Donnerstag den 29. Nänner 1836. N a l m a t i e n. 6)ravosa, »2. Jänner. Der tZapitain der österreichischen Handclsbrigg, il Ducile, hat vor der Sanitätsbehörde von «Zravosa eidlich ausge« sagt, daß er die Nachricht vernommen habe, wie an den Küsien von Sajarra, im Bezirke von Volo, wieder Piraten kreutzen, und daß insbe» sondere zwei Mistils mit einer Bemannung von 6c» Köpfen schon mehrere Fahrzeuge in den erwähnten Gewässern ausgeplündert hätten. Veutschlanv. Zu Heidelberg soll nächstens eine Zusammen« kunft von Abgeordneten der, das 6te ArmeecorpK bildenden Bundesstaaten? Würtemderg, Baden, Großherzogthum Hessen, beide Hohenzollern, Lich« tenstein, Hessen < Homburg und Frankfurt Statt finden. Von den drei erstern Staaten werden die Generäle v. Hügel, v. Freistedt und Fall erwartet. Der Gegenstand der Verhandlung ist noch unhe« tannt. soll ein Lager errichtet werden, um den Markt zu beschuhen und den Beduinen des Gebirges zu imponiren. Algier ist besonders auch für den Ver« kehr von Marseille vortheilhaft. (W. Z.) Spanien. st Don Carlos ist am 7. zu Taldias mit seinem Gefolge angekommen. Die Junten von Navarra und Guipuscoa befanden sich an demselben Tage zu Arios, eine Stunde von Saldias. Das 6on. voi war am 6. Abends'noch in Elisondo, und die (Zarlistcn hielten die beiden Wege nach Pampeluna besetzt. In den Dörfern Lanz, Arciez und Olane standen acht Bataillone, in Ongui, Urtazon und Zubiri vier andere. Man versichert, Tspartero ha« be seme Entlassung eingereicht, die Regierung aher sie nicht angenommen; er hat so eben an Mina geschrieben, und sie ihm neuerdings angeboten. — Das Eonvoi scheint endlich gestern früh um Z Uhr Morgens abgezogen zu seyn; e.s wurde von einer siärk^n Kolonne zu Lanz erwartet. Das für, die Truppen dcr Königinn nc!chtheilige.Gl!fecht,.silN5f Manner fchemt sich zu beßätigen.' '^^ z^!,I ^^ ' ^ ^ Madrid, 1. I':nncr. Ciue offenbare Spal« lüng, oder vielmehr ein zwischen Toreno und Llau« Der erklärter tödllicher Krieg'erschüttert gegenwär« llg da^ Ministerium, und verursacht >ine Art all» gemeiner Gährung. Es handelt sich nicht.,blos um einen/Streit Mann gegen Mann, Andern .auch Meiner, Mincipictjyreit.. , ^ ,'^ ^ ^^ ^ ,^ ^ ^ Don Carlos stand am 7. d. mit feiner Sck'ütz« gard,e in.S2Wa^ dje^. H^yt^öM^zrvei.VM»ll0ns denselben Tag in Urroz. Diese Streltkrafte sclltm zur Wegnahme des Transports mitwirken, doch ließ General Mina Lanz und Araiz und Olane be« setzen, andere königliche Truppen stellten sich iu Gn< gui, Unazun und Zubin auf. Durch wohlkombi« nirte BeHegu/igen brachte man,es, aIo, d^in, daß ^d'.ie, tZarlisten ihrem Vorhaben entsagen mußten. — «Zeit dem Gefecht/vom'3. , das zu Gunsten dcrkö« niglichen Truppen ausfiel, fand kein anderer Kampf Statt. General Mina zeigt durch seine Thätigkeit, wie ungegründet das legitimistische Gerede über fei» ne Unpäßlichkeit seyn müsse, und man braucht also der Behauptung, daß er durch General Llauder ersetzt werden solle, noch nicht zu trauen. Madrid, 4. Jänner. Man bemerkt mit Vergnügen, daß die Eintracht zwischen der Koni-ginn-Negentinn und ihrer Schwester oer Infanti nu, Gemahlinn des Don Francisco, wieder hergc« stellt ist. — Die Milicia Ulbana von Madrid ist definitiv organisirt. Der neue Kriegsminister, General Llauder, fürchtet dieses (Zorps nicht, wie seil, Vorgänger, sondern sucht es vielmehr auf jede Weise zu heben und zu einer festen Stütze der Ver» fassung zu machen. (Allg. Z.) V 0 r t u ss a I. Die officielle Zeitung vom 23. December enl< halt Folgendes in Bezug auf das neue Englische Ministerium: -.^. z,ss »Welcher Art auch die politischen Grundsatz« des neuen 6al)melt5 über die inneren Angelegen« heiten seyn mögen, gewiß ist, daß in Beziehung auf die auswärtige Politik der Grundsatz der Nicht« intervention nicht verletzt werden wird. Bl^h wcll er an diesen st.reng halten wollte, konnte der Herzag von Wellington während seines früheren Ministeriums die Sache der Königinn nicht unterstützen, deren Recht er üdri< gens immer anerkannte und Segen deren königli« ch'e Person er alle Achtung bezeigte; ein anderer mächtiger Beweggrund wqp die Furcht, auf der tzalbi'yj.el.den Bürgerkrieg zu,' entzünden, Pa gs? rade, dlcse Gründe jetzt zu Uüs^'rn Gunsten sind, sa wird Niemand es wagen,,zu vermuthen, daß dcr Herzog auf irgend eine Weise einen eitlen Versuch gegen die factisch anerkannten Ncchte der Königinn, und die Ruhe des Landes unterstützen werde, daß seme Unabhängigkeit,zum, großen Theile, dem „gro. ß.<»^,F/ldherrti oes Hhlhundertö'' verdanft/ Par. cügal wird immer auf oie'Msichtcn des edlen Her« Wä oerttau5^von,Hc^Msn^ltw^^ 35 nie mehr als Duldung erlangen konnte.' (Bekannt- ^ licb führen die Englischen Tory-Blätter n^ucrdmgs ? auch eine sehr geneigte Sprache gegen dlc ,ehlge , Portugiese Regierung.) (W'"'' '^? < Lissabon/o. Iänlier. Die ordentlichen Eor- I tes wurden gestern von Ihrer Majestät in Person ! mit einer Reoe eröffnet, deren einzige hervorstechen- , de Züge die SccNen waren, worin sie die Kam« mern versicherte, daß das Innere des Landes mit jedem Tage ruhiger werde; daß Ihre Maj. fort« nährend freundschaftliche Versicherungen von ihren ANiirtcn erhalte; daß Maßn >cl zur Hebung des Staatskredits im Gange seien. Ferner empfahl die Thronrede len «Zsrtes, lhre Aufmerksamkeit auf das neue Finanzbudget, das ihnen demnächst vor. gelegt werde, zu wenden, und Maßregeln zur all. mählichen Vermehrung der Staatseinkünfte und Verminderung der Ausgaben zu fasscn. die Star. fe der Lind. und Seemacht Portugals festzusetzen, und endlich daS Gesch über Verantwortlichkeit der Minister und aller andern Sl.iatsdiener in schleunige Erwägung zu ziehen. (Allg. Z.) Aus Lissa bo n sind durch den Scorpion Nachrichten bis zum 4. Jänner in England eingelaufen. Die Kammern waren am 2. von der Kö< niginn eröffnet worden. Man war in Lissabon leb" haft mit der bevorstehenden Ankunft des Herzogs von Leuchtenberg beschäftigt. (Ocst. B.) Großbritannien. London, 6. Jänner. Senhor Mendizabal, der hiesige Specialagenl der Königinn von Portu» gal so wie der portugiesische Gesandte, segelten ge« stern nach Ostenre ab, um den Herzog von Leuch« December v. I. ließ der eben anwesende,außeror-l dentliche E^mmissair der hohen Pforte. Gsst'io. " ANf, Bujuk . T'eskercdschl den in dieser l Stadt versammelten Mussclimz..dcn^Fern» worauf man am neugierigsten war, ist die, welche sich auf die Ent« schadigungsforoerung von 25 Millionen Fr. (durch Tractat mit Frankreich bewilliget, von der Depu« tirtenkammer aber verweigert) bezieht. Sie resu. mirt sich in folgenden Worten: „Es ist mein, Ueberzeugung, daß die vereinten Staaten auf prompter Erfüllung des Vertrages bestehen, und bei längerem Verzug sich mit eigenen Händen Recht schassen sollen. Gii, Vierteljahrhundert hat Frank, reich hingehen lassen, bevor eü Nnser Recht auf Entschädigung anerkannte; wir wollen nicht noch einmal ein Viertch'ahrhundcrt warten auf die Zc,h< lung der abgesprochenen SchadloShaltungSsumme.« — An diese allgemeine Bemerkung knüpft der Prä« sidcnt Jackson besondere Drohungen, die so schlimm lauten, daß man wohl annehmen darf, sie seien nicht ernstlich gemeint; scnst waren sie geeignet, allem Handel ein Onde zu machen. Er meint nämlich, in dem gegebenen Fall möge auf das französische Plivateigenthum in den vereinten Staaten die Hand gelegt werden bis zur Concurrenz der von dem Staate Frankreich vorenthaltenen Summen, und aus einem sollen Verfahren gehe keine ge« rechte Ursache zum Kriege hervor. (Man wollte wissen, der Gesandte der vereinten Staaten habe die Weisung, am i5. Februar seine Pässe zu fordern, wenn bis dahin der Gesetzvarschlag über die 25 Mill, nicht wieder vor die Kammern gebracht worden sei.) (B. v. T.) Der Globe, in Washington erscheinend, billigt den starken Ton in der Botschaft des Präsi« denten der vereinigten Staaten gegen Frankreich; er erklärt übrigens, es sei gar keine Drohung, son' dern eine einfache Angabe einer Thalsache darin ent» halten. Das ebenfalls in Washington erscheinende Oppositionsblalt der Na ti 0 n a I .I nte llige n< cer leitet diesen Ton, der sich nicht für den ersten Beamten der Republik zieme, von den militärischen Gewohnheitendes Generals Jackson ab, undglaubs, nichts sei weniger geeignet, Befriedigung rcn Frankreich zu erlangen, als eben jener Ton. Das Op« positionsjournal der tZommerclal» Advert»'« ser äußert sich folgendermaßen: »Obgleich die französische Regierung in neuester Zeit weniger Redlichkeit als je gegenüber von unserer Regierung an den Tag gelegt hat, so denken wir doch nicht, daß der Antrag des Präsidenten, unter dem Vor. wand von Replessalicn durch Orlheilung von 6a« perbriefen die Feindseligkeiten zu beginnen, dic Ge« nehmigung deö