Nr. 143. Mittwoch, 25. Juni 1890.____________109. Jahrgang. Mbacher Zeitung. -"VH.i:,, Nl?«,^ .r'^^i?^ ?^^.«:^^^»N.3^N,''"" Die «Laibncher gcitung» erscheint täglich mit Ausnahme der Tonn« und Feiertage, Dlc Ndmlnlftration befindet sich Conssrrlsplnh 2, die Medattlon Vahnhofnassc »4. Sprechstunden bei Redaction tilalich von K, bi« >2 Uhr vormittags, — Unsranlirrte Nriefe werden »ichl augeuommen und Maxulcriptc nicht zuruclgestellt. Umtlicher Hheil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 18. Juni d. I. dem a"» Gesundheitsrücksichten gestellten Ansuchen des geheimen Rathes Vohuslav Freiherrn von Widmann UM Tnthebung von dem Amte des Statthalters in der jMrsteten Grafschaft Tirol und dem Lande Vorarlberg ln Gnaden zu willfahren, dessen Uebernahme in den bauernden Ruhestand allergnädigst zu genehmigen und demselben bei diesem Anlasse in voller Anerkennung «einer dem Staate mit treuer Hingebung geleisteten "usaezeichneten Dienste das Großkreuz des Franz-^seph. Ordens zu verleihen geruht. Taaffe m, p. Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. Juni d. I. dem "lrector der Lehrerbildungsanstalt in Marburg Schul. 5"he Georg Kaas ans Anlass seiner Versetzuug n, °kn bleibenden Ruhestand das Ritterkreuz des Franz-^pH-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Mil. Bericht des Gewerbe-Inspectors. x. .s Die Evidenz der Berufskrankheiten der Arbeiter '" lnir im Berichtsjahre nicht leichter geworden, als l'e ez ,,l früheren Jahren geworden ist. Obwohl in-^lschcn die Krankheitsversichernng gesetzlich geregelt ^b demgemäß die neue Organisation der Kranken« lassen im aanzen Anfsichtsbezirle eingeführt worden ist "nd die Krankencassen auch ihre Thätigkeit begonnen Men. vermochte ich von Seite dieses zur Evidenz m Uer Linie berufenen Organes vorerst mir nur weuig Material zu verschaffen. Ich war daher auch während ?es Berichtsjahres in diefer Beziehung zumeist auf das« !?Ne angewiesen, was ich bei meinen Inspections "bst wahrgenommen hatte oder was mir durch ver-"nuliche Mittheilungen seitens der Arbeiter oder em« ^lner Cassenärzte vermittelt worden war. ., Was auf diesem Wege mir zur Kenntms gelangte » in Folgendem: In einem Hüttenwerke mit »m auch ein großer Drahtzug m Verbmdung M. klagten die in der Drahtzieherei beschäftigten heiter mehrfach über Gefährdungen chrer Gesund-^ Die einen litten an chronifchen Verätzungen der Haut an den Händen, andere Erkrankten an Entziin-düngen der Bindehaut der Augen, wieder andere klagteil über Magenkatarrhe, fast die meisten über katarihalische Affection drr Bronchien und der Lunge. Wenn auch gleiche Erkrankungen, namentlich in den drei letzten Richtungen, zum Theil bei einzelnen Mitgliedern anderer Betriebsabtheilnngen desselben Etablissements vorkamen, so musste das stärkere Auftreten jener Erkrankungen, insbesondere aber deren Concurrent gerade unter den Arbeitern der Neizerei den Gedanken nahelegen, dass man es hier mit einer Erscheinung zu thun habe, welche in der speciellen Arbeit und in der Beschaffenheit der dabei verwendeten Materialien ihren Ursprung haben dürfte. Meine Vermuthung ward durch die Gutachten darüber einvernommener Fachmänner bestätigt. Die Verätzungen der Hände stammen zweifellos von der häufigen Aenetznng derselben mit Kalkmilch. Augenleiden und Erkrankungen der Bronchien und Lungen dürften dem Umstände zuzuschreiben sein, dass der Arbeilsraum mit gasigen Exhalation?« der Beizflüssig« keit mehr oder weniger geschwängert ist. Zur Ausbeizung des die Oberfläche des Drahtes bedeckenden Zün« ders (Eisenoxydul) pflegt man hier nämlich wie überall die Drahtkränze in Bottich- zu legen, welche mit start verdünnter Schwefelsäure ober mit Salzsäure angefüllt sind. Die dabei zur Verwendnng gelangende Wgradige Schwefelsäure ist bekanntlich arsenhaltig. Bei dem Pro cesse der Auflösung des Eisenoxyduls entwickeln sich Wasserstoffgase. dann übelriechende Kohlenwasserstoffe (ans dem Kohlenstoff des Eisens) und endlich Arsen-wasserst offgas (aus der in der Lösung befindlichen arsenigen Säure). Das Gemisch dieser mehr oder minder schädlichen Gase bleibt nun oft länger im Werksranme zurück, als es die Gesundheit der hier beschäftigten Arbeiter verträgt. Oefter wiederkehrende oder gar regel» mäßige Einwirkung jener Gase mnss entsprechende Er« kranknngen hervorrufen. Bekanntlich macht sich die Wirkung des Arsenwasserstoffes, des bösen flüchtigen GaseL. in Störungen der Thätigkeit der Verdauung«, organe, jene des übelriechenden Kohlenwasserstoffes in Störungen des Athmungsproccfscs bemerkbar. In einer Buntdruck- und Etikcttenfabrik beklagten sich die Albeiter, welche bei der Aronzierung beschäftigt waren, darüber, dafs sie stärker als die Arbeiter der anderen Abtheilungen von Husten und Slörungen der Verdauung geplagt würden. Bei der Erhebung in dem betreffenden Netriebe stellte sich heraus, dass bei dieser Bronziernng rine uicht unbedeutende Menge von Bronze» staub aufgewirbelt werde, der sich dann überall absetzt und auch Kleider, Hände und Gesicht der Arbeiter bedeckt. Nachdem dieser Stanb zweifellos auch durch Nase und Mnnd seinen Weg in den Körper der Arbeiter findet, so sind Störungen der angedeuteten Art ohneweiters auf diesen Krankheitserreger zurück» zuführen. Die Phosphornekrose in Zündwarenfabriten ist, Dank der Verschärfung der Sicherheitspolizei. entschie> den zurückgegange». Während des Berichtsjahres sind mir nur drei FäUe bekannt geworden, welche sich auf drei verschiedene Betriebe vertheilen. Dagegen habe ich für das Berichtsjahr einer bedenklichen Erscheinung in dem Gesundheitszustände der Arbeiter eines weitverbreiteten Lebensmittelgewerbes, der Bäckerei, zu geben» ken. Die anch vordem bereits vorhandene, aber wenig beachtete Berufskrankheit der Bäckergesellen, die Tuber-cnlose. nimmt in besorgniserregender Weise zu. In Graz aNein, das einen Stand von 110 Meistern und 37li Gesellen besitzt, starben im Jahre 1886 drei, im Jahre 1887 vier, im Jahre 1688 vier, im Jahre 1889 nicht weniger als sechs Gehilfen an der Tuberculose. Während des Berichtsjahres hatte ich zur Sicherung und Assanierung gewerblicher Betriebe im ganzen 187 Anordnungen getroffen. Dieselben ergiengen bei Il'spectionen, bei Unfallserhebungen und gelegentlich der Commissionen, an denen ich über Einladung oder aus freien Stücken theilgenommen hatte. Wenn die angegebene Zahl hinter jene der früheren Jahre zurück, blieb, so findet dies seine Erklärung in dem Umstände, dass während des Berichtsjahres nur wenig neue, mir bisher nnbctannte Betriebe zur Besichtigung gelangten, die von früheren Besuchen oder Amtshandlungen her bereits genauer bekannten anderen Betriebe nnr wenig oder gar keinen Nnlass boten, neue oder ergänzende Dispositionen zu treffen. Ein allgemeineres Interesse dürften die folgenden speciellen Anordnungen verdienen: In einem Hütten« werke, welches im Berichtsjahre eine größere Zahl mehr oder minder bedeutender Unfälle auswies, ordnete ich an, dass die Vorarbeiter und Werkstättenoorstände verhalten werden, die bauliche Beschaffenheit, wie den Zu-stand der Werkseinrichtungen in den ihnen unterstellten Zweigen und Abtheilungen genau zu besichtigen und jede Woche über schadhafte und gefährliche Stellen und sunst besorgniserregende Anstünde an die Werksleituna. Bericht zu erstatten. Diese Rapporte sind. sofern sie positive Wahrnehmungen und Anträge enthalten, in chronologischer Reihenfolge in ein eigenes Rapportbuch Jeuilleton. Aus eiuem Dienstvermittlullgs-Bureau. Elizze von L. Stroupej nicly. l. lw, <5" 15. December im Jahre des Heiles 187« 3 ^"hr nachmittags versammelte sich "'sere Familie Uflicht in halten. Angeklagt war «nser 22,ahnges Mstmädchen Marie Palme, ein z'eml.ch hübsches ^: Ankläger waren wir alle. der Vater, die Mutter. Cruder und ich l>.. Werst ergriff die Mutter das Wort, sie constat,erte ^"härtete an interessanten Beispielen, dass dle An-iln Hl listiger Natur und lüguerisch sei, dass es ,hr nb^chsien Grade widerstrebe zu arbeiten, dass ste Außerordentlich gerne tanze nnd selbst die ganze W?^'"b"rch. Sie erwähnte weiter, dass die An-Ü«ö ""en Geliebten habe. dem sie ihr ganzes Leben bl3"<"' !° dass ihr für unsere Arbeit kcme Ze'l dcisz Ihre Rede schloss die Mutter mit dem Ausspruchc. ^ nicht so weiter aehen könne, bliese Anklage bestätigte anch mein Bruder, em das« «' hübsch gewachsener Jüngling, nnd erklärte uns. ^etr^ "Nentlich drei Arten Motten gäbe, erstens die t>^ w?"e. zweitens die Wachsmotte, welche sich von die z^°.chs il, den Bienenstöcken nährt, und drittens lllssia,'bermotte. welch letztere Art infolge der nach-ÜU ?/""'M'll seitens dcr Angeklagten in ungeheuerer '" Wnen Winlerrock sich eingenistet hat. Hlerauf zeiate er uns interessante Species dieser Bewohner seines Wlntcrrockcs. ein Männchen und ein Weibchen, und erklärte uus ihre Fortpflanzung. Weiter sprach er von der wegwerfenden Behandlung seines Stiefelknechtes, von dem Schiefstellen seines Koffers, welchen die Angeklagte beim Aufräumen in roher Weise hin und her schleuderte von den ungeheuren Staubschichten anf seinen Büchern, in welchen man bald patrificierte Fliegen und Spinnen finden werde, nnd schließlich schloss er sich der Ansicht der Mutter an. dass es wirtlich nicht so weiter gehen könne. ^ ,^ ,. ^ Ich sprach in einer ausgezeichnet durchdachten und von neuen Gedanken überfließenden Rede zuerst vom allgemeinen Niedergänge der Silllichtcit des mannll-cw, weiblichen nnd auch sächlichen Geschlechtes, m.d zwar nicht nur in Europa, soudern anch ,n Amer, a und setzte hinzu, dass ich hinter der Almer eme Schachtel Ranchtabal habe. welche umsomehr abmmmt je wemger ich rauche, woraus ich den Schluss ableitete das der Geliebte der Angeklagten eine ausgezeichnete Lunge haben müsse. Auch ich schloss mich der A"» an da es wirtlich nicht so weiter gehen konn,>. da so^t ,hr Geliebter infolge zu starken Rauchens memes Tabaks sicl, endlich die Lunqe ruinieren könnte. '^ Zuletzt ergriff das Wort mei» Vater; er hotte sein Notizbuch heraus und bewies z'lfermaß.g. welch a oße Verluste an Schnupftabak er m letzter Ze. "en habe wenn er Geld auf zwe. D^a gab erh.elt nur lines' - auch er schloss ftine Rede mit dem Ausspruche. dass es nicht so weiter gehen könne. Ans diesen Gründen wurde einhellig beschlossen, der Mane Palme zu kündigen, nnd wurde dies auch sofort aus-geführt. Die Angeklagte, welche während diefer Berathung in der Küche statt die Wäsche zu plätten, maulaffte, hörte ruhig das Urtheil an. Für uns aber stand jeht die Frage, wie ein ehrliches Dienstmädchen zu finden. Da stehe ich wieder anf und spreche zwar ohne Vorbereitung, aber wieder vorzüglich, das ist nämlich so meitt Brauch. Ich sagte: «Ich keune einen zwar ordentlicheu, aber armen Mann namens Slaby. welcher Diurnist ist und monatlich 30 fl. Gehalt hat — ans« genommen den Monat Feber— uud sechs Kinder. Wenn ich anf die Ernährung. Kleidung und Schnlbedürfuisse eines jeden Kindes 5 fl, rechne, so haben wir 5mal 6 gleich 30 fl., der Vater nnd die Mutter können — Dank der Art, wie im 19. Jahrhundert der Humanität die Arbeit bewertet wird — irgend wohin grasen gehen. Weil aber nicht so leicht ein Menschenfrennd zu finden ist, welcher dem Dinrnisten erlauben wiirde. auf seinen Wiesen zu grasen, blieb dem W.ibe deö Diurnisten nichts anderes übrig, als sich nach einer Nebenbeschäftigung umzusehen, und er errichtete sich daher ein Dieustoermittlunqs» Aürean. In diesem Bureau will ich nun mittels meiner psychologischen und psysiognomischen Kenntnisse ein Muster des Fleißes nnd der guten Sitten ausfindig machen.» Dieser Antrag wurde mit Begeisterung angenommen, dem Redner wurde gratuliert, was ich nur bescheiden und errathend vor Schüchternheit erwähnen und abzndrncken erlaube .... Des anderen Tages um 8 Uhr früh gieng ich. ungeachtet der strengen Kälte und meines starken Schnupfens, ins Bureau Laibacher Zeituna Nr. 143. 1186 25. Juni 1890. einzutragen, wo dann auch die Wcrkileitung ihrerseits bei jedem Pnntle den von ihr ergangenen Auftrag sowie die Personen vorzumerken hätt»', denen der Vollzug desselben zugewiesen winde. A^ß^rdem sollen auch die Arbeiter erinnert werden, in jedem Falle, wo sie bedenkliche Anstünde, gefährliche Stellen oder Schäden der angedeuteten Art wahrgenommen habm, sofort die Sache den Werlstättenvorständen zu melden. Würden derartige Anzeigen nicht angehört oder berücksichtigt werden, so hätten die Arbeiter das Recht, zu begehren, dass die betreffende Anzeige in das vorerwähnte Rap' portbuch eingetragen werde. In jener Eisenwarenfabrik wieder, wo die oben berührten Anstünde in drr Drahtbeizerei beobachtet worden waren, verlangte ich Vorkehrungen zu einer wirtsamen Ableitung des ans den Bottichen aufsteigenden, sowohl lästigen wie schädlichen Nebels; der Werksleiter kam sofort meinem Wunsche entgegen, indem er über die zweckmäßige Lösung des Problems Studien machte und mit der Firma V. E. Költing wegen Aufstellung eines entsprechenden Apparates in Verhandlung getreten ist. Vorerst wurde durch die Zudeckung der Beizbottiche mittels ausbalancierter hölzerner Deckel eine einstweilige Abhilfe gefunden. Eine ausgiebige und radicale Beseitigung dürfte jedoch erst in der nächsten Zeit erfolgen, wenn das beschlossene Project der Herstellung einer neuen Beizerei seine Rea« lisierung finden wird. In einzelnen Hafnerwerkstätten wirkte ich auf die Verlegung der in feuchten und finsteren Kellern unter» gebrachten Zurichtereien in trockene Räume hin und ordnete in den Werkstätten selbst die Anbringung von Holzwänden an der Seite der gegen die Ausgänge hin aufgestellten, dem Wind und der Kälte ausgesetzten Arbeitsplätze an. Bei der Commisfionierung einer neuen Anlage zum Betriebe der Hutmacherei stellte ich neben einer Reihe anderer, auch bei andereu Etablissements sich wiederholender Bedingungen insbesondere die zwei folgenden Begehren: Die Walk« und Färbekessel sind so einzurichten und aufzustellen, dass der in ihnen sich entwickelnde Dunst und Wasserdampf so rasch als möglich aus dem Raume abgeführt wird (Dunstab',üge, Körting'scher Apparat); ferner sollen die Arbeiter an den Fachlischen der Handfacherei wie bei dem Wolfe mit Respiratoren versehen werden. Zur Sicherung der bei der Bronzierung beschäf« tigten Arbeiterinnen der früher erwähnten Buntdruck« nnd Etilettenfabrik ordnete ich nach Einvernehmen mit dem Stadtphysicus Herrn Dr. Oskar Eberstaller in Graz, dessen thatkräftiger fachlicher Unterstützung ich mich in diesen wie in anderen Fällen zu erfreuen hatte. Folgendes an: Beim Einschütten der Bronze in die Bronziermaschine ist mit der größten Vorsicht und Ruhe zuwerke zu gehen. Das Ausklopfen und Durchschütteln der bedruckten Bogen behufs Abbeutelung des überschüssigen Brunzestanbes darf nicht innerhalb des gemeinsamen Arbeitsraumes. sondern soll im Freien geschehen. In gleicher Weise siud auch die Wischtücher und Wischfetzen im Freien auszuklopfen. Anstatt dieser Mittel wird jedoch die Anwendung einer Badebausche und eines Federwedels empfohlen. Die zu der Bronzierung verwendeten Arbeiterinnen sollen, während sie eben diese Arbeit zu verrichten haben, eigene Ueber-tleider, dann papierene Kappeu zum Schutz ihrer Haare tragen, und womöglich Taschentücher, die öfter anzufeuchten find, vor den Mund nehmen. Weiters siud zu solcheu Arbeiten nur gesunde Personen und nur abwechslungsweise in der Art zu verwenden, dass keine Arbeiterin länger als 6 Stunden per Schicht beim Bronzieren zu thun hat. Auch soll strenge darauf gesehen werden, dass diese Arbeiterinnen innerhalb ihres Arbeitsraumes nicht etwa Nahrung zu sich nehmen, wie. dass sie vor den Mahl« zeiten wie beim Weggange aus der Fabrik sich Hände, Gesicht und Mund sorgfältig reinigen. Schließlich wird empfohlen, diese Arbeit in einen eigenen abgeschlossenen, hohen und gut ventilierten Raum zu verlegen. Politische Ueberficht.. (Zur Mickiewicz-Feier.) Nach einer Lem« berger Meldung erweckt die eudgiltig für den 4. Juli anberaumte Bestattung der Gebeine Mickiewicz' in drr Königsgruft am Wawel in ^lrakau im ganzen Lande die lebhafteste Theilnahme. Es ist vorauszusehen, dass zu dieser Feierlichkeit eine sehr bedeutende Anzahl von Theilnehmern und verschiedenartigen Delegationen aus ganz Galizien erscheinen wird. Die Meldung betont, dass die Feierlichkeit ausschließlich den Charakter einer Kundgebung tief empfundener Pietät für deu größte» polnischen Dichter tragen wird, welche Empfindung auch das einzige Motiv der Ueberführung der Ueberreste Mickiewicz' aus Paris nach Krakall bild.'. (Die österreichische Delegation) hat nunmehr ihre meritorischen Arbeiten beendet und muss ihre Plenarsitzungen bis zur Erledigung der Arbeiten der ungarischen Delegation vertagen, in welcher noch der Etat der Kriegsverwaltung von dem Plenum er« ledigt werden muss. Gestern hielt der ungarisch? Heeresausschuss eine Sitzung ab behufs Authentic«?-rung des Berichtes, worauf heute die Plenarverhand-lung erfolgen full, in welcher Graf Albert Apponyi eine ziemlich lebhafte Debatte einleiten dürfte. Der Schluss der Delegationssession dürfte kaum vor dem 27. d. M. erfolgen. (Aus Graz) meldet man unk: DieCompromiss-Verhandlungen im steierischen Großgrundbesitze wurdm so geheim geführt, dass größere politische Kreise nebst den meisten Mitgliedern des Landes - Wahlcomitis die Sache erst aus den Zeitungen erfuhren. Demnächst findet eine Versammlung des deutschen Nationalvereines statt, in welcher Dr. Derschatta sprechen soll und gegen das Compromiss Stellung genommen werden wird. Man spricht auch von der Einberufung eines Parteitages. (DerMinister für Cultus und Unter, richt) Dr. Freiherr von Gautsch traf vorgestern nachts in Ried ein, besichtigte gestern das Staatsgymnasium, wohnte in allen Classen dem Unterricht,: bei, nahm hierauf die Vorstellung der Behörden, der Gemeindevertretung und des Clerus entgegen und setzte um 2 Uhr nachmittags über Wels seine Reise nach Kremsmünster fort. (Mähren.) Der vierte Gemeindebezirk Brünns hat beschlossen. Dr. Sturm das Mandat dieses Bezirkes anzubieten. Zu diesem Zwecke begaben sich Bürgermeister Winterholler mit dem Vorstande und Vorstand-Stellvertreter des vierten Bezirkes zu Dr. Sturm nach Wien. Dieser lehnte jedoch die Annahme des Mandates entschieden ab mit der Begründung, dass die Umstände, welche ihn bewogen haben, vom politischen Leben zurück« zutreten, heute noch fortbestehen. (Aufgelöste Versammlung.) Eine vor, gestern in Strakonitz vom Aba/ordmt».'» Vasat/ abgehaltene Wählerversammlung wurde, als der Redner die Haltung des Grafen Kälnoky gegenüber Serbien scharf angriff und die Ansgleichspunctationen iu entschiedenster W?ise verurtheilte, vom landesfürstlichen Com« missär aufgelöst, (Landtagswahlen.) Von slovenischer Seite wird gegen Dr. Neckermanu im Bezirke Cilli der dortige Advocat Dr. Filipic candidiert, nachdem der Bürgermeister von Rann, Dr. Srebre, die Candidatur abgelehnt hat. (Die ungarische Delegation) nahm das Budget des Ministeriums des' Aenßern unverändert an. (Ueber die Stellung Frankreichs) zu jener Partie des englisch-deutschen Uebereinkommens, welche das britische Protectorat über Zanzibar betrifft, ist nach der Erkläruug, mit welcher Ribot vorgestern die Interpellation Delo»cle in der französischen Kammer beantwortet hat, nichts Bestimmteres zu melden, als vor derselben. Der Miuister des Aeußern hat gesagt er habe von dem britischen Cabinet keinerlei Mittheilungen über Zanzibar erhalten, könne sich deshalb nicht eingehender äußern und nur betonen, dass Frankreich seine Rechte wahren und zugleich die besten Beziehnnge» zu England unterhalten werde. Im gestrigen Mora/N" blatte weiß drr «Temps», dessen Beziehungen zu>n Pariser auswärtigen Amte bekannt sind, zu melden, dass inbetreff Zanzibars beiderfeits befriedigende Er' llnrungen zwischen London nud Paris ansgetauschl worden seien. (Der Papst) hat vorgestern vormittags ei" Cmlsistorium abgehalten, welches, dem gewöhnliche» Brauche entgegen, zum Theile öffentlich war. DA ersten Theile des Consistoriums wohnte eine große Z/^ von Prälaten und Priestern bei, darunter die orien/ talische Geistlichkeit mi> den Zöglingen der marolN' tischen, armenischen und griechischen Collegien. Dies^ außergewöhnliche Ceremoniell erfolgte wegen der P^ conisiernng des neuen maronitischen Patriarchen v"» Antiochia, Msgr. Jean Hagg. Hierauf eröffnete del Papst das geheime Konsistorium, in welchem el u- "' Monsignore Duuajewski, Fürstbischof von Kralau, z>"" Cardinal ernanute. Nach Schlufs des ConsistorilM empfieng der Papst die ueuernannten Erzbischöfe Ut> Bischöfe und legte ihnen die Insignien der bischöflich^ Würde an. ^ (Major Wißmann) ist vorgestern ^ fünfvierteljähriger Abwesenheit wieder in Berlin e' getroffen. Glänzend in jedem Betracht, sowohl lN> tärisch als durch den moralischen Eindruck, lmlchel a die ostafrikanische Bevölkerung bis weit in das Inneres dunklen Continents hervorgebracht worden, h^.?°» Reichscommissär die ihm übertragene Aufgabe gelo. Vollauf hat ,r das Vertrauen gerechtfertigt, nM der deutsche Kaiser, die Reichsregierung — an der Spitze noch Fürst Bismarck ihm den verantwortlll'ss vollen Auftrag ertheilte — alle Freunde einer deu schen Colonialpolitik ihm entgegenbrachten. ,., (Aus der spanischen Kammer.) Die!p nische Kammer verwarf mit 115 gegen 24 ^"" d.u Antrag wegen Besteuerung des beweglichen " mögens. ,s, (Vrasilie n.) Die vorgestern in Brasilien vl ki'üldigte Verfassung anerkennt das Föderal ivjystelN- welches in einem kleinen Laden eines Seitengässchens errichtet war. Vorne standen einige Bank' uud eiu Schreibtisch, auf welchem ein Buch lag zum Eintragen der Adressen der Dienstmädchen und ihrer Tyranninnen, der Hausfrauen — und umgekehrt der Frauen und ibrer Tyranninnen, der Dienstmädchen. Hinter dem Schreibtisch war das Local durch eine große Blende abgetheilt. Die Gattin des Diurnisten begrüßte mich als einen alten Bekannten. Die Eixschreibgebür weigerte sie sich anzunehmen — a»s Bekanntschaft. Solche Ein« fälle haben nur arme Leute; reiche rechnen aus Bekanntschaft die doppelte Taxe. «Wissen Sie, liebe Frau, von irgend einem braven Mädchen?» — «Mädchen gibt es genug, aber» ... — «Nun aber?» — «Nun, in den jetzigen Schulen lernen die Mädchen viel zu viel — und je mehr ein Mädchen weiß, desto ein» gebildeter ist es und desto weniger Lust hat es zur Arbeit. Gestern abends aber meldete sich ein Mädchen vom Lande, welches mir gefiel; es kommt heute um 11 Uhr vormittags her.» — «Ich werde also um II Uhr mich hier aufhalten.» — «Herr S., möchten Sie hier nicht warten?» frägt die Frau Slaby nnd lächelt. «Hier zwei Stunden?» frage ich ein wenig verwundert. «Nicht gerade hier, aber dort hinter der Blende, ich glaube, dass Sie sich hier gut unterhalten würden.» Ich begriff sofort, dass dieser Einfall nicht so ganz ohne sei. «Jawohl, liebe Frau. wenn Sie erlauben.» — «Mit Vergnügen.» Im nächsten Momente sah ich auf einem altln Koffer hinter der mit Illustrationen aus verschiedenen Zeitschriften beklebten Blende, in welcher hie und da auch ein Loch war, eine bei armen Leuten nicht ungewöhnliche Erscheinung; denn die Noth ist ein Nagethier. Durch diese Löcher konnte ich ganz gut bemerken, was sich vorne zutrug. In einigen Minuten erschienen sechs Mädchen, ein ganz hübsches, schlankes mit schönem Gesicht uud blonden Haaren, zwei ziemlich hübsche Mädchen, zwei nicht unschöne und eins von mittlerer Statur, ungewöhnlich dick, aber noch jung. Der Frost röthete ihnen allen die Wangen, besser und billiger, als die vortrefflichste Schminke. Ob diefe Wangenröthe bei allen eine jungfräuliche war, konnte ich durch die enge Oeffnung in der Blende nicht erkennen. Die Besitzerinnen würden es gewiss behaupten. Die Mädchen fragten die Frau Slaby. nicht eine nach der andern über ihre Angelegenheit, sondern wie dies seit Urzeiten bei Frauenzimmern zu geschehen pflegt, alle auf einmal, so dass ich aufrichtig bedauern muss, dem gütigen Leser nicht mittheilen zu können, was sie eigentlich sagten. Hierauf nahmen sie auf einer Bank Platz. «Warum hast du den Dienst verlassen?» fragte die Blonde die Dicke, deren ungewöhnlich volles Gesicht deutlich bewies, dass zwar ihr Magen gut verdaue, dass aber der Zeiger auf dem Uhrwerk ihres Verstandes oft zurückbleibt. «Ich bitte dich,» antwoitet lachend die Dicke, «ich war bei einem Brauer, dessen Frau das Gesicht voll Sommersprossen hatte und es deshalb mit Tincluren aus 10 Flaschen einrieb. Auf einmal erkrankte der V»b, und man bringt die Medicin, jede Stunde z ^ Löffel zu nehmen. Ich verwechsle mir die FlaW' ^ gieße in den Buben durch zwei volle Tage jede Vl ^ zwei Löffel der Sommerfprossentinctur. H^hehe.' ^ mnthwilliges. ausgelassenes Gelächter erfüllt 9" j den kleinen Laden. «Nun, man hat dich w^geM' die Minute.» . sich «Mich hat man auch weggejagt.» veiei"' ^ lustig die Blonde. «Warum?» Die Blonde l'^ wie eine Turteltaube, welche zufällig in den ^ ^t schaut. Hierauf steht sie auf, stellt sich gerade, 'ch sich in die Hüften, wirft furiantisch das KöpM" ^ rückwärts und sagt: «Das seht Ihr doch ein, oa, ein fesches Mädel bin, nicht wahr?» <^nt Hierauf folgte Todtenstille. denn so etwas " ^ ein Frauenzimmer nicht gerne von einem anoe aber immer von sich. Nur die Dicke, welche " "^ scheinlich einen Sack von Ausrichtigkeit a/m''Y .^ Dummheit darstellte, bestätigte nach einem ^"H„ste.' Mmmng. «Hehe, du bist wirklich von uns die U.^ Die übrigen aber waren voller Wuth. Znitt ^ ^, innen der Dicken stießen sie von beiden Se'tt" ' ^,, Ellbogen in die mit Fleisch und Fett vep" s Seiten. . . s,el,andel^ «Stoß mich nicht.» erwidert d>e j° ^ ,,,,d Aufrichtigkeit. In dem Momente knarrt d,e ^^ ^, in das Zimmer trat eine magere, hoye ,5 ^tt" widrigem Antlitz, mit einer Brille auf "r -" ' ^„te Augengläser feucht waren, so dass ste 'm ^ ^ nichts sehen konnte. Nach meiner Memnng war gewesene Lehrerin, welche geheiratet hatte. ttaibachcr Zeitung Nr. 143. _______________________________^_________________________^___________25. Juni 1890. Tagesnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Vote für Tirol und Vorarlberg, meldet, zur Hechel-lung einer neuen Sacristei für die Curatiekirche zu, Santa Massenza 80 fl. zu spenden gernht. Se. Majestät der Kaiser haben, Medie 'Linzer Zeitung, meldet, zur Restaurierung der Kirche in St. Nicola 100 si. zu spenden geruht. — (Wie sollen wir unseren Durst stillen?) Viele Menschen glauben die« dadurch zu er« reichen, dass sie massenhaft kaltes Wasser trinken; dies reizt aber nur die Schweißdrüsen zur vermehrten Thätig» leit. wir schwitzen also stärker, und das Durstgefühl stellt sich wieder ein. Völlig unklug ist es, sich zu diesem Zwecke der alkoholischen Reizmittel zu bedienen. Für eine Zeitlang lindern sie immerhin den Durst, indem sie auf die Speicheldrüsen einen kräftigen Reiz ausüben; bald aber sichren sie eine Erschlaffung der kleinsten Vlutgefässchen herbei und vermehren die Herzthätigkeit, weshalb ihrer Einnahme bald die Vergeltung folgt. Dagegen ist während der heißen Jahreszeit der kühlende Einfluss der Säuren w°hl zu beachten. Der Geschmack mag entscheiden, ob wan diese oder jene Säure wählt. Eine schwache Lösung v°n Citronen« oder Weinsteinsäure, eine unvcrsühte Li< Monade wird erfahrungsgemäß viele Personen erfrischen. Der kalte Thee hat auch seine Anhänger, hat aber auch seme Nachtheile, und zu diesen zählt in erster Lime der Umstand, dass er, wenn spät abends eingenommen, vielen den Schlaf raubt. Wa« das Cis anbelangt, so beachte wan, bass das Gefühl von erfrischender Kühle, welches der vermehrten Einnahme desselben folgt, sehr rasch einer ^entheiligen Reaction Platz macht. Man fühlt dies we-"iger, wenn man ein Herztonicum in dieser Form nimmt — zum Beispiel einen Eiskaffee. Es empfiehlt H also, sich die kleine Mühe nicht verdrießen zu lassen, ^ zu Hause eine gute Limonade zu bereiten und stch dieselbe durch Mischung mit reinem Sodawasser ange-l^mer zu machen. Zucker sollte man gar nicht hinzu« ^en. da er bei seiner Oxydation zu viel Hitze enl-lvlsell. ... ^(Ein Giftmordprocess.) Vor dem Ge-LN ^ in Mitrowih beginnt heute ein sensationeller ^'lllNordftrocess. Angellagt sind zehn syrmische Bäuerin« ^,"< selche sich ihrer Ehemänner durch Gift entledigten. 7"e Anklageschrift führt die Motive des Verbrechens aus, welches von entsetzlicher Demoralisation zeugt. Ein mit-^stellagtcr Mann half den eigenen Bruder aus der Welt schaffen. Die Haufttangeklagte, Mikrena Slankoliic, ^giftete ihren Vatten, ihren Schwiegervater, ihre Nichte und ihren Nachbar und gab den anderen Angeklagten ^ift (vom Fliegenpapier losgelösten Arsenik) zur Aus' lührung des Verbrechens. — (Ein Glückskind.) Ein altes Gesetz auf den Aetlands«Inseln bestimmt, dass der aus gestrandeten Walfischen erzielte Gewinn zu einem Drittel dem Eigen-Amer des betreffenden Küstentheiles der Rest den be- Migten Fischern zukommt. Frauen aber bei der Thei-^8 der Beute nicht berücksichtigt werden dürfen. Vor 3)"'a"l Jahren nun begab es sich, dass eine kleine Herde ?Msche in Sicht kam. während gerade die ganze mann» A Bevölkerung auf Fischfang abwefenb war. Kurz ent-Zlossen bestiegen die Frauen die Boote, schnitten den fU°len den Ni'lckzug uach der offenen See ab und trieben '"in eine Bucht, wo sie auch glücklich zum Stranden °!^acht wurden. Eine der Frauen hatte aus die Fahrt ihr Kind mitgenommen, das noch nlcht laufen konnte — und für dies Kind wurde, da es ein Knabe und das einzige männliche Wesen war, das an dem Fischzuge theilgenommen hatte, der ganze nach Abzug des Herrendrittels verbleibende sehr hohe Ertrag in Anspruch genommen und kraft des erwähnten Gesetze« auch erlangt. — (Brand in Venedig.) Aus Venedig, 22sten d. M., wird geschrieben: Ueber Venedig schwebte gestern in der achten Abendstunde eine bräuende Gefahr. Im Kloster San Francesco della Vigna, das von der Rück» seile an die Gasanstalt stößt, welche Venedig mit Licht versorgt, waren die Holzmagaziue in Brand gerathen. Die ganze Löschmannschaft Venedigs eilte zur Stelle. Infolge der unmittelbaren Nähe des Gasometers war die Gefahr sehr groß. Ein wahres Glück ist es für Venedig gewesen, dass der bei dem Gasometer angestellte Ingenieur mit großer Geistesgegenwart alle diejenigen Mahregeln traf, welche eine unabsehbare schreckliche allgemeine Katastrophe verhüteten. Crst in spater Nacht-stunde konnte konstatiert werden, dass jedes weitere Umsichgreifen der Feuersbrunst ausgeschlossen sei. Leider sind zwei Todte und fünf Verwundete zu beklagen. Die Zellen der Mönche sind durchwegs ausgebrannt. — (Verein gegen das Spielen in Eng» land.) Am Samstag nachmittags fand in St. James Hall eine zahlreich besuchte Kundgebung gegen das Spie« len und Wetten statt. Der Geistliche Hugh Price Hughes führte den Vorsitz, und an der Erörterung betheiligten sich zumeist Geistliche und Gefängniscapitäne. Die Liga bezweckt die Unterdrückung des Sftielens und Wetten« auf dem Wege der Gesetzgebung. — (Ein Brief marder.) Der Postftraltikant Ernst Columbus in Czernowitz wurde vorgestern verhaftet, nachdem es sich herausstellte, dass er seit mehreren Monaten zahlreiche einfache Briefe unterschlagen hatte. In seiner Wohnung fand man viele Korrespondenzen, Briefe, Photographien, Bücher u. s. w. vor. Die Schwester des Briefmarders sowie ein Freund desselben Namens Trosinski wurden als der Mitschuld verdächtig gleichfalls in Haft genommen. — (Villacher Sch ützenvere i n.) Der Vil-lacher Schiitzenverein begeht am 29. d. M. sein fünftes Gründungsjahr und veranstaltet zur Feier am 29. d. M., tt. und 7. Juli ein Fest- und Freischießen auf seiner Schießstiilte. Aufgestellt werden 8 Landes- (150 Schritte) und 2 Feldfcheiben (400 Schritte) eine Gedenkscheibe. — (Vom Grafen Lazansly.) Wie daS in Pilsen erscheinende czechische Localblatt meldet, wurde der junaczechische Reichsraths - Abgeordnete Gras Leopold L a -zansly am 10. d. M. von einem schweren Unfälle betroffen. Als derfelbe nämlich in seinem Wagen von Marienbad über Luditz nach seiner Herrschaft Krisch fuhr, stürzte er vom Wagen und brach die rechte Hand. Er begab sich tagsdarauf behufs ärztlicher Behandlung nach Wien. — (Weibliche Astronomen.) In England haben die Frauen jetzt auch in das astronomische Observatorium von Greenwich ihren Einzug gehalten. Vier Damen sind zur Zeit daselbst mit der Ausnahme der Himmelskarte beschäftigt und vollenden ihre Studien in der theoretischen Astronomie. Der gegenwärtigen Anstel-lung als «Lehrlinge» folgt wahrscheinlich eine endgiltige Stellenverleihung. — (Eine Fächerausstellung) wurde unter dem Vorsitze der Prinzessin Elementine in Brüssel im Musk du Nord eröffnet. Belgische und französische > Sammler haben wertvolle Stücke eingeliefert. Die geschichtliche Abtheilung weist große Seltenheiten aller Zeiten und Stile auf. — (Eine Vermisste.) Gestern wurde gemeldet, dass Fräulein Olga Göhlert aus Graz seit Ende vorigen Monates vermisst werde. Wie uns die Familie mittheilt, ist das Fräulein nicht mehr abgängig. Die Dame hatte in Familienangelegenheiten eine Reise unternommen und seither ihren Ausenthalt den Ungehörigen bekanntgegeben. — (Cholera in Spanien.) Den Nachrichten aus Valencia zufolge wurden zehn Ortschaften der Provinz Valencia von der Cholera heimgesucht, und auch in der Stadt Valencia wurden verdächtige Fälle con-statiert. — (Er muss es wissen.) Lehrer: «Sage mir, Mayer, wie ergieng es dem Volle Israel, nachdem es unter Gottes gnädigem Beistand der Verfolgung Pharao's entronnen war?» —Der kleine Mayer: «Ich danke, gut.» Concnrrenten des Eifieltliurmes. Der Eiffelthurm soll also in der That übereiffelt werden! Als er geplant, sein Bau in Angriff genommen war, da wurde bald die Möglichkeit seiner Erbauung bestritten, bald wurden die Kosten als unerschwinglich dargestellt. Ein Unglücksprofthct weissagte, dass der Thurm vom ersten starken Wind umgeblasen werden würde, ein anderer regte sich über die Nutzlosigkeit des Bauwerks auf. Man weissagte Herrn Eiffel den bevorstehenden Bankerott, man war empört über den Mangel an Kunstsinn, der es zuließe, dass das schöne Paris durch ein so hässliches Bauwerk vcrschimpfiert würde. Inzwischen baute Eiffel vergnügt an seinem Thurme weiter, der immer höher emporstieg, ohne umzufallen oder einzustürzen. Als dann der Thurm fertig war und die Welt ihn besah, fand sie, dass er doch gar nicht so übel sei, stieg steißig hinauf, genoss die schöne Aussicht und — zahlte das geforderte Eintrittsgeld. Und als die Ausfiel-lung fertig war, machte Herr Eiffel Casse und fand, dass er einen sehr schönen Gewinn erzielt hatte. Und schließlich kamen die Meteorologen und Physiker und andere Leute, denen der Thurm nützlich gewesen war, und dankten Eiffel mit Rührung. Alle Welt war befriedigt, und Eiffel war der Mann des Tages. Dass so ein Beispiel nicht ohne Nachahmer bleiben kann, liegt auf der Hand. Die Herren Amerikaner, welche nichts Großes sehen können, ohne es übertrumpfen zu wollen, waren die ersten, welche sich bereit erklärten, Eiffel zu übereiffeln und bei Gelegenheit der Newyorker Ausstellung einen noch viel höheren Thurm zu bauen. Die Ausstellung aber fiel ins Wasser und mit ihr der Riesenlhurm. Inzwischen hatte man aber auch in England die Sache erwogen. Man hatte sich gesagt, dass London, eine Stadt von nahezu sechs Millionen Einwohnern, einem Riesenthurm ein noch viel größeres Publicum zur Verfügung stelle, als Paris selbst aus dem Höhepunkte seiner Ausstellungszeit. Die Rentabilität eines solchen Thurmes wäre also für London ohn^wei» ters gesichert. Wie wertvoll aber wäre es gerade für eine solche Stadt, ein Höhenobservatorium in ihrer Mitte zu haben, dessen Spitze weit emporsteigt über den Dunst und Qualm, der den größten Theil des Jahres über der Riesenstadt lagert und jede meteorologische Beobachtung in derselben zur Unmöglichkeit macht. Ueberdies wäre ein gigantisches Erzeugnis der Stahlindustrie gerade für Eng-land ein würdiges und passendes Wahrzeichen. Verstoßen nnö ve^assen. Roman von «mile lNlchebourg. (51. Fortsehnn«.) ,„ Vater Anselm wurde bald auch in dieser Gegend M'neiu ln liebt; seine Bedürfnisse waren germg, er ^. äußerst einfach. Herr Lionnet hörte durch seme Melter von dem alten Dienstmann sprechen und be-Uoss. dems.lbeu durch verschiedentliche Gäiige so viel ^ "ilglich Verdienst zukommen zu lassen. So a/schah ^ denn auch. dass Nuselm ins Lionmt'sche Hau« kam d?>ld sehr gut davon unterrichtet war, was dann tsseng. und auch hier davon reden hörte, nm seltsam lieh"' bass Frau Lionnet ihre Tochter eher hasse als rä^Um Frau Lionnets sonderbares Benehmen zu ent-lv°, I"' Dübelte der alte Mann viel nach. Vlelleicht ly? Herr Lionnet schon früher einmal verheiratet ge-ait "'Doch nein, denn er constatierte bald durch emen H°n'. veiter des Hauses Namens Chrron. dass Herr Und " ^ Jahre 1803 in Bordeaux geheiratet habe ^ ""l einmal vermählt qewesen sei. Das Mädchen Ku,. ."""Hr. wie Lhcron' auf das bestimmteste be-leiner ^ '" Marseille geboren, wo Herr Lionnet mtt ^ck «O"" zwei Jahre gelebt hatte, bevor er stcy h«l,le« N'" einschiffte, um dort Zweiggeschäfte des Wrte ä" gründen, welchem er zu jener Zeit an- r Frau von Saulieu Genevieue als ihre Eukelin und ihre ei,,, zige Erbin zuführen. Eine Gefahr hatte er nicht zu fmchteu; keiner außer ihm konnte das Geheimnis der Geburt des jungen Mädchens kennen. Das Zimmer in jenem Hotel der Straße Saint Denis, wo man ihn untcr dem Namen Stefan Eris kannte und wo Pierre Daraß mit ihm zusammengetroffen war, benutzte er nur als ein Absteigequartier. Die eigentliche Wohnung des Italieners Paulo bestand in einem höchst eleganten Appartement, welches er als angeblicher Freiherr von Verboise innehatte. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 143. 1188 25. Juni 1890. Sir Edward Watlin, der Förderer des Canal« tunnels, war der erste, der auch die Idee eines Londoner Riesenthurmes aufgriff und Schritte zu ihrer Verwirkt!» chung that, indem er ein Comite' zu diesem Zwecke bil« dete. Cin Preis wurde ausgeschrieben für den Einsender des zweckmäßigsten Entwurfes mit dem Erfolge, dass 86 Entwürfe aus allen Theilen der Welt eingiengen, welche zur Zeit in London ausgestellt sind. Es wäre natürlich zwecklos, die relativen Vorzüge des einen oder anderen dieser Projecte zu erörtern. Dies muss den Preisrichtern vorbehalten werden, welche zur Zeit noch eifrig an der Arbeit sind. Das Eine aber, so meint eine von Abbildungen begleitete Besprechung dieser Ausstel« lung in der trefflichen naturwissenschaftlichen Wochenschrift «Prometheus», lässt sich jetzt schon erkennen, dass Eiffel mit seinem Thurme doch wohl den Rahm von der Milch abgeschöpft hat. Die Eiffel'sche Construction ist zweifellos die einfachste und zweckmäßigste, dabei von großer Zierlichkeit und Schönheit der Form. Es lehnen sich daher auch die meisten der vorliegenden Concurrenz-Projecte mit mehr oder weniger Glück an den Eiffelthurms an. Einzelne dieser Entwürfe sind von abenteuerlicher Hässlichkeit. Andere bilden mehr oder weniger gelungene Uebersetzungen des viereckigen Eiffelthurm in drei« oder vieleckige. Dem Ciffel'Princip untreu geworden sind zwei Londoner Architekten, Sinclair Fairfax und Max Am Ende, welche beide versucht haben, den Stahl in die Dienste der Gothil zu stellen. Der gothische Thurm, wie der Letztgenannte ihn plant, soll 500 Meter hoch werden und seine Hauptplatt« form in einer Höhe von 340 Meter haben. Die vier Eckpfeiler, welche zu dieser Plattform emporführen, enthalten die nöthigen Aufzüge. Wie bei allen Preisconcurrenzen, so fehlen auch bei dieser nicht groteske oder gar verrückte Entwürfe. Das originellste Project, welches bereits den Schritt gethan hat, der das Großartige vom Lächerlichen trennt, stammt aus Adelaide in Australien. Der Erfinder stellt einen Thurm ü, I». Eiffel auf vier Räder, befestigt einen Strick an dem Thurm und schlägt vor, denselben im Canal zwischen Dover und Calais hin« und herzufahren. Auf der Spitze des Thurmes soll eine Kajüte und ein Pro« menadendeck errichtet werden für die vergnügten Besucher des Thurmes, welche die Annehmlichkeit einer Thurm« befteigung mit dem Nützlichen einer seekrankheitsfreien Passage über den Canal verbinden wollen. Ein kräftiger Dampfer soll als Zuglhier für diesen seltsamen Wagen benutzt werden. Cs sollen noch einige andere Projecte eingegangen sein, welche das zuletzt geschilderte noch an «Originalität» so sehr übertreffen, dass das Comiti vorgezogen hat. ihre Ausstellung zu unterdrücken. Das Eine erscheint zweifellos, dafs noch vor Beendigung des Jahrhunderts der Ciffel-Thurm wsmgstens einen Rivalen haben wird. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Laibacher Gemcinderath.) Per Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach hielt gestern abends eine öffentliche Sitzung ab. Zu Beginn derselben theilte der Vorsitzende Bürgermeister Grass elli eine Zuschrift des t. k. Landespräsidiums mit, womit der Gemeinderath zur Theilnahme an dem für weiland Kaifer Ferdinand I. abzuhaltenden Requiem eingeladen wird. Der Herr Vorsitzende gab weiters bekannt, dass einer Zuschrift der k. k. Postdirection zufolge Laibach eine Telephon«Nnlage erhalten foll, welche Mittheilung mit Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde. Herr Franz Groselj, welchem in der jüngsten Gemeinderalhs-sitzung das Bürgerrecht verliehen worden, leistete die An< gelobung der Bürgerpflichten. Sodann wurde über An» trag des Referenten Vicebürgermeister Petrici«! den städtischen Detectivs für Ausforschung von Hunden, für die noch keine Taxe entrichtet wurde, eine Remuneration von 40 st. bewilligt. Gemeinderath Dr. Star 6 referierte über zwei Recurse des Herrn Podkrajsek, und wurden dieselben dahin erledigt, dass Herrn Podkraj-sel der Bau seines vierzehnten Hauses unter der Bedingung bewilligt wird, dass er hiezu nur solides Baumaterial verwende; der Weiterbau seines dreizehnten Hauses aber bleibt so lange sistiert, bis die aus schlechtem Material bereits aufgeführten Mauern niedergerissen und durch solidere ersetzt sein werden. Schließlich wurde die Nachforderung des Herrn Regali für Tischlerarbeiten in der städtischen Infanterie»Kaserne abgelehnt und sodann die öffentliche Sitzung geschlossen — (Die Cholera.) In der vorgestern unter dem Vorsitze des Hofralhes Professor Dr. Hofmann stattgehabten Berathung des obersten Sanitätsrathes legte der Zanittltsreferent des Ministeriums des Innern, Ministrrialrath Dr. Kusu, die an die österreichische Re« gierung im Laufe der letzten Tage eingelangten Meldungen über den Stand der Cholera in Spanien vor. Nachdem aus denselben hervorgieng, dass die Epidemie derzeit nur aus Spanien und auch dort nur auf einige Gebiete be» schränkt ist, so fand sich der oberste Sanitätsralh nicht veranlasst, einen Beschluss betreffs weiterer sanitärer Vorkehrungen zu fassen, sondern erklärte, dass die bereits von der Regierung getroffenen Mahregeln, die in erster Linie die Ueberwachung des Seeverkehres mit Spanien betreffen, derzeit vollkommen ausreichend feien. — (Vom lrainifchen Musealverein.) Gestern abends fand die diesjährige Generalverfammlung des krainischen Musealvereines statt. An derselben nahmen 28 Mitglieder theil, welche an die Stelle der beiden ausgetretenen Ausschüsse die Herren Professor Simon Rutar und Musealarchivar Anton Koblar wählten und dem abtretenden Professor Julius Wallner für seine viele zu Gunsten des Vereines entwickelte Thätigkeit den Dank votierten. Der umfangreiche Geschäftsbericht und der befriedigende Rechliungöabschluss wurden zur genehmigenden Kenntnis genommen und schließlich die Vereinsstatulen dahin geändert, dass die Zahl der Ausschussmitglieder um zwei vermehrt und einige andere mehr formelle Ne> stimmungen beschlossen wurden. Die Zahl der Mitglieder hat sich gegen das vorige Jahr nahezu verdreifacht. — (Der KreuzereZonentarif.) Die österreichischen Staatsbahnen haben am vergangenen Sonntag die erste Probe unter der Wirksamkeit des neuen Personentarifes bestanden, und ist dieselbe sehr erfreulich ausgefallen. Nachdem der neue Personentarif den Nah« verkehr besonders begünstigt, so konnte man voraussehen, dass der erste in die Geltung des neuen Tarifs fallende Sonntag eine namhafte Steigerung des Vcrlehrs bringen werde. Diefe Steigerung war eiue über Erwarten große, und es hat sich gezeigt, dass die eingeführte Tarisreform einem factischen Bedürfnisse entgegenkommt und dafs dieselbe ungeachtet ihrer erst nach Tagen zählenden Wirk« samkeit schon jetzt von den weiten Schichten der Nevölle« rung praktisch ausgenützt wird. — (Ernennungen.) In der gestrigen vertrau» lichen Sitzung des Laibacher Gemeinderathes wurde dem pro' visorischen Magistratssecretär Herr Johann <3 esel dieser Posten definitiv verliehen; der Secundararzt im hiesigen Landesspitale, Herr Johann Kopl'iva, zum Stadtphysiker — vorläufig in provisorischer Eigenschaft — und der städtische Vauftraktikant Herr Julius Hiebert zum Ingenieur-Assistenten im Stadtbauamte ernannt. An Stelle des Herrn Franz Luckmann, der wegen vorgeschrittenen Alters auf das Amt eines Bezirksoorstehers resigniert hatte, wurde der Stadtcommissär Herr Krizaj zum Vezirksvorsleher für das Schulviertel bestellt. Den Sicherheitswachmännern erster Classe wurde der Anspruch auf zwei Qmnquennalzulagen ^ 30 fl., der Amtsdieners« Witwe Broz die normalmäßige Pension nebst dem Conduct-quartale zuerkannt, endlich ein erledigter Invalidenstif-tungsplatz dem Patental-Invaliden Alexander Semen in Predoslje verliehen. — (Ein Haifisch in Fiume.) Ein Fiumaner Schwimm-Meister, Sylvio Majonni, hatte vor wenigen Tagen das Unglück, von einem Haifisch verfolgt zu werden. Durch einen markerschütternden Schrei des Ver« folgten aufmerksam gemacht, eilte dessen Gattin ihm mittels eines Bootes zuHilfe, doch zu fpät — in die Nähe des Schwimmenden gelangt, gewahrte sie bereits, wie sich das Wasser um sie herum blutroth färbte. Mit übermenschlicher Kraftanstrengung ergriff sie den Gatten und zog ihn aus dem Wasser, doch ein Fuß fehlte ihm bereits, er war wie mit einer fcharfen Hacke abgehauen. Ein Haifisch hatte den Unglücklichen erblickt und ihm den Fuß abgebissen. — (Ein Veteran derArbeit.) Gestern feierte der in der Nuchdruckerei von Kleinmayr H^ Bamberg seit fünfzig Jahren beschäftigte Schriftsetzer Herr Johann Lindtner in voller Rüstigkeit und bei gewohnt emsiger Arbeit seinen 70. Namenstag — ein gewiss seltenes Vorkommnis. Herr Lindtner konnte schon vor einigen Jahren sein 50jähriges Verufsjubiläum begehen, bei welchem Anlafs ihm große Ehren erwiesen wurden und er durch die Verleihung des silbernen Verdienstkreuzes ausgezeichnet worden ist. — (Erzherzog Rainer in Sessana.)Der Landwehr-Obercommandant, der durchlauchtigste Herr Erz« herzog Rainer, ist vorgestern früh aus Baden bei Wien in Sessana zur Inspection der zu den Manövern dort concentrierten Landwehrlrupften eingetroffen. Der Herr Erzherzog, welcher in Sessana im Gasthofe «Zu den drei Kronen» Nbsteigquartier genommen hat, reist heute nach Cilli ab. — (Todesfall.) In Hl, Kreuz bei Littai ist vorgestern abends der dortige Pfarrer Herr Jakob Marolt nach langwieriger Krankheit gestorben. Das Leichenbegängnis findet morgen vormittags statt. — (Der Verein «liral no äruütvo» in Krainburg) veranstaltet am 6. Juli nachmittags um 3 Uhr einen Ausflug in die sogenannte «Mralioöu, äolina.» bei Krainburg. Auf dem Programme sind Gesang, Musik, Tanz, verschiedene Kinderbelustigungen (Sacklaufen, Sackspringen ?c.), Ablassen eines zwei Meter hohen Luftballons, zum Schluss Feuerwerk. Gäste willkommen! — (Promenade-Concert.) In der Stern» allee findet morgen abends um 6 Uhr ein Promenade-Concert, ausgeführt von der Kapelle des 17. Infanterie-Regimentes, statt. Das Programm wurde wie folgt festgestellt: 1.) «GnomeN'Marsch» von Wensly; 2) Ouvertüre zur Oper «Die Felsenmühle» von Reißiger; 3) ^. Angekommene Fremde. Am 24. Juni. h Hotel Stadt Wien. Sp.'il, Oberinspector; Ehrlich. Abeles,AA Naitler. Kren», Salter, üippan. Weisz und Eidenschih, "° ^ leut«', Wirn. — Nozman, Geistlicher, Grafenbrunn -^^^ Reisender. Schönberg, — Verderber, Dresden, -— F"t!H ssanulic. Trieft. «F Hotel Tlidblchlllillf. Caroline Gollncr. Laibach, —Schwamm"'^ und Waszcr. Wien, — Wallnch und Indinger. Valchen- ^ Schneider. Minhiiuoler, Battaszel. — Krammer, TrM^ Mestcl, Fiume. - Ialob und Johann Dorrer. Kraillb"^ , Hlltcl (Nefllltt. Adolf von Mannsseld. l. l. Hofratl». und »"Ml Wien. — Iost, Telestraphen-Expeditor. Wind.-Oraz. - ^V^ ^ von Eeltman, Ober-Intendant, Graz. — Ruziczla, !»<"«-Aparnil. Trieft. — Rauter, Verwalter, Stranihen. _,< .^r, Hasthof Sternwarte. Mlrtler. Kaufmann, Kcain. -^ ^'° Nassenfuß. — Godec, Näherin, Reifnitz, Verstorbene. ^, Den 21. Juni. Maria Hocencic, Magd, 20 I-, that 11, Tuberculose. ImSpitale: ^„, Den 2 1. Iuni. Barbara Persnil, Arbeiters - ^ Kl I., Marasmus. x^M, Den 22. Iuui. ssrancisca Rihar, Hebamme, 44^ ^irrl>08>« Il0s!l>,l,!8. Meteorologische Beobachtungen ^aum^^ K 5Z ^ Zä «... dl«bwm.c.« ^ ?U.Mq 738 °0 13 0 NO^chwM^^ewMt ^ 24 2 . N. 737 ? 222 O. schwach yetter 9 . A. 738 4 i 15 6 NO. schwach " ,„,ittel d" Morgens bewölkt, dann heiter. — Das Tages Temperatur 16-9«. um 19" unter dem Normme^—^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. 1189 Course an der Wiener Börse vom 24. Juni l890. «««^ om«^ «0«^°«. Veld ware Staats-Nnlthen. '-/„ einheiiliche Rente in Noten 88 50 »<8'?0 -ilberrentr....... 89 05 «» 25 >«^4er 4'V^ LtaaMose , »öl» fl. ,83 — «4 — >»«<>er ,v/„ . ganze »UN fi. ,39 75 '4U 2b >»NUer . . hiinstel 100 fi. ,45 - ,4« - >W4cr E!aa!»losr , , ,00 l. ,7k?o l?7 2l- ' » , . bNfl. ,?e —176 50 '°/»»°m-Psbbr. tl ,20st. , . ,48 80 148 60 ^/»Oest.Golbrente. sleuersre« , ,09- N>9 2<> "ksterrMotenrenie, steuersrei , 1», 30 1"1 50 »r»«<»erte ««senbahn» Vchulbversllirelbungen. iUWbeüiwii» »,, V, steuerfrei . ,,ß »a >z.V»dwe<» 800 sl, ö, W. 220 — 222 - «U° Elllzb Tirol 20!» fl, ö, W. 2,2'-------- »l>!abr,hl,<,i,„ >i^ 2<>o War» . ,,„ ^, ,,,25 °Nt° <>>r ^<»(, Marl 4"/„ , , , NC s,„ ,,7 - L"nzIv,^h,Vahn«m. ,»«4 . «7 70 „8 na «"arlbssß,, «ahn »miss ,884 9« 50 9? ,'.» ^!« ^ldill»>> 4"/„ , , , . ,<»8«5l«'3 45 "«» »isel,b,°«nI,,20st,Ü,W.L. „7- ,17 2» !>^ ^.'"' e»m„I, Stulle , . 9N'3« ft?'-- ""' ^»baW^Pllorltiltei! , . — — — — ° ^t°c»i'0bl. VII.I, ü llX» si, «. ck, ,8» 75 1»!' Lsi tl>„l.^^" ^ bU fi 0, W, l38s.s>,»9-. --------- _____ .,. . Gelb Mork Grnndcntl.-Obligatlouen (,ür ,00 fl, «M.). 5°/a gllli,i - ,21-Kl» 122 5>0 dll>, llillcilie l«78 , , lns, — ,0?-- Nnlehen brr G>ad< Mlirz . , ,,«--. — ., Nnlehm b, E tabißemrinds Wien wfi-. INö 75 Piüm.^lnl. d, Otadtgevi, Wien ,49 25 ,49 5,, Hör>>'»!>n» Nnlehe» verlli ^" „ >,^ 75 99 7ü Pflllldliriefc (sül 1W st), Volenir, oll«, öft. 4"/„ 0> , ,,7 — „8 — dlo ' 4'/,"...... ,0,10,015.0 dtu, . 4'^ . . . »885 9885 dl°, Prüm,-Lchulbl,erlchl. 8°/^ ,o» h<» ,N9 — Ocs«. olipothrlliibllnl lNj, b0"/„ ,t„^5 ,0ü 25 l^est !!,,<>, Vanl verl, 4'/,"/° . w, -- ,0, 5U deltv » 4"/» . . I0«'2N ,00 8« tl'llo 50j«hr, » 4"/„ . , ,00'20 U0 80 Prioritats-Ollligatlonen (sül ,»0 si,), ^erdinüob« Noidbahu lim, ,888 ,ao 50 ,N1 — ^,a>i^i!che Karl »Ludwig. Äahn ^m, l»«l »<«> ft, O, 4'/,°/, . 00 — ,00 ,0 «eld Ware Ocsterr. 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E. , 280 «z 28N b(, Praa-D.,xer V!,enb. ,50 st. Hilb. 755« "ßll VtaaiKeilcnbal)» uoo st. Silber 2»o..230s,0 Eüdbahn 200 ft. Silber. . ,,«7.7518825 Süd°N°rbb.Verl>, «,200st,CM, ,7°.^ ^I" » neue Ui-, Priorltut« «lctien ,0« st......97.__ g« _. Un«..gallz. ie? .- Ung,Weftb,(Uaab-Vr<,,)200fl,V ,«525 ,95 50 Indnllrle-Attlen (per Stück). Vauacs., Ullz, Oest. ,00 fl. . 80— 84 — «llybier «tuen» und Stahl'Inb. » by 8« b0 Wr. Vaugeselllckast 100 fl. . . 73 5.) 74 .^ Wienerbtlsel Ziegel.llctitN'Ge!. ,74— 174 5v Devisen. deutsch, Plühe..... 5? 47, 57-üb iionbon........ ,17 — l i? lv liari»........ 46 50 «-5» salute«. ducate«........ 5 i>5 b 57 !0-Fianc«-Vtückc . , , »2», »»n. deutsche Nelchlbllnllwte» , 5? 4!» 6? bl) Laplcr'Nubel...... l'8» l»b», jtallenischs Vanlnoten (,00 U) 4S05 «e,5