Frcytag den 6. October 1826. Funken. ä!^ir gelang«« oft durch «in« Bitte eher zum Ziel,, als durch Befehle.— Sanfcmuch ist die beste Waffe gegen den Zorn. Selbstgefühl ist von Unbescheidenheit eben so sehr entfernt , als Genießen anständiger Freuden von Schmelgerey. Freundschaft ist der innige Bund zweyer guten Seelen, auf gegenseitiger Achtung gegründet; Liebe ohne Freundschaft ist Körper ohne Seele. Keine Gattung Geih und Wucher ist erlaubt, als der mit der Zeit; nur mit der darf und soll der Mensch wuchern, daß sie ihm dereinst große Zinsen liage. Ungewißheit spannt uns a,if eine so peinigende Folter, daß unS selbst der schlimmste AuSgang der Sache nicht so viel Qual und Unruh« der Seele oer» schassen würde. Schrecklich zwar ist die wüthende, gnh« Nache, aber wie dem Anfall« «ines wilden ThiereS, das wir von Weitem schon auf uns los stürmen sehen, tonnen wir derselben leichter entfliehen, und bald vergeht ste; aber furchtbar ist jener kalte, gemessene Gang der Ra, che, der s«in« Opfer beschleicht und erlauscht, wie die Schlange, und dann über sie herfällt mit teuflischem Hol^Njjelachlts und rie schlau erha cht« Beute im lau-sendfachen Tode vernichtet. Das lohneno'ile Gefühl des Menschen ist: wtnn er sich gesteh'n kann, er sey, wal «r seyn soll. Mißtrauen ist der Spiegel der Gewissensangst, in dem wir Alles in einei scheußlichen Form sehen, in d,m wir Dolche unter den Rosen zu bemerke» glauben, die uns mit heiligem Mitgefühl eine treue Bruderhand biethet. Gefälligkeit ist oaS sicherste Mittel, Allen zu g-, fallen. D«r Gute glaubt , es seyen nur gut« Menschen auf dieser Erde; der Böse wähnt, daß Alle ihm glei« chen: eine Täuschung, die nur zu oft im menschlichen Leben Statt findet. Dem Edlen genügt diese Welt nicht, weil er besser ist, als sie; aufwärts geht sein Streben, denn er ist für jene bessere Welt geschaffen. — Wenn wir hier sieden würden, was wir suchen, so würbe all« Sehnsucht nach einer andern Welt in uns erlöschen. Liebe und Freundschaft sind die Krücken b«S lah. men Hymen, ohne sie kann er nicht gehen. Wem das Gefühl des Schonen in der Brust «r. storben, der ist kein guter Mensch, uno wen di« heh« re Natur nicht mehr rührt, der ist auch aus den Schranken derselben getreten.— Thränen sind der Thau der G«m«rwelt, das H»rz, das nie von denselben überschwellt, verdorrt, wie die Blum« auf thaulosel Haide. Schönheit ist hie Form, die Tugend und Wahr. heit nie verschmähen mögen! Ad. v. TschabufchnlgK. Erde und ihre Bewohner. M (V freundliches Bild dar; kin großer Theil seiner Bewohne» sind noch b.:Idl Wilhe; eben so das sonst hochgspriesen« Aegypcen undNubien, wo die Ruinen uns noch «inen sprechenden Beweis übkraus bauiustigel Völker litfeln. die zwar riesenhaft in den Formen em« Groya?tigts,'t, aber auch zugleich eine gewisse Plumvheit darchin,, uno in der Abbildung menschlicher Geschöpfe, ja selbst in d,n GöcterbU-^kli noch fratz.nhafier dargestellt sind/alt selbst die Göuer der Hinout, Das N c u e, waj der Mnh^me» dism gestaltet, ist den benachbarten asiatisch,,, Sitten angepaßt, und wenn auch in Atchiopien «in Christen« lhum vorherrsche, so ist es nur eine halbe Tradition von christlichen Lehren, deren Ganzes in dem ersten Uranfänge nicht bis in dieses ^and gedrungen; eine Religion ohne Moral, unter der H^nd «ines barbarischen Volke« immer noch barbarisch geblieben, da die Cultur Euro« p«ns den Bewohnern dieser Zon« noch fremd geblieben/ und ihren Geist noch mch» «lle^chtet hat. Di« NegerM. ker insgesammt, noch immer läppend in den Vandtn d^es FttischdiensteS, versnnken in der liefen Sclaveley, d?tt Sclavenhandel alt den «rgiebigsten betrachtend, sind «ahrhafr zu bemitleiden; und den Menschenfreund er. freut bloij die ?w«sicht zu ihrem Wnftigen Wohl«, daß «s den Englandern und Franzosen bald gelingen mög,, durch ihr Coloni»nsy!'i«m das Licht der christlichen Ne. ligion, und mit ihm die wahr« Menschen reyheit in die» sen großen Reichen und Staaten auszubreiten. Di« neue Welt, dat groß« ?lmerika, biethet, schaut man in die Norwllt, in b»n Reichen Merico und Peru, zwac eine Slufe det gesellschaftlichen Vereins bar, der «inet sinnlichen Cultur zur Grundl«ge diente, doch vlr« schieden in Beyden, auf di« Seelentraft der Völkel sich stützte. Mexico fröhnte einer der blutig'Itn Religionen, und opfelte dem bösen Princip sein« Kinder; Peru, v, Anspruch nimmt. Aber au>1) Gold und Edelsteine sind da,.wi« iu Bor« iieo, Celebes u.a. m,, und dieft Schi^tzgruben bedür« fen nur der Geivalr europäischer Kunst und WiW!sch.ift, um an das Licht des Tages gezogen zu werden. Pald werdeit auch in diesen Gegenbeu die Europäer das Pa-> uier der christlich,n Religion n'ehel, lassen, an deren Hand die Cultur eiuherschreitec; „nd dies« herrliche!» In/eln, voi, dem entzückendsten Clima begünstigt, wer» den ihren Ring auch einmahl unter den civilisirten Staa< ien einnehmen. Neu » Holland geht voran, da es von dem englischen Mutterlande colonisirt wird; Otahain und alle gesellschaftlichen und freundschaftlichen Inseln folge« nach; denn schon hat das Christenthum sich dort verbreitet, ja selbst in Neuseeland dämmert schon, durchdieBe« mühung englischer Missionär«, das wahre Licht. Europa, alle Erdtheile übelstrahlend, prangt als Musterlehrerinn in jeder Kunst u,,» Ajiffenschafr, es ist del Sitz der höchsten Culiur ; sein Eigenthum ist die göttliche Religion, und gewiß wäre es dcr glücklichsteTl»» theil, wenn alle sein« Bewohner so ganz und gar von den Wahrheiten der gottliche» Religion, Christi durch» brungen wären, daß sie solche stets zu ihrer Nichc» schnür sich vorhielten; dann würde ewiger Fried« die wahrhaft g«bild«ttl, unaufhörlich beglücken. Di« -hochwichtigen Ereignisse Vir'leWn D',c,nni«n b»r«chcig^, m,S, die schönst, der Hoffnungen zU nähren, daf? der heilige Bund d,r Fürsten un> Volker, ,^-lcher so mächtig das Gefühl für R^chl und Nechuhun gtwickt, und das Hei! der Menschheit „ur in A'uHubnng de? göttlichen Geft'^ erkennt, fest bestehen wird, und mn ihm de? beglückende Fnede, ein Erztugt»r der chnMl-che,^ Religion, und selbst Erzeuger n>id E,h^f,c^s menschlichen Glückes ; ei» Sobn der wahren Al'fklälung und der reinen Vernxnsl; ein HimmelKtmd, d,l>ch we!ch^ dai ennge H^j unbedinZt nothwendig vrti. s,„, etwa wie^it, Gewitter, das die Lnft von faulen Dünsten teiiNss't. N,in, die Menschheit h^t solcher Zer-störungen mch'l nöth'g, um zur ThatlZteit aufgeregt zu wereen^ Hünste, 'Wissenschaften und ber Handel sind g^nügei^d-, ein immer rtgcs ^eben zu unterhalten. Die Erde ist groß genug > um alle ledende Geschöpfe ^u ernähren; nie werden ihrer zu vi?l, denn die weise Vor. sehung weiß selbst ein Gleichgewicht zu erholten, das .mit den Geboinem ^l öen Nodtgelveihlen sieti im Ein« klänge steht. — Ein Krieg, den dle Nothwendigkeit ^nicht bedingt, ist stets ein ungerechter. Ein eroberndis Volk ist immer ein uineUgiöses, verdorbenes, dem '^ö--sen huldigendes Geschlecht. /^ , > ' ,. . . Gott ist die Liebe. Ahmen wir ihm nach. Kein« blutigni O^fer mchr, die-wir^uusern Leiv«nschafttLl brjn» . ^en. Friede! Fried« ! ewiger Friede! ^, ,^ -- '- Oe c o n o-mische Technologie. Non d c'^n N 1! tz« n deZ Tci f c nkral! ts (5!>pvn^«l oder, Speichel^aut .(weil, ße be!M. Ksuen einen MfchtMacht.unft^ spe^che.l?r. , l,gt„d.,ist), Maschlraiu , Seifenzuurzel . (weil, sie b.GM i Waschenstatt de.rSeife gebraucht wefden kann), Maben- klüut, Spahe-wvurzel, Schlüsseitrgut^undönelke (weil «) <^m Auszüge «uZ Pohlß Archiv der demfchen LandMrth- ' schift, 'S5vMn«e5',«52 S. 27L — 2ß5, NN) Ätlch sstle bota>,).'!'In den )lv,otytten führt sie den Nahmen: D^s Seifenkraut »uich^ln den meisten Gegenden Deutschlands und Ungarns wild. Man sindet es am hausigÄt» all D^nnuen, ll«inen Hügeln, alten Gebäu« den, Hchollhiillfen u»d an Zö>,n.n. Es scheint vorzüg« ilich eiien lß^ern, humusreichen Boden zn lieben. D^ese Pflanz hat vor andern die merkivürdtge Eigensch^'i, o.isl sie wie Eeife schäumt/ und statt dieser zum Reinigen d«r G.fäße, Seide, Leinen und Wolle gcbrauchtwerden tanü. Man erkennt hieran ihre auflösend«/Kraft, welche sich an allen Theile,:, aber -am stärksten in der Wurzel b«sinder, weßhall» diese auch in der Medicin als auslösendes Mittel vorzugs» wlise gebr.«llcht'wird. .^ ^i ..,'.z . Sie kann völlig st^tr der Seife gebraucht, und davon, ein Waschwasser gemacht werden, welches selbst. eindringender als Seife ist. Es ist eine sehr bekannte Sache, daö sie die fettes, und,öhligen Stoffe vorzugsweise angreifr und wegnimmt, weßhalb sie auch zum R.e,inigen der Gefäße, Gläser u. s. w. angewandt wild» Sie, dient auch als Mittel, die Flecken äl,5 Kleidungs» stiicken weg^ichnügen, waj von vielen Kleidersiecken« Ausnehmern als ei» Geheimni-ß gehalten wild. Insbesondere dient die« Pfianze zur Reinigung > der Wolle, wo^Uvsie schon, nach dem Berichte de» Pl in i'N s (iu seiner tüsw^'a' i^mralis) die Griechen unter dem Ncahinell Struthion gebraucht haben. Auch Di o sk.sirid e s, der si« Caponaria nennt, er» zählt, dast sie in den Kau^df,'. verkauft, und daß sie ^ st^tt der Seife angewandt wird^. um bi« Flecken aus Zcügen zu bringen und die Molle vom Fette und Schmutze zu säubern. P. Hordouin sagt, es sey ' dieselbe'Pflanze, welche von einigen Iierdo ä tuulon l (Walkerkcant) genannt werde, weil sie zum Walken ' der wollenen Tücher und Zeuge dient. Auch der Ritter 1 voy 3tnn6e berichtet, daß die Landleute in der spa» ' nischen Provinz Mancha sich dieser Pflanze als Seifen» l mittels bedienen, und vermuthlich di»felbe Pflanze sey, die in Calakrien unter dem Nahmen Lanoria sehr be« ^ ta«ut° -ist , und zum Reinige» der Wolle gebraucht wird. Pöhmer führt in seiner technischen Geschichte, I. Tl). S. 775 an, baß man sich der Wurzel dles«r Pstanze auch in England statt der Seif« zur Reinigung der Wasch« bediene, und Bergius in feiner HlÄ««ri2 Nlecllca p^F. 3^1 berichtet: daß er selbst Versuche da. mit angestellt, und damit die Wasch« von allem Schmutze und Fettflecken, auch Glaser und andere Gefäße, in welchen Oyl aufbewahrt worden, leicht und geschwind gereinigt, und gefunden habe, daß sie die Fsrb» der Zeuge nicht angriff ober wegnahm. Seit einigen Jahren hat man dieselbe zurReini« gung der Wolle mir vielem Glück angewendet, und man erkennt an ihr das beste Mittel zu d«r an sich schwierigen Reinigung. Man bediente sich bisher in den Fabriken, in welche» die Wolle zu gewissen Fabrikaten vom Schweiße, der eigener Art ist, möglichst gerei» Nlgt seyn mußte, theils des fauligen Urins. Es ist anzunehmen, daß man in den Woll «Ma» nufacturen von dem Seifsntvaute großen Nutzen ziehen werde,und darum zn wünschen, daß man die Versu» che mit Eifer betreiben, und den Erfolg davon bekannt machen mochte. Ta die Pflanze durch ein« sehr leichte Cullur in großer Menge wohlftil^gelieferc werden kann, so sieht der Axweüdung kein Hinderniß im Wege. In Ungarn ist man zuerst darauf verfallen, die Woll« mittest des Seifenkrauts zu reinigen; da man dieß Mittel vorlheilhafc fand, so hat man auch in Deutschland angefangen, sich desselben zum Waschen her Wolle zu bedienen. — m — An mein Stübchen. Sey mir gegrüßt im trauten Dämmer-fricden, Du stille» Ruhe Wmkendet Gemach : Vom lauten Zirkel bin ich bang geschieden. Mit leiftm Schritt schlich mir b«r Mißmull) „ach; Allein in deiner heilig-dunkeln Stille Versank ich bald in schwärmende Gefühle. Oft wurden Dein« Näume mir zu enge, M«in Busen klopft« i» die Welt hinaus, Ich trat hinei» iu'S lärmende Gedränge, In all daS laut« Treibt!, u>,d Gebrauß; Und suchen wollt' ich, wat in schinen Stunden D,s Jünglings rege Phantasie erfunden. Da stand ich bald verlassen und aUeme Auf einer fremden unbekannten Vahn, Zu einem schönen, heilige» Vereine Schloß sich kein glFicheS Herz dem meilim an. Und kei„« Seele wollt sie verstehen. Des vollen Vus«ne süße Lust und Wehen. Dieß bunte Spiel, dieß lächerliche Treiben Nach einem Punct, sie »«nnen ihn daK Gluck, Verleidete mir ball, «in länger Vlcibcn, Verschüchtert floh ich dann zu Dir zurück; In deincn stillen, fnedumwthten Naumen Kann meine Phantasie ein Glück doch träum« n. P. 9t« n n. Alterthumskunde. Nach einem Schreiben auS Freiburg im Breisgau vom 3. Sept. Hai man auf dem Schönberge b,y Frei« bürg höchst merkwürdige, bis jetzt ,57 Gräber entdeckt. Schödel, Waffen, Geschmeid«, Dolche. Spieße, Säbel !c. «ines Voltes, das dorr vorI>ihvtaus«,l0ln gewohnl hat, wurden gefunren. Pfeil,, Spieße und Wehcge, hänge sind von Eisen, welches nach chemischer llnter-suchung jenem in Kandern im obern Breisgau gleich kommt. Die Dolche sind vom feinsten Stahl, welcher der Feil« widersteht. Die Schwener sini halb Eisen, halb E tahl. Das Merkwürdigste ist da« gefärbte Glas, das häusig mit Silber eingefaßt gefunden wirb, vorzüglich ein himmelblaues/ wie man noch keines gesehen haben mag. Noth, und purpurn« Korallen, auch groß« Stücke Bern» siein werden in den Gräbern gefunden. Alle Gräber sind gegen Morgen gerichtet. Nach einer beyläufigen Btrech» nung umfaßt dieser Begräbnihplatz , der oberhalb dem Ehringer Nel»berge liegt, über 5oo mit großen Stein» platten ausgelegt« Gräber. Herr Gymnasial ° Prafec» Schreiber in Freiburg wird darüber ein« Schrift, und die Selttnhnte,» in Steindruck herausgeben. G«d ruckt b«y Ignaz Al,ys Edl«n von Kl