Nr. 285. PrlinuiiicraUoüöPreis: Im Comptoir ganzj. fl. N, haN'j. si. .'-,..'<<'. ssül dic Zustelln»!) in« Haus halbj. 5<> lr. Mit dciPost ssauzj. st. i«, hall'j. fi. 7.5«. Mittwoch, 13. Dezember Ins«ltlon«gevühi bi«^, Zeilen: imal «0 ll., 2m.8Nlr., 3m. I fi.; jonst Pr. ^cilt Im. 5 lr., Lm. 8 lr., 3m. u»lr. u. s. lv. Inscrtionestempcl jldesm. 7.0l». 18«3. Amtlicher Theil. ^nf Allerhöchste Anordnung wird fiir weiland Se. Majestät Leopold I., König der Belgier, die Hoftrauer Dienstag den 12. Dezember angezogen nnd durch zwölf Tage, d. i. bis cinschlicßig 23. Dezember, ohne Abwechslung getragen werden. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Ncstript vom 6. Dezember d. I. den Kardinal Agramer Erzbischof Georg Hau lit de Varallya zum königlichen Lokumtcucnten der Banalwürde aller» gnädigst zu ernennen geruht. Richlanülicher Theil. Laibach, 13. Dezember. Die bevorstehende Eröffnung des ungarischen Land-tagcs ist nun daS Ercigniß dcö Tagcs, auf welches in der Erkenntniß der hohen Bedeutung desselben die Völ-ker Oesterreichs in gespannter Erwartung und mit den besten Hoffnungen ihre Blicke richten. Soll ja doch der nun fünfjährige Vcrfassungskonflikt endlich seine Lösung finden, und uou der Loyalität Ungarns erwarten wir mit Recht daS Gelingen dieses Zieles, das wir Alle, hier wie jenseits der Leilha, anstreben. In richtiger Würdigung der Sachlage schreibt mit Vczua, darauf die „Wicucr Abendpost" unterm 11. Dezember : Mit dem gestrigen Tage hat die Session dcS un« garischcn Landtages ihren Anfang genommen. Es ist damit ein Ereignis; eingetreten, dessen staatliche und ge-schichtlichc Vcdcutnng lcincr ausführlichen Erörterung bedarf. Jedermann ist es klar in Oesterreich, daß dic Beschlüsse dieser Landtagsscssion auf das tiefste in dic Zukunft des österreichischen VcrfassnngslcbcnS eingreifen, daß sic diese Zukunft, wcini auch nicht ausschließlich de-herrschen, doch in !)cN'orragcndcr Weise millicstiimncll werden. Ein guter Tl'cil der Hoffnungen auf die künftige Entwickelung und freiheitliche Gestaltung unserer inneren Verhältnisse knüpft sich an die voraussichtliche Haltung des Landtages, an die Erwartung, daß er den Allsalcichsbedürfnisscil mid den Ausglcichswüuscheu beider Hälften der Monarchie Ausdruck geben werde. Was gerade in den jüngsten Tagen über dic Stimmuug der Pnrtcicn in Ungarn bekannt geworden, kräftigt diese Hofsnungen. Die Fusion der ehemalige» Beschluß- uud Adrcßpartci weist ncich, daß mau kleinere Parlcinntcr-, schiede fallen zn lassen uud mit ganzer Kraft iu die Behandlung der großen Fragen einzutreten grucigt ist. Schwerlich wird diese Fusion Konzessionen der Deal« schcn Partei, sie wtrd ohne Zweifel eine Annäherung der Ncsolutiomstcn an die Prinzipien der Gemäßigten ^ zur Voraussetzung gchabt haben. DaS ist ein wichtiges Symptom für den Geist, der die vorbereitenden Vcrhaud-lungcu lichcrrfcht. „Hon" und „Naplo," die beiden her« vorragcndsten Olganc jener Parteien, geben dieser Stimmung wohl nicht zufällig gleichzeitig Ausdruck. Ersterer konstntirt, daß die gewünschte Solidarität zwischen den patriotischen uud liberalen Parteien leine Ehimärc sei, letztere führt übcrciustimmcnd damit aus, daß tciuc Par^ tcivcrschicdcnhcit mehr cMirc, die unterscheidenden Losungsworte uon 1861 geschwunden seien und die Bezeichnung „Vertreter der Nation" alle unter derselben! Fahne vcrciuige. Was die Regierung betrifft, so bemerkt „Naplo," daß sie bisher guten Willen, Entgegenkommen 1Mb warme Achtung für dic Laudesintcrcsscn bewiesen! habe. Beide Blätter Plaidiren schließlich dafür, daß die Wahlrcklamationcn so viel als möglich eingeschränkt werdcu mögcu, um die Arbeiten des Landtags uicht allzu sehr zu verzögern. < Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik drängt der herbe Verlust, den Belgien und man darf hinzufü-! gen: Europa durch den Tod dcö Königs Leopold erlit«' lcu, allcs Andere in den Hintergrund. Dcm neuen Mo-^ "archcn König Leopold 11. kann lein lebhafterer Wunsch' tntgcgcugcbracht wcrdeu, als daß cr in jcdcm Sinnc °n- Erbe seines erlauchten Vaters, sein Erbe namentlich "der Liebe des kleinen Volkes sein möge, dessen poli. lat A'ltcl'z König Leopold 1. geschaffen uud erhaltet sHw.'r ?"^ dcs Königs ist erst nach langen und ^,1 ^ " «/^cn und nach eincr heftigen Agonie erfolgt.! r^ .,« .«"tic seiner Todesstunde weichen die Bc< l,^ js°" "''""der ab; nach der offiziellen Mitthci-L Mc ^^"" ""'^ Minuten vor 12 Uhr ein-, ».Sitzung >cs krainischcn Landtages am 11. Dezember. Anfang um halb 11 Uhr. Dem Hause präsidirt der Herr Landeshauptmann Freiherr v. Eodclli. Seitens der Regierung anwesend: Sc. Exzellenz der Herr k. k. Statthalter Freiherr v. Bach und der Herr k. k. Landesrath Noth. Der Herr Präsident konstatirt die Beschlußfähig-kcit des Hauses und theilt, nachdem das Sitzungöpro-tololl genehmigt worden ist, mit, daß von den Gemeinden Wippach und Treffen Gesuche nm Verlegung von Bczirkshauptmannschaftcn in jene beiden Orte eingelangt sind. Werden an das betreffende Komitee geleitet. An der Tagesordnung steht die Fortsetzung der in der vorigen Sitzung aufgenommenen Debatte über den Komitccbcricht, betreffend die Rückwirkungen dcS Scp« tember-Staatsaktes auf das Landeswohl. Abg. Sup an erhält zur Ausführung der SamS-tag wegen Unwohlfein unterbrochenen Rede daS Wort. — Er fclbst habe den Rücktritt des früheren Ministe, riums gewünscht, weil es den Rcichsrath lahm gelegt habe uud besorgen ließ, der Koustitutionalismus werde iu Brüche gehen. Allein, dieser Votwurf treffe nicht dic Verfassung. Auch die Unfruchtbarkeit der Thätigkeit des Landtages habe das Ministerium verschuldet. In diesem Punkte stimmen seine mit den gegnerischen Anschauungen üdcrein. Der Ansicht jedoch, welche daö Oktobcrdiplom als die allein rechtliche Grundlage zur Orduung dc^iilllllSrcchtlichen Verhältnisse bezeichnet, könne cr ans^m Grunde nicht beipflichten, weil die Februarverfassung nur die Verkörperung der Grundsätze dcS OttoberdiplomS darstellt. Jene Verfassung sli wohl ein Oltroi. Allcin, wcun das .^llobcrdiplom ins Leben übergehen sollte, so war das Ottroi uuauswcichlich. Man wende lücsfalls ein, die Fcbrllarverfassmig hätte bell, Ncichvr^thc zur 3l»»c>l)mc nachlräljllch vorgel-nl werben sollen. Nun denn, dies sei so gut, als geschc» hcn. Denn drr Ncichsrath sei cbcn auf Grnnd des FcbrnarpatcnteS einberufen worden und habe die Be-fugniß gehabt, Aenderungen der Verfassung zu bcautra. gen. Es sei nur zu bcllagcu, daß cr von sciuem Rechte nicht größcrrn Gebrauch gemacht habe. UebrigcnS habe auch die Landesverfassung im Februarpalcnte den Ur-spruug. Sei dieses rechtsnngiltig, so habe auch die Laudesucrfasfnng keinen rechtlichen Bestand. Man sage auch, die Verfassung hätte, gleich der pragmatischen Sanktion, den Ständen vorgelegt werden sollen. Dagc» gen sei jedoch zu bemerken, daß, abgesehen von der Frage, ob denn die im Jahre 1818 wieder eingeführte» Stände mit den früheren in Rcchtskontinuilät stehen, im Sinne des Oktobcrdiploms die geforderte Vorlage gar nicht hätte stattfinden können. Das Herrenhaus sei nicht, wie man im Hause zu hören bekam, eine Iusli-tulion der Felnuarverfassiiug, fondcrn war, wie es aus dem Patente vom 5. März 1800 und den, Allerhöchsten Handschreiben zum Oltoberdiplomc hervorgehe, bereits vor diesem Diplome in dem damals aufgclösllcn Ncichsrathc vorhanden. Betreffend dic Ausführbarkeit der Fcbrualvcrfasfung komme zu bemerken, daß bczüg-lich der Länder der ungarischen Krone daö Oktober-diplom im Punkte der gcmcinschafllichcn Angelegenheiten dem Ausgleiche ebenso hinderlich sei, wie die Fc. bruarverfassung. — Für die Gencral-Landtage liege im Ottobcrd.iplomc kein Anhallspmitt vor. — Daß aber die Sistirung der Verfassung z„ gerechten Besorgnissen Anlaß gebe, lehre die Bcrfasstmgsgeschichtc dcr letzten siebzehn Jahre. Sc. Exzellenz Baron Schloißnigg tritt zwischen den gegcnthciligcn Ansichten versöhnend auf. ES fei im hohen Hcuse einerseits der Antrag auf eine Dankadresse, andererseits dcr Antrag auf Erwägung drr Nückwir-kuugcn des Scptcmbcrstaatsaltca aufs Landcswohl eingebracht worden. Dcr erste Antrag sci mit 15 gegen 17 Stimmen gefallen. Ueber den zweiten liege dcr Komitccbcricht vor. Die beiden Anträge bilden cincu Gegensatz. WaS auf cincr Seite zu freudigen Hoffnungen stimme, crrcgc anf dcr andern Besorgnisse. Er wolle in eine Erörterung der sich gegenüberstellenden Ansichten nicht eingehen. Allcin es dränge sich dic Frage auf, was :nan mit der Adrcfsc erreichen zn kön« nen glaube. Werde mau vielleicht durch dic vcavsich. linlc Kundgebung dic Sachlage ändcru oder dic mit dem ScpteinlicrslaalSaktc betretene Politik andern? Keines von beiden. Es heiße, dcr Landtag erachte es als scinc Pflicht, Erwägungen über die Rückwirkungen jenes StaatsaktcS aufs Landeswohl anzustellen und ! auszusprcchcu. Äci dcr Gclheillhcit dcr Stimmen sei denn doch zn bedenken, welche dcr gegentheiligen Ansichten diejenige sci, welche die entschiedene Majorität dcr LandcSbcvölkcrung aus ihrer Scilc habe. Dann bedenke man, daß daö Manifest das erhabene Wort des Kaisers sci, daß er vertrauensvoll zu seinen Vollern spreche. Solle denn Vertrauen nicht Vertrauen erwecken? Die verfassungsmäßigen Rechte seien im Manifeste neuerdings feierlichst gewährleistet. Frei sei die Bahn, jedoch zur allseitigen Verständigung, nicht aber um sie zu durchkreuzen. — Redner stelle dahcr den Antrag, daß übcr dcn Gegenstand dcr Debatte zur Tagesordnung übergegangen werbe. Abg. Baron Apfaltrern. Man frage nach dcm Zw'ccke der Adresse. Derselbe sei. den Kaiser zu bitten, daß cr die Sistirung dcr Verfassung znrück-nehmt. Man frage, welchen Erfolg jene Bitte haben könne, und antworte — keinen. Nun, so wisse man auch, daß man Zwecke, die das Gewissen fordere, ohne Rücksicht anf dcn Erfolg verfolge. Man betone, man müsse mit dem Seplemberstaatsattc auch daS kaiserliche Wort, welches ihn begleitet, in Erwäguug ziehen. — Redner stcllc den Zusammenhang nicht in Abrede. Allein eS verbiete dcr konstitutionelle Gebrauch, wegen jencS Zusammenhanges den Ncgierungsakt ohne wcilcrS hinzunehmen. Die schuldige Ehrfurcht für dcn Kaiser werde dadurch nicht verletzt. Der Kaiser bedauere es sclbst, die Verfassung aufgebe» zu müssen. Sci man nun illoyal, wenn man dasselbe offen beklage? Dcm Kaiser wird es willkommen sein, wenn dcr Ausgleich mit den Ländern dcr ungarischen Krone nicht gelingt — auf die loyalen Mahnungen seiner übrigen Völker gestützt sagen zn können: so weit kann Ich nicht gehen. Hole man sich aber die Parole aus Ungarn, was werde die Regierung dann dcm Dualismus, der Zcrspaltung dcr Monarchie entgegensetzen können. Diese Erwägungen rechtfertigen die Besorgnisse. Die im Hause vernommene Befriedigung ülier das Schicksal dcr Februarver-fasslma sci aber dennoch zu voreilig. Die Verfassung sci sistirt, und »licht vollends beseiligt. Wozu dann die Adresse? — Dirsc habe den Grund darin, weil c« noch zehn Jahre dauern könne, viS die AnSglcichSoer-handlnngen zur Abwicklung kommen. Unsere Finanzen erlauben jedoch ein so langes Zuwarten nicht. Drr wichtigste Grund für die Adresse bestehe in drr Erwä« gung, daß mit dcm Scptemberstaatsakle ein ncucS System eingeführt werde, das System der Sistirung, welches wcdcr das Oltobcrdiplom noch das Februar« patent kenne. Das Schicksal, das übcr den Reichs-rath ergangen, könne auch dcn Landtag treffen. Sei einmal jcncs System eingeführt, dann sei leine Vcr-fassnng mehr sicher. Abg. Eosta. Zweck der Adresse fei, sagen die Gegner, dic Wiederherstellung dcr Verfassung. Er müsse fragen, ob dieses wohl möglich und ersprießlich sci. Im politischen Leben sci nur dem Erfolge Anerkennung zu zollen. Was habe dcr durch jene Versus» suug hervorgegangen». Rcichsrath denn so Wichtiges ge-lcistct, daß man sich so sehr nach demselben wieder sehne? Jedenfalls habe cr eine Reihe minder wichtiger Gesetze zu Tage gefördert, wofür ihm die Völker wenig Dank wissen, die wichtigsten Fragen eincr zeitgemäßen Reform im SlaalSlebcn aber habe cr unberührt gelassen. Enttünschnngcn seien der Nachlaß dcö Reichsralhcs, sowie cr scldst cinc rechtliche Fiktion war. Als dcr Rcichsrath als ci» weiterer prollamirt wurde, sci Niemand dagewesen, um dagegen Proteste zu Protokoll zu geben und Seine Majestät um dic Aufrcchlhaltung dcr Verfassung zu bitten. Damals sei eine RcchtSvcr-Wahrung am Platze gewesen, nicht heule. Sollte der Ausgleich mit dcn Landern dcr ungarischen Krone cr-mögllcht werden, so sei dic Sistirung dcr Februarver-fassnng unbedingt nothwendig gewcscn. Wie lange adcr die Auöglcichövcrhandluiigcn wahrcu wcrdcn, das sci zwar nicht gcnau zu bestimmen. Nur berechtigen die Auspizien zur gegründeten Hoffnung, daß dcr Ausgleich zu Stande kommen werde. — Man sage, die Frbruar-vcrsassuna. sci cinc liberale Entwicklung des Olwbcr-diplomS. DaS schc cr nicht ein, da doch die Umkehr zum Oltobcrdiplom mit lautem Jubel begrüßt wordcn sci. Das System dcr Sistiruug sei laum mehr zu furclM, sobald cine von allen Völkern der Monarchie angenommene Verfassung geschaffen scin wcrdc. Schließlich bcruft sich Rcdncr auf dic warm gesprochenen Worte des Vorredners, Sr. Exzellenz Baron Schloißmgg, daß ! man dcm Kaiser mit Vertrauen cntgcgcntommcn solle, ! wic dieses daS Land Kram stctS gcthnn. 1140 Adg, Mulley bedauert die im Hause zu Tage gctretcuc Spaltung u»d mahnt, man solle in die Regierung Vertrauen setzen und hoffen, daß die Versus« snngskrisis zum Wohlc der Gcsammtmonarchic verlaufen werde. Redner stellt daher dcn Antrag, das hohe Haus wolle über den Fragegegcnstand zur motivirten Tagesordnung übergehen. Abg. Dcschmanu beantragt dcn Schluß der Debatte. Wird angenommen. Die Abg. Kromcr und Dr. Toman verzichten, obwohl als Redner vorgemerkt, aufs Wort. Abg. Suetec erhält dasselbe zu einer persönlichen Bemerkung. Sc. Exzellenz der Herr k. l. Statthalter nch. men zur Darlegung des Standpunktes der Regierung das Wort. Dieselbe habe sich dcn allerh. Intentionen gemäß die Aufgabe gestellt, das Vcrfassungöwcrk im ganzen Reiche auf einer dauerhaften Grundlage auszn» führen. Ihr Ausgang sei daS Fcbrnarpatent und zwar Art. VI und 11. Der Art. VI verkünde als Verfassung des Reiches dcu ganzen Iubegriff der früher crgangcnen, der wieder ins Lcbcu gerufenen uud der später erlassenen Grundgesetze. Diese Grundgesetze scieu das Okto-berdiplom, das Grundgesetz übcr die Rcichsvcrtretuug und die Landcsordnungcn, dann die ungarischen Verfas-sungögcsetzc. Soll ein Inbegriff lebenskräftig sein, fo sei der Einklang in seinen Bestandtheilen nöthig. Den« selben fand das Fcbruarpatcnt nicht vor. Denn die ungarischen VcrfassuugSgcsctzc kennen keine gemeinsame konstitutionelle Behandlung der Rcichsangelegenheiten. Der Alt. II laute dahin, daß die wieder hergestellte Verfassung Ungarns mit dem Oktoberdiplome in Ein» klang zu bringen sei. Es sei in diesem Artikel zugleich durch Vcrufuug auf das allerh. Handschreiben vom 20. Oktober an dcn ungarischeu Hoflanzlcr dcr ModuS angegeben, wie dieser Einklang herzustellen wäre. Es sollen nämlich hiernach.die staatsrechtlichen Verhältnisse Ungarns auf dem ungarischen Landtage im Sinne der Gesetze geregelt werden. Indem die dcrmaligc Regie-rung dcn Weg dcr Verhandlungen mit den Vertretern der östlichen Länder einschlägt, indem sie das Oktober« diplom und das Grundgesetz übcr die Rcichsvcrtrctung dem ungarischen Landtage zur Annahme vorlegt, verfolge sie dcn Weg, welcher durch das Fcbrualpalent, Art. VI und II, anSdrüctlich vorgezcichnct werde. Die frühere Regierung habe zum AuSgangc ihres Vorgehens das Grundgesetz über die Reichsucrlrctung genommen, ohne daß dcr Ausgleich mit Ungarn hinzugetreten wäre. Bei dcn politischen Konstellationen, dic dem Oktober« diplomc folgten; bci dem Widerstreite dcr östlichen Län> dcr, den Rcichsrath zu beschicken, mochte die Rcgieruug zur Wahrung dcr Einheit des Rcichcs für nothwendig erachtet haben, die sie stützenden Kräfte in den anderen Theilen der Monarchie rasch zusammenzufassen und ihnen auch formell einen Spielraum zur Thätigkeit zu gewähre,'. Die frühere Regierung mochte glauben, durch die Macht einer rasch vollführten That übcr die Schwierigkeiten leicht hinwegzukommen, welche bei eincr allmäligen Entwicklung vielleicht als unüberwindlich sich erweisen konnten. Das Ergebniß dieser Schritte war, daß das konstitutonelle Leben in dcn östlichen Ländern dcr Monarchc sistirt wurde und eine der Zahl nach be« schränkte RcichSvcrtretung zu Stande kam, welche, so ersprießlich sie auch gewirkt habeu mochte, sich doch gc< wiß nie des mißmuthigen Gefühles habe erwehren können, daß die Hälfte der Monarchie ihr ferne stand. Diefer Vorgang war nicht der richtige, und die dama« lige Regierung habe, indem fic den Weg dcr Verhauo»! lungen mit dcn Vertretern dcr östlichen Länder einschlage, indem sie das Oktober-Diplom und das Grundgesetz über die NeichSoertrelung dcn Landtagen dcr östlichen Lander zur Annahme vorlege, genau dcn Weg eiugc-halten, den dic Fcbruarverfassung in Art. VI und ll uorzeichne. Dieser Schritt führe zur Sistirung dcr Reichsvcrtrclung. Dcnn cS sci evident, daß ein Grund-gesetz, welches einem Theile der Monarchie als Propo» sition, als Gegenstand der Verhandlung vorgelegt werde, nicht zugleich in dem andern Theile der Monarchie als allgemein giltigcS Rcichsgcsctz angcschcn werden könne. Auch Sc. Exzellenz dcr Herr l. t. Statthalter erinnere auf die ersten Worte im allcrh. Manifeste, zum Bc-wcisc, daß die Negierung nur schwer diesen Schritt un-ternahm, dcr auch die Thätigkeit dcs cngcrn Rcichsralhes unterbrochen habe. Allein die Nothwendigkeit einer zwingenden Logik habe hiczu gedrängt. Die Sistirnng betreffe den wcitern, so wie dcn engern Rcichsrath. Dcnn der engere Rcichsrath entbehre eincr selbstständigcn Grundlage, er gehe aus dem wcitern, dem eigentlichen Reichsrathe hervor, seine rechtliche Wirksamkeit hänge nur mit jener des weitern oder eigentlichen Neichsrathcs zusammen. Man frage, wie lange diese Sistirung dauern werde. So lange, bis das Grundgesetz übcr die Reichs» Vertretung durchführbar geworden fei, bis die Vorbe< dingung dieser Durchführbarkeit eingetreten sei. Nehme der ungar. Landtag die Vorlage an, so trete die Reichs«^ Vertretung ipso flicw in Wirksamkeit, geschehe es nicht, so werden die Verhandlungen mit dcn Vertretern der östlichen Länder fortgesetzt, bis Resultate erreicht werden, bei denen die Einheit und Machtstellung der Monarchie gewahrt erscheinen. Ein anderer Vorgang als dieser würde zur unmittelbaren Ollroyirung oder zur Nieder« aufuahmc dcr Kontumazirung eines Theiles dcr Monarchic durch den andern führen. Wenn die Ergebnisse dieser Verhandlungen ein Resultat erreicht haben, bci dem die Macht und die Einheit der Monarchie gesichert crschei« nen, so werde die Regierung diese Ergebnisse den legalen Vertretern der übrigen Länder vorlegen, um vor dcr Entschließung dcr Krone deren gleich gewichtigen Aus» sprnch zu vernehmen und zu würdigen. Die legalen Vertreter dcr übrigcn Länder scicn dic^ndtagc. Diese scien allein in voller gesetzlicher WWlmlcit. Jedes Land habe seine eigene grundgesetzlicheVertrctuna, und es licgc eine tiefe, crnstc Bedeutung darin, daß die Mitglieder in dcn Ncichsralh „icht durch dirrlle Wahl berufen werden, sondern aus dcn Landtagen dahin ad. gehen. Die Landtage scien im Reichsrathc vertreten. Die Verhandlungen mit dcn Landtage» dcr östlichen Länder werden dcn Landtagen der westlichen Länder vorgelegt werden. Diese werden nicht beschließen, sie weiden leine bindenden Beschlüsse fassen, aber auch die Landtage der östlichen Hälfte dcs RcicheS werden übcr die gemeinsame tonstitutionclle Behandlung dcr allgc« meinen RcichSangelcgcnhcitcn keine bindenden Beschlüsse fassen. Es werde sich nur um Anträge handeln, um dcn gleich gewichtigen Ausspruch aller Länder, welche die Krone vor ihrer Entschließung vernehmen und würdigen werde. Die Entscheidung, der oberste Schiedsspruch liege in den Händen der Krone, dcnn einc zur be« schließenden Thätigkeit vollberechtigte Reichsvcrtreti.ng sci nicht in berechtigter Wirksamkeit. Sc. Exzellenz glauben hicdnrch gezeigt zu haben, daß dcr Vorgang dcr Regierung, indem cr sich rmn jcdcr Rcchtsfiltion scruc halle, dcm konstitutionellen Systcm anacmcsscn mid durch das Fcbruarpatcnt ausdrücklich vorgesehen sc!. Uebcrgchcnd auf die Einwürfe, welche im Ausschuß-berichte und im Laufe dcr Debatte gcacn das Scptcm« bcrpatcnt erheben wurden, hcbcn Sc. Exzellenz dcr Herr k. t. Statthalter hervor, cS fci gesagt worden, die 'Si-stirung der Rcichsvcrfassung verstoße gcgcn cincn Grund' fatz deS Oltobcrdiploms, und es hätte die Zustimmung dcr RcichSvcrtrctnng hinzutreten solkn. Dagegen sci z» bemerken, daß dcr cngcre Rcichsrath in VcrfasslmgS' sachcu nicht kompetent sei und daß dcr wcitcrc oder eigentliche Rcichörath dcr zu cincr beschließenden Thätigkeit berechtigt wärc, nicht als rechtlich wirksam ango schcn wcrdcn könne. Eö sci von cincm Rechte auf die Rcichsvcrtrctung fcilcns derjenigen Länder gesprochen, welche ihre Abgeordneten dahin geschickt haben. Kein Land tönnc cin Rccht ans cinc Rcichsvcrlrctung in an« dcrcr Wcise oder anderer Voraussetzung crwcrbcn, alS diejenige sci, welche im Landcspatcntc vorgeschrieben sci. Dicsc Voraussetzung sei nicht eingetreten, cinc Reichs-Vertretung daher nicht in völliger Wirksamkeit. Es ermangle daher das Reichsobjckt. — Man vindizirc dcr Rcichsvcrtre-tung dic maßgebende Stimme bci dcr Entscheidung des uugar. Ausgleichs und wende ein. die Landtage habcn leine Entschlicßungskomvctenz in Verfassungssachcn. DicüfaU sci zu bcmcrtcu, daß so lange die Verhandlungen mit dt« östlichen Ländern hierüber in dcr Schwcbc scien, ciüt allgemeine Ncichsvcrtrctnng rechtlich gar nicht zu Stande kommen könne und daß dcm 8- 14 dcs Ncichsralh' statutes daö gesetzliche Substrat fchlc. Von dcn Landtagen werden nicht Beschlüsse, sondern Anträge im Sinne des tz. 1!) der LandcSordnung crwaitct. — Auch scicn Befürchtungen aus Anlaß dcs Scptcmbcrpatcntcs laut geworden, man finde die Landtage bedroht, mau halte die Vcrfassungsgruudlllgc für erschüttert. In ersterer Beziehung komme auf die Thatsache hinzuweisen, daß die Landtage in voller gesetzlicher Wirksamkeit scicn. I" zweiter sci zu konstatircn, daß nicht die Verfassung sistirt sci, sondern cin Bestandtheil derselben, nämlich dl's Grundgesetz über die Rcichöocrtrclnna, daß dicsc S's«' rung erfolgt sci, weil dcr Ausgleich mit Ungarn u"^ blieb. Dic Rcgicrnng habc abcr dcn Wcg, M'c '"" das Fcbruarpatent vorzcichncle, eingeschlafn, uw!^" Ausgleich zu bewerkstelligen und in nllcn Theilen U" großen Kaiserreiches dcn Beitritt zur gemeinsamen Reichs Verfassung möglich zu machen. Dauerhafte Ürhalttuig, nicht tirichi»ttcv„„g, der iUcrfnssl»,n0grll„dlanen sei dtl Zweck, dcu sich dic Regierung sctztc. Zum Schlüsse betonen Sc. Exzellenz der Herr l. k. Statthalter, daß nach wiederholten Kundgebungen fest und unerschütterlich die Gruudsätzc bestehen, welche daS Recht dcr Völker auf beschließende Mitwirkung bei dcr Gesetzgebung, F>" nanzgebahrung gewährleisten, welche die gemeinsame lo»-stitntioüclle Behandlung dcr gemeinsamen Rcichsangcle-acnheilcn, welche auch rücksichtlich dcr nicht-ungariiche" Länder die Gemeinsamtcil dcr Interessen anerkennen u"d aussprcchcn. Sc. Exzellenz Graf Aucrspcrg hat als Bericht' crstattcr daö Wort. Redner bezeichnet die Debatte nbcl die Adresse als dcn Erisapfcl, dcr in dcu krainischc» Oedipus. (Schluß.) 1. Im Hain der Eumenideu angelaugt, setzt sich der blinde König unter der Leitung seiner Tochter Antigone auf eincn Stein und bittet, sie möge fragen, wo sie sich bcfändcn. Von einem herbeikommenden Athener erhalten sie Auskunft, zugleich aber die Auffor. dcnmg, den unbctrctcncn Hain der Rachegöttincn zu verlassen. Oedipus dagegen, welchem der Gott Apollo gcoffenbaret halte, daß cr in dicsem Haine zur ersehnten Ruhe gelangen wcrdc, erklärt, nicht zu weichen, und bittet den Wanderer, dcn Athenischen König Theseus zu ihm zu rufen; großer Lohn wcrdc ihm, dem Theseus, für geringen Dienst zu Theil werden. Dcnn daS Orakel hatte gesprochen, Ruhm und ewige Dauer werde jenes Volk erlangen, daS dcm viel geprüften Greise Aufnahme und Ruhestätte gönnen werde, Fluch und Verderbe» aber werde über die Häupter der Thcbaucr kommen, die ihn vertrieben. Der Athener geht, den König TheseuS zu holen. Oedipus fleht die Eumenidcn um Entsühnuug an. ..Sei stille!" spricht Antigone, „dcnn hicr kommt eine Schaar betagter Mänuer, die uach deinem Sitze spähen." Oedipus und Antigone verstecken sich im Hain. Der Chor bejahrter Koloner tritt auf. Erster Ehor. Sie suchen dcn Fremdling, der ein Frevler sein müsse, weil er gewagt, den „nimmer betretencn Hain dcr schreckengcrüstcten Jungfrauen" zu besuchen. Als OcdipuS hervortritt und fleht, ihn nicht für einen Gottverächtcr zu halten, erschrecken die Männer vor seinem Anblick und seiner Stimme, Sie erkennen, daß ein Fluch auf ihm laste und bitten ihn, cr möge sich entfernen und nicht neuen Fluch begehen, indem cr durch feine Gegenwart dcn allen auf sie übertrage. DaS Heiligthum möge er fliehen, in ihrem Weichbild aber wollen sie aus Mitleid ihn dulden. Der Blinde ge« horcht und zieht sich unter Andeutungen dcs Chores nnd Stirling der Antigone zurück und läßt sich auf einem Felsstück außerhalb deS HeiliglhumS nieder. Nun oer« laugt der Ehor seine Abstammung zu wissen. AlS er aber erführt, daß der blinde Fremdling OcdipuS sci, verlangt er in Angst und Entsetzen, der von den Göt< tern Geschlagene solle auch daS Weichbild von Kolonos verlassen. Nun fleht Antigone für ihren Vater und für sich um Mitleid uud Ausenthalt. — hier cndct der erste Chor der Mendelssohn'schcu Musil, Doch erst nachdem Oedipus in längerer Rede den Koloneru gezeigt hat, daß mehr daS Verhängniß an seinen Frevelthaten, als diese an seinem elenden Schicksale Schuld seien, besänftiget sich der Chor und will den unglücklichen Fremdling in der Gemarkung von Kolonos dulden, bis ihr König Theseus erscheine. 2. Da lommt zur Verwunderung des OcdipuS und dcr Antigone Ismene, dcS blinden Königs ältere Tochter, und verkündigt, was sich während dcr Abwesenheit ihreS Vaters zu Theben ereignet habe. Statt mit senem älteren Bruder gemeinschaftlich zu regieren, habc Eteotles, der jüngere, den PolynileS vertrieben. Dieser sei uach Argos geflohen uud ziehe nun von dort, unterstützt von 7 Fürsten, gegen seine Vaterstadt Theben, nm dcn Bruder zu stürzen und die Herrschaft sich zu er« kämpfen. Auch fci daS Orakel ergangen, derjenige werbe siegen und dort werde dauerndes Glück sich niederlassen, wo er, wo Oedipus todt oder lebend verweilen werde. Deshalb sei der falsche Kreon auf dem Wege Hieher nach Kolonos, um den blinden Küuig zur Rück« lehr nach Böotien z'.> b.fwea.en. Doch werde man sein Grab nicht mit heimatlicher Erde decken, dcnn das erlaube der Bannfluch nicht. „So soll man meiner auch nimmer habhaft werden," ruft Ocdipus ans. Er er« innert sich dcr Gransamleit feiner pflichtvergessenen Sühne, flncht ihnen und läßt im Wcchsclgcspräch mit dem Chore das grause Geschick scincS Hauses an seinen« Auge vorübcrzieheu. König ThescuS erscheint uud verspricht dem Oedi" pnS die Erfüllung jeder Bitte. Dcr blinde Greis klagt auch jetzt über die Härte seiner Kinder nnd dcr The' bancr und bittet um Duldung und Aegräbniß, lvc"" ihn der Tod in diesem Hain, wie die Gottheit >'^ geoffenbart, ereilen wcrdc. ThcscuS verspricht b^ und entfernt sich. Zweter Chor. Nun besingt dcr Chor die ^ trcfflichtcit des LandeS, in welchem OedipuS Aus"^"' und Schutz erhallen hat, dcS Gebietes von ttolo"^ in welchem — nebenbei gesagt — dcr Dichter Soph^ im Jahre 497 u. Eh. geboren wurde. 3. Da erscheint der falsche Kreon mit Befolge. Er schmeichelt dcn Koloncrn mit süßcn Worten uno heuchelt dem Oedipns, dcm Sohne und Mc»nnc seiner Schwester Iotaste, Mitleid und bietet ihm und st'"" Tochter Antigone, dcr edlen Dulderin, liesse" ^age, wenn sic mit ihm nach Theben zurückziehe" wouen. Da erzürnt der blinde König. Als er in ocr pciinal zu bleiben gewünscht, habe Krcon im O""dc,'"" Zolles und PolyuikcS ihn grausam verstoßen, ictzt. da cr in Kolonos cinc neuc Heimat, einen Platz sur scM? Asche gefunden, lommc cr, diesen ihm zu rauben. Nicht wolle cr zurückkehren, um dem Lande Frieden zu bringen, das zu seinem Grabe keine Scholle Erdc speudcn würde, nur seinen Rachcgeist werde cr mit Flüchen dorthl" senden. — Nun lcgt Krcon die Maske ab und bcheli' seinen Schergen, Antigone mit Gewalt zu ergreife'" Ismenc war schon früher (außerhalb dcs Schauplatzes 1141 Landtag geworfen worden sci und denselben anf dem konstitutionellen Boden, wo er sonst einig gewesen sei, spalte. Er bespricht die Genesis der Fcbruarvcrfassung und behauptet, daß sie allen Bedürfnissen und berechtigten Erwartungen Rechnung trage. Er betont insbe» sondere die Besitznahme der Fcbruarvcrfassnng durch die Vcrlrclungslörpcr in ihrer Mehrheit. DaS Widerstreben der Ungarn dürfe den Ncchtsbcsitz der anderen Ncichs-iMc nicht gefährden. Er bcstrcitct die Nothwendigkeit der Sistirung des Rcichsrathcs und weist auf die Gefahr hin, die hiedurch anch den Landcsordnungen drohe. Die Ncgicruug Hütte die Mäugcl der Versass sung auch in anderer Weise verbessern tonnen. DaS Festhalten an der Fcbruarvcrfassung Seitens der west, lichen Länder sci cin Gegengewicht gegen übermäßige Ansprüche der Ungarn. Er bekämpft den Antrag auf Uebergaug zur Tagesordnung, männlicher sci der offene Kampf. Bei der Abstimmung wurde der Autrag des Abg. Mullcy auf uwtiuirten Uclicrgang zur Tagesordnung, dem sich auch Sc. Cxz. Barou Schloißuigg angeschlossen hatte, mit einer Majorität von 18 gegen 12 Stimmen angenommen und somit der Antrag des Grafen AuerS« pcrg beseitigt. Schluß der Sitzung ^ auf 4 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch. Tagesordnung: Voranschlag des GrnndentlastungS-Fondcö pro 1866, Rechnungsabschluß dicscö FondcS pro 1803 und 1804; städtische Umlage nach dem Mieth. zinögnldcn und die Vcrzchrnngsstcucr auf Bier. Pau» schalvergütung an das Spital der barmherzigen Brüder iu Agram für Kurlostcn. Oesterreich. Wien, 10. Dezember. Die „Wiener Zeitung" meldet: Durch allcrh. Entschließung vom 7. Dezember wurde die am 18. Novcmbcr 1805 ertheilte Amucstic! auch auf die Strafurthcile und Untersuchungen der Gc« richte außerhalb Galizicus und Krakau'S ausgedehnt, insofcruc diese Urtheile und Untersuchungen die in der crwähutcn kaiserlichen Entschließung bezeichneten straf« baren Handlungen betreffen und auf den Aufstand in Polen Bezug habcn. Ueber Gesuche um Nachsicht der Rechtsfolgen solcher Vcrmthcillcu hat sich Sc. Maje> slät die Entscheidung von Fall zu Fall vorbehalten. Agram, 11. Dezember. Wie wir hören, hat die Ncgicruug die Auötraguug des iu unserem Landtage entstandenen Konfliktes dem Randlage selbst überlassen, und cS soll Se. Eminenz Kardinal u. Haulik mit der ehrenden Mission betraut worden sein, eine Verständigung der zwei streitenden Parteien herbeizuführen. "Mnsland. Vtiiuchen. Ein schönes Wort! Die „Bayerische Ztg." theilt jene Aeußerung mit, mit welcher Sc. Ma» zcstät der König von Vaicru den in Bezug anf Richard Wagner gefaßten Entschluß uud zwar schriftlich motiuirt hat. Sie lnutct: „Ich will mciucm theuren Volke zeigen, daß scin Vertrauen, scioe Vicbc mir übcr AllcS geht." Ein schönes, wahrhaftig löuigliches Wort! Mailand, 0. Dezember. Bier unglückliche Post« reisende wurden von den Räubern bei Avclliu weggc» schleppt und in die Berge geführt. Nachdem für eiucn Jeden derselben 17.000 Franks Lösegcld erlegt werden mußten, tamcu sie am letzten Freitag mit abgeschnittenen Ohren in Neapel an. DaS Entsetzen war in der ganzen Stadt cin unbeschreibliches über diese erbärmliche Grausamkeit. Wie solle» unter solchen Umständen Handel und Industrie in den südlichen Provinzen sich ent« wickeln können, wenn es Niemand mehr wagt, sich auS seinem Hause zu entfernen. Und in Wirklichkeit bcfin-den fich alle Eisenbahnlinien des SüdcuS iu eiucm kläglichen Zustande, und die Züge sind an Personen wie an Gütern leer. Paris. Der „Monitcnr" veröffentlicht das Pro-mulgationsdckrct eiues Vertrages, der sich auf ciuc Zoll-ciniguug, sowie auf anderweitige nachbarliche Verhältnisse zwischen Frankreich und Monaco bezicht. Es bleibt nach diesem Vertrage von der Selbständigkeit dcS Für« stcuthnmS nnr noch wenig übrig; der Anschluß ist cin so inniger, daß mehr dem Wcscn als der Form nach Monaco als cin von Frcmlrcich administrirtes Dcpar» tcmcnt angesehen werden kann. Die Sache wurde auf rein diplomatischem Wege auögctragcn, und cS war von keiner Befragung des souveränen VollswillcnS die Rede, obgleich die Konvention eine tiefe und wesentliche Veränderung in den materiellen und sozialen Verhältnissen der Unterthanen des Fürsten von Monaco hcroorbrin-gen wird. Mgesnmigkeitm. — Der Hauptgewinn bei der am 1. Dezember stattgcfundcncn Ziehung der 1804er Hundertguldcn.Lose per 250.000 fi. ist einem Kaufmanne in Breslau zu-gefallen. — In der Nacht anf den 12. d. M. ist in Wien in geringem Maß Schnee gefalle», welcher aber schon in den frühen Vormittagsstunden wieder geschmolzen war. — Aus Franlfurt a. M., 7. Dezember, schreibt man: Seit gestern weilt Hcrr Rogcard in unsern Mancrn, nachdem die luxemburgische Regierung, die sich bekanntlich in deutschen Fragen stets „ausschwcigt," der belgischen Regierung den Gefallen gethan, Labienus auch nicht einmal au ihren Grenzen zu dulden. Herr Rogcard erhielt zu Luxemburg 8 Tage Pactfrist. Er gedenkt, etliche Monate in unserer Stadt zu bleiben, um hier eine schriftstellerische Arbeit zu vollenden. Acußer-llch hat übrigens der berühmte Flüchtling Cäsars die große Aenlichteit mit Mirabcau, cr ist reizend häßlich, Malbericht und Korrespondenzen. Dcr historische Verein fllr Krai» crhiclt uulimast v°u der ungarischen Aladcmir in Pest, mit welcher cr seit lau-gerer Zctt M'er ihre eigene Anregung den schristenanolausch cr-M,rt hat, die Einladung zur Eröffnung »frier de« neun, Aladr-d"!Zch""^cf<>6. ^"'"^ '" '" """ ^"""' "'««»arisch und (Theater.) Wir bedauern, daß die qrstriac VorNelluna 'cd' M doch gewilz eine der dessern Operetten Oftenbachs, und 1" wurde zufriedenstellend gegeden. Frl. Nitti na e r als ^r, qnet war wieder cin sehr niedliches Schrcibcrlein nnd aut bei glimme; Herr Raster alö Notar entsprach smier ÄnfMr ooll- s/"'?^..^'n !'<>'/' F«hrl" ist e.n sehr empfehlenöwer-lhe^ B°lti,stücl. Un,erc deiden ttoimter. die Herren P r c isiua mid V l n ui lachn c r, zeigten sich darin von der »orlheilhamsten ^c,tc. Wir verdauten ihnen manche heitere Hlnndc und wir, MUM, daher tunsialiren. das; sie anch grstnii d^n Beifall des Pnbitum. im vollsten Maße ernteten nnd verdienten. Auch Herr ^dchr als Pächter war ,chr brau, nnr hie nnd da gedächtniß- schwach. Wir schließen, indem wir die Hoffnung aussprechen. „Meister Fortunio nnd seine Schrriderkin" nicht 'iuni lebten Male gesehen zn habcn. Aus den Landtagen. Lemberg, II. Dczembcr. Die ssonstituirung der administrativen, juridischen und Kilchenlonklirrenztom-Missionen wir» bekannt gegeben. Borscher in der ersten Kommission ist Krainsli, in der zweiten Smolla, in der dritten ManastcrSki. — Folgende Anträge wurden eingebracht: Adam Potocki und Genossen wegen Schulreform, Smolla wegen Verlegung des AdministrationSsiz« zcs bestehender und künftiger Landcsciscnbahnen nach Weinberg, Hcbda und Genossen wegen Aufhebung der Erbstcucr, AutowSki und Genossen wegen sines eigenen GcmeindestatnlS für die Stadt Tarnow. Sämmtliche Anträge wurden unterstützt. Es wird die sofortige Wahl der LandcSbudgctkommission, zehn Mitglieder, aus den Sektionen beschlossen Zyblilicwicz und Zdun motiviren ihre in der letzten Sitzung eingebrachte.! Anträge. — Nächste Sitzung Donnerstag. Agram, 11. Dezember. Bon den Komitees der beiden Parteien werden auch heute Abends im Komitee-saale des Landtages lonsidentielle auf die Beilegung der obschwcbcnden Differenzen bezugnehmende Berathungen abgehalten. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Original - Telegramme. Wien, 13. Dezember. Se. Majestät der Kaiser ist um V Uhr in Pest angekommen. Groftcr (Enthusiasmus und herrliches Wetter; der Kaiser sagte zum Bürgermeister: Vertrauensvoll bin ich gekommen, Vertrauen gewärtige ich. Vei der Hoftafel waren sammt» liche Vtcichsbarone anwesend. Abends glän» zende Beleuchtung. Im Theater wurden Anspielungen auf die Krönung jubelnd aufgenommen. Prag. Die Adresse ward mit lV Ttim-men angenommen. Pest, 11. Dez. Die Nachrichten von einer Fusion der Parteien beschränken fich auf eine Fusion der Klub lotalitäten. Aei der hentigen Eröffnung der Akademie waren der Primas. Hofkanzlcr von Majlath und andere Notabilitäten anwesend. Baron Nikolaus Bay laS Des scwffy'K Eröffnungsrede, worin die Nation zu Thätigkeit und nationaler Bildung crmahnt wird, um nicht absor» birt zn werden. Nach dem Bericht des Sekretariats las Baro» EotvöS dic Denkrede auf Szalay, worin cr erwähnte, das) Sc. Majestät den Erben Szalay's eine Pension ziiluic« nnd so die Hoffnungen bestärkte, welche die Nation au Sr. Majestät lmipft. (Stürmisches Eljen.) Toloy's litcraturgcschichtlichcr Vortrag bildete den Schluß. Nachmittags fand das Atadcmiebanlct statt, wo EotvöS auf den König und Szaß anf die Königin enthusiastisch aufgenommene Toaste ausbrachten. Berlin. 11. Dez. Die..Krcnz-Ztg." schließt einen Nekrolog, welchen sie dem verstorbenen König Leopold widmet, in folgender Weise: Auch seine politischen Gegner geben zu, daß der verewigte Monarch cin Fürst von cmi- ^ ncntcr Begabung war uud das Kolmrg'sche Haus in ergriffen, worden. Vergebens will der Chor durch seine Drohungen dcu Gewaltschrilt dcö thcbanischcn Fürsten verhindern Auf sciu Geschrei jedoch erscheint König Theseus. Er befiehlt, dcu Krcou so lange iu Kolonos festzuhalten, bis die geraubten Mädchen wieder zur Stelle seien. Emc Ncitcrschaar muß dcu Häschern dcS Krcon auf dem Wegc nach Oöoticn nachsetzen. Dritter Chor. Dieser Weg führte an den dem Apollo heiligen Küsten, an ElcusiS vorüber, wo von den Pristcin, welche sich Eumolpideu nnnuten, die oft erwähnte» Elcusio'schcn Mysterien gefeiert wurden. Auf jene Straße, in jcuc Gcgcud müuscht sich der Chor, um den Kampf zu fehcn, den Theseus mit dcu Thcbanern der beiden Jungfrauen wegen kämpfen werde, nnd ficht den ZcuS, die Pallas Athcuc, dcn Apollo und feine Schwester Diana um Sieg für dcn gastfreundlichen König. 4- .,.In Ncdcn nuirschöpflich" ist die Freude dcs Ocdipns, als Theseus ihm dic beiden Töchter wieder zurückbringt. Der siegreiche König lhcilt dem flüchtiacn Greise mit, cs habe cin diesem verwandter Frcmdlina slch au dcu Altar dcS Poseidon gesetzt und von ThcscuS Schutz, von Oedipus eine Unterredung begehrt. Icncr war gewährt wurden, diese verweigerte der Blinde, denn cr ahnte, es sc. PolyuilcS, sein frevelhafter, nach ArgoS gcfiüchtctcr Sohn, der in gleichem Anliegen, wie Krcon, sich nahe. Erst auf langes Zureden von Seile dcr Antigone mid des ThcscnS gestattet Oedipus, daß Polyuikcö sich wcn."' ^ bittet er, man möge diesem nicht bcistchcn, " cr sciu Gemüth bedrängen werde. ssmii^^c""' Chor. So lief war cin mächtiger c° n U"""'< daß cr statt feindliche Schaarcn zu be- te c 3N.^"' b'" Worten seine« eigenen Sohnes furch. ^'s,^" " doch früher gestorben! Denn wahrlich '° >l"gt der vierte Chor - der ist thörichten Sin- ! ncS, wer scin Leben ocrlängelt wünscht. — Denn ! nachdem man der frohen Kindheit unschuldige Spiele , ließ, hinaustrat in des Lebens Qual," *) da bleibt lein z Ungemach uns fern :c. 5. Pollinilcs konnnt und sieht den Vater um Ver. zcihung. Daß er vom Vrnder vertrieben worden, daran sei des OcdipnS Nachcgcl,t wohl am meisten Schuld Er möge jetzt den Groll ihm erlassen, da er mit sieben argimschcn Fürsten ausziehe, den Thron von Theben zurückzuerobern. Mit sciucr Zustimmung werde ihm Alles gcl.ngcn, ohne diese müsse anch scin Lcbcn im Kampfe enden. Ocdipns hat lein Erbarmen, wie Po- ' !.'/ "^ °"^ d"" Throne faß, ihn erbar-mnngslos ms Elend getrieben hattc. Er flncht dem ? 1"5' ^.^V!' ^' ^"'^ Luders H°nd, dieser von ihm durchbohrt fallen werde. Grause Klagen erhebt Polymkcö und die edle Antlgone. die ihre Brüder lieble. Vergebens bittet diese Jenen, nicht gegen Theben, nicht ms Verderben zu ziehen; er reißt sich aus dcn Armen der weinenden Schwester, und sie segnend, stürzt cr fort, an die Spitze dcs Heeres, seinem Schiclfal entgegen. Fünfter Chor. Unbegreiflich ist dieses Bc< "ehmcn des blinden Greises; ihn treibe daS Verhäng-">ß. Ictzt sollte cr sterben, denn sonst könnte neues Un-gluck ubcr ihn und seine Beschützer hereinbrechen (denn er hatte geflucht.) - Da erscholl cm Douncrschlag. ^cdlpus nahm dicS als das vom ZcuS versprochene Zeichen seines nahen Todes und verlangte nach dem Kömge ThcscuS. Den Chor überkommt Furcht und Grauen. Der Donner rollt wieder, nächtliches Dunkel bedeckt die Erde. Die Koloncr rufen nach ihrem Kö' nigc Theseus. * Ist eine verständlichere licbcrsetzuna, als die der Musit zu Grunde gelegte. - Gegenstrophe fünfter Vers und folgende. 6. AlS ThcseuS erscheint und nach der Ursache seiner Berufung fragt, antwortet Oedipus, die Zeit feines Todes fei gekommen. Wenn ihn Theseus auf attischem Boden, auf jenem Orte bestatte, dcn er, der Blinde, fclbst sich wählen und finden werde, so werde Athen vor jeder Unterjochung durch eben dieses Grab geschützt sein, nur dürfe ThcseuS den Platz desselben Niemandem, als nur seiucm Nachfolger mittheilen, uud dieser wieder dem scinigen. Er schreitet, ohne von Jemandem geführt zu werden, dcn trauernden Töchlcrn und dem Könige ThcscuS vorau, nachdem cr von Allen uud von dem gastfreundlichen Lande segnend Abschied genommen. Der sechste Chor ficht die Götter der Untcr« welt nm günstige Aufnahme dcs hinsterbenden Dulders, und den höllenhlind, cr möge dem Fremdling den Ein« tritt in das Schattenreich nicht wehren. 7. Ein Bote verkündigt dcn Tod deS OcoipuS und erzählt dcn rührenden Abschied des blinden Königs von seinen Töchtern, die zulüctlchrcn mußten, als cine Stimme vom Himmel den Greis aufgefordert habe, scin Dasein endlich zu beschließen. ThejeuS allein sei bei dcm Sterbenden zurückgeblieben. Als der zurück« lehrende Bote und die Mädchen fich nach einer Weile umgesehen hätten, wäre OcdipuS verschwunden gewesen, Theseus habe sich die Hände vor die slngcn gehalten, wie von einer Kichtcrfchcinung geblendet. Im siebenten Chore ertönt der Klagcgcsanz der Ismenc und Antigone, die Koloner versuchen sie zu trösten; vergebens biltcn die Mädchen den Thescns. das Grab ihrcS Vaters sehen zu dürfen, wohl aber verspricht cr ihnen, sie nach Theben führen zn lassen, wo sie dcn blutigen Mord verhindern wollen, der ihre Biü« der bedroht. Mit einem TrostcSworte des Chores endigt die Tragödie. ^. N. 1142 ihm das Halipt verliert, durch dessen feine Politik eS zu einem in dcr ncncn Geschichte fast beispiellosen Glänze gelangt ist. Berlin, 11. Dezember. (N. Fr. Pr.) Die Kor< rcspondcnz Zcidlcr schreibt: Präsident Johnson verlangt von Napoleon die Anerkennung des Prinzips der Nicht« intervention in Betreff Mcxiko's. Die Vereinigten Staa« ten würden alsdann dasselbe Prinzip rucksichtlich dcr inneren Verfassung Mcxiko's protlamiren. Frankreich könnte hierauf seine Truppen aus Mexiko zurückziehen, und Nordamerika winde bei dem Kampfe zwischen den Kaiserlichen und dcn Republikanern neutral bleiben. Die darauf bezüglichen Verhandlungen seien schon älteren Datums. Das herzliche Einvernehmen zwischen Frankreich und Amerika tonnte seine Spitze dann gegen den eigentlichen Rivalen — England — kehren, und Kaiser Napoleon würde dann freie Hand erhalten für seine kontinentalen Pläne. Schließlich sci hicuon das Schicksal Belgiens abhängig. Paris, 11. Dezember. Der „Monilenr" schreibt: Dcr Tod des Königs der Belgier hat einen großen, schmerzlichen Eindruck hervorgebracht. Sobald die Nachricht bekannt wurde, haben der Fürst und die Fürstin von Hohenzollern-Siginaringen Eompicgne vcr-lassen. Dcr Verlnst eines Souvcrains, welcher sich im Rathe Enropa's eine so hohe Stellung erworben, hat emmüthiges Bedauern hervorgerufen. Der kaiser< lichc Hof hat sich diesem letzteren anschließen wollen. Die Festlichkeiten in Eompicgne sind unterbrochen; die Vorstellung sür diesen Abend ist abgesagt. Brüssel, N. Dcz. Dcr Leichnam dcS Königs wird morgen 11 Uhr Abends bei Fackclbcleuchtung nach Brüssel gebracht; das Lcichcnbegängniß findet Samstag statt. Sonntag erfolgt dic Eidesleistung Leopold II. Keschästs-Zeitung. Kraillbura, 11. Dezcmbcr. Auf dcm heutigen Marke sind erschienen: 0 Schweinefleisch „ — 17 Hirsc „ 2 —, Schöpfenfleisch „ — 9 Äulurnh „ 2 50 Hähndcl pr. Stück >— 38 Erdäpfel „ 1 30 Tauben „ — 10 linsen „ 4 «0 Heu pr. Zentner . l 50 (irliscn „ — ^-^ Stroh „ .140 Fisolen „ 3 52 !! Holz, hartcö, pr. Klft. 5 10 Rnidsschmalz pr. Pfd. — 48, — weiche«, „ 3 50 Schweineschmalz „ — ,42^ Wein, rother, pr. Timer — , —- Speck, frisch, „ — 28, — weißer „ 7^ — — geräuchert, „ — 40 ^ > Oesterreich-englischer Handelsvertrag. Der „D. Allg. Ztg," wird unterm 6. d. aus Wien gemeldet, daß die Verhandlungen mit England geschlossen sind und binnen längstens zehn Tagen dcr Handclöucrlraa. unterzeichnet scin wird. Doch ist es mir ein Präliminarvcrtrag, dcr, wenn anch, so weit er reicht, für beide Theile bindend, doch cbcn nur in großen Umrissen den Inhalt derjenigen Ucbereintunft zeichnet, welche erst nach der Revision des österreichischen Tarifes zum Abschluß gelangen wird. DiePräliininarieu lassen dcn liinfligm Festsetzungen den breitesten Spielraum. Dampfschifffallrt auf der Tave. Die ersten Handelsfirmen des Platzcö in Sissel sind zusammengetreten und habe» mit Entschiedenheit beschlossen, eine Dampfschifffahrts-Unternch' muug auf dcr Saue zu gründen. Zweck derselben ist vorerst die Anschaffung uon Dampfern, welche sich znr Nemorquirung eichener Getreide- nnd Holzschiffe eignen. Hicdnrch tritt c« außer Frage, daß die bi« jetzt durch die l. l. östcrr. Donaudampffchiff- fahrtegcscllschaft absichtlich dcr Pcrnichtnug anhcimgcsscbcncu Nil'-dcrschiffc mindestens dnrch eben so viele neue ersetzt werden. Daß dcr Unterschied wegfallen muß, dcr zwischen einem' solchen Cichcn-schisic und cincm eisernen Schleppboote obiger Gesellschaft besteht, nud welcher trotz dcr höheren Fracht und den begreiflich strengt» Bedingungen dcr Auf- und Abladung zn ucrmcidcn gefncht wnrde, glauben wir nicht erst bcmcrlcn zn miisscn. Daö Nntcrnchmcu tritt mit laufmannischcr Bescheidenheit anf, und gründen wir besonders daranf die Hoffnung für ein kiiustia.es Gedeihen. Miige man immerhin von gegnerischer Veite dic Sache belächeln. dieselbe hat dennoch einen rccllcn Äoden nnd einen guten Zwcck, und wird sicherlich leine Staatslasten hervorrufen. Irren wir uuS sonst nicht völlig an dem praktischen Sinne unserer i!andSt leute, so glauben wir dcm Nntcrnchmm cinc lebhafte Vcthciligimg prognostizircn zu tonnen mit dcn, aufrichtigen Wnnschc, daß c« lange Zeit zum Wohle deö Landes blühen mögc. (W. Hdlebl.) Theater. Heute Mittwoch dcu I^i. Dezember: Erste Gastvorstclluug des Herrn Ludwig Langer vom Landeil- thcatcr in Graz. Der Noman eines armen juusten Mannes. Schauspiel in 5 Auszügen nnd 7 Tablcanr von Octave Feuillel. Dcntsch bcarbcitct von C. Iuin und P. Reinhard. Meteorologische Neol)achlu„gen m caililich. «u. Mg. 329.24 , — 5.4 windstill l 9Mi ^ " 12. 2 „ N. 329..,,'; -j- 0.« NO. schwach lhcilw. bcw. <)<„. 10,. Ab. 330.54 — 0.? ^NO. schwach thcilw. bcw.! Grgcn Mittag dilnncs Schnccgcstöbcr. Nachmittag ill dt« nntcrcu Luftschichten NO. Windströmnng, während in den oberen die nördliche anhielt. Telegraphische Effekten- und Wechsel-Hurlc an dcr k. t. öffcntlichcn Bürsc in Wicn. Den 12. Dezember 5'/. Mctalliqncs 02.85 18ten August I865i. Z. 564^, am 2 2. Dezember 1665 znr Vornahme der drillen Feilbictung der dcm Blas Mamor von Poogom ssehöri. ^eu Realität Url>..3ir. 137 ->^ Gllin!''' linch Herrschaft Schneeberg geschritten wirt». K. k. Vczirkeamt ^'aas alö Gericht, am 22. Noueml'er 1865». (1) 1M<- Spezerei-, Material-, Wein- und Delikatessen - Handlung des Johann Klebel in Laibach empfiehlt ihr neu assort tries Lager von bestem feilen Parmesan-, Einnieiithaler, Oorgonzola-, Mail. ätrachiuo», <»royer-I_äs; von Fischen: Sadines de lüantex in Blech. IxichscM, niss. Gardinen mit Mixcd-Piklc* ein^ele^t , Caviar, ltoll. Tollliäriiii»«'. Tafelsardellen, nuuin. Aale und Thonfixclie: Wrazer Schinken, '/jUBigen, Kaiserfleisch, Mail.u. Veron. Salami, Mortadcili, Iran/., ciigl., und Kronisor Soul, Malaga - Trauben, I>at-teln, Feigen, Maroni, geschältes CwÖrzer Obst, franz. Früclitc* weich und hart kandirt in kleinen elegimln) .Sch.nchleln, I)uii.^tol>iit in Gläsern, lWostarda, FrueliixaLson, Ro-«iiaon, ^Voinbeeren, Ulanflelii, Pi^noli, Orangen, Limoiiien, mehrere Sorten Grazer und Pres.sburger Xwieback, Mandolati, Cirazer Chocolade mil und ohne Vaniglia, feinste aromatische Sorten von .schwarzen und grünen Carawanen - Thees, Jamaica -Hum, Puii»cli« K^son/, <<>m»ac , Zara-iflaraseliino , russ. Doppel-kümiiiel, ><»«!ü»l,o gegen sl-2!«:o). (2426—4) (2578-1) ^Nr73893. Uebertragultss der dritten erek. Feilbiewllg. Mlt Veznq auf die dicsseiliacn Eoiltc uom 20. Mär^ 1^l>5,. Z. 1224. 2!l. Juni l MN. Z. 2812 n, 25. I»li 1865. Z. !l429, wird liek.ilml gegeben, daß in per Ellkn' tionssache dcö ^ol'anll Nogachai von ^,,'cl. (ii oln»l<> I» kink ssegcn ssranziöla Fabiani. geb. Pertel uun Slllvj«, ^'l". .50 ft. dic drille crclutwc Fcllbielllllg dcr dcr i.'eh. lern geborgen Nealiiat über Anstichen beider Theile alls' dcn 11. April 186«. Frnh 9 Uhr übertragen wnrde. Ä. k. Bezirksamt Nippach als Ge< rlcht. am 22. Angnst 1865. (2563-2) ^Nr742687 Zweite erekutive Feilbiewllg. Mit Vczug anf das dteögcrichtliche Edikt vom 24. Oktober 1865. Z. ^!734. wird bekannt gemacht, daß am 5. Jänner 1866 znr zweiten ekcknliven Feilbietnng dcr dem Johann Pollanz i» Vcldcs gedörigen Kai^ schcnrealilät geschrillcn werden wird. K. k. Pezillöaml Radma,insi?orf alö Gericht, am 6. Dezember 1865. Johann Hahisch, ^Ilild- ulld 8ilberarli«iler am alten Markt Nr. 18, empfiehlt crgebcnsi sein neues Lager z» Weihnachts- und Neu^hrg'Gtschtnkell. WU" Anch werden Neparature" schnell nnd billig effcktnirt. (258s^^^ TllP-Untemcht. Der ergebenst Osfertisste hat die Ehre, gehorsamst bekannt zn gebe», daß er mit Äewillignng der löt'l. Vehördc alll'ier Unterricht in uerschiedcnen modernen Ta"/ zrti, welche er während seiner Abwesend durch 14 Jahre in Ungarn. Kroalien M^ Slavonien sich zugeeignet dat. crtlieilcn wird. wozn er daö lwcha/ehrle l'. 'l'. Publltnm nm geneigten Zuspruch »int zahlreichen Vcsüch bittet. Nähere Ans' kllnft br>i dem Gefertigten selbst in sciml Wohmmg bei Herrn Malcaz Streincr i» der Nosengasse Nr. 125 zu erfragen. Hochachtungsvoll unterzeichnet sich (25?2-:y Tanz- nnd Anstand« - rchrcr. ) j Anzeige. i ——^—_______ | Die Material-, Spezerei-, Wein- | und | Farbwaaren-Handlung1 | dos Gefertigten empfiehlt ihr neu as.sorlirles Lager von besten fett'1" ; Eminenthaler-, Groyer- und Pariiicnwaii-itUNeii, nf"" I HamlMirf(erii. Piekelhärin^e, marin, yial, dienne«'*1* Taielsardellen, Sardinen de \antc m in Oel, ru»*i*ff1*- | Gardinen mit Mixed Pickle» eingeh gl, ungarische **a.- ; lami neuen f'raii-öM. und Kremwer Nenf, «iiracr Maro»1'' 1 echten Jaiiiaica-Kum, PuiiMcliewmenx, lüinste Sorten TV****' i die beliebtesten ö»ierreiehi«chen und iut|{ariseli<'ii ^^Ill(4» ! Champagner, Liqueur«, Canditeii, Pinoli, jflflf»*1*'1"» Kosinen, Weinbeeren, Zibcbcu, reinstes ?»***• unI ! Olivenöl, Kaffee« in reinsclmieckender Waare nd«1 |lii('.n U1)riff11» > Spezerei-Artikoln zu den billigsten Preisen und solides^'1' Bedienung. ! Gustav Stediy, '< (2504—3) Elesanlcngassc. Verantwortlicher Redakteur: Iguaz v. Kleinmayr. Drnck und Verlag von Ignaz v. Klein,nayr st Fedor Vamberss in Laibach. ihiezn ein halber Vogen 2lmtö. und Intelligenzblatt und Bericht der fünften Sitzung des Landtag"'