabei klassisch, ich rate Dir. Liebe, nimin die Gelegenheit beim Schöpse, dainit erst kein Richter zu kommen braucht, um de» Alten zuzu« reden, Dorothea Lindachen bei sich anszunehinen, den Pfarrer da-gegen, den laß nur komme» »nd gleich dableiben. Nicht wahr, mein sanstes Reh, das wird Dir gefallen?" Und ohne eine Antwort des verletzten Mädchens abzuivartei», der Taute eine Kußhand zmversend, stürmte sie hina»«. 2t Der Mai hatte diesmal seine» Namen de« Wonnemonats glän-zend gerechtsertigt. Mit goldenem Sonncnglanze, mit frischen LenzeSdüften »var er in das Land gekommen, hatte die braunen kahlen Zweige der Bäume und Sträucher, die öden Wiesen »nd Felder mit seinem leben-spendenden Hauche berührt und mit dem mächtigsten Zauberstab der Natur das Grünen und Blühen hervorgernfen. Die Kastanien vor dem große» EingangSthor in Gardenhof, die Fliederbänme vor den Fenstern zeigten dicke Blätterknofprn, die mit (VJciualt die Hülle sprengen »oollten, Hpacinthen, Tulpen, Maiblumen und Scilla« standen dicht gedrängt in zierlich geordneten Beeten, der melodische Sang ber Vögel tönte In den Bänmen, alle» deutete auf Wieder- gebnrt auf neue», volles Glück. Frohe» Leben und Weben in der Natur und heiteres Schaffei» und Treiben im Hause. Lenzesstimmnng »ud Jubel. mnntrre Gälte von »ah n»d fern, geheimnisvolle» Thun und Vorbereiten, Lache» nnd Plaudern und dazwischen ernste, erwarliingsvolle Ge-schästigkeit, sorgsame Pfiichterfilll»»g. um allen A»forder»»ge» zn genügen, die der kommende Festtag stellte. Der .Hausherr Leo vo» Garde» war mit dem alten Faktotum Konrad beschäftigt, im Weinkeller die Vorräte durchzusehen nnd die einzelnen Sorten iiir die Festlichkeiten zn bestimmen. .Von dem schönen Branneberger wird wohl nicht viel übrig bleiben, gnädiger Herr/ sagte der alte Diener bedauernd, »unser junger Herr Lueian nnd seine Freunde, die »ohmen ihn am liebste» zur Maibowle »ud wieder der junge Herr Herbert, der hat den Geschmack von der gnädigen Frau, nur den duftenden Rheinwein, den Rüdesheimer hier »ud den Hvchheimer, ohne alle Kräuter nnd Zuthaten, llnö wieder der Herr Ulrich, der Gelieinirat, liebt nur den schweren Rotwein, aha. da meinen der Herr Baron den Haut« Brion, v ja, das ist ein seiner Tropfen." Der Alte schnalzte mit der Zunge und sah verliebt zu den be-staubten Flaschen, die der Hausherr ans Tageslicht gebracht. »So, «onrad, nun notiere Dir das alles, da hast Tu den Zettel/ gebot Herr von Garden, „nnd vergift nicht den stiften Ungar gleich hinansznichicken, den lieben die junge» Tarnen sehr, besonder» Fränlein Lindnchc» soll sich recht daran stärken." »Das; das der Herr Gisbert nicht erlebt hat," meinte der Alte bedauernd. Das Gesicht des Majoratsherrn verdüsterte sich. »Von der ganzen Familie nur daS Fräulein Linda, nicht ein-mal der Herr Haus ..." Nun war's heraus, was de» Alte» so lange gedrückt hatte, Ha»», der schöne, mutige, lustige Junge, der schon als Knabe sei» Liebling war, nnd um dessen Geschick er so viel gejanunert, als er gehört, daft er den b»»ten Soldatenrock ausziehe» mnftte »nd zn einem Photographen ins Geschäft ging. Der Alte ^oar es auch Generationen hindurch gewöhnt, die Gardeniclien Sohne »nr al» Herren der Fainiliengiiter oder im Regiment wie im Staatsdienst z» sehen, er hatte aber, da der Majoratsherr nnd der Gehemirat sich zur Zeit das Ehrenwort ge-geben hatte», zn »jemand darüber zn sprechen, nichte von der da-maligen Abmachung erfahren, er wuiite nur, das; dem Oberst die Sache bis znin Sterben ans Herz gegangen war, und daft sein Liebling Hans ins bürgerliche Lebe» eintrat. Run waren fast alle venainmelt, die der Faaiilie a»gehörte». »nr er sehlte, da war's dem eilten wie ein Stei» vom Herze» gekalle». daft er die wenigen Worte darüber sagen d»rstr, die allerdings keine Antwort erhielten. Aber anch die Herrin des Hanse», Fran Molly, verjnchte im Laufe de» Tages noch einmal einen Sturm anf das Herz des Mannes. Sie konnte sich ihrer zarten Gesundheit wegen nicht so viel um die wirtschaftlichen Vorbereitungen kümmern. Fräulein Emilie, oder wie sie sich gern nennen hörte, Frän-lein Mila, eine ältere Eonsine der Garden». die im Hanse lebte u»d zum Schrecke» der Leute das Regiment führte, nahm ihr auch diesmal alle häusliche» sorge» ab. Sie hatte die Gäste i» den Fremdenstuben untergebracht, Wäsche. Servier nnd Silber heran», gegeben nnd war eben von einem Rundgann heimgekehrt, nm Frau Mollh Bericht zu erstatten. Tante Mila ging nur in schwarze Stosse gekleidet, züchtig bis an den gelben, faltigen Hals geschlossen, das schon stark melierte Haar war kunstlos in dünnen Flechten aufgesteckt nnd von einer Spitzenbaebe bedeckt. Die lange», mageren Finger sahen so aus, als seien sie von Anbeginn dazu bestimmt, Schlüssel abzuziehen, die Feder zu den Wirtschastsbüchern zu siihren. Strümpfe sür arme Binder zn stricken, grobe, graue, wollene Strümpfe. Die Gesichts« züge waren hart und unfreundlich, die Augen von jener eigen-tümlich griingraneii Farbe, die sich je nach der Gemütsstimmung verändert. In ihren jungen Tage» soll sie ganz gut ausgesehen »nd eine glühende Liebe sür ihre» Vetter Gisbert gehabt habe». Ihre Eifersucht war z»r Wnt gewachsen, als Gisbert sich damals mit der späteren Fran Tilde verlobte. Von dieser Zeit her da-tierte eine grenzenlose Abneigung gegen diesen Zweig der Familie, dagegen hatte sie de» Geheimrat Ulrich sowie Olga sehr in ihr Herz geschlossen nnd anch jetzt diese Neigung »nd Abneigung bewiesen, indem sie der schmeichelnden Olga, welche Tante Mi lachen ganz entzückend aussehend fand, ein reizendes Balkonzimmer ein-gerichtet hatte, aber für Linda, die sich kühl, wenn anch höflich verhielt nnd sie nur Fräulein Emilie nannte, mit einem schief-wandigen, einseiistrige» im zweiten Stock abfertigte, das sonst nnr Näherinnen oder Dienerinnen der Gäste eingeräumt wurde. .Sind anch die Nichten gnt plaziert. Tante Mila ?" fragte Fran Mollh, als die junge» Mädchen nach der ersten Wiedersehcnsfrende sich zurückziehen wollten. 0 ■»«*- »Gewiß, liebe Mollh/ war die Antwort, »ganz wie es ihi« zukommt." .Wie glücklich nie!» Herbert war, al» das Väschen Linda a> kam, sahst Tn es wohl, Mila? Ueber eine Stunde die Ehanii. entlang ist er ihr entgegengeritten, dann führte er sie im Trinrnv ins Hans, ich weift es, er liebt sie, nnd ich wünsche mir auch keii bessere Fran sür meinen Zweiten." »Eigentlich eine miserable Partie," bemerkte Emilie i» ihn rücksichtslose» Weise: sie putzte dabei gerade einen Messiiigstab tu Papageienbanrr» blaut uud rieb alle ihre Wut in das glänzend Metall hinein, so daft der bnnte Vogel kreischend auffuhr. »Seit Vetter Gisbert tot ist," s»hr sie fort, »ist aller Glai-fort, Frau Mathilde ist eine sehr simple Frau, mit der man i> unseren Streifen nie Ehre einlegen würde, vom »Grafen Photo ist natürlich nicht z» reden, und das blasse, elende Ding, die Lind.; selbst .. . na, ich weift nicht, was ihn da locken kann, erstens mal, sie »sür Geld", und dann, Mollhchen, ach, ich begreife nicht, wir Dn gerade mit Deinem seineu Sinn das nicht heransstnden soll test, dir erste, rechte, demütige Weiblichkeit fehlt ihr doch ga»; »ud gar." Lauernd sah dir alte, häftliche Jungfer die Schloftfrau au. »Tu bist »»gerecht, Emilie, Dein liebloses Urteil thut mi: weh, gewöhne Dich lieber daran, sie mit günstigeren Augen auz» sehe» ; mir thut es auch sehr leid, daft Hans nicht eingeladen ist. ich hätte es schon seiner trefflichen Mutter zuliebe thu» müsse» — v flut. daft D» kommst, lieber Leo," wendete sie sich an den ein-tretenden Gatte», der seines staubigen Rockes wegen nm E»>-schuldignug bat »nd sich ein braunes Sommerjackett schnell im Au> kleidezimmer anzog. »Du wiinichest, liebste Molly?" »Ich will doch unsern Neffen Ha»» nicht zum Feste misse», der arme Innge hat gewift wenig Freude und mochte anch einmal wieder unter Standesgenoffeu sein." ..Ich zweisle, liebe Mollh, daft er sich behaglich fühlen würde.' meinte der Majoratsherr abwehrend, nnd daft ich Dir'» nur ge-stehe, er würde niir wohl selbst die Freude durch trübe Erinne-rnngeu dämpfe». Ulrich, mit dem ich darüber fprach, war anch ganz meiner Meinung." Fränlein Mila» Katzenaugen funkelten; sie hauchte noch ein-mal befriedigt auf den wie Gold blitzenden Messingstab, hielt dein Papagei mit* scherzend ihren mageren Finger hin nnd entschädigte ihn dann in einem besonderen Anfalle von guter Laune durch ei» Stück Zucker, das sie ins Futteruäpfchen steckte. Trotz aller Mühe, die sie sich gab. konnte sie aber dann da» leisere Plaudern de» Ehepaares nicht mehr verstehen. Sie sah nur, wie der liebenswürdige Mann die zarte Gestalt der noch sehr anmutigen, erst süusuudvierzigjährigen Frau »msaftle »nd freundlich zn ihr sprach. »Nun, so soll Del» Wille geschehe». meine Mollh," hatte er geflüstert, »kann ich Dir doch hent' nicht» abschlagen? so wollen wir die kleine Linda damit überraschen, ich werde ihm depeschiere», da»» kau« er morge» früh hier sein. Ich selbst werde mir alle Mühe geben, mit den Erinnerungen fertig zu werden." „Morgen früh," wiederholte Frau Molly bewegt und faltete die Hände, »welch herrlifter Tag wird ei fein. Ach, möchte e» n», jetzt mit nnserin Glück nicht abwärt» gehen, mein teurer Leo." Er fuhr liebevoll mit der Hand über ihren noch blonden Scheitel. „Also, Taute Mila, noch ein Gastzimmer ist sür alle Fälle ei» znrichten. der Neffe Hau» wird wohl noch kommen." „Hans?" Es kam wie zischend zwischen de» dünnen Lippen hervor. Der Hausherr achtete uicht ans die fo»drrbare Art uud Wei> der alten Jungfer. »Hast's schwer, Tante Mila," sagte er freundlich, ,e» wird vi> Trubel im Schlosse geben." »Meiner Empfindung nach müftte allerdings solcher Tag nid in äußerem Glanz gefeiert werden." sagte die Angesprochene gisti> „jeder ankere Firlefanz würde mir wenigsten» widerstreben, ei Morgengesang. ein Familie»srühstück. ein Gang zur Kirche, mrib volle Predigt .. „Das wird ja, so Gott will, alle» geschehe»," endete Leo vr Garden da» Gespräch, »aber »achher soll auch der Freude ihr Rerl werden!" »Herbert, Lueian," rief er den eintretende» Söhnen entgege »gut, daft ihr kommt, besorge doch 'mal einer von euch hier d Depesche." er hatte wenige Worte mit Bleistift aus ein Stück P. Pier geschrieben, »ich habe Han» auf Mutter» dringenden Wnni noch eben eingeladen." Emilie verlies, den Salon. ..Wie gnt ihr seid," sagte Herbert mit anslenchtcndem Bli> „eben wollte ich mich noch einmal darum bitten." llkbervortcilt. Nach einem «emalde vv» M. Wunsch.!? Mit