Mez ugspreise Für Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — Für Amerika: ganzjährig D. 1 25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. ■ Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Voten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Hottfcheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. M. 14. Kottschee, am 19. Juli 1913. Jahrgang X. Vom roten Zukunstsparadies. Unsere Bedürfnisse an Nahrung, Kleidung usw. können nicht bloß durch inländische Erzeugung gedeckt werden, sondern sind auch auf ausländische angewiesen. Österreich-Ungarn muß z. B. Reis, Kaffee, Kakao, Palmöl, Gewürze, Südfrüchte, Kautschuk, Baumwolle, Wolle, Kupfer usw. einführen. Wir bezahlen diese Einfuhr mit inländischen Erzeugnissen, die wir nusführen. Aber weder unsere Ausfuhr, noch unsere Einfuhr hängen von unferm guten Willen ab. Wir können nicht mehr im Ausland kaufen, als wir auf den ausländischen Märkten aufbringen. Deren Beschickung ist aber eine beschränkte. Es kann also geschehen, daß einer stark vermehrten Nachfrage nach Auslandwaren kein deckendes Angebot gegenübersteht. Auch können wir auf die Dauer große Einkäufe im Ausland nicht mit Gold bezahlen, weil uns das Gold ausginge, sondern wir müssen für ausländische Erzeugnisse inländische geben, z. B. für Kaffee Gewebe, Geschirr, Glas, Papier, Metallwaren. Wenn aber das Ausländ unsere Erzeugnisse nicht in dem Maße verlangt, als wir sie anbieten oder zum Ausgleich geben sollten, so müssen wir im selben Maße auf die ausländischen Erzeugnisse verzichten. Diese Regeln würden selbstverständlich auch für sozialistische Staaten gelten und der Vermehrung des Reichtums, der Genüsse ihrer Mitglieder Schranken setzen, von denen sich die Sozialisten nichts träumen lassen, wenn sie vom Zukunftsparadies schwärmen. Der einheimischen Kapitalisten ledig, würden sie von ausländischen desto mehr geschnürt werden, insbesondere dann, wenn sie infolge von Mißernten Hungersnot bedroht oder wirklich heimsucht. Ätlantieus, ein sozialistischer Schriftsteller, hat ein ernstes Buch „Ein Blick in den Sozialstaat" geschrieben, worin er sorgfältige Voranschläge über die Wirtschaft des sozialdemokratischen Zukunftsstaates macht, und Karl Kautsky, der namhafteste sozialdemokratische Theoretiker der Gegenwart, hat es herausgegeben und mit einem ausführlichen Geleitwort versehen. Ätlantieus will aus den eben angeführten Gründen keineswegs auf Kolonien verzichten und ruft: „Her mit den Kolonien! Mehr Kolonien!" Nun — Deutschland hat tropische Kolonien, vielleicht aber nicht genug und müßte welche erst dazu erobern. Es gibt aber auch Staaten, die keine tropischen Kolonien besitzen und über zu wenig Kriegsschiffe verfügen, um welche dazu zu erobern, wie Österreich-Ungarn, Belgien, die Schweiz, Rußland, Japan. Was sollen diese Staaten tun? Was sollen die Belgier und Schweizer tun, die unmöglich ihren ganzen eigenen Bedarf im Jnlande decken können, weil dieses nicht genug Nahrungsmittel für seine dichte Bevölkerung hervorzubringen vermag? „Es ist doch ganz undenkbar", sagt Ätlantieus, „daß die ganze Erde auf einmal zum Sozialismus übergeht und dann den gegenseitigen Austausch der Produkte durch Verträge weiter fortführt, vielmehr kann der Übergang nur ein allmählicher sein und man muß mit der Möglichkeit rechnen, daß ein solcher Staat von der übrigen Welt nichts erhält", (a. a. O. S. 17). Und wie würde es in den Kolonien zugehen, wenn wir welche hätten? „Die Schwierigkeit", sagt Ätlantieus, „liegt einzig in der Heranziehung der Arbeitskräfte. Aber selbst diese Schwierigkeit ist nicht unüberwindlich. Weiße können allerdings in der eigentlichen Tropenzone unter keinen Umständen für physische Arbeiten verwendet werden. Man müßte, um es mit dürren Worten zu sagen, einen gewissen Arbeitszwang für die Eingeborenen einsühren. — Wenn man sich aus sentimentaler Gefühlsduselei auch zu einem solchen Arbeitszwaug (auf 10 Jahre pro Mann) nicht entschließen will — dann ist freilich nichts zu machen — freiwillig wird der Neger unter den heutigen Verhältnissen bei seiner Bedürfnislosigkeit selten arbeiten." Nach der Meinung Ätlantieus' bedarf also der sozialistische Freistaat unumgänglich der mit Peitsche, Repetier- und Maschinengewehr erzwungenen Negerarbeit.... Das wäre der moralische Bankrott des Sozialismus. Darum wendet sich Karl Kautsky gegen Ätlantieus; allein er weiß aus der Klemme keinen ändern Ausweg, als die allgemeine Redewendung, daß die sozialistische Gesellschaft ausländische Erzeugnisse nur in „bescheidenem Maße" beziehen wird (a. a. O. S. XXIII). Das ist aber nicht viel anders, als der ökonomische Bankrott des Sozialismus, der doch seinen Gläubigen Wohlstand und Wohlbehagen verspricht, wozu eben Wolle, Baumwolle, Reis, Südfrüchte, Kaffee, Tee, Gewürze, Kupfer, auch Getreide usw. in reichlichem Ausmaß gehören. Welche Rolle der Einfuhr zukommt, erhellt daraus, daß im Jahre 1908 vom Einfuhrwert auf jeden Kopf der einheimischen Bevölkerung der folgende Betrag entfiel: In Österr.-Ungarn 47 K, Deutschland 176 K, der Schweiz 498 K, Frankreich 146 K, Belgien 438 K, Großbritannien und Irland 382 K, den Niederlanden 925 K, Norwegen 220 K, Italien 82 K usw. Deutschland bezog 1906 aus dem Ausland allein an Rohstoffen für die Industrie für 4032"5, an Nahrungs- und Genußmitteln und Vieh für 1674 Millionen Mark. Wer auf diese Einfuhr verzichten oder sie auf ein geringes Maß herabsetzen will, strebt einen unmöglichen Rückschritt zur alten Armut au, den fich die Menschheit nicht gefallen lassen wird. Die Marxisten wollen ihren berühmten Internationalismus offenbar nur im Austausch revolutionärer Gedanken betätigen; denn zum internationalen Gütertausch wollen sie sich nicht verstehen. Welthandel, Weltpolitik, Gewinnung und Sicherung ausländischer Märkte, wo mau einkaufen und verkaufen kann, sind Dinge, vor denen sich die revolutionären internationalen Sozialdemokraten ängstlich in das Schneckenhaus eines zwar nahen, aber leeren Greißlerladens zurückziehen, indem sie von nationaler Selbstgenügsamkeit reden. Dabei übersehen sie, daß viele mit gesegnetem Appetit und kräftigen Fäusten ausgestattete Leute durchaus nicht so genügsam sind, sondern von den reichen Gaben der Natur und des Fleißes möglichst viel in ihren Magen, ihre Säcke und ihre Scheunen bringen und nur die Reste — den sozialistischen Zukunftsträumern überlassen. Atlanticus nimmt an, es werde gelingen, die Menge der im Inland vom Sozialstaat erzeugten Nahrungs- und Genußmittel zu verdoppeln bis zu verdreifachen; die Arbeiter sollen vom 17. bis zum 27., die Arbeiterinnen vom 15. bis zum 22. Lebensjahre etwa 8 Stunden täglich arbeiten und dann in Pension gehen; letzteres wohl auch deshalb, weil sich Atlanticus mit den vielen Menschen keinen ändern Rat weiß. Dafür sollen außer freier Wohnung und einem Gärtchen die Arbeiter 960, die Arbeiterinnen 840 K jährlich beziehen, nach der Pensionierung soll ihnen Gelegenheit geboten sein, sich noch durch vier Jahre je 600 K dazu zu verdienen. Atlanticus gibt selbst zu, daß das lange keinen Wohlstand bedeutet; heute schon verdienen viele Arbeiter soviel und mehr. Man begreift, warum das Buch des Atlanticus von den Sozialdemokraten mit geringem Eifer verbreitet wurde. Es ist zu nüchtern und ernst und nicht so lockend wie die Bebelschen Phantasien? Karl Kautsky meint allerdings, Atlanticus habe den ziffermäßigen Beweis erbracht, daß in der sozialistischen Gesellschaft Wohlstand für alle Mitglieder möglich ist, die obigen Zahlen beweisen, was Kautsky unter Wohlstand versteht. Die Sozialisten wohnen größtenteils in den Städten und Jndustrieorten, deren Bevölkerung die gewaltigen zunehmenden Leistungen der Technik vor Augen hat und deshalb keine Steigerung der Gütererzeugung, des Reichtums für unmöglich hält. Darum glauben und lehren sie auch, daß wir alle bei richtiger Einrichtung der Volkswirtschaft herrlich und in Freuden ohne große Anstrengung leben könnten. Allein sie übersehen darum auch, daß die Technik bisher nur auf bestimmte, engbegrenzte Teile des privaten Haushaltes, des Gartenbaues, der Land- und Forstwirtschaft maßgebenden Einfluß nehmen konnte. Der Landwirt und Gärtner hat heute allerdings auch, wie Prof. Gustav Schmoller2 sagt, bessere Werkzeuge, auch einzelne Maschinen und Feldbahnen, er wendet chemische und physiologische Verbesserungen an, aber nie kann hier die Technik alle Arbeit mechanisieren, nie kann sie hier die Produktion auf das 10—1000 fache steigern wie in vielen Gewerben; sie hat Großes erreicht, wenn sie sie verdoppelt oder gar vervierfacht. Das größte Kapital und alle Technik der Welt vermögen auf einer Quadratmeile nicht die Nahrungsmittel für Hunderttausende und Millionen zu erzeugen. Selbst ein so begeisterter Tecknologe, wie Ein. Hermann, spricht Zweifel aus, ob unsere Ernährung und Wohnung besser sei als die der Griechen und Römer; nur unsere Werkzeuge und chemische Technik, meint er, stünden höher. Und es wird gefragt, ob denn die bessere Kleidung und der schnellere, leichtere Verkehr, die Haupterrungenschaften unserer modernen Technik, uns soviel glücklicher gemacht haben, und weiter, ob die Bevölkerung nicht noch stärker zunehme als die durchschnittliche gesamte Mehrproduktion. Freilich: wenn wir mit Luft heizen und Mehl und Fleisch statt durch langsame Zucht von Pflanzen und Tieren durch die chemische Retorte Herstellen könnten, so wäre es nicht schwer, allen Menschen Reichtum zu verbürgen. Engelbert Haffenteufel. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Trauung.) Am 14. d. M. wurde in der hiesigen Stadtpfarrkirche Herr Dr. Josef Ecker, k. k. Professor, mit Fräulein Emma Hönigmann, Tochter der Frau Christine Hönig-mann, Gastwirtin und Realitätenbesitzeritt in Gottschee, getraut. — Unseren herzlichsten Glückwunsch I — (Vom politischen Dienste.) Der Herr Landespräsident hat den Landeskonzeptspraktikanten Herrn Friedrich Den in Gottschee zum Landesregierungskonzipisten ernannt. — (Promotion.) Am 12. Juli fand die feierliche Promotion des Herrn Hermann Kren, Amtstierarztes der Stadt Wien, i In dem 140 Seiten umfassenden Lagerkatalog der sozialdemokratischen Wiener Volksbuchhandlung (1911) wird es überhaupt nicht angeführt. 1 Grundriß der allgemeinen Volkswirtschaftslehre. 1900. I, 220 f. im Festsaale der Tierärztlichen Hochschule in Wien zum Doktor medicinae veterinariae statt. Herr Dr. Hermann Kren ist ein Sohn des verstorbenen Hauptsteuereinnehmers I. Kren. — (Die Reifeprüfungen) am hiesigen Staats-Obergym-nasium fanden am 14. Juli unter dem Vorsitze des k. k. Landes-schulinspektors Herrn A. Belar statt. Hiezu hatten sich sämtliche 9 Schüler der achten Klasse gemeldet. Das Prüfungsergebnis war ein besonders günstiges. Alle neun Kandidaten wurden für reif erklärt, unter diesen drei mit Auszeichnung, fünf mit StimmeneutHelligkeit, einer mit Stimmenmehrheit. Die Namen der Abiturienten sind: Karl Dragan aus Kotschen, Adolf Hönigmann aus Gottschee, Johann Hutter aus Otterbach, Georg Krauland aus Windischdorf, Alois Krisch aus Rieg, Josef Sbaschnik aus Masern; mit Auszeichnung: Bruno Schadinger aus Gottschee, Konrad Stalzer aus Unterdeutschau und Alois Zur! aus Morobitz. — (Eine Erleichterung im Griechisch-Unterrichte.) Ein Erlaß des Unterrichtsministeriums ordnet zunächst provisorisch an, daß in der sechsten Gymnasialklaffe die schriftlichen Übersetzungsarbeiten aus der Unterrichtssprache in das Griechische zu entfallen haben. — (Hymen.) Am 16. d. M. wurde in der hiesigen Stadtpfarrkirche Herr Leopold Linhart, k. k. Postoffiziant, mit Fräulein Jda Porupski, Tochter des Stadtamtssekretärs Herrn Karl Po-rupski getraut. Viel Glück! — (Die Jahrhundertfeier und das Sommerfest), welches der Gottscheer deutsche Turnverein mit den übrigen deutschen Vereinen der Stadt Gottschee am 13. Juli veranstalten wollte, das jedoch wegen der ungünstigen, regnerischen Witterung in der vergangenen Woche verlegt werden mußte, wird Sonntag den 20. Juli abgehalten. Dieses Sommerfest umfaßt: um 1 Uhr nachmittags ein Wettturnen (Kugelschocken, Schleuderball-, Diskus- und Speerwerfen und Stab weitspringen); um 3 Uhr nachmittags ein Schauturnen. Bei diesem werden antreten: die Mädchenriege, die Stammriegen, die Gästeriegen und die Zöglingsriege; zusammen acht Riegen. Dem Riegenturnen folgen allgemeine Freiübungen und Spiele. Das Schauturnen findet unter Mitwirkung der Musikkapelle des Jnf.-Regts. Nr. 27 aus Laibach auf der Schulwiese statt. Um 8 Uhr abends beginnt im Garten des Gasthauses Kraus der Festabend. An diesem" wirken mit der gemischte und der Männerchor des Gott» scheer deutschen Gesangvereines und die Militärkapelle. Die Festrede zu halten hat Herr Prof. Dr. Ritter von Schoeppl aus Laibach in liebenswürdiger Weise zugesagt. Samstag abends mit 9 Uhr steigt bei der Mühle ein Feuerwerk. — Da dieses Fest von allen deutschen Vereinen unserer Stadt veranstaltet wird, hofft man auf einen starken Besuch, umsomehr als die Eiutrittsgebühr möglichst niedrig angesetzt wurde. Sie beträgt für die ganze Veranstaltung (Wetturnen, Schauturnen und Festabend) 2 K, für den Festabend allein K 1 60 und für das Schauturnen 40 h, Kinder 20 h. — (Die Entschädigungsgrundlage) für über behördliche Anordnung getötete oder infolge einer behördlich angeordneten Impfung verendete Schlachtschweine ist zufolge Kundmachung der k. k. Landesregierung dermalen mit 1X6 h pro Kilogramm für alle Qualitäten festgesetzt. — (Vom kraiuischen Landesausschusse.) In der Sitzung des krainischen Landesausschusses am 7. Juli machte der Herr Landeshauptmann die Mitteilung, daß er bei den Ministerien wegen Staatssubventionen aus dem staatlichen Meliorationsfonds für die Wasserversorgungen in Kram vermittelt habe. Behufs Lösung dieser Frage wird eine interministerielle Konferenz stattfinden, zu der auch der krainische Landesausschuß eingeladen werden wird. Zum Vertreter des Landesausschusses bei dieser Konferenz wird der Herr Landeshauptmann bestimmt. — Im Prinzipe wurde die Unfallversicherung jener Feuerwehrleute beschlossen, die einem offiziellen, vom Landesausschusse anerkannten Feuerwehrverbande angehören; der Referent wurde beauftragt, die Angelegenheit zu studieren und in einer der nächsten Sitzungen bestimmte Anträge zu stellen. — (Oberforstrat Ferdinand Wenedikter f.) Im Nachhange zu der Todesanzeige in der vorigen Nummer teilen wir mit, daß Herr Oberforstrat Wenedikter einem Schlaganfalle erlegen ist. Der Verstorbene war auch ein sehr tätiges und allgemein hochgeschätztes Mitglied der Stadtgemeindevertretung von Villach und hat sich insbesondere um das Zustandekommen des Elekuizitäts-werkes dieser Stadt bestens verdient gemacht. Die Vertretung von Villach, der er durch 14 Jahre angehört hatte, bereitete deshalb dem so jäh Entrissenen auch eine besondere Ehrung. Am Tage des Begräbnisses (3. Juli) fand eine Trauerkundgebung der Gemeindevertretung statt. Bürgermeister Aßmann widmete in der Trauerfitzung dem Verblichenen einen ehrenden Nachruf, in welchem er das opferwillige, hingebungsvolle Wirken des Verstorbenen im Interesse der Stadtgemeinde in warmen Worten vollster, dankbarer Anerkennung würdigte. Die großartige Beteiligung aller Bevölkerungskreise am Leichenbegängnisse gab Zeugnis von der allgemeinen Beliebtheit des Heimgegangenen. Am Grabe sprach Stadtpfarrer Propst Atzel-huber ergreifende Abschiedsworte. — (Jahresbericht des k. k. S t a a t sg y m n a s ium s.) Der durch den Direktor des hiesigen k. k. Staatsgymnasiums Herrn Dr. Franz Riedl am L-chlusse des Schuljahres 1912/13 veröffentlichte Jahresbericht enthält: 1. Kritische Beiträge zur Vorstellungslehre (1. Teil). Von Herrn Prof. Ernst B.erner. 2. Schulnachrichten. Das Staatsgymnasium samt der Vorbereitungsklasse zählte zu Anfang des Schuljahres 1912/13 160 + 2 + 8 = 170 Schüler, zu Ende 1912/13 147 —{— 2 —f- 10 = 159 Schüler. Während des Schuljahres traten ein 3 + 3 = 6 Schüler, traten aus 16 + 1 = 17 Schüler. Von den zu Ende des Schuljahres vorhandenen 159 Schülern waren 147 öffentliche Schüler, 2 Privatistinnen, 10 Schüler der Vorbereitungsklasse. Aus der Stadt Gottschee (Geburtsort) stammten 49 Schüler, aus Kram (zumeist aus dem Gottscheer Gebiete) 85 Schüler; die übrigen verteilen sich auf das Küstenland, auf Steiermark, Niederösterreich, Mähren, Böhmen usw. Der Mutter- l spräche nach waren 143 Deutsche, 15 Slowenen, 1 Kroate; 155 waren Katholiken, 4 evangelischen Bekenntnisses. Klassifikation: vorzüglich geeignet, in die nächste Klasse aufzusteigen, waren 14 -ffi 3 == 17 (I. Kl. 2, II. Kl. 2, III. Kl. 2, IV. KI. 4, V. Kl. 1, VI. Kl. 2, VIII. Kl. 1, Vorb.-Kl. 3); geeignet 103 + 7 = 110 (I. Kl. 22, IL Kl. 15, III. Kl. 19, IV. Kl. 15, V. Kl. 8, VI. Kl. 10, VII. Kl. 6, VIII. Kl. 8, Vorb.-Kl. 7); im allgemeinen geeignet 7 (I. Kl. 2, II. Kl. 2, III. Kl. 3); nicht geeignet 17 (I. Kl. 3, II. Kl. 6, III. Kl. 3, IV. Kl. 1, V. Kl. 1, VI. Kl. 2, VII. Kl. 1); zu einer Wiederholungsprüfung wurden zugelassen 3 (II. Kl. 1, VI. Kl. 2), nicht klassifiziert und zur Nachtragsprüsung zugelassen 3 (VI. KI. 2, VII. Kl. 1). Die Klassi-. fikationsprüsung der Privatistinnen wurde am 5. Juli abgehalten, wobei beide Privatistinnen als geeignet zum Aufsteigen in die nächste Klasse befunden wurden. Den Unterricht in der zweiten Landessprache (Slowenisch in 5 Kursen) besuchten 55 Schüler, Turnen (Freigegenstand) 65, Gesang (Freigegenstand) 38, Stenographie (Freigegenstand) 19. 26 Schüler waren Stipendisten, der Gesamtbetrag der Stipendien war K 8780'02 (23 Johann Stampflsche Stiftungsplätze, zwei Andreas Luschersche, je ein Dr. Jos. Ritter v. Regnardscher, Georg Zeyßerscher, Jos. Georg Peerzscher und Fr. und Maria Jarcscher Stiftungsplatz). Der Unterstützungsverein für dürftige Schüler gab im abgelaufenen Schuljahre K 2027'26 für Schülerunterstützuugen aus, die „Christliche Studentenlade" gewährte für Kost, Wohnung, Schulbücher, Kleidung usw. K 1400 94. Zur Reifeprüfung im Julitermine (14. und 15. Juli) meldeten sich sämtliche 9 Schüler der achten Klasse. 1 Externist wurde zur Reifeprüfung im Herbste zugelassen. — Was die Förderung der körperlichen Ausbildung anbelangt, waren 76 Schüler Radfahrer, 113 Schwimmer, 118 Eisläufer, 112 Rodler, 74 Turner, 106 Teilnehmer an den Jugendspielen. — (Aufnahmsprüfung am Staats gymnasium.) Im Julitermine (6. Juli) erschienen 23 Schüler von verschiedenen Volksschulen zur Aufnahmsprüfung, von denen 20 die Prüfung mit Erfolg ablegten und ins Gymnasium ausgenommen wurden. — (Jahres bericht der k. k. Fachschule für Tischlerei.) Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresberichte der hiesigen k. k. Fachschule zu entnehmen ist, erteilten im Schuljahre 1912/13 an der Anstalt 1 Direktor, 7 Professoren und Lehrer, 1 Werkmeister und 7 Hilfslehrer (darunter auch zwei hiesige Handwerker) den Unterricht. In die Tagesschule, bestehend aus einer zweiklassigen Abteilung für volksschulpflichtige Schüler (Vvrbereitungskurs) und einer dreiklassigen Fachschule für Möbel- und Bautischlerei, waren eingeschrieben 42 Schüler (davon 31 im Vorbereitungskurs), am Schluffe verblieben 39 Schüler; hievon haben entsprochen 38, blieben unklassifiziert 3, hat nicht entsprochen 1. In die gewerbliche Fortbildungsschule (Vorbereitungsklasse, 2 Fortbildungsklassen, 1 Handelsklasse) waren eingeschrieben 79, am Schluffe des Schuljahres verblieben 68; es haben entsprochen 31, blieben unklassifiziert 11, haben nicht entsprochen 37. Den offenen Zeichensaal besuchten 15 (am Schluffe 7), den Zeichen- und Modellierkurs für Volksschüler 36 (21), den Stenographiekurs 31 (14), den Maschiuschreibkurs 18 (18), den allgemeinen Kalkulations- und Buchhaltungskurs für Gewerbetreibende 16 (16). Der Handelskurs wurde wegen zu geringer Anmeldungen nicht eröffnet. Im ganzen waren eingeschrieben 255, verblieben am Schluffe des Schuljahres 198, haben'entsprochen 69, blieben unklassifiziert 148, haben nicht entsprochen 38. Der Muttersprache nach waren 175 Deutsche, 59 Slowenen, 17 Kroaten, 4 Italiener. Dem Religionsbekenntnisse nach waren 253 röm.-katholisch 1 griechisch-katholisch, 1 evangelisch. Im Schuljahre 1912/13 wurden 40 Schüler mit Staatsstipendien, Stiftplätzen und Unterstützungen im Gesamtbetrags von 3718 K beteilt. Außerdem erhielten 9 Schüler für die in den Hauptferien 1912 absolvierte v'er-bis siebenwöchige Ferialpraxis einen Betrag von 87 K zuerkannt. Einige Familien der Stadt Gottschee gewährten mehreren armen Schülern Freitische. Was die literarischen und sonstigen Leistungen des Lehrpersonais anbelangt (Leistungen außerhalb der Lehrverpflichtung), lieferte Herr Direktor Josef Knabl die Entwürfe für das Chorgestühl der romanischen Stadtpfarrkirche in Gottschee und verschiedene Möbelskizzen, stellte die Drucksorten für die Meisterprüfungen zusammen und fungierte zeitweilig als Vorsitzender der Gesellenprüfungskommission. Herr Prof. W. Michel leitete den Bürgerschullehrerkurs während der Hauptferien in Nixdorf, erteilte in demselben den Freihandzeichenunterricht und machte Entwürfe für den Schulgebrauch. Herr Prof. W. Heine verfaßte verschiedene Aufsätze pädagogisch-didaktischen Inhaltes, dann das Lehrbuch „Der gewerblich-kaufmännische Unterricht für Mechaniker", ferner im Vereine mit Herrn Fachschullehrer St. Mostecky „Die Gesellenprüfung des Tischlers", „des Bäckers", „des Schneiders", „des Schuhmachers". Herr Fachschullehrer Hruschka besorgte die Leitung des vierwöchigen „Ferialkurses zur Heranbildung von Lehrkräften für den Knabenhandfertigkeitsunterrichr", hielt in demselben die Vorträge und erteilte auch den Zeichenunterricht und machte verschiedene Möbelentwürfe und photographische Aufnahmen. Herr Fachschullehrer Mostecky (s. auch oben) vollendete und reichte zur Approbation ein das Lehrbuch „Gewerblich-kaufmännischer Unterricht für Tischler", ferner verfaßte er „Aufgabensammlung für das Rechnen der Uhrmacher und Optiker". Herr Fachschullehrer I. Ganslmayer war im Ferialkurse Instruktor für die Schnitzerei und Drechslerei, führte die Schnitzereien an dem Chorgestühl für die hiesige Stadtpsarrkirche aus und machte für die Schule photographische Aufnahmen. Herr Fachschullehrer I. Eimer war im Ferialkurse Instruktor für die Tischlerei, detaillierte die Werkzeichnungen für das Chorgestühl und lieferte einige Möbelskizzen. Herr Werkmeister R. Fr au b erg er machte mehrere Skizzen und Detailzeichnungen und Versuche im amerikanischen Lackierverfahren. — Die gewerbeförderude Tätigkeit der Anstalt anlangend, wurden im abgelausenen Schuljahre Arbeiten vermittelt, Zeichnungen und Vorlagen von Gewerbetreibenden entliehen, ein fünfmonatiger Kalkulations- und Buchhaltungskurs veranstaltet, den hiesigen Tischlern ein neuer Zinkenschneid-Äpparat vorgeführt, der Gewerbegenossenschaft für die Abhaltung der Gesellenprüfungen, für Versammlungen und Besprechungen Lokale zur Verfügung gestellt u. a. m. Für eine Betätigung im Wanderunterrichte ergab sich keine Gelegenheit und wurde auch von keiner Seite angesprochen. (Der Gottscheer deutsche Gesangverein) hat am 5. Juli l. I. im Saale des Hotels „Stadt Triest" einen Liederabend veranstaltet. Die Vortragsordnung war sehr sorgfältig ausgewählt; es wechselten Klaviervorträge mit gemischten Chören und Einzelvorträgen. Der Männerchor ist das erstemal ausgetreten und hat das Lied „Schatzerl klein" von Zant mit großem Beifall gesungen. Wer nur halbwegs Verständnis für den Gesang hat, muß zugestehen, daß alle Darbietungen dynamisch fein ausgearbeitet und unter Bewältigung aller technischen Schwierigkeiten klangschön und wirkungsvoll mit Innigkeit des Ausdruckes vorgetragen wurden. Dies ist ein besonderes Verdienst des Herrn Chormdsters Friedrich Kaucki). Es ist zum Staunen, mit welch außerordentlicher Mühe und mit welchem Fleiße er den erst ein Jahr bestehenden Verein auf diese Höhe brachte. Besondere Erwähnung verdienen der Lieder-znklus „Poeten auf der Alm" von E. S. Engelsberg (gemischter Chor), „Die Quelle" von Goldmark, „Ungeduld" von Schubert, „Der Neugierige" von Schubert, mit dramatisch belebtem und empfindungsvollem Vortrage gesungen von Frau Röthel-No stis. Reicher Beifall war der verdiente Lohn. Die Ouvertüre zu „Egmont" von Beethoven, „Der Gondelier" oonPovell, „Faszination", Walzer von Marchetti, wurden am Klaviere von Fräulein Gnsti Kar-nitschnig vorgetragen. Daß die Zuhörer auch diese trefflichen Leistungen zu würdigen wußten, zeigte der große Beifall, der gezollt wurde. Trotzdem noch viele Kreise dem Gesangvereine ferne stehen, war die Liedertafel sehr gut besucht und brachte dem Vereinssäckel einen ansehnlichen Reingewinn. — (Südmark.) Wir erhalten aus Graz solgende Zuschrift: „Im Namen der Hauptleitung des Vereines Südmark ersuche ich Sie hiermit höflichst, unter Bezug auf Nr. 13 des ^ gesch. Blattes vom 4. Juli 1913 u. zw. auf die Mitteilung auf Seite 101 (Hans Jonke hat Mösel verlassen) um Aufnahme nachstehender Berichtigung: „Es ist gänzlich unrichtig, daß die Südmark mit mehreren Tausend Kronen bei Hans Jonke engagiert ist. Herr Hans Jonke schuldet der Südmark nicht einen Heller." Die Hauptleitung des Vereines Südmark stellt das höfliche Ersuchen um Aufnahme dieser Berichtigung, weil die nicht richtig gestellte Mitteilung geeignet erscheint, Angehörige der Südmark zu beunruhigen. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Max Pranghoser, Hof- und Gerichts-Advokat. — (Konkursausschreibung.) An der k. k. Fachschule für Tischlerei in Gottschee gelangt mit 1. September 1913 eine Lehrstelle für gewerblich-kaufmännische Fächer in der X., eventuell in der IX. Rangsklasse zur Besetzung. Mit dieser Lehrstelle sind die im Gesetze vom 19. September 1898, R. G. Bl. Nr. 175, normierten Bezüqe, d. s. 2200 K Gehalt, bezw. 2800 K, und 480 K Aktivitätszulage, bezw. 600 K, verbunden. Für die Erlangung höherer Bezüge, für die Beförderung in höhere Rangsklafsen und für die Anrechnung der etwa in der technischen, künstlerischen oder gewerblichen Praxis oder im Lebrsache zugebrachten Zeit sind die §§ 2 und 6 des Gesetzes vom 19. September 1898, R. G. BI. Nr. 175 sowie die §§ 19 und 20 des Gesetzes vom 24. Februar 1907, R. G. Bl. Nr. 55, maßgebend. Bewerber, welche bereits eine definitive Stellung im staatlichen gewerblichen Schuldienste bekleiden, haben bei Verleihung der Lehrstelle auf den Weiterbezug ihrer bisherigen Bezüge Anspruch. Bewerber um obige Stelle haben ihre an das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten gerichteten Gesuche bis 1. August 1913 bei der Direktion der eingangs genannten Lehranstalt zu überreichen und dieselben mit einer Schilderung ihres Lebenslaufes und Studienganges, mit ihrem Taus-(Geburts-)Scheine, dem Heimatsscheine, sämtlichen Studien- und Verwendungszeugnissen, einem Gesundheitszeugnisse und, soserne sie nicht eine definitive Staatsanstellung bekleiden, mit einem den Zweck der Ausstellung bezeichnenden, von der politischen Bezirksbehörde des Heimatsortes vidierten Leumundszeugnisse zu belegen. Von dem Anzustellenden wird die Lehrbefähigung für Bürgerschulen oder für zweiklafsige Handels- schulen, bezw. für die erste Anstellung in der IX. Rangsklasse die Lehrbefähigung für höhere Handelsschulen gefordert. Bewerber, welche den Turnunterricht selbständig erteilen können, erhalten den Vorzug. Die persönliche Vorstellung des Bewerbers bei der Direktion ist erwünscht. — (Die Ausschmückung der Stadtpfarrkirche.) Unsere nach den Plänen des Altmeisters der Dombaukunst Friedrich von Schmidt im romanischen Rustikastile erbaute Stadtpfarrkirche erhielt neuerdings zwei wertvolle Stücke zu ihrer inneren Ausstattung, nämlich eine Sessio und einen Chorstuhl. Beide Stücke wurden an der 11 Fachschule für Tischlerei in Gottschee von Schülern ausgeführt und sind aus massivem einheimischen Eichenholz, die unteren Füllungen von der angeblich 1000 jährigen Eiche, welche seinerzeit bei Willingrain gestanden ist. In streng stilgerechter Architektur sind die gleichartigen Rückwände mit den charakteristischen romanischen Würselkapitäl-Säulen geschmückt, auf welchen ein mit Schnitzerei verziertes Boaenfriesgebälk baldachinartig aufsitzt und samt den oberen Abschlüssen eine Höhe von beinahe 4 m erreicht. Beide Stücke stehen auf entsprechenden Eichenholzpodien und sind mit je 4 Stück in die Steinmauer 25 cm tief eingebohrten und eingegossenen schmiedeeisernen Schrauben gesichert. Beim dreisitzigen Chorstuhl, zu dem ein Pendant auf der rechten Chorseite im nächsten Jahre kommt, sind die durch Scheidewände mit doppelten Armstützen getrennten Sitze mit aufklappbaren Brettern, welche auf der Unterseite mit konsolartigen Ansätzen (Miserikordien) versehen sind, fest mit Rückwand und Podium verbunden und wirkt dadurch der ganze Stuhl samt der gegen vorne abschließenden Brüstungswand als ein gesälliger architektonischer Aufbau von guten Verhältnissen. Die Brüstungswand, welche naturgemäß am reichsten ausgestattet ist, sowie alle anderen mit Schnitzereien zu schmückenden konstruktiven Teile wurden meist nur mit einfachen romanischen Bandornamenten verziert, da diese Motive dem ganzen rustikalen Charakter der Kirche sich besser anpassen. So klein auch diese beiden Einrichtungsstücke in dem mächtigen Kirchenraume erscheinen mögen, v sind es doch ganz imposante Zeugnisse von Schülerfleiß, wenn man in Betracht zieht, daß über 5 m3 Holz dafür verwendet wurden. Die Fachschule lieferte diese Arbeiten zum Materialwerte (Selbstkostenpreis ohne Arbeitswerte) im Betrage von K 397. — Den Entwurf machte Herr Fachschuldirektor Knabl, während die Werkzeichnung k. k. Lehrer Herr Josef Elmer anfertigte, unter dessen Leitung auch die Schüler des III. Jahrganges: Anton Bachmayer aus Lienfeld, Friedrich Falkner ans Gottschee, Franz Michelitsch aus Grafenfeld, Franz Perenič aus Mooswald, Alois Steinacher aus Windifchdorf und Franz Tekavcc aus Gottschee die Tischlerarbeiten aussührten. Die Schnitzereien schuf k. k. Lehrer Herr Josef Gausl-mayer (einen kleinen Teil auch Herr Lehrer Elmer), während die Drechslerarbeiten k. k. Lehrer Herr Ferdinand Pschick besorgte. I Beim Zusammenbau halfen Werkmeister Herr Rudolf Frauberger und die Schüler des II. und I. Jahrganges mit. Die von Herrn Fachschuldirektor Knabl gemachten Entwürfe geben Zeugnis von großem Kunstverständnis und richtig empfundener Anpassung an den Stilcharakter des Gotteshauses. Es sei hiermit Herrn Fachschul- , direktor Knabl, der nunmehr bereits 25 Jahre der Fachschule ut Gottschee in so verdienstvoller Weise Vorsicht, der beste, wärmste Dank ausgesprochen, ebenso auch allen Herren Lehrern der Fach- I schule, die dabei verständnisvoll mitgewirkt und ihre Schüler trefflich angeleitet haben, damit etwas wirklich Schönes geschaffen werde, das der Fachschule zur Ehre und der Kirche zum Schmucke gereicht. Wilterdorf. (Vereinsangelegenheiten.) Bei der am 26. Juni vorgenommeneu Vorstandswahl des Zweigvereines für Bienenzucht in Gottschee und Umgebung wurde zum Obmann Herr Johann Schober vou Ort 15, zum Schriftführer Herr Oberlehrer Georg Erker und zum Kassier Herr Franz Perz aus Malgeru j 56 gewählt. — Am 1. und 2. Juli revidierte Herr Revisor Kra- , maršič aus Laibach unsere Raiffeisenkasse und unsere Vieh- und , Schweinezuchtgenossenschaft. — Die Hauptversammlung unserer Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines am 6. Juli war recht zahlreich : die eiche :zug-i ist che.) brich irche istat-tücke ilern die eiche rchi-schen mit samt leide ;it je mge-ihor-hsten nter-sest >anze s ein Die : ist, truk-Mnd-akter Einigen, man eben, elbst-Den Verk-i essen myer I aus aus leiten nsl-jrend irgte. cger )emi von :i den schulte in rmste Zach- stflich , das lt. c am i für Herr Lehrer Igern Kra-und Orts-Ireictl besucht. Der Herr Wanderredner Schulleiter Matth. Petschauer aus Lichtenbach hielt einen Vortrag über „Der Deutsche Schul-verein und seine Erfolge"/ welcher oft durch lauten Beifall unterbrochen wurde. Die Sammlung anläßlich der Maifeier ergab die gewiß ansehnliche Summe von 30 K. Aus dem Berichte des Zahlmeisters entnahm man, daß unsere Ortsgruppe im Jahre 1912 K 231'33 eingenommen und an die Hauptleitung abzüglich aller Spesen K 229'86 gesendet hat. In den Ausschuß wurden gewählt die .Herren: zum Obmann Peter Lobisser aus Windischdors, zu dessen Stellvertreter Georg Krauland von Obrern, zum Schriftführer Georg Petsche von Mitterdorf, zu seinem Stellvertreter Josef Ja klit sch von Kostern, zum Kassier Johann König von Kerndorf und zu seinem Stellvertreter Matthias Perz von Kofleru. Die Versammlung beschloß, dem im Herbste zu gründenden Gaunerbande der Gottscheer Schulvereinsortsgruppen beizutreten. Zum Gauboten wurde gewählt Herr Josef Kleiner. ■— (Straßenumlegung.) Die Straßenstrecke vom Mitter-dorfer Friedhofe bis Obrern wurde am 1. Juli trassiert. Dieselbe wird vom Friedhofe au umgelegt die zweite Hälfte bis zum Hause des A. Knaus in Obrern aber erweitert. Die Besitzer jener Parzellen, über welche die Straße führen soll, werden erinnert, nicht zu hohe Beträge zu fordern, da es sonst leicht geschehen kann, daß die Umlegung der Straße wieder auf Jahre hinaus verschoben wird. — (Frachtenverkehrs eröffn ung.) Es ist schon mehr als ein Jahr vergangen, daß die Gemeinde Mitterdorf zur Errichtung der Frachtenstation daselbst 5200 K beisteuerte. Das Magazin ist schon lange fertig, das zweite Geleise ist gelegt, aber mit der Eröffnung des Frachtenverkehres zögert man. Warum? — (Aus der G e m e i n destube.) Bei der am 5. Juli l. I. stattgefundenen Gemeindeausschußsitzung wurde über folgendes verhandelt: 1. Der halbjährige Rechnungsabschluß wurde geprüft und genehmigt. 2. Für den Gemeindearmen Matthias Petsche im Krankenhause zu Wörgl zahlt die Gemeinde täglich K 120. 3. Johann König aus Geschwent und Gregor König aus Kerndorf wurden in den Heimatverband ausgenommen. Über die Aufnahme des Franz Germek aus Windischdors und des Franz Kosmac aus Kostern werden noch Erhebungen gepflogen. 4. Der Gemeiude-sekretär Johann P o s n i k wurde wegen Krankheit entlassen. 5. Die Brücke in Rain wird von den Ortschaften Rain, Kerndorf und Obrern nach dem Voranschläge des Landesausschusses (3000 K) aus Eisenbeton herzustellen sein. Iluterloschin. (Weitere Spenden) für den Bau einer Ortschastskapelle ließen uns zukvmmen die Herren: Joh. Schleimer, Kaufmann in Rottenmann, 30 K; Alois Högler aus Amerika K12'25; Johann Eppich aus Oberloschin, Johann Jaklitsch aus Ort, Joh. Tschinkel aus Mitlerdorf je 1 K. Besten Dank! Windischdors. (Realität eit verkauf.) Karl Braune aus Gottschee hat seine Realität in Windischdors, bestehend aus Haus und Grundbesitz, um 75.000 K an eine Familie aus Kärnten verkauft. Diese gedenkt schon in einem Monate in den neuen Besitz einzuziehen. Dieser Besitz ist also noch in deutschen Händen geblieben; dagegen soll der Besitz der Herren Pooše in Mitterdorf und Bartol aus Reifnitz, den sie erst vor einigen Wochen der Theresia Jaklitsch in Windischdors abkauften, in slowenische Hände übergegangen sein. Fschermoschnih. (Todesfall.) Der Gastwirt Matth. Erker ist am 3. Juli hier gestorben. Kbental. (Der hiesige Spar- und Darlehenskassenverein) hielt Sonntag den 13. d. M. die fünfte Hauptversammlung ab. Der Geldumsatz im Jahre 1912 betrug K 51.085D9, der Reingewinn K 184‘97, die Anzahl der Mitglieder 42. Höermösek. (Ein seltsames Begräbnis.) Unter diesem Titel veröffentlichen die „Gottscheer Nachrichten" eine giftgeschwollene Hetz-Notiz gegen den Pfarrer, weil er das kirchliche Begräbnis des am 26. Juni ohne Sterbesakramente verstorbenen Wagnermeisters Johann Neumann verweigert hat. Anstatt ihrem so französisch verschwundenen Führer einen weh- und demütigen Nachruf zu widmen, begeifern sie das durch das Kirchengesetz vorgeschriebene und durch die Entscheidung des hochwürdigsten fürstbischöflichen Ordinariates bestimmte Verhalten des Pfarrers beim obengenannten Begräbnisse. Um diese traurige Geschichte durch öffentliches Breittreten nicht noch trauriger für die Angehörigen des Verstorbenen zu gestalten, unterließen wir es, darüber im „Gottscheer Boten" zu berichten. Wenn wir es heute tun, liegt die Schuld an dem Hetz-Berichte der „Nachrichten", auf den zu reagieren wir gezwungen sind, um die Bevölkerung über die Gründe der Verweigerung noch mehr aufzuklären. An dieser Aufklärung kann auch der „Nachrichten"-Schreiber, der von der Religion so wenig zu verstehen scheint wie von der Wagnerei, zu seinem Seelenheile teilnehmeu, damit ihm nicht auch einmal ein so echt christliches Begräbnis zuteil wird wie dem Wagner Neumann. Zur katholischen Kirche gehören bekanntlich diejenigen Christen, welche alles für wahr halten, was Gott geoffenbart hat und was Gott durch die katholische Kirche zu glauben vorstellt, welche die heiligen Sakramente nach kirchlicher Vorschrift gebrauchen , und welche den römischen Papst als sichtbares Oberhaupt anerkennen. Wer diese Bedingungen nicht erfüllt, ist in Wirklichkeit kein katholischer Christ und kein Glied der katholischen Kirche mehr, wenn er auch mit seinem Namen noch im Taufbuch als solcher figuriert. Vom verstorbenen Neumann war es nun allgemein bekannt, daß er den katholischen Glauben nicht mehr besaß, indem er sich sogar öffentlich als konfessionslos ausgab, daß er die Kirche nach kirchlicher Vorschrift an Sonn- und Feiertagen nie besuchte, die heiligen Sakramente schon ein Vierteljahrhundert nicht mehr empfing und zu seiner Familie sagte, er würde noch am Sterbebette zum Protestantismus übertreten, wenn sein Busenfreund der apostasierte Greifenegget noch lebte. Es ist somit klar, daß Neumann schon deshalb des kirchlichen Begräbnisses unwürdig war. Die kirchliche Begräbnisfeier ist nämlich eine Fortsetzung der Liebesgemeinschaft der Kirche mit ihren Gliedern, ein Ehrenrecht, welches nur jenen zugesprochen werden kann, welche Glieder der Kirche waren und als solche starben; das aber allen verweigert werden muß, welche bei ihrem Tode der kirchlichen Gemeinschaft nicht mehr teilhaftig waren oder nicht einmal teilhaftig fein wollten. Das stimmt nun bei Neumann vollständig überein, denn er lebte nicht int Glauben der katholischen Kirche, empfing zu Ostern nicht die Sakramente und hat sogar die Sterbesakramente, die letzten Tröstungen der Religion, hartnäckig zurückgewiesen. Das weiß ganz Mösel und ist Zeuge davon. Selbst solche, die nicht zu den eifrigen Christen gehören, redeten ihm zu, die Sterbesakramente zu empfangen. Aber alles vergeblich. Auch das Angebot des Pfarrers, vielleicht hätte er den Pfarrer von Ünter-deutschau oder einen anderen Priester lieber, wehrte er hartnäckig ab mit der Antwort, er brauche gar keinen Priester. Angesichts dieser höchst traurigen Tatsache war die Bewilligung seines kirchlichen Begräbnisses nicht möglich. Der Pfarrer mußte darüber an das hochwürdigste fürstbischöfliche Ordinariat Bericht erstatten, und hat dieses, also die obere kirchliche Behörde und nicht der Pfarrer aus Bockbeinigkeit, wie die „Nachrichten" in ihrer angeborenen Gehässigkeit sich ausdrücken, die Verweigerung des kirchlichen Begräbnisses ausgesprochen und zwar auf Grundlage des allgemeinen kirchlichen Gesetzes, welches lautet: „Vom kirchlichen Begräbnisse sind ausgeschlossen alle jene, von welchen es öffentlich bekannt ist, daß sie nicht wenigstens einmal im Jahre und zwar zur österlichen Zeit die Sakramente der Buße und des Altars empfangen hahen und die ohne ein Zeichen der Reue verschieden sind und alle jene, welche im Bewußtsein der nahenden Todesgefahr den Empfang der ihnen bargebotenett Sterbesakramente hartnäckig und vor Zeugen zurück-gewiesen haben." Man ist nämlich schuldig, d. i. es ist uns nicht freigestellt, ob wir wollen oder nicht, wir müssen in der österlichen Zeit die Hl. Sakramente, besonders die Hl. Kommunion empfangen. Das Gebot der Kirche „Du sollst deine Sünden dem verordnten Priester jährlich wenigstens einmal beichten und zur österlichen Zeit das allerheiligste Sakrament des Altars empfangen", verpflichtet dazu unter einer Todsünde. Dasselbe gilt von den Sterbesakramenten. Diese Verpflichtung ist so strenge, daß derjenige, welcher die Oster- pflicht aus eigenem Verschulden nicht erfüllt oder in der Todesgefahr, in schwerer Krankheit aus eigener Schuld nicht empfängt oder nicht empfangen will, eine schwere Sünde, eine Todsünde begeht, und zwar so schwer, daß der Bischof einem solchen Menschen das kirchliche Begräbnis versagen kann und muß. Daß der Pfarrer auch gegen seine politischen und persönlichen Gegner keinen Groll hat und infolge seiner politischen Tätigkeit immer noch die nötige Unbefangenheit zur Ausübung seines Priesterberufes besitzt, bewies er zur Genüge dadurch, daß er den Neumann in seiner Krankheit besuchte, selbst auf die Gefahr hin, von diesem beschimpft uud insultiert zu werden. Von einer politischen Verhetzung des Pfarrers weiß hier niemand etwas. Neumann war schon unter Pfarrer Andr ejak gegen die Kirche und gegen die Priester feindselig gesinnt. Das System der politischen Verhetzung haben nur die unpolitischen Südmärker mit ihrer französischen Politik und die „Nachrichten" und ihre radikalen Agitatoren, unter denen der Nachrichtenschreiber an erster Stelle figuriert, großgezogen. Diese sind durch ihre radikalliberale politische Kannegießerei die Störer des religiösen Friedens im Gottscheer-Lande. Daß auch Pastor Dr. Hegemann dabei beteiligt ist, ist zur Genüge bekannt. Dieser war sogar auch au den Pfingstexzessen in Graz mitschuldig, so daß die christlichen Abgeordneten im Parlamente am 16. Mai die Anfrage einbrachten: Ist die Regierung bereit, der verhetzenden Tätigkeit des Pastors Dr. Hegemann ein Ende zu bereiten? Daß ein katholischer Christ und besonders ein katholischer Geistlicher eine katholisch-christliche Politik betreiben muß, ist ganz selbstverständlich. Und daß die Gottscheer Geistlichen die richtige Politik betreiben, beweist jetzt auch Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, der am 29. Juni am siebenten niederösterreichischen christlich-sozialen Bauerntag in St. Pölten, wo sich 1000 Bauern mit ihren Abgeordneten berieten, teilnuhm und eine Rede hielt und wobei Bischof Dr. Rößler betonte, daß sich heute alle Stände organisieren und der Bauernstand allein sich den Organisationsbestrebungen nicht verschließen könne. Dies bedinge schon die heutige soziale und wirtschaftliche Not. Nur eine Organisation auf katholischer Grundlage kann die Menschen, die durch die soziale Not auf Abwege geraten sind, wieder in die rechten Bahnen leiten. Bei allem Streben nach kulturellen Gütern dürfe die Religion nicht beiseite gestellt werden. Die Devise des Bauernbundes sei Religiosität und Kaisertreue. Um wieder zum seltsamen Leichenbegängnis zurückzukehren, wobei auch eine Leichenrede gehalten wurde, bringen wir hiemit zur Kenntnis, daß nach kirchlicher Vorschrift auf katholischen Friedhöfen Leichenreden von Laien überhaupt nicht, von den Seelsorgern aber nur in den seltensten Fällen und ganz ausnahmsweise gehalten werden dürfen. Die Worte bei der Leichenrede: „Neumann war ein braver Mann, der tüchtig geschaffen und gearbeitet hat. Alle haben ihn lieb gehabt. Nun . . . möchten wir ihn nicht gerne scheiden sehen", sind handgreifliche Unrichtigkeiten, die alle als solche bezeichnen müssen, die den Verstorbenen gekonnt haben, da er mit den meisten verfeindet war und selbst feine Familie es gerne gesehen hat, daß er dahingeschieden ist. Ebenso beruht es nicht auf Wahrheit, daß eine ungeheuere Menschenmenge dem Verstorbenen das letzte Geleite gab — es waren nicht mehr Leute als bei gewöhnlichen Begräbnissen —• und daß kein Auge trocken blieb, hat nur die journalistische Einbildung des bekannten ,,Nachrichten"-Schreibers gesehen. Mosel. (Revision der Gemeindekassa.) Am 7. und 8. Juli hat der Landesoberosfizial und Gemeinderevisor Herr Franz Kristan die Gemeindekassa revidiert. Das Ergebnis dürfte erst in drei Wochen amtlich ausgegeben werden. — (Einbruchsdieb stahl.) In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli brachen Diebe in das Stöckel der Frau Neumann Nr. 58 und in die Seitenstube des Michael Surge Nr. 14 und trugen fast alle Kleider, Nahrungsmittel und etwas Geld davon. Der Schaden beträgt bei 600 K. Bis jetzt konnten die Diebe von den eifrigsuchenden Gendarmen nicht ansgeforfcht werden. Nach der Meinung der Gendarmerie ist es die gleiche Diebsbande, welche nachts zuvor in llnterdeutschau beim Postmeister Meditz einbrach, und welche voriges Jahr im Gebiete Suchen, Kostel und Reisnitz mehrere Einbrüche verübte. Die Diebsbande scheint aus vielen Köpfen zu Bestehen und auch heimische Helfershelfer zu haben. — (Bürgermeisterwahl.) Am 9. Juli wurde eine neue Bürgermeisterwahl vorgenommen. Gewählt wurde Johann Sche-mitsch, Besitzer und Gastwirt in Reintal Nr. 11, als Gemeindevorsteher. Matthias Jonke in Oberpockstein Nr. 4 an Stelle des verstorbenen Josef Lackner in Otterbach als dritter Gemeinberat. Die übrigen Gemeinderäte bleiben die früheren, nämlich Josef Lackner in Verdreng, Johann Hutter in Unterskrill, Johann Hutter in Niedermosel und Matthias Gasparitsch in Ober-mösel. — (Heirat.) Am 6. Juli wurde Robert Herbe, Schulleiter in Unterlag, gebürtig aus Wien, mit Juliana Lackner, Tochter des verstorbenen Postmeisters Johann Lackner, in der Pfarrkirche in Mösel getraut. Höerpockstein. (Hansverkans.) Am 3. Juli hat Laurenz Jessacher sein Anwesen einem Gutsbesitzer aus Wien mit Namen Julius Ritter von Wemdsch um 5000 K verkauft. Letzterer gedenkt sich dahier mit der Schafzucht zu beschäftigen und jährlich wenigstens zwei Monate mit seiner Frau die Sommerfrische zu genießen. Ob dieser Idealismus (Inhalten wird, bezweifeln wir sehr. MnlerskriT. (Die projektierte Straße) von Stalzern nach Unterskrill und von da nach Verdreng und Reintal wurde vor kurzem vom Ingenieur Franz R ö d l b a ch trassiert und ist nun begründete Hoffnung, daß die Skriller endlich eine Verbindungsstraße erhalten werden. Würde auch noch die Straße nach Mösel dazukommen, so wären alle diesbezüglichen Wünsche erfüllt. Mnlerdeulschau. (Einbruch.) Einige Strolche sind von ihrer Sinnesverwirrung so weit getrieben worden, daß sie glaubten. Berechtigt zu sein, die Geldkasse der Post von Unterdeutfchan revidieren zu müffen. Da sie es für ehrenhafter hielten, in das Amtslokal beim Fenster hineinzusteigen als aber bet der Tür hineinzukommen, so haben sie das eiserne Gitter ausgehoben. Einer stieg in das Amtszimmer und war beschäftigt, die Geldkasse zu öffnen. Der Postmeister Herr Johann Meditz hörte ein Geräusch und eilte schnellen Schrittes die Treppe hinab, ein Kerzenlicht in der Hand haltend. Ein in der Nähe des Postamtsgebäudes stehender Kompagnon dieser sauberen Gesellschaft warf mit aller Kraft einen Stein in der Richtung gegen das Licht hin, was den Postmeister schmerzlich berührt hat. Auf den Ruf einiger Frauen: „Auf, Männer! Räuber sind hierl" und infolge mehrerer Alarmschüsse sind die verwegenen Helden in noch größerer Sinnesverwiuung in der Richtung gegen Bresowitz hin davongelaufen. Die Diäten für ihre Mühe haben sie sich selber ausgezahlt, indem sie die im Amtslokale vorfindig gewesenen acht Kronen Mitnahmen. Von uns sind aber schon Vorkehrungen getroffen worden, daß wir solche sinnesverwirrte Tiermenschen bei einem etwaigen wiederholten Besuche ganz gewiß einfangen werden, um sie in ein Spital zu befördern, wo sie nach Anwendung der für sie passenden Heilmittel zur vollsten Besinnung gelangen werden. — Der Krug geht nur so lange zum Brunnen bis er bricht. H-erdeutschau. (Für den Ban einer Ortsch aftskapelle) sind ans Joliet in Amerika dem hiesigen Ortsvorsteher Matthias Rom folgende Spenden übermittelt worden: 5 Doll.: Johann Göstel; 3 Doll.: Josef Göstel; je 2 Doll.: Maria Göstel und Margareta Kump; je 1 Doll.: Alois Hirsch, Johann Kump, Matthias Kump, Josef Kump, Johann Hirsch; je 0 50 Doll.: Joses Hirsch, Rudolf Stritzel, Rudolf Schauer, Johann Köstner, Anna Rankel, Johann Göstel, Maria Schauer, Johann Hutter, Matthias Hirsch, Josef Stonitfch, Joses Herbst, Ferdinand Roschiisch, Josefa Kraker, Josef Lukan, Joses Brinskelle, Josefa Smocker, Johann Matzelle;0'25 Doll.: Ernst Hirsch. Zusammen 25'75 Doll. — 12648 X. Allen Spendern ein herzliches Bergeltsgott I Waierke. (Übertriebener Nationalismus.) Am 30. Juni l. I. ist in Tschernembl Jofef Kobetitsch ans Schäfleitt Nr. 6 mit Agnes Kump aus Straßenberg Nr. 58 getraut worden. Obwohl der Bräutigam nicht ein Wort Slowenisch versteht und auch die Braut sehr mangelhaft diese Sprache beherrscht, wurde die Trauungsrede ausschließlich nur slowenisch gehalten. So eine rücksichtslose Behandlung verbittert den Deutschen der Pfarre Tschernembl das religiöse Leben I Messektak. (Volksbewegung.) Im Monate Juni heirateten Alois Rabuse, Halbhübler in Büchel Nr. 17, und Josefa Sterbenz, Auszüglerstochter in Kletsch Nr. 9 bei Stockendorf, Josef Roschitsch, Viertelhübler in Grodetz Nr. 7, und Josefa Kump, Viertelhüblers-tochter in Warmberg Nr. 7. Josef Kobetitsch, Viertelhübler in Schäf-lein Nr. 6, und Agnes Kump, Häuslerstochter in Straßenberg Nr. 58. — Gestorben sind: Maria Kump von Büchel Nr. 47, 53 Jahre alt, an Erstickung; Josef Hiris von Untersteinwand Nr. 4, 77 Jahre alt, an Altersschwäche; Anna Weiß von Altfriesach Nr. 3, 10 Jahre alt, an Nierenleiden; Johann Petsche von Reichenau Nr. 36, 21 Jahre alt, an Lungentuberkulose. — (Dank.) Allen jenen Pfarrangehörigen — ob daheim oder in der Fremde lebend —, die zur Renovierung und Verschönerung der „Lukeisch"-Kapelle nächst Nesseltal ein Scherflein beigetragen haben, wird hiemit der wärmste Dank gesagt. Mnterkag. (Gemeindevorstandswahl.) Am 5. Juli konnte endlich einmal unsere Gemeindevorstandswahl stattfinden. Dieselbe ging ganz einstimmig vor sich; nur war ein Ausschußmitglied nicht erschienen. Gewählt wurden die strammen Christlichsozialen: Johann Ruppe von Unterlag Nr. 28 zum Gemeindevorsteher und Georg Ruppe von Unterlag Nr. 21 und Johann Stalzer von Unterlag Nr. 19 zu Gemeinderäten. Die übrigen Ausschußmitglieder sind: Alois Ruppe von Unterlag Nr. 4, Georg Kapsch von Unterlag Nr. 10, Georg Kapsch von Unterlag Nr. 12, Peter Lakner von Unterlag Nr. 5, Johann Schemitsch von Unterlag Nr. 37, Georg Wolf von Unterlag Nr. 35, Johann Lakner von Neugereut, Matthias Rauch von Unter-Wilpen, Michael Ruppe von Unter-Pockstein. Ersatzmänner sind: Lorenz Fugina von Unterlag Nr. 81, Peter Lakner von Unter-Pockstein, Alois Lakner von Neugereut Nr. 2, Alois Lakner von Neugereut Nr. 5, Michael Stern-dacher von Unter-Wilpen, Johann Ruppe von Kositzen. Trotzdem die Wahlkommission mehrere christlichsoziale Wähler ungerechterweise zur Wahl nicht zugelassen hatte und die Freisinnigen mit einer Vollmacht gewählt hatten, die gar nicht für die Wahl in Unterlag gegeben war, erhoben die Freisinnigen dennoch Beschwerden gegen die Wahl bis ans Ministerium, wurden jedoch vollends abgewiesen. — (Die Klage des Verlassenen.) Halt' ich ein Pech in diesen Jahren! O liebe Welt, ich muß dir's klagen. Ich hofft' ein Ausschuß der Gemeinde zu sein. Vielleicht noch Bürgermeister obendrein; Aber nein, aber nein, Es wollte nicht sein! Ich bin gelaufen nach Nord und Nordost Und hm nach Graflinden zur dortigen Post; Aber o Graus, 's wurde nichts draus! Ich machte Rekurse überall herum. Bis ans hohe Ministerium; Doch jerum, jerum, Misererum! Nun sitz' ich verlassen und einsam da Und die Tafel des Amtes hängt mir so nah, Ja, ja, So nah! Laiöach. (Nach 40 Jahren.) Am 16. d. M. feierten die im Jahre 1873 zu Priestern geweihten Mitschüler der Laibacher Diözese ihr vierzigjähriges Priesterjubiläum in der Pfarr- und Wallfahrtskirche U. L. Frau zu Dobrova bei Laibach. Bon den vor 40 Jahren ausgeweihten 18 Mitschülern leben heute nur mehr acht: Der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Laibach Dr. Anton Bonaventura Jeglič, der Dompfarrer von Laibach Josef Erker, der pens. Religionsprofessor des Rudolfswerter Gymnasiums geistlicher Rat Dr. Joses Marinko, der pens. Religionsprofessor des Gottscheer Gymnasiums Johann Komljanec, der Hauptpfarrer von St. Veit bei Sittich, geistlicher Rat Johann Vidergar, der Pfarrer von Zavrac Jakob Ferjančič, der pens. Pfarrer Anton More und der Franziskanerordenspriester P. Basilius Dolinar aus Görz. Aus Dankbarkeit für die in den vergangenen vierzig Jahren priester-licher Tätigkeit von Gott empfangenen Gnaden machten die Jubilanten der obgenannten Kirche, in der sie vor 15 Jahren ihr 25 jähriges Jubiläum gefeiert hatten, eine prachtvolle goldene Monstranze im Werte von 2100 Kronen zum Geschenke. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder eren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige L äßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Lmschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Lin. schaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Bestel. lungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! 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