^ Degotardlsche 3 Laibacher Zeitung, ^i Mittwochs dett 26. März 1800. Inländische Begebenheiten. Laibach. Nach öffentlichen Berichten aus Venedig dauerte der Zulauf in der Insel St. Giorgio den 15. und 16. d. M. Eine Menge Personen kamcn unausgesetzt das neue Kirchenhaupt Pius Vll. zu be- . ehren, und ihm zu huldigen. Jeder wc;rd vergnügt und durchdrungen von Dcsscn Herzensgute, und zugleich apostolischer Slandhaftigkeit, mit welcher er sein Lcbm in die Schanze schlug, als er sich dem Gen. Masscna enkgcgen seyte, da dieser Imola schleissin wollte, und5^ardi-nalbischof Chiaramonte mit sti-n m eigenen Hab und Gnt die Vrandschatzung leistete, um seine Schaafe nicht vollends ausrauben zu lassen. In Venedig beleuchtete man alle 3 Nächte nicht nur die Häuser, sondern auch alle Kirchenthür-me; immerwährendes Glockcngeläu- te nächtliche, Musik, frohe Zuruft, Sonneten hatten keineGränzen. Die f ttrliche Krönung Sr. Päbstl. Heiligkeit ward Freitagsam 21. d.M. abgehalten, und zugleich als Festtag begangen. Nach Laibach kam aus Inneröstreich eine Kolonne gefangener Franzosen am Sonntag den 2z. an. Sie werden nach Italien an die französischen Vorposten kon-voirt, um sich ihrer alldort durch Auswechslung zu entladen. Man wlll nämlich alle unsere Gefangenen aus dem feindlichen Schluude auslösen. In Tyrol werden Achtzig Kompagnien Scharfschützen neu errichtet. Gcstcrn als am Maria Vcrkün-diguugsscste ward in der hiesigen Me-tropolitankirche ein scyerliches Te Deum abgesungen, wegen glücklich ersolgtcr Wahl und Krönung Sr. Papstl. Heiligkeit Pins VII. Bei steigender Schwere der Luft bekamen wir einen den März Trocken machenden höhern Grad dcr Kälte. Am 22. war der Thermometer 2 Grad unter Q — 2Z. M. 7. Gr. unter Q — 24. M. 9 Gr. unter o Wien. Franz Kinderl, Pfarrer zu Dobersberg V. O. M. B. hat Sr. Maj. eine Kriegsdarlchcus-Ob-ligazion pr. 99 fi., dann eine Liefc-rungs-Quittung auf 15 Wetzen Ha-bcr und 1 Centner Heu vom Jahr 1798/ und eine derlcyQuittung vom ^ahr l799»auf4 Metzen Korn, und ?> Nteücn Haber, als ein frcywilli. g s Gcschcnk dargereicht. Auch hat der Dechant zu Loosdorf V. U. M. B., Ioh. Schneider , das ihm und seinen Unterthanen für das Jahr 1800 betreffcndeKö'rner-O.uan-tnm von 6 Meycn Korn und 18 Me-tzcn Haber, das er selbst von den Seinigen geliefert, zum freywilligen Kricgsbcitrag dargebracht; welche patriotische Ancrbiethen Se. Maj. mit allerhöchstem Wohlgefallen aufzunehmen geruhten. Der irländische Bischof, Lord Bristol, welcher, wie bekannt, von den Franzosen in Italien gefangen, zu Mailand lange Zeit eingekerkert, und bei der Eroberung Italiens befreyet wurde, läßt dem F. Z. M. Frcyhrn. v.K ray ein von prächtigem Marmor verfertigtes Monument in Mailand seyen. Ausländische Vegebelchcitt'lt. Italien. General Massena scheint nach den Genueser Nachricht« sich kein ruhiges Quartier zu versprechen; er hielt sich einige Tage zu Picta d Arena auf, wohin er sein Hauptquartier verlegte, und ging sonach gegen die Rivie-ra del poncnte zurück. Die Ligurische Republik ist nun auch auf den Gedanken verfallen, ihrer Verfassung noch einmahl eine andere Gestalt zu geben, und statt des ehemahligen Doge, einen Consul auf 5 Jahr einzuführen, dcr nebst einem Conseil von 12 Mttgliedern, wozu aber nur Advokaten und Prokuratoren genommen werden, welche die vollziehende Gewalt besorgen sol-lm; nur ist bey dem Erscheinen der Engländer vor der Stadt beschlossen «worden, mit der Ausführung dieses Planes noch in etwas an sich zu halten. Die Genueser wurden den 24. und 23. V. M. wirklich geängstigt; die Engländer singen an schon mit Bomben , die sie aus Neapel erhielten , die Stadt zu bewerftn; da aber eine eingefallene rauhe Witterung die Landoperazwncn zurückfty. te, so scbeint es, daß sie für qut fanden, das förmliche Bombardement der Stadt auf den Zettpunkt zu verschieben, bis die Angriffe der Stadt von der Landseite eintreten. Indessen haben sie eine beträchtliche ! Anzahl Sckiffe, die mit Lcbcnsmit- tcln nach Genua segelten , weggcnom-Men. Zwey Genuesische Galeeren, die ihnen zur Bedeckung dienten , liefen übel zugerichtet, »n dem Haftn von Savona ein. Die Laufgraben der Festung Ga-vi sind, ohne daß es die Garnison verhindern konnte, eröffnet worden, indessen suchen sin dle Franzosen bey Vado ausserordentlich zu hefesti- ^ In den Waldenfer Thälern, welche die Gränzen von Frankreich und Piemont ausmachen, waren die Unruhen so stark, daß der K. K. Feldmarschall-Lieutenant Vukassovich,der zu Pignerolles kommandirt, nicht nur nachdrückliche Maßregeln crgrclff, sondern sie auch durch eine ernste Proklamation zur Ruhe zu bringen suchte; er sagte ihnen ganz frey, daß das Interesse, welches Frankreich in Hinsicht ihrer haben fönnte, viel zu gering wäre, als daß sie sich einbilden sollten, daß Frankreich wegen ihrer Krieg oder Frieden schliesst« werde. Diese Proklamazion scheint auf sie auch gewirkt zu haben. Von den Franzosen bekamen sie vormabls den Nahmen Varbets, worunter man nun dje Räuberbande, w?lch? in den Thälern von Savoyen und Picmont die Reisenden überfallen und ausplündern, gewöhnlich versteht. ^ In Savoyen sind die Einwohner überhaupt gegen die Franzosen so erbittert, daß der General Moinoni, der dort kommmcmdirt, um Verstärkung an Truppen angesucht hat. Vom 22. Febr. Auch in Mailand hat siH nun eine neue wohlthätige Gesellschaft sär Arme gvbildet; mehrere menschenfrcundlichePcrsonen haben sich vereinigt, und eine Summe Geldes zusammengebracht, welche sie in den Stand styt, an sehr dürftige PersonenVillcte abzugeben, aufderen Vorweisung diesen von bestimmten Bäckern täglich ein Pfund Brod unentgeltlich gereicht wird. Zwar fehlt es hier nicht an wohlthätigen öffentlichen Anstalten für Arme: die Stadt hat mehrere Hospitale, worin sie in Krankheiten unentgeldlich gepflegt werden; ferner besuchen von der > Stadt bezahlte Aerzte diejenige kran- '. kcn Arme, welche ihre Wohnungen 5 nicht verlassen können oder mögen, und reichen ihnen auch uncntgeldlich Arzeney; die Stadt giebt ferner in einem besondern dazu bestimmten beträchtlichen Gebäude einer gewissen Anzahl Greisen , welche unfähig sind/ ferner nock zu arbeiten, bis an ihr Ende Wohnung, Kost, und Kleidung; erhält ein gut eingerichtetes Findelhaus; und theilt, sowie mehrere Klöster und Kirchen, an eine gewisse Anzahl von Armen Brod aus: allein diese unglückliche Menschen -Classe ist hier so zahlreich, daß sie immer dcillcbcn noch der Hilfe wohl-habender Bürger bedarf. Freylich muß man sich hicbei wundern, daß eine Stadt von mehr als 1^0,002 Einwohnern / von denen ein so gro-ßcr Theil Morgens noch nicht weiß, wovon er den Tag über leben soll, bis jcm auch noch nicht Ein Arbeitshaus str diese Classe eröffnet hat; , allein es scheint, man kenne die Wohl- ! thatlgkcil dieser Anstalten, welche dem ! Menschen stinenUnterhaltverschaffen, ^ und ihn dabei über das erniedrigende Loos dcr Bettcley erheben , in Ita-lten noch gar nicht. Daher kommt es, daß, so oft eine Theurung d?r Lebcnsmlttcl eintritt, beyder auf der eincn Seite die Mildthätigkeit cbcn so' abnimmt, a!s anf der andern das Bedürfniß steigt, das Loos dieser Clasft, welches von Anderer Gunst abhängt, jedes Mahl sehr hart wird. Auch dcr Erzbischof hat in seinem neuesten, in Betreff der nahen Fasten erlassenen Hirtenbriefe, zur Erleichterung dcr Armen etwas beizutragen gesuchter empfiehltMildthätig- kett sehr dringend, und ertheilt die Er^ laubuiß gegen die gewöhnliche Obser-vanz, an 4 Tagen in der Woche Fleisch.zu speisen; nur Mittwochs, Freytags und Sonnabends, den Tag vor Maria Verkündigung und in den 4 leytcn Tagen der heiligen Woche soll sich die Gemeinde auf Eyer-und Milch-Speisen einschränken. Desto mehr wird die Haltung d>'r übrigen gottesdicnftlichen Uebungen, und allch Versöhnlichkeit gegen vormals verirrte Schaafe empfohlen. Frankreich. Noch immer beeifcrn sich die Pari-! ser Journalisten in die Wette, dem , Publikum verschiedene Sympwmen l der so wahrscheinlich dem Ende sich ! nahenden Rcvoluzion zu zcigcn. Dcr Publicist sagt: „es gkbt Umstände, wo blosse Nahmen mehr beweisen, als alle Phrasen. Sollte es nicht das untrügliche Zeichen einer endigenden oder gcendigtcn Revolution seyn, daß man in einer und derselben De-cade Bcrthicr und Dübouchet mit dem türkischen Vothschafter brym ersten Consul speisen, die Oper Hadrian, ! (über welche zur Zeit des Direktoriums einmahl so viele Klagen erhoben wurden) auffuhren, und die Erlaubniß geben sah, nächstens Friedrich den Zweyten mit seinem Ruhm, und seiner Güte vorzustellen, (in dem Stück lez cleux pilAe«, nach E n-gels Edelkn a b en) — daß man in eben dcr Decade die Truppen zu Paris, welche oft 30,000 Mann be, trugen, bis zu 2,000 vermindert^ haS Petizionsrecht durch die fast einstimmige Entscheidung der vorzugsweise populairen Staatsbehörde, vor allem Einfluß des Pöbels gesichert, Viele Geächtete von ihrer Aufficht bc-freyt, die sichere nahe Schliessung der Liste, oder vielmehr des Abgrunds, dcr dcn öffentlichen Kredit verschlang, dcn Vorschlag eincs neuen Vcrwal-tungssystcm, welches zehnjährige Frhler wieder gut macht, welches die Sicherheit und den Wohlstand des Innern verbürgt, die Neuigkeit (im /^mi 668 I^iix) von einer entdeckten ungeheuren Verschwörung, von 4^Qn? zu Paris angeworbenen Roy-alistcn , in diesem von Truppen entblößten Paris von dem Volke und von der Negttrung mit dem Lächeln des Mitleidens aufgenommen, Car-not dcn ersten Vcrrlcknnngcn seines FachS »vicdcr grgcbcn, Varthclcmi >„ dcn patriarchalischen Würden sri-nes Vaterlandes empfohlen, die Trauer mn dcn erste»« Washin g-t o u durch den zweyten, nehmlich Vo-napacte, verordnet sah, der zu seiner j Sclbstcrhattung wcuigsteusscheiubar ! ciuen Washington nachzuahmen fur ! nöthig sindet. Ein auderrr Iour- i nalist sagt: es giebt gar kcinc Revolution in Frankreich mrhr : das wahre Resuldat der Revolution besteht ^ fast in allen Staaten, die mit ihr behaftet waren, indcrRumfordistbcn Suppe, oder in Noth uud Elcnd. Die stärksteVeschäftlgung der Pariser, worüber sie die Vendee, Italien , England uud das linke Nhein-user zu vergessen scheinen, besteht jetzt in der beständigen Vcsehung dcr 5errasse des Schlosses ber Thuille-rien , in der Hoffnuug den Obcrcon-sul oder seine Gemahlin zu sehen, welche jetzt die ehemahligen Zimmer des Königs uud der Königinn bewohnen. An der Vorderseite der con-sularischcn Hauptwache in dcn Thuil-lcrien sieht man folgende neue Aufschrift: ?!m 10. August 1792 wurde in Frankreich das Königthum ab-geschast; es wird nicmahs mehr sich wiedcr erheben^. In den westlichen Departements werden nun gauz nene Eiurichtungen getroffen. Man errichtet zwey hundert Brigaden von Genödarmcs zu Fuß. Jede Brigade besteht aus einem Quartiermelstcr, einem Brigadier uud 8 Gendarmen — aber ohne . Gehalt. ! Die Ncchtfrrtiguugs - Schrift des ! Divisions - Geucrals Foissac-Latour, wcgcn dcr Ucbergabc von Mantua, ist dem ersten Consul vorgelegt worden. Latour dient schon seit, 765, „nd wurde vor 4 Jahren zum Vothschaftcr uach Schweden ernannt. Diese Wahl nahm man aber damals zurücke, well er von einer altadelichcn Familie abstammt. Zu seiner Rechtfertigung führt er an, daß cr weder Mannschaft noch Geld genug gehabt ha'ttc; daß es ibm an Holz uud Pallisaden fehlte; daß die Festungswerke zum Theil iu schlechtem Staude gewesen wären u. s. w. Nach Eröffnung d r Laufgräben blicbcn ihm nur Z65i dienstthuende Soldaten übrig, unter welchen dieSchweiycr, Pnmonttsrr, Clsalpiner und Poblrn mttgebrifftn waren, aufdie er sich nicht verlassen durste, und die nachher vor seinen Augen kaiserl.Dienste nahmen. Im Kriegsrath hätten unter 44 nur 4 gegen die Uebergabe gestimmt, welche bloß der Ingenieur-Oberste Vorthou auf seine Seite gebracht hätte. Bei einem längern Verzüge hätte er nie eine so vortheilhafte Capitulation erhalten können. In den 3 verdeckten Wägen hätte cr weiter nichts als italienische Patrioten fortgebracht, um sie der Lcbensstrafe zu entziehen, und an Z baarcm Gelde nur 18000 Lior. gc- ! rettet, die er nachher zu Verona un- ß ter die bedürftigen Offiziers seiner Garnison ausgetheilt hätte. Nach Mantua wäre er nur darum von Ve-rona zurückgekehrt, um seinen kranken Sohn mitzunehmen. — DiePoh-lcn hätten wcgcn dcs starken Vrannt- 8 wcmtrinkens fiist alle eine Augen- f' kraukheit gehabt, die sie zum Dienste ^ untüchtig machte. Die Piemonteser und Schweitzer hätten vor seinen Augen die National-Cocarde mit Füssen getreten:c. — DerDivisions-General Latour ist nock in Klagenfurt, und reclamirt lebhaft gegen das Anklage-Dekret des Kriegsministers Verna-dotte, nach welchem er wegen Vcrrä-therey vor ein Kriegsgericht gestellt werden sollte, sobald er nach Frankreich zurückkommt. Straßburg, den 4. März. Nach einem Schreiben aus Basel soll gegen Ansang künftigen Monats es entschieden seyn, ob es zu einem neuen Feldzug kommt. Großbritannien- Der Vicekönig in Irland giebt sich alle Mühe das Vereinigungsge-fchäft der beyden Staaten zu Ende zu bringen. Die Vereinigungsakte enthält auch solche Artikel, welche von allen Gutgesinnten für weise und gerecht gehalten werden. Die Hauptartikel, welche am 5. v. M. dem Parlament zu Dublin vorgelegt wurden, bestehen darinn: 1) Die Ki>-^ nigrciche Großbritannien lmd Irland > soäen für immer, vom 1. Ia?i. i ö<->i l an, ullt^r dem Nahmen des ver-! einten Reichs von Großbritannien ! und Irland mit einander verbun-! den »vcvden. 2) Die Erbfolge soll so bleiben, wie sie jetzt ist. Z) Beyde Reiche sollen nur Em Parlament i mit einander haben. Irland soll zu dcm vcrcülten Parlament 4 Bischöfe und 38 weltliche Pairs ins Oberhaus schicken. In das Unterhaus sollen lno Deputirte aus Irland nach London kommen, nehmlich 2 ^ au5 jedrr der 52 Grafschaften; die übrigen z6 sollen von den Städten, je nach Verhältniß ihrer Bevölkerung und ihres Reichthums, ge-gebcn werden. 5) In Kirchensachen bleibt Allcs in beyden Reichen, wie es jetzt ist. 6) Alles, was durch die Handlung aus Irland nach England eingeführt wird, hat nichts wei-^ ters zu bezahlen, als was vonEng-^ llschen Waaren in England selbst entrichtet wird. Der Handel zwischen ! beyden Reichen soll genz frey seyn, ohne irgend eine Art von Verbot, Prämien «. ausgenommen bey detn Kornbandel. 7) Irland soll nicht ins Ganze mit England für diejenigen Schulden i welche dieses bisher aemacht hat, gehalten seyn. Wahrend der nächste« 20 Jahre snll Irland zu dcn gemeinschaftlichen Bedürfnissen des vereinten Reichs in dem Verhältniß wie r zu 7 is2 beytragen. Nach 20 Jahren soll man über ein neues Verhältniß übereinkommen, und alle Staats - Schulden, welche während dieser Zeit zum Beßten des vereinten Reichs gemacht werden sollen , sind als beyden Reichen gemeinschaftlich, nach obi-oem Verhältniß, anzusehen. 8) Alle Gesetze und andere geistliche und weltliche Anordnungen bleiben in ihrem jeyigen Zustande so lange, bis das vereinte Parlament etwas Anderes beschlossen haben wird. 5 Die Bittschrift, welche der Lord Maire im Nahmen dcr Bürgerschaft zu London der Kammer der Gemeinde übergaben hat, und worm gebed-ten wird, die Friedensanträge der Nranzoscn anzunehmen, ist nach ei-niaen unbedeutenden Debatten ohne allen Erfolge ans das Bureau gelegt worden, ücberhaupt findet dcr zetzlqe Lord Major schon darum überall gros-sc Hindernisse, weil er zur Opposition gehört, und sogar bei der letz. tcn Whig - Versammlung am 4. Febr. präsidirt hat; dieß wird ihm auch ! von den meisten Aldcrmäunern und reich Londonern sehr übel genommen. ' Aufdcm Vorgebirge der gutenHof-nung wurden im Sept. V.J. aus alle neutralen Schiffe Embargo gelegt, wie es schien, damit den Französis. Kolonien zu Isle de France und Isle de la Reunion feine Nachricht von den jeyt beigelegten Feindseligkeiten mit den Kaffcrn und dem Abzug dcs gegen sie geschickten größten Theils der Besatzung zugebracht würde-. Dänemark. InDänemark wird die AusrüstunK einer Flotte von ic, Linienschiffen und 4 Fregatten zetzt mehr als vor einiger Zeit betrieben, da auch die Seerü-stungcn Schwedens einen stärkern Fortgang haben; die Sicherheit der Schifffahrt (heißt es) erfordert schon eine stärkere Seemacht, wenn man anch auf die Kriegsumstände keine Rücksicht machen wollte; die Passage über dcn Belt wird jetzt für so wenig - zuvcrläßig gehalten, daß man keine Baarschaften odcr Sachen von hohem Werthe, ohne daß es von den Absen« dcrn oder von dcn Empfängern derstl-ben verlangt wird, sich überzuführen getrauet. Schweiß. Die Helvetische Republik fühlt mi: jedem Tage die traurige Lage stärkcr, in welcher sie wegen der unglücklichen Theilnehmung an der Franz. Ncvow-zion sich befindet. Die grossen Versicherungen, welcheFrankreick derselbe n von dem künftigen Glücksumstände gab , werden am bcßten in der Schilderung wicdcrlegt, die derRegierungs statthaltcr Sauter in einem Bericht vom 1 .Febr. über die (wic er sagt) verzweifelte Lage erstattet, in welche vor- züglich der Kanton Turgau durch Re-quisizionen, Erpressungen, Exzessen u. Uebermuth desMilitars u. s. w. versetzt werde; er schließt mit denWorteu; ,,Setzen Sie nun, Bürger.' noch das Schwächende unserer Lage an der Gränze und die Ungewißheit unsers künftigen Schicksals hinzu. — Denken sie sich alles, was man hierüber mit Wahrscheinlichkeit denken kann — dann ist das Traucrgemäl-de vollendet. „ In Vastl sind aus Frankreich 2 üis Z Millionen Livrcs , aber nickt in baar Geld, sondern in laugsick'ti-gen Wechseln, angekommen. Es fehlt also den Französis. Soldaten noch immer an Löhnung. Deutschland. Nach den Berichten vomObcrrhcin haben die Frauzosen seit einigen Wochen verschiedene Angriffe gegen die Vorpostendcr Armee in Deutschland versucht; die feindlichen Dctaschc-meilts, welche nur aus einigen hundert Mann bestanden, wurden alic-Zeit itl ihre alte Posizioncn widerum zurückgeworfen. Bey dem erster« Rückzug begnügte sich der Feind die Dörfcr Genglingen und Achern zu plündern, und ein Mädchen mit 16 Jahren auf der Strasse todt zu schiessen. Die Stellungen der beyden Armeen sind noch dieselben , wie sie mit Ende des v. M. waren. Die Deutschen Truppen stehen zu Schlingen, Sl. Blassen, Lauftnburg, und pa- ^ tryuillirsnchenfallsüberSchopfheim, ' Kandern und Scckingen hinaus: die Franzosen hingegen halten auf dem rechten Rheinuftr die Orte Kleinhü-ningen, Weil, Riechen, Lörrach Grenzach, Haltingen, Eimeldingen lc. besetzt, und streifen ans der Strasse von Freyburg bis gegen Kal-tcnherberg, in dcm Schwarzwalde bis über Schopfheim und Kandern, und auf der Seite der Waldstädte bis gegen Ecsfingcli. Mannheim, den 9. März. Man spricht seit eiuigcn 3aa.cn wic-der Viel vonFriedens-Äussicktton, ui^d vcrsichcrl unter andern, daß kürzlich x dcr sranzösts. Gcucral-Ad/utant Lava-lette in den» kais. Hauptquartier zu Donaueschingen angekommen sey, von wo er sich Wien begeben sollte. Nach Vcricktcn von dcr Türkischen Gränze hat Pasman Oglu die gan-^ ze Gegcnd von Nissa neuerdings mit.seinen Truppen überschwemmet, und Nissa förmlich eingeschlossen. Dcr Pascha von Belgrad ist daher abermal in Verlegenheit, wie er dicscn innerlichen Feind in seinem weiter:, Vorrücken hindern, sein Vorhaben vereiteln, und ihn in die Schranken des Gehorsams zurück? führen könne. Seine thätigste i Beschädigung ist dermal die l Festung Belgrad mit hinlänglichen Lehcnsmitteln und Munizion zu versehen , die er auf Ansuchen gegcn haare Bezahlung noch immer von unserer Seite bezieht. Wie man vernimmt, ^ soll er auch ehestens Unterstützung von dcr Pforte erhalten, um mit angemessener Macht dem Pasman Oglu entgegen ziehen zu können.