t^ ZUM Mutzen und VerHNÜgen. Freytag, den 8. März 1822. M 0 tt 0. ^>ust, wenn '.ch nicht mehr bin, Wenn schon l,'ingst u.'rh illc die Harfe schweigt, Wenn von des Ufers Grün ^''sterbend sich das Kranzchen neigt. Dann werdet ihr vom Ganser sprechen. Und manches welk» Blümchen euch von scinem Grade brechen. Fellingc r. ^as Andeiiken verstorbener Freunde und Wohlthäter, ^"' Fürst und Vaterland verdienter, in Künsten und ^>ss«üschaften gros; gewordener Männer pstegt die or« ^nntliche Menschheit auf vielfältige Art und Weift ^t die Nachwelt zu verbreiten; so wurde indem un-^biinendcn KreiSstadlchen ?ldelöberg auf dem außer "^nselbe,, zur Beerdigung der Todten errichteten Got« Hacker den Manen einiger ausge;eichnec,e?, Männer ^«"kiunhler gesetzt, die nochin der fernsten Zeir.glätt« ä°"d die Nahmen der Verblichenen nennen werden. ^" Begvabnlbsiätt«n des unvergeßlichen Pfarrers An-^leasM^^^^^, »nid deZPvsimeisiers Heinrichv. Huber, ^°^«n in der n^u erbaufen Capclle durch Mariazel« "''E,se„platten, worauf passende Epitaphien mil Gold« gnaden eingegraben st»d , in stätcr Erinnerung er, ^^en, aber das Grabnwhl des wüthigen Vaterlands« ^'theidigcrs, von dem Neitze der schönen Künste und ^l^nschafte,, begeisterten, unsterblichen Dichters G». >? «ellinger wird durch ein einfaches hölz/rnes und so ^'N.afügiges Kreuz bezeichnet, taß dem Edlen und ,rhaben«n vor den gemeinen Leichnamen nicht nnr kcin ^"»gatio eingeräumet, fottdern sqgar ernsthaft de> sorgt wird, daß in der Folge der Zeit, wenn das Holz vermodert und in die Faulniß übergeht, kein andereK Zeichen nachgetragen, und am Ende die Stelle ver« gefsM werden wird, wo die theuren irdischen Überre-» sie des mir Lvrberzweigen gekrönten Poeten r.uhen.Sein« Lliufbahn als Schriftsteller ist jedem deutschen für Kü»? ste und Wissenschaften durchglühcen Busen zu bekannt, feine in der Dichtkunst entwickelten und an Tag ge« legten Talente zu eklatant, seine Liebe zum Fürsten und Vaterland«, sein kriegerischer Muth, sein jovialer Witz im geselligen Nmgange, seine in verschiedenen Ge» fchäfiszweigen geübte Fedei vo>; solcher Auszeichnung, dasi die wissen schaftlich gebildete Welt mit Riesenla-sten ihr Gewissen beschlueven, und der aufhabenden Schuld so lange nicht ledig wsr^e, bis dieser ruhmvolle Dichternahme durch ein permancims, den Stürmen der Zeit trotzendes Denkmahl auf alle künftigen Zeiten fortgepflanzt werden wird. Nicht nu»'der Ort, wo er gebohren, sondern auch jener, wo.er gestorben ist, soll bey der Mir - und Nachwelt in fescher Er» innerung erhalten, und m'chr nur die Wiege, sondern auch .das Gvab des zu früh uns entrissenen und a!« lenthalben beweiinen Musenliebling» soll mit nie verblühenden Lorbertsänzen geschmückt, und di« im Felde des Mars und^auf dem Berge Pamassus rrruna.>n?n Trophäen mit tem Sinnsprnch geziert seyn ,,3k/o;,j'^,' ^0!^'^^, n«' halten; sollte nuit Gustav Fellinger, der ftm ^eben vnd seine Kräfte zu» Schutze des Thron« und Vater, landes, MlcheH"«r innigst liebte, tzmZcch; FelUnger/ denMichtbloß daI 2^', sondern auch daä weite 2luZ, tanb^ts eimu wissenschaftlich gebildeten, und in der SHMnst auiZezeichneten Mann kennt und verehrt, stMlch seyn, und dessen Nahme wie eine von dem leichtesten Lüftchen zerstöbe Wasserblase verZchelN Nein, beym Apoll! dieß soll und wirb so tang e. nicht ge« schehen, so lange als noch ein Funke des zarren Ehrgefühls in den Brüsten der Musensöhne, deren die drey Provinzen Steyer, Karnthen und Krain so vie» le zahlt, lebt; diese werden hoffentlich nie zulassen, daß FeUingörs Nahme untergehe, sie werden viel« mehr bey dem Mariazeller,EisenZußwerk in Steyer« mark, il« welchem Lande der Hingeschiedene sein Le« benslichr erblickte,oder lrgenb wo anders ein des Dich« ters und Kriegers würdiges Monument bestellen, wodurch dttselbe nicht nur an dem Orts, wo er in die Welt trat, sondern «uch dorr, wo er sein Leben aus» hauchte, »n stets rühmlichem Andenken erhalten und verewigt werden wird. Elegie. Anf das Grab des Gustaf Fellinger. Favorit der schotten Musen! Die am Grabe weinend steh'n. Und mit gramerfülltem Nusen Nach dem Hingeschied'nen seh'n, Fellinger, so ruf ich hier, Sey gegrüßt, o Holder.' mir. Der so schön gefühlt, gesungen. Und so göttlich einst gedacht. Dessen Harf' fo rein geklungen.. Diesen deckt die Todesnacht, Ewig still, und ewig stumm, AlS ihr todtes Eigenthum. Ob des Aschenhauses Rande Steht jedoch ein Monument, Dessen Gleiches hier zu Lande Göttinn Klio keines kennt, Magend bis zum Sternenzelt, Idealisch Werk der Welt. Schwert und Leyer ruh'n am Knauft Unbeweglich, unberührt, Und i« rund gewund'neu Lauf« Prangt die Säule kranzgeziert i Unten steh' n der Muftn neun, Naßgewein>, und stM,m wie Stein. Alles hat sich schwarz umzogen In der blühenden Natur Welkend siand der Iris Bogen, Eine Leiche ward. die Flur, Als sich schloß dein Auge zu, Und du gingst in Gottes ^uh. Gelbst di« seltne Felsenhöhle Trauert über den Verlust, Weinend rinnt der Poika Welle *) Durch der Grotte hohle Brust, Die der Dichter einst'besangt Und ein Sternenlob errang. Friede drum sey dieser Stätte, Wo dein theurer Körper ruht. Nur des Nul/mes Golduompete Schalle laut, und hell» und ant: 7,Hier vor Gottes Himmelsthron »Liegt l« Staub ein Wusensohn." Die Fidibusse. In elner Boutique, wo jeder der Ceres spft^ darf, ohne eben in ihre eleustnischen Geheimnisse ein-geweihr zu seyn, harrte ich lieblicher Erquickung, U"d griff eben nach einem Fidibus, um meinen Meißnerko1>s anzuzünden, als es mir einsiel, wie traurig doch das Los eines Fidibusses sey. Thränen des Mitleids tra' t«n mir in die Augen, ich verschob das ^X^so ' c^u i inuU«." ^ Eineu jungfräulichen, i. e. unbeschriebenen Fidibus. 9. Zwey unbedeutende Verse, mit den Endreimen gestaltn und ent^lcen, (vermuthlich, aus emem Sonen). '<». Den untersten Rand eines Titelblattes mit dem VerlagSorce:Mini»ve ö?l) Ratzenthaler. Himmel, rief ich aus, welch eine Encyclopedie! ^Lie so mancher Polyhlstor unserer Zcir würde die ^xslage iur das Conversacionslericon ersparen, wenn " die Fioibuffe mit Vortheil zu benutzen wüßce! ^ie so mancher Almanachsdichtec und Renzensent könn^ ^ sich oaraus heilsam« Moria abstrahiren, um das ^^z« Iilul^nni^ besser einzusehen! — Noch war ^ mit allerley ähnliche« Corollarien beschäftigt, als ^ mir gelüstete am Schassor dieser unglücklichen Brand> °pfer «in» kurze Rede zu halten, um sie zum ^u»l) ^ l0 einiger Maßen vorzubereiten. Ich besann mich nicht lange und begann, wie folgt: Werchgeschätzl« Herrn Fidibusse! Niemand ist vor demTode glücklich zu nennen, sag' ^ ber Lyoier-König am Scheiterhaufen, und niemand b" di«ß mehr zu beherzigen, alS cben Si« , meine Herre,, ! den^, »vee Sie da sind, mir Dinte oder Dn,-ckerschwärze zu armen Mündern gestampelt, hallen Sie ^ wohl em solches Ende vorgesielll, als Sie n»ch "'Ihren Honigmonden, w >wl<^ ^tl>'!o, bald im ^anzbande, bald in ehrwürdiger Schweinsschwacte, ^^" wohl gar noch frey von allen Banden, an Pullen ^ geehrten H. H. ^icrercilorel, herumstolzirren, un, ^" lief««, Kratzfüßen aus en,er Hand in die ander« p°Aneii, und das stolze i^V.x,lIhrer H.H.Pro, ^"llten Ihnen wie HarmonieMnge daö Ohc kitzel. ) Ich glaube, der Verfasser stichelt. Nas meinen Ste Herr Principal i Äumerk. d. Setzers. te? Das sino freylich teiripi. pass^ti, bie selbst einem Fidibus Thränen «nclscken konnten l aber trösten Sie sich meine Herren! 3ie empfangen diese Strafe nicht aus eigener Schuld ; die Erbsünde Ihrer Cr^eugcv, für dieseS durchaus kein Rtinigungsmit^l gibt, klebt bloß an ih,4en, weil sie es nicht belachten, daß vom Schreibtische zwey Wege auslaufen, der eine zum Tempel des Rnhmes, der andere aber zum /^ul«) sl.'l f^ für Tababrauche?. Mkunler jedoch — verzeihen Sie mir nieine Freyheit, ich meine e5 gut — sind Sie auch nicht ganz schuldlos. Es ist eine incu« rab>e Krantheic des Paoiers/ daß «s geduldig ist; warum lassen Sie fich denn auu> sogleich zur Fahne der Scribenten anwerben? — Ein Fidibus bleibt daher immer das Sujet eines Trauerspieles, weil er durch eine (?ulziö It;vi5 seinen physischen Untergang sindet, wie er auch gegen das Famm ringen niöge. Besser ist es daher, und für Ihren Stand gcdelylicher, den Damen zu Papilotlen zil dienen. Zwar werden Sie da auch verbrannt; aber es bleibt Ihnen der fuße Trost, an schönen Locken gehangen zu haben, und Sie können vor der Gluthpfanne Ihrer Gebiethen-iin mit edler Re? signation, wie weiland Arria dem Pätus, zurufen: Es schmerzet nicht j — Aber warum soll ich Sie ganz niederdrückend Ich w.l! r«.suchen Sie zu rrösten. Sehen Sie, li^be Herren Fidibusse, noch »m Tobe verrichten Sie Werke der Menschenlieb,?. Wie manches .ßraftge« nie,deren es z«yr so viele gibi, zündet sich niil Ihncn seme Pfeife an? Durch Sie/lvird sei» luterarlscheS ^roductionsvermögen impreg>nr>, ^ tehrt b^>>?istert nachHause, und schreibt»—dringt i,?ue ^l'.'lt?asie hervor; diese begeistern wieder ein anoereo (^enie zu neuenFi» dibussen, und so pstan^t.slch Ihr edleö Geschlechr durch Generationen fort. Ich will nichl »veilrr reden. Fas» seir^it meineletzten Worie wohlin'z Aug?, „nd siefben Sie wie Helden, wenn sie auch, wie den armenHuß die zgn«:w ^,nl'ljl.iti»6, milverbrennen hilft.0ix.i-. und in dem hölzernen Becher hörte ich Fidibusse zu« sammen pilüstevn. Ich horchte und horchte, aber wai sprachen sie? Durch meine Trostrede aufgebläht sprachen sie von nichts, alK. non ihren unsterblichen Nahmen! O ihr armen Creatmen! 0 vaiiitcltuni Väi^läH ! Technische Nachrichten. «1 ncn ^ und Bau mwollenzeuge zu verschönern. Christoph Hilton, Bleiche in Darwin, in Lan« cashire, hat am itt. Ocr. 1619 ei» Patent für die Verschönerung der deinen- und Bainnwollen^enge, durch Austragung voü fc-ngemahlener Baumwolle oder Leinen mn Wasser, erhallen. Das Zeug wird auf meh« rerewagr'chclicgendcRo'len, indetLange von 5 Yards, ausgebreitet und cer Teig darauf gebracht, wobey das Wasser hmdurchwuft. Das Zeug wird über die Rollen w^ge^en, in einer GeschwmtigkeU von 12 Wards in der Minute, uno gehr nun durch ;wen mecal« lene Walken, wtli,e es oreff"i. Tie erste dieser Rcl-len ist mit 5ilz ooec Flanell überwogen, und erhalt fortwährend einen ^tr-m Wasser, damit der Teig sich an die Rollen mchr^hängt. Der Teig wird mit Was« ser ziemlich rerdünin uno umgerührt, je nachdem es die Feinheit der Zeuge erfordert, und fließt aus einer Büchse durch mehrere Löcher auf das Zeug herab. Man kann auch gemahlene Baumwolle und Leinwand zu. gleich anwenden, und nachher das Zeug stärken. Bereitung derCitronensäure; ein neuer Fablicati onszru cig. Die Bereitung der Citronensauve, und die Darstellung derselben in fester Gestalt, die in England sehr im Großen betrieben wird/ verdient auch in Deutsch, land Aufmerksamkeit, besonders in den südlichen Thei. len desselben, wo der Citronensaft leicht auö Italien zu beziehen ist. Zu Punsch, Limonade und Speisen eignet sich dieselbe weit besser, als die Citronen, die man bis jetzt anwendet und kommt ungleich wohlfeiler zu stehen. InCüttunfabrikenist sie dem Litronens^ftval« zuziehen, da sie kräftiger wiclc, den Farlen durch Beymischung nicht schadet, d« Verfälschung wenig und dem Verderben gar nicht ausgesetzt ist. Die beste, Bereitungsart ftnd?t man in Leucks Handbuch für Fabrikanten Bd. VIl. S. 32 bis ^. (Nürnberg 162,. Ptzevs 3ft. 56 kr). In demse,b«n Bande,,S. 10I — 126, ßad«l man «uch die genauen Vorschriften zu den 4" jetzt am gangba'.'ilZn Sorten fr.u,;5sisä)er Pomaden. Da die Fa5ricatio« derselben so leicht ist, daß sie als haüSllche Nebenbeschäftigung betrieben werden kam», nur Sorgst und Ncnilichkekerfordert, und noch'"" mer von dieser Waare rncl aus Paris bezogen wird, so verdient sie auch Aufmerksamkeit. ^, Schwarze Schminke sichert vor der Wirkung der Sonne. Hörne hat.kürzlich g?;eic>t, daß die schwarz« Haröe das sicherste Mittel ist, groste Hihe ohne Na^ theil ^u ertraq?n, >a sogar den gefährlichen Wirku"' ü.'N des Sonnenstichs zu entgeh?,,. Die Farbe der Neger ist daher die beste füc ein heißes Clima. Alaunseife gegen die Motten. Als die Englander in Spanien waren, bemerkten sie, daß blos; ihre wasserdichten Tücher frey von Mol-ten blieben. Man empfiehlt daher die Zeuge in Seif«, und nachher in AlaAnaussösung zu tauchen, um sie dadurch mit Thonseife zu überziehen. C h a r a d e. (Viershlbig). Wenn dir dein Liebstes starb, und Gram mid Leid Beschleden war, Dann zeigt dein Aug'.oft auch dein Kleid, Das erste Sylben paar. Die andern beyden windet Mann und Frau Fest mn die Glieder, Senkt sich deß Winters Flocke-kalt und rauh Vom Himmel weder. Schwarz ist d a s Ganze, wie der ErdcminH,, Wenn finst're Nvcht oaS Firmament umhüllt, Doch ist das Ganz« auch ein Schmetterlina, Und — 0 Vergänglichkeit: dein Bild. Auflösung der Charade in Nr. 9. S ch l a g fi u ß> Gedruckt H«Y Ignaz Aloys Edlen v.Kleinmay'«.